1893 / 20 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 23 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

wohl dec Umstand, für den E deutscher La

in Uebereinstimmung mit der Berufsgenossen befindet. Der nister, der aus den Reihen der freiconservativen

daß der Führêr

überwiegenden Mehrheit

niht wollte.

der Sißung von vorgestern auch dem Finanz-Mini

mir noch weniger verlangen. Minister für Landwirthschaft 2c. v on Heyden:

Ich werde mit dem Herrn Abg. von Kröcher nit über die Gründe discutiren, welhe mich an diese Stelle geführt haben; ich tann aber erwidern, daß, nah der Art und Weise, wie er neulich feine Bemerkungen gegen mich vorbrachte, ih. niht anders konnte, als annehmen, daß er, der im Auftrage seiner Freunde redete, mi per- sönlich verlegende Worte auszusprechen beabsichtigte. Nachdem er eine gegentheilige Aeußerung abgegeben hat, sehe ih die Sache damit als

erledigt an.

Ich möchte zwar die Discussion nicht fehr viel weiter führen. Aber der Herr Abg. Schulß-Lupiß hat mich auf das Extra- ist derselbe der Budgetcommission überwiesen und wird dort noch einer Er- Vielleicht wind aber die spätere Dis- cussion abgekürzt, wenn ih gleich erwähne, daß die 300 000 4, die in diesem Jahr gefordert sind die Anmeldungen für Drainagen sind allerdings erheblich höher do voraussihtlich ausreichen werden, um alle zur Ausflihrung reifen Ansprüchen der Domänen- pächter entsprehen zu können, wie das unter gleichen Verhältnissen im

ordinarium des Etats angeredet. Meines Wissens

örterung unterzogen werden.

vorigen Jahr der Fall gewesen ist.

Ich will diese Gelegenheit benußen, um mich über die ganze

Lage dieses Meliorationswerks zu äußern.

Die Drainagen auf den ungefähr 1874 zunähßst mit Mitteln der s{chwankenden Beträgen gefördert.

erzielt sind. Im Jahre 1882 wurde ermittelt, daß auf den Domänen 68 586 ha drainirungsbedürftig seten : bis jeßt sind drainirt 67 000 ha in einzelnen Provinzen is weniger drainirt worden, als anfänglich angenommen war, in andern Provinzen mehr. Von der Gesammt- fläche sind 14 000 ha von den Herren Domänenpächtern ohne jegliche Beihilfe des Staats drainirt. Es ist dies in meinen Augen eine sehr erhebliche Leistung, die sciner Zeit nur ausgeführt werden konnte, weil die Domänenpächter sih in günstigeren Pachtverhältnissen befanden wie heute. Es kam nun für mi darauf an, festzustellen : welche Be- dürfnisse liegen auf diesem Gebict jeßt noch vor ? Nach der Denkschrift, die dem Etat von 1881/82 beigegeben war, durfte man annehmen, daß im großen und ganzen das ganze Drainagebedürfniß auf den Domänen befriedigt sei. Es hat sich bei der dieserhalb stattgehabten Nachfrage herausgestellt, daß derzeit noch auf 320 Domänenvorwerken cine Fläche von 41 000 ha drainirt werden muß. Im Durchschnitt hat die Ausführung der Drainage auf den Domänen den Betrag von 170 6 pro Hektar erfordert. Es würde somit, um die Sache zum Ab\chluß zu bringen, noch eine Summe von ungefähr sieben Millionen Mark erforderlich fein. Dieser Betrag wird ja nit mit einem Mal flüssig zu machen sein, aber ih hoffe, bei dem Interesse und der Wichtigkeit dieser hervorragenden Melioration, daß es selbst unter den schwierigen finan- ziellen Verhältnissen, wie wir sie heute haben, doh möglich sein wird, in den nächsten Jahren erheblihe und weiter dauernde Beträge für dieses Meliorationsbedürfniß in dem Etat erscheinen zu lassen.

Herr Abg. Schultz-Lupitz hat außerdem der Befürchtung Aus- druck gegeben, als ob seitens der landwirthschaftlichen Verwaltung eine Vertheuerung der Kainitpreise angebahnt werde. Er hat wohl da wir über diese Angelegenheit correspondirt haben nicht alles aus- sprechen wollen, was er von derselben weiß. Thatsache ist, daß ih seit bald zwei Jahren, aus eigner Erfahrung von der Nothwendigkeit ter Verbilligung des Kainits für entferntere Gegenden überzeugt, der Prüfung der Frage näher getreten bin, wie man für die östlichen Landestheile einen billigeren Kainitsbezug wie bisher herbeiführen könne. (Bravo!) Ich dachte zunähst an eine Ermäßigung der Tarife; ih habe mich aber überzeugt, daß zur Zeit schon für Kainit infolge der Bemühungen der deutschen Landwirthschafts- gesellschaft so billige Tarife bestehen, daß es kaum mögli fein wird, noch weiter herunterzugehen, falls nicht die Eisenbahn unter die Selbstkosten heruntergehen foll. Dagegen wurde von anderer Seite hervorgehoben, die Kainit fördernden Werke könnten ja mit den Preifen heruntergehen. Auch diese Frage ist ventilirt worden , seitens der Werke wird aber bestimmt in Abrede gestellt, daß bei dem großen NRisico, welches ja auch im vorigen Jahre eine Erläuterung erfahren hat, es möglich sei, die Preise noch weiter herabzusetzen. Bei dieser Sachlage tauhtc der Gedanke auf, ob man nit im Inter- esse des Oftens und überhaupt der entfernteren Landestheile einen Ausgleich darin finden könnte, daß ein etwas höherer Preis für die der Gewinnungsstelle nahe gelegenen Districte und ein billigerer Preis für die entfernter liegenden Landstriche festgeseßt werde. Der Ge-

l der Conservativen, die i gestimmt haben, den Vorsiß im Congreß ndwirthe niedergelegt hat, weil er weiß, daß er s einer frühere landwirthschaftliche Mi- Partei hervor- gegangen war, hat sein Amt aufgegeben, weil er die Handelsverträge Ich fürchte mich vor dem russischen Handelsvertrag, aber wenn er kommt, möchte ich ihn lieber aus der Hand eines libe- ralen Ministers nehmen, als aus den Händen eines Mannes, der aus unseren Reihen hervorgegangen ist. Der Abg. Sombart ist bei dem Kaufe und der Parzellirung des Guts in der Prignih gut heraus- ekommen: wie die jeßigen Besißer sih befinden, ist eine andere A Der Abg. Nikert behauptete, ih hätte ihm Unsinn unter- gelegt. Redner verliest den \tenographishen Bericht und behauptet, daß der Abg. Nickert gesagt habe, wenn die Landwirthe Buchführen lernten, würden sie gute Ernten machen. Der Abg. Nickert sagte in

fter gegenüber, daß derselbe ihm eine unsinnige und confuse Rede untergelegt habe. Wenn ein fo gewiegter Parlamentarier, wie der Finanz-Minister, dem hohen Fluge des Riert’schen Geistes nicht folgen konnte, kann man das von

Domänenvorwerken sind seit Seehandlung be- gannen, dann seit 1882 aus extraordinären Mitteln des Etats mit Es sind nun gerade zehn Jahre her und ih habe deshalb die Bilanz aufmachen lassen, welche Erfolge

danke ist an sih nicht so uneben, weil thatsählih ein Monopol für diejes werthvolle Düngungsmittel vorhanden i, es wird nur an einer Stelle gefunden. Nichtsdestoweniger habe ih, als diese Frage an mi herantrat, ob man auf Kosten der mittleren Landestheile eine Verbilligung des Preises für Kainit zu Gunsten des Ostens anstreben solle, mi dagegen entschieden, und ih werde den Gedanken nit weiter verfolgen. Da aber der Herr Abg. Schult-Lupit, der Verfechter der Kainitfrage, in diesem Hause, die Sache anregte, so glaube ih ihm diese beruhigende Erklärung er- theilen zu follen.

Dann möchte ih noch mit einem Wort auf die Transportfrage zurückfommen. Ja, meine Herren, das ist selbstverständlich, daß für den Landwirth die Tranéportfrage von entscheidender Bedeutung ist, und ih mache selbst praktishe Erfahrungen, weil ih noch immer 21 bis 22 km von jeder Eisenbahnstation entfernt liege und die Leiden einer " solhen Lage mit {Ihnen theile. Auf dem Ge- biete des Wegebaues kann die Domänenverwaltung selbstverständ- lih niht viel thun. In diesem Jahre is meinerseits eine Position zur Beförderung des Kleinbahnwesens seitens der Domänen- und Forstverwaltung im Etat nicht gefordert, mit Nücksicht auf die gefammte Finanzlage, und weil die Verhältnisse bezügli der Pläne, die für die einzelnen Landestheile vorliegen, noch nicht so weit geklärt waren, um eine solhe Forderung gegenüber dem Herrn Finanz-Minister begründen zu können. Im übrigen bin ih nicht zweifelhaft, daß der Domänen- und Forstverwaltung Mittel zu Gebote stehen, um ihrerseits den Wegebau, Chausseebau und die Anlegung von Eisenbahn-Halte- stellen zu unterstüßen, mir auch bereitwilligst von der Finanzverwaltung Mittel zur Verfügung gestellt werden, um seiner Zeit den Klein- bahnbau, der nur eine andere Art des Wegebaues ist, zu fördern.

Die Staffeltarife heute zu discutiren, würde, glaube ich, zu weit führen. Die Sache ist im Stadium des Versuchs. Gleihwohl muß ih bekennen, daß ih dem Staffeltarif niht abgeneigt bin, weil er eine innere Berechtigung hat.

Dann aber noch ein Wort dem Herrn Abg. von Kröcher. Er stellte mih hin als selbstverständlichen, bedingten Freihändler. Woher er diese Wissenschaft {öpfte, weiß ih nicht. (Zuruf : Früher !) Ich kann ja vollständig anerkennen, daß jemand, der an der Küste wohnt und den ganzen Segen beobachtet, den der Verkehr und Handel nit bloß auf die Industrie und den Kaufmannstand ausübt, sondern auf alle Landestheile, wehe an demselben theil nehmen, daß der naturgemäß ein größeres Interesse hat für den freien Verkehr wie für beshränkten Verkehr. Wenn ih mir aber klar darüber bin, daß gerade der Ostsceküstenstrih für die ganze Schußzollgeseßgebung erheblihe Opfer im Interesse des gesammten Vaterlandes gebracht hat, wenn ih ferner nach der Natur meines ganzen Aufwachsens in der Nähe der See die hohe Bedeutung eines freien Verkehrs voll würdige, fo verschließe ih mich do dem nicht, daß die Schutzölle seiner Zeit nothwendig gewesen sind, und bin von der fortdauernden Nothwendigkeit der Schutzölle überzeugt. Es handelt fih aber gar- nit darum, die Schußzzölle aufzuheben, und selbst der enragirteste Schußzöllner wird anerkennen müssen, daß ein* Zoll von 35 per

d

Tonne ein nit zu verachtender Schutz ist.

Darauf wird die weitere Berathung auf Dienstag 11 Uhr vertagt. : Schluß nah 4 Uhr.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Die in Policebedingungen von Lebensversicherungs- gefellschaften enthaltene Bestimmung: „Wenn irgend eine An- gabe in dem Antrage zu dieser Police in irgend einer Hinsicht unwahr ist, so soll diese Police ungültig sein, vorausgeseßt jedoch, daß innerhalb zweier Jahre vom Datum dieses die Entdeckung von der Gesellschaft gemacht und die Person, deren Leben hierdurch ver- sichert ist, oder deren Stellvertreter oder MNRechtsnachfolger davon in Kenntniß geseßt worden is..." hebt, nah einem Urtheil des Reich8gerihts, T. Civilsenats, vom 22. Oktober 1892, die nad preußishem und gemeinem Recht bestehende Regel, daß un- rihtige Angaben oder vershwiegene Thatsachen nur dann die Ungültigkeit der Police zur Folge haben, wenn fie auf ein Ver - schulden des Versicherungsnechmers zurückzuführen sind, für die be- treffenden Lebensver)icherungsverträge nicht auf. Die Verschwei- gung einer Thatsache ist als shuldhafte Unwahrheit nit zu erachten, wenn der Versiherung8nehmer bei der Aufnahme der Versicherung erwiesenermaßen an Vergeßlichkeit gelitten und geringe Ur- theil skraft besessen und demzufolge an die betreffende Thatsache zarniht gedaht hat. Der Regierunasbeamte P. in O. (Ober- \lesien) hatte im September 1889 bei der Equitable, Lebensver- sicherungsgesellshaft in New-York, dur Vermittelung ihrer Sub- direction in Breslau, eine Versiherung auf sein Leben in Höhe von 8000 A zu Gunsten seiner Ehefrau bean- tragt, welche im November 1889 zu stande kam. Bereits am 12. März 1890 starb P. in der Irrenanstalt an Gehirnerweihung. Die Versicherungsge|ellshaft lehnte die Auszahlung der Versicherungs- summe an die Wittwe wegen angeblich unwahrer Angaben des P. beim Abschluß des Vertrags unter Berufung auf § 12 ibrer Police- bedingungen (welcher die oben wörtlih mitgetheilte Bestimmung ent- hält) ab. In dem von der Wittwe P. eingeleiteten Klagevcrfahren wurde festgestellt, daß der Verstorbene an Hirnerweichung bereits längere Zeit vor der Aufnahme der Versicherung gelitten und fünf Aerzte wegen seines nervösen Kopfschmerzes consultirt batte. P. hatte aber in seinem Antrage nur angegeben, daß er den Dr. F. wegen nervösen Kopfschmerzes im letzten Winter consultirt und seit dem Februar 1889 sich voll- kommen wohl gefühlt hätte. Andererseits wurde auf Grund des Gutachtens eines medizinischen Sachverständigen und der Angaben der von ihm consultirten Aerzte festgestellt, daß P. troß wahrscheinlich vorhandener physisher Shwäche sih in der Zeit vom Februar bis Oktober 1889 vollkomme n wohl efühlt haben konnte, und daß er sih gerade infolge der Natur \eines Leidens (beginnender Hirn- erweihung) der Unwahrheit seiner desfallsigen Angaben nicht bewußt

gewesen fei, daß er ferner an Vergeßlichkeit gelitten und geringe

Urtheilsfähigkeit besessen habe und daß er demnah keine Vorstellung

dabon hatte, er könne sich durch Nihtbenennung der übrigen Aerzte einer Unwahrheit {huldig machen. Das Berufungsgeriht verneinte dem- zufolge ein Verschulden des P. hinsichtlih der von ihm emadten oelibtigen Angaben und verurtheilte die Versicherungsgefell saft zur Zahlung der Versicherungsfumme an die Klägerin. Die Revision der beklagten Gesellshaft wurde vom Reichsgericht zurückgewiesen, indem es begründend ausführte: „Das Berufungsgericht geht mit Recht davon aus, daß der Klageanfprudch nebft der beanspruchten Verzinsung desfelben als an sich begründet ersheine, sodaß nur noch die von der Beklagten dagegen erhobene Einrede in rage komme und daß zur Begründung derselben nah den maßgebenden Bestimmungen der SS 2026 und 2027II 8 vgl. mit §8 539 und 5421 11 Allg. Landrechts womit übrigens auch die gemeinrehtlich in Betreff des Lebensversicherungsvertrages geltenden Grundsäße übereinstimmen nit nur die objective Unwahrheit der vom Versicherungsnehmer ge- machten Angaben, sondern auh die Erheblihkeit vershwiegener Thatsachen für den Entschluß des Versicherers. auf das Geschäft ein- zugehen, fowie ferner ein Verschulden des Versicherungsnehmers ex- forderlich sei... . Seinem Wortlaute nah knüpft § 12 der Police- bedingungen das Präjudiz der Ungültigkeit an die Unwahrheit einer in dem der Police zum Grunde liegenden Antrage enthaltenen Angabe. Unter „Unwahrheit“ ist aber durchaus nicht nothwendig schon die objective Unrichtigkeit zu verstehen, sondern cs kann unter diesem Ausdrute ebensowohl au der Gegensaß zu dem verstanden werden, was der Crklärende subjectiv für wahr hält oder doch, wenn ihn nicht der Vor- wurf der Gere treffen foll, für wahr halten mußte. Und wenn man die zahlreichen, detaillirten, sih zum theil auf ganz ah- gelegene Dinge und Zeiten erstreckenden oder ihrem Inhalte nach für einen Laien leiht mißzuverstehenden Fragen ins Auge faßt, über welhe nach dem Antragsformular der beklagten Gesellschaft und nah dem von dem Vertrauensarzte der Gesellschaft auf Grund der ihm zu gebenden Auskunft desVersichherungsnehmers auszufüllenden ¿Formulare der Antragsteller Angaben zu machen hat, so liegt es sogar viel näher, den Ausdruck hier als im Sinne der leyteren Alternative gebraucht anzunehmen, zumal die Beklagte si s\agen mußte, daß bei der ent- gegengefeßten Auslegung ein verständiger Mann sih \{chwerlich auf eine Versicherungsnahme bei ihr einlassen würde. Auch steht dieser Auslegung der bekannte Grundsaß entgegen, daß bei einer Mehrdeutig- keit der von den Versicherungsgesellshaften in den von ibnen ausgehenden Bedingungen gebrauchten Ausdrücke die für den VBer- ficherungsnehmer günstige Auslegung zu befolgen ist. War es der Beklagten wirklich darum zu thun, auh im Fall jeder nur objectiven Unwahrheit in den Angaben der Bersicherungsnehmer die Versicherung als ihr gegenüber unverbindlih zu behandeln, so hâtte sie dies mit ganz unzweideutiger Bestimmtheit in ihren Bedingungen zum Ausdruck bringen müssen. Daß die strengere Auslegung des 8 12 der Bedingungen mit dem Umstande in Verbindung \tehe, daß Be- Élagte nah Ablauf von zwei Jahren die Unanfechtbarkeit der Police concedire und daß sie das Aequivalent für diese Concession bilde, läßt

sich weder aus der Fassung diefer Bedingung noch aus dem sonstigen Inhalt der Policebedingungen entnehmen. . .“

Land- und Forstwirthschaft.

Ungarns Cerealien -Aus fuhr.

Die Daten des landesstatistishen Bureaus in Budapest bieten über den vorjährigen Getreide- und Mehlhandel Ungarns eine voll- ständige Uebersicht. Es ist ein nicht unbedeutender Nückgang des auswärtigen Getreide- und Mehlhandels eingetreten. Von Weizen gelangten um 1,65 Millionen M.-Ctr. weniger zum Erport als im vorhergegangenen Jahre, troßdem die 1892er Ernte kaum \{chwäder ausfiel als die 1891er. Dem gegenüber is zwar in der Mehblausfuhr eine Zunahme zu bemerken, welche aber nur gering ist und mit 158 000 M.-Ctr. verzeichnet werden kann. Auch die Ausfuhr von Fisolen blieb um 189 590 M.-Ctr. hinter der des Jahres 1891 zurück. Hingegen ist in de Ausfuhr von Mais ein ziemlicher Aufs{hwung zu constatiren : die Il

Mehrausfuhr beträgt nämlich dem Vorjahre gegenüber 1 210 269 M-Ctr. Die Verkehrsziffern des Roggens, der Gerste und der Makhlproducte weisen nur geringe Divergenzen gegen 1891 auf; die Aus: fuhr des ersteren blieb um nahe an 100000 M.-Ctr. zurüd, die der leßteren hat hingegen um ein Unbedeutendes zue genommen. Im ganzen gestaltete sih die Ausfuhr wie folgt: Gesammtavsfuhr in Ausfuhr in Meter-Centnern M.-Ctrn. nach im Jahre Oesterreich im 1892 1891 Jahre 1892 4 835 696 6 489 620 4 300 476 1 992 146 2 1 840 709 2 651 002 1 614 769 L o20 118 1 307 460 3 964 892 2710 963 Dol 035 197 594 M 4 970 222 Ds 4 017 311 Andere Mahlproducte . 175 149 163 223 162 613 Ins Ausland wurden aus Ungarn eigentlih nur 535 220 M.-Ctr. Weizen, 151445 M.-Ctr. Roggen, 1036233 M.-Ctr. Gerste, 12 653 M.-Ctr. Hafer, 853 929 M.-Ctr. ‘Mais, 333 441 M.-Ctr. Fisolen, 952 911 M.-Ctr. Mehl und 12 536 M.-Ctr. andere Mahl- producte erportirt. Diese Quantitäten sind im Vergleiche zu denen der vorhergegangenen Jahre weit geringer, namentli bei Weizen, Gerste, Hafer und auh bei Mehl.

Weizen . Noggen Gerste Ha fer Mais Fisolen .

: Saatenstand in der Türkei. (Vergl. „Reichs-Anz.“ Nr. 300 vom 19. Dezember 18992.)

In der europäishen Türkei hat es fast überall während des

Monats Dezember v. J. zu wiederholten Malen geregnet, fodaß die Herbstbestellung der Felder tüchtig gefördert werden konnte. Man nimmt an, daß ungefähr dasselbe Quantum Wintergetreide wie im vorigen Jahre augsgesät i}, oder daß doch dieses Quantum durch nachfolgende Bestellunzen erreicht werden wird. In der asiatishen Türkei is ebenso wie in der europäischen, abgesehen von einigen Bezirken, reihlich Regen gefallen und dadur die Möglichkeit gegeben worden, das in der Aussaat früher Versäumte nachzuholen. Die Provinzen Erzerum und Angora sind dagegen, ausge- nommen den unteren Theil des zur Provinz Angora gehörigen Sandschaks Insgat, mit der Aussaat noch erheblich im Rückstande. In dem Vinterlande von Smyrna stellt sih die Anbaufläche in den Küsten- gegenden wie im Vorjahre; dagegen ist sie auf dem Hochplateau vor- Un etwas geringer, ein Ünterschied, der si vielleiht im Frühjahre noch ausgleichen wird. __ Das statistishe Central-Bureau in Christiania hat kürzlich eine Uebersicht über die Größe der in Norwegen mit Getreide und Kartoffeln bebauten Fläche, fowie über die Menge der Aussaat für das Jahr 1890 veröffentliht. Dana ergeben sich folgende Zahlen, welchen zur Vergleichung die entsprehenden Zahlen aus dem Jahre 1865 beigefügt sind:

Fläche angebaut

mit:

Meñge der Aussagt:

„Bland- Torn“ (Getreide gemischt aus Gerste und

| Hafer)

| Weizen | Roggen | Gerste

Hafer

| f | Hektaren Hektaren | Hektaren

j | | f | |

| Erbsen ogs | Korn

|

Hektaren

| ASEMeIn Weizen | Roggen Gerste gemischt us | Hafer | Erbsen

Hektoliter | Hektoliter | Hektoliter |

| wSLANdDe | | Tou | (Getreide | Zusammen Kartoffeln

Gerste e | s

Hafer) | : Hektoliter | Hektoliter | Hektoliter| Hektoliter | Hektoliter

Hektaren | Hektaren | Hektaren | Hektaren

4126 13372 | 49 409 13 609 e ee 49 900 19 100

95 003 | 91800 | 3 950

| j 12486 | 27885 12705 | 23900

395 769 31 700

3462 | 179 100 | | 181460 |

168 226 176 770

1153 039 939 600

799 920 813 706

11 131 12471

479 571 496 226

60 621 91 634

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 20.

Literatur.

Unterhaltung.

Nord-Amerika, seine Städte und Naturwunder, das Land und seine Bewohner, in Schilderungen von Ernst von Hes se- Wartegg. Von diesem gediegenen Prachtwerk, das in dreißig Lieferungen zu dem Unge aa lis geringen Preise von 50 \ für die Lieferung vollständig sein wird, liegen uns jeßt die achte bis siebzehnte Lieferung und damik die ersten beiden Bände abgeschlossen vor. Es finden sih darin mit zahlreichen vortrefflich ausgeführten Abbildungen versehene Schilderungen der ausgedehnten Prairiestaaten der Union : Kentucky, Nebraska und Colorado. Von dem überraschend {nellen Aufblühen der Weltausstellungs\stadt Chicago wird ein treues Bild gegeben. Cine ganz besondere Berücksichtigung erfahren die immer noch zu wenig bekannten wunderbaren Naturshöpfungen in dem mächtigen Felsengebirge: Middle-Park, Monument- Park, Garten der Götter und namentli der Yellowstone-Park, das Nationaleigenthum und der Stolz eines jeden Amerikaners. Eine Beschreibung der Sitten und Gebräuche der Chinos und Zambos, einer Blutmishung zwischen Indianern und Negern, {ließt den zweiten Band des interessanten Werks ab,

In der ersten Nummer des 62. Jahrgangs der bisher von Friß Mauthner und Otto Neumann-Hofer gemeinschaftlich herauégegebenen Wochenschrift „Das Magazin für Literatur“ wird mitgetheilt, daß Friß Mauthner aus der Redaclion des Blattes ausscheidet und auch die regelmäßige Berichterstattung über die Theater, die an Friedrih Spielhagen übergeht, niederlegt. Doch wird Friß Mauthner ständiger Mitarbeiter des „Magazins“ bleiben und an- statt des Theaters andere Gebiete des literarishen und cul- turellen Lebens in feinen Spalten behandeln. Neben Friedri Spielhagen werden noch Paul Schlenther, Ernst von Wolzogen und der Herausgeber Otto Neumann Hofer an der Berichterstattung über die Theater sih betheiligen. Ernst von Wolzogen übernimmt zugleich den Bericht über die wichtigsten dramatish-musikalischen Erscheinungen. Die neuesten Werke von Hermann Sudermann, Ludwig Fulda, P. K. Rofegger, Detlev von Liliencron, Giovanni Verga und Arno Garberg follen im neuen Jahrgang zur Veröffentlihung kommen. Außerdem hat sich die Leitung des Blattes der- ständigen Mitarbeiterschaft des nah Berlin übergesiedelten August Strindberg versichert. ;

Die „JIllustrirte Zeitung“ (Verlag von I. J. Weber in Leipzig) hat mit ihrer ersten in diesem Jahre am 7. Januar er- schienenen Nummer ihren 100. Band begonnen, und sie is aus diesem Anlaß in besonders festliher Ausstattung ershienen. Der Nummer liegt ein Eremplar der ersten Nummer, datirt vom 1. Juli 1843, bei. Den Fortschritt, den das Unternehmen im Laufe der fünfzig Jahre gemacht hat, erkennt man aus einem Vergleiche jener Nummer mit der vom 7. Januar dieses Jahres: in Druck, Papier und Jllustration ist ein fortgesezter Wandel vor sih gegangen, der nicht nur von dem Streben nach Vervollkommnung Zeugniß ablegt, sondern auch den Fortschritt der Entwickelung aller Zweige der Technik uns deutlich vor Augen führt.

Jugendfreund, illustrirte Wochenschrift für die Jugend von zehn bis fechzehn Jahren, herausgegeben von Max Hübner. Verlag von Franz Goerlih in Breslau. Der Herausgeber, der durch seine patriotischen Jugendschriften bekannte Rector Hübner in Posen, beab- sichtigt mit dieser seit dem 1. Oktober 1892 in Wochenheften für den Preis von 75 S vierteljährlih erscheinenden Zeitschrift, dem Mangel an gediegenem und interessantem Lehrstoff für die reifere Jugend ab- zuhelfen und dadurch zu verhindern, daß sie noch mehr, als es bisher shon geschieht, ihr Ünterhaltungsbedürfniß in Leihbibliotheken zu be- friedigen suht. Der Jugendfreund soll anziehend geschriebene Dar- stellungen aus der Geschichte, dem Natur- und Menschenleben, mit besonderer Berücksichtigung des deutschen Vaterlandes und der neuesten Zeit, ferner Lebenébilder hervorragender Personen aus den Gebieten der Kunst und Wissenschaft, des Staats-, Gewerbe- und Handels- lebens, sowie leiht verständlihe Belehrungen aus der Volkswirth- shaftslehre, dem Staats- und Gesell schaftsleben bringen. Einen be- deutenden Naum in der neuen Zeitschrift sfoll die vorwiegend der Unterhaltung dienende freie Erzählung, unter Vermeidung über- spannter, die Phantasie reizender, lang ausgesponnener Jugendromane, einnehmen. Auch Spiele; Räthsel, unterhaltende Aufgaben werden jeder Wochennum:ner beigegeben. In den ersten fünf Heften, die als Monats-Ausgabe zum Preise von ‘30 4 uns vorliegen, sind diese Versprehungen gehalten. Aus dem reihen Inhalt dieser Aus- gabe heben wir hervor: „Nacht und Morgen“, Zeit- und Sitienbild aus dem Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts, nah Klöden's „Die Quißow's und ihre Zeit“, für die reifere Jugend erzählt von M. Pübner; cin Lebenëbild des Christoph Columbus mit vier Abbil- dungen; eine Schilderung der Burg Hohenzollern mit einer Abbildung von M. Lehmann und die Beschreibung eines Tages aus dem Kinde8- leben im alten Athen von Franz Dittmar. E

Die Hefte 22 bis 24 der von Joseph Kürschner geleiteten,

von der Deutschen Verlags-Anstalt (Wien-Stuttgart) herausgegebenen albmonaté schrift „Aus fremden Zungen“ beschließen den zweiten Vand des zweiten Jahrgangs dieser Zeitschrift, die durch ihre mannig- faltigen Veröffentlihungen der hervorragendsten literarishen Erzeug- nisse des Auslandes in deutscher Ueberseßung {ih {on in der kurzen Zeit ihres Bestehens einen großen Leser- und Freundeskreis erworben hat. n diesen drei Heften sind u. a. enthalten ein vlämischer Sittenroman „Kees Doorik" von Georges Eekhoud, die Novelle „Knud Tandberg*“ aus dem Norwegischen von Amalie Jkram, eine Erzählung in Versen „Böhmerwald-Fdylle“ aus dem Böhmischen von Jaroslav Vrchlicky und eine Erzählung „Eine theure Christbaumfeier" aus dem Russischen von Jacob Polonsky. Außerdem finden sich in diesen Heften unter der Bezeich- nung „Von Diesem und Jenem“ Mittheilungen über den Lebensgang der am 21. Oktober 1892 in Neapel verstorbenen Verfasserin des in dieser Zeitschrift veröffentlichten \{wedishen Romans „Weiblichkeit und Erotik“, Anna Charlotte Eugenie Leffler, Herzogin von Cajanello, sowie biographishe Notizen über Georges Eckhoud, den talentvollen im Zahre 1854 in Antwerpen geborenen und dur viele Schriften und ihtungen bereits befannten Verfasser des vlämishen Sittenromans „Kees Doorik“. j ; „„_ Eine prachtvoll illustrirte Ausgabe von Ludwig Uhland's Dichtungen bietet ihren Lesern völlig gratis die illustrirte Zeitschrift „Zur Guten Stunde“ (Berlin W,, 57, Deutsches Ver- lagshaus Bong u. Co.) in ihrer bekannten Gratisbeilage „JUustrirte Klassiker-Bibliothek“. Das erste Heft liegt dem soeben etschienenen est von „Zur Guten Stunde“ bei und ist in jeder Buchhandlung zur Ansicht erhältlich. È i Ae i Hermann Sudermann's neueste Bühnendichtung „Heimath Schauspiel in vier Acten, gelangt im „Magazin für Litteratu r zum vollständigen Abdruck. Die ersten Nummern des neuen Quartals enthalten ferner noch Aufsäße und Beiträge von Friedrich Spielha gen, August Strindberg, P. K. Nosegger, Ludwig Fulda, Ernst von Wol-

ôogen, Fri Mauthner, Paul Schlenther und Carus Sterne. Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks ; du bee Muhe und in Oberschlesien. ih ofe 120 M uhr sind am-21. d, M. gestellt 10807, nit rechtzeitig agen. i In Oberschlesien sind am 20, d, M. gestelit 4888, nicht retzéitig gestellt Pin Wagen: j

TATNNADe L. 20/cD«

Berlin, Montag, den 23. Januar

: Zwangs-Versteigerungen. l __ Beim Königlichen Amtsgericht T Berlin stand am 21. Januar das Grundstück des Kaufmanns Hugo Daus, Heim- straße 20, zur Versteigerung; Nußzungswerth 11 390 (6; Mindestgebot 800 M; für das Meistgebot von 155 100 A6. wurde der Kaufmann Carl Felgentreff zu Charlottenburg, Knesebeckstraße 91, Ersteher.

Bexlin, 21. Januar, Aa für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sa- bersky). la. Kartoffelmehl 19 #Æ, Ia. Kartoffelstärke 19 M, ITa. Kartoffelstärke und -Mehl 16—174 A, feuchte Kartoffelstärke Frachtparität Berlin 10,20 4, Frankfurter Syrupfabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht franco Fabrik 9,75 , gelber Syrup 22—224 Æ, Cap. - Syrup 23—931 #, Cap. - Erport 24— 243 #6. Kartoffelzucker gelber 22—22L #Æ, do. Cap. 23’—24 M, Num-Couleur 36—37 4, Bier-Couleur 39—36 6, Dextrin, E und weiß, Ia. 277—287 M, do. secunda 25—26 M, LWeizenstärke (kleinst.) 34—35 #4, Weizenstärke (groß\t.) 41—42 A, Halleshe und Schlesishe 41—42 4, Neisstärke (Strahlen) 48 bis 49 MÆ, do. (Stücken) 46—47 4, Maisstärke 32 4 nom., Schabe- stärke 30 / nom., Victoria-Erbsen 18—22 46, Kocherbsen 16—20 M, grüne Erbsen 17—20 4, Futtererbsen 14—14}7 A, Leinsaat 24—29 M, Linsen, große, neue 40—54 M, do. mittel 34—40 M, do. leine 20—32 M, gelber Senf 34—48 #, Kümmel 44—50 M, Mais loco 13—137 #4, Pferdebohnen 143—16 &, Buchweizen 144 bis 155 M, inländishe weiße Bohnen 16—18 #4, weiße Flahbohnen 20—-22 Æ, ungarishe Bohnen 14—15 , galizishe und russische Bohnen 13—14 4, Wicken 123—131 , Hanfkörner 19—20 M, Leinkuhen 16—17 #, Weizenschale 9 A, Roggenkleie 9 A, NRapskuchen 14—15 #, Mohn, blauer 54—60 A, do. weißer 82—90 M nom., Hirse, weiße, 18—20 4 Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg. i

Wie der „H. B. H.“ aus Berlin berichtet wird, hat ih unter der Firma Ad. Goerz u. Co., Gesellshaft mit be- \ch änkter Haftung, Berlin, eine Gesellschaft gebildet, die vor- nehmlich Geschäfte mit der Transvaal -Nepu blik betreiben und zu diesem Behufe in Johannisburg eine Filiale errihten wird. Das voll einbezahlte Stammkapital beträgt 3,20 Millionen Mark mit einer Nachshußverpflihtung in gleiher Höhe, sodaß die Gesellschaft insgesammt über 6,40 Millionen Mark verfügt. Der Leiter der Ge- sellschaft ist Herr Adolf Goerz, der hon seit mehreren Jahren das Consortium der Deutschen Bank in Johannisburg vertreten hat.

Die „Köln. Ztg." berichtet über das Nuhrkoklensyndikat, daß die Verhandlungen des Ausschusses am Sonnabend insoweit ohne Ergebniß geblieben seien, als zwar der Vertragsentwurf auf fünf Jahre abgeändert wurde, dieser Beschluß jedoch nicht einstimmig erfolgt sei, da ein Mitglied nicht zugestimmt, beziehungsweise ih entfernt habe. Montag begebe sih eine Abordnung nah Magdeburg, um mit dem Magdeburger Bergwerk zu verhandeln. Auf der am 28. d. M. stattfindenden Hauptversammlung soll eine leßte Frist der Erklärung bis Mitte Februar beantragt werden.

Bei der Sächsishen Viehversicherungs-Bank in Dresden betrugen im Jahre 1892, dem 20. Rechnungsjahre, die Neserveüberträge nah dem Gewinn- und Verlust-Conto 402 646 M, die Prämieneinnahme für 27437075 4 Versicherungssumme 894 015 M, Nebenleistungen der Versicherten 97 036 4, Erlös aus Vieh 131 989, Zinsen 10402, Cursgewinn 3758 4, Summe der Einnahme 1539 849 #6; gegenüber stehen Ausgaben: an ein- gegangenen, noch niht verdienten Prämien 251419 #4, Ent- schädigungen und Negulirungskosten 814 807 6, zum Me» servefonds 148 481 , Verwaltungskosten 314305 A u. st. w., überhaupt 1539849 A Die Bilanz {lit auf beiden Seiten mit 510 841 #4; unter Activen betragen die Forderungen an die Zeichner der Bankschuldscheine 66.000 46, die sonstigen For- derungen 25 386 4, der Kassenbestand 38 443 4, die Kapitalanlagen 381 011 M, während Inventar und Organisationskosten nicht mehr in der Nechnung figuriren; unter den Passiven betrugen: das in Bankschuldscheinen emittirte Kapital unter Berücksichtigung der Amortisation 66 000 4, die Reserven-Ueberträge 296 360 A, der Meservefonds 148 481 A.

Der Aufsichtsrath der Bremer Bank hat die Dividende auf 43 9/9 wie im Vorjahre festgeseßt.

Magdeburg, 21. Januar. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 9/6 14,85, Kornzucker excl, 88 0%/ Rendement 14,25, Nachproducte excl., 75 9% Nendement 11,80. Unverändert. Brod-

Brodraffinade Il. 27,50. Gem. Naffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis 1. mit Faß 26,25. Ruhig. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 14,25 Gd., 14,274 Br., pr. Februar 14,223 Gd., 14,25 Br., pr. März 14,95 Gd., 14,30 Br., pr. April 14,30 Gd., 14,327 Br. Ruhig.

Leipzig, 21. Januar. (W. T. B.) Kamnmazug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Januar 3,62} 4, per Februar 3,695 A, per März 3,673 t, per April 3,677 4, per Mai 3,70 4, per Juni 3,70 4, per Juli 3,725 4, per August 3,79 M, ver September 3,7747 A, per Oktober 3,80 4, per No- vember 3,775 M, per Dezember 3,77} A Umsay 5000 ks. ;

Pest, 21. Januar. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen ruhig, pr. Frühjahr 7,43 Gd., 7,45 Br., pr. Herbst 7,56 Gd., 7,58 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,46 Gd., 5,48 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,71 Gd., 4,73 Br. Fohlraps pr. August-September 11,25 Gd., 11,35 Br. : :

London, 21. Januar. (W. T. B.) An der Küste 2 Weizen - ladungen angeboten.

21. Januar. (W. T. B) 96% Javazucker loco 162 ruhig, Nüben-Rohzucker loco 147 ruhig. i

23. Januar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 14. Januar bis 20. Januar: englischer Weizen 2143, fremder 26 362, engl. Gerste 1807, fremde 6419, engl. Malzgerste 22 520, fremde —, engl. Hafer 1330, fremder 10 577 Qrts., engl. Mehl 20 253, fremdes 15 908 Sa

Rom, 23. Januar. (W. T. B.) - Der flüchtige Director der „Banca di Napoli“ Cuciniello, der des Diebstahls von 24 Millionen Lire beschuldigt wird, ist gestern hier verhaftet worden.

_ Antwoerpen, 21. Januar. . T. B.) Petroleummark!t. (Schlußbericht.) Naffinirtes Type weiß loco 13 bez. u. Br., pr. Ja- nuar 13 Br., pr. Februar-März 134 Br., pr. September-Dezember

13 Br. Nuhig. l Amsterdam, 21; Januar, (W.. V. D) Jaha-Kafsfee Die Börse er-

ood ordinary 564. Bancazinn 553. Í News Vork, 21, Sanuare (W. T. D.) le À i öffnete fest und lebhaft, im weiteren Verlaufe trat theilweise Reaction ein; der Schluß war fest. Der Umsay der Actien betrug 323 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 680 000 Unzen gefäß, Silberverkäufe fanden nicht statt. er Dampfer „La Champagne“ nimmt 4300000 Dollars

Gold, davon 3 385 000 Dollars aus dem Staatsshaßz zur Ver- \hiffffung an Bord. :

Im Jahre 1892 betrug die Goldaus fuhr 76 496 470 Dollars, die Silberausfuhr 35.995 834 Dollars, die Goldeinfuhr 17 480 940 Dollars, die Silbereinfuhr 21 726 252 Dollars.

Weizen änderte sih im Verlaufe nur wenig, da kein besonderer Einfluß vorherrschte. [uß stetig. Mais fortgeseßt fest auf fleinere Zufuhren. Schluß stetig. 5

1893.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 966 862 Dollars gegen 14 161 893 Dollars in der Vorwoche, davon für Stoffe 4091 787 Dollars gegen 4 145 453 Dollars in der Vorwoche. -

Chicago, 21. Januar. (W. T. B.) Weizen anfan höher, dann s{chwächer auf Realisirungen. C stetig. Mais anfangs höher, dann niedriger auf geringere Kauflust. Schluß stetig.

St. Louis, 23. Januar. (W. T. B.) Ein von der Gesfell- haft Carondelet gemietheter Kornspeicher ist abgebrannt. Der Schaden am Gebäude beträgt 500 000 Dollars, derjenige an Getreide eine Million Dollars.

Mannigfaltiges.

Die Berliner Große Freimaurer-Loge von Preußen, (E „Kaiser Friedri zur Bundestreue“, wird des Kaisers Ge- urtstag dur eine Fest-Tafelloge feiern.

Am Sonnabend und Sonntag fanden hier unter Vorsitz des Abg. Dr. Freiherrn Schenck von Schenckendorf Sitzungen des Central- Ausschusses zur Förderung der Jugend- und Volksspiele in Deutschland skatt, die aus allen Theilen Deutschlands zahlreich be- suht waren. Für das Unterrichts-Ministerium wohnte, wie wir den „Neuest. Nachr.“ entnehmen, Geheimer Regierungs-Rath De. Kövke der Versammlung bei, die Militärverwaltung war durch den Ge- neral-Inspecteur des Militär-Erziehungshauses, General der Fn- fanterie von Keßler und den Commandeur das Cadetten-Corps, General-Major von Amann vertreten. Neben einer Reihe die innere Arbeit fördernder Berathungsgegenstände kamen zur Verhandlung : Die Stellung des Ausschusses zur deutschen Turner- \chaft, Abg. von Schenckendorff. Inwiefern nützen die Jugend- und Volksspiele der Armee, Sanitäts-Rath und Abg. Dr. Graf und Dr. med. Shmidt-Bonn. Die Fortschritte der Bewegung auf fta- tistisher Grundlage, Geheimer Ober-Regierungs-Rath Blenck. Die neuere Sonntagsruhe und die Volksspiele, Schulrath Platen-Magde- burg, und über die Einrichtung von Wettfpielkämpfen dur den Aus- \{huß, Professor Dr. Koh-Braunschweig. Sämmtliche Verhandlungs- gegenstände führten zu eingehenden Debatten.

Die Ergebnisse der probeweisen Heizung eines Wagens der Berlin-Charlottenburger Pferdebahngefellshaft find, wie der „Nat.-Z.“ mitgetheilt wird, günstige. Nunmehr find auch noch auf der Strecke Kupfergraben—Charlottenburg zwei weitere „geheizte Wagen“ eingestellt worden. Die Heizvorrichtung ist eine fehr zweck- mäßige, die Heizung kostet für den Wagen und Tag etwa 13 bis 14 Preßfkohlen, d. h. 10 4! Die Temperatur in dem Innenraum des geheizten Wagens shwankte bis jeßt zwischen 2 bis 7 Grad Plus Néaumur, je nahdem die Thür der Tramway während der Fahrt auf- und zugemacht wurde.

Breslau, 22. Januar. Das Eisenbahn-Betriebsamt Breslau-Halbstadt macht bekannt: Zwischen Faulbrück und Schweidniß entgleiste gestern der Güterzug Nr. 2651 infolge Schienenbruchs mit fiebzehn Achsen; ein Bremfer wurde leiht verleßt, der Verkehr durch Umsteigen aufrecht erhalten.

Bom Rhein, 18. Januar. Der Verein Volksbildung hat ein Kaiser3geburtstags - herausgegeben, das außer einem Bilde des Kaisers eine ho Festbetrahtung und ein Gedicht:

100 Exempl. 1,50 Æ ohne Porto. in M.-Gladbach, Ev. Vereinshaus.

München. Seine Königliche Hoheit der Prinz Ludwig von Bayern hat das Protectorat über den in diesem Jahre in München zu veranstaltenden allgemeinen deutschen JIournalisten- und Shriftstellertag übernommen. Ferner hat sih ein aus den bervorragendsten Vertretern der Münchener Literatur- und Kunstwelt, wie der gesellschaftlih tonangebenden Kreise bestehender Ghrenausfchuß gebildet, und haben der Staats-Minister Freiherr von Feilißs{, Erster Bürgermeister Dr. J. Ritter von Widenmayer und Schriftsteller Dr. H. Ritter von Lingg das Ehrenpräsidium in entgegenkommendster Weise übernommen. Die glänzendften Namen der Münchener Literatur- und Kunstwelt sind in diesem Ehrenausshuß vertreten: A. F. Graf von Schack, Gg. Ebers, Dr. H. von Riehl, Dr. Wil- helm Herß, Martin Greif, Dr. Carriere, Dr. Ritter von Reber, Dr. Hefner-Alteneck, General-Intendant Freiherr vor Perfall, F. von Lenbach, Präsident der Künstlergenossenshaft Eugen vom Stieler, Prefessor Bruno Piglhein, Erzgießer Ferdinand von Miller, Dr. Karl von Haushofer, Dr. Haushofer, Dr. Pettenkofer, Dr. von Ziemssen u. #. f. Die Fahausshüfe „FesAusfchuß“, „Finanz-Aus\{chuß“, „Wohnungs-, Preß-, Verkehrs-Ausfchuß“ find bereits organisirt und beginnen ihre Thätigkeit. Auch in diefen Aus- shüssen, in erster Linie im „Fest-Ausshuß“, find Namen vonr besten Klang vertreten. Künstlerishe Kräfte wie Profeffor R. Sett, Pro» fessor Albert Keller, F. von Uhde, Fr. Stuck, Emanuel Seidl, Pro» fessor Flüggen, Ernst Possart, General-Musikdirector Levi, die Hof- shauspieler Schneider, Woblmuth, Konrad Dreher haben ih dem „Fest-Auss{huß“ zur Verfügung gestellt. Der bereits früher organifirte „Aus\huß für das Pensionsftatut“ ift zur Zeit mit der ersten Lesung des „Statutenentwurfs“ beschäftigt. Die Abhaltung des Tages ilt definitiv auf die Zeit vom 2. bis 5. Juli festgeseßt. Zahlreih einlaufende \sympathische Zustimmungen aus allen Gauen Deutschlands und Oesterreichs lassen erkennen, mit welchem Interesse “man in den Kreisen der deutschen Journalisten- und Schriftstellerwelt dem diesjährigen Tag entgegensieht.

Gestern Abend exrplodirtem, mie „W. T. B.* meldet, zwei Petarden, von denen eine im Gingang eines Hauses in der San Claudio-Straße, die andere inm der Vin Borgognona auf dem Fenstergesims vor dem Hôtel Angleterre nieder- gelegt war. Durch die Explosion wurde einiger Schaden angerichtet. In dem genannten Hotel wurden die Fensterscheiben und das Meuble= ment eines Zimmers zertrümmert. Personen sind nit verlegt worden. Die Petarden enthielten Sprengpulver. Der Besitzer des Hôtel Angleterre, der auf der San Andro-Straße ein Haus hat, glaubt, es habe sich um cinen Nacheact gehandelt.

Würzburg. Der Deutsche Verein für öffentliße Ge» sundheitspflege wird seine nächste Jahresversammlung im der arte Hâlfte der Pfingstwoche, vom 25. bis 27. Mai 1893, hierselb abhalten.

New-York, 21. Januar. Auf der Eisenbahnlinie Cleve=- land—Cincinnati stieß laut Meldung des „W. T. B.“ deute bei Alton ein Expreßzug mit einem Güterzug zusammen, der Oel in Reservoirs mitführte. Die Reservoirs wurden zertrümmert und seßten den Güterzug in Brand. Das Feuer ergriff ein Refervoir mit Gazolin , das gleihfalls zersprang. Acht Personen wurden ge« elei elf tödtlich verwundet und 83 mehr oder minder sck{wer verleßt,

Rom, 23. Januar.