1893 / 22 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

fall-und- fehr starke Glatteisbildung eintreten. Noch äm Vor- Genf, 24. Januar. Die Eisenbahnverbindung mit mittage 9 Uhr starrten felbst die Schirme und die Kleidung der auf Parts ist seit heute Mittag gänzlich abgebrochen, es werden daher den fpiegelblanken Straßen mühsam Wandelnden von einem Eis- | keine Reisende nah Sranfreid mehr angenommen. Eine Schnee - überzug, da die fallenden Regentröpfhen bei der Berührung fofort | lawine hat heute Morgen den Eingang des Tunnels von Credgo gefroren. Der Pferdebahn- und Lagen ete erlitt einige Störung. | in der Nähe von Bellegarde versperrt.

Köln, 24. Januar. Das warme, mit. Regen untermischte Thau- Kopenhagen, 24. Januar. Die Ueberfahrt von Korsör nach wetter dauert fort. Der Rhein steigt langsam. Aus allen größern | Nyborg ist heute den Eisbrehern nicht gelungen. Dagegen wurde Städten am Mittel- und Niederrhein laufen Berichte über morast- | die Ueberfahrt von Helsingör nah Helsingborg von ihnen bewerk- artige Zustände ein, in die gestern das plößlich hereinbrehende T“au- | stelligt.

; 1 1 blieben 1 wetter die Straßen und Pläße verseßte. Während im Laufe 7 Als Berliner Dienstmädchen war sehr gut Fräulein Köttschau. des gestrigen Tages in Nordwest - Deutschland fast allenthalben _ Spandau, 23. Januar. Der Magistrat hatte auf. heute Vor- G L i Regen fiel, seßten in Süddeutschland heftige Schneestürme ein | mittag eine außerordentlihe Sitzung der Armendirection ar-

Für das am nächsten Montag, den 30. d, M., stattfindende und riefen zahlreihe Verkehrs\tockungen hervor. Bei Koblenz | beraumt. Auf der Tagesordnung stand die Nothstandsfrage. Concert im Kroll’shen Theater hat der Vorverkauf in der treiben Rhein und Mosel infolge der gelinden Witterung | Nah längerer Debatte kam man dem „Anz. f. d. H.“ zufolge Musikalienhandlung von Bote u. Bock und an der Theaterkasse be- | wenig Schnee - Eis. Die Ueberfahrten zwishen Koblenz und | überein, daß die Armenpfleger fortan die Befugniß haben, aus gonnen. Vorbestellungen werden bis morgen Fi 2 fu 00a und je | Ehrenbreitstein sind seit gestern Morgen, nahdem Tags vorher das | städtischen Mitteln den Armen Feuerung, Kartoffeln und angebrahter- nach dem Datum des Einlaufens berücksichtigt, soweit die Pläße | Flußbett untersucht worden war und es sih herausgestellt hatte, daß | maßen auch baares Geld zu Vétabfölten, Indessen soll die Be- reihen. : | die Fahrten weiter unterhalb, in der Nichtung der St. Castorkirche,

__Im Thomas-Theater wird das Wiener Ensemble unter | auëgeführt werden können, wieder aufgenommen worden. Unterhalb Leitung des Diréctors Franz Josef Grafelli morgen zum ersten Male | Düsseldorf ist der Strom eine Strecke frei. Von da ab bis Lobith in diefer Saison die Gesangsposse: „Die Wettshwimmerinnen“ zur | in Holland steht der Rhein fest. Bei Wesel sind die Pontons der Aufführung bringen. Die Hauptrollen befinden fih in den Händen | über den rechten Rheinarm führenden Brücke und zwei ebenfalls vom der Herren Müller, Director Grafelli, Grünecker, Blum, Mentl, der | Eise überrashte Schiffe so viel wie möglich losgeeist, um, sobald es Damen Jolly, Graselli und Kühnau. die Eisverhältnisse gestatten, in Sicherheit gebracht zu werden. Die Wuvper ist bis gestern Vormittag 11 Uhr unmerklich gestiegen.

Nierstein, 23. Januar. Der „Rh.-W. Z." wird geschrieben : N Abend haben wir hier bei fallendem Barometer drei Grad Wärme. In leßter Nacht fiel noch ungefähr ein Fuß Schnee.

Nollen ganz vortrefflih dargestellt; so gaben Herr Haid und Frau Beeg das Erna Goldstein durchaus angemessen, bu e Ehemann, der Hausfreund und ein Freund des

} r s in den Herren Vorwerk, Seldeneck

und Worliß\ch tüchtige Vertreter fanden. Die in der Titelrolle als Gast auftretende pq Misch-Kastner wurde an threm eifrigen Bestreben, ihrer Aufgabe gerecht zu werden, anscheinend dur Schwierig- Teiten in ihrem Organ gehindert. Fräulein Reichenbach gab die Nebenbuhlerin der Baronin. Sie muß schärfer carakterisiren und deutlicher sprehen, denn viele ihrer Worte blieben unverständlich.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

M 22 Berlin, Mittwoch, den 25. Januar 1893.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee - Fähnriche . Ernennungen Beförderungen und Verseßungen. Im activen Heere. Berlin, 16. Januar. v. Heydebreck, Sec. Lt. a. D., früher im Gren. Regt. Prinz Carl von Preußen (2. Brandenburg.) Nr. 12, bisher in der Schußtruppe für Deutsch-Ostafrika, mit dem 26. Ja- nuar d. I. in der Armee, und zwar als Sec. Lt. bei dem Gren. Regt. König Friedrih Wilhelm 1V. (1. Pomm.) Nr. 2, angestellt.

Berlin, 21. Januar. Schlüter, Pr. Lt. vom Ulan. Negt. von Schmidt l Big Nr. & vom O De D auf fech8 Monate zur Gestüts-Verwalt. commandirt. E

Berlin, 22. Januar. Bronsart v. Schellendorff, Gen. der Inf. E E X, T Sd in wie „D. B. H.“ berichtet, das Burea ï 2 oi ti Genehmigung feines Abschiedsgesuches mit Pension zur Disp. und Tagsüber hatten wir heute Thauwetter. Das NRheineis steht bis L GAA S Artikel veröffentlicht baber, fol: Bie ‘letlibéten die e u à la suite des Großh. Mel. Gren, Negts. Nr. 59 ge- auf eine Lücke geschlofsen von Worms bis Mainz, Das Stauwasser | Maschinen, tödteten fünf Setzer, verwundeten tödtlich zwei Redacteure tellt; auch ferner in der Anciennetätsliste der Generalität zu führen. ist sehr bemerkbar. Bei anhaltendem Thauwetter ist Eisgang in | und versuchten das Gebäude in Brand zu stecken. Die Trupyen A Led e auge O M Ee l,

i a es h zwei Tagen zu erwarten und bei eintretendem Regen wäre des | warfen die Angreifer zurück; eine Anzahl von ihnen wurde verwundet. 19, Januar. Kirchner, Oberst-Lt. a. D., zuleßt etaismäy. Slabs- Der „Adreß-Kalender für die Königlichen Haupt- und efrorenen Bodens wegen V iST Hi } ; R N G , offizier im damaligen 5. Ostpreuß. Inf. Negt. Nr. 41, unter Er- i En g L gen Hochwasser unvermeidlih. Hier sind die | Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen [ o l L i Residenzstädte Berlin und Potsdam sowie für Charlotten- | Schiffe bis auf zwei kleine Fahrzeuge in Sicherheit. : 8 | theilung der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des burg auf das Jahr 1893“, redigirt im Bureau des Königlichen Mainz, 23. Januar. Heute Mittag trat hier vollständiges Füs. Regts. General-Feldmarschall Graf Moltke (Schlef.) Nr. 38, Ministeriums des Innern, ist foeben in seinem 179. Jahrgang in | Thauwetter ein ; die Eisdecke des Rheins wird noh vielfa begangen Nach Schluß der Redaction eingegangene mit seiner Pension, Sellmer, Major a. D., zuleßt Abtheil. Com- Carl Heymann's Verlag, Berlin, erschienen. Die Straßen sind fo hoh mit Schnee bedeckt, daß die Pferdebahn Depesch ia i

en mandeur im 2. Pomm. Ae Negt. 4 14, unter L D i R ; ; und die Dampfbahn nah den Außenorten nicht verkehren können. 95 ; e u i , der Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des 1. Pomm.

Im Laufe des gestrigen Nachmittags und Abends verdihtete sh | Ein berittener Postillon beförderte heute Mittag die Briak{caften, di Nachod, 25. ganuar. (W. T. B.) Der König und Feld-Art. Regts. Nr. 2, mit seiner Pension, zur Disp. gestellt. die sonst mit Dampfbahn Beförderung finden, nah den Vororten. Die | die Königin von Württemberg find heute früh hier ein- Im Sanitäts-Corps. Berlin, 14. Januar. Dr. Brie-

Augsburg, unter Commandirung zum Filial-Art. Depot Lechfeld, | müssen uns hier im Plenum eingehender mit der Formulirung verseßt. geseßzliher Bestimmungen befassen; man _ verläßt sich immer

Sm Beurlaubtenstande. 13. Januar. Bräutigam, | darauf, das wird ja {hon in der Commission gemacht werden. Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt. Wrede, zum 2. Inf. Regt. Kronprinz, | Der Reichstag verzihtet aber dadurch auf, eins feiner wichtigsten NRashbacher, Sec. Lt. vom 10. Inf. Regt. Prinz Ludwig, zum | Rechte. Solche Fragen müssen îm „Znkeresje des Volkes 3. Inf. Negt. Prinz Karl von Bayern beide im Res. Verhältniß, | im Plenum besprochen werden, damit wir niht nacher einfa verseyt. Sd ager (Regensburg), Sec. Lt. in der Landw. Inf. 1, Ausf- nur vor die Frage gestellt zwerdeu2 anzunehmen oder ab- gebots, zum Pr. Lt.; die Vice-Feldwebel bezw. Vice-Wachtmeister: | zulchnen. Die Frage, was “als Wucher anzusehen sei, ist Kraus (1 München) im Inf. Leib-Regt., Frhr. v. Liebig (1 München), | {hon 1887 in der Petitionscommission erwogen worden. Port. Fähnr. im 1. Inf. Regt. König, Edler v. Stokhammern, | Damals nahmen die Regierungsvertreter bezüglih des Sahwuchers Dimroth (1 München) im 2. Iaf. Negt. Kronprinz, Gummer | noch einen anderen Standpunkt ein als heute und motivirten ihn (Bamberg) im 5. Inf. Regt. vacant Großherzog Ludwig 1V. von | ausführlih. Heute sind die Motive sehr allgemein; man sagt, auf Hessen, Clarner, Diehm (Ingolstadt) im 10. Inf. Megt. Prinz | dem Gebiete des Sachwuchers könne ebenso Schlimmes vorkommen Ludwig, Krauß (1 München) im 12. Inf. Negt. Prinz Arnulf, Mayer | wie auf dem Gebiete des Creditwuchers. Das Ba sein, aber schon (1 München), Brunner (Landshut) im 16. Inf. Regt., vacant König | das bestehende Gesez über die Bestrafung des Wuchers ist auf diese Alfons von Spanien, Schickendan (Kaiserslautern) im 18. Inf. Negt. | Fälle anwendbar. És ist nicht leiht, die im gegenwärtigen Entwurf Prinz Ludwig Ferdinand, Niederer, Keßler (1 München) im 3. Feld- | angegebenen Kriterien des Wuchers anzuwenden; viele ehrliche Leute Art. Regt. Königin Mutter, Pracher (1 München) im 1. Train-Bat, | werden dadur geschädigt werden und die Wirkung nah der zu Sec. Lts. der Nes, Hey (1 München), Vice-Feldw. bei der | anderen Seite wird eine außerordentlich geringe sein. Welcher Anreiz Inf., zum See. Lt. der Landw. 1. Aufgebots, befördert. i liegt in der neuen Form, ‘die das Geseß vorschlägt, für jeden

Abschiedsbewilligungen. Jm activen Heere. 15. Ia- | Menschen, der sih übervortheilt glaubt, sih an den Strafrichter zu nuar. Weinzierl, Major vom 7. Inf. Regt. Prinz Leopold, | wenden und das Einschreiten der Gerichte wegen Wuchers zu verlangen! mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der | Eine solche Untersuchung kann auch gegen den ehrlichsten Mann eingeleitet Abschied bewilligt. werden, und für jeden Geschäftsmann ist es außerordentli gefährlich,

Jm Beurlaubtenstande. 13. Januar. Dessauer | einer solchen ausgeseßt zu werden. Wenn auch die Untersuchung (Aschaffenburg), Pr. Lt. von der Landw. Cav. 1. Aufgebots, mit der | niedergeschlagen wird oder eine Freisprechung erfolgt, fo ist damit nicht if T die ungeheure Schädigung gehoben, die sich aus der Einleitung des

Grlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform Scheibenbogen / l eh q aus (Amberg), Sec. Lt. von der Landw. Inf. 1. Aufgebots, der Abschied | Verfahrens ergiebt. Die Feststellung des Begriffs des Gewerbs- und Gewohnheitsmäßigen ist nicht leiht. Ein wohlhabender Mann, welcher

dürstigkeit der zu Unterstüßenden streng geprüft werden.

Altona, 23, Januar. Die Altonaer Stadtverwaltung hat, wie der „Nat.-Z.“ mitgetheilt wird, um dem Nothstand unter der Arbeiterbevölkerung zu steuern, beschlossen, mehrere umfangreiche Straßenregulirungen in den Vororten, die eigentlich erst im nächsten Etatéjahre vorgenommen werden follten, hon jeßt in Angriff nehmen zu lassen. Dadurch erhalten 1000 Personen Beschäftigung.

Mannigfaltiges. ; Bogota (Columbia), 24. Januar. Die Arbeiter griffen,

She M e die Prinzessin Margarethe hat, wie die „N. A. Z.“ erfährt, gestern dem Kaiser und KaiserinFriedr i ch- Kinder-Krankenhaus aus Anlaß ihrer Vermählung ein nam- haftes Geldgeschenk übersandt. :

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ein über Berlin lagernder Nebel derartig, e: bei einer Kälte von olt reihlicher Negen

niederging, der bis zum Abend die Straßen der Stadt, besonders die ußgängerwege, in spiegelglatte, nur mit großer Gefahr zu passirende | war der er Berkehr wurde dadurh bedeutend er- wert, zahlreiche Menschen und Pferde kamen zu Fall. Heute orgen ist vollständiges Thauwetter eingetreten. Bästigt, die Straßen von Schnee und Shmutz

Von außerhalb sind über den Umschlag der Witterung, der be- sonders s{chrof in Süd- und Westdeutshland gestern und vorgestern eingetreten ist, über Shneeverwehungen, Kälte, Verkehrs- stóöru ngen und drohende Uebershwemmungen folgende Nach-

stellenweise drei bis fünf Grad Celsius wieder lächen verwandelte. von Arbeitern sind bes

zu reinigen.

richten eingegangen :

__ Pillau, 24. Januar. Die Schiffahrt ruht, wie der „Köln. Z.“ gemeldet wird, ganz. Hafen und Haff tragen eine feste

Cisdee.

Hamburg, 24. Januar. Von einigen Unfällen an der Elb- mündung abgesehen, kommen und gehen wieder Seeschiffe auf der Unterelbe. Der Flensburger Dampfer „Rapid“ sißt bei Darsserort im Eise in gefährlicher Lage fest; die Mannschaft flüchtete ans Land. Ein sehr bemerkbarer Temperaturwechsel

„Hamb. Corr." berihtet, in der Nacht von gestern

höher zusammengefegt. Große Mengen

Mannheim, 23. Januar.

entgegengesehen. Wien, 25. Januar. Auch

getreten. u ; Göschenen, 24. Januar. ließ, wie der

auf heute Regen- | bahn wieder beseitigt.

Schneewehen verursahten gestern auf der Eisenbahnlinie Mainz— Frankfurt große Betriebs\törungen. Diesseit und jenseit Kelsterbach Schnee auf lange Strecken einen Meter hoch und Einzelne Züge blieben \tundenlang im Schnee stecken. Alle Bahnarbeiter von Frankfurt, Rüsselsheim und Groß-Gerau fowie zahlreihe Bewohner von Kelsterbach waren zur Wegschaffung des Schnees aufgeboten. Cafsel—Frankfurt war verweht und fkonnte zeitweise nur eingleisig betrieben werden. Die heutigen Frühzüge blieben wieder eine Stunde und mehr bei Rüsselsheim im Schnee \tecken.

Infolge des nunmehr eingetretenen Thauwetters wird es mit dem prächtigen Naturschauspiel eines vollständig zugefrorenen Rheins bald zu Ende fein. Allgemein wird dem Eisgang, namentlih wenn der fußhoch liegende Schnee rasch \{chmelzen sollte, mit großer Besorgniß

in der vergangenen Nacht Thauwetter und anhaltender Regen ein-

wr. Seit 125 Uhr Nachmittags i} laut Meldung des „W. T. B.“ die Verkehrs\törung auf der G ott har d-

getroffen.

Auch die Staatêsbahnstrecke

Dem „Schw. M.“ wird geschrieben :

wurden.

hier ist, wie „W. T. B.“ meldet,

begründet.

„Regierungsbote“ schreibt : denen, durch ausländische Zeitungen über die legenheit gebrachten Nachrichten hat si der „Grashdanin“ spielungen erlaubt, die im Sinne ciner Beleidigung von Personen, welche in diplomatischen Wirkungskreisen eine hohe Stellung einnehmen , gedeutet werden könnten. des Jnnern hat infolge dessen dem Nedacteur des „Grashdanin“ einen strengen Verweis ertheilt, wovon andere Zeitungen ähnlicher Maßregeln in Kenntniß geseyt

unpassende An

zur Vermeidung

Bukarest, 25. Januar. ( Roumaine“ erklärt die Meldungen russischer Blätter, wonach die rumänische Regierung auf die Reclamation des russi- schen Cabinets wegen der Angelegenheit des Gagarin- shen Dampfers „Olga“ l St. Petersburg gerichtet haben sollte,

St. Petersburg, 25. Januar. (W. T. B.) Der Bei der Wiedergabe von verschie- Panama- Ange-

(W: D, B.)

Entschuldigungen nah

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

C E T M E E E I S t E E N E S E S T S T E

Wetter t vom 2%. Januar,

r Morgens.

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Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf0 Gr u. d. Meeresfp. red. in Milli

Mullaghmore | SW z3hhalb bed. Aberde

Lnias 0 Be bnd iansund ! S wolkig Kopenhagen . | WNW 3|Regen Stockholm . | S Schnee E Detersbur E E sburg S ede Moskau... | 7 S heiter

Cork, Queens- | N ¡NW heiter z (SW 3/Nebel E W wolkenlos I es 6 WNW 2[wolkenlos mburg ) |bedeckt winemünde 3 Nebel!) Neufahrwasser 2 Schnee Memel .…. __ heiter E 2|bedeckt ünster . 3|bedeckt Karlsruhe . 769 4 bedeckt?) Wiesbaden 766 1|bedeckt München . . | 767 6 bedeckt?) Chemniy . 763 4 bedeckt Berlin. 760 '|! 3/bededcki4) Wien .…... | 761 |W 5\Negen Bredlau, | 7099 sttill/Schnee le d’Aix . 7710 |SSW 3/bedeckt E l NOD: I \till\wolkig

1) Nachts Regen. *) Gestern Regen. ®) Nachts Regen. #*) Gestern Schnee und Regen.

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Marimum über 770 mm liegt über Südfrankreih gegenüber ciner Depression unter 738 mm nordivefilich von den Lofoten, sodaß Nord- und Mittel-Europa von einem breiten Strome oceanisher Luft überfluthet werden, unter deren Ein- fs die Temperatur über Central. Europa \tark ge- tiegen und das Thauwetter ostwärts bis zur oft- deutschen Grenze fortgeschritten ist. Jm centralen Deutschland is es um 17 Grad wärmer als vor 24 Stunden. Jn Deutschland ist bei pa meist westlichen Winden das Wetter trübe; fast allenthalben ist Niederschlag, meistens Regen gefallen; vielfach insbesondere im östlihen Deutschland, kam Glatt-

eis vor. Deutsche Seewarte.

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Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Donnerstag: Opern- aus. 24. Vorstellung. Auf Allerhöchsten Befehl : ie Hexe, Oper in 3 Acten von August Enna. Text nah Arthur Fitger's Drama „Die Hexe“, über- [er von Mary von Borh. In Scene geseßt vom -Regisseur Teylaf}. Dirigent: Kapellmeister

Dr. Muck. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaus, 26. Vorstellung. JIphigeuie auf Tauris. Schouspiel in 5 Aufzügen von Goethe. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Marx Grube. Anfang 7 Ühr.

Freitag: Opernhaus. Auf Allerhöchsten Befehl. Fest-Vorstellung. Ein Billet-Verkauf findet hierzu nicht ftatt.

Schauspielhaus. 27. Vorstellung. Minna von Varnhelm, oder: Das Soldatenglück. Lustspiel in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Regie: Herr Plaschke. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Donnerstag: Faust. VAns T E

Freitag: Prolog. Zwei glückliche Tage.

E Faust’s Tod. 2 f

Die nächste Aufführung von „Romeo und Julia“ findet am Montag statt.

Berliner Theater. Donnerstag: Dora, An- fang 7 Uhr.

Freitag: 22. Abonnements-Vorstellung. Prolog. Das Käthchen von Heilbronn. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Nachmittags 24 Uhr : Prolog. Minna von Baruhelm. Abends 74 Uhr: Dorf und Stadt.

Lessing-Theater. Donnerstag: Heimath. An- fang 73 Uhr.

Freitag: Heimath.

Sonnabend: Heimath.

Sonntag: Heimath.

Wallner-Theater. Donnerstag: Paragraph 330. Der sech®ste Sinn. Anfang 7# Uhr. es: Paragraph 330, Der sechste

inn.

Vetta tist Paragraph 330, Der sechôte inn.

Sonntag: Paragraph 330, Der sechête

Sinn.

Friedrich - Wilhelmfstädtishes Theater. Chausseestraße 25. j Donnerstag : Zum 9. Male mit neuer Ausstattung: ürstin Ninetta. Operette in 3 Acten von Hugo ittmann und Julius Bauer. Musik von Johann Strauß. In Scene geseht von Julius Brose. P Herr Kapellmeister Federmann. Anfang L;

Freitag: Zur Feier des Allerhöhsten Geburts- tages Seiner Majestät des Kaisers und Königs: Fest - Vorstellung. Jubel - Ouverture. Fürstin Ninetta.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Gläubiger. Tragikomödie in 1 Act von August Strindberg. Regie: Hans Meery. ierauf: um 34. Male: Familie out- iquet. wank in 3 Acten von Alexandre Bisson. Deutsch von L Schönau. In Scene geseht von Sigmund Lautenburg. Anfang 7 Uhr.

reitag: Gläubiger. Hierauf: Familie Pont-Biquets R E

Kroll's Theater. Donnerstag: Die lustigen

Weiber von Windsor. Anfang ‘7 Uhr.

Freitag: Zur Feier des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers : Jubel-Ouverture. Prolog. Darauf: Der Freischütz.

Victoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/3. Donnerstag : Mit neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen. Großes Aus- stattungs\stück mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) von A. d’Ennery und Jules Verne. Ballet arran- girt vom Balletmeister C. Severini. Musik von Debillemont und C. A. Raida. Anfang 74 Uhr.

Freitag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). Donnerstag: Baronin Ruth. Schauspiel in 4 Acten von Nobert Misch. Anfang 7s Uhr.

__ Freitag: Durch die Jutendanz. Preislustspiel in 5 Aufzügen von E. Henle. Hierauf: Kleine ände. Lustspiel in 3 Aufzügen von Labiche. eutsch von Fräânz von Schönthan. (Frau Hach- mann-Zipser als Gast.)

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Zum 10. Male: Lachende Erben. Operette in 3 Acten von Horst und Stein. Musik von Carl Weinberger. Inscenirt durch den artist. Leiter Ed. Binder. Dirigent : Kapellmeister A. Ferron. Die militär. Evolutionen im 3. Act arrangirt von L. Gundlah. Vollständig neue Ausstattung an Deco- rationen und Kosklmen. Hierzu: Die Sirenen- Insel. Ballet in 1 Act von H. Regel. Musik von R. Mader. Der rene Theil von Jos. Haß- reiter. Inscenirt durch den Balletmeister Herrn L. Gundlach. (Sensationeller Erfolg.) Anfang 7 Uhr.

Adolph Ernst-Theater. Donnerêtag: Zum 33. Male: Modernes Babylon. Q langepole in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. Jn Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Dieselbe VorsteVung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30, Donnerstag: Gesammt-Gastspiel des Wiener En- semble unter Leitung des Directors Franz Josef Graselli. “Die Wetticinnierinnew osse mit Gesang in 3 Acten von Theodor Taube. Musik agel Kleiber. Regie: Franz Müller. Anfang 7 x.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter B | Geöffnet von 12—11 Uhr. Park (Lehrter Bahnhof)

Concerte.

Philharmonie. Donnerstag: Anfang 74 Uhr. Mit hoher oan Seiner Excellenz des Herrn General-Jntendanten Graf Bolko von Hochberg.

Wohlthätigkeits-Concert zur Linderung der

Nothstände Rixdorfs, unter gütiger Mitwirkung von Frau Rosa Sucher, K. preuß. Kammersängerin, Frau Emilie Herzog, K. preuß. Ovpernfängerin, Verrn Paul Bul, K. sächs. Kammersänger, Herrn Josef Sucher, K. Kapellmeister, Herrn Friedr. E. Koch, Componist.

Concert-Haus Leipzigerstraße 48. Donnerstag : Karl Meyder-Concert. Gesellschafts - Abend. Anfang 7 Uhr.

Freitag, 3. Februar, Abends 75 Uhr: 1x. Populärer Beethoven-Abend von Waldemar Meyer. Dirigent: Hof: Kapell- meister Alois Schmitt (Schwerin). Gesang: Frl. Lydia Müller (Sopran).

Circus Renz (Carlstraße.) Donnerstag, Abends 74 Uhr: Große Vorstellung. Novität! DBGck Ein Künstlerfest. “Fg Novität!

Große Ausstattungs - Pantomime vom Hofballet- meister A. Siems. Mit überraschenden Licht- und Wassereffecten und auf das Glänzendste inscenirt vom Director Franz Renz. Großer Blumencorfo. Costume, Requisiten, Wagen vollständig neu. Unter Mitwirkung des gesammten Personals. Ballet von 100 Damen, Außerdem: Auftreten sämmtlicher Künstlerspecialitäten ersten Ranges, sowie Vorführen und Neiten der bestdressirten Fretheits- und Schul- pferde. U. a.: Mr. James Fillis mit dem Schul- pferde „Germinal“. Auftreten der Trapezkünft- lerinren A Thora und Theklo; zum Schluß: Der Tauchersprung aus einer Höhe von 60 Fuß.

Freitag, Abends 74 Uhr: Gala-Festvorstellung mit % “indes gewähltem Programm und Ein Künstler- eft.

Sonntag : 2 große Vorstellungen um 4 Uhr (ein Kind frei) und um 74 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Minna von Koenen mit Hrn. Lieut Wilhelm Jebens (Berlin). Frl. Clara Eckhardt mit Hrn. Gerichts-Referendar Eugen Braune (Erfurt).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. von Loeper (Berlin). Hrn. Pfarrer Paeh (Pfarr- haus Budsin). Hrn. Hauptmann Bertram (Hannover). Hen. Oberförster J. T. Hermes (Naumbuxg, Reg.-Bez. Cassel).

Gestorben: Hru. Schulrath EFolt Tochter Char- lotte (Osterburg). Freifrau zu Inn- und Knyp- hausen, geb. Gräfin von Kospoth (Neuwied). Hr. Referendar Karl Stauder (Hohenhonnef a. Rh.). Hr. Rittmeister a. D. August Alexan- der von Oerßen (Neddemin). Hr. Ritterguts- befißer Emil Pegel (Bucz, Kreis Schmiegel).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: ———— E Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags3- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sechs Beilagen (einschließli Börsen-Beilage).

Der Minister

Die „Agence

für vollkommen un-

ger 1., Assist. Arzt 1. Kl. der Res. vom Landw. Bezirk T Breslau, aus allen Militärverhältnissen entlassen.

Berltn/, 19 Sanuar: Dr, Diltef éer S1 Und Bats, Arzt vom Füs. Bat. des Gren. Negts. Graf Kleist von Nollendorf (4. Westpreuß.) Nr. 6, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Negts. Arzt des Hus. Regts. Landgraf Friedrih Il. von Hessen-Homburg (27 Hef},) Nr. 14, Dr, Mortz, Stabs- und Bats. Arzt vom Pommer. Jäger-Bat. Nr. 2, zum Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt des Gren. Regts. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpreuß.) Nr. 6; die Unterärzte: Dr. Eggel vom Kolberg. Gren. Regt. Graf Gneisenau (2. Pommer.) Nr. 9, unter gleichzeitiger Verseßung zum Großherzogl. Mecklenburg. Jäger-Bat. Nr. 14, Dr. Franz vom Inf. Regt. von Alvensleben (6. Brandenburg.) Nr. 52, unter gleichzeitiger Verseßung zum Inf. Negt. von Stülpnagel (5. Branden- burg.) Nr. 48, Dr. Gotthold vom Magdeburg. Drag. Negt. Nr. 6, unter gleichzeitiger Verseßung zum Feld-Art. Regt. von Scharnborst (1. Hannover.) Nr. 10; die Unterärzte der Reserve Koh, Dr. Herßfeld vom Landw. Bezirk Königsberg, De Nomey vom Landw. B Vilerdde Dr Leêtler vom Landw. Bezirk Stolp, Matu \ch vom Landw. Bezirk Bitterfeld, Dr. Püß vom Landw. Bezirk 1 Braunschweig, Dr. Hennig vom Landw. Bezirk Freistadt, Dr. Gisevius vom Landw. Bezirk 1 Berlin, Dr. Steinkopf vom Landw. Bezirk Halle, Dr. Schild vom Landw. Bezirk Bitterfeld, Urbanowicz vom Landw. Bezirk Nawitsch, Dr. Henkel vom Landw. Bezirk Lauban, Schubert vom Landwo. Bezirk NRawitsch, Dr. John vom Landw. Bezirk Schweidniß, Dr. Goldschmidt vom Landw. Bezirk 1 Breslau, Straehler vom Landw. Bezirk Potsdam, Dr. IFllner vom Landw. Bezirk Oppeln, Hubrich vom Landw. Bezirk Glogau, NRosner vom Landw. Bezirk Wohlau, Wolff vom Landw. Baziutk Gleiwiß, Dr. Dornter vom Landw. Bezirk Essen, Dr, Dtering vom Landw. Bert Siegen, Dry, Poren vom Landw. Bezirk Montjoie, Pr. Reuter vom Landw. Bezirk Bonn, Roßmann vom Landw. Bezirk Neuß, Ronde vom Landw. Bezirk Düsseldorf, Dr. Pohl vom Landw. Bezirk Marburg, Dr. Bardey vom Landw. Bezirk Schwerin, Dr. Hooymann vom Landw. Bezirk Köln, Dr. Fuchs vom Landw. Bezirk Jülich, Dr. Herbel vom Landw. Bezirk Oberlahnstein, Dr. Stern vom Landw. Bezirk Altona, Dr. Wulf vom Landw. Bezirk Rendsburg, Seidler vom Landw. Bezirk Göttingen, Fricke vom Landw. Bezirk NRostock, Dr. Reimers vom Landw. Bezirk Hamburg, Schroeder vom Landw. Bezirk Schwerin, Dr. Fischer vom Landw. Bezirk Minden, Dr. Seeger vom Landw. Bezirk Potsdam, Dr. Willgerodt vom Landw. Bezirk 1 Braunschweig, Dr. van Nes vom Landw. Bezirk Hannover, Haake vom Landw. Bezirk 1 Braunschweig, Dr. Golliner vom Landw. Bezirk Celle, Dr. Negenbogen vom Landw. Bezirk Lingen, Dr. Klingelhöfer vom Landw. Bezirk Marburg, Simon vom Landw. Bezirk Mainz, Dr. Schrank vom Landw. Bezirk Wiesbaden, Dr. Colombara, Dr. Kaß vom Landw. Bezirk 1 Berlin, Pr. Rothfuchs vom Lndw. Bezirk Marburg, Dr. Neißner vom Landw. Bezirk 1 Darmstadt, Bucherer, Zimmermann vom Landw. Bezirk Freiburg, Ludwig vom Landw. Bezirk Straßburg; die Unterärzte der Marine-Nes.: Dr. Bock, Sprengel, Neintjes, Dr. Sik vom Landw. Bezirk Kiel, Dr. Schubert, Unterarzt der Landw. l. Aufgebots vom Landw. Bezirk Teltow, zu Assist. Aerzten D l Befördert, Dr, Dunbar, Aut, Arzt 1, Kl. der Wel. vom Landw. Bezirk 1 Braunschweig, früher Assist. Arzt 1. Kl. bei dem. 1. Pomm. Feld-Art. Regt. Nr. 2, im activen Sanitäts-Corps, und zwar als Assist. Arzt 1. Kl. mit einem Patent vom 2. August 1890 bei dem Braunschweig. Inf. Negt. Nr. 92, wieder angestellt. Dr. Pfuhl1, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Huf. Negt. Landgraf Friedrich 11. von Hessen-Homburg (2. Hess.) Nr. 14, als Garn. Arzt. nah Hannover, Baeh r, Stabs- und Bats. Arzt vom 3. Bat. des Inf. Regts. Graf Dönhoff (7. Oftpreuß.) Nr. 44, als Abtheil. Arzt zur 2. Abtheil. des Feld-Art. Negts. von Pod- bielski (Niedershles.) Nr. 5, Dr. Biecck, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Negt. von Stülpnagel (5. Brandenburg.) Nr. 48, zum Cadetten- hause in Köslin, verseßt. Dr. Ruprecht, Ober - Stabsarzt 2, Kl. und Negts. Arzt vom Gren. Regt. Graf Kleist von Nollendorf (1. Westpreuß.) Nr. 6, mit Pension und seiner bisherigen Uniform, Dr. Paeprer, Stabs- und Abtheil. Arzt von der 2. Abtheil. des Feld-Art. Regts. von Podbielski (Niederschles.) Nr. 5, mit R Dr. Sockwer, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom

andw. Bezirk Neuß, Dr. Brill, Stabsarzt der Landw. 2. Auf- gebots vom Landw. Bezirk 11 Cassel, Dr. Killian, Afsist. Arzt 1. Kl. der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk Molsheim, der Abschied bewilligt.

Militär-Justizbeamte.

Durch Verfügung desGeneral-Auditeurs der Armee. 90. Fanuar. Kiy, Diy. Auditeur der 34. Div., vom 1. Februar d. J. ab zur 2. Garde-Inf. Div. verseht.

Königlich Bayerische Armee-

Offiziere, Portepee-Fähnrihe æ. Ernennungen, Beförderungen und Verseuungen. Im activen Heere. 15, Januar. Auracher, Major, bisher à la suito des 2, Inf. Regts. Kronprinz und commandirt zur Wiens N auf die erste L mana lene im 7. Inf. Negt. Prinz Leopold verseßt.

Durch Berfügung der Inspection der Fuß-Artillerie, Merkl, Feuerwerks-Pr. Lt. vom Art, Depot Augsburg, commandirt beim Filial-Art. Depot Lechfeld, zum Haupt-Laboratorium, Ruß,

euerwerks-Pr. Lt. vom Haupt-Laboratorium, zum 2. Fuß-Art. Regt., chrei ber, Feuerwerks-Lt. vom 2. Fuß-Art. Negt., zum Art. Depot

bewilligt. , S

Fm Sanitäts-Corpys. 8. Januar. Kemmler, Assist. Arzt 2. Kl. vom 17. Inf. Negt. Orff, zur Res. des Sanitätscorps, Dr. Shanzenbach (1 München), Assist. Arzt 2. Kl. der Ref., in den Friedensstand des 17. Inf. Negts. Orff, verseßt. Kullmer (Ludwigshafen), Dr. Sielmann (Würzburg), Dr. Banholzèr (Augsburg), Dr. Stiller, Dr. Krummacher (1 München), Dr. Nitter und Edler v. Peßl (Dillingen), Dr. Nogler, Dr. Aurn- hammer, Dr. Dreysel, Pingen, Dr. Reußnex, Dr. Pistor, Dr. Veith (1 München), Gerber (Augsburg), Stabel, Neu- mayer, Dauß, Schmidtlein (1 München), Mohr (Würz- burg), Dr. Schild (1 München), Unterärzte der Mes., zu Assist. Aerzten 2. Kl. der Res. befördert.

Beamte der Militär-Verwaltung.

14, Januar. Weiß, Unter-Veterinär des 4. Feld-Art. Regts.

König, zum Veterinär 2. Kl. in „diesem Truppentheil befördert.

Deutscher Reichstag. 99, Sigung vom Dienstag, 24. Januar, 1 Uhr. Die erste Berathung des Geseßentwurfs, betreffend Er- gänzung der Bestimmungen über den Wucher, wird fortgeseßt. Ueber die Rede des Abg. Frohme, der zunächst das Wort hatte, haben wir bereits in der Dienstags-Nummer berichtet. Nach ihm erhält das Wort der Abg. Hive (Centr.): J kann mit dem Vorredner an- erkennen, daß . nicht alle Formen des Wuchers durch dieses Gesetz getroffen werden; aber er hat keinen Versuh gemacht, den Be- griff des Wuchers nach irgend einer Richtung hin zu erweitern. Das Bedürfniß, den Begriff des Wuchers weiter auszudehnen, er- fenne auh ih an. Der Vorredner will ein Geseß gegen Termin- handel, Börse, Miethswucher, gegen die wucherischen Wirkungen des Arbeitsertrages. Daß da große wucherishe Geschäfte vorgehen, gebe ih zu; aber zeigen Sie uns doch einen Weg, der zu ihrer Unterdrückung führt ! Wenn der Vorredner gegen den Miethswucher ein sharfes Wort spricht, so kann ih ihm meine volle Unterstüßung zusagen auch nah der Seite des Netentionsrehts hin. Die Bestrebungen zum Schuß der nationalen Arbeit können wir freilich nicht unter den Begriff des Wuchers stellen, sind aber gern bereit, ihm nach jeder Nichtung hin entgegen zu arbeiten, und der Versuch, der mit diesem Gesetz dazu gemacht wird, ist ein sehr bescheidener. Wir werden versuchen in der Commission die Sache shärfer zu formuliren. Der Abg. Dr. Horwiß spriht sich gegen ein solches Gesetz aus und bestreitet zunächst das Bedürfniß. Allerdings hat die Zahl der Verur- theilungen wegen Wuchers abgenommen, aber das beweist nur, daß das Wuchergeseß von 1880 gewirkt hat. Diese Vorlage baut es nur weiter aus, denn der Wucher tritt tin anderen Formen auf, die Wucherer sind {lauer geworden, und diese will das Gesetz abschrecken und treffen. Der Abg. Dr. Horwitz bezweifelt die Zweckmäßigkeit eines solchen geseßzgeberishen Eingreifens, es werde lähmend auf den Geschäftsverkehr wirken, Dafür liegen jedoch feine Erfahrungen vor. Die Regierungsvorlage will, ja auch in Betreff des Sachwuchers nur den gewohnheitsmäßigen und gewerbs- mäßigen Wucher treffen. Er hat sich ferner gewendet gegen den Vor- chlag des Abg. Dr. Giese, daß der Nichter nicht bloß strafrehtlih gegen den Wücherer vorgehen, sondern auch gleih die Gntschädigung der Vermögensbenachtheiligung regeln foll in Form einer Buße, die dem Bestraften auferlegt wird. Der Abg. Dr. Giese denkt da nicht an die jounesse dorée, die vor den Händen des Wucherers beschüßt werden soll. Deshalb würde ih kaum die Hand rühren, um geseß- geberish dagegen einschreiten zu lassen. Wir denken dabei an die Opfer, die nicht aus sittlicher Verkommenheit oder Dummkheit, fon- dern aus Noth dem Miiuderer verfallen : an Handwerker, Bauern, Arbeiter, Näherinnen, denen systematisch die Schlinge um den Hals gelegt und zugezogen wird. In der Commission fann vielleiht ein Weg gefunden werden, um das sofortige Einschreiten des Strafrichters U vegein , vielleicht E auch \härfere Bestimmungen, gegen die Auswucherung durh Wechsel, wenigstens eine Zinsgrenze, deren Ueberschreitung bestraft wird. Der Abg. Wöllmer meinte, es sei des Deutschen Reichs wenig würdig, mit solchen kleinlihen Maßnahmen den Geschäftsverkehr zu lähmen. Ich sehe darin keinen Nachtheil ; daß Deutschland auf diesem Boden zuerst vorgeht, liegt vielleicht daran, daß das deutsche Volk vor allen anderen den Wucher haßt und sich empört gegen solche Bestrebungen, daß das deutsche Volk ein ausgeprägtes Rechts- und Sittlichkeitsgefühl in dieser Frage hat. i | Abg. Schrader (dfr.): Meine Absicht war es nicht, heute hier zu sprehen. Heute vor Jahren wurde in meiner Heimath ein Creditverein gegründet, der die Absicht verfolgt, dem Wucher ent- gegenzutreten. n sollte das 2 jährige Stiftungsfest stattfinden und ih hoffte bei dieser Gelegenheit eine weitere Propaganda für das Eintreten gegen den Wucher zu machen. Daß ih mich heute hier theoretisch mit diefer frage beschäftigen muß, wver- anlaßt eine Aeußerung des Abg. Freiherrn von Buol, welcher meinte, daß die Rede, welhe ih bei Gelegenheit der Berathung über die Petition gegen den Wucher im Saargebiet 1880 gehalten habe, nit übereinstimme mit der Rede des Abg. Dr. Horwiß in der Beurthei- lung dieser Vorlage. Jch habe damals ausgeführt, daß der Punkt der Petition, der die Ausdehnung des RAUG ergan auf den Sahwucher verlangte, für mich Cnanricibat wäre. Auf demselben Stand- unkt stehe ih noch heute und das deckt sich auh mit den Aus- Blinaea des Abg. Dr. Horwiß. Jch bin der Meinung, wir

die Gewohnheit hat, unterstüßungsbedürftigen Leuten Geld zu leihen, fann leiht der Gefahr ausgeseßt werden, daß jemand, der von ihm unterstützt ist, ihn des Wuchers bezichtigt. Der Nußen für denjenigen, der unvortheilhafte Bedingungen eingeht, is niht fo groß, als man glaubt. Die Consequenz der vorgeshlagenen Bestimmung it nur die, daß die Kreise, die sih mit Geldleihen unter unsicheren Bedingungen befassen, immer raffinirter und die Prämien immer höher werden. Bedenklich is die Vorschrift, daß binnen drei Monaten nach Ablauf des Kalenderjahres eine Abrechnung erfolgen muß, widri- genfalls der Geldleiher den Anspruh auf die Zinsen verliert und einer Strafe bis zu 509 M ausgeseßt ist. Eine besondere Qualifi- cation ist hierin niht enthalten. Die einfache Thatsache, daß die Abrechnung nicht binnen drei Monaten geliefert wird, kann den ehr- listen Mann ins Gefängniß bringen, auch wenn er sich nur eine Nachlässigkeit dabei hat zu \{ulden kommen lassen. _Das ist ungerecht. Man scheint mir bei dem Entwurf zu sehr den Strôd- mungen nachzugeben, die sich im Reichstage, weniger im Lande geltend gemacht haben. Einigen conservativen Herren geht das Gesetz sogar noch nicht weit genug. Der Abg. Dr. Giese will sogar die civil- rechtlichen Folgen des Sahwuchers oder des Wuchers überhaupt dur den Strafrichter bestimmen lassen. Das ist äußerst bedenklih. Das Ver- fahren giebt bei solhen Geschäften nicht die nöthige Garantie dafür, daß in salgemäßer Weise ein Urtheil erfolgt. Die verbündeten Ne- gierungen sind dagegen, aber nah den Erfahrungen, die wir 1887—90 gemacht haben, ist es möglich, daß sie auch diesen Wünschen nachkom- men. Wohin foll der fortgeseßte Eingriff des Staates in das ge- werbliche Leben führen? Die Socialdemokraten sagen angesichts der Mißstände im gewerblichen Leben: Seht ihr, da zeigt ihr uns wieder, daß euer System nichts taugt, und was ihr vorschlagt, wird fo wentg helfen, daß ihr doch einmal zu einer gründlichen Umgestaltung der focia- len Zustände \hreiten müßt. Gehen Sie auf dem beschrittenen Wege weiter, dann werden Sie vielleicht den Herren, die Sie zu bekämpfen beabsichtigen, die Wege bahnen. Das deutshe Volk ist nicht so un- mündig, wie es nah derartigen Gesetzen erscheint. Je mehr die Leute in den Glauben verseßt werden, daß sie sich nicht felbst helfen können und daß ihnen von Staatswegen geholfen werden müsse, desto unselbständiger wird das Volk und desto mehr staatliche Eingriffe müssen Sie machen. Jeder Schritt auf diesem Wege ist ein Schritt zur Socialdemokratie. Wir haben uns von jeher gegen diee über» mäßige Ausdehnung des staatlichen Eingreifens erklärt, weil wir wissen, daß die Nation, welche eine solche Gefezgebung hat, keine kräftige Nation is und gewerblih niht auf dem Höhepunkt sein und bleiben kann. Bei den Verhandlungen im Jahre 1888 über die Petition wegen Einschränkung des Wuchers standen der Reichstag und «die Regierung auf einem viel ruhigeren Standpunkte. Die weit- gehenden Forderungen, die in der Petition ausgesprochen wurden, wurden einmüthig abgelehnt. Man war der Meinung, daß man vielmehr für eine wirthshaftlihe Belehrung der Bevölkerung sorgen müsse, und daß die Bewucherten in übler Lage waren, ehe sie dem Wucherer in die Hände fielen. Man war der Vieinung, daß auch der Verein gegen Wucher im Saargebiet vor allen Dingen die Bevölkerung aufklären und daß man Mittel zur Verfügung stellen müsse, um ehrlichen Credit zu verschaffen. Wir standen damals genau auf demselben Standpunkt, wie heute. Alle Ihre Wuchergesetze \ind werthlos im Vergleich, zu dem was von Schulze-Delißsch_ und Raiffeisen im Creditwesen geleistet worden ist. Wenn Sie solche Bestrebungen fördern, werden Sie gegen den Wucher viel mehr thun, als wenn Sie einen ganzen Haufen Geseßesparagraphen machen. Gerade diejenigen volitischen Parteien, die bestrebt find, dem Gewerbestand, dem Arbeiter zu helfen, follten ihre Mitwirkung hier nicht versagen. Bei Berathung unseres Antrages, betreffend die Berufsvereine, werden wir sehen, ob die Konservativen geneigt sind, uns auf diesem Gebicte zu folgen. Kuriren Sie auf Symptome, anstatt die Wurzeln der Uebelstände anzugreifen, so werden Sie die Unzufriedenheit im Volke immer größer machen. Dazu wollen wir die Hand nicht bieten. Abg. Schneider- Hamm (nl.): Unser Standpunkt gegenüber der Vorlage ist im allgemeinen niht unfreundlih, wenngleih wir der Meinung sind, daß sie in verschiedener Hinsicht verbesserungs- bedürftig is. Auch wir meinen, daß die bisherige Geseßgebung die Pflichten des Staats dem Wucher gegenüber nicht erfüllen kann und wird, daß ferner eine Aenderung der Zustände, auf denen der Wucher erwächst, dringend wünschenswerth ist, daß ferner eine Aufklärung des Volkes über wirthschaftlihe Fragen geboten ist, und daß die Creditinstitute möglihsst vermehrt werden müssen. Aber wir stehen auf dem Standpunkt, daß es rihtig ist, das eine zu thun und das andere. nicht zu lassen. Die Erfahrungen, die wir unter der Herrschaft des bisherigen Wuchergeseßes gemacht haben, find nicht derart, daß wir die Zumuthung von uns abweti]en müßten, die Schäden und Lücken des Sees zu verbessern. Es ist hingewiesen auf die geringe Anzahl von Untersuhungen und Bestrebungen auf Grund dieses Gesetzes und auf die verhältnißmäßig große Zahl von Freisprehungen. Aber die Wirksamkeit eines Strasgeseßes ist nicht lediglih nah der Zahl der Verurtheilungen zu bemessen, ein Strafgeseß wirkt auch erziehlih auf das Volk. Auch aus der geringes Zahl der Verurtheilungen wegen Meineids darf man nicht den Schlu ziehen, daß Strafbestimmungen über den Meineid überflüssig seien. Herr Schulze-Delißsch sagte mit Recht, hie der Ausspruch des sitt- lichen Bannes über den Wucherer werde heilsam wirken. Die Vorlage will au die sogenannten Zweckgeschäfte in den Kreis des Wuchers ziehen, und mit Recht. Denn wenn man den Wucher bestrafen will, liegt kein Grund vor, diejenigen durch die Maschen des Geseßes entshlüpfen zu lassen, die veditaagies betreiben durch Abschluß von Geschäften, welche genau denselben wirthschaftlichen Zweck verfolgen. Insbesondere i} hierbei an die Fälle zu denken, ws