1893 / 24 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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E E R E E E L N e t E e

3,80 M, per Januar —.

für Schnupfer. Arbeitershuß und Unfallverhütung. Fußböden. Die Austrocknung überschwemmt gewesener Gebäude. Zimmer- heizung mit Gasöfen. Die Kosten der Trichinenschau in Berlin. Ueble Gebräuche im Mepgereibetriebe. Bierausfuhr in Bayern. Feuerbestattung. Kellnerinnenbedienung und Krankenkassen. Ammoniakanlagen und deren Gefahren. Zur Besprechung einge- gangene literarishe Neuheiten. Besprechungen neuer Schristen. Gemeinnüßiges. Kleine Original-Mittheilungen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Nach der im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Statistik über die Verbreitung von Thierseuchen im Deutschen Reich während des 3. Vierteljahres 1892 ist die Maul- und M en euge in diesem Vierteljahre wiederum in nahezu allen Gebieten des Reichs aufgetreten und hat gegenüber dem 2. Vierteljahre in der überwiegenden Mehrzahl der verseuchten Gebiete an Heftigkeit und räumlicher Ausdehnung erheblich zugenommen. Neue Ausbrüche sind nahweislih gemeldet aus:

25 Staaten gegen 26 im 2. Vierteljahr,

80 Regierungs- 2c. Bezirken „, 81 Ñ

696 Kreisen 2c. u 595 s 9130 Gemeinden 2c. L eB4dd Ÿ 40558 Gehöften 2c. 14268, Z

Neu ergriffen wurden die Regierungsbezirke Gumbinnen (82 Gemeinden, 132 Gehöfte), Stralsund (270 und 481), Stade (4 und 6), Aurih (1 und 3) und Sigmaringen (11 und 105).

Verschont geblieben sind dagegen das lübeckische

Staatsgebiet sowie der Negierun r af Osnabrück, das Herzog- thum Oldenburg und das Fürstenthum Birkenfeld ; ferner 334 von zusammen 1030 Kreisen 2c., wovon 173 von 547 in Preußen, 63 von 192 in Bayern, keiner von 30 in Sachsen, 54 von 64 in Württemberg, 21 von 52 in Baden, 2 von 18 in Hessen, keiner von 14 in beiden Mecklenburg, 4 von 31 in den thüringischen Staaten, 1 von 22 in Elsaß - Lothringen und 36 von 60 im übrigen Deutschland. __ Besonders stark befallen wurden das östliche, süd- liche und nördliche Deutschland und in diesen Gebieten haupt- sählich die Regierungsbezirke Königsberg, Marienwerder, Potsdam, Frankfurt, Stettin, Stralsund, Posen (1256 Ge- meinden), Bromberg, Breslau, Liegniß, Oberbayern, Unter- franken, Baußen, Dresden und Leipzig, ferner beide Mecklen- burg und Braunschweig. Jn den wie bisher weniger stark heimgesuchten westlichen und O Theilen des Reichs erlangte die Seuche eine größere Verbreitung in den Negie- rungs- 2c. Bezirken Magdeburg, Merseburg, Minden, Arns- berg, Cassel, Schwarzwaldkreis, Freiburg und Oberhessen.

Am Schlusse des 3. Vierteljahrs 1892 herrschte die Seuche noch in

20 Staaten gegen 20 bei Beginn,

71 Regierungs: 2c. Bezirken , O 7

512 Kreisen 2c. e DeS. #

4910 Gemeinden 2c. U, / 18 671 Gehöften 2c. : A147 5, f __ Verhältnißmäßig am stärksten betroffen blieben in den nördlichen Theilen des Reichs die Regierungs- 2c. Bezirke Königsberg, Marienwerder, Potsdam, Stettin, Stralsund, Posen, Bromberg, Oberhessen, ferner Melenburg-Strelit, Braunschweig und Lippe; in den südlichen Oberbayern, Unter- franken, Schwaben und der Schwarzwaldkreis. Seuchenfrei waren Ende September 1892 die Regierungsbezirke Stade, Osnabrück, Aurih und Koblenz, ferner das Herzogthum Oldenburg, das Fürstenthum Birkenfeld, sowie Walde, Reuß ä. L., Schaumburg-Lippe, Bremen, Hamburg und das Ober-Elsaß.

Durch eine im „Diario do Governo“ ‘Nr. 17 vom 21. Januar 1893 veröffentlichte Verfügung des Königlich portugiesischen Ministe- riums des Innern werden die Häfen Belgiens seit dem 1. Januar 1893 für „rein“ von Cholera erklärt. (Vergl. „N.-A.“ Nr. 269 vom 12. November 1892.)

: Cholera.

Halle a. S., 27. Januar. In der Irrenanstalt zu Niet- leben erfolgten der „Hall. Ztg.“ zufolge von gestern Mitternacht bis heute Mitternacht zwei neue Cholera-Erkrankungen: ein Todesfall ist in dieser Zeit niht vorgekommen. Die Epidemie scheint im Ab- nehmen. Die „Saalezeitung“ veröffentliht eine Erklärung des Königlichen Kreisphysikus, Sanitäts-Raths Dr. Riesel, in welher troß gegentheiliger Meldungen einiger Blätter festgestelt wird, daß bis jeßt in der Stadt Halle kein Fall von afiatisher Cholera bekannt geworden ist. Der Be- kanntmahung wird folgende Erklärung der Stadtbehörde beigefügt : Vorstehende Erklärung des Königlichen Kreisphysikus des Stadtkreises Halle a. S. wird zur Richtigstellung irrthümliher, in auswärtige Blätter übergegangener Nachrichten mit dem Bemerken zur öffent- lichen Kenntniß gebracht, daß in hiesiger Gegend Cholera-Erkrankungen nur im Gebiet des verdächtigen Saalekreises vorgekommen sind, und zwar in der mehrere Kilometer von Halle entfernt, voll- ständig isolirt gelegenen Provinzial-Irrenanstalt zu Nietleben, sowie in einem Einzelgehöft der Ortschaft Trotha. Zur Verhütung der Einschleppung der Krankheit nah Halle sind die umfassendsten Absperrungs- und Sicherheitsmaßregeln getroffen. Halle a. S,., 26. Januar 1893. Der Magistrat. Staude.

amburg, 26. Januar. Nach einer hier eingelaufenen Privat- bere ist, wie „W. T. B.“ meldet, das gelbe Fieber in Santos wieder im Zunehmen.

London, 26. Januar. Nach einer Meldung des „B. R.“ aus Buenos Aires sind in dem dortigen Hafen zwei Fälle von gelbem Fieber vorgekommen.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Nuhr und in Obershlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 10 931, niht rehtzeitig geftellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 4877, nit rechtzeitig geftellt feine Wagen; am 25. d. M. sind gestellt 4636, nicht rehtzeitig gestellt keine Wagen.

Magdeburg, 26. Januar. (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 9296 14,85, Kornzucker excl., 889% Rendement 14,25, Nachproducte excl., 75 % Rendement 11,85. Stetig. Brod- raffinade 1. 27,75. Brodraffinade 11. 27,590. Gem. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis 1. mit Faß 26,25. Ruhig. Rohzucker L Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Januar 14,25 Gd., 14,324 Br., pr. Februar 14,30 bez., 14,324 Br., pr. März 14,374 bez., Be Br., pr. April 14,40 Gd., 14,427 Br. Besser. Morgen keine

örse.

epa, 26. Januar. (W. T. B) Kammzug-Termin- handel. a Plata. Grundmuster B. per Februar 3,65 M, per März 3,674 M, per April 3,70 4, per Maî 3,724 Æ, per Juni 3,795 M, per Juli 3,75 Æ, per Auguft 3,774 4, per September 3,80 4, per Oktober 3,80 4, per November 3,80 4, per Dezember Umsay 65 000 ks.

„Mannheim, 26. Januar. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen pr. März 17,00, pr. Mai 16,90, pr. Juli 17,15. Roggen pr. März 14,75, pr. Mai 14,70, pr. Juli 14,90. Hafer pr. März 14,45, pr. Mai 14,50, pr. Juli 14,95. Mais pr. März 11,75, pr. Mai 11,757 pt. Auli 11/50.

Pest, 26. Januar. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen ruhig, pr. Frühjahr 7,40 Gd., 7,41 Br., pr. Herbst 7,56 Gd., 7,598 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,46 Gd., 95,48 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,71 Gd., 4,72 Br. Kohlraps pr. August-September 11,20 Gd., 11,30 Br.

London, 26. Januar. (W. T. B.) Wollauction. Preise unverändert, palere Auswahl, lebhaftere Betheiligung.

An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.

96% Javazucker loco 163 ruhig, Rüben-Rohzucker loco 143 ruhig. Chile-Kupfer 457/16, pr. 3 Monat 453.

__ Die Besiyer von Argentinischen National-Obliga- tionen und Schuldverschreibungen der garantirten Eisen- bahnen wählten in einer heute Nacmittag unter dem Vorsiß von Sir John Lubbock abgehaltenen Versammlung ein Comité, das die Interessen dieser Gläubiger wahrnehmen soll.

Bradford, 26. Januar. (W. T. B.) Wolle fest, Preise unverändert. Garne ruhig, Spinner noch beschäftigt; Mohair- und Alpaccagarne fest; Stoffe unverändert.

Amsterdam, 26. Januar. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 564. Bancazinn 55.

Rotterdam, 26. Januar. (W. T. B.) In der heute von der Niederländishen Handelsgesellshaft abgehaltenen Zinnauction wurden 30000 Blöcke Bancazinn zu 554 à 55, durhschnittlih 554, verkauft.

Nèw- York, 26. Januar. (W. T. B.) Die Börse er- öffnete sehr matt, befestigte sich im Verlauf und {loß sehr fest zu den höchsten Tagescursen. Der Umsay der Actien betrug 913 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 680000 Unzen geshäßt. Die Silberver käufe betrugen 32000 Unzen.

_ Weizen anfangs niedriger, dann weiter nachgebend, später besser

auf überseeishe Abschlüsse. Schluß fest. Mais anfangs un- verändert, dann zogen die Preise an auf kleine Zufuhren. Schluß matt, aber stetig. __ Chicago, 26. Januar. (W. T. B.) Weizen. Anfangs seßten die Preise niedriger ein und gaben im Verlauf noch weiter nah, besserten sich aber später auf Deckungskäufe. Schluß fest. Mais eröffnete niedriger, im weiteren Verlauf trat eine Besserung ein. Schluß stetig.

Verkehrs-Anstalten.

__ Laut Telegramm aus Oberhausen (Rheinland) hat die erste Nalitde Post über Vlissingen vom 26. d. M. in Oberhausen den Anschluß an Zug 5 Köln—Hannover nicht erreiht. Grund: geringe Fahrge|hwindigkeit.

Die Königlich sächsischen Staats-Eisenbahnen ver- einnahmten im September 1892 7 476 410 (— 103 285) \. und bis Ende September überhaupt 62 965 371 (— 317 010) \ Ferner betrugen die Einnahmen der Linie Zittau-Reichenbah im September v. J. 60 274 (— 8664) 4 und bis Ende September über- haupt 561 266 (— 8592) Æ; die Einnahmen der Linie Altenbu rg- Zeiß im September 78 238 (— 2183) 4; und bis Ende September überhaupt 697 793 (+ 7450) 4; die Einnahmen der Linie Zittau- Ovybin-Jonsdorf 9100 (+ 466) 4, bis Ende September über- haupt 79 315 (— 465) M

Auf dén Linien der Großen Berliner Pferde-Eisen- bahn-Actien-Gesellschaft sind im Monat Dezember 1892 11 063 135 Personen befördert und dafür 1 236 941,04 K oder durch- hnittlih auf den Tag 39 901,32 4 eingenommen. Die Einnahme im Monat Dezember 1891 betrug 1 213 938,38 oder durchschnittlich auf den Tag 39 159,30 M Bremen, 27, Saur (W T V) MorbddeutscGer Lloyd.) Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 26. Januar Morgens die Reise von Southampton nah New-York fortgesetzt. Der Postdampfer „München“, vom La Plata kommend, hat am 26. Januar Vormittags Ouessant passirt. Der Schnelldampfer „Elbe“ hat am 26. Januar Vormittags die Reise von Southamp- ton nah Bremen fortgeseßt; er überbringt 209 Passagiere und volle Ladung. Der Postdampfer , Weimar“, von Baltimore kommend, hat am 26. Januar Morgens Dover passirt. Der Postdampfer „Ohio“, von Brasilien kommend, hat am 26. Januar Mittags Eastbourne passirt.

Hamburg, 26. Januar. (W. T. B.) Hamburg - Ameri- fanische acketfahrt - Actien - Gesellshaft. Der Post- dampfer „Moravia“ ist, von New-York kommend, heute Nach- mittag auf der Elbe eingetroffen.

Theater und Musik.

i Thomas-Theater.

Die Wiener Gäste unter Leitung des Directors Franz Josef Grasell i gaben gestern Abend die Theodor Taub e’sche Gesangs- posse „Die Wettshwimmerinnen“, jenes lustige Stück, mit dem die Wiener Schauspieler hon vor zwei Jahren auf ihrer Gast- spielreise einen hübschen Erfolg erzielt hatten. Auch diesmal herrschte fröhlihes Lachen im Hause, als der Wäschefabrikant Shüßwald durch Irrungen und Verwirrungen von einer komishen Situation in die andere gebeßt wurde und von einem Costüm in das andere {lüpfte, bis er endlih von seiner Ruderfahrt zu den heimischen Penaten zurück- kehrt und allmählih den Frieden mit seiner Gattin und die Versöhnung mit dem Geld spendenden Onkel und der tiefgekränkten Tante feiert. Träger des Erfolges ist in erster Linie Herr F. Müller; er spielt den Ehemann in tausend Nöthen lebendig und humorvoll; seine über- sprudelnde Heiterkeit kommt im gesprochenen Wort ebenso wirksam zum Ausdruck wie im Gesang und Tanz. Die Pratereinlage im dritten Act brachte ihm, dank dem stark ausgevrägten parodistishen Talent, zablreihe Hervorrufe ein. Als Preis-Wettshwimmerin trat Fräulein Jolly keck und mit Verve auf; in den Gruppenbildern wurde fie durch den Chor trefflich unterstüßt.

Sing-Akademie.

Das zweite Abonnements-Concert der Herren Zajic und Grün- feld war sehr zahlreih besucht. Die Vorträge begannen mit Bee- thov.n's beliebtem Septett (Es-dur), an dessen Ausführung sich noch die Königlichen Kam:nermusiker Esberger, Valerius, Littmann, Krelle und Baumann betheiligten. Dies Septett wurde gleich dem Quartettsaß aus einem nachgelassenen Werk von Schubert mit sehr rühmenêwerther Präcision und {wungvollem Ausdruck vor- getragen. Herr Paul hatte hierin die Partie der zweiten Geige übernommen. Die Altistin Fräulein Fellwock unterstützte das Concert dur einige Gesänge von Händel, Schubert, Brahms und Nubin- stein, welche fie mit besonders im Piano {ön klingender Stimme und mit sehr warmer Empfindung vortrug. Für eine sorgfältigere Schulung der Stimme, was Reinheit der Intonation betrifft, hat die begabte Künstlerin noch fortgeseßte Studien nöthig. Die beiden Concertgeber traten noch mit Sololeistungen hervor, die gleich denen der übrigen Ausführenden mit reihem Beifall aufgenommen wurden.

hilharmonie.

Das Wohlthätigkeits-Concert, welhes gestern unter zahlreiher Betbeiligung des Publikums stattfand, wurde mit einer tragischen Ouverture (neu) von dem durch mehrere Orchester- und Kammermusikwerke bereits sehr vortheilhaft bekannten Componisten E: E, Koch eröffnet. Diese Ouverture sowie feine später vorgetragene Symphonie „Von der Nordsee“ zeichnen sich glei{falls dur originelle Motidé und klare, \tilgerechte Formbehandlung aus. Frau Herzog trug mit großer Innigkeit und Wärme des Ausdrucks Clärchen?s Lieder aus „Egmont“ vor, denen noch ein neuer „Bolero“ von Berlioz folgte. Nach raushendem Beifall wurde eine Wiederholung desselben

ewährt. Auch Frau Sucher erfreute pur Vortrag eines neuen erkes von Saint-Saëns „Ballettanz der Priesterinnen, Gesang der Dalila“ aus „Samfon und Dalila*. In diesem schr fein instrumen- tirten und melodiösen Werke seßte Frau Sucher die Gesangpartie durch ihren reizenden TOUA, ins glänzendste Licht und fügte noch „Träume“ von Wagner hinzu. Der Violin-Virtuose Herr Waldemar Meyer spielte zwei eigene Compositionen, die sehr günstig auf- genommen wurden. Allen Künstlern sowie dem vom Königlichen Kapellmeister Herrn Sucher geleiteten Philharmonischen Orchester wurde reiher und wohlverdienter Beifall zu theil.

In dem am Montag im Königlichen Schauspielhause zum ersten Male zur Aufführung kommenden Drama „Krim- hilde" von Wilh. Meyer is die Beseßung der Hauptrollen folgende: Nicolai Saweljew: Herr lein. Erich Hartogg: Herr Matkowsky, Gust. Gebrügge: Herr Keßler, Herbert Gebrügge: Herr Purschian , Hannah Hartogg: Fräulein Poppe, Brünning: Herr Vischer, Clärchen, seine Enkelin: Frâu Conrad, Börsenagent Spüssel: Herr Hartmann, Thiele: Herr Arndt, Schwester Telesphora: Frau von Hochenburger, Frau Görner: Fräulein Bergmann und Frau Bader: Fräulein Abich.

__ Die im Berliner Theater durch Frost gestört gewesene Wasserleitung ist seit zwei Tagen wieder in Ordnung.

Herr Director Frißsche hat die dreiactige Operette „Der Garde- Husar“ von Oscar Walther, Musik von Max Gabriel, die in Breslau und Magdeburg bereits mit Erfolg aufgeführt wurde, für das Friedrih-Wilhelmstädtishe Theater erworben.

Für das anfangs Februar im Kroll’\chen Theater statt- findende Gastspiel der berühmten französishen Künstlertruppe beginnen in diesen Tagen die Proben. Chor- und Orchester-Director sind bereits anwesend, um die Vorproben mit den heimishen Chormitgliedern und dem heimischen Orchester abzuhalten.

Im morgigen zweiten Quartett-Abend der Herren Prof. Jo. Joachim und Genossen (Sing - Akademie) übernimmt Herr Concertmeister Bruno Eldering in Brahms Quintett G-dur die zweite Viola; außer diesem Werk gelangen noch Haydn's Quartett D-moMN op. 76 und Mozart’'s Divertimento Es-dur für Violine, Viola und Cello zur Ausführung. Luigia Aprile, die elfiährige Sängerin, wird ih einer Aufforderung des Fürsten von Monaco entsprehend, noch in diesen Tagen nach Italien begeben ; infolge dessen muß ihr für Montag angesetztes zweites Berliner Concert auf später hinausgeshoben werden. Die hon gelösten Karten werden in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock zurückgenommen.

Mannigfaltiges.

Ueber den Umschlag in der Witterung, Verkehrs- störungen bezw. ihre Beseitigung und Shneeverwehungen sind heute folgende Nachrichten eingegangen :

Danzig, 25. Januar. Der Dampfer „Rudolf“ hat, wie die „D. Z." berichtet, nahdem er gestern von Swinemünde aus mit 30 Ctr. Kohlen versehen war, sih wieder aus dem Eise frei gearbeitet und ist nun glücklich in den Hafen Kolbergermünde eingelaufen. Bei Swinemünde hat sich der Eisgürtel auf See etwas gelüftet, auch bei Neufahrwasser is ein Theil der vor dem Hafen angehäuften Eismassen wieder abgetrieben worden. Die Eisbrechdampfer seßen den Aufbruch der Eisdecke auf der Danziger Weichsel fort. Das Brecheis treibt in bedeutender Menge langsam, ohne Störung der Mündung bei Neufähr zu und geht in die See. Traject bei der Königlichen Fähre in Bohnsak mittels Se und Spitprahms von Morgens 7 Uhr bis Abends D Ir.

Bremen, 26. Januar. Die Eisbrecher haben, wie „D. B. H.“ meldet, das Eis der Weser bis zum Freihafen aufgebrohen und zum Abtreiben gebraht. Die Schiffahrt bis Bremen Stadt ist wieder möglich.

Köln, 25. Januar. Der Rhein ist, nach einer Meldung der „Köln. Z.“, hier beinahe gänzlih eisfrei. Nur zeitweilig sieht man noch vereinzelte Eiss{ollen von etwas größerem Umfange vorbeitreiben. E gehen allmählich ab. Schwaches Steigen des Rheins.

Wien, 26. Januar. Nachdem sih die Witterungsverhältnifse gebessert und die Hochwassergefahr vermindert, ist, wie „H. T. B." berichtet, die Permanenzerklärung der Ueberschwemmungs- commission verschoben worden. Auch aus den Gebirgsgegenden lauten die Nachrichten beruhigender.

Belgrad, 27. Januar. Der Frachtenverkehr auf sämmtlichen serbischen Bahnen ist in vollen Umfange wieder aufgenommen worden.

Odessa, 26. Januar. Aus Simferopol wird der „N. Pr. Z3.* telegraphirt, daß dort ein furchtbarer Orkan gewüthet hat, wodur einige Häuser eingerissen und viele stark beschädigt wurden. Auf dem Schwarzen Meere sind aht Schiffe untergegangen» Der Bahn- und Postverkehr ist infolge von Schneeverwehungen unterbrochen. Simferopol is seit drei Tagen von der Außenwelt abgesperrt.

Kopenhagen, 26. Januar. Einem Eisbrecher gelang es, nach Meldung des ,W. T. B.*“, heute Nachmittag 4 Uhr das feste Eis bei Ko,rsör zu durhbrehen. Die Hamburgische Post von gestern trifft heute Nachmittag hier ein. 4

__ Elberfeld, 26. Januar. Wie die „Elberfelder Zeitung* meldet ist Ober-Bürgermeister Pahlke von Rheydt am Herzschlag, gestorben.

A

Brüx, 26. Januar. Die Beiseßung der in Ossegg ver- unglückten Bergleute fand nah einer Meldung des „W. T. B.“ heute in Gegenwart des Statthalters statt, welher den Verstorbenen einen Kranz widmete. Der Statthalter besuhte darauf die an {weren Wunden darniederliegenden Bergleute.

St. Petersburg. Der „N. A. Z.“ wird berihtet: In der

Katharinengrube im Kreise Slawjanosserbsk (Gouvernement Jekaterinoslaw) hat sich jüngst dur Uebershwemmung einer Grube durch Wasser eine Katastr op he ereignet, bei der fünf Arbeiter ums Leben gekommen sind und dret erft 448 zehntägiger Rettungs- arbeit gerettet wurden. Als die Arbeiten in der neuen Grube be- onnen wurden, hatte man ganz außer Acht gelassen, daß in der enachbarten Grube, in der niht mehr gearbeitet wurde, si viel Wasser gesammelt hatte und daß die Grenzscheide zwischen den beiden Gruben nicht ganz sicher war. Plößlich bra das Wasser durch und füllte die neue Grube bis zu einer Tiefe von 25 m. Die Arbeiter versuchten, sich zu retten, Drei fanden einen Zufluchtsort in einem „Ofen“, d. h. einem unter- irdishen Gang, der höher lag, als das Niveau des Wassers, aus dem es aber keinen Ausweg gab, o daß sie dort verhungern mußten, wenn ihnen nicht Hilfe kam. Die fünf anderen Arbeiter fanden auch eine Zufluchtsstätte, die aber nicht so günstig lag, weil ausströmende Gase die Luft erfüllten. An diesen Gasen find die Armen \{ließlich auch erstickt. Der Ingenieur Balitsch war so fest davon überzeugt, daß sämmtlihe Arbeiter zu Grunde gegangen sein müßten, daß er anfangs irgend welhe Nettungsarbeiten gar nicht unternehmen ais, so daß sie erst am zweiten Tage nach der Katastrophe begannen, nachdem der in Charkow weilexde Ober- Ingenieur Stemkowski sie telegraphisch angeordnet und glei deraus selbst auf den Schauplaß des Unglücks geeilt war. Mit einer Damp!- pumpe wurde aht Tage ununterbrochen gearbeitet, um das Wasser herauszupumpen, mit einer einmaligen Unterbrehung von einigen Stunden, weil bei der Maschine etwas ausgebessert werden mußte. Aber diese paar Stunden waren für die Arbeiter, wie sie erzählten, die {recklichsten, weil sie dachten, daß man die Rettungsarbeiten über- baupt eingestellt habe. Am zehnten Tage war das Wasser entlich so weit herauêsgeschöpft, daß man in den Schacht dringen konnte, und da fand man im „Ofen“ die drei wie dur cin Wunder am Leben ge- bliebenen Arbeiter.

1. Untersuhung8-Sachen.

2 A Zustellungen U. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung, 4. Bea Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Akticn-Sesellsh 7. Erreerbs- und Wirthschafts- enofsenschaften.

8. Niederlassung 2. von Rechtéanwälten.

9, Bank-Ausroeise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[64400] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Reisenden Franz Wawrick, geboren am 3. Oktober 1848 zu Grat, welcher flüchtig ist, bezw. sih verborgen hält, soll eine durch Urtheil des Königlichen Schöffengerichts I. zu Berlin vom 21. Dezember 1892 erkannte Ge- fängnißstrafe von einer Woche vollstreckt werden. Es wird ersuht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern, sowie zu den Acten c/a. Waworick 136 D. 1237. 92 Nachricht zu geben.

Berlin, den 20. Januar 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 136.

Beschreibung: Alter 44 Jahre, Größe 172 ecm, Statur kräftig, Haare schwarz, Stirn hochschräg, Bart Schnurrbart [{chwarz, # em lang, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase hervorstehend, Mund gewöhn- lih, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe gesund, Sprache deuts, ungarisch, italicnisch, französisch. [64462] :

In ter Strafsache c/a. Simon Neuß von Irlich, geboren daselbst am 5. September 1869, aus § 140 Strafgeseßbuchs, ist durh Beschluß der Strafkammer vom 19. Januar 1893 das Vermögen bis zur Höhe von 300 6 mit Beschlag belegt. (M. 5/93.)

Neuwied, den 21. Januar 1893.

Der Erste Staatsanwalt.

[64399]

K. Staatsanwaltschaft Heilbroun.

Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen Jakob Ritter von Nord- heim, O.-A. Brackenheim, wegen gefährlicher Körper- verlezung ist durh Beschluß der Strafkammer des Kgl. Landgerichts hier vom 30. Dezember 1892 die am 4. März 1886 verfügte Vermögensbeschlagnahme aufgehoben worden.

Den 24. Januar 1893.

H.-Staatsanwalt Völter.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[64526] Zwangsversteigerung. i Im Wege der Zwangsvoll\streckung soll das im Grundbuche von der Hasenhaide und den Weinbergen Band 30 Blatt Nr. 1045 auf den Namen des Tischlermeisters Constantin Kusik zu Berlin ein- getragene, in der Gräfestraße angebli Nr. 41 be- legene Grundstü am 23. März 18983, Vor- mittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Ge- riht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ift mit 4,50 4. Reinertrag und ciner Fläche von 5a 47 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch niht veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- chrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nach- weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D,., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Realbereh- tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor- handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Be der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht ervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücsihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungêstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 23. März 1893, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichts- stelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 19. Januar 1893. j

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[64527] Zwangsversteigerung.

Das im Grundbuche von Charlottenburg Band 20 Nr. 784 auf den Namen der Maurermeister Gustav Scheidler und Julius Scheidler hier je zur ideellen Hälfte eingetragene, in der Brücken-Allee, nah dem Kataster Nr. 14 belegene Grundstück soll auf Antrag des Maurermeisters Julius Scheidler zum Zwecke der Auseinandersezung unter den Miteigenthümern am 5. April 18983, Vormittags 10/7 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstück ist mit 6,45 M Reinertrag und einer Fläche von 1370 a nur zur Grundsteuer aa Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab chrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen , sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, ein- gesehen werden. Diejenigen, welhe das Eigen- thum des Grundstücks beanspruchen, werden auf- gefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- stückes tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 5, April 1893, Nach- Wt 12 Uhr 35 Minuten, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Berlin, den 19. Januar 1893.

[64414]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte us durch Anschlag an die Gerichtstafel und dur Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgishen An- zeigen bekannt gemahtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der zum 4. Antheile zur Kon- kursmasse des Freiherrn Max von Maltan zu Doberan, jetzt unbekannten Aufenthalts, gehörigen Büdnerei Nr. 244 zu Doberan mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu-

lirung der Verkaufsbedingungen am Donners-

tag, den 13, April 1893, Vormittags

19 Uhr,

zum Ueberbot am Freitag, den 12, Mai

1893, Vormittags 11 Uhr,

zur Anmeldung dingliher Rechte an das

Grundstück und an die zur Immobiliarmasse

desfelben gehörendenGegenständeam Donners-

tag, den 13, April 1893, Vormittags

107 Uhr, im Amtsgerichtsgebäude statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 29. März d. I. an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Herrn Kämmereiberechner Meyer, Verwalter im Konkurse über das Vermögen des Freiherrn Max von Maltzan, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücts mit Zubehör ge- statten wird. Doberan, den 12. Januar 1893.

Großherzogli Mecklenburg - Schwerinsches

Amtsgericht.

[64418]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nach dur Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zrzgngsversteigerung des der Ehefrau des SchuhmadKkrs Carl Brun, Dorothea Catharina Luise, geb. Suhrbier, zu Altona gehörigen Wohnhauses, Bülower-Straße Nr. 32 in Nehna mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Neguli- rung der Berkaufsbedingungen am Montag, den 10. April 1893, Vormittags 107 Uhr,

2) zum Ueberbot am Sonnabend, den 6, Mai 1893, Vormittags 103 Uhr,

3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstü und an die zur Immobiliarmasse des- felben gehörenden Gegenstände am Montag, den 10, April 1893, Vormittags 10 Uhr,

im hiesigen Amtsgerichtsgebäude statt. |

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 25. März 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Lehrer Pöhls in Rehna, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge- statten wird.

Rehna, den 23. Januar 1893.

Großherzogliches Amtsgericht.

[64415] s S

Zum Zwecke der Erbtheilung is der öffentlich meistbietende Verkauf des Blatt 56 des Grundbuchs von Schieder eingetragenen Kunterding’schen C-lonats Nr. 26 zu Glashütte bei Schieder, wozu nah dem Grundbuche 55,24 a Grundstücke, sowie Wohnhaus nebst Holzschuppen und Backhaus, versichert mit 2700 M, gehören, erkannt worden. Termin dazu ist auf Dounerstag, deu 23. März cr., Morgens von 10 bis 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle auf Zimmer Nr. 6 anberaumt. Alle, die Anspruch auf Befriedigung aus den Kaufgeldern zu haben ver- meinen, werden aufgefordert, sich bis zu dem obigen Termine zu melden, widrigenfalls niht angemeldete Ansprüche \päter nur insoweit berücksichtigt werden sollen, als die Erben zur Herausgabe des Gmpfangenen nach allgemeiner Nechtsvorschrift überhaupt noch ver- pflichtet sind. Dingliche und Eigenthumsrechte gehen, soweit sie nit angemeldet werden, gegen den neuen Erwerber verloren. Der Zuschlag wird im Termine erfolgen, wenn mehr als F des Taxats geboten werden. Taxe und Bedingungen können vom 12. März cr. ab auf hiesiger Gerichtsschreiberei ein- gesehen oder gegen Gebühr bezogen werden.

Blomberg, den 14. Januar 1893.

¿urstliches Amtsgericht. 11. (Unterschrift.)

[64422] A

In Sachen, betreffend die B vere gerung des dem Bereiter Friß Stoll zu Sternberg gehörigen Wohnhauses Nr. 51 daselbst, hat das Großherzogliche Amtsgericht zur Abnahme der Nehnung des Sequesters, zur Grklärung über den Theilungsplan, sowie zur Vor- nahme der Vertheilung Termin auf Mittwoch, den S, Februar 1893, Vormittags 10 Uhr, be- stimmt. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters sind zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschreiberei niedergelegt.

Sternberg, Meeckl., den 20. Januar 1893.

Havemann, Gerichts-Actuar.

[64417] Aufgebot.

Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen :

1) des Ende Angust oder Anfang September 1892 auf dem Boden des E Große Frankfurter- straße 63 von dem minderjährigen Paul Ephraim hier gefundenen grauen Damen-Negenmantels,

2) der am 17. Juli 1892 in der Thurmstraße von der verehelichten Arbeiter Klara Bendt, geb. Gabke, gefundenen 9 Coupons und zwar §5 Stück Sociota [taliana por leo strado ferrate del moditoeranoo Nr. 001 887 über 7,50 Francs, Nr. 009 664 über 7,50 Frans, Nr. 009665 über 7,50 Francs, Nr. 009 666 über 7,50 Francs, Nr. 009 667 über 7,50 Francs und 4 Stück Sociota Ttaliana por lo strade forrate doe la Sicilia Nr. 000451 über 7,60 Francs, Nr. 000458 über 7,50 Pans, Nr. 000 469 lber 7,50 Francs, Nr. 001 701 über 7,90 Francs, /

3) der am 21. Juni 1892 auf dem Wege an den Garteneinlagen beim Haupteingang der Zwölfapostels+ firhe von dem minderjährigen Karl Lahn gefundenen goldenen Damenuhr mit Kette,

5) des am 5. Juli 1892 it der Potsdamerstraße vor dem Hause Nr. 36 von dem Handlungsgehilfen Otto Laasch gefundenen Portemonaies aus braunem Leder mit 20 4 in Gold und 15 in Nickel Inhalt, ö i 6) der in der Zeit vom 1. Dezember 1891 bis 30. November 1892 von den Angestellten der All- gemeinen Berliner Omnibus-Actien-Gesellshaft in den Wagen der Strecken Kottbuser Thor—Schn- hauser Thor, Hallesches Thor—Schönhaufer Thor, Halleshes Thor—Landsberger Thor, Hallesches Thor—Chausseestraße, Kurfürstenstraße—Stettiner Bahnhof, Botanischer Garten—Oranienplaßt, Oranien- vlaß—Stettiner Bahnhof, Potsdamer Brüke—Frank- furter Linden, Potsdamer Brücke—Küstrinerplay, otsdamer Brücke—Rosenthaler Thor, Yorkstraße— Stettiner Bahnhof gefundenen und in dem auf der Gerichtsschreiberei niedergelegten Verzeihniß auf- geführten Gegenstände, : f 7) der am 29. Mai 1892 an der Ee der (Sroße Frankfurter- und Andreasstraße von den minder- jährigen Willy und Erich Hanne gefundenen goldenen Damenuhr Nr. 481 mit kurzer Kette, : 8) der Mitte Juli 1892 auf dem Fahrdamm der Mauerstraße in der Nähe der Friedrichstraße von dem Uhrmachergehilfen D. Caspari gefundenen silbernen Damen-Remontoir-Uhr Nr. 143 918 "mit einer Chatelainenkette, 9) des am 21. November 1892 in der Moltke- straße von dem Geheimen Kanzleidiener Heinrich Hoitz gefundenen anscheinend goldenen Pincenez, 10) der am 27. September 1892 in einem Wagen 111. Klasse der Stadtbahn auf der Strecke zwischen der Station Börse und Friedrichstraße von der NBerkäuferin Emma Heilmeyer gefundenen blauen Düte mit 240 A in Gold-, Silber- und Niel- stücken Inhalt, 11) des am 12. August 1892 an der- See- und Torfstraßenecke von dem minderjährigen Bruno Gürtler gefundenen braunen Jagdhundes mit Maul- forb und Marke 2

von den Findern bezw. deren Vertretern beantragt.

Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegen- stände werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf den 25. März 1893, Nachmittags 127 Uhr, von dem unterzeihneten Gerichte, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Termine ihre Ansprüche und Rechte

1tr1 A L O

auf Herausgabe des durch den Fund erlangten zur Zeit der Erhebung des Anspruchs n

) anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch |

handenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Rech derselben aber ausgeschlossen werden wird Berlin, den 13. Januar 1893. Königliches Amtsgericht T. Abtheilu Kutke.

[64424] Aufgebot.

Es it das Aufgebot folgender Sparkaf der städtishen Sparkasse zu Berlin

a. des für den Herrmann Pau im Arbeitshause zu Rummelsburg Sparkassenbuches Nr. 144 935 mit ei von 2,17 M,

b. des für den Sattlerlehrling P ausgefertigten Sparkassenbuches ein Guthaben von 5,09 Æ,

c. des für den Lehrling Ludwig Weber fertigten Sparkassenbuhes Nr. 229 884 ül Guthaben von 2,78 M,

r

gefertigten Sparkassenbuches Nr. 344 228 über ein Guthaben von 20,55 H, ide für Waisenverwaltung, zu Berlin,

s. des für den Richard Dierke Sparkassenbuches Nr. 600 514 über von 134,99 , von dem Fuhrherrn pehl zu Berlin, Werftstraße 4,

f. des für das Kindermädhen Wilhelmine F ausgefertigten Sparkassenbuches Nr. 617 081 L Guthaben von 60,30 4 von dem Kindermädchen Wilhelmine Fuß zu Berlin, Leunéstraße 2

g. des für den Hausdiener Frit Gesch fertigten Sparkafsenbuches Nr. 325409 über Guthaben von 294,27 #, von ier Gesch zu Berlin, Lindenstraße

beantragt. Die Junhaber aufgefordert, spätestens in dem auf den tember 1893, Mittags 12 Uhr, unterzeihneten Gerichte, Neue Friedrichf Hof, Flügel B., Saal 32, anberaumten termin ihre Rechte anzumelden und zulegen, widrigenfalls die Kra funden erfolgen wird.

Verlin, den 13. Januar 1893.

Das Königliche Auitsgericht l. 2

Kuke.

D »l

[49659]

Das Kgl. Bayr. Amtsgericht Mitterfels hat unter Heutigen folgendes Aufgebot erlaffen:

Auf dem Anwesen Hs. Nr. 27 des Brandl in Wiesenfelden sind îim Bd. 111. S. 173 seit 21. Juli sprüche für Johann Baptist Pelkofer barzell eingetragen: t

Untershluf, 4 Wochen Hausmannskoft in krankungsfällen, sowie der ho@zeitlite Gin un Ausgang.

Nachdem die Nawforshungen na dem ret mäßigen Inhaber dieser Forderungen fruchtlos ges blieben und vom Tage der legten auf diefe Forde rungen si beziehenden Handlung am gerechnet 30 Jahre verstrichen sind, fo wurde die Etnleitung des Aufgebotsverfahreus beantragt.

Es werden daber Diejenigen, welche quf obige Ansprüche ein Necht zu haden glauben, aufgefordert, ihre Ansprüche inuerhalb scch® Mouatewm, späte stens aber in dem auf Freitag, den D. Juni

Aufgebotstermin anzumelden, j Forderungen für erloschen ertlärt und iu Hypo» thekenbuche gelöscht würden Mitterfels&, 19. November 1892. Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

Ortn er

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85,

4) des am 2%. Juli 1892 in der Belle: Alliance (hrake von dem minderjährigen Walther Brennecke gefundenen goldenen Armbandes,

d. des für den Waisenfknaben Karl Stiller aus- | 2.

1893, Vorm. 9 Uhr, dahter qcubergunten | widrigeufalls die |

[64420] Ai E

Auf Antrag des Kaufmanns St. Jof. van Effen zu Emmerich, vertreten durch den Rechtsantoalt Dane daselbst, soll der Antheil des am 2. November 1873 zu Linz verstorbenen, früher zu Emmerich wohn haften Amtödieners Joh. Jof. Krater an den i Grundbuh von Emmerich Band XVT111. Artikel 13 eingetragenen Parzellen: Flur 1. Nr. 299/18, dem Müssenberg, Aker, 4 a 62 qm groß, 36 Nuztzungswerth, Flur 1. Nr. 298/18, auf ten berg, Graben, 5 Ruthen 20 Fuß, g an den im Grundbuch von Klein-Netterden Band Artikel 48 verzeichneten Nr. 254/198, im Duvendaal, 1,56 M. Nußzungêro el Duvendaal, Gra 36 zum Zwecke der Berichti geboten werden.

Es werden dakter und Ansprüche auf die antheile zu haben verme spätestens in dem auf den Vormittags 9 Uhr, Gericht an Gerichtsftell termine anzumelder der Aués{luß all erfolgen und die ( den Antragsteller ge

Emmerich, 16.

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