1893 / 76 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Mar 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Liebe“, „Bitte", „Wenn Du gehst“ und „Als mit wohlverdientem Beifall Publikums aufgenommen. Die Ausführung

Heinrih (Schülerin Eichberg's) und des Herrn Richard kann als eine zumeist recht befriedigende angesehen werden. Gencert durch eine Sonate für Clavier® und Violine von Beethoven (op. 47), welhe der Concertgeber und Herr Gehwald vortrefflich vor- dur einige Violinsoli, die glei den anderen Vorträgen des Abends lebhaften Beifall fanden.

trugen. Leßterer erfreute nod

Anton Rubinstein is heute aus Dreéden eingetroffen und hat

bereits im Königlichen Opernhause

F-dur-Symphonie mit der Königlichen Kapelle abgehalten. Concert der Königlichen Kapelle unter

am Sonnakend stattfindende Weingartner's Leitung bringt außer der J „Parsifal“, Vorspiel und Schubert's unvollen

Im Berliner Theater findet wegen bereits bringt mit Ludwig Barnay und Nuscha Butze in den Hauptrollen eine Wiederholung von „Viel Lärm um Nichts“. ist mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und mit Lina Trobold vom

dieswöchhige Abonnementsvorftellung

Stadttheater zu Riga, welche in der Nolle t auftreten wird, tie erste Aufführung des neu Schauspiels „Graf Waldemar* angeseßt.

Qm Adolph Ernst-Theater gelang Babylon® zur einmaligen leßten Aufführung. abend bleibt das Theater geschlossen und

findet die erste Aufführung der JFacobson-Mannstädt'schen

posse „Goldlotte“ statt.

Im Theater Unter den Linden Audran's Operette „Freya“ ihren Fortgang, die erste Aufführung festgesetzt ist. In der Mélanie Andrée, Operettensängerin vom Gast erstmalig auftreten. ) Werks, ist zu der leßten Probe aus Wicn hi

Friedrih Kiel's grofies Requiem in F-n Componisten berühmt machte, wird am Mohr’\chen Gesangverein (Otto Schmidt) unk

Solokräfte und der Meyder’schen Kapelle im C oncert- Hause zur

Aufführung gelangen.

Herr Bruno Wandelt, Leiter eines ty

felbst vortheilhaft bekannten Musikinstituts, veranstaltete am Sonntag

im Sulzer?’ schen Musiksaal eine Schüler trefflihes Zéugniß ablegte von den Leistunge:

hervorzuheben sind die Klaviershüler, die in den Chopin, i Weber, Mascagni und anderen faubere Technik, \{chönen Anschlag und

Beethoven, in der As-d1r-Ballade von

verständigen Vortrag erkennen ließen.

Mannigfaltiges.

außerordentlichen

gestrigen wurde,

In dêr verordneten-Versammlung

entnehmen, die Etatëberathung ¿u Ende geführt ; der ge]

haushalts. Etat is in Einnahme und Aus

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red. in Millim.!

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Stationen. Mind. Wetter.

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des nicht sehr zahlrei erschienenen

nebmen Titelpartie wird Fräulein Wiener Carl-Theater, als Dr. Sdhniber, der deutshe Vearbeiter des

wie wir der

fesigesezt; die zu erhebende Quote der Gemeinde-Einkomimen- steuer für das neue Etatsjahr 1893/94 beträgt 85 9%). Im ‘weiteren Verlauf nahm die Versammlung den von 47 Stadtverordneten gestellten Antrag bezüglich des Widerspruchs der Zivölf-Apostel- Gemeinde gegen das Vorbeiführen der elektrischen Hoch- bahn an der Lutherkirhe einstimmig an. Bei der Berathung der Vorlage wegen Errichtung von Standbildern an der Mühlen- dammbrüdcke wurde der Antrag der gemischten Deputation, die Brücke mit den Standbildern der bciden Msfanier Albrecht der Bär und Waldemar zu versehen, nah langer Débatte angenommen.

ih ein freier Bursche war"

von Seiten des Fräulein

Eröffnet wurde das

An ten drei Osterfeiertagen wird das Panoraina der Hohen- ¿ollern-Galerie am Lehrter Bahnhof zu ermäßigten Preifen bei eleftrisher Beleuchtung zu besichtigen sein. Die Autstellung des jetzigen Rundgemäldes findet übrigens nur noch kurze Zeit statt, da es zum Frühjahr dur ein großes See-Panorama mit einem Stif des Norddeutschen Lloyd erseßt werden soll. sie —— a

Ueber die Sountagsruhe an den beiden Oster- und Pfingst-Feiertagen erläßt der Polizei-Präsident folgende Be- farntmahung: 1, Am ersten Oster- und Pfingst-Feiertage dürfen im Handelêgewerbe Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter überhaupt nicht be- schäftigt werden, während gleichzeitig der Gewerbebetrieb in offenen Nerkaufsstellen verboten is. Von diefer Vorschrift werden nit be- troffen: 1) Der Handel mit Milch während der Zeit von 5 bis 10 Uhr Vormittags und von 12 bis 2 Uhr Nachmittags, 2) der Handel mit Back- und Conditorwaaren einshließlich des Handels mit Confitüren während der Zeit von 9 bis 10 Uhr Vormittags und von 12 bis 2 Uhr _Nath- mittags, 3) der Handel mit Fleischwaaren während der Zeit von 5 bis 10 Uhr Vormittags, 4) der Handel mit Colonialwaaren, eim- \hließlich des Handels mit Vorkostwaaren, fowie der Handel mik Bier und Wein während der Zeit von 8 bis 10 Uhr Vormittags, 5) der Handel mit Tabak und Cigarren während der Zeit von 8 bis 10 Uhr Vormittags, 6) der Handel mit Blumen während der Zeit von 7 bis 10 Uhr Vormittags und von 12 bis 2 Uhr Nachmittags, 7) die Zeitungéspedition während der Zeit von 4 bis 9 Uhr Bormtit- tags. 11. Am zweiten Osfter- und Pfingstfeiertage finden lediglich die allgemeinen Vorschriften über die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe Anwendung.

Probe zu seiner

Das

eine

teunten Symphonie das dete Symphonie U-moll. des Charfreitags die morgen statt;

Auf Sonnabend

er Gertrud hier erstmalig einstudirten Freytag’schen

t morgen das „Moderne Am Freitag und Sonn- am ersten Oster-Feiertag Gefangs8-

die Proben zu fodaß auf Sonnabend

er eingetroffen.

1011, das seiner Zeit den Charfreitag dur den er Mitwirkung bewährter

Der Ballon „Humboldt“ hat, wie die Nat. Ztg.“ be- richtet, gestern bei s{arfem Nordoftroind seine dritte Auffahrt gemacht. Premier-Lieutenant Groß von der Luftschifferabtheilung übernahm wiederum die ührung, während die wissenschaftlichen Forschungen in die Hände des Dr. Sühring und des Dr. Berson gelegt worden waren. Die Instrumente waren in dem Korb untergebracht. Alles war far zur Abfahrt, und auf das Commando des Lieutenants Groß _„Los“ hob ih der Ballon etwa einen Meter Hoch, als von dem Offizier vlößlih der Ruf erscholl : „Haltet den Ballon fest, wir uehmen sonst den Schuppen mit.“ Hierbei deutete er auf ein Holzgebäude, das in unmittelbarer Nähe als Aufbewahrungsort für den Ballon steht. Bierzig dienstbereite Hände griffen ras nach oben, man 40g den Ballon am Korbe nach unten und führte ibn unter heftigen Schwan- fungen auf etwa fünfzig Schritte von dem Schuppen zurück. Wiederum erscholl das Commando „Los“ : Der Ballon stieg zuerst kerzengrade in die

seit vielen Jahren hier-

„Aufführung, welche ein 1 der Gleven. Besonders Bariationen von in Piècen von

Stadt- „Nat.-Z,“ ammte Stadt- gabe auf 83 014 034 M.

Sitzung der

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Höbe, rourde aber dann von einer scharfen Brise wieder nah unten gedrü&tt und nahm die Richtung gegen die hohe . Esse des Maschinen bauses der Physikalisch-tehnischen Reichéanstalt an der M RREe zu Char- lottenburg. Lieutenant Groß übersaßh sofort die efahr und entleerte in wenigen Augenblicken eine enge Ballastsäke, fodaß ein Sandregen herniederprasselte. Troßdem näherte sich der vom Winde getriebene Ballon pfeilshnell der Esse; die Gondel {lug mit großer Kraft an das Mauerwerk, die etwa zwei Meter lange und aht Centimeter starke Spiße des auf dem Schornstein befindlichen Blitableiters bohrte sich in den Ballon ein und riß an der unteren Seite ein mächtiges Loch. Lieutenant Groß verlor troßdem uicht die Geistesgegenwart. Da eine Landung über dem Häusermeer und den Bäumen des Thiergartens unmöglich war, so suchte er eine günstigere Landungsstelle und segelte in ziemlicher Höhe, fortwährend Ballaft auswerfend, in südöftliher Richtung über Berlin ab. Wie beute ein Telegramm des „W. T. B.“ meldet, ist der Ballon geftern Abend nah neunstündiger Fahrt in der Nähe von Annaberg im Erzgebirge glatt gelandet. Das dem hiesigen König- lichen Meteorologishen Inftitut über die Landung des Ballons „Humboldt* zugegangene Telegramm hat folgenden Wortlaut: „Anna- berg î. Erzgebirge, 29. März, 3.25 Morgens. Nach ruhiger, ergebniß- reid)er Fahrt 6 Uhr 35 Min. Abhends- bei Annaberg im Erzgebirge tadellos gelandet.“ E

Gegenwärtig werden, wie die „N. P. Z.* mittheilt, auf tein Bauterrain der Kaiser Friedrih-Gedächtnißkirche im Thier- garten Vermessungen vorgenommen, nach deren Beendigung die Aus- {chactungsarbeiten und sodann die Maurerarbeiten zur Legung der Fundamente beginnen sollen. Der Bau dieser neuen Kirche wird fo gefördert, daß jcine Vollendung Anfang Mai 1896 zu erwarten stedt.

München, 29. März. Auf dem Fun, unweit Passau, ereignete fh nach einer Meldung des H. E. B.* vorgestern ent furchtbares Unglück. Sieben Personen, die in etnem Boot über den Fluß seßen wollten, wurden vom Sturm erxeilt. Das Boot {lug um, und fünf Perfonen ertranken.

Nach Schluß der Redaction eingegangene : Depeschen.

St. Petersburg, 29. März. (W. T. B.) Der Com- mandant von Sveaborg, General-Lieutenant Gontscharow, ist zum Adjuncten des Gouverneurs von Finland und Com- mandeur der Truppen des finländischen Militärbezirks ernannt worden.

Die Einfuhr roher animalischer Producte aus Preußen ist vonr nächsten Sonnabend ab nur mittels Eisenbahn und nux nach Orten, die unmittelbar an der Eisenbahn liegen, geslattet. Ueberdies müssen die zur Einfuhr bestimmten Producte mit dem Zeugniß versehen jeu, daß sie von gesunden Thieren herrühren.

(Fortseyung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Juan. (Donna Anna: Juan: Sgr. de Padilla.) Freitag: Geschlossen.

Nenes Theater (am Siffbauerdainm 4/5). 87. Vorstellung. Narziß. Trauerspiel in 5 Auf- zügen von A. E. Brachvogel. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. (Narziß: HVerr - S L Friedri) Mitterwurzer, als Gast.) Aufaug 7 Uhr. | Victoria-Theater. Schauspielhaus. Ohne Abonnement. Vasautasena. | Donnerstag: Mit neuer Ausstattung:

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1) Reif. 2) Nebel, Reif. Uebersicht der Witterung. Die Luftdruckvertheilung wenig verändert, 1 über Südwest- und Nordost-Europa, währ Luftdruck auf ciner breiten Zone, welche {ih

Nordsee südsüdostwärts nah Italien erstreckt, am Fn Central-Guropa dauert die ruhige, Nur im deut-

höchsten ist. ( t und trockene Witterung fort. ] schen Küstengebiet hat starke Zunahme der fung stattgefunden, ] \ auch über das norddeutshe Binnenland a dürfte. In Deutschland ist es durch\chnittli wärmer geworden, indessen werden noch Nachtfröste gemeldet.

Theater - Nuzeigen. Königliche Schauspiele. Donnerstag

aus. i / Mittags 12 Uhr: Oeffentliche Hauptprob Sdhauspielhaus. Keine Vorstellung.

Freitag bleiben die Königlichen Theater geschlossen. Symphonie der König-

Sonnabend: Opernhaus. lichen Kapelle. Anfang 72 Uhr. Schauspielhaus. “Keine Borstellung. Sonntag: Opernhaus. rstel reischüß. Romantishe Oper in s A Sarl Maria von Weber. Dichtung von Kind (nach der

Apels). Neu in Scene gesezt vom Ober-

| wolkenlos |

hat sich im allgemeinen barometrishe Depressionen liegen

welche sih zunächst allmählich | maun, 2 G.) ausdehnen

Deutsche Seewarte.

Concert des Operuchors. Anfang T4 Uhr.

80. Verstellung.

gleihnamigen Erzählung August

Drama in 5 Aufzügen von Emil Pohl, mit sreter die Welt in achtzig Tagen. Benuzung der Dichtung des altindischen Königs Sudraka. In Scene gelegt vom Ober-NRegisseur Max Grube. Anfang 7 Uhr.

von A. d'Ennery und Jules Verne

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Debillemont und C. A. Raida. An Freitag: Geschlossen.

Sonnabend u. folgende Tage: Dic Belt in achtzig Tagen.

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Deutsches Theater. Donnerstag: Der Talis- manu. Anfang 7 Uhr. O O E Freitag bleibt das Theater geschlossen. Die Kae ist von 10—1 Uhr geöffnet.

Sonnabend: Der Talismau.

Sountag: Dex Talisman.

Montag: Zwei glückliche Tage.

Dienstag: Der Talisman.

R, S

ponisten: Columbia. Ausstellung in Chicago. theilung. Vorher Erben. an der Wien, als _ 3 Acten von Horst und Stein.

Die

erliner Thealex. Donnerétag: 29. Abonne- ments-Vorstellung. Viel Lörnt um Nichts. An- fang 7 Uhr.

Freitag bleibt das lossen. E : Sonnabend: Neu einstudirt: Graf Waldemar.

Gast.)

Thontoyr Gase qaes D eat h Theater und die Kasse ge- | Hinder. Dirigent :

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Gundlach. rationen und Kostümen. Freitag: Gefchlossen. Fn Vorbereitung: Freya. in 3 Acten voa M. Boucheron.

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2 Anfang 7 Lessing-Theater. Donnerstag: Die Tragödie - des Meuscheu. Anfang E E Freitag bleibt das Theater geschlofsen. ist von 10—1 Uhr geöffnet. Sonuabend, Sornîag, Heimath. j / . Sonntag Mittags 12 Uhr: Zum 1. Male: Hanna Jagert. N 5 Morverkauf für alle Feiertags-Vorstellungen an der Tageé kasse.

Walluer-Theater. Donnerstag: Gastspiel von Hedwig Niemann. Cyprienne. Vorher: A tempo. Unfang- 74 lhr. S Freitag bleibt das Theater geschlossen. ist von 10—1 Uhr geöffnet. Sonnabend, Sonntag, Montag: UAlphouse. Er experimentirt.

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Die Kaîfe

Montag, Dienstag:

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3 “Acten von Ed. Jacobson und Couplets theilweise von G. Görß. Steffens. In Scene geseßt von Anfang 74 Uhr. j Freitag und Sonnabend: Gefchlo Sonntag: Zum 1. Male: posse in 3 Acten von 2 Mannstädt. Couplets theilwei}e Musik von G. Steffens.

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5 Sor ¿ d Da Die Kasse Vorstellungen findet bereits von

Monsicur igen Theaterkasje statt.

Bewöl- (Hedwig Nie-

Dienstag: Die große Glocte. (Erstes Wieder-

auftreten von Jenny Groß.) Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Ghausseestraße 25. Donnerstag : Pariser Leben. Komische Operette in 4 Acten nah dem Französischen dec Yeilhac und Halévy von Carl Treumann. Mußk von Jacques Offenbach. Anfang 7 Uhr. Freitag: Geschlossen. - Sonnabend: Orpheus in der Untertvelt, Sonntag: Orpheus iu der itnterwelt. Montag: Der arme Jouathan.

Thomas-Theater. Donnerstag (leßte Vorstellung): C des Wiener Ensemble unter Leit Franz Josef Graselli. Der T

ch etwas vielfach

na (E U Freitag: Geschlossen. Sonnabend: Beginn

Standhafte Liebe.

: Opern- und Carl Mallachow.

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Geöffnet von 12—-11 Udr.

Residenz-Theater. Direction: Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Zum 19. Male: Die beiden Champignuol. (Champizmol malgré Imi.) Schwank in 3 Acten von Feydeau und Desvalliòres. Deutsch von Benno Jacobson. In Scene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 74 Uhr.

Freitag: Geschlossen. : ;

Sonnabend und folgende Die beiden Champiguol.

(& oucerte.

Der cten von

Friedrich

Karl Meyder-: Coucert. Anfang 7 Uhr. Freitag: Geistliches

Tage : 5 Anfang 75 Uhr.

Regisseur

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ßBroll's Theater. Donnerstag: Frau Moran-Olden und des Sgr. de Padilla. Don Frau Moran-Oldea; Don

Belle - Alliancestraße 7/8.

stattungsstüdk mit Ballet in 5 Acten (15 Bildern) . Ballet arran- git vom Balletmeister G. Severinti.

Theater Unter den Linden. Zum 6. Male: Uuter persönlicher Leitung des Coms- Ausstattungs-Ballet. Welt- / (egte Woche): (Fräulein Minna Baviera Musik von Carl MWeinbergec. Inscenirt durch den artift. Leiter Gd. L Kapellmeister A. Ferron. militär. Evolutionen im 3. Act arrangirt von L. Voliftändig neuc Ausstattung an Deco-

Raudeville-Operette | Freitag: Geschloffen. Musik yon Audran.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag:

lezten Male: Modernes Vabytonu. Gesangsposse in

Goldlotte. Gesangs- Ed. Jacobson und L.

Der Vorverkauf der Billets zu

Alte Jakobstraße Nr. 30. Gesammt-Gasftspiel

mit Gesang in 3 Acten von Johann Nestroy.

tes Novitäten - Cyclus. Von Dr. Heinrich Kruje. eun man im Dunkelu küßt. Von Oscar Elsner

Urania, ‘Anstatt für volfsthümliche Naturkunde, Am Landes - Autellunas - Park (Lehrter Bahnhof)

Concext-Haus, Leipzigerstraße 48. Donnerstag: Gesellschafts-Abeud,.

Concert

Mittwoch, 5. April, Abends 74 Uhr: Vopusläres Wohlthätigkeits-Conucext zum Besten der Volkskindergärten im Osten Berlins von Felix Meyer, unter gütiger Mitwirkung von Professor Robert Radecke und Fräulein AÆdelina

Herms.

Saalplaßz und I1. Balkon à 1 4, I. Rang Loge und 1. Rang Mittelloge à 2 Æ bei Bote & Bock, Die Reise um | Leipzigerstr. 37, in allen Geschäftslokalen von Loefer Großes Aus- | & Wolff, sowie im Conucerthaufe von 10—?2 Uhr und Abends an der Kasse.

Gaftspiel von

Uhr.

Musik von j : E fang. 74 Uhr. Cixcus Renz (Carlstraße.) Donnerstag, Abends 174 Ur:

Reife um die | Ein Künfstlerfest, “Tg Große Ausstattungs - Pantomime vom Hofballet- b meister A. Siems. Mit überraschenden Licht- und Wasfereffecten und auf das Glänzendste inscentxt vom Director Franz Renz. Costume, NRequisiten, Wagen vollständig neu. Unter Mitwirkung des ge- sammten Personals. Neue Einlagen mit großÿ- artigen Lichteffecten. S" Kinder - Orchester neu besetzt, neue Must. “D Ballet von 100 Damen. Großartiger, in olcher Pracht noch néemals gesehener Blumencorso. Zum Schluß: Großes Brillant- Feuerwerk. Außerdem u. a.: Mr. James Fillis mit dem Schulpferde „Germinal“. „Agat*, Feuerpferd, vorgeführt vom Director Fu. Denz. Frl. de Mertens. mit dem Schulpferde „Ben Azet“. Marietta uud Belloni mit ihren dresfirten Kakadus 2c.

Donnerstag :

deutsche Ab- Lachenve vom Theater Operette in

Die

Uhr.

Sonnabend, Atends 74 Uhr: Große Borstellung mit neuem Programm und Ein Künstlerfest.

An den beiden Ofter-Feiertagen je 2 Vorstellungen, um 4 Uhr (1 Kind unter 10 Jahren frei) und um

e U 3. Mannj\tädt. E . Mußk von G.| E S U A B T:

Adolph Ernft. L N E Familien-Nachrichten.

Vorlobt: Frl. Else Assig mit Hrn. Premier-Lieut- nant Meuß (Moltwiß—Brieg). Frl. Magda- lene Oettinger mit Hrn. Predigtamts-Kandidat Ernst Heinatsch (Praufr——Pristram). Fr. Anna von Kameke, geb. von Bredow mit Hrn. Haupk- mann Konrad von Hochstetter (Köslin- Naum- burg a. S.). Frl. Wanda von Hochwächter mik Hen. Lieutenant Udo von Fischer (Eisena). Frl. Emma Hofmann mit Hrn. Forst-Asse}or Szrih Wichmann (Asch in Böhmen Grünewalde bei Schönebeck a. d. Glbe). , :

Berehelicht: Hr. Marine-Stabsarzt Schwebs mit Frl. Johanna Wenyel (Hirschberg). Or. Amt- maun Hugo Madckensen mit Frl. Johanna von Henuinges (Braunfchweig—Scickelsheim).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Kreis, Bauinspector Nitel (Neustadt D.-S.).

Gestorben: Hr. Geheimer Dr. jur. Sarl Robert Freieóleben Fr. Gräfin Ada Kalnein, geb. Gräfin zu Eulen- burg (Berlin). Hr. Forstmetjter und Major a. D. Georg voi Bülow (Weißewarte).

Zurn

fien.

von G. Görß.

den Feiertag8- heute ab an der

ung des Directors alisman. Posse An-

Regierungs - Rath (Dresden).

Redacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin: ————— Berlag der Expedition (Scholz). Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage).

„Requiem'“-

vorhanden, so tritt

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

N ‘06.

RÜNRAS ADSEPT A MEM CIOR

———————

Königreich Preußen.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

VBetanntmaMhUng.

Bei der heute öffentlih in Gegenwart eines Notars be- wirkten Verloosung der 4procentigen Potsdam-Magde- burger Eisenbahn-Obligationen Litt. A. sind folgende Nummern gezogen worden:

2736. 2740. 2742 bis 2748. 2752 bis 2754. 2756 bis 9758. 2760. 2764. 2767. 2769. 2771. 2772. 2780. 2782. 9786. 2787. 2790 bis 2794. 2796. 2798. 2799. 2803. 2804. 9811. 2813. 2817. 2825. 2827. 2829. 2833. 2834. 2839 bis 9841. 2844. 2845. 2850. 2853. 3302. 3356. 3857. 3399. 3360. 3363. 3366. 3370. 3372. 3378. 3379, 3384. 3388. 3392. 3394. 3399. 3402. 3403. 3405. 3407. 3408. 3414. 3416 bis 3418. 3420. 3421. 3423. 3426. 3428 bis 3430. 3436. 3438. 3441. 3444. 3445. 3448. 3452. 3453. 3459. 3462. 3464 bis 3466. 3473. 3474. 3477. 3482. 3485. 3487. 3488. 3494. 3496. 3499. 3500. 35083. 3510 bis 3513. 3520. 3533. 3535 bis 3538. 3542. 3543. 3548 bis 3550. 3552. 3554 bis 3556. 3558. 3560. 3561. 3563 bis 3568. 3571. 3579. 3576. 3577. 3579. 3581. 3582. 3587 bis 3589. 3593. 3599. 3605. 3606. 3608. 4084. 4085. 4093. 4095. 4097 bis 4100. 4106. 4110 bis 4114. 4117. 4120. 4121. 4125. 4130. 4131. 4134 bis 4137. 4140 bis 4143. 4148. 4154. 4157. 4159 bis 4162. 4166. 4167. 4169. 4170. 4173 bis 4178. 4180 bis 4482. 4189. 4190. 4646. 4648. 4649. 4656. 4660. 4664. 4670. 4676. 4678. 4679. 4681. 4682. 4685. 4689. 4691. 4698.

4695. 4698. 4699. 4705. 4707. 4712 bis 4714. 4716. 4718 bis 4721. 4723. 4725. 4726. 4728. 4730. 4732. 4783. 4735. 4736. 4739. 4743. 4745. 4751 bis 4753. 4757. 4759. 4761. 4768. 4770, 4773. 7220. 7223. 7224, 7226. (230. 7236. 7939 bis 7241. 7243. 7245. 7246. 7251 bis 72583, 7257 bis 7961. 7263. 7264. 7268 bis 7270. 7275. 7284. 7286. 7288, zusammen 279 Stück über je 200 Thlr. = 655 800 Thlr. oder 167 400 M

Dieselben werden den Besißern mit der Aufforderung gekün- digt, die in den ausgeloosten Nummern verschriebenen Kapital- beträge vom 1. Juli 1893 ab gegen Quittung und Rückgabe der Obligationen und der nach diesem Termin zahlbar werdenden Zinsscheine Reihe VIII Nr. 12 nebst Anweisungen zur Abhebung der nächsten Reihe bei der Staatsschulden-Tilgungs- kasse in Berlin, Taubenstraße 29, zu erheben. Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der leßten drei Geschäftstage jeden Monats. :

Die Einlosung geschicht auch bei der Bank für Handel und Judustrie in Darmstadt und deren Filiale in Frank- furt a. M., bei sämmtlichen Regierungs-Hauptkassen sowie in Frankfurt a. M. bei der Kreiskasse. Zu diesem Zwecke können die Effecten einer dieser Stellen {hon vom 1. Juni 1893 ab eingereiht werden, welche sie der Staats\chulden-Tilgungskasse zur Prüfung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Auszahlung vom 1. Juli 1893 ab bewirkt.

Der Betrag der ctwa fchlenden Zinsscheine wird vom Kapital zurückbehalten.

Vom 1. Zuli 1893 ab hört die Verzinsung der verloosten Obligationen auf.

Zugleih werden die bereits früher ausgeloosten, noch rücständigen Obligationen :

Nus der Kündigung zum 1. Juli 1885, Abzuliefern mit Zins}cheinen Reihe VII Nr. 8 bi

und Anweisung zur Abhebung der Neihe VII

Nr. 3603.

; Aus der Kündigung zum 1. Juli 1890. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe VIIT Nr. 6 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe IX.

Nr. 777. 6604. 6892.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1891. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe VIIT Nr. 8 dis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe IX.

Nr. 3966. 4006. 7368. 7388.

Aus der Kündigung zum 1. Juli 1892. Abzuliefern mit Zinsscheinen Reihe VIII Nr. 10 bis 12 und Anweisungen zur Abhebung der Reihe IX.

Nr. 135. 189.- 191. 192. 203. 1016. 1020. 1021. 1040.

1242. 1274. 3977. 4010. 4028. 4077. 4078. 5465.

5489, 5542. 7194 wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß deren Verzinsung aufgehört hat, und daß dieselben werthlos werden, wenn sie, während dreier Jahre nah dem Zahlungstermine jährlich einmal zur Empfangnahme der Zahlung offentlich aufgerufen, niht 1nnerhalb 10 Jahren nah dem leßten bezüg- lichen öffentlichen Aufrufe zur r vorgezeigt worden sind.

Die Staatsschulden-Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Jnhabern der Obligationen über die Zahlungsleistung A einlassen.

Formulare zu den Quittungen werden von sämmtlichen oben gedachten Einlösungsstellen unentgeltlich verabfolgt.

Berlin, den 11. Januar 1893.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Hoffmann.

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8 19 B

Parlamentarische Nachrichten.

Der dem Reichstag vorgelegte Geseßentwurf gegen den Nerrath militärisher Geheimnisse hat durh die Beschlüsse der betreffenden Commission folgende Sarg erhalten (die gesperrt gedruckten Stellen sind Aenderungen oder Zusäße der Commission) :

§ 1. Wer vorfäßlich Sristen, Zeichnungen oder andere Gegen- stände, deren Geheimhaltung im Interesse der Landesvertheidigung er- forderlih ist, oder Nachrichten folher Art in den Besiß oder zur Kenntniß cines Anderen gelangen läßt, wird, wenn er weiß oder den Umständen nah annehmen muß, daß dadurch die Sicherheit des Deutschen Reichs gefährdet wird, mit Zuchthaus nicht unter zwei Jahren bestraft, neben welchem auf Geldstrafe bis zu fünfzehn- tausend Mark erkannt werden kann. Sind mildernde Umstände Festungsstrafe niht unter sechs

Berlin, Mittwoch, den 29. März

Monaten ein, neben welcher auf Geldstrafe bis zu zehn- tausend Mark erkannt werden kann.

8& 2. Wer außer dem Lan des § 1 vorsäßlich und rechts- widrig Gegenstände oder Nachrichten der daselbst bezeichneten Art in den Besitz oder zur Kenntniß eines Anderen gelangen läßt, wird mit Gefängniß oder mit Festungshaft bis zu fünf Jahren bestraft. Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe bis zu fünftaufend Mark erkannt werden. Der Versuch ist strafbar.

L 3. Wer vorsäßzlich den Besitz oder die Kenntniß von Gegen- ständen oder Nachrichten der im § 1 bezeichneten Art in der Absicht fih verschafft, davon zu einer die Sicherheit des Deutschen Reichs gefährdenden Mittheilung an Andere Gebrauch zu machen, wird mit - Zuchthaus bis zu zehn Jahren bestraft, neben welchem auf Geldstrafe bis zu zehntausend Mark erkannt werden kann.

& 4. Wer ohne die vorbezeichnete Absicht vorsäßlich und rechtêwidrig den Besiß oder die Kenntniß von Gegenständen oder Nachrichten der im § 1 bezeihneten Art \sich verschafft, wird mit Gefängniß bis zu drei Jahren oder mit Festungshaft von gleicher Dauer bestraft. Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe bis zu fünftausend Mark erkannt werden. Sind mildernde Um- stände vorhanden, so kann ausschließlich auf die Geld- strafe erkannt werden. Der Versuch ist strafbar.

& 5. Haben mehrere ein Verbrechen der in den 8&8 1, 3 bezeich- neten Art verabredet, ohne daß es zur Ausführung oder zu cinem strafbaren Versuch des\elben . gekommen ist, so tritt Gefängniß nicht unter drei Monaten ein. Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geld- strafe bis zu fünftausend Mark erkannt werden. Straflos bleibt der an einer Verabredung der vorbezeihneten Art Betheiligte, wenn er von derselben zu einer Beil Wo die Behörde niht \chon anderweit davon unterrichtet ist, in einer Weise Anzeige macht, daß die Verhütung des Verbrechens möglich ist.

& 6. In den Fällen der 1, 83, 5 kann neben Gefängniß auf Verlust der bekleideten öffentlihen Aemter und der aus öffentlichen Wahlen hervorgegangenen Rechte, neben jeder“ Freiheitéstrafe auf Zu- lässigkeit von Polizeiaufsicht erkannt werden.

& 7, Wer aus Fahrlässigkeit Gegenstände oder Nachrichten der im §8 1 bezeihneten Art, die ihm amtlich anvertraut oder kraft seines Amts oder eines von amter Ge Cl, theilten Auftrags zugänglih sind, in einer die Sicherheit des Deutschen Reichs gesährdenden Weise in ten Besiß oder zur Kenntnif eines Anderen gelangen läßt, wird mit Gefängniß oder Festungshast bis zu drei Jahren, oder mit Geldstrafe bis zu dreitausend Mark bestraft. Neben der Freiheitsstrafe kann auf Geldstrafe bis zu dreitausend Mark erkannt werden.

& 8 ist abgelehnt; er lautete - in der Vorlage: Wer, abgeschen von den Fällen des Verraths militärischer Geheimnisse (§8 1 und 2), über die Verhältnisse der Kriegsmacht oder die Vertheidigungsmittel des Deutschen Reichs Mittheilungen in die Oeffentlichkeit bringt | oder an eine fremde Regierung gelangen läßt, obwohl er weiß oder den Umständen nach annehmen muß, daß dadur die Sicherheit des Reichs gefährdet wird, wird mit Gefängniß bis zu drei Jahren bestraft, neben welchem auf Geldstrafe bis zu zehn- tausend Mark erkannt werden kann.

& 9. Wer den von der Militärbehörde erlassenen, an Ort und Stelle erkennbar gemachten Anordnungen zuwider Befestigungs- anlagen, Anstalten des Heeres oder der Marine, Kriegsschiffe, Kriegs8- fahrzeuge oder militärishe Versuhs- oder Uebungspläße betritt, wird mit Geldstrafe bis zu cinhundertfünfzig Mark oder mit Haft bestraft.

8 10. Wer von dem Vorhaben eines der in den §8 1 und 3 vorge|ehenen Verbrechen zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich ist, glaubhafte Kenntniß erhält und unterläßt, hiervon der Behörde zur rechten Zeit Anzeige zu machen, ist, wenn das Verbrechen oder ein \trafbarer Versuch desselben begangen worden ist, mit Gefängniß zu bestrafen.

& 11. Die Bestimmungen in den §8 4 Absay 2 Nr. 2, 93 des Strafgeseßbuchs für das Deutsche Reich finden auch auf die in den & 1, 3, 5 dieses Gesetzes vorgesehenen Verbrehen und Vergehen Anwendung.

‘8 12, Fassung:

& 89, Ein Deutscher, welcher vorsäßlih während eines gegen das Deutsche Neich ausgetrochenen Krieges einer feindlichen Yacht Vorschub leistet oder der Kriegsmacht des Deutschen Neichs oder der Bundesgenossen desselben Nachtheil zufügt, wird wegen Landes- yerraths mit Zuchthaus bis zu zehn Jahren oder mit Festu ngs- haft von gleiher Dauer bestraft. Sind mildernde Um- stände vorhanden, so tritt Festungshaft bis zu zehn Fahren ein. Neben der Festungshaft kann auf Ver- lust der bekleideten.öffentlihen Aemter sowie der aus A hervorgegangenenNechte erkannt werden.

8 90. Lebenslängliche Zuchthausstrafe tritt im Falle des § 89 ein, wenn der Thäter 1) Festungen, Pässe, besezte Pläße oder andere Vertheidigungéposten, ingleichen Theile oder Angehörige der deutschen oder einer verbündeten Kriegömaht in feindlihe Gewalt bringt; 2) Festungswerke, Schiffe oder Fahrzeuge der Kriegsmarine, öffentliche Gelder, Vorräthe von Waffen, Schieß- bedarf oder anderen Kriegsbedürfnissen, sowie Brücken, Eisen- bahnen, Telegraphen und Transportmittel in feindliche Gewalt bringt oder zum Vortheil des Feindes zerstört oder un- brauchbar maht; 3) dem Feinde Mannschaften zuführt oder An- gehörige der deutschen oder einer verbündeten Kriegsmacht verleitet, zum Feinde überzugehen; 4) Operationspläne oder Pläne von Festungen oder festen Stellungen dem Feinde mittheilt; 5) dem Feinde als Spion dient oder feindlihe Spione aufnimmt, verbirgt oder ihnen Beistand leistet, oder 6) einen Aufstand unter An- gehörigen der deutshen oder einer verbündeten Kriegsmacht erregt. În minder shweren Fällen kann auf Zuchthaus nit unter zehn Jahren erkannt werden. Sind mildernde Umstände vor- handen, so tritt Festungshaft nicht unter fünf Jahren ein. Neben der Festungshaft kann auf Verlust der bekleideten öffentlihen Aemter sowie der aus öffent- L Wahlen hervorgegangenen“ Rechte erkannt werden.

8& 13 ist abgelehnt; er lautete in der Vorlage: Die Beschlag- nahme von Druckschriften ohne rihterlihe Anordnung 23 des Ge- setzes über die Presse vom 7. Mai 1874) findet auch statt, wenn der Snhalt einer Drudtschrift den Thatbestand einer der im S 92 Nr. 4 des Strasge feu oder in den 88 1, 2, 7, 8 dieses Geseges mit Strafe bedrohten Handlungen begründet. ; ; & 14. Für die Untersuhung und Entscheidung in erster und leßter VFnstanz in den Fällen der in den 1, 3 vor eschenen Verbrechen ist das Neichsgericht zuständig. Die Militärgerichtsbarkeit wird hier- durch nicht berührt.

Nunmehr liegen die Berichte der Steuerreformcomm isstion des Hauses der Abgeordneten über die ihr zur Berathung zuz gegangenen Geseßentwürfe vor. Die Berichte werden durch einen General-

eriht, der an die den t as beigefügte Denkschrift anknüpft, ein-

Die §8 89, 90 des Strafgeschbuchs erhalten folgende

geleitet. Diesgz Bericht faßt zum chluß die Stellungnahme der Commission zu den grundlegenden Gedanken des Reformplans in

Nachstehendem zusammen :

* treffflihe Auswahl von spannenden Romanen,

E C I A

1893.

Die Commission hat die grundlegenden Gedanken der gesammten Neformvorlage als richtig und zweckmäßig anerkannt und hat auch in den zu den einzelnen Geseße8vórlagen beantragten Aenderungen die grundlegenden Gedanken unberührt erhalten. Die Commission hat sich somit mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen und beantragt die Zustimmung des Hauses dazu, daß y

1) die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer sowie die Berg- werksabgabe ihrer Gestaltung nah als staatliche Besteuerungsmittel niht geeignet und daher dem Staat «gegenüber außer Hebung zu setzen jind, und daß die Erhebung directer Staatssteuern nur nad) dem Maßstabe der Leistungsfähigkeit zu erfolgen hat;

2) die Grund-, Gebäude- und Gewerbesteuer durch staatliche Organe weiter zu veranlagen und den Communen und Communal- verbänden als Besteuerungsmittel bereit zu stellen sind;

3) die Realobjecte nah Beseitigung der staatlichen Realsteuern zu den communalen Lasten stärker, als dies im allgemeinen bisher gesehen ist und nah der derzeitigen Lage der Gesetzgebung möglich ist, heranzuziehen sind, und daß die Einkommensteuer demgemäß in ihren communalen Zuschlägen mehr zu ‘entlasten if ; :

P dem Staat für den durh die Außerhebungseßung der Nealsteuern und der Bergwerksabgabe den Staatsfinanzen er- wachsenden Ausfall voller Ersaß zu gewähren ist;

9) behufs Beschaffung dieses Er aßtzes, soweit derselbe nit durh dic Aufhebung des Geseßes vom 14. Mai 1885, durch die Mehrerträgnisse der Einkommensteuer und den Wegfall von Hebe- gebühren 2c. stattfindet, und um gleichzeitig eine der größeren Leistungsfähigkeit des fundirten Einkommens angemessene, [chärfere Besteuerung . desfelben durch den Staat herbeizuführen, eine Er- gänzungssteuer einzuführen ist.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Aus Hamburg wird berichtet, daß doch ein Theil der

Heizer und Kohlentrimmer ausständig ist. Nach der „Frkf. Ztg.“ vervollständigten zwei Dampfer ihre Mannschaft ourh Dectsleute. Der Schnelldampfer „Columbia“ soll das fehlende Personal in England aufnehmen. Gestern Abend sollte in Altona eine Strikeversammlung stattfinden. On N00: befinden sih nach einer Mittheilung der Elber- felder „Fr. Pr.“ die Terxtilarbeiter in einer Bewegung um Auf- besserung ihrer Löhne. Einige Firmen sollen. hon eine Lohnerhöhung zugesagt haben.

_Wie die „Lps, Ztg.“ mittheilt, soll nach einem Beschluß der Leipziger Buchbindergehilfen zu Ostern eine Conferenz der \ächsishen Buchbindergehilfen namentlih zu dem Zweck stattfinden, um über den Beitritt der sächsishen Gehilfen zu dem neuen Central- verbande der deutschen Buchbinder zu berathen. Der ursprüngliche Plan, die Conferenz in Dresden stattfinden zu lassen, war aufgegeben worden, weil sich dort eine Abneigung gegen die Gentral-Organisation geltend machte. Auch in Leipzig [cheint die Stimmung für den Verband nicht gerade günstig zu fein, da die Be- theiligung der D t Gehilfen am Verbande die Auflöfung oder doh eine ganz erheblihe Schädigung des Leipziger Fachvereins zur Folge haben würde.

Aus Mainz wird der „Köln. Ztg." über die Lage des dortigen Brauerausstandes (vgl. Nr. 74 d. Bl.) geschrieben: Eine von socialdemokratisher Seite veranstaltete Arbeiterversammlung hat die Ansprüche der Brauer als „gerechtfertigt“ anerkannt und ih mit ihnen „folidarish“ erklärt. Aus den aht Brauereien, über die der Boykott verhängt wurde, soll kein Bier getrunken werden. Auch sucht man in den umliegenden Landorten die Wirthe zu bestimmen, das Bier jener Brauereien abzubestellen.

Zum Berliner Schneiderausstand berichtet der „Vor- wärts“: , Eine Versammlung der Arbeitgeber beshloß Montag Abend, jedem darin freien Willen zu lassen, wie er mit seinen Arbeitern das Arbeitsverhältniß regele, da von vielen Firmen die Abmachungen nicht eingehalten würden. Es wurde mitgetheilt, daß 114 Firmen die Forderungen der Strikenden bereits bewilligt haben. In Potsdam hat eine Schneidergesellen versammlung be- \hlossen, daß die dortigen Gehilfen feine Arbeit aus Berlin an- fertigen sollen.

Nus. Gablonz (Böhmen) theilt man demselben Blatt mit, daß der Ausstand der Krystallglas\chleifer noh keineswegs beendet fel (Val. Nrc cl d, Q)

Infolge des Entschlusses der Arbeiter in der Zündholzfabrik in Pantin, die Arbeit niht wieder aufzunehmen, striken jeßt au die Arbeiter in den Fabriken in B ègles bei Bordeaux und Mar - \cille. (Vgl. Nr. 70 u. flgd. d. BL.)

Literatur.

Unterhaltung.

Wiederum liegt mit dem soeben erschienenen neunten Heft ein neuer Band, der zweite des Jahrgangs 1892—93 der Octay- Ausgabe von „Ueber Land und Meer* (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt), vollendet vor. Schon lange haben ih diese illustrirten Octavhefte der über die ganze Welt verbreiteten Familien- Zeitschrift die Gunst des Lesepublikums erworben, und jeder neu herauskommende Band trägt dazu bei, sie in dieser Beliebtheit immer mehr und mehr zu befestigen, Mit der künstlerif \{chönen A und einer handlihen Form vereinigt st der gediegene Inhalt in Wort und Bild zu einem har- monishen Ganzen; dazu kommt noch als dritter, nicht unwichtiger Factor die Billigkeit, denn das stattlihe Heft kostet nur eine Mark. Sn 27 Rubriken bietet das VFnhaltsverzeihniß des neuen Bandes eine Novellen und kleineren Erzählungen, von Kultur- und Sittenbildern, populär gehaltenen wissenschaftlichen U Den lt, a. M. Qu Den zahlreichen trefflichen De U N tonen fommen f{ließlich noch scchs Kunstbeilagen in rylographisher Ausführung, die sich in technischer Vollendung dem Besten anreihen, was die deutshe periodische illustrirte Literatur auf- zuweisen vermag. : L

In Heft 4 des von Max Hübner in Posen herausgegebenen „Jugendfreund", illustrirte Wochenschrift für die Jugend von zehn bis sehszehn Jahren (Verlag von Franz Goerlih, Breslau), erzählt J. H. D. Kern Erlebnisse auf einer Farm in Colorado, wobei die Schädlichkeit der wilden Pferde, welche zahme Stuten rauben und Jagd auf diefe machen, sowie die Vertilgung der Wölfe durch mit Strychnin vergistete Köder beschrieben wird. Helnz von Wörndle schildert die Entstehung des von der Brüdershaft Sancti Christophori ges» ründeten Hospizes St. Christoph am Inn, das in rüheren SFahrhunderten vielen Wanderern eine rettende Zufluctsstätte gewesen ist. Ein ungenannter Verfasser (M. H.) hat ein gedrängtes Lebensbild von Johann Peter Eckermann gegeben und darin berichtet, wie es diesem Mann dur Fleiß und Energie gelungen ist, sich vom Schweinehirten zum Hofrath und Freund des größten Dichters Deutschlands sowie zum Mitlehrer eines Erbgroßherzogs und weit bekannkgewordenen Schriftsteller emporzuarbeiten. In einem Auffaßtz

„Der Spätling“ handelt M. Hoppe von der Lebensweise des au im