1893 / 79 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 04 Apr 1893 18:00:01 GMT) scan diff

R E E E O

Abschiedsbewilligungen. Imactiven Heere. 24. März. Haberland, Gen. Major und Commandeur der Art. Brig. Nr. 12, unter Verleihung des Charakters als Gen, Lt.,, Weber, Oberst à la suite des 5. Inf. Regts. Prinz Friedrih August Nr. 104, v. Mangoldt, Oberst und Commandeur dés 9. Inf. Regts. Nr. 133, die beiden letzteren unter Verleihung des Charakters als Gen. Major, in Genehmigung ihrer Absc{hiedsgesuhè mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Generals-Uniform mit den vorgeschriebenen Abzcithen, v. Hartmann, Major und Bats. Commandeur vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, in Ge- nebmigung seines Abschiedägesuches mit Penfion und der Erlaubniß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, sowie unter Verleihung des Charakters als Oberst-Lt., zur Dié. gestellt. v. Shönberg, Major und Bats. Commandeur vom 8. Inf. Regt. Ptinz Johann Georg Nr. 107, in Ge- nebmigung seines Abschiedsgesuhes mit Pension und der Erlaub- niß zum Forttragen der bisherigen Uniform mit den vor- geschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt. Weigel, Major und Abtheil. Comtnandeur vom 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, von Trotha, Hauptm. und Comp. Chef vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern mit Pension der Abschied be- willigt. Frhr. v. Koenneritz, Pr. Lt. vom 1. (Leib-) Gren. Negt. Nr. 100, unter Verleihung des Charakters als Hauptm. und mit der Erlaubniß zum Forttragen der biéherigen Uniform mit den vorge- {riebenen Abzeichen, mit Pension, Frhr. v. Berlep#\ch, Pr. Lt. vom Schützen- (Füs.) Regt. Prinz Georg Nr. 108, der Abschied be- willigt. Böhmer 11., Sec. Lt. vom 9. Inf. Negt. Nr. 133, behufs Uebertritts zur Schußztruvve für Deutsh-Ostafrika mit dem 4. April d. I., aus dem Heere ausgeschieden. Frhr. v, Friesen, Sec. Lt. vom 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich König von Ungarn, zu den Offizieren der Nes. dieses Regts. übergeführt. Eras, charakteris. Oberst z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Glauchau, unter Fortgewährung der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Untform des 1. Feld-Art. Regts. Nr. 12 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der Abschied bewilligt. Kaeufler, charakteris. Oberst z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks T1 Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 8. Inf. Iegts. Prinz Johann Georg Nr. 107 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, v. Gutbier, charakteris. Oberst z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks 1 Chemnitz, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4. Inf. Negts. Nr. 103 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, von Seydewity, charakteris. Oberst-Lt. z. D. und Commandeur des Landw. Bezirks Zwickau, unter Verleihung des Charakters als Oberst und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des Schützen- (Füs) Regts. Prinz Georg Nr. 108 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, unter Fortgewährung der geseßlichen Pension von der Stellung als Landw. Bezirks-Commandeure enthoben.

Fm Beurlaubtenstande. 24. März. Vogel, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Schneeberg, mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Res. Offiziere des 8. Inf. Regts. Prinz Johann Georg Nr. 107 mit den vorgeschriebenen

- Abzeichen, Helßig, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw.

Bezirks 11 Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uni- form mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Ettmü ller, Hauptm. von den Jägern 1, Aufgebots des Landw. Bezirks 11 Dreéden, mit der Erlaub- niß zum Tragen der Uniform der Nes. Offiziere des 1. Jäger- Bats. Nr. 12 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, der Abschied bewilligt. Den Pr. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots: RNehbock vom Landw. Bezirk Bautzen, Pflieger vom Landw. Bezirk ‘Plauen, Sticckel vom Landw. Bezirk T. Chemnitz, Findeisen vom Landw. Bezirk Meißen ; den Sec. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots: Neubert vom Landw. Bezirk Baußen, Dittrich, Wilish vom Landw. Bezirk 1 Chemniy, Neinhardt vom Landw. Bezirk Meißen, Sto h- wasser, Pr. Lt. von den Jägern 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Bautzen; ten Hauptleuten von der Feld-Art. 2. Aufgebots: Wils- dorf vom Landw. Bez. Freiberg, Canzler, vom Landw. Bezirk 1 Chemni behufs Ueberführung in den Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.

F1m Sanitäts-Coryps. 24, März. Dr. Burdach, Stabs- arzt à la suite des Sanitäts-Offiziercorys, unter dem 1. April d. J. von dem Commando zum medizinish - hirurgishen Friedrich- Wilhelms-Institut in Berlin enthoben und als Bats. Arzt zum 3. Jäger-Vat. Nr. 15 verseßt; Dr, Sommeérey, Stäbs- und Bats. Arzt vom 3. Jäger - Bat. Nr. 15, unter Stellung à la - suite des Sanitäts - Offiziercorps, vom 1. April d. J. ab zum medizinisch - chirurgischen Friedrih-Wilhelms-Institut in Berlin commandirt. Dr. Smitt, Assist. Arzt 1. Kl. vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, von dem Commando zum Carolahause in Dresden éithobeit und zum 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12 (Garnison Dresden) verseßt. Weigert, Assist. Arzt. 1. Kl. in der etatsmäß. Stelle beim Corps -Gen. Arzt, zum 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Preußen Per ent und znm -Carolahause in Dresden commandirt. De, Sto, U: Ari 1 Kl vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, in die etatsmäß. Stelle beim Corps-Gen. Arzt verseßt. Arnschink, Assist. Arzt 1, Kl. vom Pion. Bat. Nr. 12, zum Festungsgefängniß verseßt und gleichzeitig mit Wahr- nehmung des änrztlihen Dienstes bei der Arbeiter - Abtheil. beauf- trat Die. Ass. Aerite 1, Kl! Dr Körner von 7, Inf. Negt. Prinz Georg Nr. 106, in das 2. Feld-Art. Negiment Nr. 28, Dr. Scherner vom 2. Königin - Hus. Regt. Nr. 19, in das 7. Inf. Negt. Prinz Georg Nr. 1C6, Dr. Perthen vom 2. Feld-Art. Regt. Nr. 28, in das 4. Inf. Regt. Nr. 103, Dr. Sonnekes vom 9. Inf. Regt. Nr. 133, in das 2, Königin-Hus. Negt. Nr. 19, Dr. Deelcmann vom Garde-NReiter-Regt., in das 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100; die Assist. Aerzte 2. Kl.: Dr. Meltzer vom 1. (Leib-) Gren. Negt. Nr. 100, in das Garde-Reiter- Negt., Dr. v. Ammon vom 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, in das 9, Inf. Regt. Nr. 133, verseßt. Dr. Kern, Stabsarzt der Landw. 1. Aufgebots vom Landw. Bezirk 1 Leipzig, mit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Dr. Gnaudck, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Be- zirk L Leipzig, Dr. Findeisen, Stabsarzt der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk Meißen, Dr. Riedel, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. 2. Aufgebots vom Landw. Bezirk T1 Dresden, behufs Ueberführung in den Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt. Dr. Martin, Unterarzt vom 1. Feld-Art. Negt. Nr. 12-4 die Unter- ärzte der Res.: Dr. Bischoff, Dr. Kreyßig, Dr. Werner vom Landw. Bezirk T Leipzig, Dr. Hoppe vom Landw. Bezirk Wurzen, Dr. Wienede,/, Dr. Heiligenthal, Dr. Welzel, Winkler, Dr. Mathé, Förster vom Landw. Bezirk T1 Dresden, zu Assist. Aerzten 2. Kl. befördert.

Beamte der Militär - Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 24. Fe- bruar. Michaelis, Militäranwärter, bei der Garn. Verwalt. Dresden als Kasernen-Jnsp. angestellt.

28. Februar. Posse, Zahlmstr. vom Carab. Regt., zur 1. Abtheil. 3, Feld - Art. Regts. Nr. 32, Franke, Zahlmstr. vom 1. Ulan. Negt. Nr. 17 Kaiser Frau Joseph yon Oesterreih Köntg von Ungarn, zum Carab, Regt., Lehmann, Zahlmstr. vom 1. Bat. 2. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm König von Abon zum 1. Ulan. Negt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich König von Ungarn, Nothe, Zahlmstr.. von der 1. Abtheil. 3. Feld-Art. Negts. Nr. 32, zum 1. Bat. 2. Gren. Negts. Nr. 101 Kaiser Wil- helm König von Preußen, verfegt.

8, März. Dr. Stich, Unter-Apotheker der Res. vom Landw. Bezirk T Leipzig, zum Ober-Apotheker befördert.

18, März. Witthöft, Ober-Insp. und Garn. Verwalt, Borstand in Zroickau, auf seinen Antrag mit Pension in den Nuhestand, Viertel, Kasernen-Insp. und Garn. Verwalt. Vorstand in Wurzen, unter gleich eitiger Verleihung des Charakters als Verwalt. auPs als Garn. Verwalt: Vorstand nah Zwickau, Voigt, Kasernen-Insp. bei der Garn. Verwalt. in Dresden, als Garn. Verwalt. Vorstand nach Wurzen, verseßt. Seifert, Verwalt. ÎInsp, und Garn. Verwalt. Vorstand in Großenhain, zum Ober- “Insp,, und Kleine, charakteris. Verwalt. Insp. und Garn. Verwalt.

Vorstand in Baußen, zum etatsmäß. Verwalt. Insp, bei ihren Verwaltungen ernannt.

Kaiserliche Marine.

___ Dffiztere x. Ernennungen, Bef3rderungen, Ver- feßungen 2c. Berlin, 27. März. Draeger, Corv. Capitän, von der Wahrnehmung der Geschäfte des Commandos der 2. Werft- Div. entbunden. Rötger, Capitän zur See, zum Commandeur der 2. Werft-Div., Westphal, Corv. Capitän, mit dem 1. April d. F, zum Commandanten S. M. Transportdampfers „Pelikan“, ernannt. Brinkmann, Corv.-Capitän; nah“ erfolgter Ueberführung S. M. Kreuzer-Corvette „Carola“ nah Wilhelmshaven, von dem Commando dieses Schiffes entbunden und für die Dauer der Vertretung des Vor- standes der militärischen Abtheil. im Reichs-Marine-Amt dur den Corv. Capitän Grafen v. Baudissin zur Dienstleiftung bei diefer Behörde commandirt. Graf v. Moltke 1., Corv. Capitän, zum Commandanten S. M. Kreuzer - Corvette „Carola“ für die Zeit, während welcher dieses Schiff als Tender des Art. Schulschiffes dient, ernannt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Aufbringung der Gesammtkosten des öffentlichen Unterrichts in Preußen. ___ Kürzlich *) haben wtr nah der „Statift. Corr.“ die gesammten Koften des öffentlihen Unterrichts in Preußen für 1891 auf 232 526 000 A. beziffert. Forshen wir nun weiter, aus welchen Quellen die zur Deckung dieser Ausgaben erforderlichen Beträge geschöpft werden, fo ergiebt sich, day aus Staatsmitteln 9 905 473 M. = 36,0809/0, durch die Communalverbände 99 120527 Æ = 42,63 9/0, durh eigene Einnahmen, Stif- tungen, Zuwendungen 2c. 49 500 000 ( = 21,29 % aufgebracht werden. Die vorstehenden Verhältnifzzahlen können überraschen. Jm allgemeinen hegt man die Vorstellung, daß der Antheil des Staats an den Gefammtaufwendungen für öffentlilen Unterricht erheblich niedriger, derjenige der Gemeinden (mit Einschluß der höheren Com- munalverbände) dagegen wesentlich höher fei, als hier nachgewiesen. Die „Stat. Corr.“ unternimmt es daher, die Staatê- und die Ge- meindeausgaben für Unterrihtszwecke noch etwas näher zu betrachten. Bei dem Nachweis der aus Staatsmitteln erfolgenden Auf- wendungen aller Art für Unterrihtszwecke muß man davon absehen, die antheiligen Kosten der verschiedenen Central- 2c. Verwaltungen dem Conto für Unterrichtskosten zur Laft zu \{chreiben. Im übrigen aber ift aus den Staatshaushalts-Etats hinlänglih bekannt, was der Staat für Unterrichtszwecke aller Art aufwendet. Die Gesammt- summe der Beträge für das Jahr 1891/92 erreiht die obige Höhe von 83 905 473 J, und zwar sind hiervon ordentliche bezw. dauernde Beträge 78628177 # und außerordentlihe bezw. einmalige 5 277 296 6 Die Summe .der ordentlichen Ausgaben i} indessen um den Werth der‘vom Staat in natura gewährten, ziemli zahl- reihen Dienstwohnungen, welche sih aus der Quelle weder der Zahl noch dem Werth nah mit Sicherheit beziffern lassen, zu gering an- gegeben. Demgegenüber mögen in der genannten Summe auch Bruchtheile enthalten sein, welhe wie bei combinirten Etatstiteln für Kirchen- und Shulzwecke den Schulkosten nicht rein zuzurehnen find. Bedeutend sind diese Beträge nicht. Im einzelnen entfielen 1891 auf die verschiedenen Zweige des Ünterrichtêwesens:

ordentliche _ außerordentlichè Staatsausgaben: Mark L ARAE u A; auf E auf überhaupt 1000 Köpfe überhaupt t000 Köpfe Universitäten 7954 775 206 D185 012 106

630 934 2A [ 642100 42

höhere Lehranstalten 6 302 085 210

Bolks- und MittelsWulen 58 448637 1951

Fachschulen 5/922 680 198 197 250 I MTAaBINen, GOZOU G 200 D2CC2090 10

Das Bolks- und Mittelshulwesen nimmt über 71 9/9 der ge- sammten (ordentlihen und außerordentlihen) Staatsausgaben für Unterrichtszwecke in Anspru; die Universitäten erhalten 13 9%, und ungefähr je 8 9/9 entfallen auf die sogenannten höheren Lehranstalten und auf die Fachshulen aller Art.

Ganz verschieden ist die Betheiligung des Staats an den Aus- gaben für die einzelnen Unterrichtszweige. Die Kosten der Universi- täten (14117 000 M4), von welchen 2109/6 aus den eigenen Einnahmen derselben, aus Stiftungen u. |. w. gedeckt \ind, werden zu vollen 79% vom Staat getragen. Von den 10 000 000 4. Aufwendungen für das Fahschulwesen zahlt der Staat nicht weniger als 6109/9 (6119 930 A6), während die eigenen Einnahmen dieses Unterrichts- zweiges 29 %%)9 der Ausgaben decken. Hingegen übernimmt der Staat von den Gesammtkosten der höheren Marten. welhe übrigens ihre Ausgaben bis zu 539% dur eigene Einnahmen 2. decken, nur 229/90 (6933 019 M) und von denen des Elementarshulwesens nur ein Drittel.

Menn die Gemeinden, mit Einschluß der höheren Communal- verbände (beim Taubstummen-, Blindenunterriht 2c.), 1891 für Unterrichtszwecke 99 120 527 46 oder über 42 9/9 der Kosten des ge- sammten öffentlihen Unterrihts aufroandten, so fehlen auch hier die antheiligen Kosten der allgemeinen Gemeinde- 2c. Verwaltung, die dem Unterrichtsconto zu buchen wären, aber nicht zu ermitteln sind. Die Gemeinde- &. Ausgaben für Schulzwecke vertheilen sich nun auf die verschiedenen Unterrichtsgrade und Unterrichtszweige, wie folgt:

; s Proc. auf P QNNOEN der Gesammt- M. aufwendungen höhere Lehranstalten . 7 900 000 7,97 Bolks- u. Mittelschulen 89 890 527 90,69 Fachschulen . 1.330.000 1,34 zusammen . 99 120 527 100.

Für die Universitäten haben die Cormmunalverbände- keinerlei Ausgaben zu bestreiten. Auch für den höheren Fachunterricht, dessen Kosten nah Abzug der eigenen Einnahmen der fachlichen Hochschulen der Staat allein trägt, haben die Gemeinden 2c. besondere Ausgaben niht zu machen. s verbleibt ihnen nur die Mitunterhaltung des niederen Fahschulwesens, weiter die Unterhaltungspfliht der Volks- \{hulen, vorliegendenfalls mit Einschluß des Taubstummen- und Blindenunterrichts, sowie die Unterhaltung eines Theils der höheren Lehranstalten. Die Ausgaben für leßtere, welhe etwa 89/0 der Ge- meinde- 2c. Aufwendungen für Schulzwecke bilden, beruhen nicht auf geseßlichen Verpflichtungen, wenngleich deren Nothwendigkeit größten- theils in den Verhältnissen bedingt sein wird. Die Ausgaben für das Elementarunterrihtswesen, 90 %/9 der in Rede stehenden Auf- wendungen ausmachend, haben dagegen ee weitaus größten Theil auf Grund der geseßlihen Schulunter altungspflicht zu erfolgen, wobei natürli Mehrleistungen über das geseßlich erforderlihe Mindest- maß nicht auszuscheiden sind. h j

Jene 99 120527 #4 belasten den Kopf den Tee mit 3,34 A Wenn im Jahre 1883/84 für den Kopf der Bevölkerung innerhalb der Gemeinden, mit Aus jedoh der Gutsbezirke, 6,63 4 an directen Gemeindeabgaben neben 0,19 4 an indirecten Gemeindeabgaben erhoben wurden, so sind diese Verhältnißzahlen ein wenn auh fehr summarisher Beweis für die Belastung der Com- munalverbände, insbesondere der Gemeinden, durch die Schulunter- haltungspflicht.

Zur Lage der Textilindustrie : wird aus dem Regierungsbezirk Düsseldor f ges rieben : Nachdem bereits in dem ‘dritten Viertel. des vorigen Jahres der Geschäftsgang in der Baumwollenindustrie ih lebhafter gestaltet hatte, hat diese im

*) Vergl, Nr. 74 des „R.- u. St.-A.", Zweite Beilage, vom 27. März. ;

leßten Vierteljähre 1892 nach mehrjährigem Darniederlieg:n eine gus Geschäftszeit gehabt. Die Preise der Baumwolle stiegen zunächst angsam, im November schneller und erreichten endlih eine Erhöhun um fast 50%. Die Lieferungen von Baumwolle sind fo ecBebtide gegen diejenigen des Vorjahres ur Ege llebon, daß die Geringfügigkeit des vorjährigen Ernteertrages . als feststehend erahtet und allgemein angenommen wurde, daß ein Rü- gang der F vor dem nächsten Herbst nicht eintreten würde. Durh das Steigen dec Preise der Baumwolle belebte sih_auch das Garngefchäft. Die Spinnereien verforgten fi sofort reilich mit Aufträgen und waren, als der eigentlihe große Aufschlag der Baumwolle kam, bereits fünf bis fechs Monate mit Arbeit versehen, die nun allerdings noch zu den geringeren Preifen, welche zu Anfang des Vierteljahres beftanden, zu leiften ift. Wie die Spinnereien, waren auh die Webereien und Druckereien bei steigender Arbeiterzahl ftark beshäftigt. Ju der Buntweberei waren im Sep- tember so viele Aufträge für die Frühjahrélieferung eingelaufen, daß während des Vierteljahres alle Betriebe vollauf Arbeit hatten. Für das erste Vierteljahr 1893 haben die meisten Webereien ihre Production bereits verkauft. Auch die Kammgarnspinnereien waren in regem Betrieb, erzielten aber noch keine günstigen Preise. Die Kammgarn- webereien arbeiteten lebhaft und mit Nußen. Der ftarke Aufshwung, den die Sammetindustrie bereits im dritten Vierteljahre genommen hatte, bielt an und au die Seidenstofffabriken waren gut beschäftigt. Biele Fabriken ‘find bereits bis weit in ‘das Frühjahr hinein mit Aufträgen verfehen, unv im vierten Vierteljahre war die Arbeit eine fo starke, daß auch sämmtlihe Handweber wieder - herangezogen wurden. Auch nah halbseidenen Stoffen war rege Nachfrage. Der Weberei entsprehend, waren Färberei, Appretur und ODruterei gut beschäftigt. In Möbelstoffen, Velours und Brocatstoffen lieferte das Inland den Elberfelder Fabriken vollauf Arbeit, während der Abfag nah Amerika f{wach blieb.

is Zur Arbeiterbewegung. Die Maurergesellen in Buxtehude, Grevesmühlen,

Stolp, Schwedt a. O. und Uetersen befinden fich, wie der .

„Borwärts" mittheilt, mit den Arbeitgebern im Lohnstreit.

A L, M Ag : __ In Naila bei Hof haben die Schuhmacher der Fabrik von Seifert u. Klöben die Arbeit eingestellt, angeblich) weil zwei Ar- beiter wegen ihrer Mitgliedschaft beim Verein deutf{cher Schuhmacher entlassen wurden. Die Ausständigen fordern die Wiedereinstellung der entlassenen Arbeiter und eine 2procentige Lohnerhöhung.

Ueber Ausftände in ODesterreih theilt der „Vorwärts“ Folgendes mit: In Wien legten die Tischler der Firma Oswald

-u. Co. wegen Lohnherabsezung die Arbeit nieder. In Humvolet

stellten die Arbeiter der Schafwollwaaren - Fabrik Prokop Skorkowsky u. Sohn wegen Lohnabzugs die Arbeit ein. In Mürzzuschlag wurden ‘den Feil enarbeitern des Stahlwerks von F. Z. Bleckmann ihre Forderungen bewilligt. Nunmehr traten auch die übrigen Arbeiter (Schmiede, Schleifer, Walzer, Former) in die Bewegung ein, um Zugeständnisse zu erlangen. \

Aus Mons wird der Köln. Ztg.“ geschrieben, daß der Ausgs- ftand auf dem Kohlenwerke La Boule sich am vorigen Donnerstag auf alle Schächte ausgedehnt hat.

In Gent trat am Sonntag ein Socialisten-C ongreß zusammen, zu dem, wie ein Wolff’sches Telegramm meldet, gegen tausend französishe Socialiften aus Noubaix unter Führung des Maires eintrafen und am Bahnhof von zahlreichen belgischen Socialisten empfangen wurden. Die französishen Socialisten begaben sich sodann nach einem WVersammlungslocal, wo Nachmittags 3 Uhr eine Sißung zur Prüfung der Frage des allge- meinen Ausftandes abgehalten wurde. Es wurde fast einstimmig eine Tagesordnung angenommen, wonach die früheren Beschlüsse über das allgemeineStimmrecht aufrecht erhalten werden. Ein allgemeiner Aus- stand foll jedo in dem Falle unterlassen werden; wenn die Einschränkungen aus\ließlich auf das Alter oder auf das Necht der Familienväter, mehrere Stimmen abzugeben, ih beziehen würden. Wenn nan das Mehrheitsvotum den Grundbesißern oder den Personen, die ein Diplom über gelehrte oder künstlerishe Bildung aufweisen, bewilligen würde, dann soll der Generalrath der Arbeiterpartei beauf- tragt werden, den allgemeinen Ausstand anzubefehlen. Der Congreß beschloß ferner, daß die belgishe Arbeiterpartei auf dem Congreß in Zürich vertreten sein solle. Jn einer Tagesordnung wird das Stimmrecht für die Frauen gefordert.

Aus Chicago vom heutigen Tage meldet ein Wolff’sches Telegramm: 1700 an den Anlagen für die Weltausstellung arbeitende Tischler haben die Arbeit niedergelegt, weil ihnen kein höherer Lohn bewilligt wird.

Literatur.

Gesegze, Verordnungen 2c.

Das. deutsche Patentgeseß vom 7. April 1892 nebst Gesey, betreffend den Schuß von Gebrauchsmustern, vom 1, Juni 1891, für den praktischen Gebrauch erläutert von W. Weber, Rechtsanwalt a. D. in Köln. Effen 1893. G. D. Bädeker. Es. 8. 512 G. 4 M. Den beiden auf dem Titelblatt benannten Gesetzen sind zu den einzelnen Paragraphen Erläuterungen beigefügt, welche mit Zuverlässigkeit auf die geseßgeberishen Vorarbeiten und die in Patentsachen ausgiebige Nechtsprehung zurückführen. In einem Anhang sind die Verordnungen zur Ausführung der beiden Geseße vom 11. Juni 1891 und vom 6. Dezember 1891, betreffend das Berufungsverfahren beim Amtsgericht, abgedruckt. Ein ABC- Negister macht den Abschluß.

___… [Mechts-und Stgatswitssen[chchaf k;

Sächsishes Arhiv für bürgerlihes Recht und Prozeß, herausgegeben von Stephan Hoffmann, Ober-Landes- gerihts-Nath in Dresden, und Dr. Nd Lis Wulfert, Land- gerihts-Nath. in Leipzig. Leipzig, NRoßberg'she Buchhandlung. Band I1 Heft 10 entbält:- Nachruf an Nudolf von JIhering von Dr. J. C. Kunye. Die revidirte Gesindeordnung für das Königreich Sachsen vom 2. Juni 1892 und ihr Verhältniß zur öffentlich-reht- lihen Versicherung, von Kreisgerichts-Rath Dr. B. Hilfe - Berlin. Neichsgerihts-Rath Dr. Bolze theilt 8 Auszüge aus neuen Ent- scheidungen des Neichsgerihts mit. Es folgen S sächsischer Gerichte, welche sämmtlich von allgemeinem Interesse find und sich durh flare Rechtsentwickelung auszeichnen.

Weilitari ch8; __ In Heft 3 vom März 1893 der vom Oberst - Lieutenant Schnackenburg geleiteten Jahrbücher» für die deutsche Armee und Marine" werden die Aufsäße über die Belagerung von Hildesheim während des dreißigjährigen Krieges 1633 bis 1634 von Oberst Freiherr von Bothmer und über die militärisch wichtigsten Karten von Europa im allgemeinen, von Deutschland und Frankreich fortgeseßt. Hauptmann Petermann bespriht die Schlacht von Custozza vom 24. Juni 1866 als ein Beispiel für das Verfahren auf der inneren Linie, welches, in geschickter Ds der fehlerhaften Theilung der an Zahl dreifah überlegenen ita ienen Streitmacht von dem österreihishen Heerführer, dem Erzherzog Albrecht, zur An- wendung gebracht, zur Besiegung des dem österreichischen Heere immer noch um das Doppelte überlegenen italienischen Heetestheils und damit zu der für Oesterreih günstigen Entscheidung | des ne führte. Oberst - Lieutenant Hildebrandt hat eine rbeit „Aus dem marokkanischen Mee 4 Hauptmann IJoesten

eine fkriegsgeshihtlihe EGisenbahnstudie über die Benußung der -

Gürtel- und Umgehungs-Bahnen für taktishe Zwecke beigesteuert. In R Ueberseyzung werden die im Märzheft des russischen „Marine-Sammlers“ mitgetheilten Ausführungen des Capitäns Withöft über die Geschwindigkeiten der heutigen Panzerschiffe wiedergegeben. Ein ungenannter Verfasser beschäftigt d olge eines früher in der- selben Zeitschrift erschienenen Aufsaßzes „Ueber die Wirkungsweise der kleinkalibrigen Gewehrgeshosse“ mit der Sorge für unsere Verwun- deten in einem zukünftigen Kriege und kommt dabei zu dem Schluß, daß selbst bei der Uimabiñe eines Zuwachses von 50 9/9 gegenüber der

Procentzahl der Verwundeten im Jahre 1870 das auf 45 000: Köpfe vermehrte untere Sanitätspersonal der zwanzig deutschen Armee-Corps für den voraussichtlichen Bedarf vollauf genügen würde. Zum Schluß folgen kleine heereêgeshichtlihe Mittheilungen, eine Umschau auf mi- litär-tehnishem Gebiet uno die üblihe Umschau in der Militär- Literatur. u : : i y

Kriegsgeschichtliche Einzelschriften. Herausgegeben vom Großen Generalstab, Abtheilung für Kriegëgeschihte. Heft 15: Die Ä e bung Langres während des Krieges 1870/71. Mit einer Uebersichtékarte. Preis 1,60 A E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstr. 68—70. Obwohl die Festung Langres den Angreifern durch die Zahl der Ver- theidiger bedeutend überlegen war und obwohl auf deutscher Seite die Mittel zur Belagerung und ernstlihen Einschließung fehlten, hat die Vertheidigung dennoß nur vorübergehende Erfolge erzielt und feinen bedeutenden Widerstand zu leisten, insbesondere die Vorbewegung der Armee des Generals Freiherrn von Manteuffel nicht zu verhindern vermocht, welhe über die Hochflähe von Langres hinweg Bourcbaki's Armee in den Rücken fiel und fie zum _Ueber- tritt in die Schweiz und zur Waffenstreckung nöthigte. Ausführlich werden die Vorbereitungen zur Belagerung der Festung beschrieben, die sih an die Belagerung anschließenden Gefechte geschildert und dadurch für die Strategie wichtige Lehren gewonnen. i : /

Ovenig: Der VBolköbrieg an. dex Lotre tm HéLrb\t 1870. Nach amtlichen Quellen und handschriftlichen Aufzeihnungen von Mitkämpfern. 1. Band. Mit drei Karten und einer Skizze in Steindruck. Preis 10 4, gebunden 12 A E. S. Mittler u. Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin SW. 12, Kochstraße 683—70. Ueber den deutsch-französishen Krieg von 1870/71 veröffentliht Friß Hoenig, als kriegsgeshichtliher Forscher und als Taktiker allgemein bekannt, focben ein sehr bedeutendes Werk, sowohl was dessen Umfang als au namentli, was dessen Gegenstand, ‘und vor allem, was den Standpunkt der Betrachtung anbelangt: „Der Volkskrieg an der Loire im Herbst 1870“, also über den Feldzug des Prinzen Friedrih Carl und des Großherzogs von Mecklenburg - Schwerin gegen die von Süden auf Paris vorstoßende erste républifanische Armee. Die Benutzung des Kriegs-Archivs und vieler Tage- bücher und Aufzeihnungen von Offizieren, die in hohen Stellungen jene Ereignisse mit durchlebt haben, boten eine überrashende Fülle neuer Thatsachen und ermöglichten es, die Bewegungen und Vorgänge aufs genaueste und bestimmteste klarzulegen. Der Hauptwerth des Werks liegt jedoh in dem Nachweis, einen wie besonderen Charakter der Feldzug durch die Antheilnahme der ganzen Bevölkerung an der Volkserhebung erhielt, daß also der Feldzug im infurgirten Lande ge- führt werden mußte, d. h. zum Volkskriege wurde. Hierdurch erst gewinnt man für alle Ereignisse volles Verständniß, und zugleich Bletet dieser Grundcharakter des Krieges ein Sonderbeispiel der Krieg- führung, welhes schon etwaiger künftiger Kriege wegen aufs genaueste studirt zu werden verdient und eben in diesem „Volkskrieg an der Loire“ am schärssten sich darstellt.

Erziehung und Unterricht.

Deutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten von I, Hopf und K. Paulsiek. Zweiter Theil. Zweite Abtheilung. Zweiter Abschnitt. Proben der Poesie und Prosa des 16., 17., 185. und 19. Jahrhunderts in einen kurzen Abriß der neueren Literatur- geschichte eingerahmt. Siebente, den neuen Lehrplänen gemäß ab- geänderte Auflage. Bearbeitet von Professor Dr. phil. R, Foß, Director des Luisenstädtishen Neal-Gymnasiums zu Berlin. 3 M, in Leinenband 3,30 (4. Der erste Abschnitt ist in Nr. 57 d. Bl. vom 7. März angezeigt. In vortrefflihher Auswahl werden aus den Werken unserer Diditer und Schriftsteller mustergültige Stellen mitgetheilt, beginnend mit Luther und abs{ließend mit Geibel, Scheffel, Keller, Weber. Ein Buch, welches, in der Schule liebgewonnen, ein werth- voller Begleiter durchs Leben fein wird.

Kleine Poetik. Für höhere Schulen und zum Selbst- unterriht von Prof. Dr. E. Beyer. Deutshe Verlagsanstalt Stuttgart (Leipzig, Berlin, Wien) 1893. kl. 8. 127 S. Der Berfasser giebt aus seinem großen Werk „Deutsche Poetik“ (2. Aufl, Leipzig 1887, Göschen's Verlag) einen Auszug. Es werden nament- lih die Grundsäße der Metrik erläutert und die verschiedenen Bers- formen dargelegt. Im zweiten Theil find die Dichtungsgattungen ertlärt, gecignetenfalls unter Beifügung von Beispielen. Wenn das zierlih ausgestattete Buch zur raschen Ermittelung von Worterklä- rungen sih bewähren wird, so dürfte ein ABC-Negister ungern ver- mißt werden.

- Solchen, denen die trockene Grammatik nicht behagt und die fich doch in den neueren, für viele Berufe so wichtigen Sprachen weiter fortbilden wollen, werden die Zeitschriften „Le Répétiteur“, „The Repeater“ und „Il Repetitore“ gute Dienste leisten. Diese Zeitschriften erscheinen im Verlage von Rosenbaum und Hart hier- felbst (Kurfürstenstraße 8) zum Preise von je 1 4 pro Quartal. Alle Buchhandlungen und Postanstalten nehmen Abonnements darauf an.

Kirchliches.

Sechs neue Kaiserfest-Predigten, in Görliß gehalten 1889—1892 von F. S. Schultze, Königlihem Superintendenten und Pastor primarius. Halle a. S., Verlag von Eugen Strien, 1893. Den {hon früher erschienenen „17 Kaiserfestpredigten“, welche von dem Herausgeber an den Geburts- und Chrentagen des hoch- seligen Kaisers Wilhelm I. gehalten worden sind, läßt er auf viel- seitig ausgesprohenen Wunsch diese neuen Reden folgen. Vier von ihnen gelten den Geburtstagen (1889—1892) Seiner Majestät des jeßt regierenden Kaisers Wilhelm I1I., eine dem Sedanfest (1890), und die scchste wurde zur 25 jährigen Erinnerung an die in Görliß ver- storbenen österreichischen und preußischen Soldaten am 5. Juli 1891 gehetten: Die Reden sind sämmtlich erfüllt von lauterer Treue zu Kaiser und König, zum Vaterland und zum evangelischen Glauben ; fie werden wie die dem hochseligen Kaiser gewidmeten Predigten - in evangelis{-christlihen Häusern gern und mit Erbauung gelesen werden.

Die Predigt der Kirche. Leipzig, Friedrich Richter. Aus den Predigtsammlungen früherer Zeiten it unter Leitung des Lie. Gustav Leonhardi eine Klassikersammlung christliher Predigtliteratur zur Ausführung gelangt. Nr. 18 bringt Predigten von Ludwig Hof- acker mit einleitender Lebensbes{hreibung von Franz Bemmann, Pastor in Niedi, Nr. 19 Ausgewählte Reden von Basilius dem Großen (330—379) in deutscher Üeberseßzung mit einleitender Biographie von Lic. Winter, Pfarrer in Meißen. Aus den früheren Bändchen feien hervorgehoben: 2., 3. Luther, 7. Schleiermacher, 11. Savönarola. P ersheinen 4 bis 6 Bändchen in guter Ausstattung zu

d F ) .

_— DurchGlauben zumFrieden. Ein Erbauungsbuch für das ristlihe Haus von Theodor Eckart, Inspector der Gräfl. von Hardenberg’shen Waifenanstalt zu Nörten in Hannover. Hannover und Leipzig, Verlag von Leopold Ort. Preis 3 #4, fein geb. 4 M Die sämmtlichen hierin enthaltenen Predigten sind“getragen von dem Gedanken, daß es keinen anderen Weg als den Glauben giebt, um den Frieden mit Gott und die Ruhe der Seele in Gott zu erlangen, daß die Welt keinen B giebt, weil sie selbst keinen hat. as Buch ift in wahrem Sinne ein Erbauungsbuch und enthält für jeden Sonntag und jeden Festtag eine zu Herzen \prehende Predigt, die au jugendlihe Gemüther ftären und erheben wird.

taturkunde,

Brehm's Thierleben. Dritte, neubearbeitete Auflage, von Prof. Dr. Pechuel-Loesche, Dr. W. Haade, Prof. Dr. L Boettger, Prof. Dr. E. L. Tashenberg und Prof. Dr. W. Marshall. Gr. 89. Mit 1900 Abbildungen, 12 Karten und 179 Tafeln in Holzschnitt und Farbendruck. 10 Bände in Halbfranz geen zu fe 15 Æ oder in 130 Lieferungen zu je 1 M

eipzig und Wien, Bibliographishes Institut, 1893. tit dem foeben erschienenen zehnten Band, welher von der Gruppe der Niederen Thiere handelt, ist die dritte Auflage von Brehm's Thierleben zum Abschluß gekommen. Der Neu- bearbeitung der „Niederen Thiere“ hat sich mit Geschick und trefflicher s feiner Aufgabe der weithin als feinsinniger Forscher bekannte Gelehrte Professor Dr. W. Marshall an Stelle des

verstorbenen Professors Oskar Schmidt unterzogen. In keinem Gebiet der Thierkunde sind seit dem Erscheinen der leßten Auflage von Brehm's Thierleben so umfafsende Fortschritte gemacht, so viel neue Thatsachen entdeckt und frühere Ansichten berihtigt worden wie in der Naturgeschichte der niederen Thierwelt. Die Tiefsee-Expeditionen der Amerikaner, Franzosen, Skandinavier und allen voran der Engländer haben die Zahl der bekannten Thierformen aus den Tiefen der Meere ganz ungemein vermehrt, und auf sie hat der Bearbeiter der neuen Auflage ganz besondere Rücksicht genommen. Weiter wurde den Resultaten moderner Untersuhungen über niedere Krebse, besonders in der Entwickelungsgeschihte derselben, dann denen über Räderthiere, Regen- und Schmaroßzerwürmer, Moosthiere, Schwämme und Urthiere Rehnung getragen. Zum ersten Mal er- cheinen in der gegenwärtigen Auflage die Klasse der seltsamen Binnen- athmer oder Enteropneusten und die von F. E. Schüße entdeckte Trichoplace adhaerens. Die Slangensterne sind als besondere Klasse von den eigentlichen Seesternen getrennt. Außerdem verdanken wir der von außerordentlicher Gründlichkeit zeugenden neuen Bear- beitung die Aufnahme neuer Ordnungen und zahlreicher neuer Familien der niederen Thierwelt. Auch die Eintheilung und systematische Gliederung jener Thiergruppe hat nah Marshall eine wesentliche Ver- änderung erfahren. Der reichlichen Vermehrung des hochinteressanten Textes entspricht die illustrative Ausstattung des vorliegenden Bandes. Sie weist eine Vermehrung von 72 Text - Abbildungen, drei Sondertafeln in Schwarzdruck und vier Sondertafeln in Farbendruck auf. Unter den neuen Bunttafeln finden. sich Blätter, die See- blase und die Seeanemone darstellend, von Merculiano in Neapel und die Rippenquallen und Glass{chwämme von Dr. Franz Etzold in Leipzig, in meisterhafter Zeichnung und Druckausführung. Diese fünstlerishen Leistungen gehören unbedingt mit zu dem Besten, was auf diesem Gebiete vorhanden ist. Im ganzen seßt sih der Bilder- \{chmuck des zehnten Bandes zusammen aus 496 Abbildungen im Tert, 16 Sondertafeln in Farben- und Schwarzdruck und einer Karte, welche in großen Zügen die Verbreitung der wichtigeren niederen Land- und Wasserthiere veranschauliht. Die neue Auflage wird noch dem- nächst etne werthvolle Bereicherung in einem Ergänzungsband: „Die Schöpfung der Thierwelt“, von Dr. Wilh. Haacke, erhalten. Dichtkunst.

Ueber die in der Deutschen Verlags-An#alt in Stuttgart er- \chienene illustrirte Prahtausgabe von Hauff's Werken haben wir uns im Laufe thres Erscheinens mehrfach in anerkennendem Sinne geäußert. Diese Ausgabe darf wegen des reihen Schmucks, der ihr seitens einer Reihe ausgezeichneter Illustratoren zu theil geworden, die, ganz im Geist des Dichters fühlend, seine Gebilde mit dem Stift commentirten, in Verbindung mit der gediegenen Ausstattung in Dru, Papier 2c. einen Ehrenplayß im deutschen Hause beanspruchen. Die Berlagshandlung hat nun neuerdings, um die Anschaffung des Pracht- werks zu ebleiVtétn; auf dieses eine neue Subscription in 40 Liefe‘ rungen zu je 50 eröffnet, sodaß damit allen denen, welche es nach und nach beziehen möchten, Gelegenheit zur Erwerbung geboten ift. Die erste Lieferung der neuen Subscription is durh jede Buchhand- lung zur Ansicht zu erhalten.

Unterhaltung.

Die Redaction von Engelhorn's Noman-Bibliothek (Stuttgart, J. Engelhorn's Verlag; Preis des Bandes 50 4) läßt fich fortdauernd angelegen sein, ihren Abonnenten eine Auswahl der gediegensten Erscheinungen aus - der modernen erzählenden Literatur darzubieten. So finden wir in dem laufenden IX. Jahrgang eine Sammlung höchst anziehender kleiner Erzählungen von dem berühmten französischen Autor Franc ois C oppe, betitelt „Das Stück Brot und andere Geschichten“, die als Cabinets\ftück poetischer Charaktermalerei zu bezeichnen sind. Auch der neue Noman von Bret Harte „Jn der Prairie verlassen“ wird Beifall finden, zumal der witige, phantasie- reiche Ainerifinise Dichter uns hier auch als zum Herzen sprechender Schilderer inneren Gemüthslebens entgegentritt.

Dás Aprilheft der „Deutschen Rundschau“ bringt eine neue größere Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach: „Glaubens- los", deren Anfang uns all’ die vielgerühmten Vorzüge der gefeierten

Dichterin in hellstem Lichte zeigt. Philipp Spitta beendet seinen gehaltvollen Essay über die „Ballade“, und Eduard Hanslick seßt die Erzählungen aus seinem Leben fort. Ueber die Schleêwiger Nunen-

steine berichtet N. von Liliencron , uns gehaltvolle Einblicke in das Thun und Treiben unserer Altvordern ermöglichend, und in feiner „Frühlingsfahrt nah Malta. Mit Ausflügen in Sicilien“ giebt uns Julius Rodenberg eine poesiedurhwehte, aren Schilderung voll warmen, frisch pulsirenden Lebens. Den abenteuerlichen, an das Noman- hafte streifenden Entwickelungsgang eines {chwarzen Gelehrten des sech- zehnten Jahrhunderts entrollt F. A. Junker von Langegg in seinem Aufsah : „Juan Latino", und stimmungsvoll berührt uns die Fort ebung der Salvatore Farina’schen Erzählung „Eine Lüge der Liebe“. Dr. H. Albrecht geht sodann näher auf die Wirksamkeit von Werner von Siemens ein, - während ein anschließender Aufsatz es mit der wissenschaftlihen Ausbildung der höheren Verwaltungsbeamten be- schäftigt. Aus dem weiteren Inhalt des „Nundschau“-Heftes er- wähnen wir noch die „Politishe Nundschau“, eine Abhandlung von Paul Reichard über Deutsh-Südwest-Afrika und eine umfangreiche literarishe Rundschau. :

Die am 25. März 1893 im Verlag von J. J. Weber in Leipzig erschienene Nr. 2595 der „Jllustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen; Das Friy Neuter-Denkmal für Chicago. Modellirt von Fr. Engelsmann. General-Lieutenant von Seebeck, commandirender General des X. deutshen Armee-Corps. Verände- rungen in der Uniformirung und Ausrüstung der französishen Infan- terie. Originalzeihnung von N. Knötel. Der im Bau begriffene neue Nheinhafen bei Düsseldorf. Originalzeihnung von H. Otto. Ludwig Lindenshmit. Aus dem Berliner Tattersall. 7 Abbild. Nach dem Leben gezeihnet von Georg Koch : Jüngste Neiterin. Nendezvous an der Barrière. Der alte Herr. Schulreiter. Gesell- \chaftsreiten. Zuschauertribüne. e en Aus den \chweizer Alpen: Der Thaläbs{hluß des Nofegthals bei Pontresina, von der Alp Ota aus gesehen. Nach der Natur gezeihnet von H. Heubner. Hippolyte Taine f am 5. März. Die Einbringung des Wilderers. Nach einem Gemälde von G. Rößler. Tischgebet. A Gemälde von N. Epp. Polytehnishe Mittheilungen. Frauen- zeitung. Moden.

In Nr. 13 von „Schorer's Familienblatt“ findet si eine interessante Schilderung des polynesishen Königreichs auf den Hawaitischen Inseln, die durh Großartigkeit der Naturschönheiten, durch Gesundheit des Klimas und dur Fruchtbarkeit des Bodens unter allen Ländern der Welt eine der ersten Stellen einnehmen. Die ahl der durch 1E Krankheiten, besonders die Lepra oder Aussabkrankheit, mehr und mehr ausfterbenden eingeborenen, Kanaken genannten Einwohner beträgt etwa 40000, während die Gesammtzahl der Einwohner, zu denen Amerikaner, Engländer, Deutsche, Portu- giesen, Japaner und Chinesen gehören, sih auf 94000 beläuft. Die Zukerausfuhr aus den Inseln betru in Peter Zeit über 120 Millionen Kilogramm das Lahr. Mäßig warme Temperaturen, die niht häufig über 30 Grad Celsius kom- men, bewirken dort einen ewigen Sommer. Der TROA ift ges{chmüdckt mit den Bildnissen der Königin Liliuokalani und der Prin- zessin Kajulaniï von Hawaii, einer Abbildung Hawaiischer Frauen bei .der Mahlzeit und einer bildlichen . Darstellung des dem Weltumsegler Cook, ver die P L E vor etwa 115 Sabren entdeckt hat und von den Eingeborenen bei seinem dritten Besuche erschlagen worden ist, auf Hawaii geseßten Denkmals. Außerdem wird in dieser Nummer die in der vorhergehenden begonnene Erzählung „Traute von Hasten“ von B von Moltke fortgeseßt und die Novelle „Der Schmerz“ von Ernst Eckstein beschlossen. Eine focialpolitishe Studie über die Lage der Bergarbeiter in den P L etten Deutsch- lands hat Adolph Schulze beigesteuert. Sanitäts-Rath Dr. Kay, Augenarzt in Berlin, bespriht die Wichtigkeit der Brillenfrage für die Erhaltung und A der Sehkraff des menshkihen Auges.

Der rührige Verlag der weit verbreiteten und-beliebten Zeit- schriften „Mode und Haus“, Große und Kleine Modenwelt“ und

„Illustrirte Wäschezeitung" (technisher Leiter John Schwerin) be-

ginnt mit dem neuen Quartal ein neues interessantes Unternehmen, nämlich ein monatlich in gogem Format erscheinendes, elegant aus-

gestattetes Handarbeitenblatt für die Familie. „agen StELE ist der Titel für diese nüßliche illustrirte Zeitschrift. Jede Nummer enthält ca. 70 Originalvorlagen im Text und ferner eine farbige Lithographie. Das Blatt i in allen Buchhandlungen und Post- anstalten für 75 4 vierteljährlich zu beziehen. Sämmtliche Buch- handlungen sowie die Expedition von „Frauen-Fleiß“ (Berlin W., Magdeburgerplay 5) verabfolgen tostenfreie Probenummern. Nach der Reichhaltigkeit der leßteren ist wohl niht daran zu zweifeln, daß die neue Zeitschrift bei der Damenwelt ebensovielen Beifall finden wird, wie die bereits genannten, aus demselben Verlage hervor- gegangenen.

Verschiedenes. Des Hauses Vorgarten. Praktische Anleitung für angehende Gärtner und Gartenliebhaber zu Anlagen von kleinen Gärten und namentlih von Vorgärten von J. C. Schmidt in Erfurt. Erfurt, Selbstverlag. Wenn noch hinzugefügt wird, daß 20 Garten- vläne und Kostenanshläge gegeben find, pa der Preis des Blichelchen 1 M beträgt, fo ist der Inhalt und Zweck hiermit vollständig an- ezeigt. s Vogelzuhtbuh. Stubenvögelzühtung zum Vergnügen und zum Erwerb und für wissenschaftlihe Zwécke. Von Dr. Carl Ruß, Magdeburg. Creuß'she Verlagsbuhhandlung. N. u. M. Kretsch- mann (M4 1.50). Empfohlen allen, welhe an Vogelzüchtung Freude und Erfolg haben wollen.

Handel und Gewerbe. Bei den Abrechnungs|tellen der Neichsbank sind im März 1893 1 396 613 3004. abgerehnet worden gegen 1 383 425 900 M im Februar d. J., 1 447 798 300 ( im März 1892 und 1 366 365 200 im März 1891.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks

an der Ruhr und in Oberschlesien. ;

An der Ruhr sind am 1. d. M. gestellt 8663, niht rechtzeitig gestellt keine Wagen. :

In Oberschlesien sind am 30. v. M. gestellt 3471, niht recht- zeitig gestellt keine Wagen; am 1. April sind gestellt 2257, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. : : L

HKerlin, 1. April. (WocWhenber1chl für Starke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Mar Sabersky.) la. Kartoffelmehl 19};—20 #4, Ta. Kartoffelstärke 19}—20 M, ITa. Kartoffelstärke und - Mehl 17—19 #Æ, feuchte Kartoffelstärke Frachtparität Berlin 10,60 4, Frankfurter Syrupfabriken zahlen nach Werkmeister's Bericht franco Fabrik 10,40 A, es Syrup 24—244 M, Cap. -Syrup 2565—254 Æ, Cap. -Erport 26-— 264 M4, Kartoffelzucker gelber 24—24} 4, do. Cap. 293—26 M, Num-Couleur 36—37 4, Bier-Couleur 35—36 4, QDertrin, gelb und weiß, Ia. 27}—28 Æ, do. secunnda 25—26 M, Weizenstärke (kleinst.) 34—35 A, Weizenstärke (großst.) 41—42 ä, Hallesche und ce 41—42 M, Reisstärke (Strahlen) 48 bis 49 M, do. (Stüden) 46—47 4, Maisstärke 32 46 nom., Schabe- stärke 30 nom., Victoria-Erbsen 19—22 46, Kocherbsen 15—20 4 grüne Erbsen 16—20 4, Futtererbsen 14—15 A, Leinsa 25—26 M, Linsen, große, neue 36—50 A, do. mittel 30—36 M, do. kleine 18—28 M, gelber Senf 40—48 #4, Kümmel 42—46 M, Mais loco 11—12} M, Due 14—15 Æ, Buchweizen 15 bis 157 1, inländishe weiße Bohnen 16—18 4, weiße Flachbohnen 20—-22 M, ungarishe Bohnen 143—16 H, - galizishe und - russische Bohnen 13—14 4, Wicken 13}3—14 4, Hanfkörner 13—20 M, Leinkuchen 16—17 M, Weizenschale 9I—9} M, Roggenkleie I—95 M, Rapskuchen 13—14} #4, Mohn, blauer 54—60 A, do. weiee 86—95 A nom., Hirse, weiße, 17—18 46 Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.

Vom oberschlesischen Eisen- und Metallmarkt be- ridtet die „Schl. Ztg.“ : Die Aufbesserung in der Lage des oberschlesischen Eisengeschäfts hat auch in der leßten Woche wieder Fortschritte gemacht, fodaß jeßt hon sämmtliche Werke wieder besser beschäftigt werden können. Die Aufträge gehen den Werken im allgemeinen zahl- reicher zu, zumal auh die Händler ihre Schlüsse nunmehr aus- specificirt haben. Daß die Walzwerke gegenwärtig gut beseßt sind, beweisen die zwei- bis dreiwöchentlihen Lieferfristen, die sie \sih- bei Eingang neuer Ordres ausbedingen. Der Export nah Rußland und Numänien dürfte noch längere Zeit rege bletben, da auf Liefecung einzelner Specialitäten vor kurzem niht unbedeutende Schlüsse gethätigt worden sind. Auch das Noheifengeschäft fängt an, sich etwas günstiger zu gestalten, da durch den verstärkten Betrieb der Walzwerke und Ge sich der Consum derartig gehoben hat, daß nicht allein die frishe Production aufgebraucht wird, son, dern zum theil auch schon die Bestände aushelfen müssen. Die Zufuhr an Eisenerzen zu den Hütten hat eine Ver- stärkung erfahren; auch aus dem Auslande werden bereits größere Posten an reiheren Erzen nah hier versandt. Das Geschäft in

alzeisen, speciell in Handels- und Fagçoneisen, ist gegenwärtig recht flott, sodaß fast sämmtlihe Walzenstreken im Revier wieder voll im Betriebe find. In Trägern und“ \tärkerem Baueisen könnte die Nachfrage etwas stärker sein, dagegen hat sie sich für Feineisen und Constructionseisen etwas gehoben, für leßteres namentli von den Eifenbahnwagen- Bauwerkstätten. Auh das Blechgeshäft hat sich E gebessert; sowohl für Feinbleh wie namentlich auch für Stugeifen-Grobblech liegen sowohl aus dem In- wie dem Auslande nicht unbedeutende Aufträge vor. Weniger erfreulich is noch immer die Lage der Stahlwerke, der Mgschinen- und U: fabriken, obwohl au hier {on eine Aufbesserung zu verzeihnen ist. Die Eisengießereten ae ämmtlich schon besser beschäftigt, jedoch insofern ungleich, als solhe Werke, die Röhren und speciell Wasser- leitungsrohre gießen, bedeutende Bestebunoen aufzuweisen haben, die ihnen einen dauernden und lohnenden Betrieb sichern, während einige andere Werke noch nicht voll im Betriebe sind und durh Concurrenz und Preisherabsezung schwer zu leiden haben. pi Bauguß fängt ih die Nachfrage an zu heben, dagegen gehen für Maschinenguß die Bestellungen noch fehr spärlich ein. Draht- und Drahtnägelwerke sind ret flott beschäftigt, haupt- \ächlih ist in den feinen Drahtsorten das Geschäft recht Pefriédigend. Auch die Nöhrenwalzwerke sind in flottem Betrieb und haben den größten Theil ihrer Production zur allmählichen ZILO in den Sommermonaten bereits vers{chlossen. Vom hiesigen Pin markt ist Bemerkenswerthes aus verflossener Woche nicht zu berihten. London meldet éine kleine Preisbesserung. In Blei und Bleifabrikaten ist das Geschäft ruhig. j i

Wie aus Fürth gemeldet wird, betrug im Bezirk des dortigen amerikanischey Konsulats der Export im abgelaufenen Jahre 98 979 M weniger als im Vorjahre. : /

Wie aus Bremen gemeldet wird, is der Senior der Firma. D. H. Waetjen u. Co., Herr Diedrih Heinrich Waetjen gestern Vormittag infolge eines Shlaganfalls gestorben.

Magdeburg, 1. April. W. T. B.) Zutckerbericht. Kornzucker excl., von 929% 17,10, Kornzucker excl., 88% Rendement 16,10, Nachproducte excl., 75%/ Rendement 13,35. Stramm. VBrod« raffinade 1. 28,75. Brodraffinade 11. —,—. Gem. Raffinade mit Faß 28,75. Gem. Melis 1. mit Faß 27,590. Stramm. Rohzucker I. Product oute f. a. B. Hamburg pr. April 15,774 Gd., 15,88 Br.,. pr. Mai 15,95 bez,

16,10 Br., pr. Juli 16,15 bez., 16,20 Br. Stramm.

Halle a. S, 1. April. (W. T. B.) Die hiesige Bank- und Productenfirma Bernhard Lindner ist fallit. Die Eröffnung des Konkurses ist beantragt. Der Inhaber ift are

Leipzig, 1. April.“ (W. T. B) ammzug-Termins- handel. n Plata Grundmuster B. per März —,— K, per April 3,95 4, per Mai 3,974 4, per Juni 4,024 4, per Juli 4,05 Æ, per August 4,074 A, per September 4,10 4, per Oktober 4,10 4, per November 4,125 #4, per Dezember 4,15 46, per Januar

4,15 Æ, per Februar 4,15. Umsay 60 000 kg,

6,00 Br., pr. Juni 16,074 bez,