1893 / 36 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Feb 1893 18:00:01 GMT) scan diff

der Arbeiter auf den. Arbeitspläßen während der Db ettopan en. Der Berichterstatter empfahl im Namen des mit der Vorberathung des Antrags beauftragten Ausschusses Ueber- gang zur Tagesordnung, da bei den städtishen Bauten fon bisher in entsprechender Weise für die Unterbringung der Arbeiter während der Ruhepaufen geforgt worden ist und da Péner die städtische Verwaltung auf die Ausführung der Privatbauten keinen Einfluß hat. Nach einer längeren Besprehung wurde der Ausshußantrag angenommen.

Pet berg, 9. Fébruar. Der Kreistag bewilligte, der „Schles. S0, zufolge, 1000 #4 als Prämien für getödtete Kreuzottern.

m leßten Sommer sind im Kreise gegen“ 3500 Stück Kreuzottern getödtet und mit je 50 „Z bezahlt worden. Jm nalen Sommer soll die Prämie auf 25 9 herabgeseßt werden. Als wünschenswerth wurde es Mee, däß auch in den benachbarten Kreisen Schönau und Löwenberg gleichfalls Prämien auf die Tödtung von Kreuzottern aus- geseßt werden.

Verden (Hahnover), 7. Februar. Die Aller-Niederungen sind, wie die „K. Z.“ meldet, übershwemmt und dadurch Ver- aaen eingetreten. Die Weserbrücke bei Großhutbergen ift unpáässirbar. Das Wasser fällt jetzt. i

Regensburg, 6. Februar. Die durch den Eisftoß verursachte Vebershwemmung hat, wie der M. „Alg. Z.“ mitgetheilt wird, rote Elend und viele Gefahren mit sih gebraht. Die Stadttheile an der Donau und ganz Stadtambhof ftehen unter Wasser, in letzterer Stadt wird der Verkehr durch Kähne vermittelt. Auf der steinernen Brücke, ebenso auf der eisernen Brücke, ist der Verkehr vorsihtshalber auf das dringendste Bedürfniß e 14a worden. Die Orte Schwabelweis, Weichs, Tegernheim, Demling, Pfatter Mas an der Donau) sind überfluthet, desgleihen Steinweg,

einhausen, Sallern (am Regen); stark bedroht sind Prüfening, Pfaffenstein, Winzer; leßtere beiden Dörfer find anz vom Verkehr abgeschnitten, und von manchen Häusern ragt nur ie Dachung über die aufgethürmten Eismassen hervor. Stellenweise steht hier das Wasser über 2 m tief auf den Feldern. Die Dampf- trambahn nach Donaustauf is dort eingefroren. Die Straße nach Donaustauf teht unter Wasser und darüber zieht \ch bis an die Weinberge eine spiegelglatte Eisfläche hin. Mariaort i} von einem Wall von Eisblöcken umgeben. Eine breite Eisfläche zieht sih bis nah Regensburg. Wegen der drohenden Gefahren ist Ober-Baurath Matheis vom Ministerium des Innern hierher eñtsendet, um mittels Dynamits nöthigenfalls Eissprengungen vornehmen zu lassen.

Dresden, 9. Februar. Junfolge Shneeverwehung hat, wie das „Dresd. Journ.“ berichtet, heute der Verkehr auf der Linie Freiber g: Halsbrüccke eingestellt werden müssen. Der 9 Uhr 29 Minuten Vor- mittags auf leßterer Station abgegangene gemishte Zug Nr. 1534 ift unterwegs in den Schneemassen R Eine Mittags ein- Dee amtlihe Meldung besagt, daß seit gestern Abend zwischen chönberg-Gutenfürst durch Schneeverwehungen große Schwierig- keiten entstanden seien. Ein Personenzug blieb“ unweit der Station Reuth in der Richtung nah Gutenfürst im Schnee steckeh und wurde nah dreiftündigem Mühen wieder flott gemacht, während dies bei der entgleisten Maschine erst heute früh 4 Uhr gelang.

Man schreibt der „Karlsr. Z." von Bon durchaus zuver-

Karlsruhe, 7. Februar. der Großherzoglihen Sternwarte:

t vom 10. Februar,

Wetterberi r Morgens.

1 Aufzug von dts

Stationen. Wind. Wetter. namigen Vo

Komische

wolkig er alb bed. Cie Schnee bedeckt

Séhnee al bed.

halb bed. halb bed. halb bed. bedeckt bededckt Regen 1) bededckt Nebel

beiter Negen halb bed.) Sre nee

. Mullaghmore Aberdeen ., Shristiansund ! Kopenhagen . | Stockholm .

aranda . t Petersburg Moskau . . .

Sork, Queens- Ton » v Cherbourg . A Withurg 4 winemünde Neufahrwasser Memel A arlsruhe . . Wieshaden . Sea 44 emniß .… . Berlin. . 9. Schnee 4) Mei a4 bededckt Breglau . 3/bedeckt le d'Air ) 6'bededt H a \till|wolkig

1) Nachts, Morgens Regen, Schnee. ?) Abends, Nachts, früh Regen. 2) Dunst. © Gestern Regen und Schnee.

Uebersicht der Witterung.

Ein barometrisches Minimum unter 729 mm, über faft ganz West-Europa {stürmische Luftbewegung hervorrufend, liegt übec der Nordsee; über den Britischen Inseln sowie über Nordfrankreich wehen \türmische westlihe und nordwestlihe, über Deutsch- land mea südliche und südwestlihe Winde. Das Wetter ist_in ganz Central-Guropa warm und trübe, in den westlichen Gebietstheilen fällt Regen, in den östlihen Schnee. Die Frostgrenze verläuft von Memel die russishe Grenze entlang nach Wien. In Finland, Nordshweden und Junerrußlartd dauert die strenge Kälte ali Spa Ors meldet £27,

Utrecht 21, Lesina 28 mm Negen. Deutsche Seewarte.

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Sudraka. Ytax Grube.

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Wagner.

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Glocfe.

Sonnabend :

Epstein.

O E Ea 7 E N L O L L Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonuabend. Opern- haus. 36. Vorstellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Théâtre paré. Die Tochter des Regiments. Komische Oper in 2 Acten von G. Donizetti. Tert nah dem pra lien des St. A Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Anfang 74 Uhr.

Schauspielhaus. 42. Borstellung. ‘Zum 1. Mal: Vasantasena. Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des alt-

ierauf :

Sonntag:

indischen Königs Sudraka. Ober-Negisseur Max Grube. _— E 2 Sonntag : Opernhaus. 37. Vorstellung. Caval- ; n j 2% | leria rusticana (Bauern-Ehre). ietro Mascagni. Text na süd von Verga. In Scen vom Ober - Regisseur Teglaff. Dirigent : Kapell- meister E ut Der Barbier von Sevilla. Oper / ini Dichtung nah O, von Cesar Sterbini, überseßt von Ignaß Kv meister Weingartner.

Schauspielhaus.

Schauspielhaus.

Deutsches Theater. Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Talisman. Montag : Zwei glückliche Tage.

Berliner Theater. Anfang 7 Uhr. Sonntag : Nachmittags 23 Uhr: 6 Sorma, Anna Haverland, Ludwig Barnay, Ludwig Abends 74 Uhr: Die Journalisten. Montag: Dora.

Lessing-Theater. Anfang 7ck Uhr. Sonntag: Eiue Palastrevolution.

Montag: Heimath. i Dienstag: Zum 1. Male: Das gelobte Land.

Wallner-Theater. Sonnabend: Die große Anfang 74 Uhr. Sonntag: Der Probepfeil.

Montag: Die Grofstadtluft. Dienstag : Zum 1. Male: Der Fall Clémenceau.

Pont-Biqguet. S : In Borbereitung : Die beiden Champignol.

L

î

*

lässiger Seite wird uns über ein Méteor berichtet, das am Sonn-

tag

bend bald nach Dunkelwerden die Blicke auf fich zog. um 6 Uhr 32 Minuten gerade im Westen als weißlich leuchtende

Es erfien

Kugel von etwa einer Bvogenminute Durchmesser in etner Höße von

westen zu. Swhweit

wird berichtei: Neulich

40 Grad und bewegte fsch in abwärts eigter Bahn na Nach etwa 2 Secunden ves, e ähnlih dèm einer Rakete, für kurze Zeit zurücklassend.

Grafen burg bei Brumath, 7. Februar. Der „Straßb. FOE: ih \{hon, am

dch Süid- and das Meteor, einen

ittwoch, 18. Januar, Nach-

mittags etwas nach 42 Uhr, wurden hier mehrere, kurz aufeinander folgende Erdstöße, wovon sich der leßte durch grofe Heftigkeit aus-

zeichnete, wahrgenommen. Heute, Dienstag, hat

ih dieses Natur-

ereigniß um dieselbe Tageszeit wiederholt, wenn auch in weniger heftiger Weise als das leßte Mal. Jeweils ging *dèên eigentlichen Stößen ein donnerähnliches Rollen voraus, lud zwar machten die e Oefen und Lampen zum Erzittern bringenden Stöße den Findruck, als ob im Keller eine Explosion erfolgt oder ein Mauer-

werk eingestürzt wäre.

Wien, 10.

Thauwetters sind laut Meldung des „W. T. Lc Ie Ortschaften übershwemmt; die Einwohner haben größten-

re Wohnungen räumen müssen. t N i Wegen des Näherrückens der Eisbewegungen sind in

theils i stark gefährdet: Wien Rettungsvorkehrunge

Donau ift infolge Eis8gánges überschwemmt.

n verfügt.

Joche der dortigen Donaubrücke fort.

Triest, 9. Februar. Nah Meldungen der „Köln. Ztg.*® aus Zante sind die Marcus-Kirche, das venetianishe Castell

und tas Theater einge

T odte und einige hundert Verwundete.

stürzt.

ebruar. Infolge der Eisstoßbewegung und des

T. B.“ riehrere nieder- Die Stadt Poechlarn ist

Die Ortschaft Stein an der Der Eis\toß riß zwei

Man zählt in der Stadt fünf

Das Zittern des

Bodens dauert fort. häufig werden auhch noch kleine

Erdstöße verspürt.

London, 8. Februar. Aus Brisbane wird dem „B. R.“ be- richtet: das Wasser steht 30 Fuß tief in den Straßen, in einigen

Sträßen der Vorstadt sogar 60 Fuß tief.

als 500 Häuser sind zerstört worden.

los, mußten zu den Booten ihre Zuflucht nehmen. In äusern ist die Gas- und Wasserzufuhr durch

ed gebliebenen

die ck

t d erstörung der Roben unterbrochen.

Viele Fabriken und mehr 100 Familien, völlig heimath- In den un-

Das Wasfer sinkt jett.

Der Gouverneur hat endlih nach Ueberwindung der größten Schwiertg- feiten die Stadt erreicht, da die zwischen Brisbane und Jpswich

liegenden Städte völlig unter Wafser stehen.

In Australien weiß

man ‘si{ch einer ähnlihen Fluth nicht zu erinnern,

London, 9. Februar.

Drahtmeldung

Nach einer bei Lloyds eingegangenen aus Corunna ist der Dampfer der Anchor-Linie

„Tr inacria“, der von Glasgow nach Neapel unterwegs war, in der Nähe des Cap Villano gänzli gesunken. Nur zwei Mann von der Besckung wurden gerettet, die übrigen 37 sind ertrunken.

London, 10. Februar.

Die Irrenanstalt in der Nähe von

Dover E ist, wie „W. T. B.“ berichtet, durch eine

Feuersbrunst zerstört worden.

Leben gekommen.

Anfan

in 2 Acten von G.

mann. Dirigent : Anfang 7 Uhr.

Fiesco.

Sonnabend :

Sonnabend :

Sonnahend :

Friedrih - Wilhelmfiädtishes Theater.

von Max Gabriel.

Dirigent :

Anfang 7 Uhr. Sonntag: Der Garde-Husar.

Chausseestraße 25.

Operette in 3 Acten von Oscar Walther.

In Scene geseßt vom

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: Gläubiger, 1 Act von ugus Strindberg.

um

iquet. Shwank in 3 Acten von Deuts von Max Schönau. Sigmund Lautenburg.

51. Male: - amilie

Anfang 7 Uhr.

Gläubiger. Hierauf:

Kroll's Theater. Sonnabend: Wegen Privat- feftlihkeit ge{lofen.

In Scene geseßt vom 7 Uhr.

Oper in dem gleih-

43. Vorstellung. Vasantasena. Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit freier Benutzung der Dichtung des altindischen Kön In Scene geseßt vom Ober-NRegisseur Anfang 7 Uhx. Montag: Opernhaus. Gedächtnißfeier für Richard

Der Ko-

amlet. (Agnes

Heimath.

um 7. Male: Der Garde-Husar.

Herr Kapellmeister Federmann.

Tragikomödie in Regie: Hans Meery.

lerandre Bisson. In Scene geseßt von

44 Insassen sind dabei ums

e geseßt

Nossini. Kapell-

Königs

Der

Musik MNegisseur

3out-

Familie

Operngese Domenech;

Sonnabend: e: in 4 Acten von Victorien Sardou.

als Gast.) Anfang 7# Uhr.

Binder. Dirigent :

Insel. von R. Mader. reiter.

E

Victoria-Thegater.

ebillemont und C. A. Raida.

Ueues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). Zum 1. Male: Tosca.

Sonntag: Tosca.

Theater Unter den Linden. Sonnabend: Zum 28. Male: La 3 Acten von Horst un i | Weinberger. JInscenirt dur den artist. Leiter Ed. Kapellmeister A. Ferron. militär. Evolutionen im 3. Act arrangirt von L. Gundlah. Vollständig neue Ausstattung an Deco- rationen und Kostümen. Hierauf : p Strenen, . Regel. Der choreogr. Theil” von Jos. Haß-

Balletmeister Herrn L. Gundlach. (Sensationeller Erfolg.) Anfang 74 Uhr.

Stein.

Ballet in 1 Act von

Inscenirt dur den

Adolph Ernst-Theater.

Graselli.

Nestroy. Müller. 74 Uhr.

Dirigent: Victor

Sonntag: Dieselbe Borstellung.

Urania, Anstalt fúr volksthümlihe Naturkunde. Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

Geöffnet von 12—11 Uhr.

Concerte.

Sing-Akademie. Sonnabend, Anfang 8 Uhr : Concert des Klavier-Virtuosen Frit Masbach mit dem Berliner Philharmonischen Orchester unter (liger Leitung der Herrn Prof. Fr. Gerusheim,

owie unter gütiger

5. Ensemble-Gastspiel der französischen haft. Die Favoritin. (Leonore: Mlle. Fernand: Nr. Engel; Alphons: Mr. de Padilla; Belthazar: Mr. Mayan.) Anfang 7# Uhr.

Belle - Alliancestraße 7/8. Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Die Reise um die Welt in abtaig stattungsstück mit Ballet j von A. d’Ennery und Jules Verne.

irt vom Balletmeister C. Severini. Anfang 7x Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Die Reise um die Welt in achtzig Tagen.

Tagen. ; in 5 Acten (15 Bildern)

ende Erben. Musik von

Sonnabend: Zum

49, Male: Moderunes Babylon. Gesangspofse in 3 Acten von Ed. Jacobson und W. Couplets theilweise G. Steffens. In Scene geseßzt von Adolph Ernst. Anfang 7# Uhr. ,

Sonntag: Dieselbe Vorste0.ung.

Thomas-Theater. Alte Jakobstraße Nr. 30. Sonnabend: Gesammt-Gastspiel des Wiener En- semble unter Leitung des Directors Frans Josef Nestroy - Cyclus.

Preise, Zum 5. Male: Dex böse Geist Lumpaci vagabundus, over: Das liederliche Kleeblatt. Zauberposse mit Gesang in 3 Aufzügen von Johann Musik von Adolf Müller. Holländer.

von G. Görß.

Mitwirkung der Liedertafel (Chormeister: A. Zander).

*

Liestal, 9. Februar. Das Obergericht von Basel-Land wie „W. T. B.* meldet, in dem Prozesse gegen die Iura-Simbe

Eisenbahn wegen des Mönchensteiner Eisenbahnunglücks ebenfalls die Frage der groben Fahrlässigkeit- bejaht.

Brüssel, 9, Februar. Ju der Schelde sind, wie „H. T. B.“ melvet, zwei Walsi sche gefangen worden. Es wird beabsichtigt beide Riesenthiere nah Brüssel zu hafen und dort auszustellen.

Konstantinopel, 10. Februar. Gestern Abend 84 Uhr wurde nach einer Mittheilung des „W. T.B.“ hier ein starkes, 30 Secunden anhaltendes Erdbeben verspürt, das sich in der Richtung von Westen nach Osten bewegte.

Christiania, 9. Februar. Nach den bis jeßt vorliegenden Meldungen des „W. T. B.“ beträgt die Zahl der während des Sturmes bei den Lofoten verunglückten Fischer 123. Es if ey Su zur Unterstüßung der Hinterbliebenen der Verunglückten erlassen.

Kopenhagen, Die Zustände auf der Jufel Anholt fangen näch einer Meldung der „Köln. Z.“ an, Beforgniß zu erregen. Seit dem 28. Dezember ist die Insel ohne Verkehr mit dem Festland und noch immer ist. bei dem festen Eisgürtel, der sie umgiebt, an ein Durchdringen von Booten nicht zu denken. Drei Schiffe liegen ein- gefroren auf dem Riff und die Mannschaft, 31 Personen, zehrt nun von den knappen Vorräthen, die selbst bei der größten Sparsamkeit nur ganz turze Zeit ausreihen können.

Kopenhagen, 9. Februar. Der Eisbreher „Mejölner“ aus Nyborg holte nah einer Meldung des „W. T. B.“ heute früh die Reisenden und die Post von dem im Eise noch festsißenden „Stärkodder“ ab und brachte sie nach Korsör, von wo sie tmittelz Extrazugs um 11} Uhr nah Kopenhagen befördert wurden,

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Bremen, 10. Februar. (W. T. B.) Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen ist heute Mittag zur Theilnahme an der Schaffermahlzeit hier eingetroffen.

Wien, 10. Februar. (W. T. B.) Der Kaiser empfing heute eine aus Karlsburg eingetroffene Deputation des 62. Jn- fanterie-Regiments in Audienz. Die Deputation begiebt \ich unter Führung des Regiments-Commandeurs nach München, um den Prinzen Ludwig von Bayern anläßlih seiner fünfundzwanzigjährigen Jnhaberschaft des gedachten Regiments zu beglückwünschen.

St. Petersburg, 10: Februar. (W. T. Y)“ Die heutige Nummer der Geseßsammlung enthält den Kaiserlichen Befehl zur Aenderung der Namen der beiden Städte Dorpat und Dünaburg in Jurjew bezw. Dwinsk.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)

Concert-Haus, Leipzigerstraße 48. Sonnabend: Karl Meyder-Concert. Anfang 7 Uhr. ODuv. „Die Stumme von Portici“ von Auber. „Martha“ von Flotow. Phantasie aus „Charles VI.“ von Halevy. „Waldeszauber“, Walzer von Vollstedt. „Zigeunerweisen“ für die Violine von Sarasate (Herr Hellriegel). Dienstag, 14. Februar (Fastnacht): : Letßtes Familien-Ball-Fest. Ballet arran- Billets à 3 A im Bureau des Hausés.

Musik von

Saal Bechstein, Linkstraße 42. Sonnabend, Anfang 7+ Uhr: Ax. (lehtes) Concert (Klavier- Abend) von Friß Blumer.

Großes Aus-

Schauspiel

(Frl. Barkany | Cixcus Renz (Carlstraße.) Sonnabend, Abends

Operette in

Carl Nenz in Husaren-Uniform.

Oceana

Die Auftreten des anerkannt besten S

«Germinal*“. Zum Schluß : Musik Eiu Künstlerfest. “Wz meister A. Siems,

vom Director Franz Renz, Großer L Costume, Nequisiten, Wagen vollständig neu. Mitwirkung des gesammten Personals. 100 Damen.

Sonntag: 2 große Vorstellungen. 4 Uhr (ein Kind frei): Die Touristen. 74 Uhr: Eiu Künstlerfest.

annstädt. Musik von

74 Uhr: Gala-Sports-Vorstellung. Aus dem viel- seitigen Programm wird besonders hervorgehoben : Hippologischer Congreß von 36 Vollblutpyferden, vor- geführt vom Director Fr. Renz. -Concurrenz- Schule geritten von Frl. Clotilde Hager und Frl.

( i j Die groß- artigen Tremplinsprünge über, 8 bis 10 Pferde, aus- geführt von den besten Springeru der Gesellschaft.

ulreitèrs der Welt Mr. James Fillis mit seinem Bollblutpferde

Große N us\tattungs - Pantomime vom Hofhballet- i Mit überraschenden Licht- und Wassereffecten und auf das S ugendiie inscenirt

lumencorfo. Unter Ballet von

Nachmittags Abends

Familien-Nachrichten,

Verlobt: Frl, Hanna Kühnemann haven). Frl, Gertrud Sch{midt mit

Avaci | Pfarrer Wilhelut Diederichs (Wesel Hiesfeld).

Bolfst Margarete von Burchard (Berlin—Edemissen).

Negie : Franz | Geboren: Fin Sohn: Hrn, Anfang

Fruhner (S{hwanowitz). Eine

Pastor Hagemann (Schreiberhau).

Eberty, geb. Grece, (Berlin).

Redacteur: Dr. H. Klee, Directór. B e cl i n Lb - ÄdiopivÄditelint ain Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt. Berlin §SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (eiushließilih Börsen-Beilage).

Berliner

mit Hrn. Ober-Stabsarzt Dr. Kleffel B O Brn. Hrn.

Verehelicht: Hr. Pastor Karl Lange mit Frl.

Pfarrer Georg

Berbig (Schwarzhausen i. Thür.). Hrn. Pastor Tochter:

Hrn. Hauptmann Wettich (Diedenhofen). Hrn.

Gestorben: Hr. Gymnasiallehrer Hermann Schöber (Greiz). Hr. Amtsgerihts-Rath Adolf Nuten- berg (Berlin). Fr. Stadtgerichts-Rath Octavia

M 36.

Nickamtltliches.

Dem Bundesrath ist nachstehender

Entwurf eines Gesetzes, betreffend

Abänderung des Gesetzes über die Abwehr und Unter- drücckung von Viehseuchen, zugegangen: i t 1. _ Die 88 4 un es Geseßes vom 23. Juni 1880, fe die Abwehr und Unterdrückung von Viehfeuchen (Reichs-Gescgtett S. 153), werden dur folgende Destkmmungen erseßt:

d . Dem Reichskanzler liegt ob, die Ausführung dieses Gesetzes E 0 af) : f “ee S 9 V l Bes E auf Grund desfelben erlassenen Anordnungen zu über- Tritt die Seuche in einem für den inländischen Nie bedrohlihen Umfang im Ausland oder in einer Folden Be es Meichsgebiets oder in folcher Ausdehnung auf, daß von den zu er- greifenden Maßregeln nothwendig die Gebiete mehrerer Bundes- staaten betroffen werden müssen, so hat der Neichskanzler oder ein von ihm bestellter Reihscommissar für Herstellung und Erhaltung der Einheit in den seitens der Landesbehörden zu treffenden oder getroffenen Maßregeln zu Jorgen und zu diesem Behuf das erforder- liche anzuordnen, nöthigenfalls auch die Behörden der betheiligten Bundesftaaten unmittelbar mit Anweisungen zu versehen. - 7

Alle Vich- und Pferdemärkte sollen durch ¡beamtete Thierärzte beaufsihtigt werden. Vieselbe Maßregel kann auch auf die von Unternehmern bebufs öffentlichen Verkaufs in öffentlichen oder pri- vaten Räumlichkeiten zusammengebrachten Viehbestände, auf die zu Zuchtzwecken öffentlich aufgestellten männlichen Zuchtthiere, auf öffentliche Thierschauen und auf die durch obrigkeitliche Anordnung veranlaßten Zusammenziehungen von Pferde- und Viehbeständen fowie auf Gastställe, Schlachthäufer und Ställe von Viehhändlern auégedehnt werden. Der Thierarzt is verpflichtet, alle von ibm auf dem Markt oder unter den vorbezeihneten Pferde- und Vieh- beständen beobachteten Fälle übertragbarer Seuchen oder feuchen- verdächtiger Erscheinungen fogleih zur Kenntniß der Polizeibehörde u Us und ars O, Untersuhung des Falles die An- ordnung der efforderlichen polizeilihen Schutzmaßreageln ; - antragen. s G Eee

os f ; 4 f Thi F

Liegt Gefahr im Verzuge, so ist der Thierarzt be \

_, Lieg r im Verzuge, so zt befugt, shon vor polizeilichem Einschreiten die Abfonderung und Bewachung der er- trantten und der verdächtigen Thiere anzuordnen.

Wt Sis „„Artitel 2,

Im F 18 desfelben Gesetzes ist in der ersten Zeile die Ei

i e en G e ie Ein- haltung „(§ 14)“ zu streichen. y Dts 0% ; Artikel: 3. ile FF 19, 22 und 27 desselben Gesetzes werden d C SO Ld, ch 4 8 urh folgende Bestimmungen ersetzt: L E 8 19.

l) Die Abfonderung, Bewachung oder polizeilihe Beobachtung der an der Seuche erkrankten, der verdächtigen und der der Seuchen- gefahr ausgeseßten Thiere. j

Der Besißer eines der Absonderung oder polizeilichen Beobach- tung unterworfenen Thieres is verpflihtet, auf Erfordern folche Einrichtungen zu treffen, daß das Thier für die Dauer der Ab- jonderung oder Beobachtung die für dasselbe bestimmte Näumlich- keit (Stall, Standort, Hof- oder Weideraum u. \. w.) nicht ver- lassen kann und außer aller Berührung und Gemeinschaft mit anderen Thieren bleibt.

T § 22.

4) Die Sperre des Stalles oder sonstigen Standortes feuchen- franfer oder verdächtiger Thiere, des Gehöftes, des Ortes, der Weide oder der Feldmark gegen den Verkehr mit Thieren und mit den Gegenständen, welhe Träger des Ansteckungs\toffes sein önnen.

Lis Sperre des Gehöftes, des Ortes, der Weide oder der Feldmark darf erst dann verfügt werden, wenn der Ausbruch der Seuche durch das Gutachten des beamteten Thierarztes festgestellt ift …, Die Sperre eines Ortes oder einer Feldmark i nur dann zu- lässig, wenn die Seuche ihrer Beschaffenheit nah eine größere und allgemeinere Gefahr einshließt. Die Sperre kann auf einzelne Straßen oder Theile des Orts oder der Feldmark beschränkt werden. __ Die polizeilich angeordnete Sperre eines Stalls oder sonstigen Standorts, eines Gehöfts oder einer Weide verpflichtet den Be- sier, diejemgen Finrichtungen zu treffen, welhe zur wirksamen Durchführung der Sperre vorgeschrieben werden. ;

R

4 , w 21.

83) Die ÜUnschädlichmachung (Desinfection) der von den kranken oder verdächtigen Thieren benußten Ställe und Standorte, sowie des von ihnen herrührenden Düngers und die Unschädlihmachung oder unschädliche Beseitigung der mit denselben in Berührung ge- kommenen Geräthschaften und fonstigen Gegenstände, insbesondere auch der Kleidungsstüe folcher Perfonen, welche mit den kranken hig wehe eng oes find.

Srforderlichenfalls kann auch die Desinficirung der Personen welche mit seuchenkranken oder verdächtigen Thieren in Becismens getommen lind, angeordnet werden.

In een der Seuchengefahr und für die Dauer derselben kann die 4 gung der von zusammengebrachten, der Seuchengefahr ausgefeßten Thieren benußten Wege und Standorte (Nampen, iten, Gastställe, „Marktpläße u. #. w.) polizeilich angeordnet rden. Die Durchführung dieser Maßregeln muß nah Anordnung des beamteten Thierarztes und unter polizeiliher Ueberwachung Gld. dn S 96 belfers etre 4. S esjelben Geseßes sind die Worte „innerhalb des Seuchenorts oder dessen Umgegend“ zu streichen. ; : : Artikel 5. : Der § 29 desselben Geseßes erhält als zweiten Abjatz folgenden

Zusatz:

11) Die öffentliche Bek, s Y ErlöfÉtns Len See efanntmachung des Ausbruhs und des rtikel 6.

| / A Hinter § 44 deéselben Gefeßes wird eingeschaltet : ce, Maul- un A lauenfeuqe.

a.

Ist der Ausbruch der Maul- und Kl in ei : oder auf einer Weide festge tellt, fo S 4 Gnem Stolle Seuchengefahr ausgefeßten Thiere, welche sich in demselben Stalle oder Gehöft oder auf derselben Weide befinden, olizeilich an- Cut werden. Die Atdrung der Frthun bedarf nicht der Qu t erden. S Thierarztes, mu jedo polizeilich über-

,_ Milch von Thieren eines Seuchengehöfts oder einer der S unterworfenen Ortschaft oder Feld rf in ( "Bin stande weggegeben er Dage dane ie la S, is

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlich

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Be

wird

mäßig nicht ausreichen, um die Maul-

Bevölkerung, insbesondere

zeitig die Viehpreise höher stehen.

Zwischenträger leiht auf gesunde Thiere übertragen Ausbruch i aber

empfänglichen Thierarten bisher niht beobachtete Ausdehnung und Dauer erreicht hat.

land vollständig erloshen war, trat einigen Grenzfreifen Grenze sowie in den

längs der beziehungsweise 20, auf die Königreiche ziehungsweise 94, auf Elfaß-Lothringen 12, auf alle übrigen deutschen

Landestheile 64 Gemeinden entfallen. wann die Seuche an Ausdehnung, trat in fast allen deutschen Bundes-

meinden und 40699 Gehöfte.

gierungs- 2c. Bezirke, 739 Kreise 2c., Gehöfte betroffen wurden.

feuchten Gebietstheile,

die Berechtigung und ris von Seu Schußmaßregeln na

n Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 10. Februar

Desgleichen darf Milch aus Sammelmolkereien nur nah

erfolgter Aufkochung weggegeben werden, wenn auch nur ei betheiligten Viehbestände unter Sperre gestellt ist. l iiadtd

é E * Artirel 7. Der § 45 des\elben Gesetzes erhält als zweiten Abfaß folgenden

Zusaß:

beständen kann unter bestimmten, von der Land N ( j mten, ‘andesgesetzgebung fest- ¿ustellendenZBedingungen polizeilih angeordnet t G

Die Impfung von der Ansteckung ausgeseßten Yindvieh-

A: L, d , 2 Dee Begründung hierzu lautet: ?

Oi 4 » » 4 c F] 7

Die in dem Gefeßentwurf vorgesehenen Ee 5nderungen undo Er-

gänzungen des Viehseuchengeseßes vom 23. Junt 188 nzu i gejeßes vom 23. Juni 18 s geseßlihen Rahmen zu i vei

erweitern, innerhalb dessen veterinärpolizei- e Maßregeln zur Unterdrückung von Viehfeuchen getroffen eke sen, da die nah diesem Geseß zulässigen Maßregeln erfahrungs- jen, um und Klauenseuche zu tilgen und Lungenseuche des Rindviehs auch in alten LTOs der Krankbeit

ohne Aufwendung unverhältnißmäßig hoher Kosten auszurotten.

Die vorgeschlagenen Aenderungen des Gesetzes sollen den Bundes-

h in den Stand seßen, auf Gr i f ;

Ur n ! Ben, rund der i » C Verpflichtung die | hm gemäß § 30 obliegenden Een, und den Polizeibehörden der Zaum gewahren, unter den zugelassenen Mittel; Bekämvf f Seuchen" die für den besonderen g Da is Ag

s) "1% rf (ck 2 Anwendung wirksamer Schußmaßregeln allgemein einzelnen Bundesstaaten

_die für de ren Fall geeignetsten auszuwählen. s Bedürfniß zur Abänderung beziehungsweise Verschärfung der ehenden geseßlichen Vorschriften ergiebt sih aus den Erfahrungen,

welche in neuerer Zeit bei der Bekämpf ds e ‘S | ) l © ung der Maul- K H seuche in allen Theilen des Reichs gemacht sind. i und auen

Die bezüglich der Lungenseuche vorgeschlagenen Aenderungen ent-

5 4 y Mod rut M: C

O dem Bedürfniß, welches in der preußischen Provinz Sachsen gervorgetreten ist und in den dortigen eigenartigen Biehwirth schaft feine Begründung findet. :

Verhältnissen der

Der veterinärpolizeilichen Bekämpfung der Maul- und Klauen-

N N in früheren Zeiten keine große Bedeutung beigemessen, gel f E Fe in den betroffenen Viehbeständen verhältnißmäßig [mel verlief, selten den Tod oder eine dauernde Werthverminderung

asener Thiere herbeiführte und in der Negel nah einmaligem rchziéhen einés raumlichen Gebietes von selbst erlosch.

n neuerer Zeit ist der Verlauf der Seuthe ein ganz! anderer infolge dessen der wirthschaftliche Schaden, welcher derfesäinmten E ( ) aber den Viehhaltungen und dem Vieh- e En ein außerordentlich bedeutender geworden. . Die durch wSermnehrung und Verbesserung der Communicationsmittel herbei-

geführte Erleichterung des Biehtransports t 1

gefü rrleichte ‘at gestattet jeßt dem Handel G Les Zeit Vieh aus allen Theilen des ÎInlandes Ta E Yebieten des Auslandes nach allen deutschen Marktorten zu bringen,

von einem Marktorte wieder nah anderen zu schaffen, wenn dort H / : X i Mit dem Viehverkehr hat fi Berschleppung des Ansteckungs\toffs da leßterer dur Viehtransporte und auf i wird, bevor der der Krankheit bei den bereits inficirten, äußerlich ees ge[und erscheinenden Thieren - des Transports fest- ellt werden fann. So ist es gekommen, daß Gegenden, in welchen Seuche erloschen war, wiederholt in ganz furzen Zwischenräumen neuem verseuchten, und daß die Seuche unter den für sie N L Dea

Wiederkättern und Schweinen eine

zeitig die Gelegenheit zur« hohem Maße vermehrt,

Nachdem die Seuche im zweiten Vierteljahre 1887 in Deut sch- ; lie im dritten Vierteljahr in Preußens an der russishen und österreihischen 1 bayerishen Grenzbezirken Wolfstein und Passau in dem badischen Amtsbezirk Konstanz auf, verbreitete fich vom Viehhandel benutzten Eisenbahnen und herrschte am Jahres in 229 Gemeinden, wovon auf die preußischen

[luß des vinzen Brandenburg, Schlesien und Sachsen 38 beziehungsweise 32 Bayern und Sachsen 29 be-

Während des Jahres 1888 ge-

ten und im ganzen in 1205 Gemeinden und 3295 Gehöften auf. Auch

im Zahre 1889 nahm die Seuche stetig an Ausdehnung zu und trat in 24 Bundesstaaten, 80 Regierungs- 2c. Bezirken, 71 6259 Gemeinden und 23 384 Gehöften auf; gegen Ende des Jahres 1889 und zu Anfang des Jahres 1890 ging die Seuche etwas zurü erreichte dann aber zum Schluß des leßteren Jahres eine noh größere

715 Kreisen c,

breitung. Im ganzen wurden im Jahre 189 (

( . Im gan; rde n Jahre 1890 von der Seuche offen 21 Staaten, 77 Negierungsbezirke, 769 Kreise 2c., 9263 Ge- ide! } _ Im Jahre 1891 blieb die Verbreitung Seuche ungefähr die gleihe, indem von ihr 25 Staaten, 79 Ne- f 10545 Gemeinden und 47 865 | : Ebenso ist im Jahre 1892 ein Zurük- "n der Seuche im allgemeinen noch nit bemerkbar geworden.

Nach den im Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeiteten Jahres-

berichten über die Verbreitung von Thierseuchen, welchen die obigen

stischen Notizen entnommen sind, wurde die Seuche seit ihrem

Einbruch im Jahre 1887 in Deutschland hin und her vers{le

( re 1 L [chleppt und fortgeseßt durch Neueinshleppungen aus dem Auslande die Alle Theile Deutschlands wurden von der Seuche betroffen;

I , , ad e e chte sie im südlichen, im mittleren, im östlihen und E tshland die vergleihsweise stärkste Verbreitung ; häufig ver- welche bereits seuhenfrei geworden waren, neuem. h i Der durch das Herrschen der Seuche seit mehr als fünf Jahren

verursachte unmittelbare und mittelbare Schaden läßt sih in feinem

ange nicht mit einiger Sicherheit bestimmen. Er seßt sich l ; : ôU- nen aus den Verlusten infolge Eingehens erkrankter E aus

der Werthverminderung durchgeseuchter Thiere 3 dem Aus ? tukia vor Mit geseuch hiere, aus dem Ausfall der Schädigung der zur Mast aufgestellten Thiere, und Nachtheilen, welche Landwirthen, Händlern und Gewerbetreibenden aus t polizeilich angeordneten Spercen von Gehöften, Orten und Märkten owie ; Jedenfalls

und Zugvieh während der Krankheit, aus der endlih aus den

/ verhängten Verkehrösbeshränkungen erwa ¿ ist der wirth chaftlihe Schaden, welchen das Sen f Herrschen der Seuche in Deutschland angerichtet hat,

ehr großer. Das Verlangen der dabei betheiligten Berufs-

aus den

kreise nah wirksamerer, veterinärpolizeiliher Bekämp der S

ist ti ein ames T eo hat in zahlrei A g Dee eshlüssen von landwi aftlihen Vereinen, des deutschen Land- wirthschaftsraths1) und des preußischen Lanbed-Oekotomici Soil ima 2) Ausdruck geen. ;

en Petitionen und

Zur Begründung der einzelnen Besti ë f

E ee au de z estimmungen des Gesetzentwurfs Zu Artikel 1.

Der § 4 des Gesetzes bom 23. Juni 1880 legt dem Reichskanzler

erpflichtung bei, dafür zu forgen, daß bei dem

en im Inlande die betheiligten Landesbehörden

einheitlichen Gesichtspunkten treffen und durch-

1) Beschluß vom 12. März 1892.

2) Beschluß vom 18. November 1892.

.

Preußischen Staats-Anzeiger.

1893,

führen. Noch vielmehr erscheint leßteres nothwendig, wenn eine Seuche um benachbarten Auslande in einem für den inländischen Bichbete bedrohlihen Umfange herrscht und es sich um die Abwehr der Ein- f{leppung der Seuche handelt. Denn es kann ein Einfuhrverbot, welches einer von zwei an das verseuhte Ausland angrenzenden deutschen Bundesftaaten erläßt, den beabsihtigten Erfolg nicht haben, wenn der andere nicht das gleiche Einfuhrverbot anordnet. Desgleichen würde eine strenge Grenzcontrole zur Verhütung de Viehschmuggels oder der Einführung kranker oder verdächtiger Thiere in dem einen Staat feinen Zweck verfehlen, wenn in dem anderen die Viehcontrole an der Landesgrenze gar nit oder ungenügend ausgeübt wird Ä Ver F 4 des Gesetzes hat daher in dem § 4 des Entwurfs zu lang des zweiten Absatzes eine Ergänzung erhalten, welhe den teidsfanzler in den Stand seßt, bei drohender Gefahr der Seuchen- Abch, s E Anordnung und Durchführung gleichartiger e geln an S Reichs herbeizuführen, er ganzen bedrohten Strecke der Reichsgrenze Vie Im § 17 des Gesetzes ist der Grundsaß zieh- und Pferdemärkte durch beamtete Thierärzte überwaht werden sollen. Sodann werden gewisse Anhäufungen von Vieh aufgeführt welche nah dem Ermessen der zuständigen Behörde der thierärztli en UVeberwahung unterworfen werden fönnen. Auf Grund der En fahrung, daß Anfammlungen ven Vieh aus verschiedenen Orten der Uebertragung des Ansteckungss\toffs Vorschub leisten und in Zeiten des epidemishen Auftretens einer leiht übertragbaren Seuche die Haupt- ursache der Seuchenvershleppung abgeben, haben die Polizeibeba en vielfach in allen im Gefeß aufgeführten Fällen von der Befugniß" zur Anordnung der thierärztlihen Ueberwachung Gebrauh ge- mat. Uebersehen sind aber in dem Geseß bie Gast- ställe, die Schlachthäuser und die Ställe bon Viehhändlern, deren Befeßung mit Vieh aus verschiedenen Gegenden beständig wechselt und die deshalb besonders in Zeiten einer Seuchenevidemie vórzugs- Pee ie P agi un Lueg Des Contagiums geeignet ». (a dem Gntwurf find daher diese Stätten2der Anf geeigneter Stelle éingefattot i e A -—- ZuJlrtitkel2:

m F 18 des Geseßes empfiehlt i) oe &rreichunc Einschaltung „(§ 14)“ hinter den Anfangorten r N der Seuchengefahr“, weil der Hinweis auf den von der Feststellung eines Seuchenausbruchs durch den beamteten Thierarzt handelnden §9 14 die Auslegung zuläßt, daß die in den S9 19 bis 29 des Gesetzes aufgeführten Shußmaßregeln erst angewendet werden dürfen, wenn ein Seuchenfall in dem Bezirk, für welchen Schutmaßregeln angeordnet werden follen, bereits von cinem beamteten Thierarzt festgestellt worden ist. Es ist aber häufig unerläßlich, Schußmaßregeln für einen inländischen Bezirk {hon dann anzuordnen, wenn das Auftreten der Seuche im benachbarten Auslande oder in einem entfernteren inländishen Bezirk bekannt wird, in dem zu shüßenden Bezirk aber ein Ausbruch der e niht erfolgt ist. Die Beseitigung des Hinweises auf den § 14 im Entwurf soll der die freie Berwoegung der Beterinärpolizei beshränkenden Auslegung des § 18 begegnen.

Zu Artikel 3. __ Im §-19 des Gesezes is als Mittel zur Bekämyfi Seuchen die Absonderung, Bewachung oder polizeiliche Dee der an der Seuche erkrankten und der verdächtigen Thiere aufgeführt Dieses sehr wirksame Mittel darf daher auf gesunde Thiere, welche nah der Bestimmung des Begriffs der Verdächtigkeit im § 1 des Geseßes weder als „der Seuche“ noch als der Ansteckung verdächtig“ gelten können, feine Anwendung finden während doch beim Herrshen einer leiht übertragbaren Biehseuche, wie der Maul- und Klauenseuche, es für die Veterinär- polizei von großer Wichtigkeit ist, unter Umständen die polizeiliche Beobachtung von Viehbeständen, welche für die Souche empfänglih sind, auch dann anordnen zu dürfen, wenn noch feine Thatsachen bekannt geworden sind, die die Vermuthung der bereits erfolgten An- steckung dieser Thiere zu bégründen geeignet sind. Wenn ¿M aus einer Gegend, in welcher die Seuche notorisch herrs{cht, Viehtransvorte auf einem Markte ankommen, fo sind nah den gemachten Erfahrungen in der Negel einzelne Thiere dieser Transporte schon in ibrer Heimath angesteckt worden und befinden si, fofern sie äußerlich ‘noch gesund erscheinen, in dem Stadium der Incubation. Es ift daher dringend geboten, in solchen und ähnlichen Fällen, die aus verdächtigen Gegenden fommenden Viehtransporte der Absonderung und Beobachtung zu unterwerfen, bis die Incubationszeit, welche bei der Maul- und Klauenseuthe drei bis sieben Tage zu währen pflegt, abgelaufen ift. Anderenfalls würden dur die Zulassung des Weitertransports der Thiere und der Berührung derselben mit anderen Viehbeständen der weitesten Berschleppung der Seuche Thür und Thor geöfnet werden Es erschien daher die Aufnahme einer Einschaltung in dem § 19 er- forderlich, welche es zuläßt, das Mittel der Absonderung, Bewachung oder polizeilichen Beobachtung unter Umständen auch f alle der Oa rag euten Thiere anzuwenden. M —_ m dritlen Absaß des § 22 "des Gesetzes ift die Zulässigkeit de Sperre eines Orts „oder einer Feldmark von dem Dirt der Borausfeßungen abhängig gemaht. Es muß die Seuche ibrer Bet schaffenheit nach eine größere und allgemeinere Gefahr eins{ließen und es müssen Thiere in größerer Anzahl davon bereits befallen fein. Die leßtere Voraussetzung verhindert die Verhängung der Orts- oder Feld- marksperre, solange nur wenige Thiere erkrankt find. Es ist aber zur wirksamen Bekämpfung der Maul- und Klauenfeuche erforderlich, daß die Sperre des Orts oder der Feldmark sofort nach Feststellung des ersten Seuchenausbruchs exfolgt, weil bei der leichten Uebertragbarkeit der Seuhe mit Bestimmtbeit anzunehmen ist, daß zur Zeit des Sichtbarwerdens der ersten Erkrankung bereits viele Thiere desfelben Bestandes angesteckt sind und daß „der Ansteckungsstoff meistens s{hon auf Thiere benach- barter Ställe 2c. übertragen worden. Erfahrungsmäßig wird die Seuche häufig durch Thiere aus anscheinend noch seuchefreten Ställen eines Vrts vershleppt, bevor der Ausbruch der Seuche in mehr als einem Stalle festgestellt werden konnte. Es findet diefe Erscheinung darin ihre Erklärung, da die Viehbesißer bei dem Bekanntwerden des ersten Seuchenausbruc s im Orte unter Umständen ein erhebliches Interesse daran haben, ihr von der Seuche bedrohtes Vüeh zu ver- faufen und auszuführen, bevor die Ortsfperre verhängt wird. __Es empfiehlt si daher die obige Vorausseßung des Gefeßes atel T I vor esehen, durch Streichung der Worte ere tn größerer Anza ) ‘its befal finde iu beseitigen. zahl davon bereits befallen „ur die vorgeschlagene Einschaltung der Worte i ihnen herrührenden Düngers“ im man Absagz d: ie Gej dAR foll klargestellt werden, daß unter Umftänden au die Unfchädli machung (Desinfection) des von kranken oder verdächtigen Thieren E i E en s darf, da bisweilen die em Vunger vorhandenen Ansteckunc ß Dia e: N Abkürzung der An t gôstoffes von großer le in dem Geseßentwurf vorgeschlagene

Absatzes zwischen dew eiten und dritten Absat dess wonach in Zeiten der Seuchengef T

n, der S

ausgesprochen, daß

Dg, der von zusammeng Seußengesahr “ea

Thieren benußten W und tando Gastitälte, Marttyläe u. ew S