1893 / 25 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 28 Jan 1893 18:00:01 GMT) scan diff

7569. Die entsprechenden Zahlen des ahres 1891 waren 672 amtliche, 1709 außeramtliche, 629 persönliche Benußungen und 1080 schriftlihe Berichte und Bescheide, 1498 Privat- personen, 8375 Arbeitstage.

Die auf Veranlassung und mit Unterstüßung der Archiv- Verwaltung im Verlage von S. Hirzel in Leipzig erscheinenden „Publikationen aus den preußischen Staats-Archiven“ sind im Zahre 1892 um 2 Bände weiter geführt worden. Es sind nämlich erschienen :

Band 50. Joachim: Die Politik des leßten Hochmeisters a E Nloreht von Brandenburg. 1. Theil (1510 bis 517).

Band 51. Reimer: Hessishes Urkundenbuh. 2. Ab- theilung: Urkundenbuh zur Geschichte der Herren von Hanau P E chemaligen Provinz Hanau; 2. Band (1301 bis 1349).

Fenner ist im Jahre 1892 mit der durch das Königlich preußische Historische Jnstitut in Rom und die Königlich preu- ßishe Archiv-Verwaltung ins Leben gerufenen Ausgabe der „Nuntiaturberichte aus Deutschland 1533—1585 nebst ergän- zenden Actenstücken“ der Anfang gemacht worden. Es sind nämlich im Verlage von Friedrich Andreas Perthes in Gotha die beiden ersten Bände der ersten Abtheilung (1533/59) ver- öffentliht worden, und zwar:

der erste Band, enthaltend Nuntiaturberichte des Vergerio 1533/36, bearbeitet von Walter Friedensburg, und

der zweite Band: Nuntiatur des Morone 1536/38, be- arbeitet von demselben,

sowie von der dritten Abtheilung (1572/85), der erste Band „Der Kampf um Köln 1576/84“, herausgegeben von Hansen, im Verlage der Bath’schen Buchhandlung zu Berlin.

Andere Arbeiten von Archiv-Beamten sind:

Bailleu: „Talleyrand’'s Memoiren“ in der Historischen Zeitschrift Bd. 68 und n Briefwechsel König Friedrich Wilhelm's TIT. mit Kaiser Alexander 1.“ ebendort Bd. 70.

von Bülow: „Tagebuh der Reise des Herzogs Philipp Julius von Pommern nah England 1602“ in den "lrans- actions of the Royal Historical Society of England 1892.

Docbner: „Ernst Moriz Arndt zur Schleswig-Holsteinischen Frage“ in der ‘Historischen Zeitschrift Bd. 68.

Ehrenberg: „Urkunden und Actenstücke zur Geschichte der in der Pcovinz Posen vereinigten, chemals polnischen Landes- theile. Jn italienishcn Archiven gesammelt.“ Leipzig, Veit u. Cie. 1892.

Grünhagen: „Die Bischofswahl des Cardinals von Sinzendorf 1732“ in der Zeitschrift für Geschichte und Alter- thum Schlesiens Bd. 26.

Grünhagen und Wutke: „Regesten zur schlesischen Ge- \hihte 1301—1315“ cod. dipl. Siles. XVI.

Harleß: „Zur Elberfelder Kirchen- und Gelehrtengeschichte“ in der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins Bd. 28. „Zeitungsberichte vom Hofe und aus der Regierung des Kur- fürsten Johann Wilhelm von der Pfalz“ ebendort.

Karge: „Die ungarisch-russishe Allianz von 1482—1490“ in der deutschen Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, heraus- gegeben von Quidde.

Kreßshmar: „Jnvasionsprojecte der katholishen Mächte gegen England zur Zeit Elisabeth's“. Leipzig, Dunker und Humblot.

Krush: „Die Fälshung der vita (enovefae“ in dem Neuen Archiv für ältere deutshe Geschihtskunde Bd. 18.

Meinecke: „Die Tagebücher des Generals von Gerlach“ in der „Historishen Zeitschrift“ Bd. 70. „Eine Denkschrift des weimarischen Ministers von Gersdorff über die deutsche Frage“, ebendort, Bd. 68. „Aus den Acten der Militär- Reorganisationscommission“ in den Forshungen zur branden- burg-preußischen Geschichte Bd. 5.

Meyer: „Hardenberg und seine Verwaltung der Fürsten- thümer Änsbach und Bayreuth“ in den Hohenzollerishen For- hungen T. „Das Landbuch der Herrschaft Plassenburg.“ „Quellen zur Geschichte der Stadt Bayreuth, 1. das Stadt- buch vom Jahre 1464.“ „Die Herkunft der Grafen von Abenberg“ ebendort.

von Mülverstedt: „Die Familie von Mießel betreffend“ und „Wie wird das Gröbenshe Wappen richtig geführt ?“ im Deutschen Herold 1892. „Replik in Sachen der Frage über die Nationalität alter Oberlausizer Adelsgeschlechter, ins- besondere au in Betreff der von Maxen“ im Neuen Lausiger Magazin Bd. 68. „Etwas über die Grafen von Velt- heim - Osterburg und von Lüchow, ihre Heraldik und die einiger ihrer Ministerialen, nebst einigen Bemerkungen über Minitterialwappen und 4 Tafeln Abbildungen“ in der Zeitschrift des Altmärkishen Geschihtsvereins 23.

Pfotenhauer: „Sclesier als Kaiserlihe Pfalzgrafen und schlesishe Beziehungen zu auswärtigen Pfalzgrafen“ in der Zeitschrift des Vereins für Geschichte und Alterthum Schlesiens. 26.

Philippi: „Osnabrücker Urkundenbuch Bd. I. Die Urkunden von 772 bis 1200.“ Osnabrüdck 1892, im Selbstverlage des Historishen Vereins zu Osnabrück, in Commission der Ra- horst’shen Buchhandlung. „Die gewerblichen Gilden des Mittelalters“ in den „Preußischen Zahrbüchern“ 69; 5. „Die älteste Entwickelung der Stadt Ösnabrück bis zu ihrem Zusammenschlusse mit der Neustadt 1306“ in den Mit-

theilungen des Historischen Vereins zu Osnabrück 17.

Prümers: „Der Magistrat zu Tremessen in Süd- preußischer Zeit“ in der Zeitschrift der Historischen Gesellschaft für die Provinz Posen #. „Münzfund von Mechowo, Schloß Kruschwiß“ ebendort.

Redlih: „Die Anwesenheit Napoleon's 1. zu Düsseldorf im Zahre 1811“. Düsseldorf (Linz) 1892.

Reuter: „Zur Geschihte der Kriegs- und Domänen- Kammern“ in den Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins, Heft 29.

Nibbeck: „Neue Bruchstücke mittelrheinisher Hofdichtung“ in der Zeitschrift für Deutsches Alterthum, Bd. 36.

Sattler: „Die Schulden des Deutschen Neichs bis 1891“ im Finanz-Arhiv von G. Schanz VI1]1, Bd. 2. „Die O e preußischen Staats von 1870—1891“ ebendort

L, 1.

Sauer: „Blücher's Uebergang über den Rhein bei Kaub, nebst Mittheilungen über den Aufenthalt des York’ schen Corps im Herzogthum Nassau von Ende Oktober bis zum Ja- nuar 1814.“ Wiesbaden, C. W. Kreidel's Verlag. „Das Herzogthum Nassau in den Jahren 1813—1820, ein Beitrag ur Geschichte der gleichzeitigen politishen Bewegungen in

eutshland.“ Wiesbaden, C. W. Kreidel's Verlag.

Schwarß: „Die culturgeschichtlihe Ausstellung in Frau- stadt am 28. August 1892“ Gemem h mit dem Regie-

rungs-Baumeister Kohle) in der Zeitschrift der Historischen

Gesellschaft für die Provinz Posen VIl. „Ein Kostener Nachlaß-IJnventar aus dem Fahre 1603“ ebendort.

__ Wachter: „Bericht über die Lage und Wünsche der Stadt Düsseldorf beim Beginn der preußischen Herrschaft (1817)“ im Adreßbuch der Stadt Düsseldorf für das Jahr 1892. —— „Aus der Verwaltungsperiode des Großherzogthums Berg“ im E der Jahrbücher des Düsseldorfer Geschichtsvereins

__ Wagner: „Simon Grunau's Preußische Chronik“ Bd. III, Lieferung 2. (Publikation des Vercins für die Geschichte von Ost- und Westpreußen.)

Warschauer: „Stadtbuh von Posen“ Bd. I Posen.

_Vinter: Die Abschnitte „Reformation“ und „Gegenrefor- mation“ in den Jahresberichten der Geschichtswissenschaft, Jahrgang 1890.

Wutke: „Die Versorgung Schlesiens mit Salz während des Mittelalters“ in der Zeitschrift für Geschichte und Alter- thum Schlesiens Bd. 27.

Außerdem haben Archivbeamte biographishe Skizzen in der „Allgemeinen deutshen Biographie“ und kleinere Beiträge in historischen Zeitschriften veröffentlicht, auch die Redaction verschiedener Zeitschriften geführt.

Entscheidungen des Neichsgerichts.

Der Verleger einer Zeitung kann, nah einem Urtheil des Neichsgerichts, 111. Straffenats, vom 2. November 1892, seine Ver- antwortlihkeit für Preßdelicte aus § 21 Abs. 1 des NReichs- Preßgesetes niht ohne weiteres dadurch ablehnen, daß er nahweist, er habe für seine Zeitung verantwortliche Redacteure bestellt; vielmehr hat er nachzuweisen, daß diese Redacteure zuverlässige und für ihre Stellung geeignete Personen gewesen und daß der Umfang seines Verlags8geschäfts eine Prüfung des Inhalts der einzelnen Nummern der Zeitung dur ihn persönli ausgeschlossen habe.

Der Miether einer „S(hlafstelle“ mit Bekösti- guvng für einen Gesammtpreis ist, na einem Urtheil des Reichs- gerihts, 11. Strafsenats, vom 1. November 1892, wegen strafbaren Eigennutes (sog. „Rückens*") aus § 289 des Strafgeseßbuchs zu bestrafen, wenn er seine Sachen aus der Schlafstelle entfernt, um sich so der Erfüllung sciner Miethsverpflihtungen zu entziehen.

Kunst und Wissenschaft.

Im Verein für deutsches Kunstgewerbe hatte am Mittwoch Abend Herr Professor Mar Koch, Lehrer am Königlichen Kunstgewerbe-Museum, eine umfangreiche Ausstellung seiner monu- mentalen und decorativen Malereien, Cartons, Skizzen und Studien veranstaltet, die alle Wände im großen Saale des Architektenhauses bedeckten, der von über dreihundert Besuchern gefüllt war. Er er- läuterte dieses überrashende Bild meisterlihen Schaffens dur an- regende Mittheilungen über die monumentale Malerei und über den Studiengang des Decorationsmalers, für den eine praktische Lehrzeit und Schulung unbedingt erforderlih fei. Eine sichere handwerkliche Grundlage set für jeden angehenden Maler zu wünschen. Herr A. W. König machte an der Hand ausgestellter Proben Mittheilungen über die Mineralmalerei. Die ausgestellten Wettarbeiten um einen Hochzeits- teller besprah Herr Professor A. Kips. :

Der einstweilige geschäftsführende Ausschuß der Holßen- dorff-Stiftung, bestehend aus Landrichter 1)r. Aschrott-Berlin, Professor van Hamel-Amsterdam, Professor von Liszt-Halle und Pro- fessor Prins-Brüsfsel, veröffentliht soeben cinen Rechenschaftêbericht über seine bisherige Thätigkeit. Darnach sind an einmaligen Bei- trägen für die Stiftung 15 745 A eingegangen, und an Jahres- beiträgen 190 4. gezeihnet. Der Auss{huß {chlägt die Ausschreibung ciner ersten Preisaufgabe mit cinem Preis von 1000 4 vor und ersucht zugleich um Zuführung weiterer Beiträge an die Stiftung zu Händen des Schatzmeisters F. Neichenbeim, Berlizi, Thiergarten- straße 16. ;

Zu Bonn ift nah einer Mittheilung der „N. A. Z." in der Nacht zum 26. Januar der berühmte Anthropologe Geheime Medizinal-Nath Professor Dr. Hermann Schaaffhausen am Schlage gestorben.

Die deutsche Landesversammlung der internationalen criminalistishen Vereinigung, die im Herbst v. J. im Hin- blick auf die Choleragefahr vertagt werden mußte, findet nunmehr zu

x E G è pt 9 4a F 4. F O .

Berlin am 7. und s. April 1893 statt. Auf der Tagesordnung der Berathungen, die im Rathhaussaale stattfinden, stehen: 1) Die Be- handlung der verwahrlosten und verbrecherischen Jugend (Berichterstatter: Staatsanwalt Dr. Appelius-Elberfeld, Amtsgerihts-Rath Schmölder- Köln und Anstalts-Director Keßler-Wabern). 2) Die Neform- bedürftigkeit der Bestimmungen tes Neichs-Strafgesetzes über die correctionelle Nachhaft (Berichterstatter Professor Dr. von Heippel- Straßburg). Um bei der großen und allgemeinen Wichtigkeit der Verhandlungsgegenstände auch Nichtmitgliedern die Theilnahme an den Sitzungen zu ermöglichen, werden bei vorhergehender Anmeldung bis zum 6. April bei dem Geheimen Regierungs-Rath Dr. Krohne, Nürnbergerstr. 25/26, Gastkarten zum Preise von 2 F ausgegeben. Am 6. April, Abends 9 Uhr, findet Begrüßung der Theilnehmer an der Versammlung im Hotel zu den vier Jahreszeiten, am 7. April, Abends 6 Uhr, Festdiner im Hotel Kaiserhof, am 8. April Nachmittags Besuch der Strafanstalten sowie der Anstalten für jugendliche Verbrecher in Berlin und Abends 7 Uhr Festversammlung der Berliner juristishen Gesellschaft zu Ehren der Landesversammlung statt. Vorsitzender des Orts- ausschusses is der vortragende Rath im Ministerium des Innern, Geheime Regierungs-Rath Dr. Krohne, Schriftführer der Landrichter Dr. Aschrott.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 27. d. M. gestellt 11 139, nicht rehtzeitig gestellt 132 Wagen.

, Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 26. Januar das Grundstük Chausseestraße 85, dem Maurer- meister Friß Franke und dem Bautechniker Wilhelm Jördens zu Berlin gehörig, zur Versteigerung. Nußungswerth 28 291 M; Mindestgebot 354000 4; für das Meistgebot von 354500 M wurde der Rentier S. Westmann, Händelstraße 5/6, Ersteher. An Hypotheken fielen ca. 165 000 4. aus.

Zwangsversteigerungen im Februar d. I.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin gelangen im Februar d. J. 46 Grundstücke zur Versteigerung; davon 43 im Wege der Zwangsvollstreckung und 3 Theilungs halber; beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin dagegen nur 7, in Charlottenburg 5, in Köpenick 2, in Oranienburg und Nixdorf nur je 1 Grundstü.

Berlin, 27. Januar (Amtliche Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) of- und Ge- nofsenscchafts - Butter la. 92-—95 #Æ, Ila. 88-91 M Ia, —,—, do. abfallende 80—87 M, Land-, Preußishe 80—83 ä, Neybrücher 80—83 #, Pommersche 80—83 H, Polnische #, Bayerishe Sennbutter s, do. Landbutter 80—82 A, Schlesische 80—83 #, Galizishe 75—78 #4, Margarine 40—

70 M Käse: Schweizer, Emmenthaler 80—87 F, Bayerif, 55—65 #4, Ost- und Westpreußisher Ta. 60—65 M, do. Ae 0E 60 M, Holländer 77—85 M, Limburger 36—42 #4, Quadrat-Mager- füse Ta. 18—22 d, do. IIs. 10—14 «c Schmalz: Price Western 17 %/ Tara 63,00 Æ, reines, in Deutschland raffinirt 63,00—64,00 4, Berliner Bratenshmalz 65,00—66,00 (A Fett, in Amerika raffinirt 53,00 4, in Deutschland raffinirt 50,00 (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Mangel an genügendem Absatz veranlaßte ein ferneres Weichen der Preise. Schmalz : stark steigend Leipzig, 27. Januar. (W. T. B.) Kamnmzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per Februar 3,65 46 per März 3,674 #4, per April 3,70 #4, per Mai 3,70 4, per Juni 3,75 M, ver Juli 3,75 F, per August 3,77F #4, per September

„3,80 M4, per Oktober 3,80 4, per November 3,80 4, per Dezember

3,80 i per Saar —. s A kg. ten, 27. Januar, (W. T. B) er Verwaltungsratb : Oesterreihishen Südbahn wählte einstimmig Laa Bing Egon von Hohenlohe zum Präsidentén. : London, 27. Januär. (W. T. B). Die Bilanz des Hauses Barin g-Brothers weist für 1892 einen Reinertrag von 160 282 Pfd. Sterl. bei einem Uebertrage von 6600 Pfd. aus dem Jahre 1891 aus. Der Verwaltungsrath beantragt die Vertheilung einer Dividende von 7 9/9, sowie Auszahlung einer Superdividende von 15 Pfd. pro Actie. Von den hiernah verbleibenden 60 000 Pfd. sollen 50 000 Pfd. dem Reservefonds überwiesen und der Nest auf Nechnung des nächsten Geschäftsjahres übertragen werden. Wollauction. Preise unverändert, lebhafte Betheiligung. Kreuzzuchten knapp, #4 d. theurer. N An der Küste 2 Weizen -

London, 27. Januar. : (W. T. B.) ladungen angeboten. ___ 96% Javazucker loco 16F ruhig, Nüben-Robzucker loce 142 fest. Chile-Kupfer 45}, pr. 3 Monat 453. i e 28, Januar, (2W. T. B.) Einer Mittheilung des „Standard“ zufolge hätte der Vorsitzende des Ausschusses der Inhaber von argentinischen Cedulas eine Depeshe aus Buenos-Aires er- halten, wonach der Senat das für die Provinzial-Hypotheken- bank vorgeschlagene Moratorium abgelehnt hätte.

Wie die „Times“ aus Philadelphia meldet, wird der Damvfer „Gaëscogne“ 3 350 000 Doll. Gold, die für Paris bestimmt sind, an Bord nehmen. Eine Million wird auf einem deutschen Dampfer am Dienstag abgehen.

Liverpool, 26. Januar. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 41/16, do. low middling 51/16, do. middling 53/16, do. middling fair 5/16, Pernam fair 58, do. good fair 5s, Ceara fair 53, do. good fair 54, Cabptian brown fair 94, v0. do. good fair 57/16, do. do. good 53, Peru rough good fair 6/16, do. do. good 6}, do. do. fine 7&, do. moder. rough fair 55/16, do. do. good fair 61/16, do. do. good 6}, do. smooth fair 92, bo. do. good fair 53, M. G. Broach good 51/16, do. fine 57/16, Dhollerah good 42, do. fully good 48, do. fine 413/16, Oomra good 4°/16, do. fully good 41/16, do. fine 47, Scinde good 43/16, Bengal fully good 47/16, do. fine 4.

Liverpool, 27. Januar. (W.T.B.) (Baumwollen-Wochen- bericht.) Wochenumsaß gegenwärtige Woche 80 000 (vorige Woche 31 000), do. von amerikanishen 25000 (27 000), do. für Spekulation 1000 (1000), do. für Export 3000 (3000), do. für wirklichen Consum 21 000 (23 000), do. unmittelb. ex. Schiff 47 000 (46 000), wirkliher Export 15 000 (8000), Import der Woche 69 000 (77 000), davon amerikanishe 42 000 (67 000), Vorrath 1 644 000 (1 637 000), davon amerikanische 1416 000 (1 420 000), s{wimniend nach Großbritannien 125 000 (140 000), davon amerikanische 115 000 (130 000). j ,

Manchester, 27. Januar. (W. T. B.) 12x Water Taylor 6}, 30r Water Taylor 8, 20r Water Leigh 73, 30r Watec Clayton 8, 32x Mok Brooke 88, 40r Mayoll 84, 40x Medio Wilkinson 9, 32r Warycops Lees 8, 36r Warpcops Rowland 8#, 36x Wacp- cops Wellington 94, 40r Double Weston 84, 60r Doukle courante Qualität 112, 32" 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46br 176. Ruhig. | - Glasgow, 27. Januar. (W. T.B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 505 666 Tons gegen 336 979 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betriebe befind- lien Hochöfen beträgt 69 gegen 76 im vorigen Jahre.

St. Per En Ra, 27. Januar. (W. T. B.) Die Credit- kfanzlei hat im Auftrage des Finanz-M inisters ein Cirkular an die Banken, die Banquiers und die Handelshäuser erlassen, in dem darauf hingewiesen wird, daß einige ausländi sche Börfen- centren Rubelspeculationsgeshäfte vorwiegend zu Baifsse- zwecken abshlössen. Der Creditrubel werde dadur zum Spiel von Agiotagen und zum Gegenstand von Speculationen, die von russishen Börsenkreisen mitgemacht würden, indem sie geseß- li nicht anerkannte Termingeschäfte, wie Prämien», Stellagcen- und Nochgeschäfte betreiben. Das Bedürfniß des Auslandes an der Nubelcirkulation für den Handel und Verkehr entsprehe nicht den Umsätßen des Börsenspiels. Die ausländishen Banquiers er- öffneten sich daher cine laufende Rehnung bei den russischen Banken, um nicht einen bedeutenden Nubelvorrath außer Umjaß halten zu müssen. Der Finanz-Minister hoffe, daß die russishen Bantinstitute die Creditrubel-Speculationen des Auslandes weiterhin nicht unter- stüßen würden; andernfalls würden ihre Conten bei der Feichsbant geschlossen, eventuell noch \chärfere Maßregeln getroffen werden. Den Banquiers und Handelshäusern werden gleiche Maßregeln angedroht.

Die heutige Nummer der Geseßsammlung enthält eine Verfügung des Ministers der Neichsdomänen wegen der Ausführung der durch Geseß vom 3. Juni 1892 decretirten Einschränkung der Naphtagewinnung im Kaukasus durch die Hebräer und Aus- länder.

Amsterdam, 27. Januar, (W. T. B) Java-Kaffet good ordinary 56¿. Bancazinn 555.

New- Mord, 27, Januar. (W, T. B) Die. Boe b: öffnete zu höheren Cursen, befestigte sich im weiteren Verlauf und {loß sehr fest. Der Umsay der Actien betrug 289 000 Stüc. Der Silbervorrath wird auf 670000 Unzen geschäßt. Die Silberverkäufe betrugen 10000 Unzen. Die Silberankäufe für den Staatsschat betrugen 17 000 Unzen zu 84,29.

Weizen eröffnete niedriger, besserte sih alödann, da eine allge- meine festere Stimmung sih geltend mahte und wurde auf Grund bedeutender überseeishen Nachfrage den ganzen Tag fester; Schluß fest. Mais während des ganzen Börsenverlaufs auf Deckungé- käufe in festerer Haltung; Schluß stramm.

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- hâäfen 71000 Ballen, Auéfuhr nah Großbritannien 26 000 Ballen. Ae nach dem Continent 34000 Ballen. Vorrath 1 050 000

auen,

Chicago, 2, Januar. (W. T. B.) WLWe1zen eröffnete niedriger, wurde dann ncch weiter abgeschwächt auf Verkäufe der Plat- speculanten ; später trat jedoch auf Deckungékäufe eine Reaction cin- Schluß fest. Mais allgemein fest während des ganzen Tages, da die Zufuhren abgenommen haben. Schluß sehr fest,

Verkehrs-Anstalten.

London, 27. Januar. (W. T. B.) Der Castle-Dampser „Drummond Castle“ hat heute auf der Heimreise Madeira passirt. Der Castle-Dampser „Methven Castle“ ist heute auf der Heimreise in London angekommen, Der Castle-Dampfer „Grantully Castle“ is am Mittwoh auf der Heimxeise von Capetown abgegangen. Der Union-Dampfer „Moor ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen. Der Castle-Damp7er „Lismore Castle“ hat gestern auf der Ausreise die Canaris hen Inseln passirt. Der Castle - Dampfer „Norham Castle“ ist deute auf der Ausreise von London abgegangen. Der Union- Dampfer „German“ ist gestern auf der Ausreise in Capetown angekommen,

Zweite Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 2D.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Jn Gera fand am 2. d. M. eine öffentlihe Frauenver- sammlung statt, die der „Ger. Ztg." zufolge von etwa 400 Per- sonen, Männern und Frauen, besucht war. Die Gründung eines neuen Frauenvereins wurde abgelehnt; die Frauen wollen sih so wie die Männer gewerkschaftlih organisiren.

Aus Schönebeck wird der „Mgdb. Ztg.“ geschrieben, die dortige Localcommission der Socialdemokraten fordere die Arbeiter Schönebecks auf, nur Locale, die nit boykottirtes Bier vershänken, zu besuchen und dadur die Socialdemokraten Magdeburgs zu unterstützen.

Hier in Berlin fand am Donnerstag eine von etwa 700 Per- sonen besuhte Versammlung „unabhängiger“ Socialdemo- fraten statt, in der, wie die „Voss. Ztg.“ berichtet, der Maler Buhr die socialdemokratishen Führer wegen der Abordnung von Arbeitslosen an die Spiyen der Behörden angriff. Beschlüsse wurden in der Versammlung nicht gefaßt.

Fm Zusammenhange mit dem fortdauernden Ausstande der Baumwollindustrie-Arbeiter in Lancashire“ meldet ein Wolff’{hes Telegramm aus London vom heutigen Tage: Eine große Anzahl von Spinnereibesizern is dem Vorschlage der Arbeiter nit abgencigt, daß die Löhne um 9 %/ herabgeseßt, in drei Monaten aber wieder erhöht werden sollen, wenn die Ges äftslage es gestatte.

Die Seidenbandweber in Basel haben, wie der „Vor- wärts" nah der „Fränk. Tgp.* berichtet, an die Fabrikanten das Er- suhen um Einführung des zehnstündigen Normal-Arbeitstages für die Arbeiter und des neunstündigen . Arbeitstages für Frauen und jugendlihe Arbeiter unter sechzehn Jahren gestellt. Außerdem wird die Aufstellung eines einheitlichen Lohntarifs mit einem Mindestlohn von 4,50 F 0s wie die Schaffung einer aus Unternehmern und Ar- beitern zusammengeseßzten Lohncontrol- und Friedenscommis- sion verlangt. Diese Forderung hat der Baseler Fabrikanten- verein, mit besonderem Hinweis auf die Concurrenz des Auslandes, abgelehnt. Infolge dessen giebt sih unter den Webern der Schweiz eine Mißstimmung kund, die sih in zahlreichen Aufforderungen zur Arbeitseinstellung Luft macht. Die Fabrikanten lehnten bis jeßt jede Verhandlung mit den Fachvereinen der Arbeiter ab.

Nach Mittheilung des Statistischen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämternin der Woche vom 15. Januar bis incl. 21. Januar 1893 zur Anmeldung gekommen: 200 Ghe- \{ließzungen, 1031 Lebendgeborene, 28 Todtgeborene, 989 Sterbefälle.

Land- und Forstwirthschaft. Kastanienernte in Italien.

Nach den von dem italienishen Ackerbau-Ministerium in dem „Bollettino di Notizie agrarie“ über das Grgebniß der Kastanien- ernte im Jahre 1892 veröffentlichten Angaben sind 2 670 555 Doppel- Centner gegen 2 613 083 im Jahre 1891 geerntet worden. Auf die verschiedenen Regionen vertheilt ih dies Ergebniß, wie folgt :

Negionen 1891 1892

in Doppel-Centnern 327 549 358 210 97 938 142 221 63 096 57 796 464 089 418 299

147719 183 586

62 937 74 314

714 055 726 476

64 589 48 442

34 162 41 090

602 708 584 641

30 306 30 768 ; 3 935 4 712

2 613 083 2 670 559

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Verbreitung von Thierseuhen im Deutschen Ne ich im Dezember 1892. (Nach ot is tot Mittheilungen; für Preußen und Braunschweig liegen Na \

Piemont .

Lombardei .

Nenetien

Ligurien .

E E Marken und Umbrien . Toscana . n Me ZUD 50 S E S Adriatishes Gebiet . Mittelmeer-Gebiet . Sicilien . : Sardinien .

weisungen nur über Maul- und Klauenseuche vor.) Fälle von Not (Wurm) sind fesigestellt in je 1 Gehöft der Bezirke Eichstätt (Mittelfranken), Böblingen, Ludwigsburg (Neckar- kreis), Waldsee (Donaukreis) und Offenbach (Provinz Starkenburg). Die Maul- und Klauenseuche war zwar - immer noh sehr stark verbreitet, indessen gleichwohl gegen den Vormonat wesentlich eingeschränkt. Verschont geblieben sind die Negierungsbezirke Stade und Aurich, das Herzogthum Oldenburg und das Fürstenthum Lübeck, ferner Schwarzburg - Sondershausen, Schaumburg-Lippe und Bremen. Neu ergriffen wurden der Regierungsbezirk Osnabrück, das oldenburgishe Fürstenthum Birkenfeld, das lübeckishe und das hamburgishe Staatsgebiet. Hauptsächlih heimgesucht waren nodh, wenn au meist in erheblich geringerem Grade als im Vormonat: die Regierungsbezirke Königsberg, Danzig, Marienwerder, Potódam, Stettin, Stralsund, Bromberg, Breslau, Merseburg, Oberbayêrn, Schwaben, die Kreishauptmannschaften Dresden, Leipzig und Zwikau, der Neckar-, Jagst- und Donaukreis, die Landescommissärbezirke Freiburg, Karlsruhe und Mannheim, die Provinzen Starkenburg und Rheinhessen, ferner beide Mecklenburg und Braunschweig. Eine geringe Zunahme der verseuhten Ortschaften weisen hiervon nah die Regierungsbezirke Danzig, Merseburg, die Kreishaupt- mannschaft Dresden, der Neckar- und der Donaukreis, der Landes- commissärbezirk Freiburg, Rheinhessen, Mecklenburg-Streliß und Braunschweig; außerdem die Regierungsbezirke, Schleswig, Hannover, Lüneburg, Münster, Wiesbaden und Düsseldorf. In den meisten übrigen Gebieten ist die Seuche erheblih zurückgegangen, i Die Lungensenche wurde festgestellt in 1 Gehöft des Bezirks Vier Oberpfalz). | / i / usbrüche der Schafräude sind ermittelt in 1 Gemeinde von Oberbayern, je 2 Gemeinden von Oberfranken und des Jagst- kreises, 1 des Landescommissärbezirks Konstanz, 2 des Landescommissär- bezirks Freiburg, 14 von Oberhessen, 2 von Sachsen-Weimar, 2 von Oldenburg, 9 von Sachsen-Meiningen und 9 von Sachsen-(CCoburg- Gotha. E GHolerG | S Halle a. S,, 28. Januar, Wie die „Saale Zeitung" mittheilt, wird der Geheime Medizinal-Math, Professor Dr. Koch heute Nach- mittag, nachdem er Vormittags die Irrenaustalt zu Nietleben nochmals besuht hat, nah Berlin zurückkehren. Das Blatt fügt dieser Meldung hinzu, daß die Epidemie demnach als localisirt betrachtet werden könne. Von gestern Mitternacht bis heute Mitternaht sind in der Irrenanstalt zu Nietleben zwel Personen an Cholera estorben, eine Neuerkrankung is nicht vorgekommen. Im Laufe des heut en Vormittags kam noch ein Cholera-Todesfall vor. Aus dem

aalékreis liegen der „Hallischen Zeitung" zufolge Nachrichten von j U 9 Die in dem Koch’schen Jnstitut

neuen etra tungen aa nicht vor.

Berlin, Sonnabend, den 28. Januar

Ansteckungsstoffes is. Im Auftrage des hiesigen Ober-Bürger- meisters publicirt die „Saale-Zeitung“ folgende amtliche Bekannt- machung: Nach Telegrammen und Zeitungsberihten aus Erfurt ist der sächsishe Städtetag aufgehoben, weil in Halle und Um- gebung die Cholera sei. “Aus amtlichen Mittheilungen der O EnA aus Halle geht hervor, daß dieses Gerücht, soweit es sich um den Stadtkreis Halle handelt, unbegründet ist. Seit Beginn der Cholera-Epidemie in der Provinzial-Irren- anstalt zu Nietleben im Saalekreis is Halle vollkommen olerafrei geblieben. Der Gesundheitszustand im Stadtbezirk ist gut. In der Srrenanstalt zu Nietleben läßt die Cholera erheblich nach. Vorgestern kamen daselbst zwei Erkrankungen vor, gestern keine. Fn Trotha ist seit dem 24. d. M. eine neue Cholera-Erkrankung vorgekommen.

Auch die sonstige Umgebung ift \seuchenfrei.

Türkei. : Die bisherige Quarantäne gegen Provenienzen aus den öster- reichishen Häfen des Adriatishen Meeres ift durch eine ärztliŸhe Untersuchung ersetzt worden. (Vergl. „R.-A.“ Nr. 4 v. 5. 1. 93). Uruguay. Zufolge einer Verordnung der Gesundheitsbehörde zu Montevideo vom 24. Dezember 1892 werden die von Hamburg kommenden Schiffe einer actundvierzigstündigen Beobachtung unterworfen, und die Passagiere haben fih einer Desinficirung ihrer Kleidungsstücke .auf der Insel Flores zn unterziehen.

Verkehrs-Anstalten.

Stralsund, 27. Januar. (W. T. B.) glid Eifenbahn-Betriebsamt macht bekannt: Die wegen scharfen Frostes am 18. d. M. eingestellte Trajectbeförderung na ch Rügen zwischen Stralsund-Hafen und Altefähr wird von morgen früh ab im vollen Umfang für den Personen- und den gesammten Güterverkehr wieder aufgenommen.

Bremen, 28. Januar. (W. T. B.) (Norddeutscher Lloyd.) Der Postrampfer , Weimar“, von Baltimore fommend, ist am 27. Januar Morgens auf der Weser angekommen. Der NReichs- Postdampfer „Oldenburg“, von Australien kommend, ist am 95. Sanuar Nachmittags in Aden angekommen. Der Reichs-Post- dampfer „Bayern“, von Ost-Asien kommend, ist am 26. Januar Vormittags in Aden angekommen. Der Scnelldampfer „Elbe“, von New-York kommend, is am 27. Januar Nachmittags auf der Weser angekommen. Der Postdampfer „Dhio", von Brasilien fommend, ist am 27. Januar Morgens in Antwerpen angekommen. Der Postdampfer „Mercedes“ ist am 27. Januar Mittags in Antwerpen angekommen.

Kopenhagen, 27. Januar. (W. T. B.) Die Berliner Aben dp ost vom %. d. M. ist heute Mittag 2 Uhr hier eingetroffen. Die Eisbrecher passirten heute den großen Belt in beiden Richtungen.

Theater und Musik.

Am Sonntag geht im Königlichen Opernhause Enna's Oper „Die Hexe" in Scene, welcher das Tanzbild „Slavische Braut- werbung“ folgt. Der Montag bringt Carl Maria von Weber?s Oper „Oberon“ mit den Damen Leisinger, Hiedler, Herzog, Göße, Deppe, Hellmuth-Bräm und den Herrn Sylva, Stammer, Krasa, Lieban, Fränkel und Krüger. Am Dienstag kommt Mascagni's Oper „Cavalleria rusticana“ mit den Damen Sucher Dietrich und Lammert und den Herren Nothmühl und Betz zur Aufführung; darauf „Der Barbier von Sevilla“ mit den Damen Dietrich und Lammert und den Herren Lieban, Schmidt, Mödlinger, Bulß und Krüger.

Der Spielplan der Königlichen Oper für die Zeit vom 99, Januar bis 4. Februar lautet: Sonntag: ie Hexe“. „Slavishe Brautwerbung“. Montag: „Oberon“.

Cavalleria rusticana“. „Der Barbier von Sevilla.“ „Slavische Brautwerbung“. Donnerstag: „Die I Freitag: „Boabdil*. Sonnabend:

Das Königliche

Y ¿Dis Here”. zeiten. „Vajait’. Walküre“.

Im Königlichen Schauspielhause gelangt am Montag „Kriemhilde“, Drama von Wilhelm Meyer, zur erstmaligen Auf- führung. Das Stück ist nicht, wie der Titel vermuthen läßt, ein Stil-Drama, sondern spielt in der Gegenwart. Die Beseßung ist bereits mitgetheilt. Morgen wird „Käthchen von Heilbronn“ in der bekannten Snscenirung gegeben. Auch die Beseßung ist die alte bis auf die Titelrolle, welhe Frau Conrad überhaupt zum erften Male dar- stellt. Der Donnerstag und Sonnabend bringen Wiederholungen des neuen Dramas „Kriemhilde“. Am Dienstag wird „Das Stiftungsfest“, Mittwoch „Wohlthätige Frauen“ in Scene gehen. Freitag ist eine Wiederholung des neu einstudirten Grillparzer’schen Trauerspiels „Des Meeres und der Liebe Wellen“ in Ausfiht genommeu. Sonntag den 5. Februar fommt nah längerer Pause Schillers „Fiesfo" zur Aufführung. ;

Im Deutschen Theater bringt der Spielplan dieser Woche Wiederholungen des Schwanks „Zwei glückliche Tage“ morgen, am Dienstag, am Mittwoch und am Freitag. Am Montag tritt Josef Kainz zum ersten Mal nah seinem Urlaub wieder in „Romeo und Julia“ und am Donnerstag in dem Trauerspiel „Die Jüdin von Toledo“ auf. Die erste Aufführung des vieractigen dramatischen Märchens „Der Talisman" von Ludwig Fulda findet, wie bereits an- gekündigt, am Sonzabend statt.

Das Berliner Theater bringt morgen Abend eine Wieder- holung des „Hüttenbesißer“ mit Agnes Sorma, Ludwig Barnay, Nuscha Buße und Ludwig Stahl in den Hauptrollen. Am Montag geht das Freytag’sche Lustspiel „Die Journalisten", am Dienstag Schönthan's und Kadelburg's „Goldfische“ in Scene. Für Mittwoch ist die erste Aufführung des neuesten Schauspiels von Paul Lindau, „Der Komödiant", angeseßt; in dem Stü wirken neben Agnes Sorma (Armande Béjart) und Ludwig Barnay (Mosliòre) , 0 Baumeister, Anna Haverland, Irma Selken, Ernst Formes, Arthur Kraußneck, Paul Nollet, Ludwig Stahl, Emanuel Stockhausen, Ferdinand Suske u. \. w. mit. Die ersten Wiederholungen des Lindau'schen Werkes sind für Donnerstag,

reitag (23. Abonnements-Vorstellung) und Sonnabend angeseßt. Morgen Nachmittag geht „Julius Cäsar" in Scene. Für den Mittwoch Nachmittag is eine Wiederholung der am Geburtstage des Kaisers Veranstaltelen Vorstellung (Prolog, „Minna von Barnhelm*) bestimmt. Wegen der am Abend um 7 Uhr statt- findenden ersten Aufführung des „Komödiant" beginnt diese Nach- mittags-Vorstellung ausnahmsweise hon um 2 U |

Das Lessing-Theater bringt am Donnerstag die erste Auf- führung von Richard Skowronneck's vieractigem Lustspiel „Eine Palastrevolution“. Der dur seine journalistishe Thätigkeit bekannte Verfasser betritt mit diesem Werk zum ersten Male die Bühne. Hermann Sudermann's Schauspiel „Heimath“ is für Montag, Dienstag, Mittwoch und Freitag age während am Sonnabend die erste Wiederholung des Lustspiels ,Gine Palastrevolution“ statt- finden wird.

Im Wallner-Theatex gelangen am Montag und Mittwoch „Die Großstadtluft“, am Dienstag und Donnerôtag „Dex Probe- yfeil*, am Sonnabend „Die Orientreise" zur Aufführung, während morgen und am Freitag eine Wiederholung der beiden Schwänke

für Infectionskrankheiten angestellte Unters dung von filtrirtem Leitungs- qute hat das Vorhandensein des Kommg-Bacillus ergeben, sodaß nicht mehr bezweifelt werden kann, daß das Saalewasser der Träger des

„Paragraph 330* und „Ver sehste Sinn“ stattfindet.

1893.

Im Friedrih-Wilhelmstädtischen Theater wird bis einsließlich Freitag, 3. Februar „Fürstin Ninetta“ gegeben. Am Sonnabend, 4. Februar, gelangt die drefactige Operette „Der Garde- Husar“ von Oscar Walther, Musik von Mar Gabriel, zur erst- maligen Aufführung.

Der Spielplan des Kroll’schen Théaters für die laufende Woche i folgender: Sonntag: „Der Wildshüß“. Montag, mit Allerhöchster Genehmigung: Großes Sitreich-Instrumental-Concert von den vereinigten Musikcorps der Kaiserlihen I. Matrofen-Division und des Königlichen Garde-Füsilier-Regiments (96 Musiker) unter Führung der Königlihen Mufikdirigenten E. Pott und C. Frese, und unter gütiger Mitwirkung von Fr. Moran-Olden. Dienstag: „Die Regimentstochter“ (in der Titelpartie mit Fräulein Louise Heymann als leytes Gastspiel); vorher: „Frißchen und Lieschen“. Mittwoh: „Die Zauberflöte“. Donnerstag: „Die Favoritin" (erstes Ensemble-Gastspiel der franzöfischen Operngesell- schaft). Freitag: „Zar und Zimmermann“. Sonnabend: Wegen Privatfestlichkeit geschlossen.

“n festliher Weise wurde im Adolph Ernft - Theater gestern der Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers begangen. Dem Nepertotirestück „Modernes Babylon“ ging eine Fest-Ouverture voraus, bei deren Schlußtheil, in welchem die Nationalhymne intonirt wurde, as Publikum sih von den Pläßen erhob.

Im Thomas-Theater veranstaltet das Wiener Ensemble unter Leitung des Directors Franz Josef Grafelli morgen die erfte Nachmittags-Vorstellung zu halben Preifen; die Posse „Die Gigerln pon Wien“ gelangt dabei zur Aufführung, Abends die Posse „Die Wettshwimmerinn2n“, die bis auf weiteres auf dem Spielplan bleibt.

Im Theater Unter den Linden läßt die Direction die gestern aus Anlaß der Kaiserlichen Geburtstagsfeier ausgeführte Fest- Allegorie morgen wiederholen. Die Allegorie stellt unter Mitwirkung des gesammten Künstlerpersonals die Huldigung Germania?’s für den Deutschen Kaiser dar, um Allerhöchstdessen Kolofsalbüste fich der Huldigungsact abspielt.

Der Wochenspielplan des Neuen Theaters lautet: Sonntag: „Logirbesuch“. Hierauf: „Durch die Intendanz“. Anfang 7 Uhr. Montag: „Baronin Ruth“. Dienstag: „Durch die Intendanz“ und „Lore“. Mittwoch, zum ersten Male: „Zwingende Gewalten“, Donnerstag und die folgenden Tage: „Zwingende Gewalten“

Das bekannte Wiener Streichquartett Rofs, bestehend aus den Herren Arnold Rofé, August Siebert, Siegmund Bachrich und Reinhold Hummer, giebt hier am Dienstag im Saal Beh stein ein Concert. Das neue Glavier-Quartett von Ernst Eduard Tau- bert, welches dem Grafen Bolko von Hochberg gewièmet und im Verlage von Bote u. Bo erschienen if, gelangt am Mittwoch im Con- cert des Componisten in der Sing-Akademie zur erstmaligen Auf- führung. Der Tenorist Herr Georg Ritter von der Königlichen Oper übernimmt den Vortrag des Liedercyclus aus Jul. Wolff's „Tannhäuser“,

Mannigfaltiges. Fn der Roller’ schen Stenographie beginnen neue Unter- richtscurse am Mittwoch, 1. Februar, im Restaurant Tempelhofer Ufer 30 und im Restaurant Neue Königstraße 59; Donnérstag, 9 Februar, im Restaurant Markgrafenstraße 8; Freitag, 3. Februar, im Restaurant Veteranenstraße 19; Montag, 6. Februar, im Restau- rant Annenstraße 9 und in der Moabiter Actien - Brauerei, Thurm- straße 26; Dienstag, 7. Februar, im Restaurant Müllerstraße 161, überall 84 Uhr Abends. Der Unterricht erfordert fünf bis fechs Lehr- stunden und fostet, einf{ließlich der Lehrmittel, 3 4 Der erften ÜUnterrichtsftunde kann Jeder beiwohnen, ohne zur Annahme der Lehr: mittel verpflichtèt zu fein. , Eisgang und Ueberfchwem folgende Nachrichten zugegangen:

stern Abend begann die Strombau tg und beute Morgen traf eine chem Zwecke ein. Es ift {on ein s ges{chloîsenen Eises angeseßten Saum- au manche Fensterscheibe durch den riefigen

ie {weren Ladungen verurfachen.

R, M ÿ

r Y aron orr hr + T Die Perfonenüberfahrt tf wegen

ungen

anuar. Heute Mittag kam zwischen den Gisfchollen

Schalde, teuwitied abge-

( dichten Eisgangs holten die Boote

igenthum der Firma Ph. Holzmann u. Cie., und

Eigenthum Herrn Fasbender, die Schalde von der ite zum biefigen Ufer und retteten fo mehrere Menschen.

g, 27. Januar. Das Rheinefts steht hier noch fest

geschlossen bei wahfendem Waffer.

Essen, 26. Januar. Die Kuhr

trug die Zunahme 24 em, heute 5 em. Hochwasser ist zunächst nit zu befürchten. i H, 2. Januar. Die Maas ist ainfstweilen eisfrei, doch steht das Eis der bei Charleville mündenden Semois noch fest, und da sich außerdem oberhalb Namur an verschiedenen Inseln große Eis» massen angesammelt haben, wird hier na einigen Tagen neues Treib» eis erwartet. Die Maas ist seit gestern um 0,53 m gefallen. Jn Her stal drang das Wasser des Préallebaches in eine Stein irube und von dort in die Kohlenzeche Gérard-Cloes, ür deren tieferen Theilen infolge dessen die Arbeit etngeställt werden mußte. Die Bergleute werden vorläufig in den obern Strecken beschaftigt. Fn Huy beträgt der durch die Ueberschwemmungen entstandene Schaden über cine Million. Es hat sich ein Hilfsausshuß zu Sammlungen für die Ueberschwemmten gebildet.

Lille, 26. Januar. Die Ortschaften Wailly, Achtcourt und Noclincourt in der Nähe von Arras wurden überschwemmt: Bei Les Andelys (Eure) trat der Gambon aus feinem Bett und überschwemmte mehrere Fabriken. In der Rohseidenfabrik von Hamelin u. Decker zu Ls Andelys beträgt der Schaden 200 000 Fr.

1 a E i, die bet Ne

S “4

steigt langsam. Gestern be-

St. Petersburg, 27: Januar. Bei Wilna: fand, wie der „Madb. Ztg.“ telegraphirt wird, ein Zusammenstoß von ¡woe Schnell zügen statt; wurden dabei feds Personen getödtet ünd siebzehn {wer verwundet.

New-York, 25. Januar. Nach- Telegrauunen: des „B. R“ Uk der Pic Paderal, ein großer Vulcan in der Grafschaft Rio Arriha, Neu- Mexiko, in einem Zustand heftiger Ausbrüche. Der Berg, derx ih seit 1821 ruhig verhielt, trieb seit vergangenen. Dezember Rauchwolken hervor und warf Lavaströnie aus. Dié gas Kuppe, ungefähr eine Quadratmeile im Umfang, ist dadurch, daß dié Lava die Bergseiten hinab ins Thal floß, wo fie sich; üher einen Raum von je einer Meile zu betden Seiten des Berges aus» dehnte, abgestoßen worden. Nachrichten aus Mexiko meldén, daß leihte Erdstöße zu Guaymas, Ouzaba und zu Cordoba vet \pürt wurden und aus dem Vulkan Orizaba dumpfes Getöse vér= nommen wurde. Auch der große Vulcan Colima zeigt Zei innerer Thätigkeit, der Himmel über dem Berge i|st N Flammen îm Krater erhellt, und man befürchtet einen Aushrüch.

S S E S R Ehe 5,0 ces Sis at