1893 / 59 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 09 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

R E S E E E E

Statistik und Volkswirthschaft.

Die ländliche Arbeiterklasse und der preußische Staat.

_ Von dem Director der Großherzoglich sächsischen landwirthschaft- lichen Lehranstalt an der Universität Jena, Professor Dr. Theodor Freiherrn von der Golz erscheint in den nächsten Tagen bei Gustav Fischer in Jena cine neue Schrift unter dem Titel: „Die ländliche Arbeiterklasse und der preußische Staat“. Die Verlagshandlung hat uns einen Bürstenabzug des Vorworts übersandt, welches hier mit- getheilt sein möge, weil es über Zweck und Nichtung des Werks alle, die sih für die ländliche Arbeiterfrage interessiren, in erwünschter Weise orientirt. Der Verfasser schreibt :

„Wenn ih tas seit 17 Jahren beobachtete Stillschweigen über dic ländliche Arbeiterfrage, die seit mehr als einem Menschenalter fortgescßt* den Gegenstand meines Studiums und meiner Beobachtungen bildet, nunmehr zu brechen unternehme, so geschieht dies aus der mit der Zeit gewonnenen Ueberzeugung heraus, daß der Landwirtbschaft wie dem Staat große Gefahren drohen, wenn nicht in zielbewußter Weife durchgreifende Umgestaltungen auf diesem Gebiet ins Werk ge- seßt werden. Besonders bedrohlih sind die Zustände in den östlichen Provinzen des preußischen Staats; auf sie habe ih daher meine Untersuchungen und Vorschläge beshränkt. FInwicweit dieselben auch noch auf andere Theile des Deutschen Neis Anwendung finten fönnen, überlasse ih dem Nachdenken und Urtheil der sahverständigen vi 449

Die preußischen Könige von Friedrih Wilhelm I. bis zu Friedrich Wilhelm 1V. haben durch fast anderthalb FJahr- hunderte geübte geseßgeberishe Thätigkeit das wichtige und \{wierige Werk der Bauernbefreiung in consequenter, aber \{honender Weise durchgeführt; sie haben dadurh niht nur einen unabhängigen, selbstbewußten, lebenskräftigen Bauernstand geschaffen, 1ondern auch den Großgrundbesißern die Möglichkeit gewährt, ihre Güter in rationeller und weit gewinnbringenderer Weise, als es ehedem an- gängig war, zu bewirtbschasten.

Eine nothwendige Folge der Lösung des gegenseitigen Abhängigkeits- verhältnisses zwishen Gutsherren und Bauern war die Entstehung einer besonderen Bevölkerungsklasse, des ländlichen Arbeiterstandes, welcher bis dahin noch nicht cristirt hatte. Auf diese hat die der Bauernbefreiung gewidmete Gesetzgebung feine Rücksicht genommen, vielleicht auch niht nehmen können, wenn fie nit das zunächst ins Auge gefaßte Ziel verfehlen sollte. Insofern ist die geseßgeberishe und verwaltende agrarishe Thätigkeit des preußischen Staats unvollkommen gewesen und unvollendet geblieben, als sie nicht in gleiher Weise für die Landarbeiter gesorgt, wie sie es für die Bauern und Gutsherren gethan hat. Das Versäumte nachzu- holen, wird für die nächste Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben des preußishen Staats bilden müssen. Denn von tem Gedeihen der Landwirthschaft hängt mehr wie von dem Gedeihen irgend eines an- deren Zweiges der volkswirthschaftlihen Production das Wohl des preußischen Staats ab, und unter den gegenwärtigen ländlichen Ar- beiterverhältnissen leiden sowohl die einzelnen landwirthschaftlichen Unternehmer wie das landwirthschaftlihe Gewerbe im ganzen.

Eine richtige Würdigung der Lage der Landarbeiter ist nur mög- lih, wenn man ihre Vergangenheit kennt, also auf Grund einer gee \chihchtlichen Betrachtungsweise. Jn dem vorliegenden Buch habe ih daher zunächst an|haulih zu machen versucht, daß und in welcher Weise die Klasse der Landarbeiter durch die Bauernbefreiung entstanden ist, wie sie sich weiter und bis zur Gegenwart entwielt hat und daß die heutzutage empfundenen Mißstände die natürliche, gewissermaßen nothwendige Folge voraufgegangener Ereignisse dar- stellen. Im Anschluß hieran habe ih die geseßgeberishen und administrativen Maßregeln erörtert, welche der Staat zu ergreifen hat, um in Fortseßung und Ergänzung seiner früheren agrarpolitischen Thätigkeit den Landarbeitern die Gewinnung derjenigen Stellung innerhalb des gesammten wirthschaftlichen und gesellschaftlihen Volks- lebens zu ermöglichen, welche ihnen niht nur ihrer Bedeutung nach zukommt, sondern welche sie auch im Interesse des Staats, der Land wirthschaft im ganzen und niht weniger im Interesse der einzelnen landwirthschaftlichen Unternehmer einnehmen müssen.

Die Aufgaben der privaten landwirthschaftlichen Arbeit geber zu besprehen, lag außerhalb des Zwecks der vorliegenden Schrift. Ich glaubte {hon um deêwillen hierauf verzichten zu fönnen, weil ih mi bereits früher in meinem Buch „Die län dliche Arbeiterfrage und ihre Lösung" (2. Auflage 1874) darüber ausführlih ausgesprochen habe. Meine Ansihten und Grundsätze in dieser Beziehung sind seither in den Hauptpunkten unverändert ge- blieben.“

Man darf auf das Erscheinen der Schrift um so mehr gespannt fein, als sie die beiden leßten großen Publikationen über diese Frage: Die Untersuchungen des Vereins für Socialpolitik über die ,Verhält- nisse der ländlichen Arbeiter“, speciell die in dem oftelbischen Deutsch- land von Dr. Max Weber, und „Die innere Colonisation im öst- lichen Deutschland“ von Professor Dr: Max Sering (worüber an dieser Stelle in Nr. 36 des „N.- u. St.-A.*“ berichtet wurde) wesent- lih zu ergänzen bestimmt zu sein scheint, und da derselbe Gegenstand auf der Tagesordnung des am 20. März in Berlin zusammentretenden „Vereins für Sociakpolitik“ zur Verhandlung steht.

Versammlung des Gesammtverbandes deutscher Berpflegungsstationen.

_Im weiteren Verlauf der gestrigen Sitzung wurde in Sachen der geleßlihen Negelung des Stationswesens nach langer Debatte auf Antrag des Freiherrn von Reitzenstein-Breslau be- lossen: „In Erwägung, daß die Verpflegungéstationen als Fürforge- stellen für arbeitsuhende, bedürftige Wanderer unentbehrlich sind und ihre Erhaltung und Förderung im Interesse des Staats liegt; in Er- wägung, daß Bestand und Fortentwickelung der Berpflegungs\tationen ernstlich gefährdet sind, wenn es nicht gelingt, die Einrichtung, Unter haltung und den Betrieb derselben geseßlich zu sichern: den hohen Negie rungen der deutschen Bundesstaaten die nachstehenden Thesen mit der Bitte um gencigte Berücksichtigung zu unterbreiten: 1) Die Gewährung aus- reichender Fürsorge für mittellose Wanterer ist eine Aufgabe der öffent- lihen Verwaltung. 2) Die Sicherstellung dieser Fürsorge ist vorbehaltlich etwaigen Eintretens der Reichêgescgebung im Wege der Regelung durch die Landesgesctzaebung zu erstreben. Insbesondere unterliegen dieser Regelung die Verpflichtung zur Leistung der Fürsorge und die Zuständigkeit der Verwaltungsorgane, betreffend die Durchführung der Verpflichtung. 3) Als leitend sind hierbei folgende Grundsätze zu betraten: a. Träger der Fürsorge sind die mittleren und größeren Communalverbände bezw. da, wo hinreichend große Communalverbände nicht bestehen, der Staat. Das Verhältniß der Beitragsleistung zu den Kosten ift im Gesetz zu bestimmen. þ. Die Feststellung des Stations- neßes und der Wanderordnung därf nur durch Anordnung, bezw. mit Genehmigung der Staatébehörden geschehen.“ In Sachen der Sonntagéruhe war bisher festgeseßt, daß während der ganzen Sonntage und Feiertage niht gewandert werden folle. Die Ver- fammlung änderte dies dahin ab, daß künftighin an den Nachmittagen dieser Tage gewandert werden kann, und formulirte die nunmehr gültige Bestimmung wie folgt: „An Sonn- und anderen ¿cetertagen wird Vormittags Ruhe und Verpflegung einschließlih Viittagéver- pflegung allen denen gewährt, welhe Tags vorher rechtzeitig und mit vorschristémäßigen Wanderpapieren eingetroffen sind.“ Die Bersamm- zung seßte sodann die Statuten des Gesammtverbandes endgültig fest. Nach § 1 will der Verband eine Vereinigung der in Deutschland bestehenden Stationsverbände sein. Diesen Verbänden und auch denjenigen Gebieten, in denen eine Verbandsbildung ‘noch nicht erfolzt ist, will der Gesammtverband als Centralstelle dienen zum Austausch der in allen Theilen des Vaterlandes gewonnenen Er- fahrungen und auf Grund der leßteren zur Formulirung bestimmter für die Handhabung des Stationéwesens empfehlenéwerther Regeln, Der Gesammtverband will auf die Bildung von Landes- odex Pro-

losen Gebieten Deutschlands die Bildung von Stationen anregen. Die Versammlung ernannte zum Schluß den Minister-Präsidenten, Minister des Innern Grafen zu Eulenburg zum Ehrenvorsitzenden, den Ober-Präsidenten Studt-Westfalen und Ober-Re ierungs-Nath von Massow-Lüneburg zu Vorsißenden und P. von Bodelschwingh, Geheimen .Nath Engelhorn-Baden, Landrath Beckhaus- essen, Prâsi- denten von Diest-Merseburg, von Häseler-Gotha und Hrafen Zieten- Schwerin zu Mitgliedern des Vorstandes.

i Zur Arbeiterbewegung.

/ In Linden bei Hannover befinden sih seit dem 28. Januar d. I. die Feilenhauer im Ausstande. Wie aus einer Mittheilung im „Vorwärts“ hervorgeht, haben ferner am 18. Februar, um die &eilenhauer in ihren Absichten zu unterstützen, auch die Schleifer die Arbeit niedergelegt. Es handelt sich bei dem Ausftande um die Aufrechterhaltung des neunstündigen Arbeitstags. Vier Verhand- Tungen, die inzwishen mit den Meistern stattgefunden haben, sind er- gebnißlos geblieben. (Vgl. Nr. 28 d. Bl.)

/ Aus Mann heim berihten die Blätter übereinstimmend, daß die dortigen Brauereien die Forderungen der Brauergehilfen b e - Y s Len, sodaß der Ausstand beseitigt ist (vgl. Nr. 58 u. 1100, Ds L)

_ In Braunschweig haben die Holzdrechsler der Wehren- pfennig’schen Werkzeugfabrik am 8. Februar wegen der niedrigen Löhne die Arbeit eingestellt. (Vgl. Nr. 47. d. Bl.) Seitdem sind die Ausständigen bis auf einen anderweitig in Arbeit getreten; da der Fabrikant eine Lohnerhöhung nit gewähren will, sollen die Holzdrechsler, wie aus einer Mittheilung des „Borwärts“ hervorgeht, dic Wehrenpfennig'she Werkstatt als gesperrt ansehen.

Vier in Berlin ist von den Arbeitern der Gießerei von Bechini und Brösel, wie der „Vorwärts“ berichtet, die Arbeit wegen Lohnstreits eingestellt worden. i

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Abfsperrungs8- i Maßregeln. Never t über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche in Preußen im Ausgang des Mongts Februar 1893.

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Die Seuche i L i 4/60 M A L

Regierungs- herrschte in Angabe der Thiergattung, G

der Seuche be- fallen ift.

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Gemeinde- ((GButs-) Bezirken

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| Königéberg (Gumbinnen . Dn Marienwerder Potsdam ¿Frankfurt a. O.

Ninder, Schafe, Scheine. Rinder, Schafe, Schweine. Ninder. Rinder, Schafe, Schweine. Ninder, Schafe, Schweine. 6/Fran! Rinder, Schafe, Schweine. Un. Ninder, Schweine. Stettin Hinder, Schafe, Schweine. M Á 2 Ninder, Schweine. N ; d Hinder, Schafe, Schweine. S j Minder. / E E | h Ninder, Schafe, Schweine, Ziegen. 3[Breslau . Ninder. 4|Liegniß Ninder, Schweine, Ziegen. 51Oppeln : Kinder, Schafe, Schweine, Ziegen. Magdeburg Kinder, Schweine. e é Rinder, Schafe, Schweine. Ut z i inder. IHISchleswig Rinder, Schweine. Hannover Rinder, Schafe, Schweine. Hildeéheim Ninder, Schafe, Schweine. 2|Lüncburg Ninder, Schafe, Schweine. Osnabrück . Rinder, Schafe, Schweine. Münster Rinder, Schweine. 5|Minden . Rinder, Schweine. Arnsberg Rinder, Schafe, Schweine. Cassel Ninder, Schafe, Schweine. “R ¿ Ninder, Schafe. i Koblenz Minder. Köln R Rinder, Schafe, Schweine. Düsseldorf . Rinder. Hue E i Hinder, Schweine. e, J : Minder. Sigmaringen . Finder, Schweine.

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Zusammen

Bemerkung. Zu Nr. 9: Für cinige Kreise ist allgemein Klauenvieh angegeben. Zu Nr. 21: Im Kreise Peine ist die erkrankte Thiergattung nicht angegeben.

Die Regierungsbezirke Stade und Aurih waren am Schluß des Monats Februar 1893 frei von der Maul- und Klauenseuche.

Türkei.

Zufolge Beschlusses des internationalen Gesundheitsraths zu Konstantinopel ift die Landquarantäne in Mustapha Pascha aufgehoben worden, und die Reisenden unterliegen dort nur noch einer strengen ärztlichen Untersuchung. Die von ihnen mitgeführten Kleider und ihre schmußige Wäsche werden einer Desinfection unterzogen, welche nicht längere Zeit als 12 Stunden in Anspruch nehmen darf. (Vergl. „M. A.* Nr. 51 vom 28. Februar 1893.)

Für Yeisende aus Serbien ist die bisherige 48 stündige Quaran- täne in Zibefdshe in eine 24stündige nebst Desinfection der Kleider und shmußigen Wäsche ermäßigt worden.

Gegen die Herkünfte aus Nostow und dem Asowschen Meere vom 24. Februar 1893 ab ist eine in Sinope zu bestehende zehntägige Quarantäne verhängt worden. ;

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Nuhr und in Oberschle sien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 10 869, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 3880, nicht reht- zeitig gestellt feine Wagen.

/ Zwangs-Versteigerungen. Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 8. März das in der Marienburgerstr. 21 belegene, dem Par- ticulier Albert Schackwiy gehörige Grundstück zur Bersteigerung ; Nußungswerth 19 650 6; Mindestgebot 1600 6: für das Meistgebot von 297 000 # wurde der Director Georg Koblank, Gneisenau- straße 109, Ersteher.

_ Die General-Direction der Bayerischen Staatsbahnen schreibt, wie die „Köln, Ztg.“ meldet, für den 20. d. M. eine Ver- dingung einer unbestimmten Menge Nuhrkohlen auf das Betriebs- jahr 1893/94 aus.

Die Verwaltung der Rheinishen Hypothekenbank wird bei der Generalversammlung die Vertheilung einer Divitende von 8% in Vorschlag bringen. Das Disagio ift vollständig getilgt.

vinzialverbänden hinwirken und will endlich au in den noch ftationê-

tige und 76531 100 procentige, sowie 241 400 A v Pfandbriefe im Verkchr. Das Actienkapital beträgt 9 000000 worauf 80 %/9 mit 7 200 000 (4 einbezahlt sind. Der Kapitalreserye. fonds ist voll dotirt. Die Bank besißt außer den Bankgebäuden feine Siena b m i Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisen S “u L TAae r nad provisorischer Festen 15500 M gegen 104 M nah provisorischer Festste i Februar 1892, O mehr 9500 drs proviforischer Feststellung im Vie nôchste Börsenversammlun u Gf finde am 13. März 1893 im Due Hof“ statt. 0 M SITER „findet Magdeburg, 8. März. L D) Zuckerberict. Kornzucker excl, von 9209/6 15,45, Kornzucker excl., 8809/9 Rendement 1465, Nachproducte excl., 759% Rendement 12,10. Fest. Brod- raffinade I. 28,00. Brodraffinade I. 27,90. Gem. Raffinade mit Faß 28,00. Gem. Melis 1. mit Faß 26,50. Fest. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. ârz 14,174 Gd, 14,20 Br., pr. April 14,327 bez., 14,35 Br., pr. Mai 1445 bez; 14,475 Br., pr. Juni 14,524 Gd., 14,574 Br. Stetig. s Leipzig, s. Mit (W T, B. Kammzug-Termin- handel. La Plata. Grundmuster B. per März 3,774 M, per April 3,75, per Mai 3,75 4, per Junt 3,827 M, per Iuli 3,89 #6, per August 3,875 1, per September 3,877 4, per Oktober 3,873 4, per November 3,95 #, per Dezember 3,95 4, per Januar Umsaß 30 000 kg. N Mannheim, 3 Mir (W. D. B) Productenmarkt. Weizen pr. März 16,25, pr. Mai 16,40, pr. Qu i040 Roggen T N L pr. R 2 pr. Juli 14,20. Hafer pr. März” 14,90 pr. Mai 14,75, pr. Juli 14,80. Mais yr. M6 5 . Mai 11,10, pr. Suli 11,00. E 6 Ma _ Pest, 8. März. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen {wah , pr. Frühjahr 7,26 Gd., 7,97 Br., pr. Herbst 7,43 Gd 7,44 Vr. Hafer pr. Frühjahr 5,52 Gd., 5,64 Br. Mais pr. Mai-Juni 4,66 Gd., 4,68 Br. Kohlraps pr. August-September

11,80 Gd., 11,86 Br. An der Küste 5 Weizen-

London, s. März, (W. T. B.) ladungen angeboten.

,96%/0 Javazucker loco 163, ruhig, Nüben-Rohzuker loco 141 ruhtg. Chile-Kupfer 452, per 3 Monat 4513/16.

9. März. (W. T. B.) Die „Daily News“ glauben, eine neue Gold-Anleihe für British-Indien werde noch vor der Lösung der amerikanischen Krise ausgegeben werden. i

Die „Times“ meldet aus Philadelp hia, das im Staatsschatz vorhandene Gold betrage insgesammt 102 000 000 Dollars. _ Der „Standard“ meldet aus New-York, infolge neu?rlicher Goldeinzahlungen durh die Banken habe sich die Lage des Staats- \chaßes gebessert, die Emission von Obligationen dürfte daher ver- \{oben werden.

Amsterdam, 8. März. (W. T. B.) ordinary 544. Bancazinn 568.

Basel, Mz (W D B) Dex Verwaltungsrath der Schweizer Centralbahn bewilligte einen Credit von 519 000 Fr, für Erweiterung von Stationen, sowie für Anschaffung von 23 Per- sonen-, 20 Güter- und 10 Schotterwagen und für Einführung der Westinghouse-Bremse an mehreren Locomotiven und Wagen. Das Directorium wurde ermächtigt, die Bauausgaben eventuell dur Aus- gabe 4 % Obligationen bis zum Höchstbetrage von 3 Millionen Francs zu decken. /

New-York, 8. März. (W. T. B.) Während des Morgens war die Börse lustlos und matt, befestigte sih später und {loß jedo fehr unregelmäßig. Der Umsaß der Actien betrug 274 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 510 000 Unzen geschäßt. Silberver käufe fanden nit statt. Die Silberankäufe für den Staatéschaß betrugen 295 000 Unzen zu 83,23 à 883,35. :

Weizen eröffnete zu höheren Preisen, mußte später aber auf Meldungen über günstiges Wetter wieder nahgeben. Schluß behauptet. Mais setzte fester ein und stieg während des ganze; Tags noch weiter, da bedeutende Kaufordres am Markt waren. Schluß fest.

Chicago, 8. März. (W. L. B.) Weizen eröffnete zu niedri- geren Preisen, erfuhr aber später eine kleine Erholung auf Deckungs- kaufe der Baissiers. Schluß behauptet. Mais eröffnete fester und stieg den ganzen Tag, da die Ankünfte im Innern kleiner gemeldet wurden. Schluß fest. i

Java-Kaffee good

Verdingungen im Auslande.

Italien.

15, März, 10 Uhr. Bauverwaltung des zweiten Marine-Departe- ments in Neapel. Lieferung von 28000 kg pulbverisirter Mennige. Kostenanshlag: 14 000 Fr. Caution: 1400 Fr. Definitiver Zuschlag am 1. April, Mitags.

17. März, Mittags. Schiffsbau-Direction des ersten Marine- Departements in Spezia. Lieferung von 60 000 kg pulverisfirter Mennige. Kostenanschlag: 30 000 Fr. Caution : 3000 Fr. Definitiver Zuschlag am 1. April, Mittags.

Niederlande.

13. März. Raad van beheer van do Stadsschouwburg- Maatschappy îin Amsterdam: Lieferung und Anbringen von Feuer- {läuhen, Mundstücken aus Messing, Hähnen 2c. in dem in Anbau befindlichen Stadt Theater auf dem Leidshe Plein zu Amsterdam.

Näheres im Directionsbureau auf dem Leidsche Plein.

21. März, 1 Uhr. Burgemeester en Wethonders zu Notter- dam im Rathhause. a. Anfertigung, Lieferung und Aufstellung des Oberbaues der zu erneuernden Scheluwe-Brücke. þÞ. Anfertigung, Lieferung und Aufstellung von vier hydraulischen Maschinen zur Be- wegung der Scheluwe-Brücke. Lieferungsbedingungen für 2,50 Fl. er- hältlih in der Buchdruckerei der Wed. P. van Waesberge en Zoon, Houttuin Nr. 73 zu Notterdam. Anweisung in Timmerhuis zu Rotterdam am Terminstage, 11 Uhr.

- Griechenland.

Ohne Datum. Gemeinderath von Volo. Einrichtung der Gasbeleuchtung. Das Datum des Zuschlags ist noh nit festgeseßt.

Numänien.

22. März. Depotverwaltung in Bukarest. 81 000 Dekalitern Theerrückständen.

31. März. Direction der Staatëêmonopole, ebenda. Lieferung

von Papier und Material für die Fabriken in Bukarest und Jassy. 2. April. Kriegs - Ministerium, ebenda. Lieferung von 23 000 fertigen Patronentaschen für die Infanterie; 23 000 Koppeln mit Vajonnetteschlaufen ; 23 000 stählernen Schlössern mit Schnallen und 23 000 Haken für Koppeln. s

14. April, ebenda. Lieferung von 10 000 großen Patronentaschen aus s{chwarzem Leder und 20 000 kleinen Patronentaschen für die Infanterie, Modell 1892. Caution 11000 Fr.

Lieferung von

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 9. März. (W. T. B.) (Norddeutscher Lloyd.) Der Schnelldampfer „Ems“ ist am 7. März Abends von Neapel via Gibraltar nah New-York abgegangen. Der Postdampfer „Graf Bismarck“ hat am 7. März Babia passirt. Der Schnelldampfer „Aller“ is am 7. März Vormittags von New-York via Southampton nah der Weser abgegangen.

London, 8. März. (W. T. B.) Der Union-Dampfer ¿Scott U gestern auf der Ausreise von Madeira abgegangen. Der Castle-Dampfer „Hawarden-Castle" ist heute auf der

Heimreise in London angekommen.

Es befanden sich am Schluß des Jahres 1892 79 666 500 6 4 procen-

1. Untersuzungs-Sachen. . Aufgebote, Zustellungen u. dergl. . Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5. Verloofung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuhungs-Sachen.

[74155 Steckbriefs-Erledigung.

Der unterm 11. Februar 1892 gegen die unvcer- chelihte Bertha Louise Auguste Welzer, geboren am 24. Januar 1871 zu Klein Schuder, Kreis Wohlau, erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. D T) 0800,

Berlin, den 28. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 136.

[74493] Steckbriefs-Erledigung.

Der gegen den Handelsmann Isidor Laser, ge- boren am 20. April 1846 zu Salanken, in den Acten J. I1. D. 298/80 wegen Vollstreckung einer dreimonatigen Gefängnißstrafe unter dem 26. August 1882 erlassene Steckbrief wird hiermit als erledigt zurückgenommen.

Berlin, den 2. März 1893. : Staatsanwaltschaft beim Königlichen Landgericht 1. [74156]

Das hinter den Commis Gustav Emil Pfenniger aus Sebniß in Sachsen unterm 23. Dezember 1892 in Nr. 2 für 1893 dieses Anzeigers erlassene Straf- vollstreck{ungsersuchen wird zurückgenommen. M2? 54/92.

Laudsberg a. W., 2. März 1893.

Königlicher Erster Staatsanwalt.

TA4T5T

[ Dar Beschluß der Strafkammer des Kais. Land gerichts Zabern im Elsaß vom 4. März 1893 wurde das im Deutschen Reich befindliche Vermögen des des Einbruchs und gewöhnlichen Diebstahls beshul- digten und flüchtigen Angeklagten Josef Bernhard Goffelmeyer, 33 Jahre alt, Tagner aus Steinburg, mit Beschlag belegt.

Zabern, den 6. März 1893. Der Kaiserliche Erste Staatsanwalt. F. d.: (Unterschrift) Affessor.

[74154] Beschluß.

In der Strafsache gegen : _

1) den Fabrikarbeiter Emil Alexander Schulz, geboren am 21 Mai 1868 zu Budzisk,

2) den Bäckergesellen Iosef Guscha, geboren am 10 APUil 1869 ¡U oem

3) den Bergmann Josef Kaspar, geboren am 12. November 1869 zu Kosmüg,

4) den Karl Wenzlik, geboren am 21. Oktober 1870 zu Hultschin,

5) den Franz Josef Horschüß, geboren am 15. Februar 1870 zu Ratibor, :

6) den Julius Mikulla, geboren am 23. Mai 1870 zu Koblau,

7) den Adolf Nichard Max Kroszewski, geboren am 1. Mai 1870 zu Natibor,

8) den Hermann Emil Gaida, geboren am 31. Juli 1870 zu Ratibor, ;

9) den Julius Mertin, geboren am 1. Juli 1870 zu Pawlau,

10) den Anton Karl Zips, geboren am 1. No- vember 1870 zu MNatibor,

11) den Uhrmacher Richard Politzer, geboren am 14. August 1870 zu Natibor,

12) den Johann Schatou, geboren am 14. De- zember 1870 zu Altendorf, /

13) den Franz Kostka, geboren am 15. Mai 1870 zu Altendorf,

14) den Iosef Franz Kosch, geboren am 23. De- zember 1870 zu Altendorf, H

15) den Hugo Josef Müller, geboren am 6. Sep- tember 1870 zu MNatibor,

16) den August Johann Martin Bulenda, ge- boren am 12. November 1870 zu Ratibor,

17) den Bruno Anton Juppe, geboren am 13. Februar 1870 zu Natibor, :

18) den Paul Peter Basista, geboren am 7. Juli 1870 zu Ostrog, i

19) den Ernst Dierbach, geboren am 11. April 1870 zu Osftrog, :

20) den Franz Josef David, geboren am 25. April 1870 zu Plania, f

21) den Franz Joschko, geboren am 10. Sep- tember 1870 zu Lubom,

22) den Franz Sabas, geboren am 11. November 1870 zu Lubowit,

23) den Julius Zeep, geboren am 31. Juli 1870 zu Ludgerzowit,

24) den Franz Kremser, geboren am 13, Februar 1870 zu Thröm,

29) den Karl Oskar Georg Seidelmanun, geboren am 29. März 1870 zu Natibor,

26) den Franz Kuballa, geboren am 9. Juli 1870 zu Ratibor,

27) den Arbeiter Anton Hahn, geboren am 6. Sep- tember 1870 zu Thurze,

28) den Rudolf Polk, geboren am 19. Mai 1870 zu Natsch,

29) den Walter Wilhelm Maria Natsch, geboren am 8. Juli 1870 zu Natibor,

30) den Thomas Antonczyk, 21, Dezember 1870 zu Groß-Gorzüy,

31) den Alois Groborz, geboren am 29, Juni 1870 zu Haatsch,

32) den Max Berger, geboren am 2. März 1870 zu Bluschczau,

33) den Josef Wilpert, geboren am 15. August 1870 zu Odersch,

wegen Verlezung der Wehrpfliht 11b. M. 14/93 wird das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen der Angeklagten zum Zwecke der Deckung der die Angeklagten treffenden Geldstrafe und Kosten bis zur Höhe von je dreihundert Mark mit Beschlag belegt.

Ratibor, den 4. März 1893.

Königliches Landgericht. 11. Strafkammer. Mathis. Semprich. Schöl zel.

[74501]

In der Strafsache gegen Legien, Ernst Wilhelm (Smil, . geboren am 22. Mai 1869 in Buchweiler, zuleßt in Meß wohnhaft gewesen, jeßt ohne be- kannten Wohn- und Aufenthaltsort, wegen Verletzung der Wehrpflicht, wird zur Deckung der den Angeklagten möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens in Gemäßheit der §8 325,

geboren am

BDefsfentlicher Anzeiger.

Beschlagnahme einzelner zum Vermögen des Ange- klagten gehörigen Gegenstände niht angängig er- scheint, die Beschlagnahme des gesammten im Deutschen Reiche befindlichen Vermögens des Ange- klagten angeordnet. Meg, den 4. März 1893. i;

Kaiserliches Landgericht, Strafkammer.

T7415 [74158] Nr. 893. In der S. gegen Reinhard Enderlin von Efringen und Genossen wegen Verleßung der

Wehrpflicht. Beschluß. Das Vermögen der Angeschuldigten: Reinhard Enderlin von Efringen, Friedrih Ernst Lienin von Grenzach, : Unton Mathias Ferdinand Verger von Haagen, Joh. Friedrih Wollmaun von Haagen und Hirschel Braunschweig von Kirchen wird gemäß § 326 St.-P.-O. mit Beschlag belegt. Freiburg, den 23. Februar 1893. Großherzoglich Badisches Landgericht Freiburg, Straffammer 11. y : (gez) Baumstark. Fleuchaus. Courtin. Die Uebereinstimmung mit der Urschrift beurkundet : Freiburg, den 23. Februar 1893. Der Gerichtsschreiber Gr. Landgerichts: F, Müller.

Dies wird gemäß § 326 St.-P.-D. bekannt gemacht. Freiburg i. B., den 7. März 1893.

Der Großh. Bad. Staatsanwalt:

öffentlich

und dergl.

[74281] Zwangsversteigerung, i

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 90 Ne. 3676 auf den Namen des Architekten Wilhelm Semper und des Architekten Alfred Denecke, beide hier, zu gleichen Nechten und Antheilen eingetragene, zu Berlin in der Schul- straße Nr. 106 belegene Grundstük am 13, Mai 1893, Vormittags L207 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Fricdrich- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, ver- steigert werden. Das Grundftück ist bei einer Fläche von 8 a 40 qm nicht zur Grundsteuer, dagegen vom Ctatsjahre 1893/94 mit 11000 4 Nußungéwerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- budhblatts, etwaige Abshäßzungen und andere das Grundst betreffende Nachweisungen, sowie be fondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- \chreiberei ebenda, Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst "auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wicder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Viertfeiluna des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Nange zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Nusprud an die Stelle des Grund- stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13, Mai 1893, Nach- mittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 18. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

{74280] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrekung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 32 Nr. 2085 auf den Namen des Maurermeisters Julius Dowe hier eingetragene, in der Ackerstraße Nr. 83/84 belegene Grundstück in einem neuen Termin am 29, April 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrich- straße 13, Hof, Flügel C., part., Saal 40, ver- steigert werden. Das Grundstück i} bei einer Fläche von 33 a 24 qm mit 1580 6 Nußtungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuch- blatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Zimmer 41, “eingesehen werden. Alle Nealberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbs auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Borhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- lehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des eringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei zertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdsichtigten Ansprüche im Nange zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks bean- spruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah Sen Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftücks tritt. Das Urtheil über die Grtheilung des Zuschlags wird am 29. April 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 1. März 1893.

«

[74283] i E Nach heute crlafsenem, feinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung der beshlagnahmten, dem Fettwaarenhändler Ludwig Fehring zu Lübtheen gehörigen Kleinbüdnerei Nr. 142 hierselbst mit Zubehör Termine | 1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Reguli- rung der Verkaufsbedingungen am Sonnabend, den 27, Mai 1893, Vormittags 1 Uhr, ; 2) zum Ueberbot am Montag, den 19, Juni 18983, Vormittags U Uhr, 3) zur Anmeldung dingliher Rechte an das Grundstück und an die zur Immobiliarmasse des- selben gehörenden Gegenstände am Sonnabend, den 27, Mai 1893, Vormittags Uk Uhr, im Schöffensaale des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. Auélage der Verkaufsbedingungen vom 12. Mai 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bestellten Herrn Amtsanwalt RNitßmann hierselbst, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör gestatten wird. Lübtheen, den 7. März 1893. Großherzoglih Mecklenburg - Schwerinsches Amtsgericht.

[74284]

Nach heute erlassenem, seinem ganzen Inhalte nah dur Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des bisher dem Erbpachthofbesißer Thiele zu Cowahl gehörigen Grbpachthofes Cowahl, D. A. Wittenburg (COTUNodfade 1E a 44 20 q = 01222 Qu.-Nuten, Hufenstand: 235 Scheffel, Canon: 10411/19 Scheffel Roggen, Nost. M.) Termine:

l) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Negu- lirung der Verkaufs-Bedingungen am Sonn- abend, den 20, Mai 18983, Vormittags i Uhr, zum Ueberbot am Sonnabettd, ven 10, Juni 893, Vormittags 11 Uhr, / zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grund- stück und an die zur Immobiliarmasse des- felben gehörenden Gegenstände am Sonn- abend, den 20, Mai 1893, Vormittags 114 Uhr,

statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen Lom 20. April an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkursverwalter Herrn Förster Görß zu Parum, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Grundstücks mit Zubehör ge- statten wird.

Wittenburg, den 6. März 1893.

Großherzoglich Mecklenburg-Schwerinsches

Amtsgericht.

73769] | Nach heute erlassecnem, feinem ganzen Inhalte nah dur Anschlag an die Gerichtstafel und durch Abdruck in den Amtlichen Mecklenburgischen Anzeigen bekannt gemachtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des zur Konkursmasse des Nittmeisters a. D. F. A. von Ploeß gehörigen Lehnguts Balow mit Zubehör Termine

l) zum Verkaufe nach zuvoriger endlicher Regu- lirung der Berkaufsbedingungen am Freitag, den 12. Mai 1893, Mittags 12 Uhr,

2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 7. Juni 18983, Mittags 12 Uhr,

3) zur Anmeldung dingliher Rechte an das Gut und an die zur Immobiliarmasse des- selben gehörenden Gegenstände am Frei- tag, den 12, Mai 18983, Vormittags u Uhr,

im Zimmer Nr. 6 des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt.

Auslage der Verkaufsbedingungen vom 27. April 1893 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem Konkurs- verwalter, Herrn Pensionäâr Negendanck zu Hof Dambeck, welcher Kaufliebhabern nah vorgängiger Anmeldung die Besichtigung des Gutes mit Zu behör gestatten, au ihnen auf Antrag die Grenzen des hierunter näher beschriebenen Gutes nachweisen wird.

Grabotwv, den 1. März 1893.

(Großherzoglih Mecklenburg-Schwerin sches Amtsgericht.

[74644]

In Sachen des Victualienhändlers Nobert Neinicke hieselbst, Klägers, wider dessen geschiedene Ehefrau, Caroline, geb. Pape, hieselbst, Beklagte, wegen Forde- rung, wird, nahdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der der Beklagten gehörigen ideellen Hâlfte an dem Hohethorfeldmark Blatt 11. Nr. d7-a. im Knochenhaueranger am Madonnenwege zu Braun- schweig - belegenen Grundstücke zu 24 a 32 qm sammt darauf befindlidem Wohnhause Nr. 4034 zuÈÉ Zwecke der Zwangsversteigerung durch Be- \hluß vom 28. Februar d. Is. verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche an 1, Mat) d, I Crfidl L, S aue Zwangsversteigerung auf den 20. Juni d. Js., Morgens 11 Uhr, vor Herzoglichem Amts- gerichte hieselbst, Auguststraße 6, Zimmer 42, an- geseßt, in welhem die Hypothekgläubiger die Hypo- thekenbriecfe zu überreichen haben.

Braunschweig, den 4. März 1893.

Herzogliches Amtsgericht. V. Münchhausen.

[74282] Bekanntmachung.

In Sachen der Herzoglichen Leibhaus-Admini- \tration zu Blankenburg, Klägerin, wider den Holz- händler Wilhelm Holland in Hohegeiß, Beklagten, wegen Forderung i} auf Antrag der Klägerin der auf den 4. März d. J., Nachmittags 4 Uhx, in der Thomasius’schen. Gastwirthschaft zu Hohegeiß; an- beraumte Subhastationstermin wieder aufgehoben.

Walkenried, den 4. März 1893.

Herzogliches Amtsgericht. Voges.

326 Str. Pr. O. und §8 140 Str. G. B,, da die

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 86.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch, 7. Erwerbs- und x ) 8. Niederlaffung 2c. von Rechtsanwälten. 9. Bank-Ausweise.

10, Verschiedene Bekanntmachungen.

irthschafts-Genoffenschaften.

[64647] | : In Sachen der Firma Macke & Wiedemann hie- felbst, Klägerin, wider den Dachdeckermeister Hermann Warnecke zu Thiede, Beklagten, wegen Forderung, wird der auf den 10. Juni d. J., Nachmittags 3 Uhr, vor unterzeichnetem Gerichte in der Beutnagel'schen Gastwirthschaft zu Thiede anberaumte Termin zur Zwangsversteigerung des Anbauerwesens No. ass. 105 zu Thiede aufgehoben. E Wolfenbüttel, den 6. März 1893, Herzogliches Amtsgericht. Behrens.

[74285] Oeffentliche Zustellung.

Das K. Amtsgericht Dachau hat in Sachen der Bauerstochter Franziska Heckmaier von Sulzrain gegen Johann und Maria Rott, Bauerseheleute in S Lantad wegen Subh., mit Bes{luß vom Heu- tigen das Vertheilungsverfahren eröffnet und Ver- theilungstermin auf Samstag, den 15. April d. Js., Vormittags 87 Uhr, im diesgerichtlichen Sißungsfaale anberaumt. Demgemäß werden die betheiligten Gläubiger aufgefordert,

1) binnen zwei Wochen bei Meidung der Nicht- berücksihtigung bei Aufstellung des VBertheilungs- ylanes unter Borlage der Beweisurkunden, oder unter Bezugnahme auf die bei den Acten befindlichen Beweismittel ihre Ansprüche mit Angabe des Be- trages in Haupt- und Nebensache, des Grundes der Forderung, sowie des beanspruchten Ranges bei dem Bollstreckungsgerichte anzumelden,

2) in dem Vertheilungstermine zur Erklärung öber den Vertheilungéplan, die darin eingestellten Ansprüche, sowie zur Ausführung der Vertheilung zu erscheinen, widrigenfalls angenon:men würde, daß der Nichtersheinende mit dem aufgestellten oder im Termine berichtigten Vertheilungsplane, sowie mit dessen Ausführung einverstanden fet.

Die erfolgten Anmeldungen, sowie der Entwurf des Vertheilungsplanes, liegen während der leßten Woche vor dem Bertheilungêtermine auf der Gerichts- schreiberei zur Einsichtnahme auf.

Dies wird dem Gläubiger Alois Jungbauer, zu- leßt Gastwirth in München, z. Zt. unbekannten Aufenthalts, richterliher Anordnung gemäß, bekannt gegeben.

Dachau, am 4. März 1893.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts.

(L.8) Neuberger, K. Secretär.

[70452] Aufgebot.

Das Svarkassenbuch Nr. 6050 der Sparkasse des Kreises Wittenberg zu Wittenberg über 63 M. 49 nebst Zinsen, ausgefertigt für Heinrich Uhlemann zu Klein-Wittenberg, ift angeblih verloren gegangen und soll auf den Antrag des Eigenthümers Heinrich Uhlemann amortisirt werden. Es wird daher der Inhaber des Buches aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine, den 22. November 1893, Vormittags L0 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte Zimmer Nr. 12 seine Rechte an- zumelden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desfelben erfolgen wird. Wittenberg, den 15. Februar 1893. Königliches Amtsgericht. I1[1. Abtheilung. Thiemann.

[74318] Aufgebot. Í

Der Erbpächter Karl Fetting zu Käfselow hat das Aufgebot eines Gegenbuchs Nr. 20991, aus- gestellt auf scinen Namen von der Vereinsbank zu Wismar, lautend auf 1000 , und seine Ehefrau Dora, geb. Schröder, hat das Aufgebot zweier Hypothekenscheine, nämlich: 1) über 2325 e, ein- getragen für sie Fol. 8A. des Grund- und Hypo- thekenbuchs über das Erbpachtgehöft Nr. 2 zu Karow, 2) über 2250 Æ, eingetragen für he Fol. 14A. daselbst, beantragt. “Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 27, April 1893, Mittags 12' Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte (Fürstenbof, Zimmer Nr. 13) anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen» falls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Wismar, den 4. März 1893.

Großh. Mecklenburg-Schwerinsches Amtsgericht.

(gez.) H. Raspe. Beglaubigt: C. Bruse, A.-G.-Secretär.

[74319] 0

Das Königl. Amtsgeriht Höchstädt a. D. hat unterm 3. März 1893 folgendes Aufgebot erlaffen:

Auf Antrag des Söldners Xaver Ott von Deisen- hofen, als Besißer des Anwesens Haus Nr. 21 da- selbst, auf dem für die Euphbrosine Kommer von dort auf Grand des Oblig.-Prot. vom 6. Juni 1823 für ein Darlehen zu 130 Gulden feit dem 6. Mai 1825 Hypothek eingetragen ift, werden die- jenigen Personen, welche ein Recht auf diese Forde- rung zu haben glauben, hiemit aufgefordert, ihre Ansprüche innerhalb sechs Monaten, spätestens aber im Aufgebotstermine, welcher auf Mittwoch, den 18, Oktober 1893, Vorm. 9 Uhr, da- hier anberaumt if, anzumelden, außerdem diese Forderung für erloschen erklärt und die Hypothek biefür gelöscht wird.

Höchstädt a. D., 6. März 1893. Der Gerichtsschreiber : (L. S.) April, K. Secretär.

[74395] Aufgebot. A

In dem Grundbuche von dem Kirchspiel Lüders- hagen Band 11. Blatt 7 auf der dem Schmiede- meister Friedrich Steinke zu Lüdersbagen gehörigen Büdnerstelle Nr. 45 steben in Abtheilung 11. für den Arbeiter Johim Sternberg, früber zu Berlin, jeßt unbekannten Aufenthalts, folgende Kapitalien eingetragen : l

1) in Abtheilung U1. sub Nr. 4 ein Kapital von 100 Thalern nebst 44 Procent jährlicher, am 30. Ja- nuar fälliger Zinsen, zahlbar nah tehsmonatlider Kündigung, L

2) in Abtheilung 111. sub Nr. 5 ein Kapital von 50 Thalern nebst 43 Procent jährlicher, am 21. Sep- ternber fälliger Zin)en, zahlbar nah sechsmouatlicher

Kündigung,