1893 / 2 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 03 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

‘die höheren Militärs u. a.

ute Vormittag nahmen Seine- Majestät die Vorträge Staats-Ministers von Heyden und des Chefs des Militär- nets entgegen. : f

_Im Hinblick auf den bevorstehenden Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers und Königs und die mit demselben verbundenen Festlichkeiten sind die Ober-Präsi- denten durch -Erlaß der Minister des Jnnern und des Krieges ermächtigt worden, auch nach Benehmen mit dem Königlichen General-Commando denjenigen Kriegervereinen, deren Gesuche um Gestattung der Führung von Fahnen eingeleitet worden

nd, over noch nicht ihre Erledigung gefunden haben, die

ührung ihrer Fahnen zum Geburtstage Seiner Majestät Potbertuflich zu gestatten, ofern hiergegen im Einzelfalle keine Bedenken obwalten.

Dem Kaiserlichen Gesun dheitsam i bis zum 3. Januar Mittags gemeldete Cholerafälle:

In Hamburg sind vom 1. Januar ab fünf Cholera- "Erkrankungen festgestellt worden.

Der General der Jnfanterie von Werder, comman- dirender General des 1. Armee-Corps, der General - der Infanterie von Seeckt, . commandirender General des V. Armee-Corps, der Gencral der Jnfanterie Bronsart von Schellendorff, commandirender General des X. Armee-Corps, der General der Jnfanterie von rod eval, General - Adjutant und commandirender Genera T. Königlih Bayerishen Armee-Corps, der Gencral der Cavallerie von Albedyll, commandirender General des VIIL. Armec-Corps, der General der Cavallerie Graf von Waldersce, General - Adjutant und commandirender Gencral des IX. Armee-Corps, der General der Artillerie von Lewinski, commandirender General des VI. Armee - Corps, der General der Cavallerie Graf Haeseler, commandirender General des XVI. Armee- Corps, sowie der General - Lieutenant von Blomberg, commandirender General des II1. Armee-Corps, der General- Lieutenant von Wittich, General - Adjutant und com- mandirender General des XI. Armee-Corps, und der General- Lieutenant von Blume, commandirender General des X. Armec-Corvs, haben Berlin -wieder verlassen.

Der Königlich bayerishe Gesandte am hiesigen Aller- boten Hofe Graf von Lerchenfeld-Köfering ist vom furzen Urlaub nach Berlin zurückgekehrt und hat die Gc- schäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich sächsishe Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe Graf ‘von Hohenthal und Bergen hat Berlin mit kurzem Urlaub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Secretär Graf Vißthum von Eckstädt als Geschäftsträger. Dem Regierungs-Assessor von Ravenstein zu Liegnitz “4st die commissarishe Verwaltung des Landrathsamts im Kreise vgn Regierungsbezirk Breslau, übertragen worden. Der Regierungs-Assessor von Uckro zu Görliß ist der Königlichen Regierung zu Liegniß zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden. Der Regierungs-Assessor Dr. jur. Riesch zu Liegnitz ist bis auf weiteres dem Landrath des Landkreises Görliß zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

i S. M. S. „Marie“, Commandant Corvetten - Capitän Freiherr von Lyncker, ist am 2. Januar d. F. in Madeira cingetroffen und beabsichtigt, die Weiterreise nach St. Vincent (Cap Verdische Juseln) fortzuseßen.

Sachsen.

Am A OIeoige, fand um 1 Uhr, wie das L A berichtet, bei Jhren Ciestäten dem König und der Königin Glückwunshcour und am Abend in den Paradesälen des Schlosses große Assemblée statt.

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Anläßlih des Jahreswechsels fand vorgestern Mittag im Großherzoglihen Schlosse großer Empfang statt. Seine Königliche Hoheit der Großherzog nahm nach der „Th. C.“ die Glückwünsche des Staats-Ministeriums, der Hofstaaten, des Landtagsvorstandes, der am Großherzoglichen Hofe beglaubigten, in Weimar lebenden Gesandten, des Offiziercorps, sowie der Spißen der staailihen und kirchlihen Behörden entgegen. Zhre Königliche Hoheit die Großherzogin wohnte dem Empfang nicht bei, wohl aber am Abend dem Hofconcert, bei dem auch Jhre Königlichen Hoheiten der Sgr eraea, die Erbgroßherzogin, die Prinzen Wilhelm und Bernhardt, sowie Jhre Hoheiten der Herzog und die Herzogin Johann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin anwesend waren,

Braunschweig.

Im Residenzschlosse fand am Neuja“rstage bei Seiner Königlichen Hoheit dem Prinzen Albrecht von Preußen, Regenten des Herzogthums Braunschweig, und Jhrer König- lihen Hoheit der Prinzessin nah dem Gottesdienste um 11/7 Uhr Gratulationscour statt, zu der die Mitglieder des Herzoglichen Staats-Ministeriums, der gesammte Peifna! und

erschienen waren. Nachmittags

d im Weißen Saale Gala-Tafel zu 50 Gedecken statt. Die E wurde vom Musikcorps des Braunschweigischen Infanterie-Regiments Nr. 92 ausgeführt. h : _ Gestern Nachmittäg ‘sind Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Friedrih Heinrih und Foachim Albrecht

in Begleitung des Majors von Kazler nah Berlin abgereist.

Deutsche Colonien.

N Die Brutto-Einüahmen bci der Zollverwaltung für

Deuts; O ftafrika haben im Monat Oktober 62 903,27 M

agen.

des.

F L S E e

Die DeBe derts des von den Herren S i gle Dr. e mann und Langheld zur Küste gebrahten Elfenbeins hat in Bagamoyo stattgefunden und bei der regen Kauflust, besonders der reiheren Jnder Bagamoyos, cin Fr günstiges Ergebniß erzielt. Die Versteigerung der aus Geschenken, Tributen und strafweiser Einlepung herrührenden 193 Elfenbein- zähne, einschließlich einer Anzahl Flußpferdzähne, hat einen Erlös von 41 292 Rupien 10 Anna (etwa 52 000 4) ergeben.

Der A in der O Schußtruppe für Ost-Afrika R ams ay hat die Rückreise:nah Ost-Afrika an- getreten. Er hat sih während seines Urlaubs in der Vor- nahme L m G Ortsbestimmungen, welche er bereits in Kamerun mit Er voraussichtlich auf einer Station im * Jnnérn Verwendung finden. Ramsay gehört, wie das deutsche Colonialblatt schreibt, zu den ältesten und crfahrensten Offizieren der Epe:

Der Bezirks-Hauptmann in Bagamoyo, Kanzler Eschke, welcher auf Urlaub in Berlin eingetroffen ist, wird während seines Urlaubs durch den Bezirks-Hauptmann in Kilwa Leue, dieser durh den Compagnieführer in der Schußtruppe Frei- herrn von Eberstein vertreten.

Der Commissar für das Schußgebiet der Marshall-Jnseln Dr. Schmidt hat die Reise nah Jaluit von Apia aus am 1. November v. J. mit S. M. Krzr. „Sperber“ fortgeseßt.

Der zur Dienstleistung bei dem Auswärtigen Amt com- mandirte Premier-Lieutenant Haering begiebt sich mit dem am 6. d, M. von Hamburg abgehenden Dampfer der Woer- mann-Linie nah Kamerun, um die Leitung der Station Balinga zu übernehmen.

Oesterreich - Ungarn. Der Kaiser empfing gestern, wie „W. T. B.“ meldet, eine

Serajewo, die eine Dankadresse für die Errichtung einer Scheriatsrichterschule überreihte. Der Kaiser äußerte gegen- über der Deputation, er e von den loyalen Gesinnungen der muhamedanischen Unterthanen überzeugt und werde ihren religiösen und culturellen Jnteressen stets kin volles Wohlwollen entgegenbringen. Der Kaiser richtete an die einzelnen Mitglieder der Deputation Fragen über die localen Verhältnisse des Landes und gab wiederholt seiner Freude über die erfreulichen Fort- schritte Bosniens Ausdruck. Zu dem heutigen Hofdiner beim Kaiser waren der De de Nuntius Galimberti, die Botschafter des Deutschen Reichs, Frankreihs und Spaniens, sowie die Gesandten von Bayern, Württemberg, der Schweiz, Serbien und Monaco geladen.

Großbritannien und Frland.

Die britishen Staats einnahmen im legten Quartal des Jahres 1892 zeigten, der „Daily News“ zufolge, eine weitere Besserung der Verhältnisse, wie fie vor drei Monaten begann. Die Zölle haben 150 000 Pfd. Sterl., die Accise 8000 Pfd. Sterl., Stempel 280 000. Pfd. Sterl, die P uleuer 10 000 Pfd. Sterl., die Vermögens- und Ein- ommensteuer 60 000 Pfd. Sterl. und die Post 70000 Pfd. Sterl. “mehr ergeben. Gegen diese Mehreinnahmen ist nur eine Mindereinnahme von Bedeutung zu verzeichnen, die der Telegraphen um 30 000 Pfd. Sterl.

Frankreich.

Der „Petit Marseillais“ veröffentlicht die Unterredung cines Berichterstatters mit dem Minister des Jnnern Loubet, bei der leßterer namentlih bedauert habe, daß Rouvier in dic Panama-Angelegenheit hineingezogen worden sei. Nouvier, der auch jeßt noch seine volle Achtung besize, werde hoffentlih aus der gegenwärtigen Prüfung siegreih hervor- gehen. Der Rüdcktritt Nouvier's von der politischen Thätigkeit würde cin Verlust für Frankreich sein.

Dem Journal „La Cocarde“ Autotge beständen zwischen Ribot und Bourgeois ernste Meinungsverschieden- heiten, die das Ministerium in zwei Parteien theilten. Die Minister Burdeau und Freycinet warteten nur auf eine günstige Gelegenheit, um zurücßzutreten.

Fm Departement Drôme i} der Radicale Blanc gegen Neynaud, den früheren Cabincts-Director Loubet's, zum Deputirten gewählt worden.

Wie der „Figaro“ und der „Gaulois“ wissen wollen, hâtte die Panama-Untersuchungscommission in den thr zugestellten Schriftstücken hinreihende Beweise gefunden, um die gerichtliche Verfolgung von vier weiteren, den parla- O Kreisen angehörenden Persönlichkeiten zu recht- ertigen.

Am Neujahrstage hat, wie der „Magd. Ztg.“ gemeldet wird, der Abg. Delahaye vor scinen Wählern in Chinon eine Nede über die Panama- Angelegenheit gehalten. Er erklärte, er habe den Feldzug gegen das bestohene Parlament aus Interesse für den ehrlihen Namen Frankreihs unter- nommen. Das Bestreben der Regierung sei sihtlich auf Unterdrückung des Skandals gerichtet, sonst wür- den schon über hundert Abgeordnete hinter Schloß und Riegel sih befinden. Er und seine Freunde würden jedoch darüber wachen, daß alle Schuldigen entdeckt würden. Dic Wähler berciteten Delahaye stürmishe Kundgebungen. In Lille hielt der Socialist Dupont vor 3000 Zuhörern eine heftige Nede gegen das Bürgerthum und forderte die Arbeiter auf, die Fabrikbesiger niederzuschicßen und die Fabriken niederzubrennen.

Rußland. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus St. Peters- burg verlautet daselbst, daß der General-Lieutenant Senator Orschewsky an Stelle des Generals Kachenoff zum General-Gouverneur von Wilna designirt sei. Der Nüdtritt des Gtafen Heyden von dem Posten als General: Gouverneur Finlands stehe nahe bevor.

Ftalien. Der König hat, wie der „Pol. Corresp.“ aus Rom gemeldet wird, anläßlih des Ñeujahrstages ler herzliche Glücckwunschdepeschen mit Jhren Majestäten dem Deutschen Kaiser, dem Kaiser von Oesterreih und der Königin von England gewecchselt.

Portugal. Die Cortes sind, wie „W. T. B.“ aus Lissabon

meldet, gestern von dem König mit einer Thronrede er- öffnet worden. Es werden darin die “guten Beziehungen zu

den fremden Mächten constatiri und Reformen angekündigt

es Del BA

olg*ausgeführt hat; vervollkommnet und wird

Deputation der muhamedanishen Bevölkerung von-

¡ der Finanzen dur Einschränkung der usgaben und Verminderung der für die öffentlihe und shwebende Schuld zu zahlenden Zinsen. Die Cortes würden eine uts der Einnahmen bewilligen müssen, um hierdurch den Jnhabern von Schuldverschreibungen des Staats die stricte Ausführung der durch das Gese vom W. Februar und durch das Decret vom 13. Juni übernommenen Ver- pflihtungen zu gewährleisten. Ferner wird auf die Wichtigkeit der Ea fen der Zinsen w die öffentlihe Schuld hin- gewiesen und angekündigt, ‘daß Unterhandlungen im Gange seien behufs R ung der Zinsen der s{hwebenden Schuld, damit der Staatsshaÿz ohne Besorgniß dem Schlusse des Finanzjahres entgegensehen könne. i

estern wurde in Lissabon ein Manifest verbreitet.

revolutionärcs

- Velgien.

Die Anträge der Regierung hinsichtlich der Verf af- sun gsrevision, die demnächst in der Kammer eingebracht werden sollen und deren Jnhalt in Nr. 309 des „R.- u. StL:A” vom 30. v. M. kurz sfizzirt worden war, sind jeßt vom „Journal de Liège“ veröffentliht worden. Danach soll weder das Königliche Neferendum noch die Junteressenvertretutg eingeführt werden. Artikel 47 der Verfassung soll so. um- gestaltet werden, daß die proportionelle Vertretung ermögliht wird. Das Wahlreht für die Senatorenwahlen beginnt bei einem Lebensalter von 35 Jahren. Jm übrigen sollen die Senatoren und Kammerdeputirten von denselben Wählern gewählt werden. Der Census für die Wählbarkeit zum Senate soll soweit herabgeseßt werden, daß auf je 40 000 Bewohner, statt wie bisher 60 000, ein Senator komt. Die Wählbarkeit soll sich auf ein durch das Kataster- amt festgestelltes Einkommen aus einem Vermögen von mindestens 500 000 Fr. gründen. Außerdem sollen hohe Beamte gewisser geseßlih festzustellender Kategorien wählbar sein. Die Wähler zur Deputirtenkammer müssen Grundstücke innehaben von einem Katasterwerth, dessen Minimum in. der Verfassung festgeseßt werden soll. Wahl- berechtigt sollen auch die sogenanüùten Capacitätswähler sein, d. h. diejenigen, welche ein Diplom über gelehrte oder künstlerische Bildung besißen, und diejenigen, welhe eine Prüfung im Lesen, Schreiben und Rechnen bestanden haben. Die Theilnahme an den Wahlen soll obligatorisch sein. Für die Deputirten ist eine jährlihe Entschädigung von je 4000 Fr. vorgesehen. Der Vorlage is} eine ausführliche Begründun beigegeben, in welcher der Den Beernaert fi indirect gegen das allgemeine Wahlreht ausspriht und der Ansicht Ausdruck giebt, daß man von den Wählern ein Minimum von Garantien verlangen müsse.

Serbien.

Die Regentschaft hat, dem „H. T. B.“ zufolge, cinen Ufas unterzeichnet, wonach nah Ablauf einer zweimonatigen Vertagungsfrist die Skupschtina aufgelöst und die Neu- wahlen zum 26. Februar alten Stils (10. März) ausgeschrieben werden sollen.

Bulgarien.

Die Minister Stambulow und Sallabaschew sind nach einer Meldung des „D. B. H.“ in Burgas eingetroffen und haben den Hafen, dessen Ausbau der Ministerrath be- schlossen hat, besichtigt. Für den Ausbau der F in Burgas und Varna sind sieben Millionen Lei erforderlich.

Afrika.

Nach einer in Kairo eingetroffenen Depesche aus Wadyhalfa unternahmen die Derwische am Sonnabend Abend einen Angriff auf die Ortschaft Gemai, wurden aber von den egyptishen Truppen zurückgeschlagen; drei Derwische wurden getödtet.

Einer Meldung des „Reuter’shen Bureaus“ aus Mom- bassa zufolge hat der britische General-Konsul Portal gestern mit der Uganda-Expedition den Marsh nach Uganda an- getreten. Wegen des nöthigen Trinkwassers hegt man für den ersten Theil der Straße keine Besorgniß.

Parlamentarische Nachrichten.

Das Centrum hat im Reichstag Anträge auf Ab- änderung der Gewerbeordnung (betreffend den Betrich der Gast- und Schankwirthschaft sowie den Kleinhandel mit Brauntwein, ferner den Gewerbebetrieb“ im Umherziechen und die Abzahlungsgeschäfte) und auf Aenderung der Kon- kurSordnung eingebracht; ferner liegt von dem Abg. Grocber (Centrum) ein Antrag auf Aenderung des Genossenschaftsgesceßes (in Bezug auf Consumvercinc) sowie folgende von den Socialdemokraten eingebrachte Jnterpellation vor:

Welche Maßregeln haben die verbündeten Regierungen ergriffen oder gedenken sie zu ergreifen, um dem notorisch vorhandenen Noth- stande entgegenzuwirken, welcher infolge andauernder Arbeitslosigkeit, vielfach vorgenommener Herabsezung der Arbeitélöhne, sowie der E gedrückten Erwerbsverhaltnisse in den weitesten Volkskreifen verrscht ?

Statistik und Volkswirthschaft,

Das Wirthschafts jahr 1892.

Jn dem Bericht der Handelskammer von Bremen über das Jahr 1892 heißt es: / :

Troßdem im Jahre 1392 der Friede nit bedroht wurde, und obwohl für wichtige Zweige des Handels und des gewerblichen Lebens durch den Abschluß der Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, Italien, Belgien und der Schweiz und deren Rückwirkung auf andere meistbegünstigte Staaten eine sichere und dauernde Grundlage ge- schaffen worden, und im Verkehr mit anderen Ländern wenigstens in vorläufiger Weise die gegenseitige Meistbegünstigung ge- sichert war, fann doch der Gang des Handels im Be- rihtsjahre ‘als ein günstiger oder auch nur normalecr niht bezeichnet werden. Litt beim Eintritt in das Jahr 1892 das gesammte Erwerbsleben noch unter der Nachwirkung der mannig- fachen politishen Beunruhigung des Vorjahtes und unter dem Ein- flusse einer s{leckchten Ernte, so war es nur natürlich, daß die wirtk- schaftliche Depression fih im Anfange und bis weit in den Lauf des Jahres hinein schwer fühlbar machte. Die dann aus fast allen Gegenden Deutschlands etinlaufenden günstigen Berichte über den muthmaßlichen Audfall der neuen Ernte ließen allerdings hoffen, daß man vor einem M EA Umschwunge zum Besseren stehe, Aber gerade, als diesc Hoffnungen immer greifbarere Gestalt an- nahmen, trat mit dem - Ausbruche der Cholera in Hamburg cin Moment cin, welches sich einer glücklicheren Entwickelung des

Erwerbslebens hindernd in den Weg stellte. Wie s{chwer unsere Schwesterstadt Hamburg von den wirthschaftlih betroffen worden ist, liegt klar zu Tage. Weniger ens tlih find die Schäden, die andere Pläße und in weiterer

irkung ein großer Theil Deutschlands erlitten haben. Insbefondere Bremen wurde shwer betroffen dadur, daß fast das gesammte Aus- land Bremen und andere Häfen, welhe von der Krankheit kaum berührt worden waren, in ungerechtfertigter Weise und troy aller unserec Bemühungen völlig mit Hamburg gleistellte, und erst seit Kurzem läßt si das allmähliche Aufhören der Quarantäne- maßregeln mit ihren Belästigungen, und in dessen Folge ein erneutes Aufleben des Sciffsverkehrs constatiren. Hatte demnach der gesammte Handel und Verkehr, speciell derjenige der Seepläye, während des größten Theils des Jahres unter s{hwerem Dru zu leiden, fo läßt sih glücklicherweise für den Schluß des ahres eine günstigere Wendung nicht verkennen und für die Zukunft eröffnen sih bessere Ausfichten. Einer- seits steht zu hoffen, daß die thatsächlih ret gute Ernte Deutsch- lands nun endlich ihre segensreiche Wirkung auf das gesammte wirthshaftlihe Leben äußern wird, wie es für eine Reihe von Erwerb8zweigen bereits zu merken ist. Andererseits kommt, und zwar mit besonderer Bedeutung für den überseeischen Handel, in Betracht, daß in einer Anzahl süd- und mittelamerifanischer Staaten, so in Argentinien, Chile, Mexico u. a. m., die wirthschaft- lichen Verhältnisse einer wirklichen und hoffentlih dauernden Ge- fundung entgegen zu gehen scheinen; ferner läßt die mit einer enormen Mehrheit vollzogene Wahl des demokratischen Präsidentschafts- candidaten in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, wenn man sich auch : allzu kühnen Hoffnungen hinsichtlih der künftigen Ge- staltung der Zollpolitik dieses für uns wichtigsten über- feeischen Gebietes niht wird hingeben dürfen, wohl erwarten, daß die Politik der Absperrung doch wenigstens zum Still- tande kommen, und daß die Nerbältnisse des Verkehrs mit Nord- merika eine wesentlih freundlihere Gestaltung annehmen werden.

Zur Arbeiterbewegung.

Ju der großen, von etwa 10 000 Bergarbeitern besuchten Versammlung auf dem Bildstock am 30. v. M. (vgl. die gen e Nr. 1 d. Bl.) wurde von den Ausstä ndigen für die Wiederaufnahme der Arbeit , auch die Anerkennung der Völklinger Beschlüsse als maßgebend aufgestellt. Diese Be- \{hlüsse wurden, wie wir der „Rh.-Westf. Ztg.“ entnehmen, in einer Versammlung des bergmännischen Rechts\hußvereins für das Saarrevicr am 4. Mai 1890 gefaßt, umfassen 24 Paraq- graphen und enthalten folgende hauptsächlichen Bestimmungen:

§ 1. Achtstündige Schihtdauer für sämmtliche Arbeiter unter Tage und sämmtliche dem Förderbetricbe angehörige Arbeiter. - (Ein- {ließlich Ein- und Ausfahrt.) § 3. Normalgedingsäße (das heifit) ein festes Gedinge, wo nicht nach Willkür ab 6broD A werden kann; in dieser Zeit und mit diesen Normalgeding|ägen foll dann, nach Mittelkraft betrachtet, der Bergmann (Hauer) im Accord 4,50 M verdienen. § 4. Hauer unter und über Tage, was in Schichtlohn arbeitet, soll 3,50 A verdienen. Zimmer- hauer, Verbauer, soweit sie nicht in Accord arbeiten, Schichtlohn von 3,80 M § 5. Schlepper sollen auf die Dauer von 3 Jahren 4 Schichten abgeseßt bekommen (das heißt) ein Sechstel der Schicht soll ihnen weniger angerechnet werden, als den Hauern. Schlepper unter und über Tage im Schichtlohne (das beißt) Abzieher, Bremser, Pferdeknechte, Bergeverseßzer, Schlemmer u. f. w. im ersten Jahre 2,20 H, im zweiten Jahre 250 4 und im dritten Jahre 2,70 M S 6. Pferdeknechte ns angelegte Bergleute (das heißt) können weder von einem Uebernehmer an- und abgelegt werden, resp. bezahlt oder gestraft werden; sie dürfen nicht vor und nach der Schicht Arbeiten verrichten, ohne Erxtravergütung. § 8. Die Bergmanns- kinder müssen vor den übrigen angelegt werden, der Reihenfolge nach,

§ 9. Alle Bergarbeiter und Kameraden, die seit dem Strike 1889 eine zweite Strafe (Ablegungsstrafe) erlitten haben, sollen wieder an- gelegt werden. § 10. Wir verlangen ein Schiedsgericht, das in allen Schäden in und auf der Grube mitzusprehen und an der pelisepung der Normalsäße der Gedinge mitzusprehen und zu verathen hat. Das Schiedsgericht darf nur von den Berg(leuten gewählt werden; die Wahl t: aber unbeschränkt sein. § 12. In unvershuldeten Fällen dürfen keine Strafen erfolgen (das heißt) wenn ein Arbeiter Schichten feiern muß, soll ibm vor allen Dingen Urlaub gewährt werden, jedo bleiben die Gewohnheitsbummler niht von Strafen ausgeschlossen : die Strafe darf aber den Schichtlohn nicht übersteigen. § 13. Wir wünschen, daß ein Strafreglement für die Beamten, welche Arbeiter mißhandeln oder schlagen, in die Arbeitsordnung aufgenommen wird. 15, " Ver- kfürzung der Arbeitszeit für die Arbeiter über Tage: Zehnstündige Schichtdauer mit Morgens von 8 bis 82 Uhr und Mittags von 12 bis 1 Uhr Ruhepause. § 16. Arbeiter, welche in Accord arbeiten, sollen 4 # und darüber verdienen können. Für die Schichtlöhner, was Hauer sind, verlangen wir 3,50 pro Schicht. Für Schlepper verlangen wir 2,70 A pro Schicht. §18. Im Maschineibetrieb verlangen die Arbeiter achtstündige Schichtdauer. § 19 enthält weitere feste Lohnforderungen für Maschinenwärter 2c. § 20. Für Schmiede, Schlosser resp. Maurer verlangen wir eine

, zehnstündige Schichtdauer mit einer Ruhepausevon Morgens 8 bis 8{ und

Mittags von 12 bis 1 Uhr. § 22.- Art: 1. Beim Anlegen der Arbeiter verlangen wir 2,50 6 pro Schicht, soll steigen bei 3 1ähriger Arbeitszeit bis zu 3 M, von 3 bis 6 Jahren 3,50 M, von 6 bis 10 Jahren 3,80 , von 10 Jahren und darüber 4 1 Im Gedinge verlangen wir, nah Mittelkraft betrachtet, 4,50 4 zu verdienen. d 23. Art. 1.. Die Arbeiter sollen auf ihren Wunsch in die Grube verlegt werden können.

—, Aus dem in der gestrigen Nummer d. Bl. erwähnten Schreiben des Bischofs Dr. Korum zu Trier an die Geist- lichkeit des Saarreviers find folgende Säße bemerkenswerth, die wir nah der „Saarbr. Dig. mittheilen:

Ich erachte es als meine oberhirtlihe Pflicht, die katholischen Bergleute auf das cindringlihste vor diefem unbesonnenen Schritte (dem Ausstand) zu warnen. Ich kann mir die ernste Befürchtung nicht verhehlen, dvaß „durch dieses Vorgehen unabsehbares Un- glück über die Ausständigen selbst und ihre Familien herab- gerufen wird. Wenn die Bergleute glauben, Ursache zu ge- rehten- Beschwerden und „Forderungen zu haben, fo giebt es für sie geordnete und geseßliche Wege, welche sie betreten mögen, um Abhilfe zu erlangen. Das Mittel der Arbeitseinstellung zu dieser Zeit . .. muß in kurzem zroße Noth unter die Strikenden und ihre

amilien bringen; der Ausstan wird ihnen au in den wohlwollendsten Kreisen die Sympathien rauben, und Herzen und Hände verschließen, welche gern hilfbereit wären, wenn es sich um unvers{uldete Noth handelte. Mehr noch muß mi der Gedanke an die Gefahren für die Seelen der Arbeiter betrüben, indem sie ihren Glauben, ihr Heil, ihre ganze Pianst für Zeit und Ewigkeit aufs Spiel seten, wenn E dem verführenden Rufe von Männern folgen, welche in ihren

msturzbestrebungen Kirche und Staat bedrohen.

Ferner liegen aus dem Ausstandsgebiet an der Saar folgende Meldungen vor:

Der „Köln. Ztg." wird aus St. Fohann vom gestrigen Tage gemeldet, daß die 4546 Mann, die sich zur Arbeit eingestellt hatten (vgl. das Telegramm „Nach Schluß der Redaction“ in der gestrigen Nummer) auf die Frühschicht lulanengetegt wurden. Die Nuhe war nirgends gestört worden. Der „Rh.-Westf. Ztg." wird gleich- s berichtet, G infolge der Anfahrt sämmtlicher Maschinisten der Maschinen- und Ventilationsbetrieb gesichert sei. Der Kohlenvorrath auf den Hütten und bei der Eisenbahn ist noch ziemli bedeutend.

Ein Amsterdamer Telegramm des „Wolff schen Bureaus“ berichtet über Ausschreitungen von Socialisten und

Arbeitslosen:

irkungen dieser Seuche auch

Wie aus Sappemeer (Provinz Groningen) gemeldet wird fand dort am Sonnabend Abend eine at fammiting von Socialisten und Arbeitslosen statt, die dur die Polizei und das Militär zerstreut wurde. Heute wurde ein Soldat, der mit mehreren anderen den Angestellten - einer Fabrik zum Schutze beigegeben war, thätlich an- gegriffen und s{hwer verleßt. Als berittene Polizei zur Hilfe heran- rüte, wurde diefe verhöhnt und mit Steinen beworfen. Die Pol'zei gab infolge dessen Feuèr, wobei fünf Personen verwundet wurden, darunter zwei tödtlich. Die Verwundeten wurden nach Groningen ge- schafft. Drei Rädelsführer sind verhaftet worden.

Jn Leeds (England) ist ein Ausstand unter den Glas- arbeitern ausgebrochen.

Bewegung der Bevölkerung in Frankreich f im Jahre 1891.

Nach dem soeben veröffentlihten amtlichen Berichte betrug die Zahl der Eheschließungen in Frankreih im Jahre 1891 285 458, dic der Ghescheidungen 5752, die der (Beburten 866 377 (im Vorjahre nur 338059), die der Todesfälle 876 882. Im Vergleich zum Vorjahre haben die Eheschließungen um 16 126, die Ehescheidungen um 295, die Geburten um 28318 und die Todesfälle um 377 zugenommen. Es zeigt fich fomit eine Verbesserung. Während die Zahl der Todesfälle fast die nämliche geblieben ist, sind die Eheschließungen um 6 9%, die Geburten um 3,37 9/6 gestiegen. Die Gesammtbevölkerung Frankreichs betrug im Jahre 1891 38 348 122 Personen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Cholera.

St. Petersburg, 2. Januar. Gestern is der aus Anlaß der Cholera-Epidemie zusammenberufene Aerztecon greß geschlofsen worden. Auf ihm wurde die wegen der Choleragefahr zunächst den Negierungs- und Communalorganen obliegende Thätigkeit festgestellt. Ferner gelangten Bestimmungen über die Bodenafsanirung, über die UÜnschädlihmachung der Abfälle, die Reinhaltung des Trinkwassers, fowie Maßregeln gegen die Vershleppung der Cholera und die Art der Bekämpfung bet bereits entwickelter Epidemie zur Festsetzung. Die verschiedenen Heilmittel gegen die Cholera wurden einer Be. \sprehung unterzogen. a

: | Italien. s Zufolge Königlich italienischer Ministerialverordnung vom 28. Dezember 1892 werden Herkünfte der französishen Mittel- meerhäfen in Italien fortan als „rein“ zum freien Verkehr zu-

gelassen. Portugal.

Durch eine im „Diario do Governo“ vom 28, Dezember 1892 veröffentlihte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministeriums des Innern werden }ämmtliche Häfen Hollands seit dem 6. desselben Monats für „rein“ von Cholera erklärt.

Schweiz.

Der Bundesrath hat unter dem 27. Dezemher 1892 in An- wendung von Art. 21 der Verordnung vom 15. August 1892, be- treffend die Maßnahmen zum Sub gegen die Cholera. soweit fie die Verkehrsanstalten betreffen, beschlossen, die Vollziehung dieser Verordnung mit Ende laufenden Jahres gänzlich einzustellen. Ferner hat er in Anwendung von Art. 7 Alin. 1 des Cpidemiengescßes vom 2. Juli 1886 beschlossen: 1) der Bundesrathsbeshluß, betreffend die Ein- und Durchfuhr von aus Rußland, Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden stammenden Hadern, alten Kleidern, gebrauhtem Bettzeug und gebrauhter Leib- und Bettwäsche, vom 27. September 1892, soweit er niht bereits dur den Bundesrathsbeshluß vom 18. Novetnber außer Kraft erklärt worden ist, und der Bundesrathsbeshluß vom 11. Oktober 1892, be- treffend die Ein- und Durchfuhr der aus Oesterreich-Ungarn ftam- menden Hadern, alten Kleidern 2c., sind aufgehoben. 2) Dieser Beschluß tritt mit dem 1. Januar 1893 in Kraft.

/ S Türkei.

Die gegen Herkünfte der Nord- und Ostsce bestehende vierund- zwanzigstündige Luarantäne ist zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths in Konstantinopel für Provenienzen der fran- zösishen Nordküste zwischen der belgischen Grenze und Cber- bourg aus\schließlich vom 20. Dezember 1892 ab durch eine ärztliche Untersuchung erseßt worden.

__ London, 2. Januar. Infolge des Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche im Norden Londons hat, wie O meldet, das Ackerbau-Ministerium heute Nachmittag eine Verordnung erlassen, wonach die Ausfuhr von Rindern, S afen, Ziegen und

Schweinen aus der Grafschaft London verboten ift.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellungfür Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 2. d. M. gestellt 9013, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 31. v. M. gestellt 1500, nicht rechtzeitig geftellt keine Wagen.

Zwangs-Verfsteigerungen.

___ Weim Kön iglihen Amtsgericht 1 Berlin standen am 31. Dezember 1892 die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung: P B U 45, Ccke Lehrterstraße, dem Kaufmann Dermann Nudzio gehörig; Nuzungswerth 13 100 (: Mindest- Lind 189 800 Æ; für das Meistgebot von 190 000 . wurde die Handlung Heinrich Laas Söhne, Werftstraße 13, Ersteher. Koch straße 13a, dem Kaufmann Moriß Bernstein gehörig; Mindestzebot 469 100 M; für das Meistgebot von 520 000 ( wurde die Frau E. Bernstein, Lothringerftraße 16, Ersteherin. Auf- gehoben wurde das Verfahren der Zwangsverstei erung wegen des

Galle-Mattner’shen Grundstücks Namlerstraße 21. Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin standen am 2. Januar d. J. die nachbezeichneten Grundstüdcke zur Versteigerung: Invalidenstr. 6 und Bergstr. 63/63a, dem N Ernft Pal e gehörig ; Nutungswerth 10220 ; Mindestgebot 1100 46; ür das teistgebot von 300 000 wurde der Kaufmann Eduard Troplowit, Jägerstr. 2%, Ersteher. Am Ostbahnhofe 5, u Gebelfke?schen Nachlaß gehörig; Nußungswerth 7980 46; indestgebot 89 600 ; für das Meistgebot von 117 000 4 wurde der Schuhmachermeister Wilhelm Sd ulte zu Berlin Ersteher.

_ Magdeburg, 2. Január: *(W. -T. B) Zuckerberiht. Kornzucker excl., von 92 9/6 14,80, Kornzucker excl, 8809/9 Nendement 14,15, Nachproducte excl., 75 9% Rendement 11,85. Nuhig. Brod- raffinade I. 27,75. rodraffinade 11. 27,50. Gem. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis 1. mit Faß 26,25. Ruhig. Rohzuer l, Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 14,40 bez., 14,425 Br., pr. Februar 14,45 Gd., 14,50 Br., pr. März 14,50 bez., 14,523 Br., pr. April 14,55 Gd,, 14,60 Br. Fest.

Frankfurt a, M., 2: Januar. (W. T. B.) Wie die „Frankf. Ztg.“ meldet, is die neulich in Zt gestellte Einleitung eines weiteren Prozesses gegen die Staatébahugesellschaft wegen der Coupons- ksirzung vor den ungarischen Gerichten nunmehr erfolgt. Der Termin ist auf den 18. Januar festgeseßt. / ;

Leipzig, 2. Januar. (W. T. B.) Lederbörse. Stimmung gedrückt bei mattem Verkehr.

Mannheim, 2. Januar. (W. T. B.) E E MATES Weizen pr. März 16,80, pr. Mai 17,00, pr. Juli 17,20. Roggen pr. März 14 60, pr. Mai 14,80, pr. Juli 14,80. B pr. März 14,25, pr. Mai 14,70, pr. Juli 15,00. Mais pr. März 11,10, pr. Mai 110, Dre Su LE O,

Meiningen, 2. Zanuar. (W, T. B.) Gewinnziehung der 4 %% Meininger Prämien-Anleihe: 105000 A Ser. 1427 Nr. 20, 30 000 A Ser. 2094 Nr. 20, je 3000 4 Ser. 70 Nr. 22, Ser. 135 Nr. 15, Ser. 155 Nr. 14, Ser. 942 Nr. 11, Ser. 1219 Nr. 3. _ Serienziehung der Meininger 7 Fl. -Loose: 55 177 200 207 220 403 492 611 678 870 1155 1290 1435 1475 1479 1513 1621 1716 1752 1777 1914 2097 2137 2189 2141 2779 3002 3022 3083 3132 3146 3209 3285 3520 3698 3888 3895 4116 4793 4119 4895 4462 4676 4896 4858 4971 4315 4882 5391 5919 5347 5996 5707 DITO 9349 5932 6211 6635 6569 6519 6530 6274 6146 6820 6260 6737 6542 6554 6435 6022 7752 7358 7889 7343 7781 7415 7981 7496 8005 8817 8076 8579 8720 8759 8437 83666 9685 9982 9198 9022 9920 9934 9785 9869 9898 9822 9749 9790 9415 9392 9952 9255 2476 9848 4973. - i

Dremen, 2. Januar. (W. T. B.) (Curse des Effecten- Malkler-Vereins.) 5 0/6 Norddeutshe Wollkämmerei d Kaunt arn- |pinnerci-Actien 145 Gd. 5% Norddeutsche- Lkvyd-Atkien 934 ez.

Hamburg, 2. Januar. (W. T. B) Serienziehung der Hamburger 9%igen Prämien-Anleihe von 1866: 99 106 157 234 235 242 290 310 418 576 650 699 789 812 859 1003 1016 1023 1074 16083 1198 1218 1251 1289 1346 1461 1509 1567 1593 1617 1633 1671 1804 1825 1865 1891 1945 2179 2200 2311 2399 2362 2476 2528 2622 2633 2804 2823 9846 2931 2936 3049 3065 3120 3148 3245 3284 3290 3339 3383 3395 3473 3492 3499 3515 3621 3664 3666 3681 3730 3766 3878 3883 3891 3918 3922.

, Wien, 2. Januar. (W. T. B.) Sercienziehung der öster- reihischen 1854er Loose: 46 51 82 115 166 217 221 302 326 390 491 569 659 694 733 890 890 963 1002 1104 1179 1274 1320 1452 1693 1713 1779 1830 1836 2056 2074 2217 2265 008 3t 2790 2835 2848 2952 2959 2997 3040 3069 3173 3183 3208 3245 3319 3345 3486 3580 3586 3678 3682 3757 3764 23811 e 3074 52 07070. 3764 3811

Gewinnzichung der österreihishen Creditloose vou 1858, 150 000 Fl. Ser. 250 Nr. 99, 30000 Fl. Ser. 399 Nr. 30, 15 000 Fl. Ser. 286 Nr. 6, je 5000 Fl. Ser. 299 Nr. 33, Ser. 2432 Nr. 23. Weiter gezogene Serien 617 841 1134 1531 1649 1696 2249 2383 2821 3041 3110 3113 3772 3863 3985,

„Wien, 2, Januar. (W. T. B.) Wie das „Fremdenblatt“ mittheilt, traten heute die in Wien anwesenden Mitglieder des Ver- waltungsraths der osterreihisch-ungarischen Staats-Eif en- bahngefellschaft zu einer zwanglofen Besprechung zusammen, in welher der Director der Oesterreichischen Boden - Credit- anstalt von Taufsig Mittheilungen über den Stand des in Aussicht genommenen Vergleichs hinsichtlich der Couponkürzung der Staatsbahn- Prioritäten machte. Die Angelegenheit selbft sei noch niht ausgetragen. Morgen Nachmittag reisen die österreihishen Theilnehmer an den Conferenzen bezüglih der ungarishen Finanz- operationen nach Pest,

London, 2. Januar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 24. Dezember bis 30. Dezember: englischer Weizen 3188, fremder 20557, engl. Gerste 1108, fremde 5385, engl. _Malzgerfte 9909, fremde —, engl. Hafer 893, fremder 87 935 Orts., engl. Mehl 11 907, fremdes §2105 Sack und 500 Faßÿ.

An der Küste 3 Weizenladungen angeboten. | __ Bradford, 2, Jañuar. (W. T. B) Wollmarkt rubig, feft, Merinowolle eher s{chwächer, Garne rubig, fest. j

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Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 3. Januar. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer „Saale“ ist am 31 Dezember Meorgens von New-York via Southampton nah der Weser abgegangen. Der Neichs-Postdampfer , Darmstadt“, von Ost-Asien fomment, ift am 31. Dezember Nachmittags ‘in Aden angekommen. Der S@&nell- dampfer , Werra“, von Genua kommend, ift am 31. Dezember Nachts auf der Weser angekommen. Der Schnelldamyfer -Fulta“ ist am 31. Dezember Mittags von New-Bork ria Gibraltzr nach Genua abgegangen. Der Postdampfer „Frankfurt“. rom: La Plata kommend, ift am 1. Januar Mittags in Antwerver ax- gekommen. Der Reichs - Postdampfer eDohenzollern“*, nad Australien bestimmt, ist am 1. Januar Vormittags in Genua an- gekommen. Der Postdampfer „Dreéden“, na New-York be- stimmt, hat am 2. Januar Vormittags Lizard pasfirt. - London, 2. Januar. (W. T. B.) Der Uniondtam „German“ ift auf der Ausreise am Sonnabend von Soutba î abgegangen. Der Uniondampfer , Dane“ if zuf der Heimreise bert in Southampton angekommen. j Kopenhagea, 2. Januar. (W. T. Y. ï Giedfer-Warnemünde is wieder aufgenommen wor

Theater und Musik,

/ Thomas-Theater.

Mit einerckganz vorzüglichen Vorftellung d-r Bauernte#z Protzenbauer von Tegernsee“ von Hartl-Miti von Hermann Müller, baben die , Münchener“ zes noch kurz vor Beendigung thres diesmaligen Gastiviels etner ret bedeutenden Erfolg davongetragen, dero schr tem WerfaFer wie der Darstellung, besonders Zuf f Enfembles, das gerade für Schönchen, Lasfa, Kester und Hospauer, Mödlinger, Klein, Ranzenber außergewöhnlihem Maße die geeigneten Ver besißt, zu verdanken ift. Daß Fräulein treuherzige Wirthschafterin Bas! des Berghr gestalten, und Herr Hofpauer, dem tölpel geknehteten Ehemann Quirin eine überæwälti; ist bekannt. Diesen beiden hbérvorcagenden werthig ‘zeigte fih gestern Fräulein Lasfa als Tochter Lisl, die als Opfer für die Serre 2 heirathet und niht nur ihn vollkommen beberrsckt, serderz ftarrsinnigen und hartherzigen Vater dur ihr verständizes und nes Wesen auf den rihtigen Weg zu lenkcn weiß. Bei Fräulein Fester. welche die ältere Schwester der Liël, die zogen ten Willem des Vaters, aber mit Hilfe der S{hwester {liel ded glücklih liebende Kathrine mit warmer Empfindung gad, ist anzuerkennen, daß se in das ibr neue Zain sh vollständig -eingelebt hat und ven ibr fremden Dinlat tadellos beherrscht. Herr Mödlinger blieb als Baer anx Bente? O, auch als er, dem Einfluß der Tochter nagrbend. fd zuer Milde bestimmen ließ, während Herr Klein dea zum Gilde bestimmter Sohn des Bauern sehr bumoristisd darüteilte Unter 225 vortrefflihen Decorationen is der Brand dos Bauerabofs als deen ders gelungen hervorzuheben. Der Schubplattltanz, die ZittertelA des Herrn Sageder und die Gesänge deë Fräulein Melitk frndmm wiederum reihen Beifall.

__ In der Vorstellung des , Wildschüy* am Donzerdtaz ium Kduig« lichen Opernhause sind die Damen Leisinger. Derzogs,, Bremanent und Hellmuth. Bräm, die Herren Beg, Pbilipy, Krolop wnd Sutam beschäftigt. Am Freitag geht „Bastien und Balstteane® uit Fräirliün ad und den Herren Philipp und Krolop in Scene. f Sgt „Bajazzi* mit Frau Herzog und den Herren Bulß, Szolva. Vier und Fränkel. Den Beschluß bildet „Die Puppeusee*. :

m Königlichen Schaufpieldauîe Gt m dw morgigen Aufführung des „Wilhelm Tell“ der SdiSce ed, Sun Wiederholung ist los vielfachen Begebrens vorläufi väht wbt. evo für später in Aussicht genommen. Am Domnerötag wnd Devi a M. Malden's neuer Schwank ¿Der Devatirte* um Dir

ellung. j

Im Lessing- Theater gelangt am Dovaerätag „Nathan Wee Ee in der folgenden Rollenbesegung zar Aae Mrd sh n. Gustav Kober: Elise Sauer: Daza Magi Saladin Georg Molenar; Sittab Maric Eci:

Heinrich Prechtler ; Patriarch Oscar OëFee. Kleine