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anstalten. Cirkular, betr. die „Bekleidung 2c. der den Erziehlings- anstalten überwiesenen Zwangszöglinge. — Cirkular, betr. die Ver- rechnung der Kosten für die Einlieferung von Figaamenen __die Strafanstalten. _— .D., „Dafse und Frem enyolizei. Cirkular, betr. die Ertheilung von Pässen an Ausländer. — 111. Verwaltung der öffentlihen Ärbeiten. Cirkular, betr. die Mitwirkung der Landes - Polizeibehörden bei Prüfung der Entwürfe zu neuen Eisenbahnanlagen. — Bekanntmachung, betr. die Betriebsordnung- für die Haupteisenbahnen und die Bahnordnung für die Nebeneisenbahnen. — 1V. Verwaltung für Handel und Ge- werbe. Cirkular, betr. die Untersuchung feststehender Dampfkessel. — Cirkular, betr. Gewerbelegitimationskarten für Handlungs- reisende. — Cirkular, betr. Borschriften für die Ingenieure zur Untersuchung von Dampfkesseln 2. — Ausführungs-Anweisung zum Geseß, betr. Abänderung einzelner S mungen des Berggesetzes. — V. Verwaltung für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Cirkular, betr. die Vergütung der Landmesser für Wahrnehmung geri{tlicher Termine. — Cirkular, betr. das Institut zur Ausbildung von Lehr- shmiedemeistern. — VI. Militär- und Marine-Angelegenheiten, Cirkular, betr. die Prüfung der Militärverhältnisse der in Justiz- 2c. Gefängnissen befindlichen Gefangenen.
Statiftik und Volkswirthschaft.
Das gewerbe-hygienische Museum in Wien.
Oesterreih besißt in seinem gewerbe-hygienischen Museum zu Wien {on seit Jahren eine Centralstelle für alle auf die Arbeiter-
esundheit und Verhütung von gewerblichen Unfällen bezügliche
ragen. Das Museum bietet einmal in seinen Räumen eine Sam m- Ilung von 311 Modellen, 66 Duplicaten und 234 graphischen Dar- ftellungen von Arbeiter-Wohlfahrtseinrichtungen, welche im Jahre 1892 von 4306 Besuchern — unter ihnen die Hörer des hygienischen Cursus an der Wiener e A die Schüler des technologis{hen Ge- werbe-Museums und einer Handels\cule, die Mitglieder von Ar- beiter - Bildungsvereinen , Gewerbevereinen und Beamtenvereinen, die Arbeiterschaften zahlreiher Fabriken — unter der Führung von Sachverständigen, insbesondere ¿abrikinspectoren, besichtigt worden ist. Sodann veranstaltet das Museum W anderausftellungen in gewerbreihen österreichischen Städten, mit denen Vorträge verbunden werden; es befaßt sich mit eingehenderen Unter- suchungen über gewerbe-hygienishe Fragen, von denen Ergebnisse in dem Werke: „In den gewerblichen Betrieben vorkommende Staub- arten in Wort und Bild“ {on vorliegen, während ein anderes Werk, „Wasserstandsgläser und deren Schußvorrichtungen“, in Borbereitun« ist. Eine sehr segensreihe Thätigkeit entfaltet das Museum endli als Auskunfts telle über gewerbliche Unfallverhütungsvorrihtungen für größere und kleinere Unternehmer. Zahlreiche Sicherungsvorkeh- rungen, z. B. die im Jahre 1892 in Wien vorgenommene Ausrüstung von über 60 Gasmotoren mit gefahrlosen Betriebsvorrichtungen, verdanken der vom Museum ertheilten Auskunst beziehungsweise den dort gemachten Studien ihre Herstellung. Zu erwähnen sind auch die „Mittheilungen“ des gewerbe-hygienishen Museums, von denen im Laufe des Jahres 1892 acht Nummern erschienen find. Ihr Inhalt beschränkt sih nit nur auf das hygienische Gebiet, sondern es werden Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen überhaupt, also 3. B. auch Arbeiterauéschüsse, die Grholungen der Arbeiter, die haus- wirthshaftlihe Unterweisung u. \. w. besprochen, sodaß diese Mit- theilungen in gewisser Weise für Oesterrei die Stelle der „Cor- respondenz der Centralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen in Berlin“ einnehmen. Das gewerbe-hy ienishe Museum in Wien ist eine Gründung der zftetrelbiscen Arbeitgeber und wird unterhalten dur den Verein zur Pflege des gewerbe-hygienishen Museums, an dessen Spiße der Central-Gewerbeinspector Ministerial-Rath Dr. Migerka in Wien steht. Nach dem letzten Jahresbericht zählte der Verein am 31. Dezember 1892 487 Mitglieder, seine Einnahmen betrugen 11 492 Fl. 44 Kr., seine Ausgaben 5519 Fl. 70 Kr. Der in Anlagepapieren bestehende Theil des Vereinsvermögens belief sich auf 48 727 Fl. 75 Kr.
Zur Arbeiterbewegung.
Jn der Umgegend von Dortmund wurden am leßten Sonntag elf Berg- und Hüttenarbeiter:Versammlungen ab- gehalten, wie das vorher bereits angekündigt war. (Val. Nr. 30 o. Bl.) Wie die „Rh.-Westf. Ztg.“ berichtet, wurde in allen diesen Versammlungen ein Comité aus sechs Personen gewählt zur Förderung der Jnteressen der Berg- und Hüttenarbeiter. Diesem Comité gehören an: Bunte und Bölger aus Dort- mund, Winkler-Lütgendortmund, M ark s-Marten, Heubel- Sommerberg und Hirs\ch-Berghofen.
Der „Frkf. Ztg.“ wird aus den \ächsishen Grubenbezirken geschrieben, den Vorstandsmitgliedern A. Lorenz und H. Bogel vom Verband sächsisher Berg- und Hüttenarbeiter sei durch ihre Werksverwaltungen eröffnet worden, entweder ihre Aemter niederzulegen und aus dem Verbande auészuscheiden, oder \sih den Abkehrschein zu holen.
Veber den von Socialdemokraten in Mag deburg ver-
hängten Brauerei-B oycott wird der „Ger.-Ztg." geschrieben : Die Socialdemokraten beschlossen zunächst mit den“ Besißern der Éleineren Brauereien zu verhandeln und einen Einigungsversuch an- zustellen. Die Brauereien sollen aufgefordert werden, von dem Nück- versicherungsvertrage zurückzutreten. Die Socialdemokraten seien jeßt von der Undurhführbarkeit ihres Boycotts überzeugt; denn, wie in einer öffentlichen Versammlung erklärt wurde, fügten id) selbst Partei- genossen, besonders aber Unabhängige niht den Beschlüssen. Es werde vielfa boycottirtes Bier von ihnen verzapft und Berliner unabhängige Führer hätten in Magdeburg zwar für den Boycott estimmt, sih jedoch unmittelbar darauf in boycottirte Bierhallen egeben, — Nach dem, Vorwärts" nähme dagegen der Brauerct- Boycott in Magdeburg einen für die Arbeiter günstigen Verlauf. Das Blatt berichtet, die Localcommission sei kürzlih mit dem Aus- {uß des Brauereiverbandes zusammengekommen. Dabei hätten die Brauereibesiger erklärt, sie hätten nichts dagegen, wenn die von ihnen abhängigen Wirthe ihre Locale auch der Socialdemokratie zur Ver- fügung stellten. Schließlich sagte der Aus\chuß zu, sein möglihstes zu thun, damit die dret größten Säle Magdeburgs: Flora, Hofjäger und s den Socialdemokraten wieder zu Versammlungen überlassen werden.
In Schönebeck fand, wie die „Magdb. tg." berihtet, am 3. d. M. eine von etwa 400 Personen bein te Verfammlung von Arbeitslosen statt, die den S faßte, dur eine Commission bei den städtischen Behörden in S önebeck, Gr. Salze und Frohse um Beschaffung von Arbeitsgelegenheit vorstellig zu werden.
Einer Mittheilung der focialdemokratishen General-Commission int „Vorwärts“ zufolge sollen die Seiler der FirmaStudemundt in Grevesmühlen in Meckl,, 14 an der Zahl, am 28. v. M. wegen ihrer Zugehörigkeit zum socialdemokratischen Nerbande entlassen worden sein.
Im Herbst vorigen Jahres brachten die socialdemokratischen Trovrgia! lätter einen Aufruf des socialdemokrati hen freien
urnerbundes, wonah sih Turnvereine zum Anschluß an diesen Bund bewegen lassen sollten. Das „Zwickauer Wbl.“ fann jeßt nah fünf Monaten mittheilen, daß von den vogtländischen Turnvereinen (die beiden On Turngaue zählen über 100 Turnvereine mit etwa 10 000 Mitgliedern) noch fein Verein seinen Beitritt zu diesem freien Turnecbund erklärt habe.
Literatur.
, Unterhaltung.
Das Februarheft der „Deutschen Rundschau“ bringt zwei spannende Novellen: „s Cisabettle* und „Das Waldlachen“ von aul Heyse, die sih stimmungsvoll dem Novellen-Cyklus: „In der cisterstunde“ einfügen. — Ferner wird die Festrede, welche Professor
n ü
E. Ze ademie der Wissenschaften über das Thema: „Wie
er in der
-
entstehen ungeshichtliche Ueberlieferungen ?* gehalten hat, veröffentlicht. — Professor Eduard Straßburger's interessanter Aufsaß: „Botanische Streifzüge an der Niviera" findet in diesem Heft seinen Abschluß ‘und enthält în der Behandlung des Themas eine Fülle neuen culturgeschiht- lihen Materials. — Einer Abhandlung Ludwig Friedländer’s über das Gedicht des Lucrez vom „Weltall“ reiht sich eine wichtige Memoiren- Publication: „Aus den Tagebüchern Theodor von Bernhardi's“ an, — - Als leßte Gabe der vor kurzem ver- storbenen shwedishen Dichterin Anna Carlotta Leffler, Duchessa de Cajanello, veröffentlicht die „Deutsche Nundschau“ eine zart empfundene, durh überrashende Charakteristik {ich auszeihnende novellistische Skizze: „Die alte Dienerin“. — Aus dem ferneren Inhalt des „Rundschau “-Heftes erwähnen wir noch die hübsche Schilderung eines Besuches des Schlosses Boncourt oder vielmehr der Stelle, wo sich dereinst diefe Chamisso’she Siammburg erhoben, eine von Carl Krebs verfaßte gediegene Uebersicht: „Aus dein Berliner Musikleben“, und eine reichhaltige, As Literarische Nundschau, zu welcher Herman Grimm, H. von Zobeltiß, W. Bölsche und Paul Lindenberg Beiträge geliefert haben. i Verschiedenes.
__ Der soeben erschienene zweite Band des unter Ga rherung des Königlichen Heroldsamts im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn herausgegebenen Handbuchs des Preußischen Adels enthält die Genealogien folgender Familien: Albedyl (Albedyhll, Albedyll), Alers, Alten, Amann, Arendt, Aschen- born von Collin, Aschof, Asseburg, Aulock, Balluseck, Barfus (Barfuß), Bauer (1882 u. 1891), Baumgarth, Beguelin, Bennigsen und Bennigsen-Foerder, Berken, Vila (Biela, Byla), Boehmer (1743 u. 1770), Boehn, Bötticher (1563 u. 1819), Boetticher (1864 u. 1882), Bogen, Boguslawski, Both, Brakenhausen, Bramann, Braun (1613 u. 1871), Bredau, Bredow, Brockhusen (Brockhausen, Bruchhausen), Broesigke, Bronsart (Bron- fart von Schellendorff und“ Lampinet genannt von Bronsart), Burgsdorsf, Choltit, Clavé-Bouhaben (1882 und 1884), Coester (1870 und 1890), Colomb, Delius (1770 und 1863), Dewitz und Dewiß genannt von Krebs, Dierike, Dorndorf, Drabich-Waechter, Gberstein und Eller-Eberstein, Ghrenkrook, Ehrhardt, Elpons, Elszner, Engelmann, Eschwege, Eßel, Fabecki (Fabeck), Fischer (1882 und 1887) Flies, Flottwell, Frit von Adlersfeld, Friße, Gabelenß und Gabeleng- Linsingen, Gablenß, Gablenz, Geisler, Geißler, Gentil de Lavallade, Gerlach (1735 und 1840), von und zu Gilsa, Goelkingk (1768 und 1789), Goessel, Graeve (1786 und 1786), Grimm und Grimm-Gamet, Grollmann (1741), Grolman (1786, 1812 und 1871), Grumbkfow (Grumbckow), Hake, Hartmann (1794 und 1794), Hassel, Heimburg, Helmrich von Elgott (Helmrich), Hesberg, Heuduck, Hildebrand, Hin- dersin, Holtz, Hundelshausen, Hutier, Fgel, Jachmann, Faegersfeld, John von Freyend, Johnston, Kalau vom Hofe, Kemnitz, Keudell, Koenen (1749 und 1802), Koppy, Koscielski und Kirchenheim, Kosel, Kühlwetter, Kuß- leben, Ladenberg, Lange, Langenbeck, Laußg, Le Cog (1775, 1838 und 1875), Legat, Lengsfeld, Loewe, Loewerstein, Gucke (1861 und 1888), Madai, Malsburg, Mauve genannt von Schmidt, Mechow, Meerscheidt- Hüllessem und Meerscheidt genannt von Hüllessem, Meien, Meyer frau von Sallawa und Nadoau, Michelmann, Mikusch von Buch- derg und von Mikusch - Buchberg, Münenberg, Mutius, Niebuhr, Didtman , Oppen, Oppen von Huldenberg und von Oppen-Schilden, Osftau, Passow, Pelser-Berensberg, Perbandt, Pfuel (Pfuhl), Philips- born, Pieverling, Preinitzer, Nabe von Pappenheim, Rabenau, Rath, Nedei, Nose, Noy, Sandersleben, Shachten, Scheele, Schirmeister,Schlechtendal, Schlichting und Schlichting und Bukowiec, Schoeler, Schön, Schoener- marck (1768 und 1786), Schon, Schulz von Heinersdorf, Schutzbar De Milchling, Schwake, Schwergßell, Spiß, Steobanus von Wriechen, Stephan, Strant, Studnißz, Tabouillot und Tabouillot genannt von Scheibler, Tayfen, Toussaint, Trott zu Solz, Uckro, Bogel von Falkenstein, , Wagner, Wilcke, Wildenbruh, Wilmowski, Wins, Winter und Winter von Adlersflügel, Witte (1816 und 1882), Wodtke, Wolff (1786 und 1846), Wolff von Gudenberg, Wolff und Wolff von Schutter, Wolffgramm, Worgißky, Zeschau, Zglinißki. Diejenigen Familien des preußischen Adels, welche in den dritten Band aufgenommen zu werden wünschen, werden gebeten, sih mit der Redaction (Berlin W. 62, Lutherstraße 10) in Verbindung ¿zu seßen.
— Uns geht soeben die Nr. 2 der Zeitschrift des allge- meinen deutschen Sprachvereins (vom 1. Februar) zu, die den Schluß des verdienstlihen Auffaßzes über Goethe's und Schiller?s Ver- hältniß zur deutshen Sprache enthält, dann kleinere Mittheilungen verschiedenster Art aus dem Gebiete der deutshen Sprache und zah[- reiche ges{äftlihe Nachrichten. Aus diesen sei hervorgehoben, daß die nächste Hauptversammlung des Sprachvereins am 23. und 24. Mat d. Dil Koblenz stattfinden wird, daß unter denaußerordentlihenGeldzuwendungen sih au ein Vermächtniß von 1000 befindet, welches aus dem Nachlasse eines Gönners, der nit genannt werden darf, dem Spradh- verein zuging, und daß der Gefammtvorstand auf Anregung und unter Mitwirkung des Zweigvereins Posen eine Eingabe an den Cultus- Minister gemacht hat, damit die Fremdwörter aus dem sog. „Éleinen Puttkamer“ entfernt werden möchten. Die Zeitschrift läßt das sehr rege und erfolgreiche Wirken des Vereins erkennen, der fich bekanntlich die Auf- gabe gestellt hat, dahin zu wirken, daß „die deutsche Sprache möglichst von unnöthigen fremden Bestandtheilen gesäubert werde, daß der wahre Geist und das echte Wesen derselben gepflegt und daß auf diesem Wege das nationale Bewußtsein im deutschen Volke gekräftigt werde“. Der Verein umfaßt 175 Zweigbvereine und etwa 14 000 Mit- glieder. Jedem Mitgliede wird die Zeitschrift regelmäßig und kosten- [rei geliefert; ebenso auch werthvolle andere Drucksachen. Man kann ohne weiteres einem der Zweigvereine beitreten oder fih auch als unmittelbares Mitglied des Ge)ammtvereins, unter Einzahlung von mindestens 3 4. an den Vor ißenden Herrn Museums-Director Prof. Dr. H. Riegel in Braunschweig, einschreiben lassen.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Sterblichkeits- und Gesundheitsverhältnisse im Monat Dezember 1892,
_ Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiferlichen Gesundheitsamts sind während des Monats Dezember a. pr. von je 1000 Einwohnern, auf das Jahr berechnet, als gestorben vuelbet: in Berlin 18,8, in Breslau 23,9, in Königsberg 23,6, in Köln 21,8, in Cassel 17,2, in Magdeburg 18,1, in Stettin 24,1, in Altona 20,1, in Hannover 18,4, in Frankfurt a. M. 15,4, in Wiesbaden 17,2, in Mün jen 20,9, in Nürnberg 16,6, in Augóburg 23,5, in Dresden 17,6, in Leipzig 21,0, in Stuttgart 18,3, in Karlsruhe 17,0, in Braunschweig 18,9, in Hamburg 21,6, in Straß- bura 22,1, in Mey 19,9, in Amsterdam 18,6, in Brüssel 22,1, in Budapest 21,8, in Christiania 19,4, in Dublin 17,2, in Edinburg 26,7, in Glasgow 25,8, in Kopenhagen 18/0, in" Kralait 35,7, thn Liverpool 24,1, in London 19,8, in Lyon 21,7, in Odessa 25,0, ‘in Paris 21,1, in St. Petersburg ?, in Prag 26,0, in Nom (November 16,9, in Stockholm 17,9, in Triest 29,4, in Turin (November) 21,7, in Venedig 24,6, in Warschau 24,6, in Wien 22,4, in New-York 217. (Für die nichtdeutschen Städte ist der Zeitraum von 4 Wochen, vom 4. bis 31. Dezember, zusammengefaßt worden.)
Der Gesundheitsstand im Monat Dezember blieb in der über- wiegenden Mehrzahl der größeren er bludte wie nichtdeutschen Städte ein günstiger, doch war die Sterblichkeit im allgemeinen \owohl wie in den meisten deutshen Städten eine etwas größere als im No- vember. Die Zahl der deutshen Orte mit sehr geringer Sterblich- keit (in denen die Sterblichkeitsziffer noch nt die Höhe. von 15,0 pro Mille und Jahr eee) ging auf 13 von 31 des Vormonats gnd, und zwar erfreuten sich Cupen, Lehe, Merseburg, Neumünster, Nord-
aufen, Ratibor, Siegen, Wesel, Kai erslautern, Werdau, Heilbkbnn, forzheim und Schwerin i. M. einer solch eringen Sterblichkeit, Die Fal der deutschen Orte mit hoher Sterblichkeit (über 39,0 pro Mille) ieg auf 4 von 3 des Vormonats, und zwar war dies in Élbin j Malstatt-Burbach, Zaborze und Firualent der Fall. Das Sterh- lihkeitômaximum, das im November 40,7 betrug, ward im Dezember mit 47,5 (Pirmasens) erreicht, Fn 83 deutschen Orten (gegen 99 im
November) war die Sterblichkeit eine günstige (bis 20,0 pro Mille) und wollen wir aus der Zahl derselben hier nur Aachen, Barmen, Berlin. Betevera und Schöneberg bei Berlin, Beuthen O.-S., Bromberg, Celle, Charlottenburg, Düsseldorf, Flensburg, Frankfurt a. M., M.-Gladbach, Halle a. S, Hannover, Hildesheim, Inowraz- law, Insterburg, Cassel, Koblenz, Krefeld, Kreuznah, Magdeburg, Münster, Potsdam, Wiesbaden, Bamberg, Bayreuth, Nürnberg, Speyer, Dresden, Meißen, Plauen, Zittau, Cannstatt, Gmünd, Stutt- gart, Ulm, Heidelberg, Karlsruhe, Darmstadt, E Worms, Wismar, Gifenah, Weimar, Braunschweig, Altenburg, Dessau, Greiz, Lübeck, Bremen, Colmar, Met, Mülhausen i. E. und von nihtdeutshen Städten Amsterdam, Christiania, Kopenhagen, London und Stockholm erwähnen. In 47 deutschen Orten (in gleicher Zahl wie im November) blieb die Sterblichkeit eine mäßig hohe (bis 23,0 pro M. u. J.) und seien aus der Zahl derselben hier nur Altona, Bonn, Brandenburg, Brieg, Danzig, Erfurt, Frankfurt a. O,, Gnesen, Kiel, Köpenick, Mülhausen i, Th.,, Mülheim a. Rh., Stralsund, Fürth, Landshut i. B., München, Regensburg, Würzburg, Crimmitschau, Leipzig, Freiburg i. B., Konstanz, Mannheim, Mainz, Offenbach, Oldenburg, Gotha, Bernburg, Bremerhaven, Hamburg, Straßburg i. E. und von nicht deutshen Städten: Brüssel, Budapest, Lyon, Paris und Wien ge- nannt: — Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Gesammtsterblichkeit blieb eine geringe. Vonje10 000 Leben - den starben, aufs Jahr berechnet, in Dresden 40, in Stuttgart 45, in Berlin 94, in München 75, in Hamburg 79 Säuglinge. Diese geringe Bethei- ligung wurde durch das fast allgemein seltenere Auftreten von acuten. Darmkrankheiten, besonders unter Kindern, hervorge- rufen, die in“ den meisten Großstädten weniger, nur in Altona, Berlin, Danzig, Gera, Hamburg und Glasgow mehr Opfer als im Vormonat forderten. Dagegen kamen acute Ent- zündungen der Athmun gS8organe in größerer Zahl als im November zum Vorschein und veranlaßten auch in vielen Orten, wie in Altona, Barmen, Breslau, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt a. M., München, Nürnberg, Würzburg, Leipzig, Mannheim, Hamburg, Straß- burg i. E., Brüssel, Christiania, Lyon, Paris, Venedig, Wien mehr Todesfälle, während in Berlin, Hannover, Magdeburg, Stockholm die Zahl der letzteren die gleich große wie im Vormonat blieb und in Aachen, Köln, Dresden, Amsterdam, Kopenhagen, London, Prag, Warschau und New-York etwas kleiner wurde. Erkrankungen an epidemischer Grippe wurden häufiger beobahtet, doch wurden nur aus Berlin, Braunschweig, Kopenhagen, Prag, Stockholm, Netw- York, M osïíau (November) einige wenige, aus London 28 durch sie veranlaßte Todesfälle mitgetheilt. Auch Lungen \{chwindsuccht führte häufiger als im Vormonat zum Tode.
Bon den Infectionskrankheiten hat die Cholera fat in allen von ihr betroffenen Ländern keine Ausdehnung gewonnen. Aus dem Deutschen Reich kamen 39 Cholerafälle mit 15 Todesfällen zur Feststellung; und zwar betrafen davon 33 Srkrankungen mit 11 Todes- fällen Hamburg, wo seit dem 12. November bis 4. Dezember keine Erkrankung mehr vorgekommen war. 5 Erkrankungen mit 3 Todes. fällen entfielen auf Altona, nahdem dort vom 3. bis 24. Dezember keine Grkrankungen mehr vorgefommen waren, und 1 tödtlich ver-
‘Taufener Fall fam in Wandsbeck zum Borschein. Aus -cnderen
deutschen Orten sind im Dezember ketne Erkrankungen festgestellt worden. In Oesterreih-Ungarn hat die Epidemie erheblich abgenommen. Doch kamen zu Ende des Monats in Galizien, in den Bezirken Borszcziow und Husiatyn (nahe der polnisch - russischen Grenze) noch mehrere Cholera- fälle mit tôdtlihen KAusgängen zur Kenntniß. In Buda- pest geht die Seuche gleihfalls ihrem Erlöschen entgegen : vom 4. bis 31. Dezember kamen daselbst 33 Erkrankungen mit zehn Todesfällen, in der letzten Dezemberwoche fünf Erkraukungen mit einem Todesfalle, zur Mittheilung. In Frankreich zeigte sih die Epidemie noch mit vereinzelten Todesfällen in Paris, in zahlreicheren in Calais, Dünkirchen, Nantes ; doch wurden auch hier, besonders in leßterer Stadt, die Fälle zu Ende des Monats vereinzelt. In Bel - gien scheint die Epidemie ihrem Eclöschen nahe zu sein und sind weitere Mittheilungen über Cholerafälle nicht bekannt ge- gében, worden; au in den Ntederlanden tamen im Dezember nur wenige vereinzelte Falle zur Feststellung. In Rußland hat die - Epidemie im Dezember gleichfalls sehr erheblih abgenommen. Doch kamen zu Ende des Monats in den Gouvernements und Städten Moskau, Warschau, Radom, Lublin, lod, Lomza immer noch mehrfache Erkrankungen und Todesfälle zum Bericht. Auch in Batum und Tiflis wurden zu Ende Dezember noch immer Cholerafälle beobachtet. Die Gesammtzahl der im russischen Neich bis Anfang Dezember gemeldeten Erkrankungen an Cholera wird amtlicherseits auf 551 473, die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 266 200 angegeben. In Kleinasien hat die Epidemie in den Vilajets Erzerum und Van abgenommen: in Trapezunt und Platana herrshte sie zu Ende Dezember noch, jedoch in mäßiger Verbrei- tung. In Persien war im Dezember in South Bulak, Zendjan, Ispahan, Schiraz, Telorin, Kermanschah, Saveh die Zahl der bekannt gewordenen Cholerafälle noch eine bedeutende, obwohl auch dort zu Gnde des Monats eine erheblihe Abnahme der Fälle ersichtlich ge- worden ist. — Von den anderen Infectionskrankkbeiten weisen Masern Diphtherie, Keuchhusten und Pocken eine Steigerung, Scharlach und Unterleibstyphus eine Verminderung der Todesfälle auf. So waren Todesfälle an Masern in Neunkirhen, Straßburg, Glasgow, Liverpool, Odessa, Paris, Wien, New-York und im November in Moskau häufiger, in Edinburg, London, Warschau seltener. Befonders bösartig traten Masern in Pirmasens auf, wo sie 46 Sterbefälle veranlaßten. Erkrankungen an Masern kamen aus Breslau, Wien, Kopenhagen, (Edinburg sowie aus den Regierungsbezirken Arnsberg, Düsseldorf, Erfurt, Hannover, Hildes- heim, Königsberg, Minden, Posen, Schleswig, Stettin, Wiesbaden und aus dem Fürstenthum Schaumburg-Lippe in großer Zahl zur Anzeige. — Das Scharlachfieber hat in Berlin, Zwickau, New- York und Moskau (November) mehr, in Budapest, Glasgow, Liver- pool, London, Odessa, Warschau, Wien weniger, in Königsberg, Leipzig, Gera, Stockholm fast die gleiche Zahl von Opfern wie im Vormonat gefordert. Die Sterblichkeit an Diphtherie und Croup war in vielen Orten, besonders in deutschen, eine gestei- erte. Zahlreiher als im November war die Zahl der Sterbefälle in zerlin, Danzig, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, R Köln, Malstatt - Buckad Dsnabrück, Posen, Quedlinburg, Kempten, München, Nürnberg, Leipzig, Chemniß, Stuttgart, Mainz, Hambur R Met, Christiania, Glasgow, London, Lyon und im November in Nom und Moskau, In Bielefeld, Breslau, Dortmund, Remscheid Dresden, Offenba, Straßburg i. E., Amsterdam, Stockholm, Triesl blich e fast die glei große wie im Vormonat und hat in (Shar- lottenburg, Erfurt, Frankfurt a. M,, Königsberg, Stettin, Braun- eig, Budapest, Kopenhagen, Krakau, Odessa, Paris, Prag, Warschau, Wien und New-York ein wenig abgenommen, Der Unterleibstyphus blieb fast in allen Großstäbten als Todesursfache selten. An Flecktyphus kamen vereinzelte Todesfälle aus Berlin und Amsterdam, mehrfahe aus Odessa und Stockholm (je 2), aus Warschau (4), aus New-York 19), aus Moskâu (No- vember, 6) zum Bericht, Erkrankungen zeigten 9 nur in vereinzelten Fällen in den Regierungsbezirken Aa en, Posen und Marienwerder. Auh an Genickstarre wurden nur wenige Fälle mitgetheilt, aus Kiel und Mgen je 1, aus New-York und Moskau (November) je 2, aus Karlsruhe 3, aus Brooklyn 6, aus New-York 12 Todesfälle, — In London s\tarb 1 Person an Roy. — Dem Keucchh 4a, erlagen in Berlin, Liverpool, London, Paris, Warschau mehr, in Köln und Glasgow weniger Kinder als im November. — oden riefen in Osnabrück, Edinburg, Wien, Nom und Buenos ires (in leßteren beiden Orten im November) je 1, in Brüssel 2, in New-York 3, in Paris und Venedig & 4, in Genua 5, in Lem- berg 9, in Moskau (November) 14, in dessa 16, in Krakau 18, in prag 23, in PERLNa 48 Todesfälle hervor. Erkrankungen an Poken amen aus dem Regierungsbezirk Breslau und aus Prag in größerer Ah, aus Edinburg in 6, aus Wien in 3, aus dem Regierungsbezirk üsseldorf in 1 Falle zur Anzeige.
zum Deutschen Reichs-
M 34.
Zweite Beilage
1. Untersuhungs-Sachen.
2 go, Baebungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. b, Verloosung 2c. von Werthpapieren.
Oeffentlicher Anzeiger.
6. See ut MERIED auf Aktien u. Aktien-Gesellsh. 7. Erwerbs- und Wirt 0
8. Niederlassung 2c. von Nehtsanwä 9. Bank-Ausweise.
10, Verschiedene Bekanntmachungen.
Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
Berlin, Mittwoch, den §8. Februar
1893.
ft8- N haften.
en.
1) Untersuhungs-Sathen.
[67081] Steckbriefs-Erneuerung. /
Der gegen den am 2. Juli 1864 zu Dieckow, Kreis Soldin, geborenen Arbeiter August Wadephul unterm 4. Dezember 1890 in zweite Beilage Nr. 295 unter Nr. 49 618 erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert.
Berlinchen, den 2. Februar 1893.
Königliches Amtsgericht. [67043] Steckbriefs-Erneucerung. :
Der hinter den Müllergesellen Christoph Caspereit aus Deutsh-Eylau unterm 27. Dezember 1886 in Erste Beilage Nr. 3 unter Nr. 49 073 pro 1887 erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.
Berlinchen, den 2. Februar 1893.
Königliches Amtsgericht. [67265] e Sing
Der gegen den Commis Nudolph Sohn, geboren 19. November 1863 zu Schwerin a. W., wegen Unterschlagung in den Acten U. R. 1. 28./88 vom Unterfuhungsrichter beim Königlichen Landgericht 1. Berlin unter dem 18. Januar 1888 erlassene Stek- brief wird zurückgenommen.
Verlin, den 1. Februar 1893, j j Königliche Staatsanwaktschaft beim Landgericht I. [67260]
In der Strafsache gegen den Redacteur und Schriftsteller Dr. Erwin Heinrich Bauer zu Leipzig,
eboren am 9. Januar 1857 zu Techelfer bei
orpath in Livland, evangelisch-lutherish, wegen Beleidigung dur die Presse, hat die 11. Ferien- Strafkammer des Königlichen Landgerichts 1. zu Berlin am 8. September 1892 für Recht erkannt, daß
l) der Angeklagte der Beleidigung in einer Zeit- {rift schuldig und deshalb mit einem Monat Ge- fängniß zu bestrafen, j
2) dem Reichskanzler Grafea von Caprivi die Be- fugniß zuzusprehen, binnen 4 Wochen nach Zustellung des rechtskräftigen Urtheilstenors den verfügenden Theil des Urtheils einmal durch den Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats- Anzeiger auf Kosten des Angeklagten öffentlich be- kannt machen zu lassen,
3) alle Cremplare der Zeitschrift: „Das zwanzigste Jahrhundert“, 2. Jahrgang, 4. Heft, Januar 1892, und zwar von Seite 411 bis 450, sowie die zu threr Herstellung bestimmten Platten und Formen un- brauhbar zu machen, 4
4) dem Angeklagten die Kosten des Verfahrens auf- zuerlegen.
Beglaubigt :
Berlin, den 7. Februar 1893.
(E S) Ziesche.
[61844] Ladung.
1) Emil Fridolin Weidlich, geboren zu Tamlihtz am 30. Januar 1869,
2) August Gustav Heukel, geboren zu Lübben am 18. Ofktobet 1870,
3) Julius Nichard Petrenz, geboren zu Lübben am 10. Januar 1870,
4) Albert Friedrich Julius Haberecht, geboren zu Lübben am 3. September 1869,
zu 1—4 unbekannten Aufenthalts,
5) Christian Boslau, geboren am 15. Dezember 1870 zu Proschim,. zuleßt daselbst aufhältlich,
6) Wilhelm Philipp Georg Finne, geboren am 26, Mai 1870 zu Spremberg, zuleßt daselbst auf- hältlich, E
7) Georg Feodor Hager, geboren am 15. April 1870 zu Spremberg, zuleßt dasclbst aufhältlich,
3) Carl Ewald Otto Senkel, geboren am 18. Juli 1870 zu Spremberg, zuletzt in Terppe,
9) Hermann Adolf Schier, geboren am 11. Sep- tember 1870 zu Spremberg, und ebendort zuleßt aufhältlich, \ i:
zu 9—9 jeßt gleichfalls unbekannten Aufenthalts, werden beshuldigt, — als Wehrpflichtige in der Ab- ficht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Crlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem mili- tärpflichtigen Alter sih außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, — WVergehen gegen § 140 Abjf. 1*Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 22. April 18983, Vormittags 9 Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Land- gerihts zu Kottbus zur Hauptverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von den Civilvorsißenden der Ersatcommissionen a. des Kreises Lübben vom 6. September 1892, b. des Kreises Spremberg vom 8. November 1892, über die der Anklage zu Grunde liegenden CThat- fachen ausgestellten Erklärungen verurtheilt werden. Actenzeichen M. 187/92.
Kottbus, den 27. Dezember 1892. Königliche Staatsanwaltschaft.
[67187]
l) Der Kanonier, Dienstknecht Hermann Fohann Friedrih Schult, geboren am 26. Juni 18365 zu Ra Kreis Franzburg, zuleßt in Gr. Kordshagen wohnhaft,
2) der Unteroffizier Johann Carl August Ruschke, geboren am 29. September 1850 zu Dulzig, Kreis Schwetz, zuleßt wohnhaft in Barth,
werden beschuldigt, zu Nr. 1 als beurlaubter Reservist, zu Nr. 2 als Wehrmann der Landwehr ohne Fn ausgewandert zu sein, Uebertretung gegen § 360 Nr. des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf An- ordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf den 2, Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Barth zur Haupt-
verhandlung geladen. Bei unentschuldigtem Aus- bleiben werden diefelben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von dem Köni lichen Be- zirks-Commando zu Stralsund ausgestellten Er- klärung verurtheilt werden.
Barth, den 29. Januar 1893.
Moldt, Gerichts\hreiber des Königlichen Amtsgerichts.
[67082] K. Staatsauwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Strafkammer 11. des F Landgerihts Stuttgart vom 17. Januar 1893 ist das im Deutschen Neiche befindlihe Vermögen fol- gender abwesender Wehrpflichtigen :
1) Georg Ernst Borzer, geboren 10. Oktober 1872 in Markgröningen, O.-A. Ludwigsburg, zuleßt wohnhaft daselbst, Bäcker,
) Karl Heinrih Gehrlach, geboren 23. August 1870 in Feuerbah, O.-A. Stuttgart, zuletzt wohnhaft daselbst, ; i Johann Georg Hahn, geboren 26. Juni 1870 in Dagersheim, O.-A. Böblingen, zuleßt wohn- haft in Böblingen, Schreiner,
Gottlieb Adam Oberhaeuser , geboren 6. Juni 1872 in Ludwigsburg, zuleßt wohnhaft daselbst, Me Karl Otto Oetinger, geboren 16. Sey- tember 1870 in Feuerbah, O.-A. Stuttgart, zuleßt wohnhaft daselbs, Bäcker, / * Gustav Schweizer, geboren 1. April 1870 in Hobgerlingen, O.-A. Böblingen, zuleßt wohnhaft daselbst, Kellner, gegen welche das Hauptverfahren wegen Verletzung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß _§ 140 Abs, 3 Str.-G.-B. und §8 326 und 480 St.-P.-D. je bis zum Betrage von 800 A mit Beschlag belegt worden. : Den 3. Februar 1893. ; Staatsanwalt : Cleß.
(67264] K. Staatsanwaltschaft Stuttgart. Vermögensbeschlagnahme.
Durch Beschluß der Strafkammer I1. des K. Landgerichts Stuttgart vom 24. Januar 1893 ift das im Deutschen Neiche befindliche Vermögen fol- gender abwesender Wehrpflichtigen :
1) Gottlieb Robert Boehringer, geboren 15. August 1871 in Stuttgart, Schmied,
2) Karl August Frank, geboren 6. August 1870 in Stuttgart, Mechaniker,
3) Johann Friedrich Klett, geboren 10: Januar 1870 in Heutingsheim, O.-A. Ludwigsburg, :
4) Friedrih Franz Lorenz, geboren 11. Mai 1870 in Stuttgart, Steindrucker.
5) Emil Müller, geboren 13. September 1871 in Stuttgart, Kaufmann, :
6) Jakob Friedrih Pfeffer, geboren 10. Juli 1870 in Freudenstadt, Verwaltungscandidat,
7) Gottlieb Schuirring, geboren 23. Januar 1870 in Bonlanden, O.-A. Stuttgart, Taglöhner,
gegen welche das Hauptverfahren wegen Ver- lezung der Wehrpflicht eröffnet ist, gemäß § 140 Abs. 3 Str.-G.-B. und §§ 326 und -480 Str.-P.-O. je bis zum Betrage von 800 mit Beschlag be- legt worden.
Den 4. Februar 1893.
Staatsanwalt Clefß.
s 2) Aufgebote, Zustellungen und derál.
[67110] Zwangsversteigerung. ;
Im Wege der Zwangsvollstrecknng soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 85 Blatt Nr. 3522 auf den Namen des Fabrikanten Wilhelm Liebig zu Berlin eingetragene, in der Straße 5, angebli Eimdener- straße Nr. 44, belegene Grundstück am 10, April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem „unter- zeichneten Gericht, an Gerichtsftelle, Neue Friedrich- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstü ist bei einer Fläche von 9 à _89 qm mit 14190 # Nußungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Ab- schrift des Grundbuchblatts, etwaige Abs chäßungen und andere das Grundstück betreffende Nahweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei ebenda, Flügel D. Zimmer Nr.42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, „Zinsen, wieder- kehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berüdtfichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im MNange zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Verstei erungstermins die Einstellung des A erbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem uschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10, April 18983, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.
Berlin, den 26. Januar 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.
[67106]
In Sachen des Malermeisters Sander hier, Klägers, wider den Bäkermeister Richard Rabsilber hieselbst, Beklagten, wegen Zinsen, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen, zu Braunschweig Neupetrithor- feldmark Blatt 1. Nr. 57bþ. an der Cellerstraße be- legenen Grundstücks zu 8 a.50 qm fammt Wohn- hause No. ass. 3258 nebst der von dem Grundstücke Neupetrithorfeldmark Blatt 1. Nr. 50 abgetrennten, auf der Zeichnung de 1889 mit m. n. o. m. um- schriebenen Fläche zu 26 qm und der darauf haftenden Servitut, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 24. Januar 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 26. Januar 1893 erfolgt is, Termin zur Zwangs- versteigerung auf den 12, Mai d. Js., Morgens 11 Uhr, vor Herzöglihem Amtsgerichte hieselbft, Auguststraße 6, Zimmer Nr. 42, Angefedt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben.
Braunschweig, den 1. Februar 1893.
Herzogliches Amtsgericht. V. von Münchhausen.
[67109]
In Sachen des Rentners Heinrih Schulze hieselbst, Madamenweg 144, Klägers, wider die Ehe- frau des Tischlermeisters Friedrih Meyer, Johanne, geb. Habich, in Rüningen, Beklagte, wegen Hy- pothekzinsen wird, nahßdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme ves dem Beklagten gehörtgen Anbauerwesens No. ass. 68 in Rüningen nebst Zubehör, wie solhes im Grundbuche gedachten Ortes Band I. Blatt 86 eingetragen steht, zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 14. Januar 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuhe am 14. Januar 1893 erfolgt is, Termin zur Zwangsversteigerung auf Freitag, den 12, Mai 1893, Nachmittags 4 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte Riddags- hausen auf dem „Nüninger Thurm“ angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen háben.
Braunschweig, den 24. Januar 1393.
Herzogliches Amtsgeriht Ridvagshausen. E. Kulemann. [67111]
In Sachen, das Konkurêverfaßhren über den Nach- laß des am 19. November 1892 verstorbenen Handels- manns Heinrih Bosse in Berel betreffend, wird auf Antrag des Konkuréverwalters, Auctionators Albert Wilke hier, die Zwangsversteigerung des zum Kon- kursvermögen gehörigen Grundstücks, des in Berel unter Versicherungs-Nummer 70 belegenen Brink- sißerwesens sammt Zubehör, damit angeordnet, und Termin zur Zwangsversteigerung auf den 16. Mai d. Is., Nachmittags 2 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Salder in der Oelker’'shen Gastwirth- schaft zu Berel angeseßt. Die hypothekarischen Gläubiger haben die Hypothekenbriefe im Termine zu überreichen.
Salder, den 3. Februar 1893.
Herzogliches Amtsgericht. Kunze.
[67107] Zwangsversteigerung. i
Im Wege der Zwangsvollstreckung foll der im Grundbuche von Dt. Thierau Band Il. Blatt Nr. 34 auf den Namen der Arbeiter Carl August und Wilhelmine, geb. Mill, Bohl’'schen Eheleute, eingetragene, Antheil an dem zu Dt. Thierau be- legenen Grundstük Dt. Thierau Nr. 34 am 13, April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts\telle, Zimmer Nr. 2, versteigert werden. Der Bohl’sche Grund- stüsantheil, bestehend aus einem halben Wohnhause mit Hofraum, und Hausgarten, ist zur Grundsteuer niht veranlagt, dagegen ist das ganze Grundstück mit 36 M Nußungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschätßungen und andere das Grundstü betreffende Nachweisungen, sowie besondere En können in der Gerichtsschreiberei, Zimmer Nr. 6, eingesehen werden. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlages wird am 14. April 1893, Vormittags 11 Uhr, an Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 2, ‘ver- kündet werden. :
Heiligenbeil, den 31. Januar 1893.
Königliches Amtsgericht. Matthee.
[66500] Aufgebotsverfahren.
Auf Antrag des Bankhauses Bücking und Langs- dorff zu Alsfeld werden die Inhaber der obne Zinse schein abhanden gekommenen Obligationen C. 215 über 500 M, D. 155 über 200 6 des Anlehens der Stadt Gießen von 1881 aufgefordert, Mittwoch, den 26, April 1893, Vormittags 9 Uhr, ihre Rechte - anzumelden und die Urkunden vorzu- legen, widrigenfalls dieselben für kraftlos erklärt werden.
Gieften, den 31. Januar 1893,
Großherzogl. Hess. Amtsgericht. G etharbe, [67108] Aufgebot.
Folgende Urkunden: A | :
1) die Actie der Anhalt-Dessauischen Landesbank Nr. 05712 über 100 Thaler, E C
2) die beiden Herzogl. Anhalt.-Dessau-C öthen'shen
rämienanleihen Ser. 51 Nr. 2503 und Ser. 79 Nr. 3906 über je 100 Thaler, L Ï
3) das Sparkassenbuch der Kreissparkasse zu Deffau Nr. 29 017 über 38 X 42 4, ausgestellt für die
unverehelihte Louise Hoffmann in Dellnau,
4) die für die offene Handelsgesellshaft Zink & Julow in Berlin, Brunnenstraße Nr. 98, als Pn sdocument ausgefertigte Schuldverschreibung, Bürgschäftsleistung und Hypothekbestellung des Hof- lieferanten Carl Fischer in Deffau und dessen Ehe- frau Marie, geb. Schubert, daselbst vom 6. Sep- tember 1881 über 1650 Æ, eingetragen im Grund- buh von Dessau Bd. XVI1. Bl. 26 auf dem jetzt der Frau Marie Bâärsch, geb. Martinius, in Dessau gehörigen Hause, : E : 9) Folgende für den Rentier Friedri Hoyer in Cöthen als Forderungsdocumente ausgefertigten Obligationen: A a. die Vbligation vom 7./7. Juli 1877 nebst Nacträgen üb 2, A ¿ + 3300 #0 þ. die Obligation vom 26. Juni 1882 nebst_ Nachträgen über... . . . 3000 , c. die Obligation vom 5./6. Mai 1887 j nebst Nachträgen über. 1 0! d. die Obligation vom 7. Dezember 1887 über “e O ee. O welche im Grundbuche von Libbesdorf Bd. I. Bl. 30 und von Mefsigkau Bd. IIl. Bl. 44 und 56 auf den daselbst geführten, auf den Namen des Rentiers Gottlieb Löwe in Dessau eingetragenen resp. eingetragen gewesenen Grundstüen Eutietket rish eingetragen stehen, sind verloren gegangen und haben:
als Bevollmächtigter der Erben der Lehrerswittwe Louise Amalie Schierholz, geb. Reimann, daselbst, _zu 2 dèr Gemeindevorsteher Louis Seegelken in Lesum,
zu 3 die unverchelichte Louise Hoffmann in Dellnau,
zu 4 der Rechtsanwalt Justiz-Rath Freyberg in Dessau als Bevollmächtigter der offenen Handels- gesellschaft Zink und Julow in Berlin,
zu 9 der Rechtsanwalt Justiz-Rath Frenckel in Dessau als Bevollmächtigter des Rentiers Friedrich Hoyer in Cöthen
die Einleitung des Aufgebotsverfahrens zum Zwecke der Kraftloserklärung dieser Urkunden beantragt. Den Anträgen ist stattgegeben worden und wird hierdurch Aufgebotstermin auf Dienstag, den 28. März 1893, Vormittags 9 Uhr, an hiesiger Gerichts- stelle, Zimmer Nr. 4, anberaumt, zu welchem die etwaigen Inhaber der oben bezeichneten Urkunden hierdurch mit der Aufforderung geladen werden, \pä- testens in diesem Termine ihre Ansprüche und Nechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.
Dessau, den 1. Februar 1893.
verzoglih Anhaltishes Amtsgericht. (gez.) Gast. Ausgefertigt :
Deffau, den 6. Februar 1893. Der Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts:
(T S) Schumann, Secretär.
[67193] K. Amtsgericht Heidenheim a. Br. Aufgebot.
Der Wagner Johannes Wiedenmann von Herbrechtingen, O. A. Heidenheim, hat das Aufgebot einer Police der Schweizerischen MRentenanstalt zu Zürich über 1000 ? Lebensversicherungssumme vom 7. Dezember 1885, lautend auf feinen Namen mit dêèr Nummer D. 19783 unter der Behauptung, daß dieselbe verbrannt sei, beantragt. Der etwaige Jn- haber der Urkunde wird aufgefordert, svätestens in dem auf Freitag, den 29. September 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor dem K. Amtsgericht hier anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden unddie Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Den 4. Februar 1893. /
Amtsgerichtsshreiber Riedis ser.
[67119] Aufgebot.
Die Frau Postassistent Bellert, Klara, geb. Weyel, zu Berlin Nordufer 3, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Fracnkel zu ‘Berlin, hat das Aufgebot des dem Herrn Carl Wezel hier von dem Comtoir der Meichshauptbank für Werthpapiere ertheilten Depot- \cheines Nr. 476 580 4. d. Berlin, den 3. August 1888 über 29 000 Gulden 49/9 Ungarische Gold» rente mit Zinss. fällig 1. Januar 1889 folg. und Anweisungen beantragt. Der Inhaber der Ur- kunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 30, September 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzcihneten Gerichte, Neue Friedrich- straße 13, Hof Flügel B., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.
Verlin, den 26. Januar 1893.
Das Königliche Amtsgericht l. Abtheilung 81. [63812] :
Das K. Amtsgericht Amberg hat unterm Heutigen folgendes Aufgebot erlassen: Der zroßjährigen Dekonomenstochter Barbara Kellner dahier ift ein Schuldschein der K. Filialbank Amberg Nr. 7445 vom 25. Januar 1892 über Anlage der Summe von 250 G zu 249% verzinslih zu Verlust ge« gegangen. Auf Antrag derselben wird der Inhaber dieses Schuldscheins aufgefordert, längstens im Aufs zebotôtermine Dienstag, den 8. August l. J., Sormittags 9 Uhr, }eine Rechte hierorts anzu- melden und den Schuldschein vorzulegen, außerdem die Urkunde für kraftlos erklärt wird.
Amberg, den 19, Januar 1893. ‘
Gerichts}|chreiberei des K. Amtsgerih!8 Amberg.
(L. 8) Sqhels, K. Secretär.
zu 1 der Rechtsanwalt Heinrih Erler in Leipzig
C D G C f L L A E T I I I T S S