“Geseyentwurf über die Einrichtung von Gemeinde-Schlacht- ‘häusern; 4) eine Vermehrung der Gerichts\creiberstellen bei den Amtsgerichten von drei auf vier. Aus dem Landtag selber liegt ferner cin Antrag vor, nah welchem die Landes- regierung ersucht wird, noch in dieser Session cine Vorlage einzubringen,“ daß dic Landes- und Staatsbeamten cin- shließlih der regelmäßig beschäftigten Schrciber bei den Behörden einen procentual nach dem Gehalt ab- estuften Wohnungsgeldzuschuß mit. besonderer Berück- Rbtigumy der niedrigsten Gehaltsstufe erhalten sollen. Der Etatsvoranshlag der Landeskasse für 1893/94 {ließt in sich mit cinem Fehlbetrag von rund 15 000 M ab; da aber aus den Vorjahren 294 000 Ueberschüsse vorhanden sind, so crgiebt sih ein thatsähliher Uebershuß von 279 000 M Die Ausgaben pro 1893/94 sind veranschlagt zu 813414 M im Ordinarium und 4038 4 im Extraordinarium, die Ein- nahmen zu 802319 # im Ordinarium und 294180 A im Extraordinarium bezw. Ueberschüsse aus den Vorjahren.
Oesterreich-Ungarn.
Der Kaiser empfing gestern den Erbprinzen von
Montenegro in Privataudienz. Heute is der Erbprinz nach St. Petersburg abgereist. / : ; Der Erzherzog Franz Fer dinand von Desterrcic- Este ist nah der „Wien. AÄbdpst.“ am 5. d. M. von Kalkutta nach Darjiling abgereist, von wo aus er am 8. d. M. cine Rundreise durch die nordwestlichen Provinzen und Najputana antreten wird.
Jn der gestrigen Sißung des Abgeordn ctenhauses beantwortete, wie „H. T. B.“ berichtet, der Minister-Präsi- dent Graf Taaffe cine Jnterpellation über den abweichen- den Bescheid der Prager - Polizei - Direction hinsichtlich der corporativen Betheiligung des Vereins „Ceska obec Sokolska“ an den Versammlungen des Lemberger Turnvereins und der französishen Gymnasiasten in Nancy dahin, daß das Verbot wegen Statutenüberschreitung erfolgt ‘und der Vorwurf, das Verbot sei aus politischen Hintergedanken hervorgegangen, daher durhaus unbegründet sei. Er könne mithin den ab- weislichen Bescheid der Polizeibehörde nicht aufheben.
Jn der gestrigen Sizung der ungarischen liberalen Partei skizzirte, wie „,W. T. B.“ aus Budapest meldet, der Handels-Minister die Antwort, die cer heute im Unter- hause auf die Interpellation, wegen der Kaschau-Oderberger Bahn, geben werde. Die Kaschau-Öderberger Bahn sei an dem in der Interpellation erwähnten Vorgehen unbetheiligt. Der Pro- zeß, der gegen die an der Conversion der Eisenbahn-Obligationen betheiligte Oesterreichische Bodencreditanstalt angestrengt worden sei, sei theils in Ermangelung jedes materiellen Thatbestandes, theils wegen Verjährung eingestellt worden. Für ihn, den
Minister, liege kein Grund vor, irgend welche Schritte einzu-
leiten. Diese Antwort wurde mit Zustim ung zur Kenntniß genommen.
Großbritannien und Frland.
În der gestrigen Sißung des Oberhauses crklärte nach einem Berichte des „W. T. B.“ der Lord-Großkanzler Lord Herschell,/ das Schazamt sei vielleicht berechtigt, die Weg- nahme der durch die Post in offenen Briefumschlägen nah England kommenden Aufforderungen zum Spiel in aus- ländischen Lotterien anzuordnen; aber wenn nichts «auf den Bricfumschlägen andeute, daß eine solhe Aufforderung in den Bricfen enthalten sei, so sei cine mühevolle Durch- suhung der Briefe crforderlih, und die Absender würden bald die Vorsicht gebrauchen, auf den Briefumschlägen “über den Jnhalt der Bricfe keine Andeutung zu machen. Die Durchsuchung geschlossener Briefe sci unstatthaft ; cs sei daher sehr zweifelhaft, ob das Anhalten derartiger “offener Lotterice- ankfündigungen vortheilhaft sei. Er werde jedoch die Ange- legenheit weiter erwägen. :
Zm Unterhause hob der Parlamentssecretär des Aus- wärtigen Grey hervor, das Abkommen Englands von 1872/73, über das Pamirgebiet, enthalte keine genaucre Bec- stimmüng des russishen Gebiets. Bis zum Abschlusse der jeßigen Unterhandlungen jei es nicht rathsam, Mittheilungen über die Ansichten Chinas, Afghanistans und Nußlands oder über die Vor- schläge der betreffenden Regierungen zu machen: die englische Regierung worde nicht ohne sorgfältige Berüksichtigung der Ansprüche Afghanijtans und Chinas handeln. Betreffs Armeniens sei es die Absicht des Sultans, im Frühjahr cine “Commission nach den asiatishen Provinzen zu entsenden, um eine Besserung der dortigen Zustände herbeizuführen. Bei der Fortschung der Adreßdebatte wurdesodanu das Amendement Wharton über die landwirthschaftliche Nothlage mit 274 gegen 292 Stimmen abgelehnt. Keir- Hardie beantragte ein Amendement, worin dem Bedauern Ausdruck gegeben wird, daß die Thkonrede keinen Hinweis auf die Arbeitsnoth enthalte und keine raschen, wirksamen Gescße im Znteresse der beschäftigungslosen Arbeiter ankündige. Der Präsident des Handelsamts Mundella bekämpfte dies Amendement, das ein Tadelsvotum sei; die Lage der cenglishen Arbeiter sci besser als die der festländischen. Die Regierung habe bereits durch die Einbringung mchrercr auf die Arbeiter bezüglichen Gesehe sowie durch administrative Maßregeln ihr Interesse für die arbeitenden Klassen bekundet. Daher appellire die Regierung an diejenigen, die für die Arbeiter ein Jnteresse hätten, mit der Bitte, das von Keir Hardie vorgeschlagene Amendement nicht zu Een da dessen Annahme die Vorlagen zu Gunsten der Arbeiter, eben- falls zu Falle bringen würde. Hierauf wurde das Amendement mit 276 gegen 109 Stimmen verworfen.
Die 28 liberalen Abgeordneten für Wales haben nah einem Telegramm der „Frankf. Ztg.“ vorgestern“ eine Berathung abgehalten, in der, wie verlautet, beschlossen wurde, cinen energishen Protest bei der Negierung zu erheben, daß der Frag& der Entstagtlihung der Kirhe von Wales niht der zweite Plaß in dem Regierungsprogramm ein- geräumt wird, wie ihnen dies iten worden war.
Eine von den Abgg. Burtley und Sir Frederick Seagerstunt eingebrachle Alterspensionsbill schlägt der „A. C.“ zufolge drei Klassen von Alterspensionen vor: 1) an , die, welche nie Armenunterstüßungen empfangen haben; 2) an die, welche zum theil selbst auf irgend eine Weise für ihr E gesorgt haben; 3) an diejenigen, welche besonderes
ißgeshick der Unterstüßkung würdig macht, obgleich sie nit im stande gewesen sind, selbst theilweise für ch selber zu sorgen. Die Pensionen betragen von 3 sh 6d bis zu 7 sh die Woche und sollen aus ciner besonderen
Abgabe, der Pensionssteuer, beschafft werden. Als unterste ] Altersgrenze bestimmt die Bill 65 Jahre. Ausgeschlossen sind Personen, die in den vorhergehenden 15 Zahren eines Ver- rediens überführt, oder die innerhalb der leßten 10 Jahre wegen Trunkenheit bestraft worden sind. pensionen den Charakter von Alniosen zu benehmen, dürfen sie weder von den Beamten der Armenverwaltung ausgezahlt werden, noch den Verlust des Wahlrechts für den Empfänger herbeiführen. Frankreich.
Die Anklagekammer hat gestern Nachmittag 13/, Uhr in dem Panama-Prozeß die Einstellung des Verfahrens gegen Nouvier, Devès, Gréoy, Renault und Cottu beschlossen : Proust, Béral, Dugué de la Fauconnerie, Baïhaut, Sans- leroy, Gobron, Blondin, Arton, Charles de Lesseps und Fon- tane dagegen wurden vor die Assisen verwiesen. Cottu wurde unverzüglih in Freiheit geseßt. Der Senator (Grévy hat dem Liquidator der Panama - Gesellschaft Monchicourt 20 009 Fr. übersandt, die den ihm im Jahre 1888 bei der Emission der Panama-Loose zugefallenen Syndikats-Gewinn ausmachen.
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cnomînen. Für den Senat wurde beschlossen, daß je cin
Senator auf 4000 Einwohner kommen soll. Der Senat wird von denselben Wählern gewählt, welche die Kammer wählen, doh soll das Alter der den Senat wählenden Stimmberech- Um den Alters- | tigten erhöht werden. Die Höchstbesteuerten, Großgrund- wabl, und bestimmte hohe Beamtenklassen sind in den Senat wählbar. á
Das von den Behörden abgelehnte Referendum über
die Wahlrechtsfrage wird dem „H. T. B.“ zufolge nun- mehr in sämmtlichen größeren Städten, soweit diese liberale Verwaltungen haben, außeramtlich, unter Mitwirkung der Gemecinderaths-Mitglieder, veranstaltet werden. Die Vor- bereitungen wären soweit gediehen, daß eine Volksabstimmung schon am nächsten oder dem folgenden Sonntag stattfinden könne.
Rumänien. Der Prinz und die Prinzessin Ferdinand empfingen
dem „W. T. B.“ zufolge gestern im Laufe des Vormittags mehrere Abordnungen von Damen, die kostbare Geschenke überreihten. Am Nachmittag wurde eine Abordnung der englishen Colonie in Rumänien unter Führung des englischen Geschäftsträgers und dessen Gemahlin empfangen, die cine
Der Deputirte Argeli&s richtete in der gestrigen fünstlerish geshmüdte und prachtvoll eingebundene Beglück-
Sißung der Deputirtenkammer cine Anfrage an die Ne- gierung über den Ablauf des Vertrages zwischen der Panama-Gesellschaft und der Nepublik Columbien, und forderte die Negierung auf, mit Columbien wegen Ver- längerung des Vertrages in Unterhandlungen zu treten. Der Minister-Präfident Nibot erwiderte, er könne niht an die Stelle des Liquidators der Panama-Gesellschaft treten, er werde diesem aber bei seinen Bemühungen um die Verlängerung der Bauconcession nah Möglichkeit unterstüßen. Der Deputirte Gauthier de Clagny erklärte, die Negierung habe in der Angelegenheit eine gewisse Verantwortlichkeit und dürfe“ das Werk des Panama-Kanals nicht untergehen lassen. Der Minister-Präsident Ribot protestirte dagegen, daß die
wünschungsadresse überreichten. Am Abend fand cin von derx Municipalität zu Ehren des neuvermählten Paares ver- anfstalteter Ball im Saale des Theaters statt.
Amerika. Nach einem Telegramm aus Washington hat der
Senat gestern den Auslieferungsvertrag mit Nuß- land genehmigt.
Nach einer dem „Reuter hen Bureau“ aus Bucenos-
Aircs zugegangenen Meldung scheint die aufständische X : den Ansiedlern der Provinz Santa Fé Bewegung unter den Ansie ern der Provinz Santa Fé sich weiter auszubreiten. Ein Mitglied des Ministeriums der Provinz befindet sich an der Spitze der Regierungstruppen.
Negicrung hierbei eine Verantwortlichkeit habe; man wolle, | ‘Leßtere sind zwar im Besiß -der Humboldt-Colonie, jedoh von
daß die Regierung sich eine solche aufbürde, damit man, falls die Panama - Angelegenheit nmicht wieder geordnet werde, jagen könne, die Schuld liege an der Regierung. Er
ersuche darum, daß die Kammer gegenüber der JZntex-
pellation die einfahe Tagesordnung votire. Der Finanz- Assiut
Minister Tirard erwiderte auf eine Hrage des Deputirten Argeliés, er werde niemals gestatten, daß ein von dem Staat abhängiges Finanzinstitut ‘sih mit der Panama-Angelegenheit
gestern in Rodah eingetroffen. warmer Empfang bereitet.
den Aufständishen umgeben. Der Gouverneur läßt die Na- tionalgarde in Santa Fé mobil machen.
i Afrika. Nach ciner Meldung des „Reuter’schen Bureaus“ aus hat der Khedioe seine Reise fortgeseßt und ist Ueberall wurde ihm ein
befasse. Die cinfahe Tagesordnung wurde darauf mit 374 gegen 54 Stimmen angenommen und die Berathung des Budgets fortgeseßt. Bei dem Budget der Post- und Telegra phen- verwaltung sprach sich der Deputirte Bern is tadelnd über die „Agence .Dalziel“ aus. Er hob hervor, daß dieselbe cinc ausländische Depeschen-Agontur sei, und mißbilligte, daß die Kegierung ihr für die Beförderung der Depeschen cine Ver- günstigung gewähre. Ein Regierungs - Commissar legte dar, daß es fic dabei um eine technishe Frage handele.
Der Boulangist Goussfot theilte in den Wandelgängen der Kammer mit, er werde die Regierung heute wegen der Einstellung des gerichtlichen Verfahrens gegen RNouvier interpelliren und verlangen, daß Nouvier vor den Staatsgerichtshof gestellt -werde. Ein Extrablatt des Journals „La Cocarde“ meldet, der Deputirte Le Herissé werde heute gleichfalls in der Kammer beantragen, daß Nouvier in Anklagtzustand verseßt werde. Die Morgenblätter sprechen sih im allgemeinen mißbilligend über die gestrigen Beschlüsse der Anklagekammer in der Panama-Angelegenheit aus. So meint der „Figaro“, das Publikum werde überzeugt sein, daß man diejenigen habe retten wollen, deren Zorn und Ent- | hüllungen man gefürchtet habe. Die Regierung werde jeden- | falls schuldig erscheinen: entweder habe sie leichtfertig versucht, chemalige Minister, Senatoren und Deputirte zu entehren, oder fie sei vor den Consequenzen ihrer Energie zurügeschreckt. Andere Blätter erklären den Beschluß der Anklagekammer vom Rechtsstandpunkt für unbegreiflich und fragen, warum Dugué de la Fauconnerie und Proust verfolgt würden, Grévy dagegen niht. Man glaubt, daß es wegen des Beschlusses der Anklage- kammer in der heutigen Kammerfißung zu lebhaften Erörterungen kommen werde.
Der gestern abgchaltene Ministerrath beschäftigte nch, wie „W. T. B.“ meldet, mitder Borbcreitung des Budgets für 1894. Dieses wird, da alle finanziellen Probleme darin vertagt werden, fast in allen Punkten dem Budget von 1893 gleichen.
Das Erträgniß der indirecten Steuern im Januar | weist eine Mindereinnahme von 2312900 Fr. gegenüber dem | Voranschlage auf und eine Mindereinnahme von 681 200 Fr. im Vergleiche mit dem Erträgniß im Januar 1892. Bie ! 3olleinnahmen betrugen 4026 000 Fr. weniger als der Voranschlag und 4594090 Fr. weniger als im Januar 1892.
NRNuf;land. Un dirxecten Steuern find wie ,W. T, B.“ berichtet, im abgelaufenen Jahre 111 Millionen Rubel eingegangen gegen 103 Millionen Rubel im Vorjahre.
Ftalien.
Gestern am Jahrestage des Ablebens des Papstes | Pius IX. fand, nah ciner Meldung des „W. L. B, in Der Sixtinischen Kapelle cin Trauergottesdienst statt, dem der Papst, die Cardinäle und das diplomatishe Corps bei-
R d wohnten.
Schweiz.
Der Bundesrath hat die Bundesversammlung auf den 13. März einberufen.
„W. T. B.“ meldet aus Bern: Die Beurtheilung des von Deutschland gestellten Verlangens auf Auslieferung des in Zürich verhafteten Socialisten Koester hat der Bundesrath dem Bundesgerichte überwiesen. Koester, der vorschüßt, daß sein Vergehen einen politishen Charakter habe, bleibt vor- läufig in Haft.
Belgien.
Nach den von dem Senatsaus\huß für die Blr fassungsrevision mit der erforderlichen Zweidrittelmagjorität angenommenen Beschlüssen soll, wie dem „Hamb. Corresp.“ gemeldet wird, das Wahlsystem auf dem Hausstande und der Capacität beruhen, aber alle dreißig Jahre alten Familien- väter, die seit drei Jahren in derselben Gemeinde wohuen, und alle Soldaten, die nach vollendeter Dienstzeit - ein gutes Führungsattest bei der Entlassung aus „der Armee erhälten, sollen ohne weiteres stimmberechtigt sein. Die Stimmabgabe soll obligatorisch scin und in der Gemeinde statthaben. Die Vertretung der Minderheiten wird in die Verfassung auf-
Parlamentarische Nachrichten. Deutscher Neichstag. Der Bericht über die 38. Sizung vom 7. Februar be-
findet sich in der Ersten Beilage.
39. Sißung vom Mittwoch, 8. Februar! 1 Uhr. Der Sißung wohnt der Staatssecretär Dr. von
Boetticher bei.
Auf der Tagesordnung steht die Fortseßung der Be-
rathung des vom Abg. Ackermann eingebrachten Antrags,
welcher aht Nummern umfaßt, von denen bereits fünf er- ledigt find. Die noch ausstehenden Nummern lauten:
Den Reichskanzler zu ersuchen, dem Reichstag alsbald Gesetze vorzulegen, durch welche
2) den Consumvereinen die Abgabe von Waaren an Nichtmitglieder \{le{chthin und unter Strafandrohungen ver- boten wird;
7) vorgeschrieben wird, daß aus dexr Bezeichnung jedes tauf- männischen oder gewerblihen Geschäfts das Geschlecht und der Name des Inhabers erkennbar sein muß:
8) daß demjenigen cine Strafe angedroht wird, der nach be-
kannter Zablungsunfähigkeit Geschäfte - auf Credit macht, ohne den. 3
anderen Theil zuvor davon in Kenntniß gesetzt zu haben.
Jn Verbindung hiermit werden berathen die vom Centrun (Abgg. Gröber, Hiße und Genossen) eingebrachten Geseßz- entwürfe wegen Abänderung der Konkursordnu ng vom 10. Februar 1877 und wegen Abänderung des Gesebes, be- treffend dle Erwerbs3- und Wirthschaftsgenossen- schaften.
Die Nummer 2 ist in der Berathung erledigt. Die Ab- stimmung wird später stattfinden. Die Nummern 7 und 8 werden zusammen berathen.
Abg. Ackermann (deons.) begründet seinen Antrag damit, daß im Geschäftéleben oft allerlei Schicbungen vorkommen, die für den Gutgläubigen nit erkennbar sind. Das Eigenthum an cinem Ge- {äft wird der Frau übertragen und der Mann entzieht ih seinen Verpflichtungen, Allerdings wird die Uehber-
{ tragung der Firma bekannt gemacht; aber diese Bekannt-
machungen der MNegisterbehörte werden nicht gelesen und
| befonders s{limm ist die Sache, wenn der Mann [kein eigentlicher
Kausmann ift und feine Firma infolgedessen nit eingetragen ift. Dann werden solhe Schiebungen auc) niht einmal bei der Negister- behörde bekannt, Mebner begründet den weiteren Antrag damit, daß oft Geschäftsleute Jahre lang ihren geschäftlihen Staud verschleiern und dadurch Credit erhalten, der ihnen eigentlich nicht zufkäme. Solche Betrügereien und Durchstechereien sollen durch die Gesetzgebung verhindert werden. :
Abg. Rintelen (Ceutr.) begrüntet den Antrag des (Sentrums, welcher die Konkursordnung in A Anden Punkten ändern will: Der Vermiether foll niht für die ganze Vertragsdauer, fondern nur wegen Des laufenden uud des sür vas leßte Jahr vor der Eröffnung des Verfahrens rückständigen Zinses, sowie wegen anderer bei Eröffnun des Verfahrens fälliger Forderungen aus dem Miethsyerhältnisse den Faustpfandgläubigern gleihstehen. Der Konkursverwalter soll kein Ber- wandter des BemieinsMuldners sein und am Orte des Gerichts oder am Orte des Bauptae/@fts desselben seinen Wohnsiß haben. Ferner foll der Konkurs nicht bloß bei Zahlungsunfähigkeit, sondern auch bci Ucbershuldung eröffnet werden, Die Einführung dieses neuen Grundes der Ueberschuldung für Eröffnung des Konkurses maht eine Reihe von untergeordneten Aenderungen noth- wendig. Neu eingeschaltet sind Vorschriften , wonach Kausf- leute, über deren Vermögen das Konkursverfahren eröffnet worden ift, bis zur Erlangung der Wiederbefähigung vom Ae verschiedener Rechte ausgeschlossen fein sollen, Sie sollen keine Handelsgeschäfte untex anderer Firma als unter ihrem vollen Namen führen, von der Wählbarkeit zu kaufmännischen Ghrenämtern - follen fie aus ¡eschlossen sein, und das Necht an dex Börse zu erscheinen und das Amt eines Handelsmafklers zu bekleiden ist ihnen entzogen. Die Wiederbefähigung soll vom Konkursgerichte ertheilt werden, nahdem alle Konkursgläubiger an Hauptfumme, Zinsen und Kosten durch Zahlung befriedigt sind. Endlich werden die Strafbestimmungen für betrügerishen Bankerult vershärft und mit Gefängniß au bestraft werden, wer dur) über- mäßigen Aufwand, ausshweifenden Lebenêwandel, leihtfinniges Kredit- geben, Bürgschafksübernahme u. d w. feine Üebershuldung herbei- geführt hat. Redner weist darauf hin, daß jeßt jemand, der timehr- mals Vankexutt gemacht hat, oft als wohlhabender Mann daraus hervorgeht. Die Steigerung der Zahl der Konkurse fei eine sehr be- denkliche Erscheinung, die nit etwa bloß aus der wirthshaftlihen Nothlage zu erklären sei. (Schluß des Blattes.)
— Die p lprofungoecommissiog des. Reichstags hat heute die Wahl des E Ahlwardt gegen die Stimmen der Deutschfreisinnigen für gültig erklärt.
— Die Steuerreformcommission des Hauses der Ab- geordneten erledigte gestern den Abschnitt über die „Veranlagung und Erhebung“ im Communalabgaben gesetz (SS 51 bis 56). Sämmtliche Paragraphen rourden unverändert angenommen, ebenso § 57 (Naturaldienste). Auch die §§ 58 bis 61," welche die Rechts- mittel (Einspruch gegen die Veranlagung) behandeln, blieben unver- ändert. Ein Antrag Eynern-Friedberg auf Einfügung eines neuen § 59a, welcher für den Fall, daß über die Vertheilung fteuer- pflichtigen Einkommens guf mehrere steuerberechtigte Gemeinden ein Einverständniß nicht erzielt wird, eine Berufung an den Kreis- bezw. Bezirksaus\{uß vorfieht, wurde ciner Subcommission überwiesen. Neber § 62, der als Aufsichtäinftanz für Stadtgemeinden den Bezirks- ausschuß, für Landgemeinden ten Kreiéauësfhuß einseßt, fam die Debatte niht zum Abschluß.
Nr. 5 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben imMinitisterium der öffentlihen Arbeiten, vom 4 Februar, hat folgenden Fnhbalt: Villa Herzfeld in der Villen- colonie Grunewald bei Berlin. (Fortsegung.) — Lieferungsbedingungen für Cen: — Erweiterung der Chirurgischen Klinik in Berlin. — Straßenbahnen mit Zahnstrecken. — Vermischtes : Preisbewerbung für Piäne zu einer Synagoge in Königsberg i. Pr. — Wettbewerbung zu cinem Gebäude für die Alters- und chnvaliditätsanstalt in Kiel. — Preisbewerbung um Pläne zum Märkischen Provinzial-Mufeum in Berlin. — Kaiser Wilhelm-Denkmal in Berlin. — Berband der Glektrotechniker Deutschlands. — Verkebr auf den ‘Wasserstraßen Berlins 1892: j
Kunst und Wissenschaft.
— Im Königlihen Mufeum für Völkerkunde werden, wie wir hören, die für Chicago bestimmten Modelle von ODünengräb ern des Conservators Ed. Krause, die drei Klepsch?- hen Bauernhausmodelle und die Bronze-Nachgüsse des Bildhauers M. Fritze noch bis Sonntag, den 11. Februar, ausgestellt bleiben. Die Modelle verdienen die Aufmerksamkeit aller Gebildeten, da sie cine fehr geschickt getroffene Auswahl der wichtigsten Gräberformen aus vorge!chichflicher Zeit und fomit einen sehr lehrreichen Ueberblick tber die Resultate der Ausgrabungen auf heimishem Boden bieten: sie sind dabei nach. ftreng wissenschaftlichen Grundsäßen hergestellt und genügen selbst hohen künstlerischen Ansprüchen vollkommen. Es ift visher weder in Deutschland, noch font irgendwo in Eurova eine derartige anfchaulie Sammlung ausgestellt gewesen.
— Die Meldungen zu den Nu ndgängen im Königlichen Museum für Völkerkunde, bet denen Directorialbeamte und Andere befonders die auf den Buddhismus Bezug habenden Gegen- stände der Sammlungen erläutern werden, sind fo zahlrei eingegangen, daß Wiederholungen stattfinden müssen. Am Freitag, den 24. Februar, wird cine Führung durch die afrikanischen Sammlungen, Freitag, den 3. März, durch Oceanien, Mittwoch, dea 15. März, durch Indien, Mittwoch, den 22. März. durch China und Japan, Mittwoch, den 29. März, dür die amerikanische Abtheilung, jedesmal Nachmittags um 2 Uhr, stattfinden. Karten sind unentgeltlich zu baben im Bureau des Königlichen Museums für Völkerkunde, Königgrätßer- straße 120, k Treppe. E
— Die Generalversammlung des Vereins für Soctal-
"[itif findet am 20. und 21. März 1893 in Berlin in der edrih-Wilbelms-Universitat ftatt. Der Beginn is Montag, 20. “Marz uh 10 Ubr. Auf der Tagesordnung
a L Die lantlide Arbeitersrage und die deutscen
nenwanderungen: Erster Referent Herr Professor Dr. Knapp Straßburg i. E.): Einleitung in die Verhandlungen: Zweiter - Referent: Lerr Privatdocent Dr. Weber (Berlin): Bericht über die Enquête. chrüter Referent: Herr Graf von Kanitz-Podangen (Mitglied des Reichstags und des preußischen Abgeordnetenhauses): Bericht vom praltishèn Standpunkte aus. Vierter Referent : Herr Unter-Staats- fecretär a. D. Dr. von Mayr ( Straßburg i. E.): Bericht über die ÖOinnenwanderungen. I1. Die Bodenbesitzvertheilung und die Sicherung des Kleingrundbesizes: Erster Neferent: Herr Professor Dr. Sering (Berlin). Zweiter Referent: Herr Geheimer Justiz Nath Profeffor Dr. Gierke (Berlin). Als dritter Referent if Herr Met, Präsident der General-Commifsion in Franffurt a. D., in Aussicht genommen. [T Abänderung des § 16 der Vereinéstatuten. — An den Berhand-
en können nur Mitglieder des Vereins oder vom Ausfhuß per- fönlih eingeladene Personen theilnehmen. Der Eintritt in den Verein crfolgt durch \chriftlißGe Anmeldung beim Schriftführer (Verlags- ouhhändler Carl Geibel in Leipzig) oder Schabmeisfter (Stadtrath Ludwtg-Wolf in Leipzig) gegen gleichzeitige Einzahlung des jährlichen Vereinsbeitrags von 10 .16, oder auf mundlichen Antrag an das Bereinsbureau vor dem Beginn der Generalverfammlung in Berlin. ie Mitgliedschaft beginat mit dem (Smnpfang der Mitgliedsfarte. — Um Montag, den 20. März, Nachmittags, findet cin gemeinschaft- liches Mittagsessen im Hötel de Rome statt. Da mehrere Mit- glieder des Vereins den Wunsch ausgesprochen baben, die auswärtigen Theilnehmer möchten möglichst in demselben Hotel absteigen, unt die gegenseitige Begegnung zu erleihtern, so wird das der Universität zu- nächst gelegene Hôtel de Rome, wd Zimmer (einf{chließlih Licht und Bedienung) gegen 3—5 #4 für das Bett, je .nach dem Stockwerk, zur Verfügung stehen, empfohlen. _Doch befinden sich in nächster Nähe auch mehrere gute kleinere Gasthöfe, wie Zernikow?s Hotel, Prinz Wilhelm, Töpfer's Hotel u. a. Der Generalversammlung vom 20. und 21. März geht eine Sitzung des A us\chusses voraus, welhe Sonntag, den 19. März, Nachmittags 4 Uhr, im Senats- zimmer der Universität abgehalten werden wird. Die am Sonntag, den 19. März, in Berlin bereits anwesenden Mitglieder treffen \iÖ am Abend im Schulthcißschen Restaurant, Bebrenstr. 49, TIT. Sto.
Land- und Forstwirthschaft. Stand der Saaten.
._Im Regierungsbezirk Aurich konnte bei der fast durchweg günstigen Witterung die Bestellung der Wintersaaten rechtzeitig und gut beschafft werden. Die jungen Saaten haben ih, namentli in den Marschen, kräftig entwickelt und sind gut in den Winter ge- kommen; auf der Geest lassen die Spätsaaten stellenweise etwas zu wünschen übrig.
Im Regierungsbezirk Mün ster ging die Bestellung der Winter- [aaten unter günstigen Witterungsverhältnissen vor sih; es kommen [ammiliche Saaten gut in den Winter. Das lange anhaltende, milde Perbstwetter ermögli@te noch zu später Jahreszeit den Weidegang, bei dem geringen Ertrage der Herbstfutterkräuter ein nit zu unter- [häßender Vortheil für den Landwirth.
Im Negierungsbezirk Minden ift die Wintersaat durchweg gut in die Erde gekommen und hat sich dementsprechend gut, ja ftellen- weise fast zu stark entwickelt; nur der Klee steht infolge des trodckenen
f
Sommers und Herbstes theilweise s{hwach. Die Aussichten für die
nächste Ernte sind, sofern im Laufe des Frühjahrs feuchte Nieder- \chläge in reihlihem Maße eintreten, im tete log
m Saatenstand in Rußland. M Die im Monat Januar herrschende große Kälte schcint den Wintersaaten in Rußland keinen merklihen Schaden zugefügt zu dabon, da fast überall eine genügende Schneedecke die Felder bedeckte. Besonders günstig lauten die Nachrichten aus dem Südwestgebiet.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Cholera. Wie die „Libertó* gus Marfeille
Paris, 8. AUar, i meldet, herrscht daselbst seit fünf Tagen eine choleraähnlihe Epidemie.
Fünfzig Personen seien ihr bereits zum Opfer gefallen. Dr. Thoinot traf aus Paris dort cin, um mit den Behörden die nothwendigen Maßnabmen zu berathen. Die Bevölkerung verhält ih ruhig. Nach einer Meldung des „Petit Parisien“ aus Marseille wäre die dort aus- gebrochene Epidemie wirklich die Cholera, die sich am 1. Februar gezeigt habe. Am Montag kamen zwölf Erkrankungen und sieben Todesfälle vor, gestern 37 Erkrankungen und zwölf Todesfälle. Die Aerzte hätten anfangs Schweigen beobachtet, weil sie die Erkrankungen nur für choleraähnliche hielten.
Auch in der Woche vom 22. bis 28. Januar blieb der Gesund- heitsftand in Berlin ein günstiger und die Sterblichkeit die fast gleih niedrige wie in der Vorwoche (von je 1000 Einwohnern starben, aufs Jahr berechnet, 18,3). — Unter dem Einfluß der naßkalten Witterung, die in der Berichtswoche vorherrschte, kamen acute Ent- ¿ündungen der Athmungsorgane und Katarrhe der Luft- wege in gesteigerter Zahl zum Vorschein und endeten auch häufiger als in der Vorwoche tödtlich. Erkrankungen an Grippe wurden gleihfalls mehrfach beobachtet, aus der der Berichtswoche voran- gegangenen Woche wurden 2 Sterbefälle an Grippe gemeldet. Dagegen zeigten sih acute Darmfkrankheiten seltener und verliefen meist au günstiger. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterh- lichkeit war eine geringe; von je 10 000 Lebenten starben, aufs Jahr berechnet; 47 Säuglinge. — Von den Infectionskrankheiten kamen Erkran- fungen an Mafern und Scharlach in beshränkter, an Diphtherie in vermerther Zahl und zwar leßtere zumeist aus der Schöneberger und Nosenthaler Vorstadt fowie aus Moabit zur Anzeige; Erkrankungen an Typhus blieben selten. 2 Erkrankungen an Pocken gelangten zur Aufnahme in die Krankenhäuser. Erkrankungen an Kindbettfieber und an rofenartigen Entzündungen des Zellgewebes der Haut gelangten etwas feltener als in der Vorwoche zur Kenntniß. Erkrankungen an Keuchhusten waren zahlreih; auch war die Zaÿl der durch sie be- dingten Sterbefälle eine größere. Erheblich seltener als in der Vor- woche gelangten rheumatishe Beschwerden aller Art, namentli acute Gelenfrheumatismen, zur ärztlichen Behandlung.
Handel und Gewerbe,
Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks
an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Nuhr find am 7. d M. gestellt 10 702, nit rechtzeitig geftellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 6. d. M. gestellt 4823, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.
Zwangs-Versteigerungen.
Beim Kön iglihen Amt3geriht 1 Berlin ftand am 7. Februar das Grundstü des Zimmermeisters Carl U nversehert, in der Reinickendorferfstraße 7 belegen, zur Bersteigerung ; Fläche 7,74 a, Mindestgebot 800 l; für das Meistgebot von 239 110 wurde der Zimmermeister W. Küster, Michael kirhplatz 4, (rsteher. — Aufgehoben wurde das Verfabren der Zwoangsver- steigerung, betreffend das Grundstü Kleine Auguststraße 6 und Koppenplaß 5, der Familie Posfsin gehörig.
Beim Königlihen Amtsgericht Il Berlin ftand am selben Tage das im Grundbuh von Deutsch-Wilmersdorf Band 28 Blatt Nr. 861 auf den Namen des Kaufmanns Ernst Heidemann eingetragene, zu Wilmersdorf belegene Grundfstück zur Versteigerung. Meinertrag 9,47 4: Fläche 32,85 a; Mindestgebot 450 6; für das Meistgebot von 12000 6. wurde die Handlung in Firma E. Nathan Söhne zu Frankfurt g. M., Fuischerfeld- straße 18, Ersteherin.
— Die Einnahmen der Marienburq-M lawkaer Eisenbahbn betrugen im Monat Januar 1893 nach proviforischer Feststellung 139 500 Æ gegen 122800 A na vroviforis{er Feststellung im Januar 1892, mitbin mehr 12 700. M
— Der Auffichtêrath“ der Schlefishen Boden-Credit- Actien-Bank hat auf Grund der von dem Borstand vorgelegten Bilanz beschlossen, der diesjährigen ordentlichen Generalversammlung die Festseßung einer Dividende von 7% zu emvfebken.
— Der Aufsichtêrath der Bergbau -Actiengesellfchaft „Concordia“ beschloß, der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 519% vorzuschlagen. Der Vortrag foll dem vorjährigen gleich bleiben. Außerdem wird beantragt werden, dem Dispositionêfonds 100 000 4 zu überweisen.
— Wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, hat die - und Cifen“ ihren Beitritt zum Kob lensyndiè
Magdeburg, 7. Februar. (W. T. B.)
Kornzucker excl., von 9299/9 15,10, Kornzuer excl., §
14,50, Nachproducte excl., 75 % Rendement 12,10.
raffinade I. 27,75. Brodraffinade 11. 27,50. Gem. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis 1. mit Faß 26,25, Stetig. Rohzuder L. Product Tranfito f. a. B. Hamburg pr. Februar 14,45 bez., 14,477 Br., pr. März 14.424 Gd., 1445 Br.. pr. April 14,471 Gd’, 14,50 Br., pr. Mai 14,577 bez. u. Br. Ruhig.
Leipzig, 7. Februar. (W. T. B.) Kamrz;zug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. ‘per Februar -3,621 M4, pec März 3,65 #, ver April 3,65 4, per Mai 2,70 Æ, ver Juni 3,70 J, per Juli 3,724 4, per August 3,75 M, ver Septémber 3,75 #4, per Oktobèr 3,75 4, ver November 3,777 M, per Dezember 3,774 M, per Januar —. Umsay 20 000 kg.
Mannheim, 7. Februar. (W. T. B.) Productenmarkt Weizen pr. März 16,95, pr. Mai 16,95, vr. Juli 17,10. Roggen pr. März 14,75, pr. Mai 14,70, pr. Juli 14,95. Hafer pr. März 14,55, pr. Mai 14,75, pr. Juli 15,00. Mais vr. März 11,65, pr. Mai 11,50, pr. Suli 11,55.
* Wien, 8. Februar. (W. T. B.) Ausweis der Südbahn in der Woche vom 27. Januar bis 2, Februar 627 262 Fl., Mehr- einnahme 45 460 F[.
Pest, 7. Februar. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen ruhiger, pr. Frühjahr 7,53 Gd., 7,55 Br., pr. Herbst 7,64 Gd., 7,66 Br. Hafer pr. Frühjahr 5,51 Gd., 5,53 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,76 Gd., 4,78 Br. Kohlraps pr. August-September 11,50 Gd., 11,60 Br.
London, 7. Februar. (W. T. B.) Nah dem vorliegenden Handelsausweife vom Januar d. J. betrug der Werth der Waareneinfuhr 33! Millionen Pfd. Sterl. gegen 381 Millionen Pfd. Sterl. im Vorjahre, der Werth der Ausfuhr 18 Millionen gegen 197 Millionen im Vorjahre.
London, 7. Februar. (W. T. B.) Wollauction. Preife unverändert , Kreuzzuhten ftark begehrt, ordinäre Wollen eher unregelmäßig.
An der Küste 2 Weizenladungen angeboten.
96% Javazucker loco 163 ruhig, Rüben-Rohzucker loco 145 ruhig. — Chile-Kupfer 458 per 3 Monat 46.
Manchester, 7. Februar. (W. T. B.) 12x Water Taylor 61, 30r Water Taylor 84, 20r Water Leigh 77, 30r Water Clayton s, 32r Mok Brooke 8#, 40r Mayoll 84, 40r Medio Wilkinson 9}, 32r Warpcops Lees 8, 36r Warpcops Rowland 83, 36x. Warp- cops Wellington 9, 40r Double Weston 83, 60r Double courante Qualität 114, 32“ 116 yards 16 X 16 grey Printers aus 32x/46x 176. Ruhig.
St. Petersburg, 7. Februar. (W. T. B.) Heute wurde ein Kaiserlicher Ukas veröffentlicht, betreffend die Emission dreier neuer Serien zu 3,79% verzinslichen Reichs \chaß-Billets in Höhe von je drei Millionen Rubel.
St. Petersburg, 7. Februar. (W. T. B.) Producten- markt. Talg loco 57,00, per August —. Weizen loco 11,95, Roggen loco 8,50. Hafer loco 4,90. Hanf loco 43,00, Leinsaat loco 15,25.
Amsterdam, 7. Februar. (W. T. B\) Jaya- Kaffee good ordinary 56}. — Bancazinn i 157 M
Amsterdam, 7. Februar, (W. T, B.) Das Admiäini- strations-Comptoir für europäishe Eisenbahnwerthe
veröffentliht ein Rundschreiben, wonach der Ziehungöplan der
, Nachmittags die Reise von Suez nach Aden rortgefegt. De
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Raab-Grazer-Loose sowohl nah Daten alê Prämienbeträgen un- verändert in Kraft bleiben, dagegen ab 15. Oktober eine Reduction der Zinsen von 4 auf 21 % eintreten fol, sodaß der Halbjahrscoupon ftatt mit 3 Gulden mit 3} Kronen gezahlt wird. Das Depositum von “Kronenrente wird für die Loos- besißer aufrecht erhalten. Mit jedem Treffer wird außer dem vollen Betrag auch der Anrechtshein für den Besißer auf ven Antheil an dém Depositum ausgehändigt. Die Besitzer bon Loosen, die mit diesen Bedingungen nicht einverstanden sind, follen bis zum 20. Februar d. I. e T tien pro Too 150 Gulden öfterreihischer Währung abzüglih Spefen gezahlt werden. L
New-York, 7. Februar. (W. T. B.) Die Börse eröffnete niedriger, befestigte sich im weiteren Verlauf und f{chloß sehr feft zu den höchsten Tagescursen. Der Umsatz der Actien betrug 224 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 570000 Unzen geschäßt. Die Silberver käufe betrugen 1000 Un :
Weizen eröffnete zu besseren Preisen, schwähte sih jedoch im Verlaufe auf Angstverkäufe der. Haussepartei fortgeseßt ab. Schluß flau. — Mais eröffnete niedriger, zog für furze Zeit an, mußte aber a Aufbesserung infolge der großen Ankünfte wieder aufgeben. Schluß \chwach.
Der Werth der in der vergangenen Woche ausgeführten e betrug 8 529 141 Dollars gegen 6 318 225 Dollars in der Vorwoche.
__ Weizen-Verschiffungen der leßten Woche von den atlantischen
Häfen der Vereinigten Staaten nah Großbritannien 126 000, do. nah Frankrei 2000, do. nach anderen Häfen des Continents 97 000, do. von Californien und Oregon nach Großbritannien 150 000, do. nad anderen Häfen des Continentê — Orts. _ Chicago, 7. Február. (W. T. B; Weizen eröffnete in steigender Tendenz, welcher jedoch bald große Blancoabgaben der Baissiers auf eine starke Reaction folgte, die den ganzen Tag anhielt. Schluß fla. — Mais war nur ganz mäßigen Schwankungen aus- geseßt, da wenig Kauflust vorhanden war. Schluß s{wach.
Verdingungen im Auslande.
Niederlande.
13. Februar. De Dorpsvereeniging zu Nicuwbekvoet (Süd- Holland): Lieferung von 36 500 kg Superpheosphat, 1800 ke Am- moniatk-Superphosphat, 200 kg Peru-Guano. Bedingungen erhältlich bei Herrn P. van der Ban.
14. Februar. De commissie uit de affeeling Francker der Friesche maatischappy van Landbouw beidem Secretär Ade Graad in Francker: Lieferung von 12 11 Brabanter rothem Klee- samen, 23 950 kg Peruguano und 12075 kg Superphosphat. Be- dingungen erhältlih bei vorgenanntem Secretär.
16. Februar, 2 Uhr. Burgemeester en“ Wethouders von 's Gravenhage im Rathhaus : Lieferung von verschiedenen Magazin- gütern, als gegosseneu eisernen Röhren, gegossenen eisernen Stücken und Gießloth nebst Zinn, fowie Steinkohlen für Zwecke der Dünen- wasserleitung. Bedingungen für 15 Et. erhältlih im Gemeinde- Secretariat, Abtheilung 11.
18. Februar. De Landbouwvereeniging „De Eendracht“ zu Herkingen: Lieferung von 15000 kg Superphosphat mit 14 9%, iín Wasser löslicher Phosvhorfäure und zwar vor dem 1. März d. J. Bedingungen erhältlih bei dem Secretär A. W. Keyzex dafelbft.
24. Februar, 14 Uhr. Hollandsche Yzeren Spoorweg-Maat- schappy im CGentral-Perscnen-Bahnhof zu Amsterdam: Loos Nr. 549. Lieferung von verschiedenen Zchwell-n aus Eichenholz und Nothholz in 4 Abtheilungen; Loos Nr. 550. Lieferung von uiereckig behauenem Eichenholz für Weichen. Bedingungen für jedes Loos für 1 Fl. erhältliß im Centraal Administratiegebouw der Gefellschaft in Amsterdam.
Rumänien.
4. April 3 Uhr. Kriegs-Ministerium in Bufkarest: Lieferung von 29 090 frishen, rohen oder cingesalzenen NRindshäuten.
24. April, 3 Uhr, ebenda. Lieferung von 3,000 kg Tannin- Ertraft, 7000 kg Walfischthran, ‘8000 kg Seehundsthran, 14 000 kg Dégras moellon, 14 000 kg Dégraë ordinaire. Auêwärtige Bewerber müssen eine Privatvertretung am Plate haben.
Verkehrs-Anstalten.
Die Emdener Flotte i um einen Schraubendambpfer ver- mehrt, um die Perfonen-Beförderung zwischen Borkum und Emden auch während des Winters aufrecht erbalten zu fönnen. Ein weiterer, für Passagier-Fahrten zwischen Emden und Borkum während der Badesaison bestimmter Damvfer i in Bestellung gegeben.
__ Bremen, 8. Februar. (W. T. B.) (Norddeutscher
Lloyd.) Der Neichs-Postdampfer „Hab sburg* hat am 6. Februar De G
dampfer „H. H. Meier“, nach New-York bestimmt, h
bruar Nachmittags Prawle Point paffirt.
Hamburg, 7. Februar. (W. T. B.) Hamburg «Ameri- fanishe Padcketfahrt - Actien - Gefellshaft. Dex Poft- dampfer „Ascania“ hat, von New-York tfommend, geftern Abend L1zard paffirt. *
London, 7. Februar. (W. T. B) Dex Union-Dampfer „Arab“ if gestern auf der Heimreise von de Canartscchen Inseln abgegangen. ;
hat am
Theater und Musik,
E Kroll’s Theater. Auf vielseitigen Wunsch trat Fräulein Louife Heymann am Montag noch einmal als Amine in Bellini’s „Nachtwandlerin“ Huf. Der Erfolg ihrer seltenen Kunst des Gefangs und ihres Syiels war au diesmal ein sehr glänzender. Von mebreren Pläßen erscholl der Ruf : Hierbleiben! Wiederkommen! — An Stelle der Vyerette „Der Schwur“ wurde Weber's Oper „Abu Hassan“ gegeben, deren Dar- stellung in jeder Beziehung befriedigend war.
N _Thoomas- Theater. Die Wiener Gäste unter der Leitung des Directors Franz Zosef Graselli haben gestern mit glücklichem Erfolge die Eröff- nung eines Neftroyv-Cyklus mit der Aufführung der alt bekannten, hier aber feit vielen Jahren niht mehr gegebenen Zauberyofse „D er böse Geist Lumpacivagabundus* oder „Das liederliche Klee blatt“ begonnen. Der im Jahre 1862 verstorbene Verfasser Johann Nepomuk Nestroy, einstmals_ als Director des Karl: Theaters «in Wien wegen seiner originellen Darstellung: komischer Rollen und seiner derb - humoristischen Gharakterzeihnungen der erklärte Liebling des R hat vor etwa fedzig Jahren diefe damals über alle Blihnen Deutschlands gegangene Poffe verfaßt: Vat fie auh im Laufe der Jahre infolge der verändertem Geshmad#s- richtung, die das Derbe und’ Drastifche niht mehr’ fo gern wie früher zu fehen-licbt, bedeutend an Wirkung verloren, so. steckt do in: ihr fo viel gesunder Kern und frisher Humor, daß fie cinen nit gar: zu: ane spruchêvollen Zuhörerkreis auch heute noch dur ihre harme losen Späße erheitern kann, befonders went: sie s gut wie gestern Abend inscenirt is und fo flott gespielt wird: Das liederliche Kleeblatt: die drei reisenden Handwerks= burschen, der Tifchlergefelle Leim, der Schneidergefelle Zwiin: und: der Schusftergefelle Knieriem, die im Traum die Lottertenummer gesehen haben, welche ibnen einen großen Gewinn bringt, dén ste À im Laufe eines Jahres durch thr übermüthiges A vors{wenderisdes Leben wieder verlieren, wurden von dew VDerren Blum, Müller und Grünecker ganz treflid dargestellt. Auch dit übrigen: Mite wirkenden trugen das Ihrige zu dem Eufvlge: der Posse: bet; deren Gntltede; von Adolf Müller componinte Melodien: wie allgemein gefielen,
, Sing-Akademie S Das zweite Concert der Sopranistin Frau: Helene Lieban. §
Globig und des Herrn Ernst Wolff, welhes r: nd wurde mit dem Terzett aus Kreuger's Nachtlager: Din nicht: das
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