1893 / 4 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Im städtischen Obdach befanden sih am 1. Dezember 1892 43 Familien mit 121 Personen ; darunter 8 Säuglinge. Am 1. Januar 1893 war der Bestand 60 Familien mit 176 Personen, darunter 23 Säuglinge. Das Asyl für nächtliche Obdachlo]e daselbst benußten im Laufe des Monats Dezember v. J. 43 683 Perfonen, und zwar 42196 Männer, 1487 Frauen, -_ Von diefen ersonen wurden 20 dem Krankenhause Friedrihshain, 55 dem Krazaken- hause Moabit, 75 der Charité überwiesen, 770 (749 Männer und 21 Frauen) der Polizei vorgeführt. Infolge der eingetretenen strengen Witterungsverhältnisse wird das nächtliche Obdach in den leßten Tagen ungewöhnlich stark in Anspruch enommen. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch haben da- elbst bereits 1942 Personen, 1899 Männer und 43 Frauen, Obdach gesucht und gefunden. E

Ueber die nah Mittheilung hiesiger Zeitungen in der gestrigen Nummer gebrachte Nachricht wegen Schließung von Markthallen crfahren wir, daß die Schließung der Markthalle XII1 auf dem Gesundbrunnen nicht erfolgen werde, vielmehr auf Beschluß des Curatoriums der s\tädtishen Markthallen die weitere Entwickelung des Marktverkehrs in der Halle abgewartet werden solle.

Die 200 Jahre alte Standarte der Shlächter-JInnung, die im Kunstgewerbe-Museum mit Aufwand bedeutender Kosten renovirt worden ist, soll bei der diesjährigen Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers am 25. d. M. in Arnim's Hotel feierli von neuem geweiht werden. Zur würdigen Gestaltung der Feier hat die Jnnung 1000 # bewilligt. Die alte Standarte wird an dem Festtage zur bleibenden Erinnerung ein kost- bares Standartenband erhalten, welches das Kaiserliche Monogramm und den Namen der Innung, sowie den Tag tragen soll.

A

„Die Wunder des n Ner i eine Wanderung durch das Geysirgebiet des amerikanischen Felsengebirges, lautete das Thema des neuesten großen Projectionsvortrags, den gestern Abend im wissenschaftlichen Theater ‘der Urania Herr Dr. P. Schwahn zum ersten Mal gehalten hat. Zunächst machte der Vortragende einige Mittheilungen über die Entdeckung dieses erst seit einem Vierteljahrhundert bekannten merkwürdigen Landes, dem an Groß- artigfeit und Mannigfaltigkeit der Naturshönheiten auf der ganzen Welt nits Ebenbürtiges zur Seite zu seßen is, und das deshalb in einer Größe von 168 deutschen Quadratmeilen, ungefähr wie das Großherzogthum Oldenburg, durch Congreßact vom 1. März 1872 als Nationalpark unter den Schuß der Landesregierung der Vereinigten Staaten von Amerika gestellt is, um es für immer der Speculationssucht zu entziehen und als eine beliebte Er- Holungéstätte dem Vaterlande zu erhalten. Dann machte Herr Schwahn durch seinen von zahlreichen Abbildungen begleiteten anschaulihen Vortrag die Zuhörer näher mit diesem merk- würdigen, an den Grenzen von Wyoming und Montana in den Ver

_ einigten Staaten von Amerika gelegenen Lande bekannt, das im all- gemeinen ein von hohen Bergketten umgebenes, dicht bewaldetes Hügelland mit arktishem Klima, neun bis zehn Monate im Jahre mit Schnee bedeckt und nur im Juli und August den Touristen beguem zugänglich ist. Wie der Vortragende meinte, dürfe man sich durch die Becedinung „Park“ nicht zu der irrthümlihen Annahme verleiten

lassen, als ob auf diesem Gebiet, in cen Nähe man von der Haupt

stadt des Landes nah viertägiger Fahrt auf der Northern. Pacific:

Cifenbabn gelange, irgend etwas künstlich angelegt fei, sondern man

müsse sich vergegenwärtigen, daß hier alles fich noch in feinem ursprünglichen Zustande, also im Zustande der Wildniß befinde. Erst in allerneuester Zeit seien einige Wege und Brücken gebaut und auch durch fünf große gute Hotels für ein Unterkommen der sich von Jahr zu Jahr vermehrenden Reisenden, die dort Erholung und an den gigantischen Werken der Natur Erbauung suchten, gesorgt. Ünter den vershiedenen Naturerscheinungen dieses Märchenlandes ziehen am tneisten die Beachtung der Besucher auf sich die unzähligen heißen Quellen, von denen einzelne in eue, mäßigen oder unregelmäßigen Zwischenräumen Wasserfäulen von 200 bis 300 Fuß Höhe mit furchtbarem auf Meilen im Umkreise hörbaren Getöse emporsteigen lassen, um sih dann wieder bis zu einem neuen Ausbruch ruhig zu verhalten. {ehnlihes is über die fkrystall- klaren, bis auf den tiefen Grund durhsihtigen Seen zu berichten, von denen der Shoshone-See und der Yellowstone-See näher beschrieben wurden. Auch über die Schlammvulkane, die thätigen und unthätigen Krater, die Geysir-Becken, die unvergleichlihen Wasserfälle des Yellow- stone-River, die zum theil von tausend Fuß hohen senkrehten Fels- wänden einges{lossenen „Canon“ genannten Flußthäler, ‘die eigen- thümlichen, wahrs{heinlich der Tertiärzeit entstammenden , in der dann folgenden Eiszeit veränderten Felsenbildungen wurden die Zuhörer ein- gehend unterrichtet und mit den Ursachen der merkwürdigen Erschei- nungen, soweit es bis jeßt gelungen ist, sie zu erforshen, bekannt gemacht. Der interessante Vortrag wurde mit großer Aufmerksamkeit Hon den Anwesenden verfolgt und beifällig aufgenommen.

Elberfeld, 4. Januar. Um 2 Uhr Nahmittags erlos das (in Nr. 3 d. Bl. erwähnte) Feuer. Der Schaden beträgt, wie be- reits mitgetheilt, mehrere Millionen Mark. Die Gebäude sind nah einer Meldung des „D. B. H." mit 800 000 # bei der Elberfelder vaterländischen Versicherungsgesellschaft, das Lager der Firma Bueren u. Eisfeller is für 1 Million Mark bei dein Phönix in Aachen, der Münchener Versicherungsgesellschaft, der Providentia in Leipzig, das Lager der Firma Uhlhorn ü. Klußmann is in Basel versichert. Das Maschinenhaus für die neve Dynamomaschine der Firma Friedr. Seyd Söhne ift zerstört.

Wien, 4. Januar. Der directe Eisenbahnverkehr Wien - T riet (vergl. Nr. 3 d. Bl.) und der regelmäßige Verkéhr mit Pest via Marchegg ist, wie „W. T. B.“ meldet, wieder aufgenommen worden.

Pest, 4. Januar. Infolge des anhaltenden Schnee sturms ist, wie ,W. T. B.“ mittheilt, der Eisenbahnverkehr in Ungarn vielfach gestört.

Budapest, 5. Januar. Eine Explosion im Nesiczaer Almassy-Schacht hat, wie „H. T. B.“ meldet, - eine große Katastrophe herbeigeführt. Bisher sind fünf Todte und vier Schwer- verwundete geborgen.

Paxis, 5. Januar. In ganz Süd-Frankreich herrsht, wie „H. T. B.* berichtet, außerordentliche Kälte, verbunden mit heftigen

Scchneestürmen.

St. Petersburg, 4. Januar. Nach einer Meldung des

T. B.* aus JIurjewka (Station der Donez-Cisenbahn) war

der dortigen Bergwerke infolge Durchhbruchs von Wasser aus einem benachbarten Schacht übers{wemmt worden.

Bon den elf in einem höher gelegenen Stollez arbeitenden Bérgleüteit gelang es nur dreien, sih noch ins Freie zu retten. Die übrigen acht

ergleute verblieben zehn Tage hindur in dem Schacht, ehe es ge- lang, das Wasser zu entfernen und“ die Verunglückten aus dem Schacht herauszuschaffen; alle acht waren troß des Mangels an Nahrungs- mitteln am Leben geblieben.

Venedig, 5. Januar. Aus Rom, Neapel, Padua, Vicenza, Verona und Treviso wird, dem „H. T. B." zufolge, große Kôlte und starker Schneefall gemeldet.

Ala, 4. Januar. Heute Nachmittag erplodirte, nah einer Meldung des „W. T. B.*, im hiesigen italienishen Zollmagazin in Folge von Unvorsichtigkeit eine Kiste mit Petardenkapseln, wodur cine Person getödtet, zwei s{hwer und eine leiht verwundet wurden.

New - Y ork, 4. Januar. Nach einer. Meldung des „W.T. B.“ aus Bakersville (Nord-Carolina) griffen fünfhundert maskirte Personen das dortige Gefängniß an, bemächtigten sih des noch nicht verurtheilten Mörders eines angesehenen Bürgers der Stadt und lynchten ihn. Sieben Gendarmen traten der Menge entgegén und suchten vergeblich, ihr den Mörder zu entreißen. Es kam zu einem blutigen Kampf, wobei alle Gendarmen und 2 Personen aus der Menge, darunter mehrere angeschene Bürger der Stadt, getödtet wourden.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

St. Petersburg, 5. Januar. (W. T. B.) Die „Börsen- zeitung“ beziffert das außerordentliche Erforderniß des nächst- jährigen Reichsbudgets auf 81 Millionen Rubel. Das (Geld sci vornehmlich für den Bau von Eisenbahnen, nament- lich der sibirischen Bahn, bestimmt. Dieses Erforderniß solle gedeckt werden durch 17 Millionen Ueberschuß des gewöhnlichen Budgets und durch 39 Millionen, welche die Reichsbank dem Reichsschaße schuldet und leßterem zurü erstatte; 25 Millionen endlich sollten eventuell durh eine Anleihe aufgebracht werden. Demgegenüber hebt das Blati hervor, daß das Budget des laufenden Jahres mit einem gewöhnlichen Deficit von 25 Millionen und mit einem außer- ordentlichen von 741/, Millionen aufgestellt sei.

Kopenhagen, 5. Januar. (W. T. B.) Von anderer Seite gebrachten Nachrichten gegenüber ist zu constatiren, daß zwischen Kopenhagen—Malmö und Helsingör Helsingborg dreimal täglich Verbindung nach beiden Richtungen hin bestanden hat und besteht. Der hiesige Hafen ist zwar mit Eis bedeckt, dasselbe gestattet jedoch das Durchfahren der Dampfschiffe. Der Postverkehr mit Fünen und dem übrigen Dänemark ist, wenn auch einzelne kleinere Verspätungen eintreten, nicht gestört, noch überhaupt gestört gewesen.

Wetterbericht vom 5. Januar, 1h rèM orgens.

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1) Rahm., Nachts Schnee. 2) Gestern Schnee. 3) Nachts Schnee. #) Gestern Schnee. Uebersicht der Witterung.

Das barometrishe Marimum liegt heute mit etwo Sonnabend :

792 mm über dem Innern Rußlands, gegenüber einer | Familie. Pose in 3 Acten von Carl Laufs. Sonntag: Der Stolz der Familie.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Freitag: Zum l

Millionenoukel. Operette in 3 Acten

fl und R. Genée. Musik von Adolf | Phantastisch- pantomimisch:s Ballet in 2 Bildern.

Müller jun. In Scene gesetzt von Julius Frißsche.

Herr Kapellmeister Federmann. Anfang

Depression unter 755 mm über Süd-Europa. Uebcr Central-Europa ift die Luftdruckvertheilung ziemli gleihmäßig und daber die Luftbewegung allenthalben ihwach und vielfach aus variabler Richtung. Das Wetter ist in Deut‘{chland trübe und stellenweise neblig ; meist haben Schncefälle stattgefunden. Die B Erwärmung, welche gestern über Ostdeutschland {h | stattung. Der zeigte, hat jih weiter westwärts ausgebreitet, inde)jen | von F. Ze ist an der ostdeutshen Grenze wieder Abkühlung etn- Ül getreten, welhe sfih demnächst westwärts über ganz Dirigent : Deutschland fortpflanzen dürfte. Schneehöhe Ham- | 7 Uhr. burg 14, Berlin und Magdeburg 12 cm.

i Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen.

in 1 Act von Wolfgang Amadeus Mozart. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Bajazzi (Pagliacci). Oper in 2 Acten und einem Vorspiel. Musik und Dich- tung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann In Scene gesezt vom Ober-Regisseur Tetlaff. Diri-| jent : Kapellmetster Sucher. Dic Puppeufce. | führung vo1!

antomimishes Ballet-Divertifsement von Haßreiter !

C anon Sonnabend :

und Gaul. Musik von J. Bayer. In Scene geseßt vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent : Musik-

Sonnabend: Opernhaus. Keine Vorstellung.

Fünfter Symphonie - Abend der Königlichen Hof fayelle. Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. Herr. Schauspiel in 7 Vorgängen von Ernst von MWildenbruh. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur | Shönthan. Anfang 75 Uhr. Mar Grube. Anfang 7 Uhr. Son FoT He

Deutsches Theater. Freitag: Die Stützen | der Gesellschaft. Anfang N |— Sonnabend: Zwei glückliche Tage.

Sonntag: Zwei

Die nächste Auffü on jy, Kirchfeld““ findet am Montag statt. | —6 Berliner Theater. Freitag: 19. Abonnements- Vorstellung. Hamlet. Anfang 7 Uhr. :

M E tanó 91 Ul trans Anfang 7# Uhr. BVarnhelm. Abends 74 Uhr: Esther. Der

Lessing-Theater. Glocke. Anfang 7F Uhr.

Sonnabend: Zum 1. Male: Heimath.

Sonntag: Heimath.

Montag: Heimath.

Wallner-Theater. Freitag : reise. Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Pariser Leben. i E Mittwoch, 18. Januar: Zum 1. Male: Fürftiu Niuetta. Operette in 3 Acten von Wittmann und

Es | auer. Musik von Johann Strauß.

Refsidenz-Theater. Pas : Gia arn ¿alé : s i Zum 15. Male: Familie Pont- Sönigliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. Biquet. Schwank in 3 Acten von Alexandre Bisfson. 6. Vorstellung. Baftien und Bafticnne. Singspiel | Deutsch von Mar Schönau. Sigmund Lautenburg. h Familie Pont-Biquet.

burg. Freitag:

Kroll’s Theater. Freitag: Schüler D. Eicbbera. Anfang 7 Uhr.

Victoria-Theater.

6. Vorstellung. Der Wider-

obert Kohlrausch. Welt in achtzig Tagen.

Freitag :

7. Vorstellung.

Anfang 7 Uhr.

e Tage. rung von „Der Pfarrer von | Die Sirenen - Insel.

Ubr: Minna von

Adolph Ernst-Theater.

Freitag: Die große

Anfang 7# Uhr.

Die Orient-

Às

Max Hofpauer. Nur noch

in 4 Aufzügen von Hartl-Mitius. Müller. Anfang 7# Uhr.

15. Male: Mit neuer Aus- Montag:

Grigolatis.

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Karl Me ee L oucert, Q Ea es für die Hochselige Kaiseriu Au In Scene geset von licher Mitwirkung der Biolin-

Anfang 7# Uhr.

! Besang: Fau Schmitt-Csáuyi

Belle - Alliancestraße 7/8. \ E Frotî : i , D) ETE : ie Nei Zec s E i "s Anfang 7 Uhr. elt in achtzig Tagen, Großes Aus- | Symphonie Nr. 5 (0-moU op. 67). Schauspielhaus. 6 j

spenstigen Zähmung. von William Shakespeare, na „Veberjebung | gu von Wolf Graf Baudissin (Sch O für die | Debillemont und C. A. Maida. deutshe Bühne bearbeitet von

In E S vom Ober-Regisseur Max Grukße.

f.

Lustspiel in 3 Aufzügen von Esmann. Deutsch E Der neue | Emil Jonas. Hierauf: Kleine Hände. Lustspie ager, L : N L. h ° " O [214 Ls F E Ss C of ‘48 R ( co in 3 Aufzügen von Labiche. Deuts von Franz von Zephora. Mr. James Fillis mit dem Schulpferde

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Theater Unter den Linden. ( Das Baby. Schwank in 1 Act von H. F. Musik ie C von A. Ferron. Couplets von A. Braun. Jnscenirt | Artillerie“. dur den Ober-Regisseur C. A. Friese sen. Novität! Novität! Ballet in 1 Act von H. Regel. Vi Sonntag: _Fe P R. Mader. Der choreogr. Theil von Jof. Haßreiter. | (ein Kind frei): „Auf Helgoland“, und um 7# U Inscenirt durch den Balletmetster Herrn L. Gundlach.

RNepertoirestück der Wiener Hofoper. orx, amerifanisher Prestidigitateur, mit ganz neuen

13. Male: Modernes Babylon. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W.

Couplets theilweise von G. Görß. _vo G. Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernft.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellv

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Ensemble-Gastspiel der Müuchener unter Di- Zum 1. Male: Der Stolz der | rection des Königlich Bayerischen Hofschauspielers

drei Vorstellungen. Freitag: Zum drittletzten Male:

bauer von Tegernsee. Bauernposse mit Gesang B s i : Musif von Herm. | Verlobt: Frl. Elisabeth Fritsch mit Hrn. Prem.-

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung, A Gastspiel der Lufttänzerin Preciosa Das Mädchen der blaueu Grotte.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Auéstellungs - Park (Lebrter Bahnhof),

Concerte.

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Gedächtuiß - Feier usta unter freu1d- Birtuosfin Fräulein Valeutine Marcoliui, Anfang 7 Uhr.

Freitag, 13. Januar, Abends 74 Uhr: Populärex Druck der Norddeutschen Buchoruckerei und Verlags- Beethoveu - Abend mit dem Karl Meyder’\chen - Auf- | Orchester vou Waldemar Meyex. Direction Herr Hoffaäpellmeister Alois Schmitt (Schwerin)

(Sopran).

7

Ouverture „Leonore Nr. 111.". Violin. Concert. Arie Ah pertido. / Romanze îin L für Violine.

6 I 18. „1 t f i Großes Aus Saal und 11. Rang 1 K im Concert-Haus und

iel i » stattungs\stück mit Ballet in d Acten (15 Bildern) | ; Ote Mappe boloata Nai den Lustspiel in 4 Aufzügen | yon A. d'Ennery und Jules Verne. Ballet arran- T E den, der Uebersebung | girt vom Balletmeister C. Severini. Musik von | Foncert-Ha! ang Loge g : Y Anfang 7F Uhr. o oncert-Haus.

Sonnabend u. folgende Tage: Die Reise um die

Circus Renz (Carlstraße.) Freitag, Anfang 74 Uhr: Komiker- Vorstellung. Aus dem Programm

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). | besonders hervorzuheben: Prinz Carneval und sein Zum 2. Male: Die liebe Familie. | Gefolge, vorgeführt von

Herrn Oscar Renz. 4 hohe Schulen, geritten von den Damen Frls. j O

Clotilde Hager und Helga Hager, Oceana Renz und

„Markir“. „Pun“, s{chwedisher Ponyhengst komische Original-Dressur vom Clown Misfko (August). Zum Schluß: S“ Auf Helgoland “S oder: A Ebbe und Fluth. Großes Land-, Wasser- urid ¿Freitag : | Feuer-Schauspiel. Nationaltänze von 82 Damen.

Neue Einlagen, u. a.: „Aufzug der Leib-Garde-

L Sonnabend, Abends 74 Uhr: Große Vorstellung Phantastisches | mit neuem Programm und „Auf Helgoland*.

Musik von Sonntag: 2 große Fest-Vorstellungen um 4 Uhr L :

„Auf Helgoland“. U R E E H Ei R T A E

Familien-Nachrichten.

Durch den am 2. d. Mts. erfolgten Tod des

Herrn Morih Simon : unsere Gesellshaft einen s{chmerzlichen Verlust erlitten. Seit dem Bestehen der Bank Mitglied des Aufsid ‘srathes, hat er derselben stets ein lebhaftes Interesse gewidmet,

Freitag: Zum

Mannîitädt. at Musik von

11g. sie mit seinen reihen Erfahrungen unterstüßt

und sich dadur ein bleibendes dankbares An- denken bei uns gesichert. [59553] Berlin, den 4. Januar 1893. Í Der Aufsichtörath und die Direction der Deutschen Hypothekenbank (Actieu-Gesellschaft.) Der Prozten- i S

Lieut. Alfred Kupffender (Bresiau—Neisse).

Bereheliht:* Hr. Lieut. zur See Richard Riedel mit Frl. Edith von Saint-Paul (Mainz). Hr. Pfarrer Alfred Reuter mit Frl. Elisabeth Gerlach (Stolp i. P.— Weißenhöhe).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Marine-Jntendautur- Nath Junge (Gaarden). Hrn. Bürgermeister Loninger (Leob\{chÜüt).

Gestorben: Hr. Oberst z. D. Wilbelm von Luko- witz (Berlin). Verw. Frau Ober-Tribunals Nath Malwine Voitus, geb. von Witte (Dessau).

- Hr. Nittergutsbesizer Max von Dewitz

(Stettin). Verw. Frau Superintendent E Louise Nimeyer, geb. Matthaei (Breslau). Freitag :

Nedacteur: Dr, H, Klee, Director. Berlin: ree—— Berlag der (Frpedition (Scholz).

Anstalt. Berlin 8W,, Wilhelmstraße Nr. 32. Fünf Beilagen

l (eius{sicßlih Börsen-Beèilage).

zum Deutschen Reichs-Anz 4.

Königreich Preußen. Finanz-Ministerium.

_Es hat sih als nothwendig erwiesen, die Berufung, Be- schäftigung, Prüfung und Bezahlung der für die demnächstige etatsmäßige Anstellung in der Katasterverwaltung bestimmten Kataster-Lan dmesser den heutigen Verhältnissen ent- sprehend anderweit zu regeln. Demgemäß wird unter Auf- hebung aller entgegenstehenden bisherigen Vorschriften Folgendes bestimmt: : N

1) Die Normalzahl der Kataster-Landmesser für den dortigen Regierungsbezirk seßt sich zusammen

a. aus der bisher shon auf festgestellt gewesenen Anzahl der dauernden Hilfsarbeiterstellen im Kataster- bureau der Königlichen Regierung aus der Klasse der Landmesser, und

. aus einer dem Bedürfniß entsprehenden Anzahl von Landmessern, die jedoh den vierten Theil der Zahl der in dem Regierungsbezirke vorhandenen Kataster- ämter nicht übersteigen, also beispielsweise beim Vorhandensein von 12, 13, 14 oder 15 Katasterämtern gleihzeitig höchstens 3, beim Vorhandensein von 16 Katasterämtern aber höchstens 4 betragen darf.

Wo besondere Umstände vorübergehend eine Ueberschreitung der Normalzahl nothwendig machen, ist hierzu diesseitige Ge- nehmigung einzuholen. Bei den bereits vorübergehend ertheilten Genehmigungen behält es den getroffenen Bestimmungen gemäß bis zu ihrem Erlöschen sein Bewenden. /

__2) Die als Kataster-Landmesser zu berufenden Personen müssen

a. die Eigenschaft als öffentlich bestellte Landmesser auf Grund der allgemeinen Vorschriften in den 88 5 bis 27 also aussließlich der Ausnahmebestimmungen in den S8 28 bis 31 der Landmesser-Prüfungsordnung vom 4. September 1882 erworben haben und solches durch urschriftlihe Vorlegung des Prüfungszeugnisses und der Bestallung nachweisen, E

. dur cin M Zeugniß darthun, daß sie frei von körperlichen Gebrechen, insbesondere im ungestörten Besiß des Seh- und Hörvermögens befindlih und im stande sind, die mit der Ausübung des Katasterdienstes, namentlih der Vermessungsarbeiten verbundenen körper- lichen Ta gut zu ertragen,

. durch Vorlegung der Geburtsurkunde den Nachweis führen, daß Ke das 25. Lebensjahr noch nicht über- schritten haben, /

d. sih über ihre bisherige Beschäftigung durh Vorlegung der hierauf bezüglichen Zeugnisse ausweisen. :

_Die Erfüllung der allgemeinen Heerespflicht ist niht Vor- bedingung für die Berufung zum Kataster-Landmesser.

_5) Nach Beibringung der unter Nr. 2 bezeihneten Aus- weise ist festzustellen, ob nah der bisherigen Führung und dem gesammten Verhalten des Betreffenden erwartet werden kann, daß sein Eintritt in die Katasterverwaltung dem dienst- lichen Jnteresse förderlih sein wird. “Sind in dieser Be- ziehung Bedenken niht vorhanden, so ist unter Vorlegung der unter Nr. 2 bezeichneten Ausweise und eines (nah dem beiliegenden Muster aufzustellenden) Nachweises der persön- lichen Verhältnisse die diesseitige Genehmigung zur Berufung zum Kataster-Landmesser einzuholen, wobei etwaige durch besondere Umstände gerechtfertigte Ausnahmen von der Bestimmung unter Nr. 2 zu c näher zu begründen sind. i

__ Nachdem die diesseitige Genehmigung ertheilt sein wird,

erfolgt die Berufung zum Kataster-Landmesser durh den Herrn Regierungs-Präsidenten, der auch die Vereidigung als Beamter anordnet. __ UVeber den Tag der erfolgten Vereidigung ist Anzeige hierher zu erstatten. j Die unter Nr. 2 bezeihneten Ausweise und Zeugnisse sind urschriftlich zu den Personalacten des Berufenen zu bringen.

4) Die Kataster-Landmesser sind

a. in erster Linie in den unter Nr. 1 zu a bezeichneten dauernden Hilfsarbeiterstellen im Katasterbureau der Königlichen Regierung zu verwenden (vergl. Nr. 10 unten). Jm übrigen sind je nah Anordnung der Königlichen Regierung

. als außerordentliche Hilfsarbeiter in diesem Bureau, insoweit durh allgemeine oder durch besondere Be- Unge Geldmittel hierfür zur Verfügung gestellt O, ch4

c. zur Vertretung erkrankter oder sonst behinderter Kataster- Controleure oder in Fällen eines außergewöhnlichen Ge- schäftsandrangs zur Aushilfe bei Kataster-Controleuren, ebenfalls soweit Geldmittel hierfür zur Verfügung stehen oder die Kosten gemäß § 10 der Kataster- anweisung V vom 31. ärz 1877 dem Kataster- Controleur aufzuerlegen sind, bei den etwa vorkommenden Katasterneumessungen oder

ähnlichen durch Organe der Katasterverwaltung auszu-.

führenden außerordentlihen Arbeiten zu beschäftigen. -

Da. ie Kataster-Landmesser erhalten bei den unter Nr. 4 bezeichneten Verwendungen, soweit nicht ein anderes allgemein oder besonders. bestimmt wird,

aa. während der ersten ahtzehn Monate vom ersten Tage des

Monats ab gerechnet, der auf den Monat Pt worin die Vereidigung als Beamter stattgefunden hat (Nr. 3), Diäten nah dem Saße von 137 4 50 Z monatlich oder bei kürzerer Dauer nah dem Saße von 4 M 50 S tägli,

bb. nach Ablauf der ersten achtzehn Monate Diäten nah

dem Saße von 150 monatlih oder 5 M. täglich.

. Auf die achtzchnmonatlihe Beschäftigungsdauer zu aa wird die in die Zeit nach erfolgter Berufung zum Kataster- Landmesser etwa fallende Ableistung der allgemeinen Heeres- pflicht mt mit angerechnet.

b, Die im Katasterbureau der Königlichen Regierung gegen Diäten beschäftigten Kataster-Landmesser (Nr. 4 zu a und b)

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 5. Januar

beziehen die Vergütung für Zeichen- und Schreibmaterialien nach den Säßen unter Ziffer 1 und 11 zu þ der Verfügung vom 29. März 1888, 11 3567, T 3775 (Mittheilungen aus der Verwaltung der directen Steuern Heft Nr. 22 Seite 77).

c. Alle Kataster-Landmesser erhalten mit der aus der nah- folgenden Bestimmung unter d sih ergebenden Maßgabe bei auswärtigen Dienstgeshäften Tagegelder und Reisekosten und bei solhen von der Königlichen Regierung ihnen über- tragenen fkatasteramtlihen Geschäften, wofür NReisekosten- zuschüsse gezahlt werden, diese gus nah den hierüber bestehenden Bestimmungen (vgl. Nr. 12 der Verfügung vom 15. März 1890, I1 3091, Mittheilungen aus der Verwaltung der directen Steuern Heft Nr. 24 Seite 89).

___d. Soweit nicht im einzelnen Falle etwas anderes be- )stimmt wird, bleiben die in den dauernden Hilfsarbeiterstellen der Katasterbureaux der Königlichen Regierungen beschäftigten Kataster-Landmesser (Nr. 4 zu a), die vorübergehend mit der Vertretung erkrankter oder sonst behinderter Kataster- Controleure oder zur Aushilfe bei Kataster-Controleuren oder auch sonst mit der Verwaltung von Katasterämtern beauftragt werden (Nr. 4 zu c), nach den bestehenden allgemeinen Vor- schriften während der ganzen Dauer eines solchen Commis- soriums im Genusse der ihnen gewährten Diäten und erhalten daneben, falls das betreffende Katasteramt sih außerhalb des Regierungssißes befindet, während der ersten sechs Wochen vier Mark, für die spätere Zeit drei Mark täglich.

e. Bei derselben Kategorie von Kataster-Landmessern gelten die Diäten als fixirte Remuneration im Sinne der Be- timmungen unter Nr. 1 und 3 der Verfügung vom 20. August 1886, M. d J. TA 6814 SeM. T 4318 11 8802 III 10043, betreffend den Fortbezug des Civildienst- einkommens seitens der zu den gewöhnlichen militä- rishen Friedensgsübungen herangezogenen Beamten (Mit- theilungen aus der Verwaltung der directen Steuern Heft Nv. 22 Seite 75). Die durch besondere Umstände be- gründete Ausdehnung dieser Bestimmung auf andere Kataster- Landmesser unterliegt in jedem einzelnen Falle der diesseitigen Genehmigung. ; j

_k. Sofern den zur Zeit bereits berufenen Katäster-Land- messern Monatsdiäten von 150 #6 zugebilligt worden sind, obwohl sie eine ahtzehnmonatliche Beschäftigungszeit (a zu aa) noch nicht zurückgelegt habèn, behält es hierbei sein Bewenden.

_&. Bei der demnächstigen Berufung solcher Kataster-Land- messer, die in die nach den bisherigen Grundsäßen hier ge- führte Anwärterliste aufgenommen worden und in der unter Nr. 4 zu þ bis d oder nachstehend unter Nr. 6 bezeichneten Weise beschäftigt gewesen sind, wird der Zeitpunkt, von wo ab die ahtzehnmonatliche Beschäftigungsdauer zu rechnen ist, durch besondere Verfügung bestimmt werden.

6) Jnsoweit die Kataster-Landmesser in der unter Nr. 4 bezeichneten Weise keine Verwendung finden, haben sie eine Beschäftigung mit katasteramtlichen Arbeiten bei Kataster- Controleuren aufzusuchen oder anzunehmen. Den hierauf be- züglichen Anordnungen der Königlichen Regierung haben sie unbedingt Folge zu leisten. Falls eine Einigung über die seitens des Kataster-Controleurs aus seinen Bezügen zur Bestreitung der Geschäftsunkosten dem Kataster-Landmesser zu gewährende Vergütung zwischen beiden nicht stattfindet, hat die Königliche Regierung die Art und Höhe der Vergütung vor Beginn der Beschäftigung festzuseßen. /

___ Zu dieser Art der Verwendung in Katasterämtern sind, soweit es die dienstlihen Rücksichten irgend gestatten , die üngsten. Kataster-Landmesser und unter diesen insbesondere elde zu bestimmen, die vor oder nah Ablegung der Land- messerprüfung in Katasterämtern noch nicht praktisch beschäftigt gewesen sind. Die Verwendung hat mindestens eine Dauer von 6 Monaten zu umfassen (§8 13 Nr. 2 der Kataster- anweisung VI vom 20. März 1888). Fixirte Diäten aus der Staatskasse (8.13 Nr. 3 a. a. O.) sind vom 1. April

1893 ab den so beschäftigten Kataster-:Landmessern nicht mehr zu zahlen. Auf Grund der bisherigen Bestimmungen bereiis U andere Anordnungen bleiben bis zu ihrem Erlöschen in Kraft.

_7) Wegen der Beschäftigung der Kataster-Landmesser im Kassendienst während eines Zeitraums von mindestens zwei Monaten verbleibt es bei der Bestimmung unter Nr. 2 im S 14 der Katasteranweisung VI vom 20. März 1888. Sie a vor der Zulassung zur Katasterprüfung (Nr. 11) statt- inden.

8) Die Ausführung geometrisher Privatarbeiten darf den Kataster-Landmessern, gleichviel in welcher Form, nicht ge- stattet werden.

Zu der ausnahmsweisen Verwendung eines Kataster- Landmessers außerhalb des Bereichs der Katasterverwaltung ist die diesseitige Genehmigung erforderlich.

9) Kataster-Landmesser, die den an sie zu stellenden An- forderungen nicht genügen oder sonstwie zu begründeten Be- denken wegen ihrer dauernden Verwendung in der Kataster- verwaltung Anlaß geben, sind aus dem Dienst zu entlassen.

___ Die Entlassung wird durch den Herrn Ste sidenten nah Maßgabe der bestehenden allgemeinen Vor- \hriften verfügt, Slie ist sofort hierher anzuzeigen.

10) Nach den über die erfolgte Berufung und die Ver- eidigung der Kataster-Landmesser erstatteten Atriètgei (Nr. 3) wird hier eine allgemeine Dienstaltersliste geführt werden.

Die N der Kataster-Landmesser in E Liste er- leidet eine Abänderung a folher Kataster-Landmesser. die die Katasterprüfung nicht rechtzeitig abgelegt haben (vgl. N 1E ufiten).

Jm thunlichsten Anshluß an diese Liste werden die in den dauernden Hilfsarbeiterstellen im Katasterbureau der Königlihen Regierungen (Nr. 1 zu “y zu verwendenden Satalta-Gandneser wie bisher so auch hMfort von hier aus bestimmt, E nah Bedarf aus dem einen Re- geru in den anderen überwiesen werden.

Ebenso wird die Beförderung der Kataster-Landmesser zu Kataster-Assistenten und der Assistenten zu Kataster:Contro- leuren oder Secretären von hier aus verfügt werden.

11) Die p ph: ad Gu vom 5, November 1882 über die Prüfung der Katasterbeamten (Mittheilungen aus der Ver-

eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1893.

pam der directen Steuern Heft Nr. 16 Seite 61) werden durh die (unten abgedruckten) anderweiten Vorschriften er- sept, die zur Kenntniß aller noch nit geprüften Kataster-Land- messer zu bringen sind.

Die im § 5 dieser Vorschriften genannte Aufgaben- sammlung für Probearbeiten im Zeichnen , Kartiren und Flächenberehnen is dieselbe wie für die Prüfung der Kataster- zeihner (S 3 Nr. 3 der Vörschriften vom 20. März 1888, Mittheilungen aus der Verwaltung der directen Steuern Heft Nr. 22 Seite 68).

Die Anordnung, wonach die zu ertheilende Aufgabe dur das Loos zu bestimmen und die Probearbeit auch auf Flächenberechnungen auszudehnen ift, gilt hinfort auch bei der Pee un8 von Aufgaben an Bewerber um Kataster-Zeichner-

ellen.

_12) Ob und in welcher Weise hinfort über solche Land- messer, die die Berufung zum Kataster-Landmesser nahsuchen, aber wegen der Erfüllung der Normalzahl (Nr. 1) in dem betreffenden Regierungsbezirke einstweilen noch nicht berufen werden können, eine Anmwärterliste zu führen sein wird, bleibt weiterer Bestimmung vorbehalten, sobald die zur Zeit noch nicht überall erreichte Normalzahl der Kataster-Landmesser im wejentlihen vorhanden sein wird. Bis dahin sind etwaige überzählige Gesuche hierher einzureichen, damit die Ueber- weijung an solhe Königliche Regierungen -veranlaßt werden s in deren Bezirken ein Mangel an Kataster-Landmessern

esteht.

Berlin, den 17. Dezember 18992.

Der Finanz-Minister. Miquel.

An sämmtlihe Herren Regierungs - Präsidenten mit

Ausschluß desjenigen in Sigmaringen.

Prüfungsordnu1 für die Kataster -Be Vom 17. D Als Kataster-Controleure oder Kataster-Secretäre können uur solhe Kataster-Assistenten oder Kataster-Landme ‘tatsmäßig an- gestellt werden, die die nah Maßgabe der nachstehenden Vorschriften abzulegende Prüfung bestanden haben. S1 _—__ Prifungscommission. D Die Prüfung erfolgt durch eine Commission, bestehend aus einem Vorsitzenden und zwei Mitgliedern. ___ 2) Der Vorsißende und die Mitglieder werden von dem Finanz- Minister für eine oder mehrere Prüfungen berufen. 3) Der Borsißende hat den Gang der Prüfung zu leiten und nah eigenem Ermessen fich an der Prüfung, soweit nötbia, zu betheiligen.

1) Dio Brf z Fe I E, ¿da Le 1} Ee 4+ L L b VULVTIAULTUi Und War

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+4 5 Lotttm nt Minister bestimmt.

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Zulaffung Prüfung. / 1) Zur Prüfung werden bis auf weiteres nur foldche Katafter- Landmesser zugelassen, seit d Bereidigung als Beamte bis zum 15. Tage des dem Prüfun tir 2) vorausgehßenden Monats März bezw. September mindestens verfloffen find und deren etatsmäßiger Anstellung in CSontroleur- oder Kataster-Secretärstelle kein fonftiges L ruiß entgegenfteß

Die in diese Zeit etwa fallende Dauer Ablet gemeinen Heerespfliht wird mitgerechnet.

2) Für solche Kataster-Landmefer, die ü Grundsäßen geführte Anwärterliste au Katasterverwaltung beschäftigt gewefen von demselben Zeitvunkte ab gezä Verfügung vom heutigen Tage die z Diâätenstufe berehtigende Beschäftigungëdau

& 4. Einreichung der Gesuche um Zul

1) Die Gefuhe um Zulaffung 15, Februar bezw. 15. August an der Präsidenten zu rihten. Der Regierungs- halbjährlich zum 1. März und 1. Sevtembe dem Kataster-Inspector nach dem i zustellenden Uebersicht der bisherigen Bewerbers (mit gesondertem Berichte für Finanz-Minister ein.

2) Verspätet eingehende Gesuche werden e auf den Tag des Eingangs folgenden halbjährlicher berücksichtigt.

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Anfertigung einer Probearbeit im Zeichnen und Flähenberehnen.

Behufs Darlegung der Fertigkeit im Zeichnen, tim Kartiren und im Flächenberechnen 8 Nr. 12) hat der Bewerber sœinem Grfudße um Zulassung zur Prüfung eine mit feiner vollen Namensunterrttt versehene, von ihm selbst gefertigte und als folhe von dem Kzxtafer Inspector oder dem Katafster-Controleur amtlich beglaubigte Karten zeihnung nebst Flächeninhaltsberehnung beizufügen. Die Anforde« rungen, die an solche Probearbeiten bezüglih ihres Umfangeë und der Art ihrer Herstellung zu machen find, werden dur cinige dew Regte» rungs-Präsidenten zu überweisende Aufgabenmuster bestnunt werdez, aus denen die von jedem einzelnen Bewerber zu bearbeiteude Aufgabe durch das von der Hand des Kataster-Inspectors zu ziebende Loos u bestimmen ist. Hat der Bewerber bereits früber etne folde Probe« arbeit angefertigt, die aber als annehmbar nit eradtet worden: i oder hat er sonst die frühere Prüfung nicht bestanden, fo i die früher efertigte Aufgabe vor der Ausloofung aus der Sammlung alidguf@Reben; )

S 6. Ueberweisung an die Prüfungscoumütiffion. Der angemeldete Bewerber wird, falls die vorgelegte Probearbeit (8 5) für genügend zu erachten ist, auch fonft keine Bedenken ebwalten, eitens des Finanz-Ministers der Prüfungscommiffion überwie und hiervon, sowie von den Tagen und dem Orte der Prüfung (&2Y hut den Regierungs-Präsidenten R EBAN, |

i Erneuerung der Anmeldung.

Erscheint der Bewerber demnächst nit în dem bein Termine, oder entzieht er sih der Prüfung vor deren Abfluß, e bedarf es einer neuen Anmeldung und Ueberweisung.

*) Die Urschrift der ertheilten Aufgabe und die dara zeetiulie Karte sind ungefaltet dem Finanz-Minister einzureiden.