1893 / 78 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Justiz-Ministerium.

Der Nechtsanwalt Eugen Müller in Ru tar für den Bezirk des Ober-Landésgerichts in mit Anweisung scines Wohnsißes in Ruß,

der Nechtsanwalt Francke in Stendal zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts Naumburg, mit Anweisung jeines Wohnsißes in Stendal, der Gerihts-AFessor zum Notar für den Bezirk des O mit Anweisung seines L

önigsbera,

Andernach ) desgerichts zu Köln, bes in Perl, ernannt worden

Friedrih Meyer

Finanz-Ministerium.

Regierungs-Rath Altwasser zu Magdeburg ist in eines Mitglieds und Stempelfiscals bei der Pro-

D. t atte Col t ck h + Hort oli n Ieitin ver}eBi IVOLTL

§5, M rort euer: Qireciion

Ly D) m Minifteri

mit den J Paderborn Der Forstmeister stelle zu Rehburg im Re der Forstmeister Klofter-:-Oberförsterei Gosl der Oberförster Dr stelle zu Rüdersdorf im Negi der Oberförster Dr. * försterstelle Kattenbühl mit gicrungsbezirk Hildesheim und der Oberförster Schladißt Oberförsterei Jlfeld in der Provin Forst - Assessoren Joseph von Raesfeld, Premier-Lieutenant und Oberjäger im Corps Helm sind zu Oberförstern ernan Dem Oberförster Frie im Negierungsbezirk Koslin, dem Oberförster Gussone die im Regierungsbezirk Hildesheim, dem Oberförster Lemmel die Oberförsterstelle der Grafschaft waltungsbezirk der Königlichen Regieruna zu dem Oberförster Jose pl j stelle zu Eschede im Regierungsbezirk Lüne dem Oberförster Steu ber die Oberför mit dem Amtssiß zu Forsthaus Minden und dem Oberförster Helm die Regierungsbezirk Cassel übertragen worden.

S s

zu Neuhaus Hannover verseßt worden. Lemmel, ) der Forst“

Reitenden Feldjäger

ijt die Vberforiteritelle 41

Zckchaumburg

berförsterstelle zu Neuhof im

Dem Kreis-Thierarzt 1). Lothes zu Köln ist die von ihm bi 1 Departements - Thierarztstelle ür den Regierungsbezirk Köln definitiv verliehen worden

ir den Regierungsbezirk Köl t liel

bisher commissarisch verwaltete

Ministerium der öffentlihen Arbeiten. Königliche ' rlin ist für die Jahre vom 1896 zusammengeseßt aus dem Ober-Baudirector Wiebe als Ober-Baudirector Wirklichen

tehnishe Ober-Prüfu l, April 1893

Präsidenten, des Präsidenten , Baurath Baensch, dem Geheimen Ober-Baurath a. D. Franz, (Geheimen Ober-Regierungs-Rath Oberbeck, den Ge- Ober - Bauräthen und Nath, dem Geheimen Ober-RNegierungs-Nath Persius Fungnickel und Dresel, Wichert, Dr. immermann und Ehlert, (eheimen Negtierungs-:Nath, Professor Neuleaux, dem Ge Gebauer, Emmerich und Weber, Hinckeldeyn

Kozlowski, Stambke ber-:Bauräthen Bauräthen

Regierungs Bauräthen Eisenbahn dem Professor Hörmann, dem Baurath, Professor und den Professoren Meyer, und Müller - Breslau

r Regierungs nerung in Arnsbe1 Der Regierungs- und Baurath Steinbrück, bisher in die Könialiche Regier der Regierungs- und Baurath D an die Königliche Regierung in

Der bisher im Ministerium der öffentlichen Arbeiten be- shäftigte Wasser-Bauinspector Walter Körte in Berlin ist ab den Kaiserlichen Gesandtschaften im Haag und in Brüssel, unter Anweisung seines Wohnsißes im Haag, zugetheilt worden.

Der bisher im Geschäftsbereich Landwirthschaft, Domänen und Forsten angestellte Meliorations Bauinspector Gerhardt in Berlin ist, unter Beilegung des Dienstcharakters als Wasser-Bauinspector, in die Allgemeine Staats-Bauverwaltung wieder übernommen und dem technischen Bureau der Bauabtheilung des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten überwiesen worden

Der bisherige Kreis-Bauinspector Herzig a. d. Aller ist als Land-Bauinspector an die Königliche Ne- verseßt und ihm die Stelle eines teh? nischen Mitgliedes dieser Regierung verliehen worden,

Der Kreis-Bauinspector, Baurath Linker zu Niniein ist in gleiher Amtseigenschaft nah Bartenstein Ostpr., er bei der Königlichen Regierung in Arnsberg Jauinspecctor Lauth als Kreis-Bauinspector nach

Bormann ist der König- q überwiesen.

in Lüneburg bisher in Lüneburg, tettin ver)eßt worden

pom 1. April d. {8

Ministeriums

gierung in Hildesheim

beschäftigte

der bisher. bei den Gestütsbauten in Braunsberg beschäftigte Bauinspector de Ball als Kreis-Bauinspector nach Torgau, Regierungsbezirk Merseburg, und

der Kreis-Bauinspector, Baurath Noßkothen zu Burg- steinfurt in gleiher Amtseigenshaft nah Rinteln a. d. Weser verséßt worden.

Der frühere Garnison-Bauinspector Thielen in Köln ist zum Kreis-Bauinspector ernannt und mit der Verwaltung der Kreis-Bauinspectorstclle in Elberfeld, und

der bisherige Kreis-Bauinspector Willert zu Neumarkt

Schl. als Bauinspector nah Siegburg verseßt und mit

der Leitung des Neubaues einer Strafanstalt daselbst betraut

dige Wasser-Bauinspectorstelle E und dem bei den Negzeregulirungs

verlegte ständige Wasser-Bauinspectorstelle verliehen worden. dortigen Schleusenneubaues betraut worden.

Bauinspectorstelle zu Stettin und

in Halle a. S. nah Stralsund verseßt worden.

liehen worden.

verliehen worden.

ist in die ständige Wasser-Bauinspectorstelle zu Neuhaus a. d. Oste verjeßi worden

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der Charakter Professor ist beigelegt worden :

in der Provinz Hessen-Nassau *):

den Oberlehrern Dr. Johann Balthasar Wagner am Real-Progymnasium zu Fulda, Franz Ruehß am Real- Progymnasium zu Schmalkalden, Joseph Johannis am Real-Progymnasium zu Fulda, Dr. Julius Scheer an der Realschule zu Hanau, Pr. Abraham Sulzbach an der Realschule der israelitishen Religions-Gesellshaft zu Frank- furt a. M., Christian Jsrael an der Realschule zu Hanau, Hugo Simon am Real-Progymnasium zu Schmalkalden, Richard Foertsh an der Realschule T1 zu Cassel, Wil helm Schmitthenner an der Ober-Realshule zu Wies baden, Dr. Robert Hoburg an der Wöhler]shule zu ¿çranffurt a. M. Dr. Hugo Cuers am städtischen Gymnasium zu Frankfurt a. M, Pr. Theobald Epstein an der Realschule der israelitishen Gemeinde zu Frankfurt a. M, Dr. Bernhard Spieß am Gymnastum zu Wiesbaden, Pr. Valentin Kramm am Realgymnasium zu Caffel, Johann Peter Schmiß am Gymnasium zu Montabaur, Dr. Hermann Siebert am Real gqymnastum zu Cassel, Karl Heinrih Meyer am Real- Progymnasium zu Geisenheim, Dr. Eduard Weber an der Wöhlershule zu Frankfurt a. M, Otto Nange am (Gymnasium zu Fulda, Friedrih Werner Held am Neal- Progymnasium zu Diez, Dr. Joseph Wahle am Gymnasium zu Montabaur, Dr. Joseph Ferwer an der Realschule der 1sraelitishen Gemeinde zu Frankfurt a. M, Nobert Zwirnmann am Realgymnasium zu Cassel, Dr. Karl Zeidler an der Musterschule zu Frankfurt a. M., Alfred Berlit am Gymnastum zu Rinteln, Karl Kegel am Gymnasium zu Dillenburg, Friedrih Stange am Nealgymnasium zu Cassel, Adolf Wagenknecht am Gym- nasium zu Hanau, D)y. Bernhard Pontani an der Friedrich- Wilhelmsschule zu Eshwege, Johann Püttgen am Friedrichs Gymnastum zu Cassel, Pr. Albert Becker am Gymnasium zu Hersfeld, Dr. Anselm Braun am Gymnasium zu Hadamar, Gustav Wertheim an der Realschule der israelitishen Gemeinde zu Frankfurt a. M. Licentiat Richard VDertel am Gymnastum zu Hersfeld, Pr. Ferdinand Friedrih Schanhß am Realgymnasium zu Cassel, Dr. Rudolph Neumann an der Musterschule zu Frankfurt a. M, Pr. Hermann Adolf Zimmermann am Real-Progymnasium zu Limburg, Julius Fröling am Neal-:Progymnasium zu Homburg, Pyr. Karl Steiger am Gymnasium zu Rinteln, Johann Feitel an der Neal schule 1 zu Cassel, Dr. Karl Theodor Jsrael-Holhwart i der MUlteriQUle zu Ftanturt a. M, Dr Ernt Trommershausen sen, am städtischen Gymnasium zu Frankfurt a. M, Johannes Bosing am Gymnasium ul VubvamaL, Unton Guld an der Pher - Real \hule zu Wiesbaden, Karl Wagner am Wilhelms Gymnasium zu Cassel, Pr. Ernst Neuß am städtischen Gymnastum zu Frankfurt a. M, Dr. Karl Müller am (Gymnastum zu Weilburg, Dy, Dtto Wackermann am Gymnasium zu Hanau, Karl Vogt am Gymnasium zu Marburg, Pr. Oskar Kius am Friedrihs:-Gymnasium zu Cassel, Christian Langsdorf am Kaiser Friedrichs Gymnastum zu Frankfurt a. M, Armand Caumont am städtischen Gymnasium zu Frankfurt a. M, Dr. Hermann Maué an der Musterschule zu Frankfurt a, M, Hermann Marx an der Wöhlerschule zu Frankfurt a. M, Pr, Eduard Wilhelm Wolff an der Wöhlershule zu Frankfurt a. M,, Dr. Noderih Schwarhße an der Nealschule der israeliti- hen Religions-Gesellshaft zu Frankfurt a. M, Pr Eduard Hartmann am Gymnasium zu Rinteln, Dr. Karl Eberhard. am Wilhelms - Gymnasium zu Cassel, Jakob Loeber am Gymnasium zu Marburg, Beter Johann Blöômer am Gymnasium zu Montabaur, Ber mant Melgard ant ver Rlindersule zu Franl furt a, M. Dr. Georg Wesener am Gymnasium zu Fulda, Licentiat Dr, Albert Krebs am Kaiser Friedrichs (§ymnasium zu Frankfurt a. M., Pr. Emil Römer am städtishen Gymnasium zu Frankfurt a. M, Hermann Schaub am Gymnasium zu Hanau, August Schmidt am Realgymnasium zu Wiesbaden, 1)1. August Brittner an der Klingershule zu Frankfurt ‘a. M, Pr. Theodor Weiffenbach an der Klingershule zu Frankfurt a. M, Georg Siebert an der Ober-Realschule zu Wicsbaden, Dr. Albert Nichters an der Wöhlerschule zu Frankfurt a. M, Julius Esau am Neal-Progymnasium zu Biedenkopf, Kaspar Hesse am Realgymnasium zu Wiesbaden, Adolf Stoll am Friedrihs-Gymnasium zu Cafsel, Dr. Wilhelm Wilhelmi am Gymnasium zu Marburg, Þy. Ernst Höbel an der Realschule 11 zu Cassel, Dr, Franz Höfler an der Klingerschule zu Frankfurt'a. M., Dr. Hermann Spranck am Neal-Progymnasium zu Homburg v. H, Wilhelm Wiske- mann am Wilhelms-Gymnasium zu Cassel, Past., extraord. Dr ChristianGotthold an der Klingerschulezu Frankfurt a.M., Karl Mannß am Gymnasium zu Rinteln, Richard Gro- pius am Gymnasium zu Weilburg, Dr. Karl Kühn am

%) Wal, Vit 0 d, Wll b, 00, Dari b, i

arff am Neal- akob Krickau Dr. Christian Frankfurt a. M., sbaden, Dr.

Realgymnasium zu Wiesbaden, Fried Progymnasium zu Biedenkopf, am Ngal-Progymn Baier am

Dem Wasser-Bauinspector Delion in Elbing ist die stän-

asium zu Hof en Gymnasium August Frie am Gymnasium zu Kaiser Friedrichs - Dr. Wilhelm Hassel

rungsbauten beschäftigten Wasser- Bauinspector Sievers in Czarnikau die von Filehne dorthin

Der Waßer-Bauinspector Hippel in Brieg a. d. Oder ist nah Ohlau verseßt und mit der speciellen Leitung des | furt a. M., Dr. AdalberMost am Wilhelms Gymnasium zu Cassel, Dr. Luigi Frte an der Muster- schule zu Frankfurt a. M, Dr. Mon Lückenbach am i Dr.Farl Gran an der S Dr, Albert Ulrici

Der bisher bei der Rheinstrom-Bauverwaltung in Koblenz zu Cassel,

angestellte Wasser-Bauinspector Düsing ist in die Wasser-

i Montabaur, Adlerflychtshule zu Frankfurt a. am Realgymnasium zu Cassel, gymnasium zu Wiesbaden, Ludw/| schule zu Bockenheim, Realschule Gymnasium

der Wassecr-Bauinspector Fragstein von Niemsdorff | Gymnasium

Dem Wasser-Bauinspector Frey in Genthin is die daselbst neu errichtete ständige Wasser-Bauinspectorstelle ver- Stelz an der Real- Bernhard Sonntag Boctheim F Hadamar,

l : S h 5 Dr. Arthu Der bisher bei der Königiichen Kanal-Commission in Münster beschäftigte Wasser-Bauinspector Du is ist nah Leer

) auin] 4 h Î Vomberg verseßt und ihm die dortige ständige Wasser-Bauinspectorstelle

Wilhelm i heim, Dr. Ferdinand Rosenb@er an der Musterschule Der bisher bei den Elbstromregulirungsbauten beschäftigte | zu Frankfurt a. M. August Smiß am Gymnasium zu Wasser-Bauinspector Peter Stolze zu Lauenburg a. d. Elbe | L Dr, Gustav Schneider an de a. M, Julius Bücheler am Yynnasium zu Wiesbaden, sowie dem stellvertretenden Jnsckor der Selectenschule zu ¿Frankfurt a. M. Dr. Heinrich Hormann.

döhlershule zu Frankfurt

: [# Wilhelm Großmann ist das Directorat des Königlie# Gymnasiums in Rasten burg übertragen werden.

Der bisherige Director anReal-Progymnasium zu Eis leben, Professor Dr. Richterlst als Oberlehrer an das (Gymnasium zu Schöneberg beiFrlin berufen worden.

Den wissenschaftlichen Len Þ)r. Leon Wespy und Dry, Alfred Brunswik ckŒder höheren Mädchenschule zu Wiesbaden ist der Titel Otlehrer verliehen worden.

Dem Gymnasial-Director

Felix Mendelssohn-BarPldy-Staats-Stipendien für Msiker.

, Oktober cr. komêM zwei Stipendien Mendels\ohn-Bartholdy'schen ftung für befähigte und \treb edes derselben beträgt 1500 M as andere für ausübende Ton Die VerYung erfolgt an Schüler der in eutschland vom Staat \Wentionirten musikalischen Ausbildungs-JnstitutYhne Unterschied des Alters, des (Seschlehts, der Neligion uFder Nationalität.

Bewerbungsfähig ist 1 derjenige, welcher mindestens ein halbes Jahr Studien anem der genannten Znstitute ge macht hat. Ausnahmsweissonen preußische Staatsangehörige, ohne daß sie diese Bedingen erfüllen, ein Stipendium empfangen, wenn das Œatorium für die Verwaltung der Stipendien auf Grund eier Prüfung ihrer Befähigung sie dazu für qualificirt erachb.

Die Stipendien weh zur Fortbildung auf einem der betreffenden, vom StaatUbventionirten Jnstitute ertheilt, das [Æchtigt, hervorragend begabten Be werbern nah Vollendu#ihrer Studien auf dem {Fnstitut ein weiterer Ausbildung (auf Neisen, durch Besuch Wwärtiger Jnstitute 2c.) zu verleihen.

Sämmtliche BewerMgen nebst den Nachweisen Erfüllung der oben gedhten Bedingungen und einem kurzen selbstgeschriebenen Studiengang hervorgeh(n wird, sind nebst einer Bescheinigung der Neife zur Concurr durh den bisherigen Lehrer oder dem Abgangszeugnisß; M der zuleßt besuchten Anst l. Juli cr. an das u@rzeichnete Curatorium Potsdamerstraße Nr, 20

Den Bewerbunge#um das Stipendium für Componisten find eigene Compositidn nach freier Wahl, unter eidesstatt licher Bersicherung, dg! die Arbeit ohne fremde Beihilfe aus geführt worden Verleihung #8 Stipendiums für ausübende Ton fünstler erfolgt auf (Mund einer am 30. 5as Curfprium abzuhaltenden Prüfung

Berlin, den 1. Anil 1893, Das Curatoriumfür die Verwaltung der Feli1 Mendelssoh|-Bartholdy-Stipendien

der Felir same Musiker zur Verleihung

Das cine ist für Componiste fünstler bestimmt.

Curatorium

Stipendium

alt bis zum Berlin W., einzureichen.

Zeptember Berlin dur

Jose h Joach inr D etn maun.

Anläßlich des 50hrigen Künstler- Jubiläums des Pro fessors D», Joseph Jonchim, Kapellmeisters der Königlichen der Künste und Mitglieds des Directoriums der Königlichen Hochschule für Musik, ist eine Stiftung errichtet worden, deren Zweck ist; unbemittelten Schülern der in Deutsch oder von Stadtgemeinden errichteten unterslüzten musikalischen Lehranstalten ohne Unterschied des Alters, des Geschlechts, der Neligion und der Staatsangehörig feit Prämien in Gestalt von Streichinstrumenten (Geigen und in Geld zu gewähren

Bewerbungsfähig ist nur derjenige, welcher mindestens ein halbes Jahr einer der genannten Anstalten angehört hat.

Die Prämien werden in diesem Jahre in Geld bestehen Schriftstücke

Celli) oder

Bewerbung

l) ein vom Bewerber verfaßter kurzer Lebenslauf,

9) eine s{hriftlihe Auskunft des Vorslandes der vom Be werber besuchten Anstalt über Würdigkeit und Bedürftigkeit des Bewerbers, sowie die Genehmigung derselben zur Theil- nahme an der Bewerbung auf Grund der zu bezeugenden Thatsache, daß der Bewerber mindestens in halbes Jahr der Anstalt angehört hat.

Die Ausantwortung der zuerkannten Prämien erfolgt am Oktober cr. 1

Eine Benachrichtigung der nicht bäucksihtigten Bewerber sowie eine Nücksendung der eingereihtin Schriftstücke findet nicht statt. . zewerber haben ihre Guche mit den in Vor- stehendem geforderten Schriftstücken biszum 1, Juni 1893 an Blankenberg, straße 120, einzureichen.

Berlin, den 31. März 1893,

Der Vorfi

Potsdamer-

ende des Cuitoriums. eph Foa chim.

Bekanntmachung.

Dem Markscheider August Gehrke aus Baylinzaulen ist von un3 heute die Concession zur Verrichtung von Markscheiderarbeiten für den Umfang des preußishen Staats ertheilt worden. Klausthal, den 28. März 1893. Königliches Ober-Bergamt. Siemens.

Abgereist: Seine Excellenz der Staats - Minister und Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten von Heyden, nach Schlesien.

Nichtamllices.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. April,

Yeide Kaiserlichen und Königlichen Majestäten besuchten gestern gemeinsam den Gottesdienst in der Dom Fnterims-Kirche.

Heute Morgen hörten Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Generalstabs der Armee, conferirten darauf mit dem Chef des Militärcabinets und nahmen sodann eine Neihe militärisher Meldungen entgegen.

Das „Armee-Verordnungsblatt“ veröffentlicht nachstehende Allerhöchste Cabinetsordre, betreffend die zukünftige Aus- bildung des Offizier-Ersahes.

Ich bestimme:

l) Die Länge der Unterrichtscurse auf den Kriegsshulen wird all- gemein auf 35 Wochen, denen sh 4 Wochen Ferien für die Offiziere der Kriegsshulen unmittelbar anschließen, festgeseßt.

2) Die Kriegsschuleurse folgen sich hierbei ununterbrochen, sodaß bei. ciner Kriegsschule in 3 Jahren 4 Unterrichtscurse stattfinden können. Die Kriegsschulen werden hierzu in 3 Gruppen getheilt, deren erste im April, die zweite im Juli, die dritte im Oktober 1893 ihren l. (Cursus beginnt. Die erste Gruppe fängt dann ihren 2, Cursus im Januar 1894 an und so fort.

3) Ich habe dem General-Insyecteur des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens die Zutheilung. der Kriegsschulen zu den einzelnen Gruppen überlassen, wobei er befugt is, Kriegsschulen von etner Gruppe zur anderen zu überweisen und bei etwa hierdurch entstehenden größeren Zwischenpausen eine Dienstleistung der betheiligten Offiziere bei der Truppe herbeizuführen, Auch habe Jh demselhen die Negelung der inneren (Eintheilung der Unterrichtsecurse einschließlich der Ab- grenzung des Lehrstoffes übertragen.

1) Kein Offizier-Aspirant darf vor Zurüklegung einer sechs- monatlichen Dienstzeit bei der Truppe zum Besuch einer Kriegsschule zugelassen werden. Jh mache es den Truppenbefehlshabern erneut zur besonderen Pflicht, dafür zu forgen, daß die Offizier-Aspiranten vor dem Besuch der Kriegsschule niht nur 1m Dienst als Gemeiner, einschließlich des theoretishen Unterrichts, sondern auch in den wesent- lichen Zweigen des Unteroffizierdienstes genligend ausgebildet find.

5) Hinsichtlich der Ertheilung der NReifezeugnisse und der Beför- derung zum Portepeefähnrih und Offizier soll es bei den bisherigen Bestimmungen verbleiben.

6) Die Ziffern 6 und §8 Meiner an das Kriegs-Ministerium gerichteten Ordre vom 13, November 1390 behalten auch ferner (Gültigkeit.

7) Zum 1, Oktober 1896 hat Mir das Kriegs-Ministerium zu berichten, ob und in welhem Umfange regelmäßig größere Pausen, in welchen die Dffiziere der Kriegsschulen zur Dienstleistung bei der Truppe zu commandiren sind, zwischen die einzelnen Kriegsschulcurse ein gesck{oben werden tönnen.

Indem Ich das Kriegs-Ministerinm beauftrage, diese Meine Ordre nebft den erforderlichen Ausführungs-Bestimmungen zur Kennt niß der Armee zu bringen, lasse Ich demselben in der Anlage Abschrift Meiner unter dem heutigen Tage an den General-Inspecteur des Militär-Erziehungs- und Bildungêwesens ergangenen Ordre zuge hen.

Jüterbog, den 29, März 1893.

Wilhelm, von Kaltenborn. 1 das Kriegs-Ministerium.

Fn der Nummer 6 des „Marineverordnungsblatts“ wird folgende Allerhöchste Cabinetsordre, betreffend die Führung derx deutschen Kriegsflagge und der Neihs-Dienst flagge der Marine, veröffentlicht:

Fch genehmige in Verfolg Meiner Verordnung vom §3, November 1392, betreffend Neichöflaggen, anliegende Bestimmungen über die Führung der deutschen Kriegöflagge und Meichs-Dienstflagge der Marine unter Aufhebung aller entgegenstehenden älteren Verfügungen und Vorschriften über die Führung der Kriegsflagge.

Sie haben im Einvernehmen mit dem commandirenden Admiral die nöthigen Ausführungöbestimmungen für Meine Marine zu erlassen, und zur weiteren Veranlassung für die im unmittelbaren Neichsdienst befindlichen Behörden und Anstalten des Heeres von dieser Meiner Ordre dem Königlich preußischen Kriegs-Ministerium Kenntniß zu geben. Alle bisherigen deutschen Kriegöflaggen mit besonderen Ahb- zeichen sind durch diese Meine Qrdre abgeschafft und alle zur Führung derartiger Flaggen ertheilten Ermächtigungen aufgehoben, Berlin, den 27. März 1893, Wilhelm. An den Reichskanzler (Reichs Ylarine-Amt).

Bestimmungen über die Führung der deutschen Kriegsflagge und

der Neichs-Dienstflagge der Marine.

A. Zur Führung der deutschen Kriegsöflagge sind berechtigt : a. am Lande: 1) Die Behörden und Anstalten der Kaiserlichen Marine mit Ausnahme der unter 1, a aufgeführten, aber etns{chließ- lih der Marinec-Signalstationen, 2) Die im unmittelbaren Neichs- dienst befindlichen Behörden und Anstalten des deutshen Heeres, 3) Die Küstenbefestigungen.

h, auf dem Wasser: 1) Die Souyeräne der deutshen Bundes- staaten, die Prinzen regierender deutscher Königlicher Häuser und die (Ersten Bürgermeister der freien Hansastädte auf den ihnen eigen- thümlih gehörenden Privatfahrzeugen, 2) Die Kriegsschiffe und Kriegsfahrzeuge der Kaiserlihen Marine nebst ihren Beibooten, 3) Die übrigen Schiffe, Fahrzeuge und Boote der Kaiserlihen Marine, fobald auf ihnen eine Standarte weht oder ein activer oder zum activen Dienst herangezogener Öffizier dienstlih eingeschifft i, oder fobald sie militärish besetzt oder belegt sind. (Hulls,) 4) Die von der Kaiserlichen Marine ermietheten oder thr anderweitig zur Ver- fügung gestellten Schiffe und Fahrzeuge en Beibooten), fofern sie yon einem actiyen oder zum activen Dienst herangezogenen Seeoffizier der Kaiserlichen Marine befehligt werden, Nach jedesmaliger vorheriger (Finholung der Allerhöchsten Erlaubniß,

13, Zur Führung der Neichs-Dienstflagge der Marine find berechtigt: a, am Lande: 1) Die Leuchtthürme und alle zum

Ressort des Lootsen- und Seezeihenwesens gehörigen Gebäude ‘und Anstalten der Marine. 2) Die Seewarte mit ihren Nebenstellen ‘und die Observatorien der Marine.

h, auf dem Wasser: 1) Die nicht zur Führung der Kriegsöflagge berechtigten Schiffe, Fahrzeuge und Boote der Kaiserlichen Marine. 2) Die von der Kaiserlichen Marine ermietheten oder ihr anderweitig zur Verfügung gestellten Schiffe und Fahrzeuge (nebs Beibooten), tofern die Führung der MNeichs-Dienslflagge von dem Staatssecretär des Reichs-Marineamts angeordnet ist.

Ferner enthält Das „Marine - Verordnunas : Blattt“ Allerhöchste CabinetsorDres über die N eTTEELER S, M. Kreuzer-7Fregatte „Stein“ von der Marinestation der Nord- see zur Marinestation der VEIR an Stelle S. M. Kreuzer- Corvette „Carola“, Über die Bildung einer 1V, Matrosen- Artillerie-AbtHheilung und über die Steuerleute bei den Torpedo-Abtheilungen. Die beiden leßteren Ordres lauten:

Ich bestimme: Es üft eine aus zwei Compagnien bestehende I V. Matrofen-Artillerie-Abtheilung mit der Garnison Cuxhaven zu formiren. Eine Compagntie ist neu zu bilden, die andere ist der [T1. Matrosen-Artillerie-Abtheilung zu entnehmen. Bis in Cuxhaven geeignete Unterkunft wvorHanden ist, verbleibt die neu zu bildende Compagnie in Lehe. Den Zeitpunkt der Formirung der neuen Com- pagnie und der Abtheilung, sowie den Zeitpunkt der Verlegung der einen Compagnie von Lebe nah Cuxhaven haben Sie zu bestimmen. Berlin, den 27. März 1893. Wilhelm. In Vertretung des Reichs- fanzlers. Hollmann. An den Neichskanzler (Reichs-Marineamt).

Fch bestimme: 1) Wom 1, April 1893 ch haben geeignete Ober- maate der Torpedo-Abtheilungen in Grenzen des Etats in den Nang der Deckoffiziere mitt der Chargenbenennung „Torpedo-Steuermann“ und „Torpedo-Obersteuermann" aufzurlicken. Die Festseßung der Be- förderung8bedingungen überlasse Ich Ihnen. 2) Die Torpedo-Steuer- leute und -Obersteuerleute beziehen die Fachzulage dec Ober-

Steuermannsmaate der Torpedo - Abtheilungen von jährlich 300 M. weiter. 3) Die Uniform der Toryedo-Steuerleute und Torpedo- Dbersteuerleute it die flir die Steuerleute und Dber - Steuerleute der Matrosen - Divisionen vorgeschriebene, jedoch haben dieselben unter den Achselkllappen Futter von carmoisin rothem Tuch zu tragen. 4) Diese Achselklappen haben auch die

T orpedo-Maschinisten und Torpedo-Ober-Maschinisten, sowie die Torpedo-Feuermeister und die Torpedo-Ober-Feuermeister zu tragen. Berlin, den 27. März 1893, Wilhelm. An den Reichskanzler (Neichs, Yearineamtt).

Die erste Commission der in Dresden tagenden inter- nationalen Santitätsconferenz hat, dem „Dresdn, Journ.“ zufolge, die Prüfung des allgemeinen Theils des Programms beendet. Der betreffende Bericht wurde in der sechsten Plenarsißung durchberathen und ergab eine vollständige Uebereinstimmung der Mehrzahl der Delegirten. Der Bericht Der zweiten Commission, welher sich mit Einzelfragen des Programms beschäftigt, gelangt unmittelbar nah Ostern in der Plenarsißung zur Berathung.

Der bisher in Cassel \tationirte Specialcommissar, Oekonomie-Commisstions-Nath von Heppe ist an die General Commission in Breslau als außeretatsmäßiges Mitglied des (Sollegiums versetzt. Die fernere Leitung der von ihm bisher verwalteten Specialcommission Cassel [11 i} dem bis her in Ninteln stationirten und von dort nach Cassel verseßten Negierungs-Nathy Ziemann Übertragen. Die von dent 2c. Ziemann bisher verwaltete Specialcommission Rinteln 1 ist aufgelöst und die Geschäfte derselben sind mit der Special commijtfion Rinteln [1 zu einer Specialcommission vereinigt. Die hiernach bestehende Specialcommission in Rinteln wird von dem Negierunags-Iath Korb geleitet.

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich Niederländischen Hof Graf zu Nanßau hat einen ihm Allerhöchst! bewilligten furzen Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit vom Haag fungirt der Legations-Secretär von Reichenau als (SBeschäftsträger

Baden,

Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog ist, wie die „Karlsr. Ztg.“ mittheilt, ein fn verbindlihen und \{chmeichel haften Ausdrücken gehaltenes Schreiben Seiner Heiligkeit des Papstes zugegangen, worin dieser seinen tiefgefühlten Dank für das ihm aus Veranlassung des fünfzigjährigen Bischofs Jubiläums überfandte Geshenk und seine innigsten Wünsche für das Wohl des Großherzogs und der Großherzoglichen ¿Familie ausspricht

Sachsen-Coburg-Gotha.

Der. gemein scha ftlihe Landtag hat in seiner Sizung vom 29. v. M. die Berathung des Etats begonnen. Vor Eintritt in die Specialberathung wurden folgende Anträge der ¿Finanzcommission ohne Debatte angenommen: 1) Der gemein- schaftliche, Landtag erachtet die Abkürzung der vierjährigen Flnanzperiode zur Sicherung eines geordneten Etatswesen fowohl für die (GBemeinshaft wie für die Sonder- Staatskassen als dringend geboten. 2) Das Herzog- liche Staats-Ministeriurn wird ersucht, zur Beseitigung der nach den Erläuterungen zum Etat über die Grenzen der Ge meinschaft bestehenden ULnflarheit dem Landtag in besonderer Borlage diejenigen Angelegenheiten zu bezeichnen, die nah dem jeßigen Starede der Gesehgebung und Berwaltungspraris als gemeinschaftlich zu betrachten sind.

Œlfsas; Lothringen. Nr. 7 des „G esectzblattés für Elsaß-Lothringen veröffentlicht das Gesets über die Feststellung des Landes - haushalts-Etats von Elsaß-Lothringen für das Etatsjahr 1893/94, Der diesem Geseh beigefügte Landes haushalts-Etat wird dadurch in Ausgabe auf 52818 105 M, in Einnahme auf 52 818105 M festgestellt und zwar: im ordentlihen Etat in Ausgabe auf 49647620 M, nämlich: auf 46 229 423 ( an fortdauernden und e 3418197 M an einmaligen Ausgaben, in Einnahme au 51 479105 M; im au fßerorden{lihen Etat in Ausgabe auf 3170485 M. und in Einnahme auf 1 339 000 M

Frankreich.

Der Conflict zwischen dem Senat und der Deputirten- fammer über das Budget, der bereits in der vorgestrigen Nummer dieses Blattes erwähnt worden is, hat zu einer Ministerkrisis geführt. Das Ministerium Nibot hat in- folge der Abstimmung in der vorgestrigen Sißzung der Depu- tirtenfkammer seine Entlassung eingereiht. Ueber den Verlauf dieser Sißzung und die augenblickliche Lage in Paris liegen nachstehende telegraphische Berichte vor:

Bei Beginn der Sißung der Deputirtenkammer con- statirte der, General-Berichterstatter der Budgetcommission Lockroy, das vom Senat zurückgekommene Budget sei ein neues Budget, aus dem alles eliminirt sei, was die Kammer eingefügt habe. Der Senat habe hierbei die constitutionellen Grenzen überschritten. Die durch das allgemeine Stimm- recht gewählte Kammer u nicht zurückweichen, sondern müsse zeigen, daß im Conflictsfalle ‘das leßte Wort ihr gehöre. Der Senat müsse den Boden der Einigung finden; darum möge man ihm das Budget . zurücksenden, nahdem man die einzelnen Artikel durhberathen. Der Finanz-Minister Tirar d wies darauf hin, daß zum ersten Male beantragt werde, das Budget im ganzen an den Senat zurückzuverweisen. Lockroy erwiderte, die Kammer werde sämmtliche Artikel in Berathung ziehen, hinsihtlich deren zwischen der Kammer und dem Senat Meinungsverschieden- heiten beständen. Der Finanz-Minister Tirard machte sodann darauf aufmerksam, . daß der Senat fkeines- wegs systematish die vorgeschlagenen Reformen ab- gelehnt habe. Die Regierung werde bemüht sein, die ZJdeen, welche die Kammer aufrecht erhalten zu müssen glaube, zur (Seltung zu bringen; es sei aber durhaus nothwendig, das Budget sofort zu berathen, Die Kammer beschloß hierauf, zur Berathung der einzelnen Artikel überzugehen, Hierbei wurden die Kapitel des Budgets größtentheils in der Fassung der Kammer wiederhergestellt, nur die Piano- und Livréesteuer wurde abgelehnt. Darauf folgte die Verathung der Artikel über die GBetränkesteuerreform. Der Finanz-Minister Tirard ersuchte die Kammer, die Ausscheidung der Getränkesteuer aus dem Budget entsprehend dem Verlangen des Senats zu beschließen, Der Senat werde hier nicht nach- geben; die Neform werde dadurch nur vertagt. Eine rasche Fertigstellung des Budgets sei ein unabweisbares Bedürfniß; wenn aber die Kammer die Ausscheidung ablehne, werde die Regierung neue provisorishe Zwölftel verlangen müssen. Salis bekämpfte die Ausscheidung: die Kammer dürfe sich nicht vor dem Senat beugen ; die Regierung möge demissioniren, wenn sie wolle, Yves Guyot belewertet die Ausscheidung der (Betränkesteuer, indem er. die Hoffnung aussprach, die Re- gierung werde sie dem Budget von 1894 einverleiben. Jamais ersuchte die Kammer dringend, nicht so nahe vor dem Ziel zurück- zuweichen und die Reform nicht auszuscheiden. Der Minister- Präsident Nibot constatirte, niemals, seit die Verfassung bestehe, seien mehr als drei provisorische Zwölftel votirt worden. Diese Maßnahmen brächten überdies große Verwirrung in die Ver: waltung. Da die Kammer im Begriffe sei, vor den Wählern zu erscheinen, könne sie niht das Budget für 1893 und 1894 gefährden. Die Vorrechte der Kammer seien nicht gefährdet, da es sich nicht darum handele, vor Prätentionen des Senats zurü zuweichen, Die Regierung sei bereit, vor dem Senat die von der Kammer soeben vorgenommenen Voten zu vertheidigen. Die (Setränkesteuer könne im nächsten Budget oder durch Spccialgeseß wieder aufgenommen werden; nur zwischen heut und morgen sei eine Einigung zwishen dem Senat und der Kammer darüber unmöglih. Die Kammer könne nicht die Regierung ohne Budget lassen, eine Einigung über das Budget sei nöthig für die Sache der Republik. Wenn die Kammer eine Eint qung vereitelte, lehne die Regierung jede Verantwortung ab. Lockroy erklärte die Ausscheidung des Geseßes für un- möglich; die Regierung brauhe nur ein wenig energish zu dem Senat zu sprehen, um eine Einigung herbei- zuführen. Der Minister - Präsident MNibot erwiderte, die Regierung verlange die Ausscheidung des Gesehes; die politishen Consequenzen des Votums habe er soeben lundgegeben. Die Ausscheidung wurde mit 247 gegen 242 Stimmen abgelehnt. Die Majorität bestand aus 120 De putirten der Rechten, 30 Boulangisten und 97 Republikanern. Desprs rief: Die Kammer ist reif für die Auflösung er Minister-Präsident Nibot erklärte hierauf, die Kammer werde begreifen, daß die Negierung nah diesem Votum die Dis cussion über das Budget mcht fortseßen könne. Aber um unmittelbare Maßnahmen im Jnteresse des Landes treffen zu können, möge die Kammer Abends eine Sißung halten. Die Minister verließen hierauf den Saal, und die Kammer beschloß, eine Abendsißung zu halten.

Nach einer kurzen Berathung in einem Zimmer des Palais Bourbon begaben sich die Minister nah dem Elysée und reihten dem Präsidenten der Republik Carnot thre Demission ein,

Die Abendsißung der Deputirtenkam unter großer Bewegung um 9 Uhr eröffnet C Minister Tirard theilte zunächst mit, daß das Ministerium seine Entlassung gegeben habe und mit der Erledigung dex laufenden Geschäfte betraut sei Er drachte 10 dann einen Geseßentwurf über die Bewilligung zweite! weiterer provisorischer Zwölftel des Budgets ein der alsbald an die Budgetcommission verwiesen wurde Sißung wurde aufgehoben. Nach threr Wiedereröffnung er stattete der General:Berichterjstatter der Budgetcommistton Lockroy Bericht, worauf die Kammer nur ein wetlteres provisorishes Zwölftel des Budgets bewilligte. Der betreffende Gesetzentwurf ging sofort an den Senat. Die V von dem Deputirten Letellier eingebrac Auflösung der Deputirtenkammer wurde vom Präsidenten Casimir Périer, als mit der Verfassung im Widerspruch stehend, verweigert. Die Kammer vertagte ch darauf dis zum nächsten Dienstag

Der Senat stimmte in seiner vorgestrigen Vormittag& sigung der Verlängerung der gegenwärtigen Zolltariffäße auf Petroleum bis zum 31. Mai zu und bewilligte fodann die beantragte Pension für die Wittwe Ernest Renan's fowie einen Credit von 6 230 000 Fr. für die Expedition in Dahomey. In der Abendsizung nahm der Senat den Geseßzentwurf wegen Bewilligung eines weiteren provisorischen Zwölftels des Budgets an und vertagte sich hierauf bis heute

Gestern Vormittag empfing der Präsident Carnot den Präsidenten des Senats und der Deputirtenkammer Challemel Lacour und Casimir Pôrier, um ih mit ihnen üder die Mittel zur Lösung der Krisis zu berathen. Heute wird, wie verlautet, der Präsident Carnot im Laufe des Borz

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