1893 / 55 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 04 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Fn Geschäftsbeziehung mit Consumenten zu treten, die sich so wenig in die Bedingungen des Verkaufs fügen wollen, is für eine Grubenverwaltung in der That ein s{hwieriges Ding. Es fommt dazu, daß die kaufmännische Verwaltung dieser deutschen Haupt- genossenschaft meines Erachtens eine ungeübte war. Die Bestellungen famen unregelmäßig, sie kamen plößlich, zu Zeiten, wo es nicht möglich war, zu liefern. Herr von Atenpliß hat erwähnt, daß die Genossenshaft das Quantum an Kohlen es waren Stück- foblen, die in Frage waren —, das fie bestellt hatte, nicht bekommen habe. Ja, meine Herren, das kam daher, daß die Genossenschaft den Termin verstreihen ließ, zu der die Bestellungen eingehen mußten. Die Bestellung war am 15. Januar fällig; sie kam aber erst am 16. oder 17. Naturgemäß werden die Bestellungen, welche rechtzeitig gekommen sind, vorher befriedigt. Es wäre ungerecht von der Königlichen Verwaltung, wenn sie den Grund- sat nicht cinhielte, daß sie den rehtzeitigen Bestellern den Vorzug giebt vor demjenigen, der niht rechtzeitig bestellt hat. "Ich kann übrigens den Herren sagen, daß vor niht langer Zeit Verhandlungen mit den Vertretern der Hauptgenossenschaften stattgefunden haben, die infofern ein befriedigendes Resultat gehabt haben, als ich den Herren zugesagt habe, zu versuchen, troß ihrer verspäteten Bestellung ihnen das gewünschte Kohlenquantum noch zu verschaffen. Ich glaube, daß die Herren einsehen werden, daß der Geschäftsbetrieb, wie er bis jeßt von der Direction der Genossenshaft geführt worden ist, allerdings der Königlichen Grubenverwaltung ganz enorme Schwierigkeiten be- reitet hat. Ich denke, daß wir nunmehr zu einem Verhältniß kommen werden, das uns beide befriedigen wird. Nor allen Dingen wird die Genossenschaft dazu übergehen müssen, das zu erfüllen, was wir von jedem verlangen, nämlich die Gestellung einer Caution.

Bie es mit der Genossenschaft der Stromschiffer steht, darüber bin ih augenblicklich nit orientirt. Wenn aber diese Genossenschaft behauptet hat, sie fei von der fiscalishen Grubenverwaltung an die Händler gewiesen mit der Bemerkung, daß die Häntler über die Koklenförderung zu disponiren hätten, so haben sie jeden- falls ctwas Unrichtiges gesagt. Es ifi überhaupt unwahr, daß die beiden vielgenannten Firmen die Kohlenproduction der fiscalischen Gruben Oberschlesiens in der Hand hätten. Die Kohlenförderung der beiden Gruben beträgt 74 Millionen Centner; davon haben die beiden Firmen im vorigen Jahre bekommen 7 500 000, also etwa den zehnten Theil der ganzen Förderung. Da kann man sprechen, daß sie die ganze Förderung der Gruben in der Hand haben. Der Verkauf geht bei diesen in derselben Weise vor d; wie er, wenn ih nicht irre, auch auf den Fürstlichß Pleß'schen Gruben vor ih geht und auf einzelnen anderen Gruben des obershlesischen Reviers, daß nämlich nur das Quantum, was nit direct abgeseßt wird, an die Händler geht; los müssen sie sie werden, und wenn kein anderer fommt, und sih rechtzeitig meldet zum Abnehmen der Kohlen, fo bleibt au der fiscalishen Grubenverwaltung nichts Anderes übrig, als ar die beiden Händler zu gehen, die, wie ih betone, seit nun- mehr 30 Jahren in der folidesten und correctesten Weise den Absaß der fiécalischen Gruben besorgt haben. Ich möchte Sie bitten, bei den vielen Anfeindungen, die diese Kohlenfirmen erfahren haben, zu berücksichtigen, daß sich die fiscalischen und die Privatgruben bisher über das Verfahren derselben nicht zu beklagen gehabt haben, daß im Gegentheil es nur durch sie mögli gewesen ist, den Verkauf der oberslesischen Kohlen auf ein Gebiet auszudehnen, wohin er obne ihre fkaufmännishe Gewandtheit und Tüchtigkeit ganz gewiß nicht hingelangt wäre. Das bezieht sich namentlih auf den Absay der obers{chlesischen Gruben nach den Balkanländern, der wesentlich der Initiative dieser beiden Firmen zu danken ift, und auf den Absfaß der oberschlesishen Gruben nah Berliñ und bis Magdeburg, wo sie mit den westfälishen in Concurrenz getreten sind. Es is ohne eine geschickte kaufmännische Thätigkeit nit möglich, in einem bestrittenen Concurrenzgebiete den Kobhlenabsaßz zu erlangen und zu erhalten, und so erklärt sih auch, daß die Privatgruben Oberschlesiens, wenigstens eine sehr große Zahl derselben, heute noch ihren Absaß durch diese beiden Firmen bewirken lassen. Sie ersparen sich dadurch das Halten jeglichen fkauf- männislen Personals, cinen nicht unerheblißen Theil der Geschäftékosten, sie verlieren einen nicht unerheblichen Theil des Nisicos, das ihnen sonst obliegen würde, und sie sind sicher, daß sie ihre Kohlen los werden. Daß das nicht unerhebliche Vortheile sind, tas kann doch wohl nicht bestritten werden, Immerhin, meine Herren, was ih früher ausgesprocben, dabei sehe ih au noch heute: Es fönnen bedenkliche Momente dadur eintreten, daß zwei Kohlen- firmen das Hauptquantum der oberschlesischen Kohlenproduction in der Hand haben. Das haben sie; sie habcn aber niht das Hauptquantum der fiécalishen Gruben in der Hand.

Jch kann also dem Herrn Abgeordneten nur nodhmals wieder- bolen: Die Grundsätze, die ich vor zwei Jahren hier auszusprechen mir gestattet habe, bestehen auch beute noch fort, es wird weiter fo verfahren: Bei Schluß des Betriebsjahres oder vor Beginn des neuen Betriebsjahres werden von der nunmehr einheitlich geordneten Kohlen- verwaltung aus die Offerten der Consumenten durh öffentliche Be- fanntmachung direct eingeholt, und nur das Quantum, welches nit von Consumenten tirect bestellt wird, geht an die Häntler. Etwas An- deres werden Sie von uns niht verlangen können.

Abg. Dr. Hammacher (nl.): Ich wollte eigentlich auch über die Koblenvereinigung sprechen; aber die vierstündige Debatte hat die Sache so geklärt, daß ich nichts mehr hinzuzufügen brauche. Mein Standpunkt is der des Abg. Schmieding. Das eigene Interesse der Nereinigung wird sie vor Mißbrauch ihrer Stellung bewahren. Jhr Vorgehen ist ein durhaus loyales.

Abg. Dr. Meyer (dfr.): Ich habe nur Sympathie für die In- dustrie, die gut producirt, und frage nicht nah der Nationalität. Man soll eine solche Industrie ausnugen im eigencn Interesse, das gebietet, die Mittel der Staatêswirthschast auszunußen. Für die deutsche Industrie habe ih au eine qroße Sympathie; denn ich halte sie für eine große, leistungsfähige Indu trie, die au exportiren kann. Ich begreife cs daher nit, wie man für ihre Förderung künstliche Mittel in Anspru nehmen kann. Ein gesunder Mensch braucht keine Krücke. Das Schußsystem hat unsere Inzustrie geschädigt, weil auch andere Staaten zu dewselben System übcrc egangen sind. Das Ein- gehen auf die Reichêtagédebatte hat keinen Zweck. Der Reichstag hat sich mit der Erklärung ter Regierung zufricdcn gegeben. Von der s\taat- lichen Einmischung hat der n: Broemel nichts wissen wollen, der Staat sollte nur als Fiscus, als Conjument rechtzeitig die nöthigen Schritte thun, um seinen Kohlenbedarf wohlfeil zu decken. Der Abg. von Itenpliy hat von der Monopolstellung der oberschlesischen Kohlenfirmen gesprochen. Diesen Firmen sind doch aber gar feine Vorzüge gewährt worden. Sollte das nachgewiesen werden, » würde ih s Minister bitten, einem derartigen Mißverstänt niß ein Ende zu machen.

doch nicht davon ?

' andern und

Abg. Stöyel ers hält cs für falsch, gegen die Arbeiter, ihrer socialdemokratishen Gesinnung wegen, vorzugehen. Dadurch fönne das Ucbel nur verschlechtert, nicht ‘verbessert werden. Die wegen ihrer Agitation entlassenen Arbeiter werden gewöhnlich Gewerbetreibende; aber ihr Gewerbe is nur Nebensache ; die Haupt- sache ist die Agitation. (s wäre bessek, wenn solche Leute bei der Grubenarbeit geblieben wären , sie hätten dann nicht so viel Zeit zum Agitiren. Redner wendet 1 dann gegen die Ausführungen des Abg. Schultz-Bohum und bestreitet, daß der Arbeitseifer der Berg- leute zurückgegangen sei; er verwahrt sie gegen den Borwrourf, daß sie Socialdemokraten seien, und hält cinen Lohn von 4 #4 täglich für Bergleute, die sehr {nell ihre Arbeitskraft abnutzen, für durchaus nothwendig. i

bg. von Eynern (nl.): Daß der Minister, der selbs Mitglied des Bundesraths ist, die Vertheidigung der Reichsregierung so warm geführt hat, ist begreiflih; die Reichsregierung war einer solchen Pertheidigung dringend bedürftig. Hoffentlih hat die Anregung hier ihren Eindruck nicht verfehlt. Der Abg. Meyer will nicht, daß die Producenten sich vereinigen, um cinen Preissturz zu verhindern; aber er ist damit zufrieden, daß die Händler die zersplitterten Industriellen für sih sammeln, um sich eine Monopolstellung zu verschaffen. Wo bleibt da die Logik! j , L

Darauf wird der erste Titel der Einnahmen bewilligt, cbenso der zweite Titel. Die weitere Berathung wird vertagt.

Schluß nah 4 Uhr.

Mannigfaltiges.

Herr Regierungs-Baumeister Walter Körber, der Begleiter des Directors Dr. Meyer bei seiner Fahrt nah Amerika, hielt Donnerstag Abend in der Urania einen Vortrag „Die Columbische Welt- ausstellung in Chicago 1893", der als eine Fortseßung und eine Erweiterung des vor etwa aht Tagen von Director Meyer gehaltenen und an dieser Stelle auéführlih erwähnten Vortrages anzusehen war. Redner begann damit, den Eindruck zu schildern, den diese jeßt nahezu vollendete, zur- Zeit seines Besuchs noch keineswegs in den Vorberei- tungen sehr fortgeschrittene, am 1. Mai d. I. zu eröffnende Welt- andstelluà {on damals auf den Beschauer gemacht habe. Worte seien nit im stande, ein ausreihendes Bild zu geben von dieser im wahrsten Sinne des Worts als Weltwunder zu bezeichnenden Ver- anstaltung, die alles in den Schatten stelle, was an ähnlichen Ver- anstaltungen die Welt bisher gesehen habe. Man glaube si in eine Märchenwelt verseßt und stehe unter dem Zauber eines Bildes von unvergleihlihem landschaftlihen und architektonishen Reiz. Sodann machte Herr Körber Mittheilungen über die Vorbereitungen, die Ge- \chihte, die Einrihtung und den Aufbau der Ausstellung. Die mit so unglaublicher Schnelligkeit herangewachsene Stadt habe durch Congreß- acte die Erlaubniß dazu nur unter der Bedingung bekommen, daß sie allein die Kosten dafür aufzubringen bereit und im stande set. Die zunächst auf zehn Millionen geschäßten, sehr bald jedoch auf zwanzig Millionen Dollars, alfo auf achtzig Millionen Mark erhöhten Kosten seien denn au binnen kurzer Zeit zur Verfügung geweseu, und jeßt sei dies Unternehmen dur einen Garantiefonds von hundert Millionen Mark finanziell auf das glänzendste gesichert. Zum Ber- aleih erwähnte er, daß die leßte Parifer Avéstellung im Jahre 1889 die Summe von 32 Millionen Mark gekostet habe. Die Groß- artigkeit der Veranlagung ließ der Vertragente dann hervortreten durch die Anführung einiger Zahlen über die Verkehrs- und Größen- verhältnisse vieser Ausstellung. Zu der 64 englishe Meilen von der Königin des Westens, wie Chicago genannt wird, entfernten Aus- {tellung gelangen die Besucher dur sechs verschiedene Arten von Perfonen- beförderung: 1) die Gentral-Eiscnbahn, die jeßt durch einen wunderbaren Umbau ohne Ünterbrechung des Verkehrs sgmmt ihrem Bahnhof um 4 m gehoben wird. 2) und 3) Zwei Drahtseil-Straßenbahnen, bei denen si Wagen innerhalb ciner Viertel bis einer halben Minute folgen. 4) Die hoh über die Straßen von Chicago hinwegführende „Elevated-Eisenbahn“. 5) Die Dampser, Boote und Gondeln auf dem Michigan-See. 6) Droschken, Kremser u. a. Fuhrwerke. Man nimmt an, daß dur diese verschiedenen Beförderungsmittel stündlich 136 000 Personen von Chicago aus nah dem Plate der Ausstellung gebracht werden können, und hofft auf einen täglihen Befuch von wenigstens 250 000 Personen. Zur Beurtheilung der Größe des Areals wird angeführt, daß die erste Weltausstellung zu London im Jahre 1851 auf einem Gebiet von 21 Acres, die beiden leßten Pariser auf einem folhen von 100 und 160 Acres veranstaltet seien, während in Chicago 633 Acres oder 1000 preußi\che Morgen dazu eingerichtet würden. Unter den Sehenswürdigkeiten der Midwnay-Plaisance wurde ein elektrisches Rohnlaus hervorgehohen, in dem man duxch elektrishe Klingel an- gemeldet, dur elektrische Aufzüge in die oberen Räume befördert werde, wo man elektrisch gekochte Speisen vorgeseßt bekomme, wo das Geschirr auch elektrisch gereinigt werde, wo man einen elektrischen Schreibapparat und Telephoneinrichtung finde und dergleichen mehr. Im zweiten Theil seines Vortrages ließ der Redner die Zuhörer einen Rundgang durch die Hauptpaläste der Meltausstellung machen. Längere Zeit verweilte er bei der {on von Herrn Dr. Meyer wegen der Großartigkeit ihrer Abmessungen erwähnten Industriehalle, dem neucsten Weltwunder. Der innere Naum dieser mit einer unglaub- lichen Kühnheit angelegten pfeilerlosen Halle hat eine Länge von 500 m und eine Breite von 112 m, eine Spannung, wie sie bisher ‘auf der Melt noch nicht dagewesen, und deren jeßt mit glänzendstem Ecfolge gelöste Construction bis dahin für ein unmöglich auszuführèndes Phantasiegebilde gehalten wurde. Wie {on früher bemerkt, haben in dieser Halle bei einem Concert nahe an 150 000 Menschen bequem fißen können. Das aus 2500 Sängern bestehende Orchester ist an entfernten Punkten der Halle überhaupt nicht zu hören gewesen. Tausend kleinere, von je fünf Personen bewohnte Villen mit dazu gehörigem Hof- und Mirthschaftsrau würden im Fnnern dieser Halle aufgestellt werden fönnen, die zu umgehen în ununterbrohenem {nellen Schritt eine volle Stunde erfordert. Um die Besichtigung der räumlih fo ausgedehnten Anlagen zu er- leidtern, sind auch im Innern der Ausstellung Berkehröseinrichtungen in bisher nit dagewesener Großartigkeit geschaffen. Außer einem 4m hohen Viaduct, auf dem Z'ge von fünf Wagen jede halbe Minute ih folgen, ist noch eine finnreihe Stufenbahn geplant, zu welcher der erste Gedanke von dem dur feinen Entwurf zum Kaiser ilbelm - Denkmal bekannt gewordenen Baumeister Rettig herrührt. Die zunächst zur Probe in einer Linge von 275 m angelegte Stufenbahn besteht aus der in ununterbrochener Bewegung befindlichen Fahrbahn, die auf beiden Seiten von vier Zonen umgeben ist. Die erste äußerste Zone steht fest; die zweite dewegt sich, jedoh in so mäßiger Geschwindigkeit, daß cin Kind ohne jede Gefahr von der ersten zur zweiten Zone hinübertreten fann. Die dritte und vierte Zone béwegen sich schneller, die auf der Fahrbahn verkehrenden Züge mit der richtigen Schnellzugsgeschwindigkeit. Bollkommen gefahrlos soll der Vebertritt von einer Zone zur \{ließlih das Besteigen der Züge in voller Fahrt bewerkstelligt werden können. In zahlreichen vortreff- lichen Abbildungen rourden dann noch die bedeutendsten, in den mannigfaltigsten älteren und modernen Baustilen stets kunstgerecht und ges{chmackvoll ausgeführten Aus\tellungspaläste vorgeführt und ihre Einrichtung beschrieben: darunter ter Nerwaltungspalast mit einem Auskunftsbureau, in dem jeder Besucher in seiner Ae Aus- funft in allen Ausstellungsangelegenheiten erhält, die dreifach fo große Maschinenhalle wie die hon recht ansehnliche Halle der Pariser Aus- stellung von 1889, der Gartenbaupalast mit feinem R EOER wald in einem Kuppelbau von 60 m Durchmesser, der Ackerbau- palast mit seiner anderthalb deutsche Meilen langen Aus- stellung für lebendes Vieh, das Frauengebäude, der zur Aufnahme der auserlesensten Kunstshäße bestimmte und in hervorragendster Meise künstlerisch ausgeführte Palast der freien Künste, die Repräsen- tationsbauten der Einzelstaaten, unter denen das Gebäude von Texas allein bervorzuheben ift, und die Bauten der Fremdländer, von denen das Deutsche Haus, das einen anziehenden Sammélpunkt für alle

: 7 Uhr, in der Tonhalle, Friedrichstraße 2:

deutschen Aussteller und Besucher bilden wird, obwohl es etwas abseits gelegen und nur klein is, wegen seiner geschmackvollen und gediegenen Ausführung eine der bedeutendsten Stellen cinnimmt, was aud der Weltausstellung in einem Interview mit

Worten der Anerkennung - für die großen Opfer, die Deutschland und „die Deutschen für das amerifanishe Unternehmen gebracht hätten, ausgesprochen hat: SInteressant war auch die Pen daß die sämmtlichen \o kunst- voll ausgeführten Fronten der Pa âste, deren Material aus dem \chönsten carrarischen Marmor zu bestehen scheine, in einfachster Weise aus hölzernen Latten und Gips angefertigt worden sind. Zum Schluß äußerte der Redner, daß bei aller Bewunderung für die ebenso groß- artig wie s{höôn angelegte und eingerichtete Ausstellung, deren Bauten ein gründliches und verständnißvolles Studium aller bekannten Baustile der Gegenwart und Vergangenheit zeigten, man doch einen eigentlidy amerifkfanischen Stil vermisse; daß die Amerikaner in dieser Beziehung, zum Unterschied von der leßten Weltausstellung in Paris, die gerade durch ihre reiche Mannigfaltigkeit in echt nationalen Kunstformen geglänzt habe, vollständig unter der Botmäßigkeit Guropas stehe, was er übrigens als einen Nachtheil nicht ansehe, da die Kunst mehr als

General-Director der den \chmeichelhaftesten

‘irgend ein anderes Mittel geeignet sei, die durch solche Veranstaltungen

angestrebte Er Berg der Völker des Erdballs mehr und mehr ihrer Verwirklichung näher zu bringen.

In der Sitzung des Hauptvorstandes des Vaterländischen Frauenvereins am 1. März wurde die Mittheilung gemacht, daß die Gründung neuer Zweigvereine für die Stadt Oldesloe in Schleswig-Holstein, die Gemeinde Bukowiß und Umgegend in West- preußen, die Kirchengemeinde Schiroßken und Umgegend ebenda, die Stadt Tiegenhof und Umgegend ebenda, die Stadt Wusterhausen a. D. in der Provinz Brandenburg und die Gemeinde Wedderstedt in der Provinz Sachsen stattgefunden hat. Nah Erledigung verschiedener innerer Verwaltungsangelegenheiten trat der Vorstand ein in die Be- rathung der von einzelnen Zweigvereinen gestellten Anträge auf Bewilli- gung von Mitteln zu gemeinnüßigen und wohlthätigen Zweken. Solche Gesuche lagen vor seitens der Zweigvereine in Pr. Holland, Allendorf a. W., Rhein O.-Pr., Gnesen, Neuteich, Pillau, Wald- broel, Falkenberg im Kreise Neurode, Groß-Wartenbkerg, Schirwindt und Berent.

Das Berliner Magistrats-Collegium hat, wie die „Nat. Z." berichtet, beschlossen, für die Nische in der Vorhalle des Magistratssizungésaales eine Porträt-Statue des Ministers vomStein, des Begründers der Städteordnung, in weißem Marmor ausführen zu lassen, und für die vier Nischen des großen Treppen- hauses unter dem Thurm allegorische Figuren, gleichfalls in weißem Marmor qauégeführt, die die im alten Berlin vorzugsweise betriebenen

Gewerbe: Fischerei, Schiffahrt, Handel und Akerbau versinnbildlichen. Für tie- Herstellung der Siatue Steins soll ein Wettbewerb aus- geschrieben werden, während die Auswahl der Künstler für die vier allegorischen Figuren der hierfür eingeseßzten Subcommission überlassen

bleiben soll.

Ueber die Vorstellung der Mannschaften der Feuer- wehr im Königlichen Schloß gehen der „Nat. Ztg.“ folgende Mit- theilungen zu: Branddirector Stude stellte die Leute vor. Ihre Majestät die Kaiserin überreichte dem Brandmeister Mittmann im Auftrage Seiner Majestät des Kaisers als Ehrengabe Allerhöchst- dessen Bild in reihem Metallrahmen, sodann sprach die Kaiserin mit C R Leuten, während der Kronprinz die Ehrengaben aus- theilte. Î

äeder der vier Ober-Feuermänner erhielt eine Brieftasche mit aufgepreßtem Neich8adler und dem Bilde des Kaisers in Husaren- uniform, sowie zwei Doppelkronen von 1893, jeder der fünf Feuer- männer ein Portemonnaie mit einer Doppelkrone.

ImBotanischen Garten gehen, wie der „Nat.-Ztg.“ mitgetheilt wird, einige Verbesserungen vor sid, Auf Antrag der Virection läßt die Ministerial-Baucommission im großen Palmenhause Maurerarbeiten ausführen zur Tieferseßzung der drei gigantischen Livistonen, jener 60—80 Fuß h@hen Palmen, die bisher inmitten des Glaëhauses in Kübeln aufgestéAt waren, deren Blätter sich jedoch seit zwei Jahren niht mehr entwickeln konnten, weil die obersten bis an das Dach reiten. Jett hat man sie ihrer Länge nah umgelegt, der Fußboden, auf dem sie standen, ist durchbrochen und in dem darunter liegenden Kellergewölbe, das mit Verbindungsröhren der Dampfheizung ausgefüllt war, ist ein B Heer und 6 m im Durchmesser großer Naum auésgemauert, wo nun die Palmen versenkt werden sollen. Im Freien des Gartens läßt man Stäbe mit Blechtafeln vor solchen Bäumen anbringen, die von auswärts hier- selbt eingeführt wurden und deren Acclimatisirung gelungen ist. Oberhalb der Tafeln liest man die Gattung mit dem botanischen Beî- ‘namen des Baumes. Darunter befindet sich in kleinem Maßstabe der geographische Abriß der (Frde aufgemalt, in dessen Linien dann das Ürsprungsland und die bisherige Serbreitung des Baumes in rothen Farben angegeben sind. E

Das Baumann’she Missionês-Fest spiel foll seitens des Missions-Hilfsvereins der Dankeskir%-Gemeinte noch einmal zur Auf- führung gebraht werden, und zwar Montag, den 6. März, Abends Billets à 2 und 1 M sind zu haben bei Gerold, Unter den Linden 24, Poddik, Chausee- straße 96, Bote u. Bock, Leipzigerstraße 37, A. Glas, Potsdamer» straße 26b., in sämmtlichen chkistlichen Hospizen und Bulhhandlungen, bei allen Stadtmissionaren, sowie an der Abendkasse. Der Aufführung folgt auch diesmal eine Nachfeier, bei der Herr Superintendent a. D. Gielen, Herr Missions-Inspector Kraßen stein und Herr Pfarrer Schönberner sprechen werden.

In der Urania wird morgen Abend zum lezten Mal die „Amerikafahrt 1492 und 1892" aufgeführt. Den als Fortseßung dazu geltenden Vortrag ‘des Herrn Dr. Meyer „Aus dem Lande der großeu Dimensionen“ wird der Genannte am Montag und Mittwoh noch cinmal halten. Die Fortsctung dieses leßteren endlich, “die speciellere Schilderung der „Columbischen Lellt-

auéstellung in Chicago“ wird Herr Regierungs-Baumeister Walter Körber am Dienstag und Donnerstag geben, worauf am Freitag die erste Wiederaufführung des großen, decorativ ausgestatteten Vortrags „Die Kinder der Sonne" in seiner neuen Infcenirung nah beinahe zweijähriger Unterbrehung stattfinden wird. Dieser Aufführung liegt der Gedanke einer ideellen Reise durh das Planetensystem zu Grunde, auf welcher wir die cigenartige Natur jener Nachbar- welten kennen lernen, von denen namentli die des Mars in leßter Zeit wieder das allgemeinste íSFnteresse auh der Latienwelt durch die wunderbaren Entdeckungen wachgerufen hat, die seine jüngste Annähe- rung zur Erde im vergangenen Jahre zeitigte.

Christiania, 3, März. Die Eisblockade des Chuistiania- Fiords kann, wie „W. L. B," meldet, gegenwärtig für große Damypfer als aufgehoben betrachtet werden.

Kopén hagen, 3. März, Der in der vergangenen Nacht und heute Vormittag herrschende starke Nordoststurm treibt laut Mel- dung des „W. T. B.* das Sundeis {nell südwärts, sodaß die gestern durch das Eis gebrochene Passage Helsingör—Kopenhagen wieder unpassirbar ift.

Washington, 4. März. Aus Bai-City in Michigan wird dem „D. B. H." gemeldet, daß bei dem Stapellauf des Schooners „Mary M. Langhlie" plöulih ein Orkan entstand, wodur 9% Personen, die sich an Bord des Schiffes befanden, in die See ge- \{leudert wurden. Sechs Personen sind ertrunken, während weitere neun ihren Verleßungen erlegen sind,

„A2 Dee

1. Untersuchungs-Sachen.

2, Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Dritte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 4. März

; 2 1) Untersuchungs-Sachen. [72780] _

Der Ersaßtreservist, Maurer und Steinhauer ohann Sr eepo Schock, geb. am 27: November 1861 zu Seebach bei Éisenach, zuleßt in Laucha bei E wohnhaft, z. Zt. unbekannten Aufent- alts, i

wird beschuldigt, als Ersatreservist den ihm bis 8. Februar 1892 nach Chicago bewilligten Urlaub von der Militärbehörde nicht Kabiéit verlängern laffen, au von seinem - derzeitigen Aufenthalt dieser Be- hörde feine Anzeige erstattet zu haben, daher ohne Erlaubniß ausgewandert zu sein Uebertretung gegen § 360 3. 3 des Str.-G.-B.

Derselbe wird auf Anordnung des Herzogl. S. Amtsgerichts hierselbst auf den #. Funi 18983, Vormittags Ak Uhr, vor das Herzogl. S. Schöffengericht hier zur Hauptverhandlung geladen.

Bei unentshuldigtem Ausbleiben wird derselbe auf Grund der nah § 472 der Str.-P.-D. vom Königl. Landwehr-Bezirks-Commando zu Gotha ausgestellten Erklärungen vom 15. Februar 1893 verurtheilt werden.

Tenneberg, den 28. Februar 1893.

Keil, Secretär,

Gerichts\chreiber des Herzogl. Amtsgerichts. IT. [72317] Beschlnß.

Fn der Strafsache gegen Buchreuter und Genossen M. 81. 92 —.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft yom 29. Januar d. Is, wird in Gemäßheit der S8 325, 326, 480 der St.-P.-O. das im diesfeitigen Reiche befindlihe Vermögen der in dem Anklage- bes{chluß vom 6. Dezember 1892 aufgeführten An- geklagten namentli:

1) des am 12. Juli 1864 zu Riga in Rußland geborenen Julius Karl Erich Buchreuter, zu Potsdam naturalisirt,

92) des am 25. August 1868 zu Gut Wilsnack ge- borenen August Karl Ludwig Kaufmaun, zuletzt in Wilsnack wohnhaft, :

3) des am 14. Oktober 1869 zu Bochin geborenen, zuleßt daselbft aufhaltsam gewesenen Karl Johann Bartelt, :

4) des am 1. Februar 1869 in Gühliß geborenen, zuleßt dort aufhaltsam gewesenen Iohann Karl Joachim Schlünz,

5) des am 18. September 1869 zu Gühlißz ge- borenen, zuletzt in Bresch aufhaltsam gewesenen Karl Ioachim Thurbau,

6) des am 27. Februar 1869 zu Havelberg ge- borenen, in Havelberg zuleßt aufhaltsam gewesenen Karl Theodor Albert Münzer,

7) des am 29. August 1869 zu Kleßke geborenen, zu Groß-Pankow, Kreis Ostprignißz, zuleßt aufhaltsam gewesenen Friedrich Johann Christoph Rabe,

8) des am 26. April 1869 zu Putlit geborenen Friedrih Wilhelm Karl Milatz, zuleßt in Putlißz gas gewesen,

9) des am 13. September 1869 zu Putliß ge- borenen Wilhelm Fricdrih Heinrich O t in Neuhof aufhaltsam gewesen, f 2 10) des am 18. Januar 1869 zu Putliß geborenen Johann Christian Telschow, zuleßt in Dutliß auf- ard gewesen, .

11) des am 18. Februar 1869 zu Reßin geborenen Heinrih Wilhelm Woltersdorf, Ade N Neßin aufhaltsam gewesen, : L

12) des am 9. September 1869 zu: Seedorf ge- borenen Arbeiters Georg Friedrich Wilhelm Vor- werk, genannt Droege, zuleßt in Seedorf aufhalt- Pan en, ah

3) des am 19, März 1869 zu Wilsnack geborenen Ludwig Karl Wilhelm Meyer, zuleßt in Wilénack aufhaltsam gewesen, :

14) des am 6. Oktober 1869 zu Wilsnack ge- borenen Moriß August Karl Methcke, zuleßt in R gewesen, E

9) des am 10. Inni 1869 zu Wolfshagen ge- borenen Friedrih Wilhelm Adolf E in a Prignall U helin Adolf Ellfeldt, zuleßt

)) des am 18. Juli 1870 zu Blüthen geborenen Karl Johann Muchow, zuleßt in Biitüièu gétesen,

17) des am 22. Januar 1870 zu Dallmin ge- borenen Albert Kleif, zulegt in Dallmin gewesen, _18) des am 2, Februar 1870 zu Kieß geborenen Maia Georg Joachim Schlee, zuletzt in Besandten ewesen,

19) des am 1. Mai 1870 zu Kramvyfer geborenen Joachim Friedrih Wilhelm Ernst C aeA M s j x

20) des am 2. Juli 1870 zu Krampfer geborenen N Wilhelm August Lüdtke, n in Frampfer gewesen,

21) des am 14. Mai 1870 zu Putliß-Philippsho eborenen Friedrih Wilhelm Heinrich L embro 4 eßt in Mahlow i. M. gewesen,

29) des am 27. Februar 1870 zu Wittenberge ge- borenen August Friedrich Wilhelm Karl Schleifer, zuleßt in Okollo i. Posen aa Iaw gewesen,

23) des am 11. September 1870 zu Wittenberge eborenen Richard Otto Louis Weide, zuleßt zu

ittenberge aufhaltsam gewesen,

24) des am 18. Dezember 1865 zu Bernheide ge- borenen Seemann Joahim Wilhelm Johann Reinke, zuletzt in Lehe aufhaltsam gewesen,

25) des am 5. April 1869 zu Klüß geborenen Wilhelm Johann Martin Seefeldt, zuleßt in Dallmin wohnhaft gewesen, (

26) des am 26. Juni 1869 zu Kiewe geborenen Wilhelm Joachim Karl Gustav Thiel, zuleßt in Ote aufhaltsam gewesen,

27) des am 13. Juni 1868 zu Beeß geborenen 4 Felix Theodor Kuppe, dessen lefter Aufent- alt im Deutschen Reich nicht ermittelt ist,

Deffentlicher Anzeiger.

. Grwerbs- und

. Niederlafsung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

. BVerschievene Bekanntmachungen.

1893.

4 Koliwrandi Va auf Aktien u. Akt.en-Gesellsch.

schafts-Genossenschaften.

_98) des am 1. Januar 1868 zu Beetz geborenen Hermann Albert Christian Georg Ernst Rhau, dessen leßter Aufenthalt im Deutschen Reih nicht ermittelt ift,

929) des am 22. Januar 1868 zu Beet geborenen Gustav Adolf Heinrich Otto Schaff, dessen leßter Aufenthaltsort im Deutschen Reich nicht ermittelt ift, _30) des am 28. März 1867 zu Beet geborenen Karl Albert Wiese, dessen leßter Aufenthaltsort im Deutschen Reich nicht ermittelt ift,

31) des am 23. April 1868 zu Barenthin ge- borenen Arnold Arthur Schroeder, zuleßt in Barenthin aufhaltsam gewesen, :

32) des am 6. Januar 1868 zu Dossow geborenen Gusffav August Wilhelm Kersten, zuleßt in Witt- sto aufhaltsam gewesen, :

33) des am 19. April 1868 zu Ellershagen ge- borenen Ludwig Friedrich Christian Bade, zuletzt in Ellershagen aufhaltsam gewesen, -

34) des am 25. August 1868 zu Freyenstein ge- borenen Gduard Friedrih Heinrih Malchin, zuletzt in Freyenstein aufhalifam gewesen, i

35) des. am 5. März 1868 zu Freyenstein ge- borenen Albert Otto Gustav Siebert, zuleßt in Freyenstein aufhaltsam gewesen,

36) des am 16. Mai 1868 zu Gerdshagen ge- borenen Gustav ‘Karl Otto Böckmann, zuleßt in Gerdshagen aufhaltsam gewesen,

37) des am 28. November 1868 zu Gut Halen- beck geborenen August Dörbaud, zuleßt in Halen- O gewesen, L -

38) des am 11. März 1868 zu Laaske geborenen Ernst Nobert Wischnewsky, zuletzt in Laske auf- haltsam gewesen, L

39) des am 23. Dezember 1868 zu Pritzwalk ge- borenen Adolf Emil Heinrih Hausmann, zuleßt in Pritzwalk aushaltsam gewesen, i

40) des am 16. Juli 1868 zu Gut NRapshagen res Nudolf Wilhelm Hoppe, zuletzt in Naps- jagen aufhaltsam gewesen,

41) des am 20. April 1868 zu Sadenbeck ge- borenen Landolf Krienke, zuleßt in Sadenbeck auf- haltsam gewesen,

42) des am 11. Oktober 1868 zu Schmolde ge- borenen Otto Adolf Karl Vaumanun, zuleßt in Scchmolde aufhaltsam geroefen N

43) des am 13. Juli 1868 zu Schmolde ge- borenen Gustav Wilhelm Ferdinand Gehraudt, zu- leßt in Schmolde aufhaltsam gewesen,

44) des am 17. September 1868 zu Weitgendorf geborenen Wilhelm Hermann August Nüsse, zuleßt in Weitgendorf aufhaltsam gewesen,

_45) des am 4. Juli 1869 zu Breddin geborenen Hermann Albert Adolf Legde, zuleßt in Breddin aufhaltsam gewesen,

_46) des am 10. Mai 1869 zu Damelack geborenen Wilhelm Julius Milatz, zuleßt in Damelack auf- O gewesen, /

47) des am 3. August 1869 zu Eggersdorf ge- borenen Richard Wilhelm Karl Lem, eut M Eggersdorf aufhaltsam gewesen, -

48) des am 20. April 1869 zu Ellershagen ge- borenen Hermann August Ludwig Görs zuleßt in Ellershagen aufhaltsam gewesen, E

49) des am 15. Mai 1869 zu Ellershagen ge- borenen Paul Gustav Adolf Kohlenberg, zuleßt in Ellershagen aufhaltsam gewesen, s

DO) OGB A 9, April 1869 zu Gut Frehne ge- borenen August Karl Otto YNAhrendt, zuletzt in Frehne aufhaltsam gewesen, /

951) des am 7. August 1869 zu Freyenstein ge- borenen Otto Louis August Friedrich Klähn, zuleßt in A 3 geen 4

52) des am 7. Dezember 1869 zu Freyenstein ge- borenen Paul Otto Karl Nabener, ‘mlebt 4 Freyenstein aufhaltsam gewesen,

53) des am 2. November 1869 zu Nettelbeck ge- borenen Wilhelm Karl Friedrich Trieb, zuletzt in Nettelbeck aufhaltsam gewesen, ¿

54) des am 21. Oktober 1869 zu Prißwalk ge- borenen Karl Friedri Wilhelm Paetz, zuleßt ‘in Pritwalk aufhaltsam gewesen, s

50) des am 22. Dezember 1869 zu Joachimshof geborenen Karl Vöse, zuleßt in Joachimshof auf- jaltsam gewesen, Ä : :

56) des am 22. Dezember 1869 zu Joachimshof geborenen August Böse, zuleßt in Joacdimahof ad haltsam gewef}en,

97) des am 9. Februar 1869 zu Wernickow ge- borenen Karl Friedrih Wilhelm Ludwig Stark, zu- leßt in Wernickow aufhaltsam gewesen,

98) des am 28. Januar 1869 zu Ellershagen ge- borenen Hermann Friedrih Ludwig Fehmeling, zu- leßt in Ellershagen aufhaltsam gewesen,

99) des am 18. September 1870 zu Blesendorf geborenen Hermann August Robert Havemann, zuleßt in Blesendorf aufhaltsam gewesen,

60) des am 6. März 1870 zu Ellershagen ge- borenen Wilhelm Johann Friedri Rust, zuletzt in Ellershagen aufhaltsam gewesen, ,

61) des am 30. April 1870 zu Boddin geborenen August Karl Ludwig Becker, zuleßt in Mesendorf O hau gen ;

2) des am 23. Januar 1870 zu Gut Frehne ge- borenen Wilhelm Karl Friedrich rab eei u Gut Frehne aufhaltsam gewesen,

63) des am 18. März 1870 zu Freyenstein gebore- nen Otto Johann Karl Böckmann, zuleßt in Freyenstein aufhaltsam gewesen,

64) des am 8. E 1870 zu Freyenstein ge- borenen Gustav Rudolf August Lutz, zuleßt in Freyenstein aufhaltsam gewesen,

65) des am 23. Mârz 1870 zu Gerdshagen ge- borenen riedrih Heinrih Karl Könning, zuleßt in Gerdshagen aufhaltsam gewesen,

66) des am 5. März 1870 zu Giesenhagen ge- borenen Friedrich Johann Albert Hoff, in di in

Giesenhageu aufhaltsam gewesen,

67) des am 26. Juli 1870 zu Jännersdorf gebore- nen Johann Struensfee, zuleyt in Jännerösdorf auf- haltsam gewesen, t

68) des am 22. Dezember 1870 zu Mechow ge- borenen Karl Hermann Jahnke, zuleßt in Mechow aufhaltsam gewesen, 5

69) des am 13. Mai 1870 zu Gut Meyenburg geborenen Albert Gustav Peters, zuleßt in Gut Meyenburg aufhaltsam gewesen, f

70) des am 26. April 1870 zu Gut Groß-Pankow geborenen Karl Ludwig Iohann Rose, zuleßt in Dannhof (Westprignitz) aufhaltsam gewesen,

S6 „des am 30. Juli 1870 zu Porep geborenen Friedrich Johann Theodor Oldenburg, zuleßt in Mannsfeld (Westprigniß) aufhaltsam gewesen,

72) des am 12. November 1870 zu Preddöhl ge- borenen Wilhelm August Richard Schüler, zuleßt in “Halenbeck aufhaltsam gewesen, s

73) des am 28. November 1870 zu Pritzwalk ge- borenen Karl August Hermann Wilke, zuleßt in Pritzwalk aufhaltsam gewesen, É

74) des am 3. April 1870 zu Sadenbeck geborenen O Neiuke, zuleßt in Sadenbeck aufhaltsam ge- vesen,

75) des am 8. Februar 1870 zu Sadenbeck ge- borenen August Otto Louis Schmidt, zuleßt zu Techow aufhaltsam gewesen, 4 2 76) des am 8. Pîai 1870 zu Gut Zaaßke, geborenen Friedrih Franz Ferdinand Vehreus, zuleßt zu Wittstock aufhaltsam gewesen, s

77) des am 17. März 1869 zu Flecken Zechlin geborenen Kaufmann Gotthard Leberecht Maron, zuleßt in Heiligengrabe aufhaltsam gewesen,

78) des am 28. Februar 1870 zu Jännersdorf ge- borenen Emil Ernst Johannes Stein, zuleßt in Heiligengrabe aufhaltsam gewesen, ;

79) des am 22. Januar 1870 zu Klenzendorf ge- borenen Johann Joachim Aue, zuleßt in Klenzen- dorf aufhaltsam gewesen,

80) des am 19, Dezember 1870 zu Tüchen ge- borenen Johann Rönning, zuleßt in Kl. Gottschow aufhaltsam gewesen, i

81) des am 8. August 1870 zu Dorf Zechlin ge- borenen Paul Bribach, dessen leßter Aufenthaltsort im Deutschen Reiche nicht ermittelt ist,

‘in Höhe von je 300 (Dreihundert) Mark mit Beschlag belegt und die Beröffentlihung des Be- \ch{lusses angeordnet. Neu-Ruppiu, den 8. Februar 18393.

Königliches Landgericht. Strafkammer.

(gez.) Nhenius. Wenyel. Loycke.

Ausgefertigt:

Neu-Ruppin, den 8. Februar 1893.

G S) Zell,

Gerichts\{hreiber des Königlichen Landgerichts.

[73186] Bekanntmachung.

Gemäß §8 333 d. N.-St.-P.-Ordn. wird hiemit bekannt gegeben, daß durch Beschlüsse der Straf- fammer des K. Landgerichts Aschaffenburg vom 23. und 27. Februar 1893 das im Deutschen Reiche be- findlihe Vermögen :

a. des am 23. Oktober 1872 geborenen Leonhard Becker aus Elsenfeld,

b. des am 25. März 1872 geborenen Bäckers Otto Rittger aus Kleinwallstadt,

c. des am 21. September 1872 geborenen Bauers Severin Staab aus Braunsberg,

d. des am 18. September 1870. in Nüdenau ge- borenen Bäckers Franz Anton Heilmanu,

e. des am 5. August 1870 in Amorbach geborenen Augustin Wendelin Hörft,

f. des am 28. Oktober 1870 geborenen Fabrik- arbeitersohns Peter Schulz aus Damm,

gegen welche öffentlihe Klage wegen Vergehens wider die öffentlihe Ordnung nah § 140 Absatz 1 des N.-St.-G -B. erhoben wurde, mit Beschlag belegt wurde. A. Z. 1881. 81. 97. 133.

Uschaffenbuxg, 28. Februar 1893.

Der K. Erste Staatsanwalt krank. F. V.: Mayr, K. 11. Staatsanwalt.

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[73102] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von der Hasenheide und den Weinbergen Band 22 Blatt Nr. 826 auf den Namen des Architecten und Maurermeisters Emil Laurish zu Berlin eingetragene, in der Blücherstraße angebli Nr. 42 und Ede Gneisenaustraße belegene Grund- stu am 15. Mai 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, an Ge- rits\telle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück is mit 2,64 # MReinertrag und einer Fläche von 9 a 24 qm zur Grundsteuer für das Etats- jahr 1893/94 mit 23200 Nugzungswerth zur Gelatine veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen , sowie be- ondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- reiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden ausge oe die nit von selbst auf den Er- se er übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- ein oder Sivag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerun s8vermerks nicht O ing, insbesondere derartige Forderungen von apital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder vätestens im Versteigerungstermin vor der

open sp Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden

und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung „ves geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berüdcksichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundftücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinftellung des Berfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 15, Mai 1893, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichts- stelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 24. Februar 18393.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[73107] Zwangsversteigerung.

M Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Berg-Grundbuche von Stolberg a. Harz Band TIkI. Blatt 35 auf den Namen der Gewerkschaft conso- lidirtes Stolbergsches Kupferschieferbergwerk zu Stol- berg a. Harz eingetragene, im Ober - Bergamt8- district Halle a. S., Regierungsbezirk Merf}eburg, Kreis Sangerhausen, bei der Stadt Stolberg a. Harz belegene consolidirte Stolbergsche Kupferfchieferberg- we:k zu Stolberg a. Harz, bestehend aus 39 Fund- gruben mit 46 800 Maaßen _gevierten Feldes, welche eine Fläche von 9,241 596 Quadratlachtern repräsen- tiren, nebst Tageëgebäude 2c. und Landgrundstücken, verliehen zum Bau auf Kupferschiefer, behufs Ge- winnung von Kupfer und Silber, am 17, April 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, in der Gemeindeschenke zu Nott- leberode versteigert werden. Die zum Bergwerk gehörigen Grundstücke find mit 13,17 4 Reinertrag und einer Flähe von 1,3980 ha zur Grundsteuer, mit 300 / Nuzungswerth zur Gebäudesteuer ver- anlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Bergwerk betreffende Nachweisungen, sowie besondereKaufbedingungen, können in derGerichts- schreiberei eingesehen werden. Mit eingetragenen Hypo- theken oder Grundschulden bis zur Höhe von 20000 M fann Bietungscaution geleistet werden. Alle Real- berehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei. Feststellung des E Gebots nicht berüdsihtigt werden und ei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berück- sichtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Die- jenigen, welche das Eigenthum des Bergwerks be- anspruhen, werden aufgefordert, vor Schluß de Versteigerungstermins die Einstellung des Verfabrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtbeil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 19. April 1893, Vormittags 97 Uhr, an Gerichtsstelle verkündet werden.

Stolberg a. Harz, den 24. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht.

[73105]

Nach beute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah dur Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der dem Einwohner Ludwig Prüter zu Hohbenfelde gehörigen Erbpachthufe Nr. 1V. zu Biendorf mit Zubehör Termine

1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regu- lirung der Verkaufsbedingungen am Freitag, den 5. Mai 1893, Vormittags 117 Uhr, zum Ueberbot am Dienstag, den 30. Mai 1893, Vormittags 1Ukè Uhr, zur Anmeldung dingliher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse desselben gebörenden ‘“Gegenftände am Frei- tag, den 5, Mai 18983, Vormittags 11 Uhr,

im Zimmer Nr. 1 (Schöffenfaal) des hiesigen Amts gerihtsgebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 21. April d. E an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Se» quester bestellten Herrn Baumann Mohs zu Kröpelin welcher Kaufliebbabern nah vorgängiger Aumeldung die Besichtigung des Grundftüks mit Zubebdör ge«. statten wird. Kröpelin, den 22. Februar 1893. Großherzogliches Amtsgeriht. [73106] In Sachen der Braunsweigisden Ledens-Ver» icherungs - Anstalt hieselbst, Klägerin, wider den Malermeister Otto Steinkopff bictelbst, Beklagten, wegen Hypokbeklzinsen, wird, naddem auf Antrag der Klägerin die Bes@lagnadme des dem De gebörigen, Nr. 30 11 Blatt V. des Feldrisses wiek au der Riedestraße delegeuen Grunditücks zua 2 a §7 qm sammt Wohnhause Nr. C029 zam Zwecke der Zwangdwversteigerung dur Befcdluß vom 15, Februar 1893 verfügt, auch die Citgiragung dieses Beschlusses îim Grundbuche am 1. l dente 1388 erfolgt Ut, Termin zur ZwangD aus den T. Juni 1893, Morgens

| . Ul vor Herzoglichem Amtögeri@dte diefeldit, Anga: