1893 / 65 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

haltiger Verbesserung des Wohlstandes die rerdiente Anerkennung. Denn darüber herrschte allseitige Uebereinstimmung, daß die Eifel günstigeren Iand- und volkswirthschaftlihen Verhältnissen auf die Dauer nur bei eigener Mitthätigkeit der Bevölkerung entgegenzuführen sei. Eee von Centnern Lebensmittel, welche jährli von gutherzigen Menschen- freunden in die Eifel geshickt werden, sowie vorübergehende Gelegen- heit zu Verdienst bei Eisenbahnbauten und Melloratiónsarkcilen können zwar die augenblickliche Noth lindern, aber auf die Dauer eine Hebung des Wohlstandes niht bewirken ; denn es ist nicht das Mittel, eibes den Eifler zur Selbsthilfe anspornt ; und dech liegt gerade hierin in der Selbsthilfe die Löfung der Nothstands- frage. Nahezu vier Monate des Jahres, während des langen Winters, und im Sommer viele Tage und Wochen, bei ungünstiger Witterung, ist der kleine Eifler Landwirth und der Tagelöhner zur Unthätigkeit und Verdienstlosigkeit verurtheilt, da \sich ihm feine Gelegen- heit zu Arbeit und Verdienst bietet; er muß also entweder die Heimath verlassen, um nach- Jahren häufig enttäusht zurück- zukehren, oder er bleibt im Lande, um mehr oder weniger zu darben. Also Gelegenheit zu regelmäßiger Arbeit, sei es als Haupt- oder Nebenbeschäftigung, das ist die Lösung der Nothstandsfrage. Einen glücklichen Anfang auf diesem allein rihtigen Wege hat vor mehreren Jahren der frühere Landrath des Kreises Daun, Graf von Brühl, gemacht, da cr die im Dorfe Neroth scit vielen Jahren be- stehende Hausindustrie in Drahtwaaren organisirte und in richtige Bahnen lenkte bezw. den Forderungen der Zeit mehr anpaßte. Von Neroth aus hat si diese Hausindustrie allmählih auf benach- barte Gemeinden ausgebreitet. Durch die Mitwirkung des jeßigen Landraths von Ehrenberg der sowohl über Organisation des Unternehmens als auch inébesondere über die unten erwähnte Firma Paul Poenêgen jede gewünschte Auékunft zu geben bereit ist wurde der Pfarrer Winter in Neunkirchen in stand geseßt, im leßten Jahr für die Gemeinden seiner Pfarrei und der sog. „Struth“, des ärmsten Theils des Kreises Daun, eigene Lehrgänge einzurichten behufs gründlicher Ausbildung der Arbeiter in der Draht- industrie. Ungefähr fünfzig junge Leute, welche sonst die Eifel ver- lassen hätten, um sich auswärts Arbeii zu suchen und das große städtische Arbeiterproletariat zu vermehren, haben si eine lobenswerthe Fertigkeit im Anfertigen von Drahtwaaren angeeignet. Alle Sorten Maus- und MNattenfallen, Hunde- und Viehmaulkörbe, Hübner- nester, Blumen- und Obstkörbhen, Schneeshläger, Kuchen- platten u. f. w. werden in tadellofer Ausführung angefertigt und verzinnt. Doch nun handelt es sih um die Beschaffung eines der großen Arbeiterzahl entsprehenden Absatßgebietes, sollen nicht alle Opfer der armen Lehrlinge an Mühe, Zeit und Geld verloren sein. Die Arbeiter im Dorfe Neroth haben bereits größtentheils lohnenden Verdienst zum theil durch eine dort bestchende Firma, zum theil durch den dort noch vielfah herrschenden Hausirhandel. Die Arbeiter des Pfarrbezirks Neunkirhen und der „Struth“ wollen und sollen vom Hausirhandel nihts wissen. Deshalb hat die Firma Paul Poensgen, Drahtzieherei und Drahtwaarenversandt- geshäft in Blumenthal (Eifel) sich bereit erklärt, s\o- weit Bestellungen bei derselben eingehen, ODrahtwaaren - an- zunehmen. Die betheiligte Geschäftswelt wird dringend gebeten, der armen Cifler Drahtarbeiter zu gedenken und ih mit Vertrauen an die Firma Paul Poensgen in Blumenthal (Eifel) behufs Be- stellung. auf Drahtwaaren ¿u wenden, von welher man sich das illustrirte Preiéverzeichniß erbitte. Weit mehr den armen Eiflern als genannter Firma, die ja auf dieses Geschäft niht angewiesen ist, ist mit Aufträgen gedient. Jede Bestellung, noh so klein, is ein Beji- {rag zur Lösung der Eifler Nothstandsfrage und zur Festigung der wankenden Lage der Eifelbewohner. Zur Arbeiterbewegung.

Aus St. Johann a. S. wird der „Köln. Ztg.“, den Nieder- gang des Rechtsshußvereins bestätigend, mitgetheilt, daß der „Berg- mannsfreund“ eine lange Liste namentlicher Abmeldungen von Mit- liedern des bergmännischen Nechts\{chußzveretns aus ver- Fiebenen Orten des Saarreviers veröffentlihe, darunter allein aus Heiligenwald 114. (Vgl. Nr. 58 d. Bl.)

Aus dem niederrheinischen Weberbezirk wird demselben Vlatt unter dem 14. d. M. geschrieben: In den leyten Wochen macht sih unter den Arbeitern der mechanishen Sammetweb ereien Lust zu Ausftänden geltend, dur die eine Lohnerhöhung erwirkt werden foll. Zwar mangelt es im Sammetgeschäft nicht an Aufträgen, und alle Fabriken sind voll beschäftigt, aber die Preise sind so gedrückt, daß die Arbeitslöhne noch niht in wünschenswerther Weise haben aufgebessert werden können. Eine Kempener Firma ließ vor Wochen eine Lohnerhöhung bis zu 109% eintreten. In zwei Süchtelner Fabriken waren die Arbeiter kurze Zeit ausständig. Hier wurden Lohnerhöhungen von 10 und 15 S für den Meter bewilligt. Gestern traten in Viersen die Arbeiter der Sammetweberet von K. und B. in den Ausstand und verlangten 20 %/ Lohnerhöhung. In Krefeld werden durchweg höhere Löhne gezahlt als in Viersen, Dülken, Süchteln, Lobberich, Kempen u. sw. Daher kommen Hunderte von Webern drei Stunden und weiter her täglich nach Krefeld zur Arbeit.

In Leipzig fand am Dienstag eine Versammlung der Stein - meßgehilfen statt, in der das Ergebniß der mit den Arbeitgebern Aen Unterhandlung über den künftigen Lohntarif mitgetheilt wurde. (Vgl. Nr. 54 d, Bl.) Diese Verhandlungen haben 1h zer- f{chlagen, da jeder- Theil den von dem anderen vorgelegten Tarifentwourf ablebnte. Der Entwurf der Gehilfen verlangte neben erheblicher Lohnerhöhung die Herabseßung der Arbeitszeit auf neun Stunden (ohne die Pausen). Der Entwurf der Arkeitgeber setzte die Arbeits- zeit auf 10 Stunden ohne die Pausen und den Stundenlohn auf 45 S fest, was von der Versammlung als eine Herabseßung der bestehenden Lohnsäße bezeichnet wurde; man beschloß, den Tarif der Arbeitgeber, dessen Gültigkeit auf die Zeit vom 1. Juni 1893 bis 31, Mai 1895 geplant worden war, nicht anzunehmen, sondern nah den jegt geltenden Lohnsäßen fortzuarbeiten. Eine Versammlung der Leipziger Tapezierergehilfen bes{loß an demselben Tage, die örtliche Vereinigung niht zu Gunsten der vorgeschlagenen Central- Organisation aufzugeben und die Maifecier nur am 1. Mai zu be- gehen , si also an den Festlichkeiten des vorhergehenden Sonntags nicht zu betheiligen.

Hier in Berlin ist, wie der „Vorwärts“ berichtet, der Aus- stand der Steinbildhauer des Plöger' schen Steinmeßplayes (vgl. Nr. 62 d. Bl.) zu Gunsten der Arbeiter beendigt worden.

Aus London meldet ein Telegramm des „H. T. B.*: In den Eisenwerken von Coadbridge in Schottland wurde gestern wegen angekündigter Lohnkürzung von 600 Puddlern und Feuerleuten die Arbeit niederlegt.

Aus Newcastle berichtet ein Wolff'shes Telegramm: Die Maschinenbauer, die 25 Fr. wöchentlich verdienen, erleiden vom 1, Mat ab eine 109%, die anderen eine 5 0/9 Verringerung ihrer Löbne.

Kunst und Wissenschaft.

Für das dem gefallenen Hauptmann Freiherrn von Graven reuth in Kamerun zu errihtende Denkmal sind insgesammt , 8620,36 M. eingekommen. Die Herstellung des Denk1nals ift dem

Professor von Miller, Erzgießerei in München, übertragen worden. Ursprünglich war in Aussicht genommen, den auf einem Postament aus carrarischem Marmor ruhenden Löwen zu gießen und dann zu vergolden, Nachdem aber die Familie von Gravenreuth ih bereit erklärt hat, einen etwa noch fehlenden Beitrag zuzuschießen, ist es möglich geworden auh den Löwen in Bronze auszuführen, um dem gefallenen Helden unferer Colonialbewegung ein den Einflüssen des tropischen Klimas unter allen Umständen Widerstand leistentes würdiges Denkmal zu errichten. Das Medaillon, das auf dem Postament an- gebraht wird, ist bereits in Bronze gegossen, der Löwe befindet ih in der Gipsform. Herr von Miller gedenkt das Ganze im Mai d. J. vollendet zu haben.

.____— Nach einer es Meldung des „W, T. B.* aus Athen beabsichtigt die griehische Regierung, im Frühjahr 1894 cinen inter- nationalen archäologishen Congreß einzuberufen.

Land- und Forstwirthschaft.

Am 13. d. M. ist in München auf Anordnung des Staats- Ministeriums des Innern eine Commission zusammengetreten, um die Frage der Förderung der Moorcultur in Bayern zu be- rathen. An der Berathung betheiligte sih der Prinz Ludwig; außerdem nahmen theil: der NReichsrath Graf Lerchenfeld, mehrere Ver- treter der Staats-Ministerien des Innern und der Finanzen, dann die Professoren Dr. Wollny, Dr. Soxhlet und Dr. Eber- mayer, endlich die Kreiscultur-Ingenieure Drescher, Heushmid und Dr. Syöttle und mehrere Mitglieder des General-Comités des Land- wirthschaftlihen Vereins. Die Commission einigte sich \chließlich darüber, die Vornahme genauer Ermittelungen fiber Beschaffenheit und Umfang der bayerishen Moore, dann über die einshlägigen Besißverhältnisse zu befürworten. Außerdem empfiehlt die Commission, die von der Staatsforstverwaltung eingeleiteten Moorculturversuhe in den verschiedenen Mooren fortzuseßen und die hierzu erforderlichen Mittel bereitzustellen.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Spanien.

Nach einer in der amtlichen „Gaceta“ vom 11. März 1893 ver- öffentlihten Verordnung des Königlich spanischen Ministers des Innern werden Herkünfte aus Marseille und aus solhen Orten, welche bis zu 165 km davon entfernt liegen, sofern sie nah dem 4. März ab- gegangen und mit reinem, vom spanischen Konsul visirten Gesund- heitspafse einlaufen, frei zugelassen.

Rumänien.

Von der Königlich rumänischen Regierung sind zum Schuße gegen die Einschleppung der Cholera folgende im „Staats-Anzeiger“ vom 9. und 10. März 1893 veröffentlihte Maßregeln getroffen worden :

1) Fahrzeuge, welche auf der Donau aus Oesterreih-Ungarn kommen, haben \ich in Turnu-Severin einer zweitägigen Quarantäne zu unterziehen.

2) Die ärztliche Untersuchung derjenigen Reisenden, welche nah Rumänien auf dem Landwege über Verciorova kommen, sowie die Desinfection von deren unreinen Gepästücken bleibt aufrecht erhalten.

3) An Stelle der Quarantäne für die aus den asiatisch-türkischen Häfen des Schwarzen Meeres kommenden Fahrzeuge hat eine ärzt- liche Revision und die Desinfection des unreinen Gepäcks der Rei- senden zu treten.

4) Für die Fahrzeuge aus den Häfen von Odessa und Nicolaef bleiben die im vorigen Jahre getroffenen Maßnahmen in Kraft. (Zweitägige bezw. 24 stündige Quarantäne in Sulina, Hétal Li Nr. 308 vom 29. Dezember 1892.)

Die Quarantäne in Sulina für Fahrzeuge aus dem Hafen von

Batum wird von 4 auf 2 Tage herabgeseßt. Für die sämmtlichen anderen rusfsishen Häfen des Schwarzen und des Asowschen Meeres bleibt die viertägige Quarantäne in Sulina in Kraft. __ Die Quarantäne in Sulina is von größeren Schiffen auf der Nhede von Sulina, von kleineren unter 600 t fassenden Fahrzeugen im Kanal unterhalb des Palais der Europäischen Donau-Commission abzuhalten.

Für die Provenienzen aus den russishen Donau- und Pruthhäfen bleibt die viertägige Quarantäne am Tschatal von Jsmail und an der Pruthmündung in Cotul Pisciei wie im vorigen Jahre in An- wendung.

___5) Die dreitägige Quarantäne bei Ungheni gegen die auf dem ege aus Nußland kommenden Provenienzen bleibt aufrecht er- jalten.

Cholera.

Rom, 15. März. Wie die Blätter melden, ist die Schwieger- mutter des in Entraqgue an Cholera gestorbenen Arbeiters (vergl. Nr. 64 d. Bl.) gleichfalls unter Cholerasymptomen gestorben. Strenge Desinfectionsmaßregeln sind angeordnet und die Truppen angewiesen, die französishe Grenze zu überwachen.

Asiatishe Türkei. In den Vilajets von Erzerum und Van sind vom 1. Septeinber bis 16. Dezember v. I. zufolge einer von der türkischen Sanitätsverwaltung zusammengestellten statistischen Nachweisung insgesammt 923 Cholera-Todesfälle vorgekommen. Davon entfielen 252 auf Erzerum, 152 auf Erzingian (darunter 88 unter dem daselbst befindlihen Militär), 121 auf Van: die übrigen Sterbe- fälle verthe lten sih auf weitere 36 Ortschaften.

Per sien. In Kurdistan sind, wie in den „Veröffentlichungen des Deutschen Kaiserlihen Gesundheitsamts“ mitgetheilt wird, vom 23. bis 27. Februar zu Sa kkis neunzehn Cholera- Grkranfkfungen und sieben Todesfälle festgestellt worden, zu Boukian 23 bezw. elf,

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 11 100, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 14. d. M. gestellt 3735, nicht reht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 15, März die nahbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Wolliner- straße, Umgebungen Bd. 164, Nr. 7151, dem Maurermeister Julius Seeger gehörig; Fläche 7,9 a; für das Meistgebot von 167 000 A6 wurde der LTöpfermeister F. Kerwat, Schöneberger- straße 29, Ersteher. Stralsunderstraße 16, dem Gutsbesißer Carl Bock zu Alt-Thymen gehörig; Nuzungswerth 7730 4; für das Meistgebot von 108 010 / wurde der Kaufmann O. Hilliger von Thiele, Nosenthalerstraße 13, Ersteher. A ufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung wegen des Schiller? schen Grundstücks Bellevuestraße 19,

Der Verwaltungsrath der Pre ußischen Central-Boden- credit-Actiengesellschaft hat beschlossen, der Generalversamm- lung die Vertheilung von 94 0/9 Dividende für 1892 vorzuschlagen. Die Generalversammlung ist auf den 12. April einberufen.

Die Einnahmen der Saal-Eisenbahn betrugen im Februar d. J. nach vorläufiger Feststellung 87 716 M (gegen 1892 vor- läufig + 4097 M, gegen 1892 endgültig -+ 3864 M); seit 1, Januar betrugen die Einnahmen 168 382 4 (gegen 1892 vorläufig 7582 M, endgültig 4172 A).

S E St. Petersburger Internationale Bank hat die Dividende für 1892 auf 25 Rubel fest esett.

Magdeburg, 15. März. (W. L B.) Zuckerbericht, Kornzucker excl, von 929% 15,90, Kornzucker excl, 88 %/9 Nendement 15,10, Nachproducte excl., 75%/ Nendement 1229. Ruhig. Brod- raffinade T. 28,00. Brodraffinade 11. —,—. Gem. MNaffinade mit Faß 28,25. Gem. Melis 1. mit Faß 26,75, Stetig. Nohzucker I. Product Transito f. a: B. Hamburg pr. März 14,40 Gd., 14,45 Br., pr. April 14,477 Gd.,, 14,50 Br.,, pr. Mai 14,60 bez., 14,625 Br., pr. Juni 14,70 Gd., 14,75 Br. Ruhig.

LUINL 15, März. (W. T. B.) Kammzug-Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per März 3,821 M, per April 3,85 4, per Mai 3,85 #4, per Juni 3,90 4, per Juli 3,925 1, per August 3,95 #6, per September 3,974 4, per Oktober 4,00 M, per November 4,00 A, per Dezember 4,00 4, per Januar —, per Lu —. Umsay 180 000 kg.

¿ondon, 15, März. (W. T. B.) An der Küste 1 Weizen- ladung angeboten.

96% Javazucker loco 16}, stetig, Nüben-Robzucker loco 143, stetig. Chile-Kupfer 453, pr. 3 Mönat 451/16.

16, März, (W, T. B,) Die „Times“ bestätigt das Gerücht, daß die argentinishe Negierung die jährlichen Garan tie-

zahlungen für die Eisenbahnen durch die einmalige Entrichtung einer Pauschalsumme in Form von Obligationen ablösen wolle. Dem- selben Blatte zufolge wird die neue brasilianische Anleihe wahrscheinli nah Ostern auf den Markt gebracht werden.

St. Petersburg, 15. März. (W. T. B) Producten- markt. Talg loco 59,00, per August —. eizen loco 11,25, Roggen loco 8,75, Hafer loco 5,10. Hanf loco 44,00. Leinsaat loco 15,00.

Mailand, 15. März. (W. T. B.) Die Einnahmen des Jtalien ischen Mittelmeer-Eisenbahnnezes während der ersten Dekade des März 1893 betrugen nach provisorischer Er- mittelung im Personenverkehr 1 200 812 Lire, im Güterverkehr 1912237 Lire, zusammen 3 113049 Lire, im Vorjahre 2 919 677 Lire, mithin mehr 193 372 Lire.

Amsterdam, 15. März. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 544. Bancazinn 57.

Antwerpen, 15. März. (W. T. B.) (Wollauc tion.) Angeboten waren 1444 Ballen Buenos Aires, 133 Ballen Montevideo, 68 Ballen Entrerios, 101 Ballen australishe, 55 Ballen Diverse. Verkauft wurden 1040 Ballen Buenos Aires, 58 Ballen Montevideo, 91 Ballen Entrerios, 101 Ballen australische, 27 Ballen Diverse.

New- York, 15. März. (W. T. B.) Die Börse eröffnete sehr matt, blieb in dieser Haltung im weiteren Verlauf des Tages, {loß _ jedoch stètig. Der Umfay der Actien betrug 418 000 Stück. Der Silbervyorrath wird auf 490 000 Unzen geshäßt. Silber- verkäufe fanden nit statt. Die Silberankäufe für den Staats- haß betrugen 300 000 Unzen zu 83,25 à 83,30.

Weizen eröffnete niedriger, ging sodann noch weiter zurüdck, stieg aber wieder auf allgemein vertrauenévollere Stimmung. Schluß be- hauptet. Mais seßte niedriger ein, erfuhr aber später in Üeber- einstimmung mit dem Weizenmarkt cine Aufbesserung der Preise, Schluß matt, aber stetig.

Chicago, 15. März. (W. T. B) Weizen war anfangs niedriger, stieg aber später, als die Haussepartei den Markt beherrschte. Schluß behauptet Mais eröffnete unter gestriger Schlußnotiz, besserte sih aber im Verlaufe auf im Markte befindliche Kaufordres. Schluß matt.

Verkehrs-Anstalten.

__ Wie telegraphisch gemeldet wird, hat die Englische Post über Vlissingen vom 15. d. M. ‘in Oberhausen den Anschluß an Zug 5 Köln—Hannover verfehlt. Grund: Sperrung der Strecke bei Vlake infolge Entgleisung eines Güterzuges.

Bremen, 16. März. (W. T. B.) Der Schnelldampfer „Havel“ ist am 14. März Morgens von New-York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Kron- vrinz Friedrich Wilhelm“ is am 14. März Mittags von Alexandrien nah Genua abgegangen. Der MNeichs-Postdampfer „Sachsen“, nah Ost-Asien bestimmt, ist am 15. März Vormittags in Hongkong angekommen. Der Schnelldampfer de Nad New-York bestimmt, hat am 15. März Vormittags Dover passirt. Der Schnelldampfer „Aller“ is am 15. März Nachmittags in Southampton angekommen. Der Postdampfer „Baltimore“ hat am 15. März die Reise von Antwerpen nah Corunna, der Postdampfer „Hannover“ und der Reichs-Postdampfer „Hohen- staufen“ die Reise von Antwerpen nah Bremen fortgeseßt. Hamburg, 15 März (V. T. B) Hamburg Amert- kanische Padcketfahrt - Actien - Gesellf aft. Der! Posl- dampfer „Holsatia“ ist heute in St. Thomas eingetroffen. Der Postdampfer , Albingia“ hat, von New-York fommend, heute Abend Scilly passirt.

London, 15. März. (W. T. B) Dex Union-Dampfer „Merxican“" ist heute auf der Heimreise von Madeira abgegangen,

Norddeutscher Lloyd,

Manuigfaltiges.

Die Trauerfeier für den Geheimen Cabincts-Nath a. D. von Wilmowski hat gestern Nahmittag im Sterbehause, von der Heydt- straße Nr. 4, stattgefunden. Seine Majestät der Kaiser hatte, wie der „Nat.-Ztg.“ berichtet wird, bereits am Montag dur den Oberst-Lieutenant Freiherrn von Seckendorff einen Kranz überbringen lassen ; zur Trauerfeier selbst erschien der Amtsnachfolger des Ver- ewigten, Geheimer Cabinets-Rath von Lucanus mit einer weiteren Kranzspende des Kaisers. Jhre Majestät die Kaiserin hatte den Ober-Hofmeister Freiherrn von Mirbach mit Allerhöchstihrer Ver- tretung; betraut. Jhre Königliche Hoheit die Großherzogin von Baden hatte einen kostbaren Kranz übersandt, für Seine Königliche Hoheit den Großherzog brahte Hof - Marschall von Freystedt eine Blumenspende, für die Erbgroßherzoglichen Herrschaften wohnte der Major Waenker von ÖDankenschweil der Feier bei. Seine Königliche Hoheit der Prinz Alexander widmete einen Kranz und entfandte den General von Winterfeld, Seine Majestät der König von Sachsen hatte den General von Schlieben abgeordnet, für die Erbprinzlich sachsen-meiningenschen Herrschaften legte MNittmeister von Berger einen Kranz nieder. Der Reichskanzler Graf von Caprivi erschien persönlich, ebenso die Staats-Minister Dr. von Boetticher, von Schelling, von Heyden, der Minister des Königlichen Hauses von Wedel, die Staatssecretäre Dr. von Stephan und Panauer, die Staats-Minifter Delbrück, von Friedberg, von May- ach und Herrfurth und der Staatssecretär a. D. Herzog. Prediger Droß hielt die Rede. Bei der Neberführung nach dem Matthäi- Kirchhof folgten dem Leichenwagen die Galakutshe Seiner Majestät des Kaisers und viele andere Wagen,

Am Dienstag Nachmittag ist im hiesigen Augusta-Krankenhause der Königliche Oberst à la suite des Generalstabs der Armee und erstes Directionsmitglied der Kriegs-Akademie von Wildenbru ch nah längerem Leiden sanft entschlafen. Der Verstorbene, der seine militärishe Laufbahn im Kaiser Franz Garde: Grenadier-Regiment Nr. 2 begonnen und in der Schlacht von St. Privat am 18. August 1871 eine {were Verwundung erlitten hat, war der Sohn des ehemaligen Gefandten in Konstantinopel Generals von Wildenbruch und Bruder des Dbersten und Commandeurs des Anhaltischen Infanterie-Regiments Nr. 93 Ludwig von Wildenbruch sowie des bekannten Dichters Legations-Naths Dr. Ernst von Wildenbruh. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 34 Uhr von der Leichenhalle des Augusta-Kranken- hauses in der Scharnhorststraße aus auf dem Garnifon-Kirchhofe in der Linienstraße statt.

v In der gestrigen Sipung der gemischten Commission für die

Trage der Einverleibung der Vororte, unter Borsit des Dber-Bürgermeisters Zelle, ist, wie der „N. A. 53." mitgetheilt wird, beschlossen worden, die Einverleibung in dem früher bereits von der Gommnillion festgestellten Umfange in Auésicht zu nehmen unter ge- wissen Bedingungen, von denèn die wichtigsten dahin gehen, die Ver- walkung des erweiterten Stadtgebiets auf Grund der bestehenden Städteverfassung zu ordnen. Eine Ergänzung derselben soll jedoch insbesondere dahin in Vorschla gebraht werden, daß zu einzelnen Verwaltungszwecken selbständige Verwaltungsstellen durch Orts- statute und Gemeindebeshlüsse eingerihtet werden können, bei welchen die Beschränkungen des § 59 der Städteordnung in Bezug auf deren Zusammenseßung nicht maßgebend ein follen, ähnlih wie dies jeyt bereits bei den Sgul- und Armencommissionen der Fall ift.

Zu der städtischen Blindenanstalt fand heute in Gegen- wart des Bürgermeisters Kirschner, des Stadtschulraths Bertram und anderer Vertreter der Stadt cine Prüfung statt, mit der zugleich die Eröffnung der Auéstellung von Arbeiten der Zöglinge verbunden war. Die Ps zeigte die vielseitige Ausbildung, welche die Blinden in der Anstalt erfahren. Insgesammt zählt die Schule 92 Kinder und zwar 27 Mädchen und 25 Knaben im Alter von 8 bis 16 Jahren. Die Leistungen im Schreiben und Lesen und in

waren recht

den einzelnen übrigen Fächern

raschender Sicherheit.

gesungen wurde. Z trag auf dem Klavier. Ein Turn blinder Bläser beschloß die Vorführung. besichtigte eingehend die in Betrieb gesetzte

im Verkaufslocal ausgestellten Arbeiten der Zöglinge.

Bei dem... Kreisaushuß des Teltower Kreises ift, wie der von den Kreistags-Abgeordneten Gustav Müller u. Gen. der Antrag eingegangen, als Beihilfe zu den Bau- kosten der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche aus den Ueber- shüssen der landwirthschaftlihen Zölle (lex Huene“ nahjMaßgabe der verfügbaren Mittel 30 000 bis 50 000 Æ in den Haushalts-État für 1893/94 aufzunehmen und diesen Antrag mit auf die Tagesordnung

„N. Pr. Z.* berichtet wird,

des nächsten Kreistages zu setzen.

Die Berliner Spielplatzgesellschaft gedenkt mit dem Die Spieleinrichtungen find bedeutend erweitert, allein die Zahl der Lawn-Tenniépläße ist von fünf auf aht erhöht worden. Jn den Spielplan si 77 verschiedene Spiele aufgenommen, und zwar 25 Lauf- und Fangs- spiele, 20 Ballspiele, 14 Krieh-, Hüpf- und Sprungspiele, 9 Kampf- andere Wurfspiele sowie Außerdem sind Vorkehrungen getroffen, daß die verschiedenen Kindergartenspiele ausgeführt werden können.

l. April ihren Spielplat zu eröffnen.

spiele, 8 Kugel-, Kegel-, Scheiben- und

Ordnungsübungen.

Die Deutsche Colonial-Gesellschaft, Abtheilung Berlin, hält Montag, den 20. März, Abends 8 Uhr, im Saale C des Architektenhauses, Wilhelmstr. 92, ihre ordentliche Hauptversamm- Auf der Tagesordnung stehen u. a. der Jahresbericht des Vor- standes, die Nechnungslegung und die Neuwahl von fünf Vorstands-

lung.

. Untersuchungs-Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl. 3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Berpachtungen, Verdingungen 2c. 9, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

0 D E l) Untersuchungs-Sachen. [76128] Beschluf.

In der Strafsache wider Franz Ioseph Althoff, früher Postgehilfe, geboren zu Balve den 9. April 1873, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, wird auf Antrag der Königlichen ‘Staatsanwaltschaft in Er- wägung, daß der vorstehende Beschuldigte ausweise der Acten flüchtig geworden und nach vorliegenden Nachrichten in Nord-Amerika gelandet, somit als ab- wesend im Sinne des § 318 Str.-P.-O. zu be- trachten ist; in Erwägung, daß wider denselben die öffentlihe Klage wegen Vergehens gegen § 95 St.-G.-B. erhoben, auch dringende Verdachtsgründe dieserhalb gegen ihn vorliegen und Haftbefehl gegen ihn erlassen ist, auf Grund des § 332 Str.-P.-O. hiermit beschlossen: Das im Deutschen Neich befind- lihe Vermögen des Angeklagten wird mit Beschlag belegt. j

Hagen, den 2. März 1893.

Königliches Landgericht. Strafkammer [. (gez.) Plato. Frhr. v. Elmendorf. Reuter. Vorstehender Beschluß wird hiermit ausgefertigt. Hagen, den 2. März 1893. S) (gez.) N ippels,

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

Vorstehender Beschluß wird hiermit veröffentlicht.

Hagen i. W., den 10. März 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft. [72318]

Die Ersaß-Neservisten:

1) Max Nabitz, geboren zu Brücke im Mans- felder Seekreis am 27. September 1865, zuleßt in Holzweißig bei Bitterfeld wohnhaft,

2) Adolf Kaiser, geboren zu Petrincusaß, Kreis Gerdauen, am 17. Februar 1860, zuleßt in Peters- roda bei Bitterfeld wohnhaft,

werden beschuldigt, als Ersaßz-Neservisten ohne Er- laubniß ausgewandert zu sein. Uebertretung gegen § 360 Nr. 3 des Strafgeseßbuchs. Dieselben werden auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hier- felbst auf den L. Juni 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Bitterfeld zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent- \chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von dem Königlichen Bezirks-Commando zu Bitterfeld aus- esten Erklärung verurtheilt werden.

Bitterfeld, den 21. Februar 1893.

aw. Meodlin;, Assistent; als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[75898] Ladung.

Der Fabrikarbeiter Josef Mathias Tenne, ge- boren am 1. September 1856 zu Eschweiler-Stich, zuleßt zu Siegburg aufhaltsam, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welchem zur Last gelegt wird, im Jahre 1891 als Wehrmann der Landwehr ohne (rlaubniß ausgewandert zu fein, Nebertretung gegen § 360 Nr. 3 Str.-G.-B., wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselbst auf Dienstag, deu 30, Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor das Königliche Schöffengericht zu Eschweiler, Nosen- allce 1, Zimmer Nr. 3, zur Hauptverhandlung ge- laden. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptoerhandlung geschritten werden.

Eschweiler, den 6. März 1893,

j (Unterschrift), als Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl: 76173)

In Sachen de ir Sieve j añgers, wider des Gastwirths C. Sievers hier, 1) den Tischlermeister H. Rövke _2) dessen Ebefrau, Luis 26 ‘Meier, beide hier, Beklagte, wegen Zinsen 2c., wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des den Beklagten gehörigen Nr. 40 Blatt 111, des Feld, risses Hagen an der Zimmerstraße belegenen Grund--

erfreulih; die Kinder corrigirten si gegenseitig und fanden die Fehler mit über- Nach der Prüfung ging es in den Turn- und Musfikfaal, wo unter Mitwirkung der erwachsenen Mädchen ein drei- stimmiger Chor und das Chorlied „Nun bricht aus allen Zweigen Zwei Kinder erfreuten sodann durch exactén Vor- Ein Turnen nach der Musik eines Chors Man trat nunmehr cinen 1 interessanten Rundgang durch die Werkstätten der Anstalt an und | in Stuhlflechterei, die Bürstenbinderci, die Korbflehterei und die Blindendruckerei sowie die | Dr.

mann mit dem Neapel fleidung mit

Stublmann

demselben beabsichtigt,

geben, um die Negerinnen

zur Küste verstorben ift.

von statten gegangen.

D erreicht hat. find nunmehr

lange nicht in Wladiwostok.

eingetroffen ist.

geben,

tüds zu 6 a 12 qm sammt Wbhnhäusern Nr. 3549 und 5573 zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 8. März 1893 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 9, März 1893 erfolgt ist, Termin zur Zwangsver- steigerung auf den 22. Juni 1893, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hier, Zimmer 37, angeseßt, in welhem die Hypothek- gläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Braunschweig, den 11. März 1893. Herzogliches Amtsgericht. VIIT1. von Münchhausen.

[68844] Aufgebot.

Der auf Antrag des Herrn Paul Meißner in Leipzig wegen Aufgebots der Actie der Nositer Zuckerraffinerie Nr. 2540 über 500 (4 vom 18. De- zember 1882 auf Freitag, den 22. Juni 1894 anbe- raumte Termin wird auf Freitag, den 21. De- zember 1894, Mittags 1X2 Uhr, verlegt.

Altenburg, den 6. Februar 1893,

Herzogliches Amtsgericht. Abtheilung 11a. (gez.) Reichardt. Beröffentlicht :

Altenburg, den 10. Februar 1893.

Gerichtsschreiberei TT a, des Herzogl. Amtsgerichts. (L S) Scha ck, Actuar.

[60893] Aufgebot.

Nachstehende von der Lebensversiherungs-Actien- gesellschaft „Germania“ zu Stettin ausgestellte Ur- kunden, und zwar:

x. Policen:

l) Nr. 88 704 über 2000 Gulden S. W. vom 22. August 1873 für den Ingenieur bei der König- lihen Staatsbahn Adolph Grau zu Marxhütte,

2) Nr. 163 599 über 500 Gulden S. W. vom 12, August 1867 für den Maurer Franz Augen- thalee zu Heusenstamm und dessen Ehefrau Marga- retha, geborene Weimann, daselbst,

3) Nr. 118586 über 800 Thaler vom 14. Juli 1865 für den fatholishen Pfarrer Joseph Gollnik zu Strzellin bei Putig,

4) Nr. 436 266 über 10000 A vom 11. Mai 1888, neu ausgefertigt am 23. Mai 1888, für den Kaufmann Philipp Beck zu Bingen,

9) Nr. 122656 über 500 Thaler vom 7. Seyp- tember 1865 für den Gastwirth und Bergmann Diedrich Wilhelm Engelbert Portmann zu Bären- dorf, Kreis Bochum, und dessen Ehefrau Anna Christina Carolina, geborene Nehring, daselbst,

6) Nr. 192 890 über 2000 Thaler vom 26. Fe- bruar 1869 für Frau Louise Auguste Amalie Hoff- mann, geborene Künholz, zu Prenzlau,

7) Nr. 122 979 über 200 Thaler vom 6. Seyp- tember 1865 für den Schmiedemeister Carl August Julius Wiese zu Sagard a. Rügen,

8) Nr. 179 364 über 2000 Gulden S. W. vom 18. Juni 1868 für den Bierbrauergehilfen Johann Andreas Berthold zu Erlangen,

9) Nr. 44 236 über 100 Thaler vom 12. Oktober 1863 für Frau Bertha Klaerlein, geb. Wirth, zu Berlin,

10) Nr. 265 507 über 2000 vom 17. Novem- ber 1877 für die verwittwete Marie Clara Emma Abendroth, geborene Dittmann, zu Berlin.

Ix, Depositalscheine :

1) Vom 11, März 1890 für den Kaufmann Friedrih Graab in Mainz zur Police Nr. 295 324,

2) vom 23. März 1886 für Frau Dorothea Charle_ Wilhelmine Daege, geborene Sydow, zur

Police Nr. 15 477, | 3) vom 13. April 1871 für den Postdirector Hannover zur Police

Gottlieb Warnecke zu Nr 27.913,

4) vom 23. April 1888 für Gas Louise Ruhnau, eborene Rosenfeld, zu Na tenburg zur Police tr. 276 230,

9) vom 13. Juli 1881 für Frau Louise Konter, geborene Blanfkenberg, zu Berlin zum Sterbekassen- bu) Nr. 306 286,

6) vom 30. Dftober 1882 für Fräulein Therese Wilhelmine Albertine Zernikow zu Stettin zur Police Nr. 227 430.

ITT, Sterbekassenbücher :

1) Nr. 78143 über 50 Thaler vom 7. April

1868 und Nachtrag vom 1. Oktober 1873 für die

mitgliedern. Zutritt haben nur Mitglieder, Gäste sind nah S{chluß ter Hauptversammlung willkommen.

Die von dem ehemaligen Vegleiter Emin Pa l Stuhlmann, aus den Waldregionen Central-Afrikas nah Dar- es- Salam mitgenommenen beiden weiblihen Zwergneger (Akka- Neger) sind in Begleitung eines {chwarzen Dieners des Herrn Stuhl- | Neichs-Postdampfer „Bundesrath“ am eingetroffen und nah Dampfer ih nah dort persönlich in ( 1g 8 nehmen und nah Berlin zu überführen. Beide Negerinnen sind in

Die Landung des Ballons „Humboldt“ ist, wie eine tele- graphishe Meldung der „N. A. Z.“ aus Rogasen (Provinz Posen) | besagt, vorgestern Nachmittag 3 Uhr 20 Minuten daselbst glücklich Die wissenschaftlihe Ausbeute dieser Luftfahrt dürfte cine interessante sein, da der Ballon die Höhe von über 6000 m

In der Meldung über die Ankunft des Majors Fukushima in Wladiwostok (vergl. Nr. 63 d. Bl.) wird der „Voss. Zt ].

japanischen Gesandtschaft mitgetheilt, daß der Berichterstatter den Sinn des Telegramms falsch aufgefaßt hat i Die erwähnte Drahtmeldung kam viel- mehr aus Blagowestschensk in Sibirien, wo er gesund und wohl ff Bon dort aus will Major Fukushima erst seinen Nitt durch die Mandschurei nach Wladiwostok antreten. auch nicht in seiner Absicht, sich von Wladiwostok nah Japan zu be- sondern er wird von dort nach Peking und sodann nach Shanghai reiten, demnächst auf einem Dampfer nah Nagasaki fahren

ashas, Dr. Franz

5. d. M. erfolgter zweckmäßiger Ein- nach Hamburg weitergereist. Antwerpen zu be-

Empfang zu | stehung und

haben.

und sandte

g.“ aus der | Klasse.

Dex Major is noch

Es liegt von dem am

gestern S j Cigarretten an Bord. Dem Commandanten des „Fürst Bismarck“, Capitän Albers verlieh der Sultan den Medschidje-Orden dritter

Athen, 15. März. - der Insel Euböa heftige Erd ft öße verspürt wurden; der dadurch verursachte Schaden ‘an Eigenthum soll jedo wenig erheblich sein.

. März. 13. Februar erlittenen Beinbruch nunmehr wieder- hergestellt, die Heilung des Beines ist glatt und normal verlaufen.

A0; 15

und \{ließlich von Nagasaki aus wieder die japanishe Küste entlang bis nah Tokio, dem Endziel seiner ‘Neise, weiter reiten.

Die Gesellschaft Urania theilt uns mit, daß die Aufstellung der großen Dynamomaschinen und Motoren, welche eine Vorführung des auf 20 000 Volt gespannten elektrischen Stromes ermöglichen sollen, nunmehr beendet ist. Morgen Abend wird Herr Sp ies, der bekannte Leiter der physikalischen Abtheilung des Instituts, die einschlägigen Versuche zum ersten Male anstellen und in R Weise erläutern. Der Vortragende wird in etwas weiterer Fa ung feines Themas außer der Uebertragung der Kraft des elektrishen Stromes auch ihre Ent-

Aufspeiherung besprechen und dürfte somit auch denjenigen manches Neue bieten, welche das großartigste physikalifche Experiment bestem Wohlsein und in bester Stimmung eingetroffen, während „ein des letzten Jahrzehnts, die Kraftübertragung Lauffen—Frankfurt, gesehen männliches Exemplar desselben Zwergstamms bereits auf deni Wege i In wissenschaftlihen Kreisen dürfte ein lab- haftes Inkcresse für die beiden Zwerginnen bekundet werden, zumal sie die er sten Vertreterinnen dieses merkwürdigen Volks sein dürften, welche je den s{chwarzen ErKheil verlassen und Europa betreten haben.

Die Wohlthätigkeits-Matinée im Nesidenz-Theater am leßten Sonntag hat einen Ertrag von 2332,90 Æ ergeben, der von Director Lautenburg ohne Abzug gn die griechische Nationalbank zum Besten der Nothleidënden auf Zante eingezahlt worden ist.

Konstantinopel, 15. März. Der Hamburger Schnelldampfer „Fürst Bismark“ ist laut Meldung des „W. T. B." mit feinen 238 Reisenden heute Vormittag von hier nah Athen weitergegangen. Der S ultan bekundete ein lebhaftes Interesse für die Reisegesell schaft

Abend mehrere Kisten mit Confituren und

Dem „W. T. B.“ wird gemeldet, daß auf

Dr. Peters ist, wie „W. T. B." berichtet,

», Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsc. 7, Grwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften.

O ® [d Se entlt ¿V i C ¿V 8, Niederlassung 2. von Rechtsanwälten. / +4 9, Bank-Ausweise.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

verwittwete Caroline Louise Ernestine Günther,

geborene Kempf, zu Berlin, i

2) Nr. 36 725 über 50 Thaler vom 8. Juni 1864 für den Tischler Friedrich Wilhelm Diesener zu Berlin sind angeblich verloren gegangen und es ist deren Aufgebot und zwar:

zu T1 von dem Bezirks-Ingenieur Adolph Grau zu München, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude hierselbst,

zu 12 von dem Bauunternehmer Franz Augen- thaler zu Heusenstamm, vertreten durch den Agenten Georg Schultheis daselbft,

zu 13 von dem Domherrn und Delegaten Pfarrer Gollnik zu Schwarzau, Kreis Putzig i. Westpreußen,

zu 14 von dem Kaufmann Philipp Beck zu Bingen,

zu 15 von dem Gastwirth und Bergmann Diedrich Portmann und dessen Ehefrau Anna Christina Carolina, geborene Nehring, zu Bärendorf, Kreis Bochum, vertreten durch den Rechtsanwalt Range hier,

zu 16 von der verwittweten Kaufmann Louise Auguste Amalie Hoffmann, geborene Kienholz, zu Halle a. S,

zu T7 von dem Schmiedemeister und Eigenthümer Julius Wiese zu Sagard a Nügen,

zu 18 von dem Brauercibesißzer Andreas Berthold zu Wernshausen,

zu [9 von der verwittweten Schneidermeister Klaerlein, Bertha, geborene Wirth, zu Berlin,

zu 110 von der verwittweten Kaufmann Emma Abendroth, geborene Dittmann, zu Berlin,

zu 11 1 von dem Kaufmann Friedrih Graab zu Mainz, vertreten durch den Rechtsanwalt Range hier,

zu 11 2 von der Frau Kaufmann Kirchner, Marie, geborene Daege, zu Berlin und dem Bauführer Otto Heuer daselbst, zu 113 von dem Postdirector a. D. Warnecke zu Hannover,

zu I1 4 von der verehelihten Kaufmann Nuhnau, Louise, geborene Rosenfeld, früher zu Rastenburg, jeßt zu Tilsit, vertreten durch den Rechtsanwalt Freude bier,

zu IT 5 von Frau Louise Konter, geborene Blanken- berg, zu Berlin,

zu 11 6 von der unverehelihten Albertine Zernickow hierselbst,

zu II[T 1 von dex Wittwe geborene Kempf, zu Berlin,

zu 111 2 von dem Tischlergesellen Wilhelm Diesener zu Berlin

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden auf- gefordert, spätestens in dem auf dene 30. Septem- ber 1893, Vormittags 10!/2 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, eee Nr. 42, Zimmer 53, anberaumten Aufgebotstermine ihre Nedte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden er- folgen wird.

Stettin, den 6. Dezember 1892.

Königliches Amtsgericht. Abth. X1.

Caroline Guenther,

[76174] Aufgebot.

Der unbekannte Verlierer oder Eigenthümer eines Einhundertmarkscheines, der am 19. Oktober 1892 im Garten der Technischen Ae zu Char- lottenburg gefunden worden ist, werden auf Antrag des Finders stud. techn. v. Niewiarowski aufge- fordert, ihre Nehte und Ansprüche auf die Fund- sahe spätestens in dem Aufgebotstermine am 29, Mai 1893, Vórmittags Ul Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte Berlinerstraße 77 anzumelden, widrigenfalls denjenigen, welche fi nicht gemeldet haben, nur der Anspruch auf Heraus- gabe des dur den Fund erlangten und zur Zeit der Erhebung des Anspruchs noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Necht derselben aber aus- geschlossen werden wird. 4

Charlottenburg, den 10. März 1893.

Königliches Amtsgericht.

[76049] Aufgebot.

Im Grundbuche von Heiden Band I]. Blatt 23, Abtheilung 111, ist unter Nr. 5 für den Zie lo meister ilhelm Wendiggensen zu Heiligenkirchen ein Darlehn von 600 Æ aus der Schuldurkunde

vom 29. März 1882 eingetragen. Der jeßige im Grundbuche von Heiden (Blatt 23) eingetragene Eigenthümer, Ziegelmeister Wilhelm Becker Nr. 110 zu Heiden, hat wahrscheinlih gemacht, daß dieses Darlehn zurückbezahlt, die Original. Obligation aber abhanden gekommen i}. Der Ziegelmeister Beer hat die Einleitung des ane beantragt und werden daher Alle, welche Ansprüche an die vorbezeichnete Hypothek zu haben vermeinen, auf- gefordert, solche spätestens in dem auf Dienstag, den 19, September d. J., Morgens 10 Uhr, vor hiesigem Amtsgerichte, Zimmer Nr. 5, angeseßten Termine anzumelden und zu begründen, widrigenfalls die Hypothek für erloschen erklärt und deren Löschung im Grundbuche verfügt werden soll. Detmold, den 10. März 1893. Fürstliches Amtsgericht. L. W. Piderit.

[76180] Aufgebot.

Auf den zum Nachlasse des Arbeitsmanns Christian Ee son. zu Badeborn gehörigen, ' im Grundbuche von Badcborn Bd. X1. Bl. 651 geführten Grund- stücken, haftet aus der Obligation vom 11. März 1810 sowie den Hypothekensheinen vom 28. Mai 1896 und 26./29. Mai 1861 für den Beutlergesellen Ernst Kreßer zu Ballenstedt eine Hypothekenforde- rung von zwölf Thalern zwölf Groschen Gold nebst 59% Zinsen. Die legitimirten Erben des Arbeits- manns Christian Ee sen. zu Badeborn haben be- hauptet, daß die vorgedachte Post längst getilgt fei, ohne daß sie dies dur eine beglaubigte Quittung des eingetragenen Gläubigers oder seines Nechts- nachfolgers beweisen können, Es ergeht deshalb an den Beutlergesellen Ernst Kretzer, vormals zu Ballenstedt bez. dessen Rechtsnachfolger, die ihrer Person und ihrem Aufenthalte nah unbekannt find, iermit die Aufforderung, spätestens in dem auf Freitag, den 12, Mai 1893, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 5, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, wiedrigenfalls die Löschung der Post im Grundbuche erfolgen wird.

Ballenstedt, den 10. März 1893,

Herzoglich Anhaltisches Amtsgericht. (gez.) Klinghammer.

_ Ausgefertigt: (L. 8.) Höhne, Secretär,

Gerichtsschreiber des Herzoglichen Amtsgerichts. [69079] - Aufgebot.

Auf Antrag: i

l) der Firma Theod. Ebeling zu Braunschweig, 2) des Halbspänners Friedrih Meder zu Kl.- Dahlum, 3) des Brinksißers und Wegewärters Friedrich Langkopf zu Sambleben, welche den Verlust nachstehender Urkunden glaub- haft gemacht haben:

zu 1: des Hypothekenbriefs vom 3. Dezember 1890 nebst Schuldurkunde vom 30. Oktober dess. JF,, laut deren für die Firma Theod. Ebeling_ u Braun- {weig auf den im Gcundbuhe von Schöppenstedt Bd. V1. Bl. 38 eingetragenen, dem Kreis-Maurer- meister Friedri Angerstein daselb gehörigen Trenn- stücken von den Plänen Nr. 455 und 456 „am An- bau“ zu resp. 6 a 32 qm und 6 a 14 qm (Wohn- haus No. ass. 378) eine Cautionshypothek zu 20 000 M, haftet,

zu 2: des Hypothekenbriefs vom 31. Oktober 1890 nebs Schuldurkunde vom 16. desf. Mts., laut deren für den Halbspänner fers Meder zu Kl.-Dahlum auf dem dem Kothsassen Christian Lodahl zu Gr.- Dahlum gehörigen, sub No. ass. 31 daselbst be- legenen Kothhofe eine Hypothek zu 6700 A nebst 49/9 Zinsen seit 1. Oktober 1890 Ves

zu 3: der Schuldurkunde vom 9. November 1865 bezw. Abtretungsverhandlung vom 31. März 1887, laut deren für den ethan und früheren Ge- meindevorsteher Wilhelm Bosse zu Sambleben als Raib Lide des weiland S{hullehrers Carl Rasch hierselbst auf dem dem Brinksißzer und Wege- wärter Friedrih Langkopf zu Sambleben gehörigen, sub No. ass. 55 daselbst belegenen Brinksterwesen unterm 9. November 1865 bezw. 12. April 1887 eine Hypothek von 100 Thaler nebst 44%, Zinsen eingetragen ift,