1893 / 6 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 07 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

wickeln. Sollte cs cin Fall als wünshbar erscheinen lafsen, so würden die nöthigen Vollzichungs-Verordnungen erlassen werden. Als Binnenland habe die Schweiz eine s{hwere Stellung, um fsih vor gene zu sichern aß- nahmen, um die Einfuhr französischer Waaren auf dem Weg durch andere Länder zu verhindern, würden niht zu um- gehen sein.

Land- und Forftwirthschaft.

Ernteausfall in Oesterreich.

Einer in der „Statistishen Monatsschrift“ nach amtlichen Quellen des K. K. österreichishen Ackerbau-Ministeriums veröffent- lihten Zusammenstellung über das Ernteergebniß der wichtigsten Körnerfrüchte im Jahre 1892 in Oesterreih entnehmen wir folgende, auf Schäßungen beruhende Zahlen :

Officieller Strecken-Rapport der Königlichen Lollagn auf den Feldmarken von Brit Bukow und Groß-Ziethen am Freitag, 6. Januar 1893. Dem Programm gemäß wurden zwei Standtreiben ge- macht, in denen Seine Majestät der Kaiser und König mit der Treibwehr streifie, während die geladenen 20 Schüßen

Belgien,

Die Revisionscommission berieth, wie „W. T. B.“ meldet, _Der Deputirte Frère- rban (gemäßigte Linke) wandte sih entschieden gegen das

Begieraung in Vorschlag gebrachte Wahlsyjstem, das 1 Million erhöhe, während sie ha

ers über die Wahlreform.

von der die Zahl der Wähler y 540 000 nicht überschreiten }ollte.

Rumänien.

Jnfolge der andauernden Schneefälle und der damit ver- bundenen Verkehrsstörungen ist, dem „W. T. B. zufolge, die Abreise des Königs nach Sigmaringen auf heute

Vormittag vershoben worden. Amerika.

Der Senator Hill hat dem „W. T. B.“ zujolge dem Senat eine Resolution unterbreitet, durch die der Staatssecretär ; A aufgefordert wird, sich darüber zu äußern, ob dur@ die Vorlage Chandler’s wegen Verbots der Einwanderung vom

1. März d. J. auf ein Jahr niht Verträge Mächten verleßt würden. nehmigt.

Der Senat ho die Resolution ge-

Anbau- |— fläche

Ertrag in Körnern im Jahre 1892

durdschnitt- lih per ha

im ganzen

in der Vorlage ihre Pläße eingenommen hatten. j F Zwischen beiden Treiben fand das Frühstück im Kesten'schen S Une zu Buckow statt. ; 1 / 33/, Uhr der leßte Shuß und ergab dies die Gesammtstrecke

Um 10/4 Uhr fiel der erste, um

- “ais | von 726 Hasen, von denen Seine Majestäl der Kaiser und

hl ea 2)

Weizen (Sommer- u. Winterfrucht) . .. Roggen (Sommer- u. interfruht) . .. Gerste (Sommer- u. Winterfrucht) . .. Hafer Mais

von der

ergiebt.

schnittéertrag der leßten 10 Jahre

Parlamentarische Nachrichten. 1 E i am Dienstag, 10. Januar, Nachmittags 1 Uhr, steht die erste Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend Abänderung des Gesezes :vegen Erhebung der

Auf der Tagesordnung für

des Reichstags

Brausteuer vom 31. Mai 1872.

Graf Arthur von der Gröben-Ponarien, Mitglied des Herrenhauses, ist am 5. d. M. gestorben.

it vom 7, Jañuar, )r Morgens.

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1) Neif. ?) Hochnebel. 8) Nebel, Reif. Uebersicht der Witterung.

Die Depression im Westen hat an Intensität zu- genommen, und verursaht am Ausgange des Kanals steife südöstlihe Winde. Das Hochdruckgebiet über dem Innern Rußlands zeigt wenig Aenderung. Bei meist shwacher vorwiegend füdöstlicher Luftströômung ist das Wetter in Deutschland ungewöhnlich kalt, im Westen trübe und neblig, im Osten wolkenlos und trocken; Westdeutshland is erheblich kälter ge- worden. Die Temperatur liegt in Deutschland 62 bis 18 Grad unter dem Gefrierpunkt; am fkältesten ist es in den centralen und östlichen Gebietstheilen. Im Südwesten der Britischen Inseln is viel Regen gefallen, in Cork 20, Scilly 238 mm. Cine Aende- rung der bestehenden Witterungsverhältnisse ift dem-

nächst noch nicht zu erwarten. L E Deutsche Seewarte.

SEZE N E N E E R E R i L A R E D A E S A Ret Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- . baus. 7. Vorstellung. Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg. Nomantische Oper in 3 Acten von R. Wagner. Ballet von Emil Graeb. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Ta. Dirigent : Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 8§. Vorstellung. Faust von et: er Tragödie erster Theil. Die ur Handlung gehörende B von Anton Fürsten Radziwill und von Peter Joseph von Lindpaintner. In Scene ge- scit vom Ober - Regisseur Max Grube. Anfang

7 Ubr.

Montag: Opernhaus. 8. Vorstellung. Caval1- leria rusticana (BVauern-Ehre). Oper in 1 Aufzug von Piêtro Mascagni. Text nach dem gleich- namigen Volteftick ron Verga. In Scene ge'etßt

cine höhere gewesen u. a. die Departements der

Plenarsißun f sung 586 000 1.

untersfucht worden. Davon sind

zurückgewiesen worden.

Tetlaff. Dirigent : Kapell- meister Dr. Muck. Der Varbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Acten von G. Rossini. Dichtung nach Beaumarchais, von Cesar Sterbini, überseßt von Ignaß Kollmann. Dirigent: Kapell- meister Dr. Muck. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 9. Vorstellung. Uriel Acosfta. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Carl Gußkow. In Scene gesetzt vom Ober-Negisseur Max Grube. Anfang 7 ubr.

Dienstag: Opernhaus. 9, Vorstellung. Vastien und Bastienne. Singspiel in 1 Act von Wolfgang Amadeus Mozart. Dirigent: Kapell- meifter Sucher. Vajazzi (Pagliacci). ODper in 2 Acten und einem Borspiel: Musik und Dich- tung von R. Leoncavallo, deuts von Ludwig Hartmann. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Teßlaff. Diri- gent : Kapellmeister Sucher. Slavische Braut- werbung. Tanzbild von Emil Graeb. Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Ein- lagen von J. Brahms.) Dirigent: Musikdirector Hertel. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 10. Vorstellung. Die gelehrten Frauen. Lustspiel in 5 Aufzügen von Jean Baptiste Molière. In deutschen Versen von Ludwig ula. In Scene geseßt vom Ober-Negisseur Max Grube. Herrn Kaudel’s Gardineunpredigten.® Lustspiel in 1 Aufzug von G. v. Moser. Anfang 7 Uhr.

Auf Allerböcbsten Befehl findet am 8. Februar cr. in den Räumen des Königlichen Opernhauses ein Subscriptions-Ball ftatt. Gesuche um Ballkarten werden bis zum 25. d. M. entgegengenommen. Die- selben müssen schriftlich gestellt, die genaue Bezeichnung (Name, Stand, Wohnung) derjenigen Perfonen ent- balten, für welche die Ballkarten gewünscht werden. Zuschauerbillets werden nur für den 111. Rang und Amphitheater-Sitzplatz ausgegeben. Alle den Sub- scriptions - Ball betreffenden Gesuche wolle man unter der Adresse: General-Intendantur der König- lihen Schauspiele, Französischestraße 36, einreichen und mit der Aufschrift: „Ballangelegenheit“ ver- sehen. Eine besondere Beantwortung folcher Gesuche fann bei der umfangreichen Arbeit unter keinen Um- ständen stattfinden. A

General-Intendant der Königlichen Schauspiele.

(Graf von Bober g.

Deutsches Theater. Sonntag: glückliche Tage. Anfang 7 Uhr.

Montag : Der Pfarrer von Kirchfeld.

Dienstag: Zwei glückliche Tage.

Berliner Theater. Sonntag: Nachmittags 24 Ubr: Minna von Barnhelm. Abends 7# Uhr: Esther. Der Geizige.

Montag: Neu einstudirt: Anfang 7 Uhr.

Dienstag: Othello.

Lessing-Theater. Sonntag: Heimath. Anfang 7 Uhr.

Montag: Heimath.

Dienêtag: Heimath.

Wallner-Theater. Sonntag : Zum 2. Male: Der Stolz der Familie. Posse in 3 Acten von Carl Laufs. Anfang Uhr. A

Montag: Der Stolz der Familie.

Dienstag: Der Stolz dvcr Familic.

Friedri - Wilhelmstädtisches Theater. feeftraße 25.

Sonntag: Pariser Leben. Komische Operette

in 4 Acten nah dem Französischen des Meilhac und

Halévy von Carl Treumann. Musik von Jacques

vom Ober - NRegisscur

Zwei

Die Journaliften.

Zum 2. Male:

1 117 094]16 607 410/12 683 680 [ 1 1 958 439/29 660 270/90 897 760; l

| l j 1130 267/21 069 690,13 677 390| 18,6 1 870 634137 670 870 17 240 380 20,1 367 030} 6 581 600

*) q = 100 kg = 1 Meter-Centner.

Die Weinernte in Frankreich im Jahre 1892

it ff wird General - Direction der init sremben 99082 000 11 geschäßt, bei einer für den Weinbau benußten Boden- fläche von 1 783 000 ha, fodaß sih ein Ertrag von 16 hl per Hektar Der Ertrag des vorigen Jahres steht um 1 057 000 h1 hinter dem des Jahres 1891 zurück, übertrifft aber um 31 000 h1 den Durch- bauenden Departements ist in 48 die Weinernte einc geringere, in 28 als im Vorjahre. (Sironde 604 000 1, 581 000 h1, Maine et Loire 566 000 h1, Hérault 1 853 000 11, Pyrénées-Orientales 590 000 11 und Aude

Gesundheitswesen, Thierkraukheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Auf dem städtischen Central-Schlachthofe zu Berlin sind im Monat Dezember 1892 44873 Schweine auf Trichinen

258 Stück wegen Finnen als zur menschlichen Nahrung ungeeignet

| : | 14 Grad.

König Allerhöchstselbst 353 erlegte. : H Die Temperatur hielt sih den ganzen Tag auf circa

| 7 1 _- - ß s Y l . m 4 796 650 11 | Paris, Ci

erhalten

Steuern auf | bestätigt.

indirecten aus,

Bon den verschiedenen wein-

Weniger vproducirt haben Loire-Inférieure die Departements

mebr Bestochenen zu

mit - den alsdann

bahnnegtes.

_

24 Stück wegen Trichinen und

Mittwoch, _18. Januar: Zum 1. Male: Fürstin Ninetta. Operette in 3 Acten von Wittmann und Bauer. Musik von Johann Strauß.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Sonntag: Zum 17. Male: Familie Port- Biquet. Schwank in 3 Acten von Alexandre Bifson. Deutsch von Marx Schönau. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.

Montag: Familie Pont-Viquet.

Kroll's Theater. in

Frau Moran - Olden. Die lustigen Weiber von Windsor. (Frau Fluth: Frau Moran - Olden.) Bolksthümliche Preise. Anfang 7 Uhr. ;

Montag: Fritzchen und Lieschen. Operette in 1 Act von Poly Henrion. Darauf: Zum 1. Male: Oberst Lumpus. Komische Oper in 1 Act von Theobald Nehbaum. Zum Schluß: Abn Hassan.

Dienstag: Gastspiel von Frau Moran-Olden. Norma. :

Mittwoch: 1. Gastspiel von Frl. Louise Heymann. Der Barbier von Sevilla.

Victoria-Theater. Bell: - Alliancestraße 7/8. Sonntag: Mit neuer Ausstattung: Die Reife um die Welt in achtzig Tagen. Großes Aus- stattungéstück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. d’Ennery und Jules Verne. Ballet arran- girt vom Balletmeister C. Severini. Musik von Debillemont und C. A. Raida. Anfang 7# Ubr.

Montag und folgende Tage: Die Neise um die Welt in achtzig Tagen.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). Sonntag: Zum 4. Male: Die liebe Familie. Lustspiel in 3 Aufzügen von Esmann. Deutsch von Emil Jonas. Hierauf: Kleine Hände. Lustspiel in 3 Aufzügen von Labiche. Deuts von Franz von Schönthan. Anfang 74 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung. s

In Vorbercitung: Lora. Plauderei in 1 Aufzug von O. L. Hartleben. Die kleine Marguife. Lustspiel in 3 Aufzügen von Meilhac und Halévy.

Theater Unter den Linden. Die Welt in Bild und Tanz. Aut s Ballet von Gaul und Haßreiter. Musik von J. Bayer. Insenirt durch L. Gundlah. Das grand. cinesishe Ballabile: Ein Drachenfest. (Mitwir. 500 Personen.) Mr. Imro Fox, amerikanischer Prestidigitateur. Die Sirenen-Jusel. _Phanta- fische Ballet in 1 Act von H. Regel. Musik von R. Mader. Der choreogr. Theil von Jof. Haßreiter. Fnscenirt dur den Balletmeister Herrn L. Gundlach. Anfcng 74 Uhr.

Adolph Erust-Theater. Sonntag : Zum 15, Male: Modernes Babylon. Gesangêpoffe in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gescßt von Adolph Ernst. Anfang Ubr. j

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Ensemble-Gastspiel der Münchener unter Di- rection des Königlich aver ies Due Max Hosfpauer. Sonntag: Abschieds-Vorst. Zum leßten Male: Der Protzenbauer von Tegerusee. Bauernposse mit Gesang in 4 Aufzügen von rtl- Mitius. Musik von Herm. Müller. ‘Anfang 7 Uhr.

Montag: Gastspiel der Lufttänzerin Preciosa Grigolatis. Das Märchen der blauen Grotte. Phantastish-pantomimisch.s Ballet in 2 Bildern. Vorher zum 1. Male: Othelto’'s Erfolg. Schwank

Sonntag: Gastspiel von

Sonntag : Ausftattungs-

8 | folle nur bedenken, Rouvier MEbLAND aci : L Andrieurx hat eine Aufforderung Magnard's, alle

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen.

Janüar. (W. T. B.) Dem „Gaulois“ zu-

folge hat gestern Blondin ausgesagt, er habe 1886 und 1888 je eine halbe Million Franken von der Panama-Gesellschaft: und diese O i l

Baïhaut leugnet, während Fontanes diese Aussage Blondin's

vollständig an Baïhaut ausbezahlt.

Einzelne Morgenblätter sprechen sich entschieden dagegen

cinen der S taatsgerichtshof zu bringen. „Petite République“ meint, cs würde dies cine Parodie auf die Gerechtigkeit sein; man

beschuldigten früheren Minister vor den von Constans, Baïhaut von.

nennen, damit endlich der Pauama-Skandal

„fanalisirt“ werde, mit der Erklärung beantwortet, daß nah der Panama-Affaire die Militärlieferungen und die Verträge großen die Ao kvetftag der tunesishen Obligationen, der Rückkauf der Eisenbahnen und die Herstellung des Staats- Dann erst, nah völliger Zershmetterung des opportunistishen Regimes, werde die Oeffentlichkeit Erleichte- rung empfinden.

(Fortschung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Gesellschaften daran kommen würden,

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geösffnet von 12—11 Uhr.

Concerte.

Philharmonie. Sonntag, Vormittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprobe zum VL. Philhar- monischen Concert. Dir.: Hofoperndir. Felix Mottl. Sol. : Frau Teresa Carreño d’Albert.

Concert-§Haus, Leipzigerstraße 48. Sonntag: Karl Meyder - Concert unter freundlicher Mit- wirkung der Concertsängerin Fräulein Elisabeth Michel und des *Hofkapellmeisters a. D. Herrn Adolf Schulte. Anfang 6 Uhr. E

Montag: Karl Meyder: Concert. Anfang 7 Uhr.

Circus Renz (Carlftraße.) Sountag: 2 große Fest-Vorstellungen um 4 und 75 Uhr.. In beiden Vorstellungen Auftreten der sämmtlichen Künstler- specialitäten 1. Ranges, sowie Neiten und Vorführen der bestdressirten Schul- und Freiheitspferde. Zum Schluß in beiden Vorstellungen: S" Auf Helgo- laud “Dg oder: Ebbe und Fluth, Großes Land-, Wasser- und Feuer-Schauspiel. National- tänze von 82 Damen. Neue Einlagen, u. 9.: „1. Garde-Regiment zu Fuß“, «Aufzug der Leib- Garde-Artillerie“. Gr. Brillant-Feuerwerk.

Zu der Nachmittags-Vorstellung kann jeder Be- sucher ein Kind unter zehn Jahren frei cinführen.

Um 74 Uhr: Mr. James Fillis mit dem Schul- pferde „Markir“. Agat, Feuerpferd, vorgeführt von Director Fr. Renz. Concurrenzschule, geritten von Frl. Clotilde Hager und Oceana Nenz. _

Montag, Abends 74 Uhr: Große Vorstellung mit neuem Programm und „Auf Helgoland“.

E MOCS K E RETREZ E E R N E E F RIREIINE R Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Ella von Frank mit Hrn. Prem.“ Lieutenant Hartwig Graf von Reventlow (Celle). Frl. Else Groshuff mit Hrn. Dr. der Staatswissenschaften Ludwig Nolte (Wiesbaden— Pforzheim). E 5

Verchelicht: Hr. Prem.-Lieut. vor. Anderten mit Frl. Marie Gallus (Kassel). Hr. Wirkl. Lega- tions-Nath Albreht Rienaecker mit Frl. Ika Hahlweg (Görliß). E i

Geboren: Cin Sohn: Hrn. Königl. Domänen- pächter Bernhard Seer (Nischwiß). Hrn. Bau- Inspector Reinboth (Johannisburg). Hrn. Amtsrichter Koch (Beuthen D.-S.), -

Gestorben: Hr. Oberst-Lieutenant a. D. Otto Delbees (Domäne Lichtenburg). Verw. Fr. Geh. Ober-Finanz-Rath Agnese Anna Marie Sylvia Jrene Wilckens, geb. Guariglias (Berlin). Hr. Nittergutébesißver Egbert Bannerth (Lobedau). Fr. Professor Jda Lechner, geb. von Plessen (Berlin). Hr. Geh. Nechnungês- Rath a. D.

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlkitt: : : Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlaç#- Anftalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen

Offenbach. Anfang 7 Uhr. Montag: Pariser Leben.

44424

in 1 Aufzug von Dr. E. A. Lußi. Den Anfang | mat: Das Versprechen hinterm Heerd.

(cinschlickli Börsen-Beilage).

Friedrih Sieffert (Charlottenburg).

Erste Beilage

„zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 7. Januar

1893.

Statistik und Volkswirthschaft.

Invaliditäts- und Altersversiherung.

In. der Zeit vom 1. Oktober bis Ende Dezember 1892 lagen der Invaliditäts- und Altersversicherungs-Anstalt Berlin 185 Altersrentenansprüche vor, von denen 142 neu erhoben, 38 aus dem vergangenen Quartal übernommen und 5 nach früher erfolgter Ab- lehnung wieder aufgenommen worden waren. Hiervon wurden 93 Ansprüche bewilligt, 42 abgelehnt, 5 anderweitig erledigt und 45 auf das neue Vierteljahr Übernommen. Außerdem wurde in- folge von Berufung ein vorher abgelehnter Anspru zu- erkannt. In dem genannten Zeitraum lagen ferner 150 Ansprüche auf Invalidenrente vor, hierunter 125 neu erhobene und 29 aus dem dritten Quartal 1892 übernommene. Es wurden 45 Ansprüche anerkannt, 46 abgelehnt, \echs anderweitig er- ledigt und 43 auf das neue Quartal übernommen. Außerdem wurden infolge von Berufung oder Revision zwei vorher bewilligte Ansprüche aberkannt und zwei vorher abgelehnte Ansprüche zuerkannt. In der Zeit vom 1. Januar 1891 bis Ende Dezember 1892 sind durch Tod 149 Altersrenten-Empfänger und 15 Invalidenrenten-Empfänger, aus anderen Gründen 26 Altersrenten-Empfänger und ein Invalidenrenten- Empfänger ausgeschieden, sodaß am 1. Januar 1893 noch 1620 Per- sonen Altersrente und 179 Personen Invalidenrente bezogen.

5 Socialreform und Armenlasten.

In der „Social-Corr.“ lesen wir: Die Stimmen aus den deutshen Städten werden immer zahlreiher, welhe den günstigen Einfluß der focialen Gesetzgebung auf tie städtische Armenlast zu rühmen wissen. So weist der kürzli ershienene Bericht über das Armenwesen der Stadt Dresden auf das Jahr 1891 darauf hin, daß an das Dresdner Stadt-Krankenhaus vor Inkrafttreten des Krankenversicherungsgeseßes jährlih bis 80000 an Berpfleg- geldern u. }._w., im Berichtsjahre dagegen nur noch 31 232 4. von Seiten der Stadt zu zahlen waren, während infolge der auf Grund des Alters- und Invaliditätsgeseßes gewährten Altersrenten zwar schon cinige Almosen in Wegfall gestellt werden konnten, ein merklicher Einfluß dieses Geseßzes auf das Armenbudget aber erst für \pätere Jahre erhofft wird. Ein solcher Einfluß is in München deutlicher hervorgetreten. Gelegentlich der Berathung des Haushaltungsplanes der öffentlihen Armenpflege und ihrer Nebenanstalten für 1893 konnte die Mittheilung gemacht werden, daß sih die Wirkung des Inyvali- ditäts- und Altersversicherungs-Gesetzes in günstiger Weise fühlbar zu machen beginne, da an fortlaufenden Monatsunterstützungen im Jahre ca. 7000 M erspart werden.

Zur Arbeiterbewegung. Der Bergarbeiterausstand im Saarrevier scheint war an Ausdehnung weiter abzunehmen, aber die Aus- ändigen neigen, wie die Nachrichten aus dem Ausstandsgebiet erkennen lassen, allmählih mehr zu Ausschreitungen aller Art. So wurde das Ausbleiben von 47 Mann von der Wellesweiler Belegschaft aus den Ortschaften Münchwies, Lautenbah und Höchen, wie der „Saar- u. Bl.-Ztg.“ aus Neunkirchen ge- schrieben wird, dadurh verursacht, daß die auf dem Anfahrwege befindlihen Leute von Auswärtigen ab- gefangen und zurückgetrieben wurden. Auch am Donners- tag Morgen wurden Münchwieser Bergleute, die auf der Wellesweiler Grube anfahren wollten, von einer Bande durch die Drohung: „Zurück oder wir schießen Euch über den Haufen“ und durxh Schüsse zurückgetrieben. Am Mittwoch Abend explodirte vor dem Fenster des Geschäfts- zimmers der „Saar- und Blics-Zeitung“ in Neunkirchen ein mit Sprengpulver gefüllter Steinkrug. Abgesehen von der Demolirung des Fensters nah der Jnnenseite zu, hatte das Verbrechen glücklicherweise keine Folgen. Ueberhaupt scheint die Neigung, wenigstens der Führer, zur Beilegung des Aus- standes, wie aus folgender Correspondenz des „Bergmanns- freund“ aus Saarbrücken hervorgeht, sehr gering zu sein: Die Führer veröffentlihen in „Schlägel und Eisen“ in einem offenen Brief an die Bergwerksdirection die sogenannten Völklinger Beschlüsse (vgl. Nr. 2 d. Bl.), an welchen festzuhalten in allen Versammlungen beschlossen wird. In diesen Beschlüssen ist der S 3 abgeändert. Am 4. Mai 1890 verlangten die Bergleute einen Hauerlohn von 4,50 4, und heute? Man lese den L 3, wie er als Forderung in der heutigen Nummer von „Schlägel und Eisen“ steht: „§ 3. Normalgedingsaße, das heißt ein festes Gedinge, wo niht nach Willkür abgebrohen werden kann, in dieser Zeit und mit diesen Normalgedingsäßen soll dann, nah Mittelkraft betrachtet, der Bergmann (Hauer) in Accord 5 M 50 bis 6 A verdienen.“ Schlimmer noch als diese bedauernswerthen Erscheinungen im Saarrevier ist és, daß sih auch unter den rheinisch-we|t - fälishen Bergleuten die Aufregung steigert. Ës wurde gestern bereits über eine Gelsenkirhener Versammlung berichtet, in der der Ausstand beschlossen wurde. Eine zweite große Berg- arbeiter- Versammlung, die gestern im Laufe des Tages in Gelsenkirchen stattfand, Po) der U Qa zufolge, daß vom Montag ab gestrikt werden solle. Die Bergarbeiter - Versammlung, die am Donnerstag in Dortmund angekündigt war (vgl. Nr. 5 d. Bl.), wurde auf- elöst, weil, wie die Rheinau Ztg.“ berichtet, der lebte Redner zum Ausstande réizte. Alle Redner betonten, daß man sih mit den Brüdern im Saarrevier solidarisch erklären müsse auf die eine oder andere Weise. Bestimmte Vorschläge machte kein einziger Redner, doh konnte man aus ihren Vorträgen entnehmen, daß, da an eine materielle Unterstüßung nicht zu denken sei, diese durh den Ausstand geschehen müsse. Der internationale Vertrauensmann der Bergarbeiter für Deutschland und Vorsißende des Bergarbeiterverbandes Ludwig Schröder fordert in einem Aufruf die westfälischen Kameraden zur moralischen und materiellen Unterstüßung der Ausständigen des Saarreviers auf. Jn der gestern in Essen abgehaltenen Bergarbeiter-Versammlung, die von 700 bis 800 Personen besucht war, sprachen L. Schröder: Dort- mund, Bunte-Dortmund und Schöttker-Haarzopf. + Es wurde folgende, von „W. T. B.“ mitgetheilte Resolution an- genommen : L Die Versammlung ist der Meinung, daß die Bergleute im Saar- revier Grund genug zum Strike hatten und volle Berechtigung zu demselben, wenn ihnen solhe auch von den kapitalistishen Zeitungen abgesprohen wird. Vor Fassung weiterer Beschlüsse sollen die Be- schlüsse der heute in anderen Nevieren stattfindenden Versammlungen abgewartet werden. Ein Comits soll die Stimmung erforschen und eine Versammlung zur definitiven Beschlußfassung am nächsten Sonntag anberaumen. 2 Wie die „Rheinisch-Westfälische Zeitung" meldet, ist der Berg- mann Schöttker, welcher in der t Bergarbeiter-Ver-

fammlung eine zum Strike aufrei;ende Rede hielt, sofort verhaftet worden.

Ferner liegen folgende Nachrichten über die Vorgänge im A: :

us Bildstock wird dem „Wolff's{hen Bureau“ vom gestrigen Tage gemeldet: Heute Nacht 1 Uhr wurden an dem Hause Ae strikenden Bergmanns Michel Schichtel in Bildstock sämmtliche Fenster etngeworfen und zwei Gewehrschüsse in die Stube gefeuert. Verleßt wurde niemand, die Thäter find niht ermittelt. In Bildstock anden vorgestern zwei Frauenversammlungen statt. Ueber die Iun (vergl. diegestrige Nummer d.B[.) wird berichtet : Es spra hen mehrere Frauen, die sämmtlih mit einem Hoch auf Warken und Müller {lossen und im allgemeinen hervorhoben, daß die Männer Recht hätten, wenn sie \trikten. Diejenigen Frauen, deren Männer noch niht strikten, sollten in diese leßteren fo lange dringen, bis sie ebenfalls die Arbeit niederlegten. T home machte bekannt, daß am Donnerstag ein Comité des Ae den Landrath in Saarbrücken gebeten habe, als ermittler mit der Bergbehörde zu unterhandeln. Der Landrath habe aber abgelehnt. Man würde sich jeßkt an den Regie- rungs - Präsidenten und, wenn dieser ebenfalls ablehne, an den Ober-Präsidenten wenden. Sollte N dies erfolglos bleiben, so würden die Bergleute doch aushalten, bis ihre Wünsche sämmtlich erfüllt seien. Dic Internationale stände hinter ihnen. Muth und Ausdauer helfe zum Siege. Alle hätten nun gehört, wie sich die Frauen, die Internationale und auch die Bauern zu den Strikenden stellten, deshalb ermahne er zur größten Einigkeit. Die Nachmittagsversammlung dauerte von 2 bis 34 Uhr und war von etwa 1500 Frauen besuht. Rechtsanwalt Heyder machte bekannt, daß der Ober-Präsident eine Audienz bewilligt habe, und daß morgen eine Deputation nah Koblenz gehen werde. Wie die „Köln. Ztg.“ mittheilt, hätte der Herr E der Rhein- provinz auf das Audienzgesuch wörtlich folgenden Bescheid ertheilt : „Falls in der erbetenen Audienz Beschwerden fiscalisher Bergleute über Maßnahmen ihrer vorgeseßten Behörden vorgebraht werden sollen, lehne ih den Empfang der Abordnung wegen Unzuständig-

keit ab. Wir fügen folgende Meldungen vom heutigen Tage an: _ QVeute sind 8784 Mann angefahren. Auch diese Zahl giebt kein ausreichendes Bild von der Gesammtlage, weil gestern Feiertag war, heute die Löhnung ausgezahlt wird und morgen wieder Feiertag ist. Die angeordnete Verhaftung Berwanger's konnte gestern Meorgen nicht vollzogen werden, weil Berwanger sih derselben dur Flut entzogen hatte. Der „Saarbrücker Zeitung“ zufolge ständen der Haft- befehl gegen Berwanger und die Verhaftungen Warken's, Bahh- mann’s und Kron?s in keiner Beziehung zum Aus\tand. Deren Verfolgung sei vielmehr wegen Unterschlagung von Vereins- geldern eingetreten. Berwanger folle 2245 (, Warken 411 M, Kron 1926 # und Bachmann 131 # unterschlagen haben. Die Voruntersuchung sei in vollem Gange. Aus Bildstock wird gemeldet: Gestern Nachmittag fand hier eine Versammlung von Strikenden statt, die von etwa 3000 Personen besucht war und von 2 bis 34 Uhr dauerte. Lambert (Wustweiler), Mohr (Schiffweiler), Shummer (Elversberg), Nechts- anwalt Heyder (Meß), Fox (Eppelborn), Wilhelm (Spiesen), Speicher, Engel und Backes (Dudweiler) hielten Ansprachen. Die Deputation, die sih zum Ober-Präsidenten nah Koblenz begeben soll besteht dem Vernehmen nah aus dem Rechtsarwalt Heyder (Met), Fox (Eppelborn), André (Schwalbach) und Schäfer (Hirzweiler).

Aus Ebingen wird dem „Vorwärts* berichtet, daß in der Prie Daiber’ schen Hutfabrik die Walker und Zurichter

riken.

Aus Budapest meldet ein Telegramm des „D. B. H.“: Der Congreß der ungarischen Socialdemokraten wurde gestern eröffnet. Die ungarischen Nationalfahnen wurden entfernt, weil die Anhänger des internationalen Socialismus ihre Ent- fernung verlangten. Es sind 33 Provinz- und 60 haupt- städtisdle Delegirte anwesend. Bei der Verhandlung üher den Bericht der Parteileitung entstanden tumultuöse Scenen, die mit dem Austritt der oppositiouellen Partei endigten. Zum ersten Mal waren auch einige Bauern aus Unter-Ungarn anwesend. Bei den Verhandlungen über die Forderungen der Socialdemokraten be- tonten die Redner die Nothwendigkeit der Organisation auf inter- nationaler Grundlage; sie forderten Arbeitershutz, allgemeines Stimm- recht und vollständige Trennung der Kirche vom Staat. Schließlich wurde eine MNefolution angenommen, die das Parteiprogramm von 1890 aufrechterhält und jeden Anhänger verpflichtet, ihm neue Anhänger zuzuführen. Der Ausstand der Budapester Givs- und Holzbildhauer is, wie der „Vorwärts“ mittheilt, durch Comnmissionsbeshluß mit dem 31. Dezember v. J. für beendet erklärt worden. Die Gehilfen haben ihre Forderungen nur in drei Werk- stätten niht durchgesetßt.

Nach Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 25. Dezember bis incl. 31. Dezember 1892 zur Anmeldung gekommen: 285 Ehe- \{hließungen, 1035 Lebendgeborene, 34 Todtgeborene, 599 Sterbefälle.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften zu Turin eröffnet, wie der „N. A. Z." mitgetheilt wird, soeben den Konkurs für den neunten Bressa*’schen Preis (10416 Lire), zu welchem, dem Willen des Stifters entsprehend, die Gelehrten und Erfinder aller Nationen zugelassen sind. Dieser Konkurs ist bestimmt, den Gelehrten oder Erfinder ohne Unterschied der Nationalität zu belohnen, der im Laufe des Quadrienniums 1891/94 nah dem Urtheil der Akademie der Wissenschaften, die wichtigste und nüßlichste Erfindung gethan, oder das gediegenste Werk veröffentliht auf dem Gebiet der physikalishen und experi- mentalen Wissenschaften, der Naturgeschichte, der reinen und ange- wandten Mathematik, der Chemie, der Physiologie, der Pathologie, Geologie, Geschichte, Geographie und Statistik. Der Konkurs wird mit dem 31. Dezember 1894 geschlossen. A :

Die Münchener Akademie der Wissenschaften hat, wie der „Voss. Z.“ berichtet wird, namens der Liebig-Stiftung die goldene Liebig-Medaille Dr. Wollny, ordentlihem Professor der Landwirthschaft an der Technischen Hochschule zu München, zugesprochen v Naerennung seiner Leistungen auf dem Gebiete der Agricultur- PHYNE.

Vor einigen Monaten war der Leonardo-Biograph Paul Müller- Walde fo glücklih, im NRefectorium von S. Maria delle Grazie zu Mailand die Solertqunaen aufzufinden, wel@e ur- \sprünglih zur Beleuchtung des Raumes gedient hatten, wie sie Leonardo da Vinci bei Jrangriffnahme seines Abendmahles vorfand und auf deren Lage hin er Höhe und Perspective fein unsterbliches Meisterwerk wählte und Licht und Schatten in den einzelnen Gruppen und Gestalten vertheilte. iese in der Höhe des Wand- gemäldes befindlihen Fenster waren seit Jahrhunderten zugemauert und durh unmittelbar unter der Decckenwölbung durchgebrochene Fen, erseßt gewesen, wodurch die Wirkung der Malerei {wer ceinträchtigt und besonders die linke Hälfte fast ganz in Schatten

gestellt worden war. Es gelang Dr. Paul Müller-Walde, zunächst den Delegirten für die Conservirung der lombardishen Kunstdenk- mäler, den berühmten Kunstforscher und Architekten Luca Beltramí, für seinen Plan, den alten Zustand des Nefectoriums wiederherzustellen, zu gewinnen, und dieser eht es bei der italienishen Regierung durch, daß alle Bedenken behoben und die Erlaubniß zur Wieder- L g des Nefectoriums, wie dasselbe in den neunziger Jahren des fünfzehnten Jahrhunderts bestanden, ertheilt wurde. Die Arbeiten, welche, da es sich nur um Herauslösung von lose eingefügten Ziegeln aus älteren Faden und um die Verdeckung später zugefügter Oeffnungen andelt, jede Gefahr für das unshäßbare Kunstwerk aus- schließen, werden in Angriff genommen, sobald es die Witterung erlaubt, und das Abendmahl Leonardo's, welches keineswegs so zerstört ift, wie sensationslustige Reisende zu- weilen berihtet haben, wird von jahrhundertelangem Bann erlôst werden und mehr denn je seine Bedeutung, das oberste aller Kunstwerke zu heißen, behaupten. Wie wir hören, wird der zweite Band der in Dr. Georg Hirth's Kunstverlag erscheinenden Leonardo-Biographie Paul Müller-Walde's (,Leonardo da Vinci in Mailand“), welchen wir bald nach Ostern zu erwarten haben, bereits Wiedergaben von unmittelbaren Aufnahmen nah Leonardo's Abend- mahl in seiner neuen oder vielmehr in seiner ursprünglichen Beleuch- tung enthalten. :

__— DieTechnishe Hochschule in Braunschweig wird, wie wir dem „Centr. Bl. d. Bauv.“ entnehmen, im Winter - Halbjahr 1892/93 von 312 Personen, nämli 162 eingeschriebenen, 108 nicht eingeshriebenen Studirenden und 42 Zuhörern befucht. Von den 270 Studirenden stammen 67 aus der Stadt und 32 aus dem Lande Braunschweig, 92 aus Preußen, 13 aus Mecklenburg, 12 aus Ruß- land, 10 aus Hamburg, 7 aus Anhalt, 5 aus dem Königreich Sachsen, 4 aus Schweden und Norwegen, je 3 aus Bremen, Oester- reih- Ungarn, Dänemark und Süd - Amerika, je 2 aus Bayern, Waldeck und Elsaß-Lothringen, _je 1 aus Baden, Sachsen-Weimar, Detmold, Rudolstadt, Schweiz, Holland, Spanien, Japan, Merico und den Sandwich-Inseln. Von den 42 Zuhörern gehören 29 der Stadt und 4 dem Lande Braunschweig an; 7 Zuhörer find aus Preußen, je 1 aus Oldenburg und England. Im Winter-Halbjahr 1891/92 betrug die Zahl der eingeschriebenen Studirenden 131, der nicht ein- geschriebenen 106, der Zuhörer 47, im ganzen 284 Personen. És bat also die Zahl der ein vollständiges Fachstudium Betreibenden um 33 zugenommen.

Handel und Gewerbe.

Durch ein in der italienishen „Gazzetta Ufficiale“ vom 30. Dezember v. J. veröffentlichtes Geseß von demselben Tage ist die Königliche Verordnung vom 21. November v. F: betreffend Abänderung der italienishen Zukerzölle / bestätigt worden. Die dur diese Verordnung vorläufig in Kraft ge- seßte Erhöhung des Zolles für Zucker zweiter Klasse von 76 Lire 75 Centefimi per 100 ke auf 80 Lire 75 Centesimi ist somit definitiv geworden.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Nuhr und in Obershlesten.

An der Ruhr sind am 6. d. .M., katholishem Feiertage. 2225, nit rechtzeitig geftellt keine Wagen. : i

In Oberschlesien sind am 5. d. M. rehtzeitig gestellt feine Wagen.

geftellt

geftellt 4363, nit

Berlin, 6. Januar. (Amtliche Pretsfeftstellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel fraaco Berlin an Producenten bezahlte Abrechnungspreise.) Hof- und Ge- nossenshafts-Butter Ta. 97—100 A Ta. 93—%8 M Illa —,—, do. abfallende 85—9% Æ, Land-, Preußishe 82—87 M, Neßbrücher 82—87 4, Pomuershe 82—87 4, Polnische 4, Bayerishe Sennbutter #Æ, do. Landbutter §80—%5 4 Schlesishe 82—87 #, Galizishe 76—82 A, Margarine 40— 70 Æ Käse: Schweizer, Emmenthaler 80—87 M4, Bayerischer 99—695 H, Ost- und Westpreußischer la. 60—65 4, do. Ila. 50— 60 M, Holländer 77—85 f, Limburger 36—42 4, Quadrat-Magers fäse Ta. 18—22 Æ, 10—14 A SqGmalz: Prima Western 17% T 99,00 Æ, reines, in Deutschland raffinirt 60,00—61,00 , Berliner Bratens{malz 60,00—64,00 6 Fett, in Amerika raffinirt 49,00 #, in Deutschland raffinirt 47,00 4 (Alles pr. 50 kg). T : Butter: JIufolge eingetretener Nach- frage für den Export konnten fi eife gut behaupten. S{malz: fest und steigend.

M Vom l

fien Eifen- und Metall berichtet die : Hatte das Eisenge\chäft vor dem Feste bereits einen sehr g genommen, fo verflaute es während der Weihnachtswoche ständig, da fich Consumenten wie Händler von Bezügen möglichst zurückhie fich nur auf die nothwendigsten Anschaffungen be?chränkten. |

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2 allgemeine Lage des ober}chle- sishen Eifenmarktes anbelangt, fo ift Fie 1e, denn der Abfaß nah dem Inlande ift beî j Wen. 1

Auslande hat er faft ganz

ermäßigung eintreten zu laffen, ni tir der Lage. kfaufspreife stehen in keine r zu den Geftebungskosten leßtere noch niedriger zu stellen, is den Werken rößter Spar: samkeit und bester Betriebseinrihtungen nicht Die weft

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mögli. Die fälishe Eisenindustrie, die fh in wesentli günstigeren * befindet, dringt in das oberschleßs{he Absaßgebiet immer weiter vor. und einzelne Fabrikate werden bereits von den nestfälisden Werten im oberschlesischen Industriebezirk billiger verkauft, als cs den {len Werken, ohne Verlufte zu erleiden, möglich ist. Daß infol Geschäftsganges bei den Walzwerken, Stahlwerke

das Noheisenge\chäà ft fehr darniederliegt, ist die natürlich Noheisenmaterial find bereits bedeutende Vorräthe zu seben. und

an Alteisen find große Bestände vorhanden, da die Werke cs in meisten Fällen vorziehen, Roheisen zu verarbeiten.

werke baben in der Feftwoche ihre Strecken theilweise nur

trieben, theilweise ganz teben lassen und die Arbeiter inzwischen mit Reparaturen x. beschaftigt. Gleiches ist von den Blewalz- werken zu berichten, die aud vorber schon wegen

an Aufträgen fehr {wad beschäftigt waren. Vou Grossisten sind die Ble(hpreise um 1 bis 12 „#& mäßigt worden; dader i|st der gegenwärtige Grundpreis Fein- und Grobblech 14250 #&« per Touac. Die Lage der Eisengießereien, Maschinen» und Kesselfabriken fowie Con \tructionswerkstätten bat fd ebenfalls nicht gebessert ; ite daben Müde. für ihre Arbeiter die erforderlide Beschäftigung zu beschaffen, da Aufträge in ungenügender Anzahl und: uux auf Üeinere Objecte cins gehen. NRöhrenwalzwerke, Drabt» und Nägelwerle arbeiteten weiter aufs Lager. Zum ZinkgefGäft dat uh in der lebten Woche nichts geandert ; die Verladung war der Festwothe wegen matt: die Preise blieben dieselden.

- Die Ausfubr aus dem Konsu j Vereinigten Staaten vou NRord« Arme 3. Quartal 1892 auf rund. 3 N0000 4 bezifferte, und legten Vierteljahr der „Frlf. Ztg.“ zukolge | Gesanunt-Jadresexport aus dem Koufulatödezirt teilte

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