erhoben fi Î E [lerhöchstdiese | Majestät der Kaiser wurde bei Erheben von den Pläßen und jubelndes as Tausenden zählenden Menge empfangen , höchstderselbe nach allen Seiten durch Verneigen
be mit frendigen Hochrufen.
Siebzig
des gesammten Damenpersonals. C Haar und
Weiß gekleidet mit Blumen im der Hand, verbeugten sich in zeitig gegen die Königliche Loge. hatte für die Gala - Vorstellung zusammengestellt, bei dem den dem Gebiet der Gymnastik
Director
Herr
und: der
ficht auf die jungen Prinzen waren aber auch komischen Episoden in das Porn aufgenommen. Glanznummern, welche die le ; ! sihtlich das Interesse des Königlichen Hofes in erregten, heben wir hervor die hervorragenden, bisher erreichten Leistungen der Damen L hora und
die von Herrn Director Franz Renz in einem hippologishen Congreß vorgeführte Meisterdressur von 36 Vollblutpferden arabischer, Trakehner, ebenfalls
sech8 Damen und sechs Herren den {hon fo oft James Fillis und endlich die mit itets gleichem Beifall aufgenommene Wasser- und Feuer-Pantomime fomishen Vorführungen schien den
die vom Clown Misko ausgeführte
englischer, irisher und \{ottisher Nasse, die Director selbst commandirte, von Damen gerittene Grande Quadrille de la haute équitat1ion,
gerühmten Schulritt des Herrn
„Auf Helgoland“. Unter den größten Eindruck zu machen Don Drefsur des shwedi\hen Pony „Punsch“.
Auch über
die [gantlien Zuschauer im dichtgefüllten ge und u
Allerhöchstseinem Erscheinen durch Hurrahrufen wofür huldvoll dankte. Als die ersten drei Vorführungen vorüber und die ganze Königliche Familie versammelt war, late programmmäßig die Vorstellung
Damen , i einen Reihen zu aht geordnet alle g _Franz ein auserlesenes Programm hervorragenden Künstlern Neitkunst enheit gegeben wurde, ihre Leistungen bewundern zu lassen ; mit Rük-
zahlreihe der besten Aus den vielen hafteste Anerkennung fanden und auch
h
wohl kaum jemals Thekla am Ne,
Berlin ist seit mehr als vierundzwanzig Stunden ein
fast ununterbrochener S hne efall niedergegangen, fodaß
Anstrengungen Tausender von der dadur herbeigeführten elungen ist. Ganz befonders haben Pferdebahnen und damit das Publikum zu leiden. An denjenigen
beitern, liegt er bereits etwa gegen 15 Grad (Celsius) Kälte Abend auf etwa 6 Grad wieder erheblich gesunken. l Von außerhalb sind heute fo Schneeverwehungen und Kälte fowi fehrsftörungen eingegangen: Danzig, 12. Januar. SUPITELT winnen, den davor aufgethürmten Eisgürtel fuhr ihr der Lootsendampfer „Dove“ entgegen, Arbeit unverrihteter Sache umkehren, da es das Eis bis zum „Jupiter“ vorzudringen. ein Versuch des Eisbrechers „Richard Damme". Mittags umkehren. „Jupiter“, der inzwischen war, konnte niht mehr die freie See gewinnen. ih inmitten des mächtigen Eisfeldes in ziemli Die Mündung von Neufähr ist ebenfalls l auf der See so versperrt, daß die Weichsel im erheblih aufgestaut ift.
F Oftsee s{chwimmen meilenweite Eisfelder.
beute: In der L
Wetterbericht vom 14. Januar, lhr Morgens.
«Jes Im.
Wetter. j 6|bedeckt
3 [wolkig — 2 OSO 4wolkenlos | —4 OSO 6b6\wolkig —10 [NNO 2 'bedeckt [—17 N 2/halb bed. |(—28
ee 102
9 Celsius
r
Stationen.
Temperatur
in
Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Mill
S.
[WNW
[l ore | Mullaghmore NW
Aberdeen . . Christianfund Kopenhagen . | Stockholm . aranda osfau . . - S
orf, Queens- gg nada L NW Cherbourg - E e vylt mburg - - winemünde Neufahrwasser Memel
e A ünster Karlsruhe . . Wiesbaden München Chemniß . Berlin. . . R 66 Breslau . . -
Sle d'Aixr . E a Triest .
1) Schneefall. ?) Abends und Nachts Schneefall. 3) Gestern Schnee. *) Gestern Nachmittag und Nachts Schnee. *) Nachts Schneetreiben. #) Schnee- wehen. 7) Anhaltend Sthnee.
Uebersiht der Witterung. A
Das barometrische Minimum, welches ge}tern Uber Dänemark lag, ift südostwärts nah Schlesien fort- geschritten und liegt in etnem Depressiontgebiete, welches ganz Deutschland und das Nordseegebiet ein- nimmt. Hochdrucktgebiete liegen über Nord- und Südwest-Curopa. Bei im Norden schwachen meist östlichen, im Süden vielfah starken südwestlichen Winden ift das Wetter in Deutschland trübe, zu Schneefällen geneigt und wärmer, nur an der Küste ift es meist fälter geworden. Die Westhälfte von Frankrei is frostfrei, in Ost-Frankreich sowic in La eutschland herrscht leichter Frost, dagegen im nordöstlichen Deutschland strenge Kalte. emel meldet 20, Neufahrwasser 22 Grad unter Null. Schneehöhe: Borkum 4, Wilhelmshaven E, Kiel 9, Hamburg und Magdeburg 13, Berlin 22, Swine- münde §8 cm. Im \idöitlichen
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4\wolkig 5|bedeckt 3\wolkig 1/bededckt!) 1|bedeckt?)
2 heiter®)
1 Nebel 2\wolkenlos
2 |bededckt 0 2 bedeckt —1 5|/bedeckt 3 2 bedecktt) 7bedeckt®) | —9 6|Schneeé) | —6 4|Schnee ?) ftill|bedeckt 2Schhnee__ 3/wolkig B 2|wolkenlos | —1 til|[Schnee | —(
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Deutschland dürften
Séhneeverwehungen zu erwarten Jem. ° Deutshe Seewarte.
Er
Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Sonntag:
E 2 APCTI-
Arbeitern die vollständige Beseitigung Verkehrs\törung bis zur Stunde unter diesem Hinderniß die auf dieses Verkehrsmittel angewiefene Orten, wo der Schnee unbe- rührt bleibt von deu mit dem Kehren der Straßen beschäftigten Ar- 2% cm hoh. Das gestern früh zeigende Thermometer ist bis zum gestiegen und auch während der Nacht nicht
lgende weitere Nachrichten über e dadurch verursahte Ver-
Heute Vormittag kam die hiesige Bark auf der Rhede an und suchte, um den Hafen zu ge- zu durchbrehen. Zunächst
mußte aber nah längerer nicht möglih war, durch Dasselbe Resultat hatte Auch dieser mußte
vom Eise umschlossen Das Schiff befindet
gefährlicher Lage. dur Eisverpackung unteren Laufe Koblenz, — Aus Pillau schreibt man der „Danz. Ztg."
v
“.
d
haus. 14. Vorftellung
von August Enna. Tert
Die Hexe. Oper in 3 Acten nach Arthur Fitger?
Drama „Die Here“, In Scene Dirigent : Kapellmeister Dr. Mud. 15. V Vaterländisches Drama in Anfang 7 Uhr.
goldene Kreuz.
von Orleans. Ci intishe ÖDIe 1 Vorspiel und 5 Aufzügen von Friedrih von Schiller.
Fn Scene geseßzt vom Ober-Regisseur Anfang 7 Uhr.
Hexe. i 1 na Arthur Fitger's Drama „Die Here“,
von Mary von Borch. ( Regisseur Tetlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck.
Anfang 7 Uhr. Lustspiel
Sblegel’s Ueberfeßung. Regisseur Max Grube.
Seine festes
der [ler-
alle M Mas in K
eih- | Ostse Renz
auf Gelegen-
ohem Grade
von dem
MWese
trotz äußerster L
nit 1 ) im Ei
noch
Kälte
Schwi
Betr
So hat
gefeßt vom Schauspielhaus.
on Wildenbruch. Montag :
Zrüll. Tert nah dem
von Mofenthal. Tanz von Paul Musikdirector —— zpenfi Pantomimisches Ballet-Divertifsement von Haßreiter
und Gaul. Vi : n vom Balletmeister Emil Graeb. Dirigent : Musik-
Musik von
irector Hertel. Anfang
Schauspielhaus.
Dienstag: Opernha Oper in 3 Act
Schauspielhaus. in 4
LHA
Deutsches Theater. Sonntag: Zwei glücf-
liche Tage. Anfang Montag: Î Dienstag: Zwei Mittwoch: Die
weilt.
Berliner Theater. Sonntag: Der Hüttenbefiter.
24 Uhr: Hamlet. Montag: Medea. Dienstag: Dora. Die
Lessing-Theater.
Heimath. Anfang 7F Uhr.
Montag: Heimath.
Dienstag: Heimath.
Wallner-Theater. Sonntag:
pfeil. Anfang 7 Uh
Die nächste findet am Donnerstag
Friedri -
Wilhelmflädtishes Theater.
Chaufseestraße 2%, Sontag: Pariser Leben. Rome, 4 dem Französischen des Meilhac und
in 4 Acten na
Jalévy, .von Carl Treumann.
Offenbach. Dirigent:
Anfang 7 Uhr. Montag: Pariser Mittrooh: Zum 1.
FUMage
Selbst die mit \tarken Ma bei ihrem Arbeiten durh das müssen sie die Schraube beschädigen oder
grund“, welhes wahrsce Mittwoch Hilfesignal gesetzt und ist estern Morgen dur den Marine- dampfer „Norder“ nah Hafen sind reht bedenklich geworden. „Slirner’, der gestern früh hier Höhe von Bülck wieder umkehren. gegangene deutsche ises halber zurü. hier eingetroffen. nicht regelmäßig. Warnemünde, 12. Januar. hältnisse hat Nachmittag 24 Uhr der Postdampfe nommen, das Eis des Dafent zu war bis Abends 8 Uhr no wird vermuthlich den Hafen v Geestemünde,
aus Kopenhagen lieg Dampfer „: die für Stettin bestimmte ist die Einfahrt bei Swinemünde durch Dampfer weder aus noch ein können.
Hamburg, 13. Januar.
Morgen
NRüde
überseßt von Mary von Borch.
Opernhaus. ; 5 Oper in 2 Acten von Ignaß
Wegener.
16. Vorstellung. Die Jungfrau Eine
17. Vorstellung. Was ihr wollt. Aufzügen von
Das Wintermärchen. lüliche Tage.
nächste Aufführung findet am Mittwoch ftatt.
Montag: Der Probepfecil. â Aufführung von
der am Montag hier eingekommene belgishe Dampfer R nadch des Capitäns Meyer 45 Seemeilen durch 2 Zo
is fih durcharbeiten müssen.
von Eis, sodaß die Schleppdampfer, der Schiffe besorgen, mit großen Schwierigkeiten zu fämpvfen
binen ausgerirsteten Schnelldampfer rücken Eis manchmal nur zollweise vor; dabei
rößte Vorsiht am
iel, 13. Januar.
e zeigt sih überall viel Eis. inlih durch Eis gelitten
ier einges\
Postdampfer _ Der schwedische Die Fährdampfer
es, nach einer Mitthe
nicht na
12. Fanuar.
r sind, wie dem „Hann. Cour
so günstig, daß der Schiffsverkehr Selbst weiter \sttromauf bis Auf der Elbe ist dagegen der Verke beute das nad) Hamburg bestimmte Schiff „Par chim* hier cin, weil die Einfahrt in die Elbe unmöglich war.
Laut Telegramm der t der am Dienstag von hier abgegangene J. P. Dillber g“ dreiviertel Meilen südlih von Trekronen liegt in Kopenhagen. Ladung heute Abend entlösht haben, jedoch
Bremen
übedck, 12. Januar.
fe, „Najaden“
Die hat gegen gestern abgenommen heftiger Schneefall ein,
erigkeiten hervorrief. Das Eis
fall bedeutend verstärkt, wodurch auch der lichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. hatte heute eine südwestliche Richtung nur wenig abtreiben, da der stand hat sih gehoben. die Eisbrecher „Oofe", „Simson“ Eis zu zerkleinern und wenn nöthig Assistenz zu leisten; der Zustand hat ih hier eher noch d saßen mehrere Schuten fest. helfen, Krahn ist ebenfalls viel Eis vorhanden. „Denbichshire", dies troß der Hilfe der beiden Schle des eigenen Dampfes nur fehr wer. Das Personentraject Bingerbrü ck— Eisgangs heute gänzlich eingestellt.
E
etwas ve
da sie nicht unter der Brücke
der am großer
13. Januar. iebsamt macht bekannt: 8h eim wegen
- Regisseur Teßlaff. Anfang 7 Uhr.
torstellung. Die Quitzows. 4 Aufzügen von Ernst
Ober
15. Vorstellung. Das
Französishen von H. S. Taglioni. Dirigent : Die Puppenfee.
F Bayer. In Scene geseßt 7: Ubr.
romantische Tragödie n
Mar Grube. us. 16. Vorstellung. Die en’ von August Enna. Ler
überseßt Scene geseßt vom Ober-
Ce. „N —_,
Shakespeare, nach Fn Scene gefeßt vom Ober- Anfang 7 Uhr.
7 Uhr. elt, in der man fi laug-
Nachmittags Abends 7# Uhr:
Anfang 7 Uhr.
von „Richard [Xxx.“
Sountag: Zum 9. Male:
Der Probe- L,
„Grofßftadtluft“ statt.
Komische Operette
Musik von Facques Herr Kapellmeister Federmann.
ar abslagen wollen. i ie „Hamb. Börs.-H.“ beri
forciren.
on Gjedser erreicht haben.
hr stark beeinträchtigt.
Wind das Wasser zurükhielt. Der Wasser- Im Segelschiffshafen waren heute Morgen und „Borussia“
Die großen Eisbrecher können hier nicht
On Ninetta.
Strauß.
burg.
Chemnitz, 1 starkes,
die das Verholen- und Zee Neumark. Auf
haben.
Karlsruhe,
venden, falls sie sih nicht die worden.
get: In der
Das Feuerschiff „Stoller-
hat, hatte am Mannheim,
leppt. Die Eisverhältnisse im Rhein befindlichen
Schelde is, wie
Postdampfer ist ebenfalls nicht fahren noch immer, wenn auch Kopenhage1 Troß der ungünstigen Eisver- ilung der „Meckl. Nachr. “, heute r „Kaiser Wilhelm * unter- Der „Kaiser Wilhelm“ ch Warnemünde zurückgekehrt und
New-Vork,
gelassen. Jn det
Die Eisverhältnisse auf der | District jedoch dau * mitgetheilt wird, bis jetzt noch niht wesentlih darunter leidet. verkehren noh immer Schiffe. So lief
sehr ershwert wor
wird von dem Sü i zwei Bergarbeiter „Hamb. Börs.-H.“
Die von der Dampfer „Newa“ wird Eis blockirt, sodaß | führt worden. Der Vorstand und Schönhauf \trebungen am Mêi n O Künstlertnnen Aufführung gelan
„Hamb. Börs.-H.“ \chreibt: Die (— 7 9): dagegen stellte sich beute der für den Verkehr größere der Elbe ist durh den Schnee- Dampferverkehr mit erheb- Der ziemlich starke Wind
und konnte das Eis infolge dessen
thätig, um das | Schmidt-Caobanis.
r\{limmert. Bei der Hubbrücke N 8 Was
Vereins findet
hindur konnten. Beim großen Dem englishen Dampfer 1 Krahn vertäuen wollte, gelang pper „Castor“ und „Pollux“ und Königlihe Eisenbahn- (Fortsezung
Operette in 3 Acten von Hugo
dittmann und Julius
Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- Sonntag: Zum 24. Male: Familie Pont- Biquet. Schwank in 3 Acten von Alexandre Bisson. Deuts von Marx Schönau. Jn Scene gefeßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr.
Montag: Familie Pont-Biquet. :
In Vorbereitung : Gläubiger. — Herbst eichen. — Vor dem Tode. Von August Strindberg.
Kroll’'s Theater. Sonntag: Frau Moran - Olden. Silvana. (Dryada: Frau Moran-Olden.) Anfang 7 Uhr. Montag: Margitta. Volksthümliche Preise. Dienstag : Gastspiel von Frl. Louise Heymann. Die Nachtwandlerin.
Victoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Sonntag: Mit neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen. Großes, Aus- stattungs\stück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. d’'Ennery und Jules Verne. Ballet arran- irt vom Balletmeister C. Severini. Musik von ebillemont und C. A. Raida. Anfang 7è U Montag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen.
Neues Theater (am Siffbauerdamm 4/9). Sonntag: Zum 4. Male: Die Lore. Plauderei in 1 Áct von O. L. Hartleben. (Frau Hachmann- Zipser als Gast.) — Die kleine Marquise. Lust- spiel in 3 Aufzügen von Meilhac und Halévy. (Frau Hachmann-Zipser als Gast.) Anfang 7+ Uhr. Montag: Dieselbc Vorstellung.
Theater Unter den Linden. Zum 1. Male: Lachende Erben. Operette 11 3 cten von Horst und Stein. Mujik von Carl MWeinberger. Inscenirt dur den artist. Leiter Ed. Binder. Dirigent: Kapellmeister A. Ferron. Die militár. Evolutionen im 3. Act arrangirt von L. Gundtlach. Vollständig neue Ausstattung an Deco- rationen und Kostümen. — Hierzu: Die Sirenen- Insel. Ballet in 1 Act von H. Regel. Musik von R. Mader. Der choreogr. Theil von äFos. Haß- reiter. Inscenirt dur ‘den Balletmeister Herrn L. Gundlach. (Sensationeller Erfolg.) Anfang 74 Uhr.
Gastspiel von
Sonntag :
Adolph Ernst-Theater. Zut 29 Male: Modernes Babylon. Gesangéposse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W, Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene gesezi von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. :
Montag: Dieselbe Vorstellung.
Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 39. Sonntag: Leztes Gastspiel der Lufttänzerin Prectosa Grigolatis mit ihrem fliegenden Ballet. Das Märcheu der blauen Grotte. Phantastische Pantomime mit Ballet in 2 Bildern. — Vorher
Sonntag: Zum
b .W. T. B.* berichtet Auch der hiesige Hafen is voll | bei Mittweida fest,
Limbach erlciden die Züge eine mehrstündige Verspätung, Zwickau —Stern und Freiberg—
ist nah einer Meldung des „W. V Die Züge Karlsruhe—Marau. weilen noch vermittels
nah Mittheilung des „W. T. B.“
i Der dänische Postdampfer und Fuhrverkehr theils beschränkt, eintreffen sollte, mußte auf der Antwerpen, 14. Der Vormittags von hier ab-
Stephan" kehrte Nachmittags | officiell nur noch für einzelne Schiffe
Scneewetter mit geringerer Kälte eingetreten.
Kopenhagen war, nach einem Telegramm des Vormittag durch Eisgang vollkommen gesper1t.
der vergangenen Tage nach einer Mittheilung des „Di UC! wo eine Schneeschicht von vier
Sue, und Künstler
Richard Schmidt-Cabanis ; V
Cooper, Gounod, Wieniawski,
Svendsen, Sarasate, Braga und Taubert. (
diesjährige
im Hotel Norddeutscher Hof, Mohrenstraße 20, dur@d Mitglieder eingeführt werden.
Direction: Jof. Graselli, Wien.
4. Januar. Infolge Schneeverwehungen sißt, wie der heutige erste Eisenbahnzug von Kiesa ferner der erste Zug von Reichenbach bei den Linien Leipzig-Borna me Grd und Leipzig- ne Eo nb voll die N rücke find volllTommen ge]|perrt, Die Schiffsbrücke bei Ma au T. B.“ wegen Eisgangs abgefahren auf der Rheinbahn verkehren nur auf der Route A E mit der Pfalz erfolgt einst- ähre. 14. Januar.
13. Januar.
Wegen des starken Eisgangs mußten \ämmtlihe auf dem Ober- Schiffsbrücken abgefahren werden, sodaß Bahn theils eingestellt worden ist,
Wegen starken Eisganges auf der Hafenverkehr nun Mittlerweile ift
Januar. rfe H. T. B." meldet, der hiesige gestattet.
1, 13, Januar. Der Zugang nordwärts nach | „W. T: B.) Peute 12. Januar. Die ungeheure Kälte, tie während in den östlilhen Staaten geherrscht hat, hat jeßt östlih von den Alleghanies, Zoll Dicke gefallen war, etwas nach- n zwishen Maine und Nord-Carolina gelegenen ert die strenge Kälte an. Da die ungeheure Kälte
die Nöhren zugefroren hat, fo ist die Löscharbeit bei ausbrehendem Feuer
Jn Toledo und St. Mary, Ohio, ist
den.
durch die Kälte der Vorrath an Naturgas fo sehr vermindert worden, daß man {wer darunter litt.
Aus Seattle im Staat Washington Lawine berichtet, durch den
irz einer ungeheuren / ; Ihre Körper liegen unter
ibr Leben verloren.
50 Fuß Schnee begraben.
Großen Berliner Pferde-Eisenbahn-Ge-
fellschaft für das zweite Halbjahr 1892 zu leistende Pflaster rente ist in Höhe von 115537 M an
die Stadt-Hauptkasse abge-
des Vereins „Knabenhort der Rosenthaler er Vorstadt“ veranstaltet zu Gunsten seiner Be- ttwoch, den 18. Januar, Abends 7 Uhr, ein Concert Dorotheenstraße 27, zu welhem namhafte ihre Mitwirkung zugesagt haben. Zur Prolog, verfaßt und vorgetragen von Herrn Merke von A. Sullivan, C. Eert, Liszt, Lucantoni, Chopin, Bradsky, Auber,
Vortrag des Herrn Rich. /« sind vorher bei Herrn
gen :
Billets zu 3, 2 u. 1
Stadtverordneten Hellriegel, Invalidenstr. 1, zu haben.
Tonkünstler- Abends 9 Uhr Gâste können
Berliner 18, de Me, statt.
des den
| Festessen Mittwoch,
des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
macht: Das Versprechen hinter’m Heerd. An- Bauer. Mußk von Johann fang 7x Uhr.
1. Gastspiel des Wiener Ensemble,
Montag: ] t Die Gigerln von
Urania, Anstalt für volksthümlihe Naturkunde. Am Landes - Aus\tellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.
Concerte.
Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Sounta, Karl Meyder - Concert unter freundlicher Mik- wirkung der Concertsängerin Fräulein Marie
Habermehl. Anfang 6 Uhr. E Montag: Karl Meyder-C oncert. Anfang 7 Ubr
Saal Bechstein, Unkstraße 42. Sonntag Anfang 74 Uhr: Lieder-Abend von Adalbert von Goldschmidt, unter Mitwirkung der Sängerinnen Frau Selma Niklafß-Kempnexr aus Wien und Fräulein Olga Polna vom Hamburger Stadl Theater.
Circus Renz (Carlstraße.) Sonntag: 2 groye Vorstellungen. Nachmittags 4 Uhr (ein Kind unter 10 Jahren frei): Große Komiker-Vorstellung mi zur Belustigung der Jugend besonders gewähltem Programm. Abends 72 Uhr: Große Fest-Borstelung. Zum 2. Male: E“ Ein Künstlerfest. “Wi Breke Ausstattungs - Pantomime vom Hofballet- meister A. Siems. Mit überrashenden Licht- und Wassereffecten und auf das Großartigste inscenit vom Director Fr. Renz. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Ballet von 100 Damen. — Ferner: Mr. James Fillis mit dem Schulpferde „Markir“, sowie Vorführen und Reiten der bell dressirtcu Freiheits- und Schulpferde. Austrelen ämmtlicher Künstlerspecialitäten ersten Ranges.
Montag, Abends 7+ Uhr: Große Vorî l neuem Programm und Ein Künstlerfest.
telluug mi
Familien-Nachrichten. F 3otty (Sruega it Hrn. Rilter- Frl. Betty Crueger mit Den bienen) Prem.-Lieut-
Verlobt: t “ gutsbesiper Gotthard John (Pustnick Frl. Hildegard Wüsten mit Hrn. von Leszczynsfki (Blankenburg). Verehelicht: Hr. Hauptmann Curt Hoevp Frl. Gertrud von Irminger (Dessau). idi Geboren: Eine Tochter: Prn. yon Rhadé (Funkenhagen). y A G aeben: Hr. Professor x. Carl 2, Menge (Rostock). — Hr. Albert Frhr, pon Werle (Berlin). — Hr. Oberlehrer Louis Hahn (Lia 1- de
i]
vner mit
Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: S
Berlag der Expedition (Scholz)-
¿ ‘ ands der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlag Dr falt Berlin A Wilhelmstraße Nr. 22-
Sechs Beilagen
zum 6. Male: Othello's Erfolg. Schwank in
Leben.
Male mit neuer Ausftattung:
1 Aufzug von Dr. E. M. Lußr. — Den Anfang
(einschließli Bÿcsen-Beilage)-
zum Deut M 12.
Deutscher Reichstag. 20. Sigung vom Freitag, 13. Januar, 1 Uhr.
Die Besprechung der den Nothstand betreffenden J é t enden Es pellation der A Auer und Singer wird | vuetdrd: alis
Ueber den ersten Theil der Rede des Abg. Dr. Barth der zunächst das Wort hat, haben wir bereits in der Freitags: Nummer berichtet. Wir fahren in der Berichterstattung fort indem wir nachstehend über den Schluß der Rede desselben Abgeordneten berichten. bitgia
Abg. Dr. Barth (dfr.): Wenn die Socialdemokraten \ch f die cinmal bestehende Wirthschaftsordnung dites R E b d pi selben so viel wie mögli für die Arbeiter herausholen wollen fo folgen wir Ihnen auf diesem Gebiete sehr gern, wenn Sie uns v “e [hlagen, was uns einigermaßen plausibel ist. Jch bin damit E verstanden, daß der Staat, um den Nothstand zu mildern Arbetten vornehmen läßt, die an si nothwendig, die heute fo gut vorg A men werden können wie übers Jahr. Dagegen bin ich nit dafíte, daß der Staat Arbeiten vornehmen läßt, die an sih nicht nothwe bia und unproductiv find; dahin gehört z. B. der Bau neuer Sans corvetten, die Anfertigung neuer Kanonen und Gewehre. AG weiß, daß berühmte Generale den Standpunkt vertreten haben de ß das Militärbudget in Form eines Goldregens über das anze L u herniederriesele und feine Wirthschaft befruchte. Das i E a den Gast, der zum Wirthe sagte: Schenke mir 20 M, ih Leip ede. fie bei Dir in Speisen und Getränke zulegen. J Ht sie bei T jen und Getränken anzulegen. In Wirklichkeit ist das eine starke Vershwendung in dem Augenblicke, wo es sih nicht um wirklih nothwendige Ausgaben handelt. Das heißt der Noth d r) Verschwendung abhelfen, durch einen Griff in die Tasche der Steuer ble — das sind wir selbst, das ist das ganze Volk. Die Vorstellu oa gl age 4 as 111 das ganz Vie Vorstellung, daf man dem Nothstand durch Verkürzung der Arbeitszeit abhelfen fönne, beruht auf einem Grundirrthum. Die dadur entstehende Ver; theuerung des Arbeitsproductes würde einen entsprechenden NRück- gang im Consum, folglih Entlassung von Arbeitern und Verfiärkang der industriellen Reservearmee bewirken, Die große wirthschaftliche Entwickelung vollzieht fich gerade umgekehrt. Technische Verbefserungen Fn eine Verbilligung der Production, dadurch eine Erhöhung des Consfums und die Einstellung neuer Arbeiter mit sih. Dieser Prozeß hat es bei uns zu wege gebraht, daß “im ages und ganzen eine Entwickelung zum Besseren, speciell für die Arbetter»
asse, in den leßten zroei Decennien niht zu verkennen ist Auch ie Socialdemofraten werden mir dgrin. Recht geben. 3m Laufe der Fahre fommt allerdings eine Fluctuation in der Drosperität er Arbeiterschaft vor, aber wenn mañ große Zeiträume ins Auge ‘aßt, ist die Verbesserung der Lage der arbeitenden Klassen "Der unbar. Ein belgisher Gelehrter hat kürzlich in der Néforme die Lage der Arbeiter in den Jahren 1846 und 1891 ver-
lichen. _Danach_ift der Lohn in vierundzwanzig Arbeitszweigen von auf 42 Fr gestiegen; während 1891 nur neunzehn Arbeitstage ‘er- waren, um ein gegebenes Quantum Lebensmittel zu erwerben
gehörte _1846 dazu 33. Wir haben also feine Ursache, mit dem jeßigen Wirthschaftssystem zu brehen. Jch behaupte aber keineswegs nit von Seiten des Staats allerlei geshehen fönnte n bie bisherige Entwickelung noch günstiger zu gestalten und chneller vor- irts gehen zu lassen. Die Bismarck’sche Wirthschaftspolitik
, der Protectionismus, hat unendlich viel dazu beigetragen die
‘inwärtige Krisis, wenn auch nicht herbeizuführen, fo ‘doch in größtem Maße zu vershärfen. Auf diesem Gebiete liegen die be- r:chtigtiten Borwürke, welhe wir und die Sozialdemokraten gegen
herrschenden Klassen erheben fönren. Denn der Protectionismus niemals etwas Anderes, als die Begünstigung der Reute
Kosten der Arbeiter. Bei diefer Schröpfung der Arbeiter
man „fich niht gescheut, auch die wichtigsten Lebenswittel
Rahmen der protectionistishen Politik hineinzuziehen, i ganze moralische Atmosphäre unseres wirthschaft- ichen Lebens corrumpirt hat. Wenn jedermann ein besseres Zeshäft macht, indem er sih und seinen Berufsgenossen durch die Gefezgebung eine Prämie bewilligen läßt, anstatt mit mühseliger Arbeit und durch Verbesserung seines Productionszweiges vorwärts u tommen, fo [iegt darin eîne moralisch wie technisch entnervende Wirkung. _ Auch der Panamasfkandal i} auf dem Mistbeet des Frotectionismus erwachsen, und es is kein Zufall, daß der. einzige Mann, der unter fo vielen namhaften Perfönlichkeiten in Frankreich mit erhobenem Haupt dasteht, dèr Führer der Freihändler , Leroy- Beaulieu, ist. Die Schußzollpolitik wirkt nah zwei Richtungen, indem ie einmal die gef{hüßten Artikel künstlih im Preise steigert und da- ur die Production im eigenen Lande fördert , sodann den Consum e ‘abdrückt. Das ist eine ungesunde Entwickelung, und die ganze inter- ationale Arbeitstheilung wird dadurch in beständige Erschütterungen rsezt. Deutschland ist den anderen Völkern mit s{hlechtem Bei- el vorangegangen, und sie sind ihm leider allzu sehr gefolgt. Daher _NRückschlag und die gegenwärtige Krisis. Wenn etwas ge- hen foll, um derartigen Nothständen entgegenzuarbeiten muß es geschehen durch die Abwendung von diesem verderb- lichen, protectionistischen System zu einer gesunden Wirthschaftspolitik Zn Wechfelwirkung mit jenem System haben wir den Staatssocia- lismus groß gezogen, der ebenfalls die Gesundung der wirthschaft- lichen Verhältnisse erschweren muß. Er gipfelt in der Zwangs-
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versihe ung, die große Summen aus dem Productionsprozeß heraus- zieht. Indem man ihn ausposaunte als etwas, was noch nie da- gewesen ist, was eine neue, goldene Zeit für die Arbeiter herbeifük,ren werde, ist in großen Kreisen der Bevölkerung der Glaube groß ge- zogen worden, als ob der Staat überhaupt im stande sei, wirth- schaftlihes Glück zu schaffen. Um dem Faß vollends den Boden au8zuschlagen, wird in Deutschland und besonders in Preußen eine Hinanzpolitik getrieben, die früher unglaublich ershien. Der preußische &inanz-Minister Dr. Miquel, der Träger der ganzen protectionistisch- [taatsfocialistishen Richtung in Preußen, hat ein Deficit von 98 Millionen în Aussicht gestellt. Dieses Deficit soll aufgebracht werden durch Anleihe, während man zugleich alljährlich 45 Millionen aus der Einkommensteuer thesaurirt. 45 Mil- lionen entzieht man also dem Productionsprozeß und! {{enkt dabei die sicherste und bedeutsamste Steuer im *Ggänzen preußischen System großmüthig den Herren Agrariern. Bei .-élier )olkthen Binanzwirthschaft fehlt bloß noch das Lottosystem, und rihtig“follen auch in Zukunft 30 000 Lotterieloo]e mehr in Preußen“ tsgegeben werden, das ist charafteristisch für diefe Finanz- und Wirth- Mae A, Für diese Politik mache ih weniger die jeßt am Marti ihre Staatsmänner und den Meichskanzler ver- Lie G M! im Gegentheil rechne ih dem leßteren den Abschluß G S a sverträge als hohes Verdienst an. Jch bedauere nur, daß R ecvas zaghaft vorgeht. : Unter diesen Umständen wird es a e Oer: weiter in den Beutel der Bevölkerung zu greifen, dn hae Verstärkung unserer Rüstungen herbeizuführen. Machen Sie arößere e U dann werden Sle selbst für militärische Zwecke E E O bekommen können, ohne daß der Wirthschaftskörper dex Gesan feme wie es gegenwärtig der Fall sein würde. Nach T u E unserer wirthschaftlichen Verhältnisse war Grund ie Raudis Interpellation vorhanden, und wenn die Discussion T z 1 Staatômänner rbe Politik vi Deutschland davon über-
gt, daß die ganze Bismarck"sche Politik von Grund aus nichts taugk,
Erste Beilage
Berlin, Sonnabend, den 14. Januar
dann werden fi ie F 2 \ächli in Verdiens ug eich en Rear thatsächlih ein Verdienst um v A Kanit (dconf.): Meine Freunde und ich sind immer h sick gewesen, daß unser Schußzollsystem recht eigentlih dazu an- gau L die Arbeit und den Arbeiter zu {hüßen. Die Nothlage ou Bis h viel s{limmer sein, wenn wir dieses System nicht hätten. F t On thandel zur Verbesserung des Charakters beiträgt, und die einzige beim Panama-Skandal nicht compromittirte Persönlichkeit der e Leroy-Beaulieu ift, wie der Abg. Dr. Barth behauptet, kann E oen A ORrs t R L R nicht ein solcher Frei- ( wie der Abg. Dr. Barth. ie Interpellation kommt mi E ma E ih freue mich über jede Gelegenheit, a ins d en wird, die Zustände zu besprehen, welche sich aus der heutigen e der Bevölkerung, aus dem Zuzug vom platten Sande us G E ae Diese Uebervölkerung der großen Städte und iy E erung des platten Landes müssen Unzuträglichkeiten nach sich ziehen. Unter diesen Umständen muß in den Erwerbsverbältnifien der großen Städte eine gewisse Stagnation eintreten. Ich bin zwar fein N AR ee auf dem Gebiet des Bergbaus, aber ih meine E daß die Vorgänge in Saarbrücken ihre symptomatische Bedeutung aben für die gesammte Entwickelung der Arbeiterverhältnisse i ganzen Lande. Die gestrigen Aeuß R S O Mister R gestrigen ? ußerungen des preußischen Handels- N rs Freiherrn von Berlepsch haben mich in vielen Punkten niht befriedigt. Die Königliche Bergbehörde hat ih einer zu optimistishen Auffassung hingegeben und auf die Nebenursachen des Strikes größeres Gewicht gelegt, als auf die Haupturfachen 1889 Pes tamen wir infolge des Strikes die Berggeseßnovelle. Nach meiner Ueberzeugung lag die eigentlihe Ursache des Strikes von 1889 ganz E Aer, c den Unvollkommenheiten der Arbeitsordnung ; die A A oh genug; es bleibt nach alledem nur die Annahme brig, aß die Bergbehörden den socialdemokratishen Führern gegenüber zu nachsihtig gewesen sind. Das hat bér Abc Freiherr bon Stumm gestern ausgeführt, und er ftebt mitten in der dortigen Bevölkerung und kennt ihre inneren Berhältnifse genau. Der Abg. Freiherr von Stumm hat mich übri- gens ersucht, ein Mißverständniß aufzuklären. Er hat gestern nicht die Cntlafsung der Strikenden „für immer" verlangt, sondern die „definitive“ Gntlafsung. Er macht zwischen beiden einen Unterschied ; der definitiv (ntlassene kann immer wieder einmal später auf Grund eines neuen Contracts angelegt werden. Die Unschlüssigkeit, das Zögern, welches die Bergbehörden den Mitgliedern des Kechts- \{hutvereins gegenüber an den Tag gelegt haben, zeigen daß der Abg, E S E preußische Handels-Minister midt ganz ebenso Neht hat. . Es scheint do, als ob selbst noch ir Augenblick Mitglieder dieses focialdemokcatishen Necitoscbibaroina auf den Königlichen Gruben beschäftigt werden. Die Depesche: „Erft anfahren, dann verhandeln!“ foll allerdings apokryph sein, aber ihr Inhalt wurde doch als richtig zugegeben. Was foll denn aber verhandelt werden, und warum sollen wir verhandeln? Diese Concession des Verhandeln-Wollens i eine der \{limmsten Maß- nahmen, die in der ganzen Bewegung von 1889 erfolgt sind. Feden- falls follten folhe Concessionen nicht in Folge von Strikes, fonder freiwillig gemaht werden. Die Verhältnisse haben ih troß be neuesten Geseßgebung nicht verbessert. Der Strike von 1680 wär nicht durch die mangelhaften Arbeitsordnungen hervorgerufen sondern entstand infolge des rapiden Steigens der Kohlenactien dur den Wucher der Juden an der Berliner Börse. Die Nachwttkungen sind noch immer vorhanden, es wird jeßt blind darauf los gestrift. Die Jegierung muß die s{chärfstee Disciplin walten lassen “wenn wir Katastrophen vorbeugen wollen. Eine Masse von 30 000 Mann fann [nur militärifch behandelt werden. Die Begründung der Inter- pellation „durch den Abg. Liebknecht hat über die Ürsachen der Arbeitslofigkeit nur Oberflächliches gebracht. Sie liegen in dem Zu- strômen der lândlihen Bevölkerung nah den Großstädten. Dieses Zuströmen it wieder zunächst verursacht durch die hohen Arbeitslöhne in den großen Städten. Ein sehr großer Theil dieser Leute findet im Baugewerbe Beschäftigung, welches seinerseits von allen möglichen Zufälligkeiten abhängt und im Winter fo ‘gut wie ganz darniederliegt. Die Verkürzung der Arbeitszeit fann hier darin hat der Abg. Dr. Barth Recht, nichts nützen, sondern nur E S statt zehn Stunden nur acht gearbeitet, so muß L auar eiter mehr eingestellt werden, und es ist dann im Winter {# Bauarbeiter mehr brotlos, als vorher. Die Arbeitslosen sollen dahin zurückehren, wo sie hergekommen sind, nah dem platten Lande, wo noch Arbeitsgelegenheit genug ist. Die Allgemeinheit hat icht die _Kosten dafür zu tragen, daß der Zuzug nah den Städten Arbeitslosigfkeit erzeugt hat, Wenn der Abg. Liebkneht gestern auch den Grundbesiß erwähnte und von der Aufsaugung der kleinen Bauern durch die Großgrundbesißer sprah, fo Bat ae fih wohl gehütet von den Gründen zu sprechen, weshalb die kleinen Bauern genöthigt sind, ihre Höfe zu verkaufen, er hat wohlweislih von den Gütershlächtern nichts gesagt. Die amerikanishen Farmer sind nah dem Abg. Liebkneht mit zehn Milliarden Dollars gleich 40 Milliarden Mark Grundschuld belastet; die Be lastun des deutschen Grundbesißzes ist ungefähr gleich hoch! In einer Bälerti- versammlung würde der Abg. Liebkneht kein Glü haben, wenn ex gleichzeitig von der Auffaugung der Bauernhöfe und Abschaffung der Schußzzölle sprähe. Jeßt bei den beispiellos billigen Getreide- preisen, an denen die Landwirthschaft zu Grunde Gebe muß, da N Sie eine Hnterpellation “wegen des allgemeinen Nothstandes ! Auch über diesen Widerspruh möchte ih noch aufgeklärt sein. Wenn Sie (zu den Socialdemokraten) an diese Verhältnisse die bessernde Hand legen wollen, dann thun Sie das Jhrige, indem Sie den Zuzug der ländlichen Bevölkerung nah den Großstädten verhindern. S fann weder der Bundesregierung noch den Einzelstaaten die Verpflichtung zudictiren, den Arbeitslosen Arbeit zu schaffen, fo lange es noch außerhalb der Großstädte eine Menge offener Arbeitsstellen E Diese liegen zwar weit ab von den Großstädten, und die ohen Löhne werden da auch niht bezahlt, aber dafür ist der Er- werb auf dem Lande ein gesicherterer, das ist ein großer Vortheil der die shwankende Höhe der Löhne in den Städten bei weitem überwiegt. : Abg. Pfähler (nl.) (Königlicher Bergwerksdirector in Saar- brüdcken bis 1889, seitdem pensionirt und in Wiesbaden lebend, Ab- geordneter für Saarbrücken) geht in längerer, aber bei dem leisen Organ des Nedners im Zusammenhange auf der Tribüne unverständliher Ausführung auf die Verhältnisse des Strike- gebiets ein. Er legt u. a. dar, daß man früher unter noch viel E eren Arbeitsbedingungen und Arbeitsordnungen gearbeitet habe, ohne daß je ein Strike ausgebrohen wäre. Um fo frivoler und leichtsinniger sei der diesmal direct vom Zaun gebrochene Strike Die Bergverwaltungen haben es ihrerseits niemals an Wohlwollen und Freundlichkeit für die Bergarbeiter in den Königlihen Gruben
A.
__ Abg. Auer (Soc.): Der Staatssecretär Dr. von Boetti hat auf unsere Interpellation geantwortet, daß von einem n gewordenen Nothstand, dem abgeholfen werden mat, ihm und den verbündeten Regierungen nichts bekannt sei. Zum Beweis dieser Be- hauptungen hat er auf eine beträhtlihe Steigerung des Exports im vergangenen Jahre hingewiesen. Diese Ausführungen haben nicht bloß auf unserer Seite überraschend gewirkt. Wir haben versucht , soge- nannte Arbeitslosen-Statistiken aufzustellen. Wenn dieselben auch kein vollständiges, erschöpfendes Bild geliefert haben, so zeigen sie doch,
chen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.
1893.
daß eine ganz bedeutende Arbeitslosigkeit in den Reihen der Arbeiter vorhanden ist. Die Aufnahme in Halle, welche zwishen Weihnachten und Neujahr gemacht wurde, hat ergeben, daß dort 1002 Arbeitslofe darunter _632 ¿amilienväter mit zusammen 1710 Kindern vorhanden waren. In Braunschweig waren 1367 arbeitslose Personen, davon 659 Familienväter mit 1752 Kindern. In Giebichenstein bei Halle e hauptsächlich die Hallische Arbeiterbevölkerung wohnt, wurden 352 Srvettloje, darunter 259 Familienväter mit 746 Kindern, gefunden. Im Durchschnitt fommen auf einen Arbeiter 10 bis 12 Wochen der Arbeitslofigkeit. Die Arbeitslosen-Versammlungen, welche bisher statt- gefunden haben, werden regelmäßig für die Zeit berufen, in welcher sonst gearbeitet wird. Alle diese Versammlungen waren geradezu von Besuchern überfüllt. So wurde eine Versammlung in Bremen von Beo Arbeitslosen befuht. Jch verweise in dieser Beziehung auf die Berichte der Handelskammern und Fabrikinspectoren und namentli auf den E der städtishen Gasanstalten für Berlin über das Betriebsjahr 1891/92. Es heißt da u. a.: „Bei der über- wiegend größeren Zahl der hiesigen Fabriken trat insbesondere in der „weiten Hälfte des Jahres eine Stockung in den Aufträgen ein
welche vielfah zu einer Entlassung von Arbeitern, oder, wo fie ver-
mieden werden follte, doch zu einer unfreiwilligen Verkürzung der Arbeitszeit führte, während früher bei günstigeren Verhältnissen in den Wintermonaten in fast allen Fabriken mit Ueber- stunden gearbeitet werden mußte.“ Der Staatssecretär Dr. von Boetticher hat gemeint, eine geschäftlihe Depression fönne nit existiren, weil die Cinnahmen aus den Cisenbahnen, der Post und Telegraphie gestiegen seien. It dies richtig, dann maht ©& do einen etwas eigenthümlihen Eindruck, wenn von der Eisenbahn- direction in Erfurt eine Bekanntmachung erlassen wird (Redner trägt dies Actenstück vor), nah welcher in der Eisenbahn-Hauptwerkstatt 4 Uur cine Lohnreduction von 109/6 angekündigt wird. Erst wenige Monate vorher war eine Herabseßung der Arbeitszeit auf acht Stun- den und demgemäß eine Shmälerung des Verdienstes erfolgt Wenn es wirklich wahr wäre, daß es im Cisenbahndepartement so günstig steht, wie der Staatssfecretär versichert hat, wie käme man dann U einer Reduction? Und warum wurde die Lohnverkürzung eira zum 29. Dezember gewissermaßen als Weihnachtsgeschenk? Enhoeber der Staatsfecretair täuscht si oder ein derartiges Vorgehen der Vorstand- schaft einer fogenannten staatlihen Musteranstalt wäre unbegreif- lich. Andere “amtliche Organe denken darüber anders. Das Amtsblatt für Flöha in Sachsen giebt unter der Ueberschrift „Ein industrielles Schmerzenskind“ ein Bild der traurigen Lage der erz- gebirgishen Spielwaaren-Hausindustrie. Die Familien ‘ernähren sich von schlechtem Kaffee und Kartoffeln und nur an Sonntagen er- [che int Brot auf dem Tisch. Jeßt verdient eine ganze Familie in der Woche oft nur 4 bis 6 , höchstens einmal 15 bis 17 (A Die größeren Spareinlagen, von denen der Staatssecretär sprach ‘beweisen höchstens, daß seit den Depotunterschlagungen das Publikum welches noch Geld hat, es in den Sparkassen anlegt. Sämmtliche Redner haben das Ersuchen an uns gestellt, wir möchten doch unser “Mö - lichstes dazu thun, daß der im Saarrevier augenblicklich im Gange e. findliche Arbeiteraus\tand beigelegt werde. Dazu sind wir umsoweni er im stande, als wir die Verantwortung für den Ausbruch des Strikes niht übernehmen können. Wir können den Strike nit aus der Welt schaffen, obwohl wir ihn bedauern mit Jhnen veil wir der Meinung lind, daß es eine sehr unüberlegte Handlung gewesen ist. Wir können ihn aber niht aus der Welt schaffen, weil wir ihn nicht ins Leben gerufen haben. Wir haben überhaupt auf die dortige Arbeiterschaft keinen Einfluß. Der Bischof Korum hat sich i einem eigenen Oirtenbriefe an die Arbeiter gewandt. Auch ein Beweis, _daß es nicht unsere Wählerschaft ist, sondern daß es Ihre Wähler sind. Ebenso muß ich den Vorwurf des Abg. Freiherrn von O zurüweisen, daß die Soctaldemokratie den Export geschädigt und azu beigetragen habe, daß die Lage der Industrie fo \{limm ist Wer hat denn das geflügelte Wort gesprohen von dem Bestreben unserer Industrie, \chlecht und billig zu arbeiten? War es nicht der Verr Professor Neuleaux. Wer war das, der die ungeheueren Steuer- hinterziehungen und Schienenflickereien an das Tageslicht gebracht hat ° War das nicht ein Anhänger der ultramontanen Partei ? Herr Fusangel ist einer der eifrigsten und tüchtigsten Agitatoren der ultra- montanen Partei. Und der Fall Löwe, wer hat ihn ins Leben gerufen ? Wer hat die Broschüre „Judenflinten“ geshrieben? Das war auch einer von Ihrer Partei. Und wer hat die bekannte „patriotische“ Handlung Krupp's unter Napoleon 111. ans Tageslicht gezogen ? Es war die freisinnige Presse. Der Abg. Freiherr von Stumm sieht in jedem Arbeiter einen Soctaldemokraten. Sobald ein Arbeiter seine Interessen selbständig vertreten will, ist er in den Augen des Ab Freiherrn vonStumm ein Socialdemokrat. Nicht in einem einzigen F i haben focialdemokratishe Arbeiter Fabriken zerstört und Msluen vernichtet. Wir follen den Strike in frivolster Weise veranlaßt und organisirt haben ; ein Mitglied des focialdemokratischen Agitations- E in Elberfeld soll der Bergarbeiter-Deputation angehören ; der Rechtsschugverein, foll eine focialdemokratische Organisation, dessen j Vorstandsmitglieder ausgesprochene Soctialdemokraten sein. Jch erkläre, daß die socialdemokratishe Partei mit dem Strike und mit dem Nechtsshußverein niht das Geringste zu thun hat, wenn auch im Rechtsshußverein und unter den Strikenden Socialdemokraten sein inögen. _Zch weiß ganz bestimmt, daß im Vorstand des Nechts\hußvereins auh eine ganze Reihe von Mitgliedern und wahrscheinlich die Majorität mit der Soctaldemoktatie gar nichts zu thun haben. Warken ist niemals Mitglied unserer Partei gewesen, und wir würden uns zweimal fragen, ob wir uns über ihn als Parteigenossen freuen sollten. Der Bergarbeiter Gillo welcher beim Ausbruch des Strikes verhaftet wurde is ein Ultramontaner. Nur der Zwickauer Bergbezirk, wo der Abg Stolle gewählt ist, verhält guy ruhig. Für die Zwickauer Dinge machen Sie uns verantwortlich, dort ta wir Einfluß! Wir sind Ce des Strikes, sondern machen unter Umständen davon G rau, aber nur, wenn es uns paßt, niht, wenn es Jhnen paßt. in Aufruf der sächsischen Bergarbeiter warnt, troß aller Ursachen zum Strike, ausdrücklich vor dem Strike, weil derselbe vollständi E A Wir n t Bt den wirthschaftlichen i sammenhang kennen. ie Rathschläge des Abg. Fretherr1 do Male Dofolet die preußishe Verwaltung schon An N Y he efo gt. Der Kriegs-Minister von Verdy hat seiner Zeit dem ei ande des Fabrikantenvereins der Metallindustrie gegenüber er- L e aO die Directoren der für Staatslieferungen arbeitenden D e Mee feien, e em T ns Arbeiter fernzuhalten «Do L. AOETE M em Bestreben ocialdemokratis Arbeiter von der vaterländischen ebet eet 4% e E R L R Der Judenflinten-Prozeß dat l asfelbe bewiesen. Arbeiter der Löwe!schen Fabrik e ih erlaubt hatten, die Maifeier mitzu A, E nONe Anordnung des tricgs-Ministeriums entla A Cg n duen Stelie mußten ungeschulte Arbeiter eingestellt G. Die Eisenbah jd Mils Mei 2a R U Grundsätzen wie die Militärver- g. En Schlosser, der von 1883-1885 i ine isen» bahnwerkstatt in Oberschlesien beschäftigt M4 wt igs ragend in focialdemokratishem Sinne agitatorisch thätig ewesen sein sollte, entlassen worden. Auf Befragen wurde ib f einem Zeugniß offen nitide Wies
mitgetheilt, er habe eine 6 i
4 l er H e öffen Ver- end aller Metallarbeiter einberufen ; obwohl V Ver: ammlung äußerliÞh keinen focialdemokratishen Charakter ges