1912 / 171 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Jul 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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Justizministerium.

_ _Dem Notar Peerenboom in Ründeroth ist der Amtssitz in Saarbrücken angewiesen.

Evangelischer Oberkirchenrat.

_ Zum Pfarrer der deutschen evangelish-lutherishen Gemeinde in Honolulu (Hawaii, V. St. A.) is der Stadtvikar Engel- hardt in Regensburg gewählt und bestätigt worden.

Zum 1. November 1912 ist der bisherige 2. Pastor Dufft zum Ersten, der Pfarrer Wick in Saarbrücken- St. Johann zum Zweiten Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde in Buenos Aires (Argentinien) berufen worden.

Verzeichnis der Vorlesungen

an der Westfälischen Wilhelms-Universität zu Münster für das Wintersemester 1912/13

(15. Oktober bis 15. März).

Die arab. Ziffern geben die Stundenzahl an. Das g (gratis) bedeutet, daß die Vorlesung unentgeltlich ist; tgl. = täglich.

_ Theologishe Fakultät.

Maus bach, Moraltheologie, 11. Teil, 4. Moraltheologisches Seminar, 1 g. Die Zentraldegwen der Kirche, 1 g. Hüls, Homi- setif, 11. Teil, 3. Liturgik des Meßopfers, 2 g. Homiletishes Se- mindr, 1 g Hitze, Staatliche Armenpflege, 2 g. Privatarmenpflege, 2 g. Einführung in die soziale Literatur, 1g. Diekamp, Dogmatische Schöpfungslehre, 4. Eschatologie, 1 g. Dogmatisches Seminar, 1 g. Engelkemper, Die messianishen Weissagungen, 3. Die nat- exilishen Propheten, 2 g. Alttestamentlihes Seminar, 1 g. Gre- ving, Kirchengeshichte des Mittelalters, 1. Teil, 4. Kirchengeschicht- lihes Seminar, 2 g. Meinergz, Die Pastoralbriefe des hl. Paulus, 3. Einleitung in das neue Testament, 1. Teil, 2 g. Neu- tesiamentlihes Seminar, 1 g. Lux, Kirchenrecht, 11. Teil, 3. Ehe- recht, 2 g. Kirchenre(tlihes Seminar, 1 g. Baut, Schöpfung und Grlöfung, 4. Apologetik (Fortseßung), 2 g. Dörholt, Einleitung in die Theologie, 2 g. Methaphysik, 2. Methapbysishe Uebungen, 1 g. Schmidlin, Die katholishen Missionen in den deutshen Schußz- gebieten, 1 g. Dogmengeschihte des christlihen Altertums, 2. Missionsgeschihte der neuesten Zeit, 1 g. Missionsgeschichtliches Seminar, 1 g. Missionstheoretishes Seminar, 1 g. Vrede, Der gesihtlihe Charakter des Johaunesevangeliums, 1 g. Ruland, Bemwertung und A des Menschenlebens nach den Grundsätzen der hristlihen und außercristlihen Ethik, 1 g. Pädagogisch-sit1liche Leitsäge für die Jugendfürforge, 1 g. Cortner, Der Accentus, 1 g. Charakteristik der Kirchentonarten, 1 g. Der traditionelle Choral, 1 g.

Nechts- und Staatswissenschaftlihe Fakultät.

Erman, Römisch-rehtliches Seminar, 1 g. Pandekteneregese mit s{riftlihen Arbeiten, mit Krückmann, 2. Bürgerliches Recht 1: Allgemeiner Teil, 4. Konversatorium über Sachenrecht, 2. Vebungen für Anfänger im Bürgerlien Ret, 2. Uebungen in der Anfertigung von Klausurarbeiten über Bürgerliches Necht, mit Krück- mann, 3. Krücckmann, Schuldrecht, 4. Pandekteneregese mit \riftlihen Arbeiten, mit Erman, 2. Klausurarbeiten über Bürger- lihes Net, mit Erman, 3. Konversatorium über Allgemeinen Teil, 2. Internationales Privatrecht, 1. Lektüre von Neichsgerichtsent\cheidungen, 1 g. Jacobi, Handels- und Schiffahrtsreht, 4. Das Necht der Handels- getellshaft, 1 g. Handelsrechtépraktikum ohne schriftlihe Arbeiten, 1. Zivilprozeßpraktikum mit \{chriftlihen Arbeiten, 2. Zivilprozeß- rechtlides Seminar, in frei zu bestimmenden Stunden, g. Konversa- torium über das Recht der Schuldverhältnisse, 2. von Heckel, Volkswirtschaftispolitik, 4. Volkswirtshaftlihe Uebungen, 2 g. Rosenfeld, Strafrechtlihes Seminar, für Fortgeschrittene, 2 g. Zivilprozeß 1 (ohne Zwangsvollstreckuna), 4. Kirchenrecht, 4. Straf- ret, 4. Deffentlih-rech!lihe Klausurarbeiten, mit Lukas, 2. Konversa- torium über Zivil- und Strafprozeß, 2. Strafrecht und Medizin, 1 g. His, Geschichte der deutshen Rechtsquellen, 1 g. Deutsche Rechts- geschichte, 4. Recht der Wertpapiere nebst Wechsel- und Scheck- 12cht, 2. Lektüre deutscher RNRechtéquellen mit Konversatorium über teutihe Rechtsgeshihte und deutsches Privatrecht, 2. Scchmöle, Allgemeine Nationalökonomie (Nationalökonomie 1), 4. Finanz- wissenschaft, 4. Uebungen des Staatewissenschaftlihen Seminars, 2 g. Lukas, Allgemeines, deutsches und preußishesStaatsrecht, 4. Nehtsphilo- fophie, 2. Rechtsentwicklung in Preußen, 2. Klausurarbeiten auf dem Ge- biete des Staats- und Verwaltungs-, Kirhen- und Völkerrechts, mit Rosenfeld, 2. Ausgewählte Kapitel aus dem Deutschen Staatsrecht, 1 g.

Naendrup. Grundzüge des deutshen Privatrehts, 4. Kolonial-

recht, 1. Uebungen im Bürgerlichen Net, für Fortgeschrittene, 2. Konversatorium über Bürgerliches Net, Handels- und Wechselrecht, an der Hand praktischer Fälle, 2. Sachsenspiegelexegese, 1 g. Thomsen, Strafprozeß, 4. Zivilprozeß 11, 4. Strafretspraktikum, verbunden mit \{riftlicen Arbeiten und Klausuren, 2. Autgewählte Kapitel der Kriminalpolitik, 1. Krüger, Nömischer Zivilprozeß, 2. Sprachlihe Einführung in die Quellen des römishen Rechts, 3. Konverfatorium über System und Geschichte des römischen Rechts, 2. Römisch-rehtlihes Proseminar, 1g. Bürgerliches Necht 111: Saten- r-cht, 4. Ebers, Einführung in die Nechtêwissenschaft, 4. Deutsches und preußisches Verwaltungsrecht, 5. Völkerrecht, 3. Konversatorium über öffentliches Recht, 4. Kirchenrehtlihes Seminar, 1 g. Mo der- fohn, Konverfatoris{e Uebungen übec bürgerlihes" Net unter Be- \sprechung von Entscheidungen des Reichégertchts, 2. Konversatorium über Familien- und Erbrecht, 2. Besserer, Gerichtlihe Medizin (mit Demonstrationen), 2. Többen, liest nur im Sommersemester. Poetsch, Bürgerliches Reht 1V: Familienre&#t, 4. Streifzüge dur die neuere Nechtsgeschichte, 1 g. Busz, Bergrecht, 2. Staats- bürgerkunde, 2. Philosophishe und Naturwissenschaftlihe Fakultät. Hittorf, liest nicht. Stahl, liest nicht. Spicker, beurlaubt. Salkowsfki, anorganische Chemie, 5. Die cyklis@en Verbindungen, 2 g. Chemisches Praktikum, 35. _ Leitung wiff}sen- [chaftliher Arbeiten, mit Ley, 35. Chemishes Praktikum für Studierende der Medizin, mit Kaßner und Ley, 6. Killing, Analytische Geometrie 11, 4. Theorie und Anwendung der elliptishen Funltionen, 2. ODeterminanten und niedere Algebra, 2. lebungen tes mathematischen Oberseminars, 2 g. Uebungen zur ana- lytishen Geomettie, 1 g. Seeck, Römische Geschichte, 4. Uebungen des Seminars für Altertumékunde in der Interpretation griechischer Inschriften, 2 g. Andresen, liest nicht. Erler, Geschihte des Zeitalters der französischen Revolution, 4. Geschichte der Befreiungs- Éiiege 1813—1815, 2 g. Auétgewählte Fragen aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit im Historischen Seminar, 2 g. Lehmann, liest nicht. Sonnenburg, Die Dichtung der Alexandrinetrzeit, mit Interpretationen, 3. Philologisches Seminar Il A, 2g. König, Vebungen im Laboratortum der Land- wirtschastlihen Versuchs\tation, tgl., außer Sa. Nachm., g. Kr oll, Bergil und Ovid, 4. Philologishes Seminar 1, 2 g. Busz, Petrographie, 4. Mineralogie der Silikate, 1 g. Minera- logische und petrographische Uebungen, 2. Anleitung zu selbständigen Arbeiten im mineralogishen Institut, tgl. 8—1 g. von Lilten- thal, Differential- und Integralrechnung, Teil 11, 4. Krümmungé- theorie der Kurven und Flächen, 4. Politische Ariihmetik und Ver- sicherungsmathematik, 2. Uebungen zur Integralrechnung, 1 g- Uebungen des mathematischen Unterseminars, 2. Joste s, Geschichte der althôhdeutshen Literatur mit Pra en Uebungen, 3. Deutsche Vivythologie, 2. Mèittelhohdeutshe Uebungen (Wolframs Parzival), 2 g. Uebungen im germanistishen Seminar, 2 g. Meister, Urkundenlehre, 2. Wirtschaftsgeshihte des Mittel- aiters, 3. Proseminar, 2 g. Spannagel, Brandenburgisch- preuß dhe Geschichte, 4. Parlamentarismus und parlamentarische

/ 19. Jabrbundert, 1 a. Uebungen zur hrenberg, Blütezeit der italienischen Renaissance, 2. e und die venezianische Malschule, 1 g. Kunsthistorische ungen, 1. Schmidt, Erperimentalphysik (Elektrizität und Optik), 5. Physikalishes Praktikum für An- fänger, mit Matthies, F u. 6. Physikalishes Praktikum für Fortgeshrittene, mit Konen, tgl.,, außer Sa. Lahm. Physi- falishes Sewinar, j Konen und Matthies, 1 g. Ballowiß, Systematische Anatomie des Menschen, I. Teil, 5. E ungen, 30. Zellen- und Gewebelehre mit Demon- trationen, 3. Der Orogenitalapparat des Menschen, 1. Zoologis- zootomisches Praftikum für Mediziner und Naturwissenschaftler, mit vergleihend-anatomishen Demonstrationen, 3. Anatomishe Demon- strationen, 1 g. Anleitung zu selbständigen wissenschaftlichen Unter- juhungen für Geübtere. täglich außer Sa. in Stunden nah Uebereinkunft g. Rosemann, Etxperimental- physiologie, Il. Teil, 5. Physiologishes Praktikum, mit Krum- macker, 4. Die Sinnesorgane des Menschen, 1 g Anleitung zu selbständigen wissenshaftlihen Arbeiten, täglich nach Uebereinkunft. Koepp, Griechische i in der Kunst des Altertums, 3. Dle Denkmäler der griechischen Vorzeit und die homerischen Gedichte,“ 1 g. Ar@äolegische Uebungen, 2g. S{hwering, Lessing, Herder und die Sturm- und Drangperiode, 3. Geschichte der westfälishen Dichtung, 1. Gottfried von Straßburg, 1 g. Deutshes Seminar, 2 g. Deutsches Proseminar, 1 g- Donn, Histortshe Syntax der griechischen Sprache, 4. Einführung în das Altnordishe und Erklärung aus- gewählter Lieder der älteren Edda, 2. Sprachwissenschaftlihe Uebungen, Abt. 1, 1; Abt. 11, 1g. Becher, Einführung in die Philosophie dur thre Geschichte, 2 Uebungen über Hauptprobleme der Philo- fophie im Anschluß “a# die Vorlesung, nah Vereinbarung, g. Uebungen zur Philosop der Biologie, nach Vereinbarung, g. Correns, Speziele Botanik, 5. Mikroskopisher Kursus, 3. Kursus im Untersuchen von Drogen und Drogexpulvern mit dem Mikrofkop, 3. Kursus im Untersuchen von Nahrungs- und Genußmitteln (aus dem Pflanzenreih) mit dem Mikroskop, 3. Kolloquium über neue botanis(e Literatur, 1 g. Anleitung zu wissenschaftlichen botanischen Arbeiten täglih außer Sa. Metñardus, Geographie von Asien, 4. Der Kreislauf des Wassers, L Geographishe Uebungen, 2 g. Keller, Beowulf, 3. Tennvyson Und Browning, 2. Englisches Seminar, 2 g, Grimme, Hebräische Grammatik, 2. Elemente der assyrishen Schrift und Sprache, 2. Syrishe Uebungen, 2. Geschichte Babyloniens und Assyriens, 1 g. Hebräishe Uebungen, 1 g. Wiese, Kristtan von Troyes Leben und Werké"und Erklärung des Cligès, 3 Französische Literaturgeshichte des 18. Jahrhunderts, 2. Romanisches Seminac, 2 g. Gey ser, Psychologle mit besonderer Berücksichtigung päda- gogisher Fragen, 5. Uebungen über Aristoteles, reoè duxyis, 1 g. Stempell, Spezielle Zoologie, 5. Die tierishen Parasiten des Menschen, 1. i eme Abstammungslehre, 1 g. Anleitung zu selbständigen wissenshaftlihen Untersuhungen, tägli, in Stunden nah Uebereinkunft. Zoologis{ches Seminar (Vorträge und Uteratur- besprehungen: Stempell ü hienemann, 1. Museums- und Samm- lungétechnif: Stempell, 3 estimmungsübungen : Thienemann, 2). Phili ppi, Quellenkritis@W& Uebungen, 1 g. Cauer, Homerische Probleme, 2. Aufgaben Und Methoden des deutschen Unter- richts, 1. Kaßner, Maßanalyse, 1 g. Organische Chemie mit be- sonderer Berüctsichtigung dex Medizin und Pharmazie, 4. Kolloquium über pharmazeutische Präparate und die Gegenstände des deutschen Arzneibuhs, 1. ‘Ausgewählte Kapitel der chemishen Tehnokogie mit besonderer Berücksichtigung der Technologie des Wassers, 1. Pharma- zeutisch-chemiiche und torifologishe Uebungen im Laboratorium, 25. Chemisches Praktikum sür Mediziner, mit Salkowski und Ley, 6. Cinenkel, Uest niht. Konen, Einführuug in die theoretische Physik, 4. Uebungen zur Einführung in die theoretishe Physik, 1 g. Physikalishes Praktikum für Fortgeschrittene, mit Schmidt, täglich, außer Sa. nahm. Uebungen in Demonstrationêversuchen und in der Anfertigung einfaher Apparate, mit Ley, 3. Pbysikalishes Seminar, mit Schmidt und Matthies, 1 g. Mün icher, Geschichte der orieGischen Poesie bis zum Ausgange der klassishen Zeit, 4. Phisologisches Semizär, Abt. 1, 2; Abt. 11 B., 2 g. Ley, Physikalische Chemie f, 24 Chemisches Kolloquium, 1 g. Anleitung zu wissenschaftlichen Arbeiten, mit Salkoweki, -35. Chemisches Praktikum für Mediziner, mit Salkowski und Kaßner, 6. Anleitung zu Demonfstrationsverfuhen, mit Konen, 3. Tobler, Beurlaubt. Wegner, Geologie Il, 2. Geologie Uebungen, 2. Geologie der Kolonien, 1. Anleitung zu geologischen Arbeiten, tgl. g. Arneth, Geschichte der Medizin, 1 g. Allgemeine ärztlihe Technik und Krankenpflege, 1 g. Apffelstaedt, Poliklinik für Zahn- und Mundkrankheiten, 5. Kurse der zahnärztlihen Technik, 30. Kurse der konservierenden Zahnhbeilfunde, 30. Entwicklung, Anatomie und Pathologie der Zähne, 3. Ueber Abtdrucknehmen, 1. Simon, Religiorsges{ichtlihe Darstellungen in christlicher Beleuchtung: Weltreligionen, 1 g. NRömerbrief (Auswahl), 1 g. Vandenhoff, Hebräische Grammatik, 11. Teil, 3. Hebräische Uebungen, 1. Hebräishe Archäologie, 111 Teil, 1. Aramäische D 1. Krummacher, Physiologie des Harns, 1. Grundzüge der Physiologie für Studierende der Zabnheilkunde und des höheren Lehramtes, 2. Physiologishes Prak!ikum, mit Rosemann, 4. Schmidt, Sansfritgrammatik, 1. Kursus, 2. Sanskritgrammatik, IT. Kursus, 2 g. Einführung in das Pali, 1. Scchmißtz- Kallenberg, Die Quellen der mittelalterlihen Geschichte, 2. Lektüre eines mittelalterlichen Historikers, 1 ‘g. Bömer, Chemie der Nahrungs- und Genußmittel, 2 g. Nepetitortum der Nahrungs8mittelhemie, 1 g. Ko ch, Geschichte der deutschen Plastik im 19. Jahrhundert, 1. Geschichte der italtenishen Plastik zur Zeit der Frührenaissance, 1. Rembrandt, 1. KunsthistorisheUebungen, 1. Koppel - mann, Einführung in die Weltanschauungsfragen, 1 g. Brodersen, Knochen- und Eelenklehre, 38. Situs viscerum des Menschen, 2. Voigt, Geschihie Roms und der Päpste im Mittelalter jeit dem 13. Jahrhundert, 2. Gottlob, liest niht. Hielscher, Völker- pfyologie, 1. Matthies, Kinetishe Gastheorie, 2. Physikalisches Praktikum, mit Schmidt, 3 u. 6. Physikalishes Seminar, mit Schmidt und Konen, 1 g. Thienemann, Tiergeographie, 1. Zoologisches Seminar (Vorträge und Literaturbe)prehungen: Stempell und Thienemann, 1. Museums- und Sammlungs- technik: Stempell, 3. Bestimmungsübungen: Thienemann, 2). Witte, Einfübrung in die Papyruskunde, 2. Philologishes Seminar, Abt. 111, 2. Griecisher Anfängerkursus, 1. Teil, 3. Griechischer Anfärgeikursus, 11. Teil, 2. Bombe, Impressionismus, 1 g. Barock und Nokoko, 2. Timpe, Synthetishe Geometrie, 3. Gra- phische Statik, 2.. Uebungen zur graphischen Statik, 2 g. Uebungen zur Ausgleihungsrechnung, - mit Schewior, 1 g. Braun, e- \shihte der Paoilojophie von der Renaissance bis Kant, 2. Einführung in die moderne Pädagogik, 2. NRomantishe Philo- sophie und philosopbishe Romantik, 1 g. Hase, Englisches Seminor, 2 g. Englishe Stilübungen im Anschluß an A. Schröers Englische Uteraturgeschihte, 2. Englishe Konver- fationsübungen im Anschluß an Sefton Delmers English Literature, 2, Mittlih, Autgewähblte Kapitel der französischen Grammatik, IV. Zeil. Mündliche und \christliche Uebungen, 2. Französische Sprech- und Vortragésübungen im Anschluß an die Lektüre von Victor Bugos „Hernani“, 2. Romanisches Seminar, 2 g. F LaNmann, Beobachtung und Theorie der veränderlihen Sterne, 2. Anfangs- gründe der Bahnbestimmung bei Kometen und Planeten, 2. Uebungen im Beobachten und Rechnen, 2 g. Die Firxsterne, 2 g. Niessen, Musiktheoretiske Uebungen für Anfänger, 1 g. Musik, theoretishe Ueb: ngen für Fortgesrittene, 1 g. Chorgesangübungen, 2 g. Seidel, Einführung in die fonservierende Zabnheilkunde, 2 Die Nöntgenstrahlen als diagnoflisches Hilfemittel in der Zahnheilkunde, 1. Schewior, Grundlagen der Landesaufnahme, mit Einschluß der kolonialen Arbeiten, 2. Ausgleihung der Beobachtungsfebler in der Geodäâsie, 2. Uebungen zur Ausgleichung der Beobachtungéfebler, mit Timpe, 1 g. Geographisbe Ortsbesttmmung : Uebungen im Beob- achten und Nechnen, nah Vereinbarung, g. Sachse, Die Technik

Parteien in Deut neueren Geschichte,

des Sprechens, mit praktishen Uebungen, 2. Die Kunst des Vor- trags, mit praktischen Uebungen, 1 g.

und Montag naqhm.,

Karst, Elementare ‘Uebungen im Freihandzeichnen, Malen und Modelieren, 2 g., Künstlerishes Zeichnen, -Malen und -Modellteren, Skizzieren nah Innen- und Außenarchitekturteilen, 2. Anatomisches Zeichnen und Modellieren; für Fortgeschritten2 Porträt- und Akt. zeihnen nah lebenden Modellen. Mathematisces Zeichnen, für An- fänger 4, für Fortgeschrittene 3. Pflanzen- und Tierzeichnen für Naturwissenschafrler, mit Jacobfeuerborn, 2. Künstlerische Schrift, Kopieren alter Handschriften, 1.

Wegener, Fehtunterriht im Säbel-, Rapier- und Stoßfechten, tgl. 8—6. Kontrafehten der Korporationen, tgl. 8—7. Turnunter- rit, f; Riefe, Tanzunterriht. Deckwiß, NReitunterriht.

_ Auch im Wintersemester 1912/13 wird vorauésihtlih ein staat- liher Kursus zur Ausbildung von Turn- und Shwimm- lehrern abgehalten werden. Näheres über Zeit und Einrichtung des Kursus sowie über die Zulassung wird #. Z. am Schwarzen Brett bekannt gegeben werden.

Münster, 15. Juli 1912.

De Hleltor der Westfälishen Wilhelms-Unirersität. Meister. :

Nichkamkliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 19. Juli.

Während der weiteren Abwesenheit des Großherzoglich badischen Gesandten werden die Geschäfte der badischen Gesandtschaft von der Königlich bayerishen Gesandt- schaft geführt. i :

Der Königlih dänische Gesandte von Hegermann- Lindencrone hat Berlin verlassen. Während seiner Ab- wesenheit führt der Legationssekretär Kruse die Geschäfte der Gesandtschaft.

Der Präsident des Konsistoriums der Provinz Branden- burg, Wirklicher Oberkonsistorialrat Steinhausen ist auf Urlaub nah Misdroy abgereist.

Am 22. August 1911 konnte an dieser Stelle über die wesentlihen Ergebnisse der Washington-Konferenz 1911 für gewerblihen Rechts\chut berichtet werden. Der französishe Text der Washington-Akte wurde im Blatt für Patent-, Muster- und Zeichenwesen, S. 207, am 30. August 1911 veröffentliht. Nunmehr sind den Bundesregierungen die Vorlagen zugegangen, mit denen die Zustimmung des Bundes- rats und des Reichstags zu dem Abschluß des völkerrecht- lichen Vertrags eingeholt und die erforderlihe Ergänzung des inneren deutshen Rehts im Wege der Geseßgebung her- gestellt werden soll. Der Text der revidierten Pariser Uebereinkunft vom 2. Juni 1911 is ins Deutsche E und zur Erläuterung des Jnhalts des Vertrags ist eine Denkschrift ausgearbeitet. Die in einem engeren Kreise von Sach- verständigen gepflogene Beratung hat zur Aufstellung des Entwurfs eines Geseßes zur Ausführung der revidierten Pariser Uebereinkunft geführt, der mit der Uebereinkunft selbst dem Reichstag alsbald nah seinem Zusammentritt Ende November d. J. vorgelegt werden soll. An der Regelung der Materie find weite Kreise des deutschen Erwerbslebens beteiligt. Insbesondere soll mit den über die sogenannten Verbands- zeichen geplanten Vorschriften ein vielfah empfundenes Bedürfnis nah Warenzeihen erfüllt werden, die nicht für Einzelne, sondern für genossenschaftlich zusammen- geschlossene Betriebé geschüßt sind und den Mitgliedern mittel- bar zugute kommen; dieser Teil des Geseßentwurfs wird außer den gewerblichen Kreisen namentlih auch landwirtschaftliche Vereinigungen interessieren. Damit alle, die es angeht, schon jeßt Stellung nehmen können, werden die im Reichsamt des Jnnern hergestellten Vorlagen in der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staats- anzeigers“ veröffentlicht.

Laut Meldung des „W. T. B. find am 17.6. M. S. M. S. „Geier“ in Korfu, S. M.S. „Jltis“ in Canton und S. M. Flußkbt. „Tsingtau“ in Hongkong eingetroffen.

Srofßbritannien und Frlaud.

Der Ergänzungsflottenetat ist gestern veröffentlicht worden und wird am Montag im Unterhaus zur Besprechung gelangen. 99 000 Pfund Sterling sind darin vorgesehen für eine Vermehrung des Mannschaftsbestandes um 1500 Mann. In Ergänzung des Flottenetats sind an Mehrausgaben vor- gesehen 296 000 Pfund Sterling für Schiffsbauten, 315 000 für Schiffsmaschinen, 54 000 für Geschütze, 97 000 für Munition und Torpedos, 20 000 für die Anschaffung von Luftschiffen, Der Rest ist für Löhnung, Proviant usw. bestimmt. Eine Er- läuterung. ist dem Ergänzungsetat nicht angefügt, auch Angaben über die Art der Ergänzungsbauten sind nicht darin enthalten.

Portugal.

Nach einer Blättermeldung aus Braga sind dort mehrere Personen verhaftet worden, darunter drei Offiziere und mehrere Unteroffiziere der Garnison. Die konstitutionellen Garantien sind dort aufgehoben worden.

Türkei.

, Der Senat hat gestern die Gesezesvorlage, betreffend die Kriegssteuerzushläge, angenommen. Wie „W. T. B.“ meldet, trat D\hawid für eine Bestätigung der Geseßzesvor- lage ein und erklärte, es stehe seinem Nachfolger frei, das Geseß wieder aufzuhebeu.

In der vergangenen Nacht haben, obiger Ouelle zu- folge, aht italienishe Torpedoboote die Dardanellen wischen Soganligere und Baykuschtepe angegriffen. Die Fe tungswerke erwiderten das Feuer. Zwei Torpedoboote sollen gesunken, ses beschädigt worden sein.

Jnfolge des Angriffs der Jtaliener auf die Dardanellen dauerte der Ministerrat die ganze Nacht an. Nach dem Ministerrat machten die Minister die Mitteilung, daß Tewfik Pascha das Großwesirat angenommen habe.

Amercifïa.

Im Austrage der britishen Regierung hat laut Meldung des „W. T. B.“ der Botschaftsrat A. Mitchell-Fnnes dem Staatssekretär Knox einen R Protest gegen die Panamakanalbill überreicht

Asien.

Laut Nachrichten des Grenzkommissars in Tiflis ist die cussishe Grenzzone von den Schachsewennen, die sich in e Landesinnere zurückgezogen haben, vollständig ge- säubert.

Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, sind wichtige Communiqués zwischen den Regierungen Rußlands und Japans gewechselt worden, die die Abmachungen von 1907 und 1910 ergänzen. Es handle sich dabei um die Abgrenzung der gegenseitigen Jnteressensphären, und zwar der rassischen in der äußeren Mongolei und in der nördlichen Mandschurei und der japanischen in der inneren Mongolei und in der südlihen Mandschurei. Unter Jnnerer Mongolei f derjenige Teil der Mongolei zu verstehen, der früher so bezeihnet worden sei. Die Communiqués, die durch die Revolution in China und die späteren Anleiheverhandlungen notwendig geworden seien, hätten eine klare Verständigung der beiden Mächte über die chinesishe Frage ergeben und eine Entente von großer Wichtigkeit für die Erhaltung des Friedens im fernen Osten gezeitigt. Für das englisch-japanishe Bündnis sei diese nur in zweiter Linie von Bedeutung.

Afrika.

Nach Meldungen des „W. T. B.“ befindet sih das ganze Dukkalagebiet zwischen Marrakesch, Masagan, Asemmur und dem Umerrebia im Aufruhr. s

Die Ait Yussi und Beni Mgild haben beschlossen, si gegenseitig zu unterstüßen, aber eine Defensivhaltung zu beobachten. Die aufständischen Hayaina haben dem Rogi, der noch immer an der nördlichen Grenze ihres Gebietes steht,

Hilfstruppen gesandt. Australien.

Das Abgeordnetenhaus hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, einstimmig einen Antrag angenommen, in dem erklärt wird, daß jedes System, nah dem den amerikanischen Schiffen, die den Panamakanal benußen, eine Vergütung oder Er- mäßigung zugestanden wird, den australischen Jnteressen \{häd- lich fein würde. Der Premierminister Fisher erklärte im Laufe der Erörterung, er hoffe, daß die Angelegenheit bald freundlich beigelegt sein werde.

Statistik nud Volkswirtschaft.

Die Einwanderung nah Brasilien in der ersten Hälfte des Jahres 1912.

Nach einer vom brasilishen Ackerbauministerium veröffentlichten Statistik sind, wie ,„W. T. B.* berihtet, in der ersten Hälfte des Jahres 1912 in den verschiedenen brasilishen Häfen 86554 Ein - wanderer angekommen, 29 162 mehr als in der gleihen Periode des vorigen Jahres und 45 262 mehr als im ersten Halbjahr 1910. Die Einwanderer waren haupt\sählich Portugiesen, Spanier, Russen und Italiener.

Zur Arbeiterbewegung.

Die seit dem 3. Juni auéständigen Arbeiter der Deutschen Steinzeugwarenfabrik. Friedrihsfeld nehmen, wie die „Köln. Ztg.“ aus Mannheim erfährt, die Arbeit am Montag mit den ihnen {on vor dem Ausftand gemachten Angela usen wieder auf.

Beiden Parteien angehörige Parlamentsmitglieder aus ‘den Londoner Wahlkreisen haben, „W T. B.“ zufolge, Vorschläge zur Beilegung des Ausstands der Londoner Hafen- arbeiter auf der Grundlage der unverzüglihen Rückkehr zur Arbeit, Berücksichtigung der Beschwerden und Wiedereinstellung der Aus- ständigen ausgearbeitet. Der Ausstandsaus\chuß hat Giwiderung darauf entschieden dagegen verwahrt, daß ih irendwelhe Personen selbs dazu aufwerfen, den Arbeitnehmern, obne mit ihnen beraten zu haben, Bedingungen zu stellen, die deren Interessen zuwiderliefen. Der Aus\{chGuß erklärt die Vorschläge für einen hinterlistigen Versuch, die Arbeiter zur Wieder- aufiahme der Arbeit ohne Anerkennung der Transportarbeiter- b'reinigung zu zwingen, und fügt hinzu, die Bedingungen der Arbeiter selten, daß die aus den früheren Streitigkeiten berrührenden Ab- machungen innegehalten würden- Sie würden die Arbeit unter keinen anderen Bedingungen wieder aufnehmen. (Vgl. Nr. 170 d. Bl.) Aus Liverpool wird gemeldet, daß sich die Dockarbeiter noch immer weigern, die Arbeit in Birken head wieder aufzunehmen.

In Dünkirchen haben, wie „W. T. B.“ meldet , die Hafen - arbeiter beschlossen, an die französishen und ausländischen Hafen- arbeiter einen dringenden Aufruf zu erlassen, in den allgemeinen Ausstand zu treten. (Vgl. Nr. 169 d. Bl.) j De _ Vus New York wird der „Frkf. Ztg.“ telegravhiert, daß die Berlader der Ozeandampferlinien in eine Lohnbewegung eingetreten sind.

(Weitere „Siatistische Nachrilßten“ \. i. d. Dritten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Erfolge der Berufsvormundschaft in deutshen Großstädten.

_ Die Berufs- oder Sammelvormundschaft wurde zuerst im Jahre 13386 von der Armenverwaltung der Stadt Leipzig eingeführt. vergingen dann eine Anzahl Jahre, bis andere Städte sich auch zur Éiateliiva besoldeter Berufsvormünder für die städtischen unehe- lihen Waisen und sonstigen Kinderpfleglinge (Ziehkinder) entshlossen, weil ja dieses System einen Bruh mit der bisherigen freiwilligen Vormundschaftspflege bedeutete und weil man auch über die !inanziellen Erfolge noch nicht im klaren war. Bei näherer Würdigung stellte fich aber heraus, daß mit dem Anwachsen der Zahl der unehe- lien, verlassenen und verwaisten Kinder dcch eine \chärfere Heran- ztehung der Alimentationspflihtigen und eine besondere gesundheitliche und erzieherishe Kontrolle dieser Pfleglinge si immer nötiger machte und daß man diese Aufgabe am besten durch berufsmäßige Aufsicht lösen kann. Auch braucht man die Prinzipien einer Mitwirkung frei- vi Ee in dieser Fürsorge niht zu verleßen, wenn von vornherein für folche Helfer ein ersprießlihes Wirken durch Gewährung eines berehtigten Einflusses wohlmeinender Kinderliebe garantiert wird. So wurden denn bei Ergänzung der Berufs- und Sammel- vormundschaft, namentlich dur ehrenamtlihe Aufsichtödamen, in jeder Beziehung günstige Erfahrungen erzielt, und als man anfing, diese Erfahrungen planmäßig durch das „Archiv deutscher

erus8vormünder“ zu sammeln und durch alljährlihe Berufs- Lormündertage, durch eine ausgedehnte Literatur, inèbesondere au durch die großstädtischen Armenpflegeorgane, zu erörtern, fand die Berufs- und Sammelvormundschast zunächst in den deutschen Groß- städten fast allgemeinen Eingang. Heute hat diese Art Pfleglings-

fürsorge sih nit nur etne große Anzahl Stadt- und Landgemeinden erobert, sondern sie ist bereits durch besondere Geseße für mehrere deutsche Staatsgebiete zur Einführung gelangt. Aus den in amtlichen Armenpflegeorganen niedergelegten Erfah- rungen neuester Zeit im berufsvormund!caftlihen Wirken teilt die „Sozialkorrespondenz“, das Organ des Zentralvereins für das Wohl der arbeitenden Klassen, einiges mit. Danach berihtet das Waisen- und Fürsorgeamt in Bochum, daß das Eingreifen der Berufspor- mundschaft ein über Ecwarten gutes finanzielles Ergebnis gezeitigt habe, ohne daß bei der Anwendung von Zwangsmaßregeln gegen die Zahlungs- pflichtigen jemals der Umstand aus dem Auge gelassen worden sei, daß die Stellung und die Lebenélage des unehelichen Kindes nur dann gesichert sei, wenn etne Verehelihung der Eltern erfolge. Aber auch die ehrenamtlihe Mitwirkung von Aufsichtsdamen, die zunächst bei der amtlichen Uebernahme der Vormundschaftspflege eine erhebliche Abschwächung dur den Austritt vieler Helferinnen erfahren habe, sei nicht nur wieder auf ihre frühere Stärke angewachsen, sondern habe si vergrößert. Gegen 129 im Vorjahre standen im leßten Jahre 145 Damen der Berufsvormundschaft ehrenamtlih zur Verfügung. Der Berufs- vormund erklärt, daß das Mitwirken der Damen ihm sein Amt wesentli erleihtere, auch sei ihr Mitwirken ganz besonders geetgnet gewefen, das anfänglihe Mißtrauen der unebelihen Mütter gegen die Einmischung der Behörde in ihre Privatangelegenheiten immer mehr zu beseitigen. -

__ Die Armenbverwaltung von Magdeburg, wo 1906 die städtishe Berufsvormundschaft eingeführt wurde, stellt fest, daß troß aller Ausgaben für den Berufsvormund eine erhebliche Entlastung der Armenverwaltung eingetreten sei. Der Berufsvormund habe vom 1. April 1910 bis zum 31. März 1911 84600 4 an Alimenten herausgebolt! Der Schuß, namentlich der Ziehkinder, durch einen erfahrenen Berufsvormund sei ein viel besserer als früher. Ein Beriht des Amtsrichters Sorgerfrey in Wolmirstedt weist auch darauf hin, daß die Kosten der Berufsvormundschaft der Allgemeinheit auferlegt würden, während früher die Großeltern und Verwandten der unehelihen Kinder, die doch meistens den wirt- shaftlich {lecht gestellten Volkskreisen angehörten, die Last der Vor- mundschaft in der Hauptsache, insbesondere durch Arbeitsversäumnis, zu tragen gehabt hätten. Die Berufsvormundschaft fördere also eine Entlastung der wirtshaftliß Schwachen. e

Das Waifen- und Armenamt in Frankfurt a. M. veröffent- licht als Beleg für die finanziellen Erfolge der Sammelvormund- chaft, die dort seit dem 6. November 1907 eingeführt ist, folgende interessante Ziffern : Angelegt Nechnungs- Einnahme Ausgabe in Svackütetn jahr für die Mündel A Áh Á

1908 25 264,40 10 973,48 14 290,92 1909 78 811,87 43 645,12 395 166,79 1910 130 950,85 35 072,74 45 878,11 1911 213 688,56 112 840,51 100 848,05

196483,83.

Das Amt bemerkt hierzu noh: „Wenn man auh nicht annehmen ann, daß ohne die Tätigkeit des Sammelvormunds die vorstehenden Beträge den unehelihen Kindern völlig verloren gegangen wären, fo ist doch wohl die Vermutung berechtigt, daß der größere Teil dieser den unehbeliGen Vätern abgenommenen Alimente ohne das energische Eingreifen des Sammelvormunds für die Kinder niht gesichert worden wäre.“

Ueber die im Interesse der Mündel erzielten finanziellen Erfolge der 1907 in Dresden eingeführten Berufsvormundschaft wird bemerkt: Es wurden durch das städtishe Fürsorgeamt eingezogen : 1907 von 132 unehelichen Vätern 22 655 M, 1909 von 770 Vätern 102 124 M, 1910 von 1209 Vätern 150058 # und 1911 bis Ende November 224 692 #4. Diese Beträge find in der Hauptsache von \chwierigen und unsihheren Zahlern hereingebrawt worden. In vielen Fällen gelang es außerdem (und zwar tin- der -reihlihen Hälfte aller alleN die Väter zu freiwilligen fortlaufenden Zahlungen zu bewegen.

ie Gerichte verurteilen die Väter in der Regel zur Zahlung von monatlih 20 S.

Kunst und Wissenschaft.

Gesamtsizung der Königlich Preußischen

Wissenschaften am 11. d. M. unter

Sekretars Herrn RNRoethe \prach Herr

Deusler über den syntakti]che Stil der alt- isländishen Prosa. Man hat bisher fast nur auf die gemeinsamen Züge der Sagasprache geachtet. Es gilt den Versuch, au dem bei- zukommen, was einzelne Werke oder Gruppen unterscheidet. Dahin gehören : das Stärkeverhältnis der einfahen und der zusammen- geseßten Perioden; die Verbreitung und Art der Vordersäße und der Schaltsäße; die Silbenzahl (Hebungszahl) der einfachen Perioden ; gerade Wortfolge ohne Partikel in der Saßspiße. Man kann leichtere und shwerere Stile sondern, eine „mündlihe“ und eine „literari\{e“ Prosa. Snorri gehört in das zweite Lager. Tertkritishe Schlüsse er- geben \sich für die Njála und die Egils Saga. :

Herr Burdach legte den zweiten Teil von Faust und Moses vor. Das Gebet, das im Koran Moses bei der göttlichen Flammen- ersheinung spriht, dient Goethe in seinem Beichtbrief an Herder (Iuli 1772) als \symbolischer Ausdru für den Zustand seines Innern. Die Beziehungen zur Konzeption des „Mahomet“, zu Herders Lehren über die menshliche Urkultur des Orients, über das Gefühl als den menschlihen Ursinn, über Moses als Urmagier, d. h. den treuesten Bewahrer göttliher Magie in der Mosaishen Schöpfungsgeschichte, und die Nachklänge dieser Gedanken in den Faustmonoldgen des ersten und zweiten Teils werden erörtert. i

Die Akademie genehmigte die Aufnahme einer von Herrn Liebisch in der Sigung der physikalisch-mathematishen Klasse vom 27. Juni vorgelezten Abhandlung des Herrn Professors Dr. Arrien Johnsen in Kiel: „Die. Gesteine_ der Inseln S. Pietro und S. Antioco (Sardinien)* in den Anhang zu den Abhandlungen der physikalis{- mathematishen Klasse 1912. |

Der Vorsigende legte den von dem Generalsekretar Professor Dr. H. ODragendorff eingesandten „Jahresberiht des Kaiserlich Deutschen Archäologishen Instituts über das Rehnungsjahr 1911* vor. Herr C onze überreichte im Namen des Herrn Majors Berlet dessen mit Unterstüßung der Akademie in den Monaten September bis Dezember 1903 aufgenommene und in den folgenden Jahren vollendete Karte der Pergameni schen Landschaft. Das Blatt wird wie Herrn Berlets früher ebenfalls von der Akademie unterstüßte Karte Pergamon und Umgebung im 1. Bande der „Altertümer von Pergamon“ erscheinen, außerdem aber beide Blätter zusammen in einer Einzelausgabe. Herr von Auwers überreihte den Ersten Band seiner Bearbeitung der Bradleyschen Beobachtungen an den alten Meridianinstrumenten der Greenwicher Sternwarte: Die Beob- ahtungen am Mittagsfernrohr 1743—1750 (Leipzig 1912). Herr von Wilamowiß-Moellendorff legte vor: Inscriptiones Graecae. Vol. XI, Fasec. 2, enthaltend das 2. Heft der unter Leitung der Aca- démie des Inscriptions et Belles-Lettres zu Paris von F. Dürrbach bearbeiteten Delishen Inschriften (Berolini 1912), Es wurde ferner vorgelegt die 33. Lieferung des „Tierreihs“: Reptilia. Lacertilia. Eublepharidae, Uroplatidae, Pygopodidae, bearbeitet von Pro- fessor Dr. F. Werner (Berlin 1912). E

Die Akademie hat Herrn Stumpf zur Weiterführung des von ihm begründeten Phonogrammarchivs 1000 4 und e die philo- ophisch-historishe Klasse dem Museum für Völkerkunde in Lübeck zur

froyenlliquag eines Werkes über die Pangwe-Neger 1000 #4 be-

willigt.

In der Akademie der dem Vorsiß des

Land- und Forsftwirtschaft. Getreidemarkt in Jtalien im Monat Juni 1912.

Weichweizen: Der Monat Juni stand im Zeichen eines überaus großen Warenandrangs bei gleichzeitiger weihender Tendenz der auswärtigen Märkte. Gegenüber diesen Einflüssen konnte das Ergebnis nur eine lokal \char erau Depression des hiesigen Marktes sein, umsomehr, als in Oberitalien die Weizen der neuen Ernte infolge günstigen Wetters früher als vorauszusehen greifbar wurden und infolgedessen das Detailgeschäft nah dem Hinterlande bis auf ein Viertel des bisherigen Umfanges zurückging. Der ungewöhnliche Ra war eine Folge der Aufhebung der Dardanellensperre fowie der Ankünfte aus Argentinien. Die Ernte in Oberitalien ist schwahmittel, in Unteritalien dagegen \{wach, teilweise sogar sehr schwach. Die Müller in Unteritalien, die das diesjährige kleinkörnige geringe argentinische Produkt niht verarbeiten können und infolge- dessen au nichts gekauft hatten, zahlen daher für Weizen erheblich böbere Preise. :

Hartweizen: Unter dem Druck günstiger Ernteaussichten in Rußland haben die Preise weiter nachgegeben. Seit einigen Tagen ist die Tendenz gebessert, da man befürchtet, daß die anhaltenden Niederschläge in Rußland einen \s{ädlichen Einfluß auf die Ernte haben können. O

Hafer: Da die Umsäße sich seit Monaten auf die argentinischen Herkünfte beschränken, hat auch in diesem Artikel die Verspätung in den Ankünften große Verluste verursaht, da jeßt bereits die in- ländishe Ware verfügbar ist und um 2—3 Lire weniger als vor drei Wochen bezahlt wird.

Mais: Für halbwegs gute hier angekommene Ware wird noch immer Prämie bezahlt. Juli—August verschiffbarer Platamais hat im Preise stark nachgegeben.

Nach Mitteilung aus Bankkreisen führte Italien ein an Weizen vom 1. Juli 1911 bis 20. Juni 1912 1 035 000 t gegen 1 444437 t in der gleichen Periode des Vorjahres, mithin weniger 409 437 t.

Die Getreidevorräte in Genua betrugen sDägunaiveile am: 31. Mai 1912 30. Juni 1912

dz dz 205 000 267 060 20 000 15 000 Mais . 16 000 11 000 Hafer . e 1 300 10 0009 M i a S 700

Nach Savona wurden im Monat Iuni 1912 2992 t Weizen eingeführt, wovon nichts auf Lager blieb.

Die Getreidepreise stellten sich am 12. Juli 1912 cif Genua für 109 kg wie folgt: Ulka Taganrog, 21 Frs., desgl. Altjult 20,75 Frs., B. A., de8gl., August-Oktoberverschiffung, 205 Frs., B. A., Donau- weizen, 78—79 kg, 204 Frs8., desgl., 79—80 kg, neue Ernte, 22,75 Fr8., desgl., Altjuli, 21,50 Frs. B. A., desgl, 718—79 kg, September- Dezemberverschifffung, 205—21 Frs., Plataweizen, 74—7% kg, 19,75 bis 20 Frs., B. P., Sachsen-Weizen, September-Dezemberverschiffung,

Weichwetzen Hartweizen .

204 Frs8., italienischer Landweizen, neue Ernte, 27,75—28,75 Lire franko Mailand, Mehl, weiß Ia, 38F—39} Lire franko Mailand, Novorossisk-Hartweizen 202 Frs., Taganrog-Hartweizen 214 Frs., desgl. Juliverschiffung 224 Frs. B. A., desgl. September-Oktober- verschifung 22,— Frs. B. A., Plata-Mais, gelb, Juli-August- verschiffung 13,25 Frs. B. A., desgl. rot 147 Frs., italienischer Mais 295—26 Lire franko Mailand, Platahafer, 45—46 kg, 154 Frs., desgl. Juli-Augustvershiffung 154 Frs. B. P., italienisher Hafer 21—22 Lire franko Mailand. (Bericht des Kaiserlichen General- konfulats in Genua vom 13. Juli 1912.)

Saatenstand in Kansas Ende Juni 1912.

Die reichlihen Niederschläge in den Monaten Mai und Juni kamen zu spät, um den Schaden der vorangegangenen Dürre weit- zumachen. Ueber Vershlackung des Bodens sowie über tierisGe An- gie wird stellenweise geklagt. In die Wintersaaten ist an man®en

rten Nost und Brand gekommen.

Winterweizen. er zweite Bericht des Landwirtschaftsamts des Staates vom 2. Juli 1912 faßt die Meldungen aus 47 der 105 Counties des Staates zusammen, die den Stand der Saaten am 26. Juni 1912 darstellen. Daraus ergibt {ih jeßt, daß in diesen 47 Counties die Anbauflähe um etwa 7 v. H. größer und die Aus- winterung mehr als 3 v. H. umfangreicher war, als dem Bericht vem 1. Mai 1912 zugrunde gelegt worden ist. Darnach wird jeßt die Auvs8winterung im ganzen Staate mit 20,8 v. H. und das unter Winterweizen verbliebene Areal auf noch immer mebr als 6 Milltonen Acres (zu 40,47 a) geschäßt. Dabei wird angenommen, daß die 58 Counties, aus denen die Meldungen noch nicht eingelaufen waren, keine Ueberras{hungen bereiten werden. Zu beachten ist, daß nah der starken Auswinterung in anderen Winterweizenstaaten nun- mehr Kansas allein zwishen einem Viertel und einem Fünftel des ganzen Winterweizenertrages der Union ft:-llen wird. Die Oualitäts8zabl, das sind die Prozente des Normalstandes, wird jeßt mit 76,6, also um 4,6 s{lechter, als am 1. Mai 1912 angegeben; sie stebt aber um 1,6 böber, als für den 1. Juni 1912 von der Landwirtschaftszentrale in Wafbington, D. C. gemeldet worden ist. Der Hauptschaden i im Nordwesten des Staates ent- standen, während der an Missouri grenzende Osten weniger gelitten, ja stellenweise Verbesserungen des Standes aufzuweisen hat. Der Mehblgebalt des Winterweizens, im besonderen der Marke hard Nr. 2 (des 1873 aus Südrußland eingeführten barten, rötlihen „Turkev whead“) wird als ausgezeibnet angegeben.

Mais. Die Anbaufläche dürfte um 10 bis 12 v. H. geringer sein als im Vorjahre. .Der Grund wird in dem ungewöbnli kühlen Frühjahr gefuht. Erst die leßten zehn Tage im Juni brachten die für die Entwicklung der Mais8}jaaten nôtige Hiße, während sonst hobe Temperaturen bereits seit Anfang Mai die Regel und in den Monat-:n März und April durhaus nihts seltenes find. Unter diefen Witte- rungsverhältnissen litt niht nur der Fortgang der Felderbestellun,i, fondern auch die Keimkraft des Saatkorns, das in vielen Aeckera ver- faulte oder fonst verkam und daber, wo es mögli war, einer anderen Feldfrucht zu weichen hatte. Am s{limmsten sieht es im Süden und Nordwesten aus. Die Qualitätszahl für den ganzen Staat wird mit 84 angegeben.

Kafirkorn. Geht man von den Berichten aus den obigen 47 Counties aus, so hat die Anbauflähe für dieses Gras, das im vorigen Jahr von 919 046 Acres geerntet worden ist, um 38,6 v. H. zugenommen. Es scheint, daß die Maisbauern #sich lieber diesem kÉlimafesteren Futtermittel zuwenden.

Hafer. Die Anbaufläche, von der im vorigen Jahre abgeerntet worden war, betrug rund 2 150 000 Acres. In diesem Jahre rechnct man mit einer um 30 v. H. kleineren ade die nicht allzuviel unt r dem Durchschnitt der leßten zehn Jahre stehen würde. Die Qualitäts- zahl wtrd mit 75,7 angegeben.

Luzerne (Alfalfa, medisher Klee). Die Anbaufläche in dem am 1. März 1912 endenden Jahre war größer als im Jahre zuvor. Der erste Schnitt war ertragreich, der zweite {wächer. Der driite Schnitt verspricht ein vorzüglihes Ergebnls.

Heu. Die Aussicht auf eine vorzügliche Heuernte ist gesichert In allen Arten von Gräsern i ein üppiges Wachstum überall zu melden gewesen. (Bericht des Kaiserlichen Konsuls in'St. Louis, Mo., vom 3. Juli 1912.)

Verdingungen.

Ftalien.

Marineministerium in Rom und gleichzeitig die General- direktionen der Königlihen Arsenale in Spezia, Neapel und

Venedig: 23. Juli 1912, Vormittags 11 Uhr. Vergebung der Lieferung von Tud für Seemannsanzüge im Werte von 509 600 Lire