1893 / 53 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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Nr. 9 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts“ vom 1. März hat folgenden Inhalt: Personalnachriht. Gesundheitsstand. Mittheilungen über, Volks- kranfkheiten, insbesondere Cholera. Sterbefälle in deutschen Städten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Kranfenbäusetn einzelner Groß- städte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witte- rung. Maßregeln gegen Cholera u. \. w. Sanitätsbericht über dic deutshe Marine, 1889/91. Gesetzgebung u. st. w. (Deutsches Reich). Steuerfreie Verwendung von undenaturirtem Branntwein zu Heil- u. \. w. Zwecken. (Preußen). Viehtransporte. (Baden).

Biehseuchen - Uebereinkommen. (Hessen). Desgl. (Oesterreich- Vöhmen). Arbeiterquartiere. (Triest). Dampfdesinfectionsappa- rate. Thierseuhen im Deutschen Reiche, Januar. Desgl. in

Franfreich, 2. Vierteljahr. Veterinärpolizeilihe Maßregeln. (Preuß. Neg.-Bez. Potsdam). Rechtsprehung. (Schöffen-, Land- und Ober Landesgeriht Köln.) Verkauf von Phenacetin seitens eines Drogisten an den Beauftragten eines Apothekenbesitzers. Verhandlungen von geseugebenden Körperschaften, Vereinen, Congressen u. st. w. (Deutsches Neich). 18. Versammlung des Deutschen Vereins für öffentlihe Ge- sundheitspflege. (Großbritannien). Cholera. Dänemark, Schwe- den, Norwegen). Cholera. Vermischtes. (Preußen). Todtgeburten. Cholera Geschenkliste.

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(Ostindien).

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Eine öffentliche Versammlung der Bäckergesellen Berlins faßte am Dienstag nach einer Nede des socialdemokratischen Reichs- tags-Abgeordneten Molkenbuh r eine Entschließung, in der nah dem Bericht der Berliner „Volksztg.“ ein Vorgehen gegen die unzuläsfigen Schlafftätten in der Weise gefordert wird, daß die Unternehmer dur die Agitationscommission der Bäcker Berlins aufgefordert werden, ibren Arbeitern andre Schlafräume anzuweisen oder ihnen einen Minimallohn von 20 M die Woche zu zahlen unter Fortfall der Naturalbezüge. Ferner werden die Erklärungen der Unter- nehmer über die Verkürzung der Arbeitszeit bis zum 15. April, kie entsprehenden Aenderungen bis zum 1. Mai d I. verlangt; endlich wurde der Delegirte der Bäcker zur Strike-Control- commission beauftragt, die Genehmigung dieser Beschlüsse dur die Sommission herbeizuführen. Der Ausstand der Puter in der Schuhwaarenfabrik von Fürstenheim u. Co. in Berlin (vgl. Nr. 51 d. Bl.) ist, wie der „Vorwärts“ berichtet, nah Bei- legung des Lohnstreits zu Gunsten der Arbeiter beendet worden.

In Birmingham trat am Dienstag der Nationalcongreß der Bergarbeiter zusammen, der über eine allgemeine Arbeits- einstellung berathen sollte. Man beabsichtigte durch den Strike den Steinfoblenvorrath zu verringern und das weitere Sinken der Arbeits- löhne zu verhindern. Erschienen waren 68 Delegirte, die 246 300 Berg arbeiter vertreten. Wie nun ein Wolffhes Telegramm meldet, hat die Conferenz gestern den Vorschlag des Erecutivauéschusses, zur Ein- \hränkfung der Production die Arbeit in allen Bergwerken auf 4 Wochen einzustellen, verworfen. -Der Antrag, eine gewisse Zeit hindurch nur 4 Tage in der Woche zu arbeiten, wurde ebenfalls ab- gelehnt. : i

Aus Mailand wird der „Voss. Ztg.“ vom gestrigen Tage telegraphisch gemeldet: In Molinella bei Bologna rotteten sich 3000 Fel darbeiter zusammen und verlangten, aufgereizt durch Socialisten und Bologneser Studenten, Lohnerhöhung, welche die Grundbesißer jedoch ablehnten. Infolge dessen fanden ernste Unruhen und ein allgemeiner Ausstand statt. Militär ist dorthin abge-

1 ang! n.

Kunst und Wissenschaft.

Der Director und die Mitglieder des Kaiserlichen Gesundheitsamts veröffentlichen folgenden Nachruf:

Am 19. Februar ist in MRostock der Universitäts-Apotheker, Zenator Dr. Brunnengräber im 61. Lebensjahre gestorben. Mit reihem Wissen und hervorragendem Scharfblik verband der Ver blichene eine große persönliche Liebenswürdigkeit, sodaß er in weiten Kreisen beliebt und ges{chäßt war. Getragen durch das Vertrauen seiner Berufsgenossen, leitete er viele Jahre hindur die Geschäfte des Deutschen Apotheker-Bereins. Mit dem Gesundheitsamt hat er seit 1880 in regen Beziehungen gestanden. Als außerordentliches Mitglied dieser Behörde und als Mitglied der in Verbindung mit derselben im Jahre 1887 geschaffenen Commission zur Bearbeitung des Deutschen Arzneibuchs hat er an den das Gebiet der Pharmacie berührenden Arbeiten des Amts hervorragenden Antheil genommen. Das Gesundheitsamt betrauert daher in dem Verstorbenen einen treuen Mitarbeiter und Förderer seiner Angelegenheiten und wird ihm stets cine danfbare (&rinnerung bewahren.

M. S. In der Februar - Sitzung der Kunstgeschichtlichen Gesellschaft spra Herr Dr. L. Kaemmerer über die „neuer: Ouellenkritik Vasari?'s". Im Gegensatz zu den kunsthistorischen Schriftstellern der leßten zwei Jahrhunderte, so führte der Redner aus, galt Vasari, der 1550 seine „Lebensbeschreibungen der berühm- testen Maler, Bildhauer und Architekten“ herausgab, als Original- quelle. Wenn man ihn auch, bei seiner Neigung zu rhetorischer und novellistisher Ausschmücckung der Thatsachen nicht für ganz zuverlässig hielt, \chäßte man ihn doch als Begründer der funstwissen- \chaftlichen Literatur. Die neue Forshung aber hat ergeben, daß auh er sein Material zum großen Theil aus älteren Quellen excerpirte, von denen er selber die Schriften des Ghiberti, Alberti, Domenico Ghirlandajo u. a. citirt, während ihm zugleich aus den Kreisen der damaligen römischen Gelehrtenwelt, deren Mittel vunkt der Cardinal Alessandro Farnese bildete, reihlihe Beiträge ge liefert wurden. : i

Nachforschungen in italienischen Bibliotheken ergaben ferner eine Neihe von Manuscripten, Compilationen zur toëscanischen Künstler- geschichte enthaltend, deren Verhältniß zu Vasari's riften man festzustellen versuchte. Baldinucci glaubte sogar ein Manuscript der Magliabecchiana in Florenz als eigenhändige BVorarbeit Vasari's zu seinem Werke bezeihnen zu dürfen, worin er freilich irrte. Neuerdings haben sich auf diesem Gebiete besondere Verdienste C. von Fabriczy und Carl Frey erworben. Ersterer publicirte zwei Abschriften des ]og. libro d’Antonio Billi im Archivio storico (1891) und präcihirte die Stellung derselben zu einander und zu Vasari. C. Frey machte ein drittes Manuscript durch sorgfältige kritishe Ausgabe unter Zufügung eines reihen Commentars zugänglih. . :

Die Ergebnisse dieser Forschungen, die Fabriczy formulirt hat, und denen Frey sich im wesentlichen anschließt, ergeben olgendes : Der Codex Gaddianus (Magliabecchianus XVIL 10), 0 153 bis 1546 entstanden und bisher als Quelle des Vasari betrachtet, 1/t niht als solhe anzusehen. Vielmehr {chöpft er, mit Vasarî ge- meinsam, aus einer älteren Quelle, dem etwa 1516 bis 1530 ent- standenen libro di Antonio Billi. Erhalten ift dieses in zwei Ab- \chriften : dem Codex Strozzianus (Magliabecchiana XXV, 7, 656) aué den Jahren 1550 bis 1560, und in der flühtigeren Abichri!t des Flo- rentiner Domberrn Antonio Petrei (Magliabecch. X111I, 7, 89), etwa um 1565 bis 1570. E

Antonio Billi, der um 1480 bis 1550 gelebt hat, war vielleicht nur der Besitzer des um 1506 bis 1530 entstandenen Manusfcripts, als deen Nerfasser fälslich Domenico Ghirlandajo vermuthet wurde. Der Codex enthält die Biographien toscanisher Künstler vom (Limabue bis auf Michelangelo, und geht auh seinerseits wieder auf altere Quellen, auf Laudino's Dantecotnmentar sowie auf cine bisher nicht zu ermittelnde Urquelle A. (um 1500 bis 1507) zurück. Dagegen ist Billi unabhängig von Ghiberti sowohl als von Ghirlandajo's ver- {ollenen Ricordi.

Frey publicirte neben den beiden ten Codex Gaddianus

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genannten Hantschriften ncch

aber * wenig Neues. Nach einem Abriß der antiken Kunstgeschichte folgen die Viten der toscanishen Künstler, compilirt aus den Coms- mentaren Ghiberti's, der Apologie des Laudino, Villani’s Biographien berühmter Florentiner und eben jenem Libro des Billi. Eingeshoben ist eine kurze Aufzählung sienesisher Künstler, einige Neisenotizen aus Perugia, Afsisi und Romund einige später verworfene Notizen, wodurch das Ganze den Eindruck eines zum Dru vorbereiteten Sammelwerks macht. Sodann verweist der Vortragende auf ein bisher nicht veröffentlichtes Manuscript: die Künstlerviten des Florentiner Dichters und Schuh- machers Giovanni Battista Gelli (1498 bis 1563), der offenbar mit Nasari’s Kreisen in Bezichung stand. Das um 1540 bis 1550 geschriebene Manuscrivt ift aus der Strozziana in den Besiß des Cortoneser Stadtbibliothekars Mancini überg:gangen, der cs biéher nicht publicirt hat.

Erst nachdem dies ges{hehen, würde man zu einer abschließenden Untersuhung über Vasari’'s Bedeutung, über feine Methode der Quellenbenußung, über den Werth oder Unwerth feiner Angaben wie seiner fritischen. Urtheile gelangen können.

Herr Dr. Friedländer erhielt darauf das Wort zu einem Vor- trag über „Dürer?'s erste italienische Neise“. Er wies zunächst darauf in, daß gerade in letzter Zeit diese Frage, die bereits früher zwischen Thausing und Ephrussi sehr heftig verhandelt worden war, wieder in Fluß gekommen is durch Daniel Burckhardt's Werk: „Dürer's Aufenthalt in Basel, München 1892.“ Außer mehreren Necensionen von W. Schmidt, K. Lange, A. Jordan, W. von Seydliyz u. a. erschien eine fleine Publication aus der Feder Gabr. von Térey's, betitelt „A. Dürer?'s venetianisher Aufenthalt 1494 bis 1495. Straß- burg 1892.“ Herr Dr. Friedländer versuchte, im Anschluß daran den augenblilihen Stand dieser Frage unter Vorlegung der betreffenden Abbildungen klarzulegen.

Aus der von Dürer 1524 verfaßten, und in. einer Abschrift er- haltenen Familienchronik geht hervor, daß er, 1471 geboren, 1486 zum Meister Michel Wohlgemuth in die Lehre kam. Zwar Henri Thode, in scinem Werke „Die Nürnberger Malerschule, Frankfurt a. Mi. 1891“ \chreibt viele der unter Wohlgemuth's Namen gehenden Werke dessen ckchwager W. Pleydenwurff zu und macht diesen auch zum eigentlichen Lehrer Dürer's. Doch bleibt die Entscheidung dieser ¿Frage unwesent- lich für die hter zu behandelnde Hypothese der italienishen Meise.

„Danach“, schreibt Dürer, verliehe mir Gott Fleiß, daß ih lernte, aber viel von seinen Kncchten leiden mußte. Und da ih ausgedient hat, \chickte mich mein Vater hinweg und ih blieb vier Jahre außen, bis daß mich mein Vater wieder forderte, und als ih im 1490. weg ¿og nah Ostern, darnah kam ih wieder als man zählt 1494 nah Pfingsten, und als ih anheimskommen war, handelt Hans Frey mit meinem Vater und gab mir seine Tochter, mit Namen Agnes.“ Am 7. Juli 1494 hielt Dürer Hochzeit.

Wo Dürer während setner Wanderschaft 1490 bis 1494 sih auf gehalten, sagt er niht. Dagegen schreibt Scheurl in der „Vita Antonii Kressens?“ (verfaßt 1515): „Als Dürer Deutschland durch- wandert hatte, kam er 1492 nach (Colmar und wurde von den Gold- \{chmieden Caspar und Paul, von Lutwig dem Maler, sowie auch in Basel von Georg dem Goldschmied, welche sämmtlich Brüder Martin's (Schongauer’s) waren, aufgenommen.“

Dazu fommt eine Notiz in einem Imhof’\chen Inventar von 1573, die unter den Werken Dürer's anführt: „Ein alter Mann in einem Täfelein, ist zu Straßburg sein Meister gewesen, auf Per- gament", und „Ein Weibsbild, au in einem Täfelein, Oelfarb, fo dazu gehört, gemalt zu Straßburg 1494.“ Danah wäre Dürer also 1492 bis 94 îin Colmar, Basel und endlih in Straßburg gewesen.

Neber scinen Aufenthalt in Basel ist durch Burckhardt's For- ungen neues Licht verbreitet. Man hat auf der Rückseite cines

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499 zu Basel zum Drucke verwandten Holzstoks mit dem Bilde des ligen Hieronymus die Inschrift gefunden „Albrecht Dürer von » (Nürnberg). Diesem Hieronymus-Holzschnitt stehen nun eine Rethe nicht geschnittener, aber auf dem Holz\stock gezeichneter Terenz- F[lustrationen (Basel, Muscum), sowie die JUustrationen einiger gleich- zeitiger Baseler Druckwerke so nahe, daß Burckhardt alle diese Arbeiten Dürer zuschreibt, welcher Ansicht der Vortragende beistimmt.

Soviel läßt sfih über Dürer's Aufenthalt um 1492 bis 1494 nach weisen. In den voraufgehenden Jahren 1490 bis 1492, da er Scheuerl zufolge Deutschland durhwanderte, läßt Thode den jungen Dürer am Niederrhein weilen, während Burckhardt die Hypothese aufstellt, Dürer \ci nach dem Often, vielleicht nach Krakau damals gezogen.

Nun wird aber von vielen Seiten angenommen, Dürer sei anfangs der neunziger Jahre auf sciner Wanderung auch nah Italien ge- fommen.

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Die Beweise dafür sicht man zunächst in einem Briefe, den er 1506 aus Venedig an Pirkheimer sendet und in dem er sagt: „daz Ding, daz mir vor eilf Jorn so woll hat gefallen, daz gefelt mir 1 it mer.“ Die Stelle wird auf Gemälde bezogen, die Dürer unî \irkbeimer elf Jahre zuvor in Italien bewundert hätten. Fer! wird aus Scheurl's Nachrichten eine Stelle citirt, wo er bei Gelegen heit von Dürer's zweiter italienischer Reise (1506) sfagt: „als er neulid nah Italien zurü gekehrt war“. Die Gegner der italienischen Neise deuten dieses „zurück kehren“ so, daß Dürer während des zweiten italienischen Aufenthalts einen Sommerausflug gemacht habe, und auf seine Rückkehr von demselben jene Worte Bezug hätten. Der Vertragende weist nah, daß diese Auslegung falsch ist. Sodann unterzicht Redner Dürer's gesammte Jugendwerke einer Prüfung, um in denselben den etwaigen Einfluß italienischer Kunft festzustellen. Bis zum Jahre 1494 läßt sich ein solcher weder in Zeich- nungen noch in Gemälden entdecken, im Gegentheil erscheint vor allem Schongauer’s Einfluß maßgebend.

Fm Jahre 1494 aber copirt er zwei Kupferstiche Mantegna's (B. 17, 20) und im selben Jahre nah einem anonymen italienischen Meister die Gestalt des Orpheus (Hamburg). Diese und andere Zeichnungen l |

Dürer's lassen freilich immer noch die Annahme offen, daß er in Deutschland italienische Kupferstiche copirt habe. Dazu kommen aber cinige datirte und eine ganze Reihe undatirter Handzeichnungen, die alle den Jahren um 1495 angehören und die ämmtlich venetianishe Motive, Trachten. Antiken u. a. enthalten. Zugleich wandelt sich Dürer's Stil, er wird größer und gewaltiger wie die Holzschnitte der Apokalypse (1496 bis 1498) erkennen lassen. Endlich nimmt er in der Malerei eine neue Technik an, näuilich Kreidemalerei auf dünncr Leinewand, wie sie in gleicher Weise damals von Andrea Mantegna ausgeübt wird und wie sie Dürer kaum außer- halb Italiens kennen gelernt haben dürfte.

Das alles scheint doch zur Annahme einer ersten venetianischen Meise zu zwingen. Als Zeit für diese nahm man mit Thausing das Jahr 1494 an. W. Schmidt dagegen möchte sie in das Jahr 1495 seßen, und Térey in der erwähnten Schrift stimmt ihm bei. Da die Zeichnungen, die besonders bestimmt nah Italien weisen, aus dem Jahre 1495 stammen; da er 1506 schreibt, „das Ding, das mir vor elf Jahren jo wohl gefiel“ (also 1495), so darf man nah Ansicht des Vortragen- den cs als höchst wahrscheinli bezeichnen, daß Dürer 1495 nach seiner Hochzeit wiederum sich auf Reisen begab, und zwar nach-Italien. Jn der Apokalypse sowie im Dresdner Altar lassen sih dann die (inwirkungen dieser Meise erfennen.

Nachtem zum Schluß noch Herr Geheimer Regierungs-Rath Bode über die Ausstellungen der Royal Academy und des Burlington Fine Arts Club zu London referirt, {ließt die Sißzung mit einigen gee schäftlihen Mittheilungen.

| Das Königliche Museum für Naturkunde hat durch die Sendungen des Herrn Dr. Preuß aus Kamerun und des ver- storbenen Hauptinanns Kling aus Togo wiederum bedeutende Be- reil)erungen erfabren. Die Mitte September v. J. bei der zoologischen Sammlung eingetroffenen, von Dr, Preuß in Kamerun zusammen- gebrachten zoologischen Gegenstänte bestanden aus: 8 Zäugethieren in Alkohol, 1 Säugetbier, trocken, 40 Vogelbälgen und mumificirten Vögeln, 79 Reptilien und Amphibien, 526Schmetterlingen, 122 Käfern, 29 Dr- thopteren, 17 Rhynchoten und 4 Odonaten. Die Conservirung der Thiere ift fast ausnahmélos vorzügli, der wissenschaftlihe Werth derselben ein schr hoher. ] Gebiet noch nicht nachgewiesene und drei noch nit bekannte Arten.

Die Reptilien baben gleichfalls schr hohen wissenschaftlichen Werth.

Unter den Vögeln sind dreizehn für das

Die Schmetterlinge, Käfer und die anderen Insecten enthielten neben einer Anzahl bisher unbeschriebener Arten viele für die zoologische Sammlung neue Species und vervollständigten die Sammlung dur gute Stücte. Die zoologishe Sammlung aus der vom Haupt- mann Kling in Togo zusammengebrachten wissenshaftliden Sendung enthielt nachfolgende Gegenstände: 15 Säugethiershädel, 4 Vogel- bälge, 2 Schildkrötenpanzer, 1 Kopf und die gegerbte Haut- einer Schlange, 1 Schlange in Alkohol. Unter den Säugethierschädeln befinden sich jedo sieben sehr seltene und daher recht werthvolle west- afrikanishe Species.

Der „Hann. Cour.“ berichtet: Gestern Vormittag 1015 Uhr erfolgte durch den Ober-Präsidenten Dr. von Bennigsen, den Ehren- vorsitzenden des Kunstgewerbe-Vereins, die Er öffnung des Leibniz- hau)es in Hannover. Der Ober-Präsident sprach seine Freude darüber aus, daß an diesem festlichen Acte zahlreiche hiesige und auc auswärtige Vertreter des Kunstgewerbes sich betheiligten. Dann ent- warf der Redner ein Bild von der Entstehung und Umgestaltung des Gebäudcs, worin einst Großkaufleute gewaltet, später der große Gelehrte gelebt, der dem Hause einen besonderen historischen Werth gegeben habe. Im Laufe der Zeit sei das Gebäude verfallen, und es habe die Gefahr bestanden, daß es abgebrohen werde. Die hannovershe Staats- regierung verdiene Anerkennung, daß sie das Haus angekauft und in die Verwaltung des Fiscus gegeben habe. Das mehr und mehr er- wachte Kunstinteresse habe in immer höherem Maße die Aufmerksam- keit auf das Leibnizhaus gelenkt. Durch den Ober-Präsidenten von Leipziger sei auch in Berlin das Interesse für dieses altehrwürdige Gebäude geweckt worden, und der Staats-Minister Dr. von Goßler habe sich bereit gezeigt, dke Herstellung des Hauses sowie die schaffung einer kfunstgewerblihen Sammlung zu unterstüßen. Das Werk sei in einer Weise gelungen, die wohl einzig in Deutsch- land dastehe. Die Einwohnerschaft Hannovers sehe mit Recht in dem auf seine alte Gestaltung zurückgeführten Gebäude eine Zierde der Stadt, cinen Anziehungspunkt für nahe und ferne Kunstfreunde. Eine erhöhte Bedeutung habe das Haus dadur gewonnen, daß Herr von Goßler cs dem Kunstgewerbe-Verein zur Ausführung seiner Pläne übergeben habe. Bei der Ausführung des Ausbaues habe si besonders der Vorsitzende des Vereins Herr Dr. Haupt ein großes Verdienst erworben, und es stehe nun in Aussicht, daß das restaurirte Leibnizhaus auf lange Zeit hinaus dem öffentlichen íúInteresse durch Förderung des Gewerbes und Kunstgewerbes dienen werde. Herr Dr. Haupt wies u. a. darauf hin, daß dem Cultus- Minister Dank zu sagen sei für Ueberweisung des Hauses und für Zuwendung von Mitteln zur Beschaffung der Sammlung, dem Ober Präsidenten Dr. von Bennigsen für seine fördernde Mitwirkung, der Stadtverwaltung, die sieben Jahre lang für die Sammlung einen Naum im Nathhause hergegeben, auch in anderer Weise das Streben des Vereins unterstützt habe, der Calenberg-Grubenhagen'’schen Landschast für Bewilligung von Mitteln. Redner {loß mit einem Hoch auf Seine Majestät den Kaiser, in welches die Versammlung lebhaft cinstimmte.

Literatur.

Militärisches.

Kleine Chronik der Königlich preußischen Garde, eine Zusammenstellung denkwürdiger Tage aus der Geschichte des Garde-Corps und seiner einzelnen Truppentheile, von J. Lill. Berlin 1893. S. Gerstmann's Verlag. Preis 75 A. Mit der Herausgabe dieses gut ausgestatteten und mit einem hübschen Bildniß Seiner Majestät des Kaisers und Königs in der Parade-Uniform des Negiments der Gardes du Corps gezierten Buches beabsichtigt dec Nerfasser, in kurzer, übersichtliher Form, chronologisch geordnet, fämmts- liche geshichtlihen Daten der Gardetruppen und dadur den Dffizieren einen Leitfaden für den Unterricht der Mannschaften in der Geschichte des Truvpentheils, den ehemaligen Gardisten und ihren Vereinen ein Ge- denkbuch zu geben. Nach Voranstellung einer Eintheilung des Garde- Corps, kei der die gegenwärtigen Commandeure bis einschließlih zur Brigade namentlih angeführt sind, beginnt die Chronik mit der Königskrönung des Kurfürsten Friedrih 111. in Königsberg im Fahre 1701, bei der die Schweizer Garde, die Garde zu Fuß und Garde zu Pferde den Chrendienst versehen haben, und sie ist, alle wichtigeren friegerishen und Friedens-Ereignisse erwähnend, bis zum Ende des Jahres 1892 fortgeführt. Das patriotishe Buch wird sich als sehr nüßlich erweisen und kann zur Anschaffung empfohlen werden, besonders wenn bei iner neuen Auflage die zahlreihen Irrthümer in geshichtlihen Angaben, die sich eingeshlichen haben, beseitigt oder verbessert werden. Ünter den vorgekommenen Versehen mögen nach- stehend einige der auffallendsten hervorgehoben sein. Seite 13 ist die Errichtung des 3. Garde-Regiments z. F. am 20. Juni 1813 ange- geben, obwohl das Regiment erst 1860, wie auch auf Seite 21 ridtig gesagt wird, entstanden ist. Prinz Wilhelm von Preußen, der nadmalige Kaiser Wilhelm 1I., i nicht am 23. Februar (Seite 15), sondern am 30. März 1818 zum General-Major befördert. Kronprinz Friedri Wilhelm, der nachmalige Kaiser Friedrich 111, wurde nidt am 22. Januar 1864 mit der Führung der 2. Garde- Fnfanterie-Division beauftragt (Seite 23), da er zu dieser Zeit hon commandirender General des 11. Armee-Corps in Stettin war. Der jeßige General- Oberst der Infanterie von Pape wurde niht am 10. Mai 1866 als General-Major zum Commandeur der 2. Garde- änfanterie-Brigade ernannt (Seite 25), sondern rückte als Oberst und Commandeur des 2. Garde-Regiments z. F. zum Feldzuge von 1866 aus und wurde erst am 30. Oktober 1866 zum General-Major be- fördert, nahdem er vorher mit der Führung der genannten Brigade beauftragt war. Nicht das 3. Garde-Grenadier-Regiment z. &., ]on- dern das 3. Garde-Regiment z. F. ist am 1. April 1878 von Pan- nover nah Berlin verlegt worden (Seite 39). O

In Heft 2 vom Februar 1893 der von Oberst-Lieutenant Schnackenburg geleiteten Jahrbücher für die deutsche Armee und Marine (Verlag von A. Bath, Berlin) werden der Aufsaß „Die Belagerung von Hildesheim während des dreißlg- jährigen Krieges 1633—1634" von Oberst Freiherr von Bothmer fortaesekt, die Arbeiten über „Die Herbst-Manöver des 1X. gegen das X1lÎ. französishe Armee-Corps zu Poitou 1892" von Major Graf von Haélingen und über „Die Panzerbefestigung, in öfonomischer Hinsicht, beleuchtet dur das Beispiel vou Lüttich und Namur“ von Oberst-Lieutenant Reinhold Wagner beschlossen. Die französischen Manöver waren dadurch u. a. bemerkenswerth, daß zum ersten Mal Bersule mit den in Deutschland längst eingeführten Com- pagnie-Patronenwagen anstatt der bisherigen Packmaulesel und der Bataillons-Patronenwagen angestellt, und zur (rleichterung der Aufklärung und Beschleunigung des Meldewesens ein Theil der Luftschiffer-Abtheiluna, Radfahrer und Brieftauben verwendet worden sind. Sodann werden die Taktischen Bemerkungen des commandiren- den Generals Gurfo zu den Manövern im Militärbezirk Wacschau mitgetheilt. Mit großer Schärfe wird darin u. a. getadelt,

daß ein Kasaken-Regiment den Angriff feindlicher Cavallerie mit Salvenfeuer vom Pferde empfangen hat und ihm nicht

entgegengegangen ist. Ein unge- nannter Verfasser bespriht die Bewaffnung, Ausrüstung und Ausbildung der Cavallerie im leßten Jahrzehnt des neun- zehnten Jahrhunderts. Otto Wachs hat einen interessanten Beitrag „Egypten und das Rothe Meer in ihrer strategischen Be- deutung“ geliefert. Oberst-Lieutenant Schnackenburg beantwortet die Frage „Haben sih die Regimenter der Fridericianischen Armee eines Sckchlahtrufs beim Angriff bedient ?" in bejahendem Sinne. Nachdem er zunächst erwähnt, daß das von den Russen in den Befreiungskriegen übernommene „Hurrah“ nicht russishen Ursprungs, sondern nady Facob Grimm schon im PMeittelhochdeutshen als Hecß-, Eil- und Fagdruf gebräuchlich gewesen sei, weist er aus den von Füßli (Zürich 1789) herauégegebenen Aufzeichnungen etnes preußishen PNMusfketiers na, daß die preußische Infanterie in der Schlacht bei Lobosiß ihren Bajonnetangriff mit einem „Hudri-Hudri“-Geschrei begleitet habe. Daß aber ein S&lachtenruf auch tienstlich vorgeschrieben war, geht aus den VBor- schriften Friedrichs des Großen für die Cavallerie hervor und avs den

mit einem Gegenangriff

Mittheilungen des englischen Dr. Moore, der in Begl von Hamilton die Manöver in Berlin 1775 besucht ho daß auch die Infanterie in „wirklichen Diensten“ diesen Gebrauch ein-

ge

verfassung Schwetens für die Zukunft als Gru

Danach wird die Stärke der schwedis{chen Armee betragen: Infanterie 81 Bataillone (früher 48), Cavallerie 50 Escadrons (47), Feldartillerie

40 Batterien (36), Festungs-Artillerie 2 Bataillon

truppen 8 Compagnien (7), Train-Formationen 4 Bataillone (2).

Land- und Forstwirthschaft.

Weizenernte und Ausfuhr Austra Nach neueren Nachrichten über die Ernte in

cheinen die in Nr. 3 des „Reichs-Anzeigers“ vom

gemachten Angaben den Thatsachen mehr zu entsprehen, als die in g a L F, wiedergegebenen

N

) n

Nr. 11 des „Reichs-Anzeigers“ vom 13. Januar d. Schäßzungen des „Melbourne Argus", welche sich al gestellt haben.

Neber die Ausfuhr von Weizen und Mehl aus für das Jahr 1892 folgende Uebersicht veröffentlicht

ührt habe. Zum Schluß werden nah dem „Russischen Invaliden“ Mittheilungen über den Inhalt der im s{hwedishen L dings angenommenen Norlage gemacht, die bestimmt ift, der Wehr-

Zcküd- Australien ift

citung dcs Herzogs | des Provinciaal-Bestuur zu D hat und berichtet, | s{haffung ter doppelten Dreh

n Landtage neuer- | Nollbrücke. idlage zu dienen. i 150 POE 17 ALOE,

e (1), Ingenieur-

die Verlegung der Maasmündung.

liens. Rum

Süd - Australien 4. S ¿62s Se 2 98. März. Kriegs - Minister 11400 kg Vachette- und 10 000 17. April ebenda: Lieferung 15000 Knochenkämmen, 15 000 15 000 Federmessern. / (F gy

s zu hoch heraus-

worden :

eizen

Nostimmnunagälan Bestimmungsland. Busbel.

Tonnen.

C R Süd-Amerika Neu-Süd-Walcs

4A A

7 7D

U (0 981 19 648 Fahrten wieder auf, Abfahrt von Kiel 10 Uhr 45 Min. Vormittags. Md S 0 Bremen, 1 Vir Q. T. V) Wie das! Vosmann'sce D do 2 (00 Telegr. B.“ crfährt, wird der „Norddeutsche Lloyd" in der Ee 10 381 29 nächsten Zeit eine regelmäßige wöchentlihe Frachtdampferlinie Neu-Caledonien E | 839 3 ol Bremen—New-Vork einrichten. Die Dampfer sollen in Bremen- O 320 (23 Stadt laden und löschen.

Ia ; e R l 904 BuUemen, l a L L B) NorddeutsWer Llo! Süd-Afrika ) 1 20 12 029 Der Schnelldampfer „Ems“ hat am 27. Februar Mittags die Reise Andere Länder ¿ ) 422 591 von Gibraltar nah Genua fortgeseßt. Der NReichs-Postdampfer

896 932 126 66 594

Ne L Mar.

) 12 790 De Den Do aner I

zusammen .

für die australischen CSolonien berechnet : Fahr Busfl 1888/89 24 640 1889/90 36 600 1890/91 1891/92

L 31 305 1892/93 (Boranschlag)

080

Als muthmaßlichen Verbrauch in den Colonien ) ( Zur Wiederbestellung der 1m laufen- den Erntejahre auf etwa 3405 000 Acker berechneten Anbaufläche

23 000 000 Busbel annehmen.

würden aber etwa 4256 250 Bushel erforderlich 4

Australien vorauésichtlih ungefähr 7} Millionen L 4 " . würden zur Ausfuhr gelangen

2 800/000 hl, oder ecîvwa 210 O00 %,

fönnen.

Rel 1

l

dem „W. T. B.“ zufolge bei der Regierung beantragt, die Einfuhr

jütischen Viehs vom 15. April ab unter einer _uarantane zu gestatken.

Verdingungen im Auslande.

Großbritannien.

März, 1 Uhx. A. P. Dunstan, Secretar Nicholaslane, London E. C. :

Railway Company, \täblernen Radreifen für Personen- und Güterwagen

Kessel; Rädern für kleine Wagen zum Materialtrant

SSDITAle U Oi 20ceINna U, ], 10.

Auskunft in den Bureaus der Gc Niederlande. 7. Mârz. Burgemeester en Wethouders: im Raadhuis daselbst, 1 Uhr: 1895/94 erforderlichen Anzahl Leinenhosen zur Ausrü Sergeanten und Schußleute. Bedingungen käuflich den Buchhändlern Wed. P. van Waesberge & Zoon 10, Marz, 11 Uhr. Ministerie van Waterst:

Ny verheid. Ryks Waterstaat der Provinz Zeeland im Gebäude

Untersuchungs-Sachen. . Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

Unfall- und Inbaliditäts- 2x. Versicherung. Berkäufe, Berpachtungen, Verdingungen 2c. Berloosung 2c. von Werthpapieren.

l) Untersuchungs-Sachen. O

2 Stcctbrief.

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P 1 §53 D pi

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H Gegen den Buchhalter Nichard Emil Wilhelmi, geb. 22. November 1867 zu Berlin, i} die Unter-

C

juchungshaft wegen Unterschlagung in den Acten J. IV. E. 193, 93 verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das hiesige Unter juhungsgesangniß, Alt-Moabit 12 a, abzuliefern. Berlin, den 23. Februar 1893.

| Königliche Staatsanwaltschaft 1. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1,64 (1,66) m, Statur {mächtig, Haare blond, Stirn frei, Bart kleiner blonder Schnurrbart, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase groß, Mund gewöhnlich, Zähne ständig, Kinn spl, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsh. Kleidung: kurzer dunkler Üeberzieher, graugestreifte weite Hose.

[72319] Steckbriefs-Erledigung.

Der unter dem 22. März; 1883 hinter den Brettschneider August Essenfelder, geboren am 29. November C : 12. Dezember 1834 zu Krojanke, in den Acten J. I D. 544/82 erlassene Steckbrief ift erledigt.

Berlin, den 24. Februar 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft 1.

[71503] Haftbefehl.

Wider den Avantageur Paul Freiherrn von Billing von Treuenburg von der 2. Compagnie (Srenadier-Regiments Kronprinz Friedrih Wilhelm (2. Schles.) Nr. 11, geboren am 27. November 1870 zu Hechingen im Negtierungsbezirk Sigmaringen wird die Untersuchungshasft wegen Fahnenfluht und wegen Betruges verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und von der Verhaftung hierher Mitthei- lung ¿u machen. Signalement: Alter 22 Jahre, Statur s{lank, Größe 1,82 m, Religion katholisch, Augen blau, Stirn hoch, Haare blond,“ Nase läng-

Ï l 436 091 n der Fach¿citung, „The Miller“ werden folgende Weizenerträge

41 500 000

März. Der landwirthschaftlihe Generalverein hat Das

Federn; Kupferplatten; Dampfkesselröhren aus fellschaft.

Lieferung der für das Etatsjahr

„Karlsruhe“, nah Australien Nachts die Reise von Genua Schnelldampfer „Kaiser Wilh

Da A

000 V0)

O) 000. kann man etwa

hat am 28. Februar Vormitka( Lissabon fortgeseßt.

) am 1. März Morgens von S

sein, sodaß aus wufhel oder etwa bourne passirt. Der Postdan 28. Februar von New-York nac Neichs-Postdampfer „Preußen am 23 Seba! Van Schnelldampfer „Havel

l, in} p c März Morgens siebentägigen Vat am L UCaus 2WC0Taene

die Neise nah Genua fortgesetzt. am 1. März Mittags die Neise fortgeseßt. Der Postdampfer „O die Meise von Lissabon nach Postdampfer

[ rx East Indian N Lieferung von : Stahlblech für sport mit Achsen :

Damp, 1 Mui

(T Elbe, der Postdampfer „Fra1 van Rotterdam C fahrts-Gesellschaft, welche i stung der Polizei \hwierigkeiten den Güterverkeh für 10 Cts. bei hatte, nimmt în diesem Jahre in Rotterdam. wieder auf. vat. Handel en London E

pit, Gesichtsfarbe blaß, besondere Kennzeichen : träg wier. Breslau, den 24. Februar 1893. Königliches Gericht der 11. Division.

[72318]

Die Erfatz-NReservisten:

1) Max Nabitz, geboren zu Brücke im Mans- felder Seekreis am 27. September 1865, zuletzt in Holzweißig bei Bitterfeld wohnhaft, :

2) Adolf Kaiser, geboren zu Petrineusaß, Kreis Gerdauen, am 17. Februar 1860, zuleßt in Peters- roda bei Bitterfeld wohnhaft,

werden beschuldigt, als Ersaß-Reservisten ohne Er laubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen 8 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier felbst auf den 1. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königlihe Schöffengericht zu Bitterfeld zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent- \{chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Commando zu Bitterfeld aus- gestellten Erklärung verurtheilt werden.

Bitterfeld, den 21. Februar 1893,

RNedlin, Assistent, als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[72506] : Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Invalidenhaus- Parzellen, Band10 Blatt Nr. 369 auf den Namen des Rentiers Theodor von der Lühe, früher zu Stegliß, jeßt zu Berlin cin- getragene, an der Straße 1. Abth. 1X. des Be- bauungéplanes, angebli Wöhlertstraße Nr. 4 belegene Grundstück am §, Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Ge-

lich-spiß, Mund gewöhnlich, Zähne vollständig, Kinn

2 Mars (Wi T. B) Der L

tiddelburg :

änien.

(Um 10. U

von

Hebung und Beiseite- fußbrücke . sowie Anfertigung und Auf- stellung einer eisernen Rollbrücke über den inneren Kopf der West- \hleuse zu Terneuzen, sowie die Anlage l (Schäßungswerth 17 000 Fl.) bei der Buchhändlerfirma Gebrceders van Cleef im Haag. Anweisung an Ort und Stelle am 3. März cr., 105 Uhr. Ministerie van Waterstaat, Nyverheid. Ryks Waterstaat, Beheer der Rivieren im Ministerial- gebäude im Haag: Anfertigung und Einhängen von ein Paar eisernen T horen für die Schleuse zu St. Andries, gehörend zu den Werken für (Schäßungswerth 6200 Fl.) dingungen erhältlich bei der Buchhändlerfirma Gebroeders van Cleef im Haag. Anweisung an Ort und Stelle am 8. März d. I.

karest.

ke Sohlleder.

von 15 000 leinenen Geldbörsen, 15000 Blechbüchsen,

Scheeren ,

PTEN.

bestimmt, nah Port

ent L, am ¿j Genua abgegangen, ist am 27. Februar Abends in New-York an h gekommen. Der Postdampfer „Stuttgart“, von Baltimore kommend, er Neichs-Post

Hal am 20, Februar bens SCEULD Da 2

dampfer „Hohenstaufen“, von Australien kommend, ist am 28. Fe-

bruar Bormittags in Suez angekommen. Der Postdampfer „Oh i o“ Z

Verkehrs-Anstalten.

(W. Q, B) Um 2. el—Korsör

hat am 27. Said fortgeseßt. ¿Februar

18 die Neîse von

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Suez

New - Vork Head Neichs-Postdampfer „Hohenstaufen " ist am 1. März Morgens in Port Said angekommen und hat nah Uebergabe der australischen Post an den nah Brindisi bestimmten Neichs-Postdampfer „Danzi g“ Der Postdampfer „Berl in“ hat nah Corunna io“ hat am 1. März Nachmittags Y MNeichs-

am

er abgegangen. Der fommend, angekommen. bestimmt,

passirt. Der

H!

3rafilien fortgeseßt.

m Vorjahr

6 Ia O

den (Gütertransport

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Erdgeschoß, Saal Nr. 40, Grundstück ist bei einer Fläche von 7 a 1 qm für 12000 A Nutzungs veranlagt. Auszug

das Etatsjahr

Hamburg-Ameri-

infol

nau-D ge

Al f : i * Unton DamPrer „Trojan" ist heute auf der Ausreise von Lissa bon abgegangen.

“_| Oeffentlicher Anz

ihre

15,

Ost-Asien

Zugängen y Bedingungen erhältlich

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porto

Schnelldampfer „Lahn uthampton die Reise nah Bremen

fortgesekt und Nachmittags Dover passirt; er überbringt 37:

giere und volle Ladung. Der Postdampfer

Baltimore kommend, hat am 28. Februar Nachmittags Ea st -

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2 DCet er

Ver

st Hohenzollern“ hat am 1. März Nachmitta Heise von Adelaide nach Colombo fortgesetzt. (W. D. B) fanishe Packetfahrt - Actien - Gesellschaft.

Der

nach

1893/94 mit

werth zur Gebäudesteuer

Handel

F ist

18

D“

der

Be-

U, Mittags. Stadtverwaltung von (Frajowa: Concession für die eleftrische Beleuchtung. Vorläufige Caution: 5000 Fr.

Uiofor xleferung von

13. März. Verwaltung der egyptischen Cisenbahnen in Kairo: Mebl Lieferung von 5282 Metertonnen stählerner Bigurle-Schienen.

d D nebmen Die regelmäßigen

¿Februar Der

Von

nach hat

Passa von

Post- dampfer „Daniîia“ ist, von New-York kommend, heute früh auf der j icta“, von Hamburg gestern in St. Thomas eingetroffen.

Wien, 1 Mars. (W. T: B) Dio Do

fommend, ampf\chiff- 1 »uarantane- ejsa zeitweilig hstirt D desta

eiger. :

versteigert werden. Das

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Mannigfaltiges.

Unter dem Protectorat Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin

Friedrich Carl ift heute im Nestaurationssaale des Herrenhausés ein Wohlthätigkeitsbazar eröffnet worden, der die Mittel bieten soll, im Anschluß an das Diakonissenmutterhaus des Oberlin-Vereins in Nowawes cin Haus für verkrüppelte Kinder zu erbauen. Schon jeßt hat das Haus 41 derartige Kinder in Pflege. Der Vazar ift reich beschickt, an den Gabentischen walten u. A. die Gemahlin des Ministers des Königlichen Hauses von Wedel, Gräfin Pückler, Frau von Kote und Gräfin Brühl. Heute Nachmittag findet Concert der Kapelle des Garde-Cürafsier-NRegiments statt. Der Bazar wird auch am Freitag noch geöffnet sein. i Der Magistrat hat, wie die „N. Pr. Z." erfährt, dem Beschlusse der Stadtverordneten-Versammlung gemaß, bei dem Provinzial- Schulcollegium den Antrag gestellt, -daß die öffentlihen Schul- V i en in den höheren Unterrichtsanstalten für immer fortfallen Iouen.

Der Ballon „Humboldt des- DeutshEn Berens zur Beförderung der Luftschiffahrt ist, wie ein gestern Abend nah § Uhr aufgegebenes und um 10 Uhr hier eingetroffenes Privat telegramm meldet, in Wüssow bei 9

M

n 2 Naugard in Pommern nieder- gegangen. Das Luftschiff hat 175 Kilometer in der Luftlinie zurück- gelegt.

Die Erben des Banquiers von Bleichröder haben, wie der „Boss. Z.“ mitgetheilt wird, den Aeltesten der Berliner Kaufmann- schaft 60 000 M überwiesen, um diese Summe der Friedrih Wilhelm- Victoria -Stistung als eine „Gerson von Bleichröder- Special-Stiftung“ einzuverleiben.

Eine Kanonenkugel von 12 cm Durchmesser is, wie der 42001), D berichtet wird, bei der Legung der Wasserleitung vom Müggelsce nah Berlin in der Feldmark Lichtenberg ausgegraben worden. Wahrscheinlich ist die Kugel bei dem Vertheitigungsversuch gegen die Russen im siebenjährigen Kriege vom Landsberger oder Frankfurter Thor aus abgeschofsen und tief in die Erde aedrung

Zu dem humoristischen Vortrags-Abend, der in den ne! Gebrüder Nonacher morgen im Hotel Saronia s\tattfi einem Festesscn und Wohlthätigkeits-Bazar zum ten Ferten-Colonien verbunden sein wird, haben ihre Mitwirkung zugesagt die Damen Balbo, Drucker, Delbrück, Felsen, ( Helmer, Jolly, Litashy, Normann, Notter, Wilgus, ¿Franz Müller, Alexander Klein, Grünecker, Köpvpel, Ormay und Alfons Waldemar. Hauptarrangeur des Abends Iubász, der ÎInspector des „Wiener Ensemble".

I

Frankfurt a. O., 1. März. Seinen 103. G ebi| geht nah einer Mittheilung der „Voss. Ztg.“ a der noch rüstige und geistig rege Rentner M. Th.

Kofel (Oberschlesien), 27. Februar. Die Q 1ndss- mierz und Biad aczow sind, wie dem „Ratib. Anz.“ gemeldet wird, vollstandig übershwemmt; die Schule ist bis auf weiteres geschlossen.

Paris, 1. März. Die Wittwe des ehemaligen ] ten der

Republik Jules Grévy ist laut Meldung des „W. T. B.“ heute Abend 8 Uhr gestorben.

Dour 1 Mark b Sa Wart r Gesellschaft „Grand Bo g, fand, wie ,W. T. B.“ meldet, eine Erplosion s{hlagender E: durd Persc s tödtet und vier verwun |

Kopenhagen . März. ße L t ift h Meldung des „W. T. B.“ nunmehr üb f Der Dampfer „Commercial“ aus § n Kot T der Meldung ein, daß das Fahrwafs S Ich § ) Eis sei.

New- Vork, 1. März. Wie der Vtew-York H ; Guatemala meldet, ist das Thal des Camvida shwemmt. Sechs Dörfer sind stört; gegen D sollen das Leben eingebüßt N,

6. K 7. Erwerbs- und 8. Niederlassung

Mai 189:

——==

Vormittags

den 23. 10 Uhr, zum Ueberbot am Mittwoch, den 14. Juni 1893, Vormittags 10 Uhr, e y J ck

A der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- | Zimmer Nr. 5 (Schöffengerichtsfaal) des hiesigen buchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das | Amt htsgebäu t Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie be-| Auslage d Sbed 3 sondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- | an d Serichts\{ d ] schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. S it Oer 2 ckch eingesehen werden. Alle Nealberehtigten we | l ver Ka h { aufgefordert, die nicht von selbst auf den } du d ich d steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- | Zubehör geftatten wird sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit Wittenburg, d 7 r: 18 der Eintragung des Verstcigerungsvermerks nicht Großh. Mecklenburg-Sdckd | ) hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder | ¡=9-,g51 Kosten, spatestens im Bersteigerungötermin vor d s i bts i Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden | er E t) y Ld und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem | T" a E H (G, / e L Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben | 2 C Gre, S Lie 2 bei Feststellung des geringsten Gebots nicht Lee : An , Ee berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf! | F, O S N R 9 , ' 4 , " , IMNTI \ H 7 1 ( N O7 P geldes gegen die berüdcksichtigten Ansprüche im Range | 5 Mais Q E E : A t ER n zurüdcktreten. Diejeuigen, welche das Eigenthum des | S 1 g Ter Via vat V A R Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor | 7/7 “4 j i : s Sch{luß des BVersteigerungstermins die Einstellung des | N ia R K Berfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem M I e L “A ; E B Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Auspruch R N an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil N R O i über die Ertheilung des Zuschlags wird am §. Mai L Y 2 k 1893, Nachmittags {S} Uhr, an Gerichtd- {t s | A E stelle, wie oben, verkündet werden. R S A Berlin, den 22. Februar 1893. L E A B i S Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87. Gi p: N fici di L Besch os 6 O am 21. Februa S893 erfolgt ift, Termin zur [72508] Zwangsverfsteigerun uf den 8. Juni d. JS, Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte | Morgeus Uk Uhr, Herzoglichem Anmits- nah durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt | gerichte hiefelbst, Zinun Nr. 42, angeseut;, tn gemachten Proclam finden zur Zwangsversteigerung | welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe des dem Handelsmann Carl Findorf gebörigen, iu | zu überreichen haben. Wittenburg an der großen Straße unter Nr. 143 | Vrguuschweig, den 24. Februar 1393 belegenen Wohnhauses mit Zubehör Termine | Herzogliches Amtsgericht. \ l) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu von Mün ch fen,

richtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C.,

lirung der Berkaufsbedingungen am Dieustag, |

Sih B A T E IN E T E R

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