1912 / 175 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 24 Jul 1912 18:00:01 GMT) scan diff

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eführt rrerden, als bis ihre UntersuWung durch beamtete Tierärzte (Âe: v Mein und sich dabei ihre Freiheit von seuheverdächtigen Er- \heinungen ergeben hat. i i; «

Die eingeführten Klauentiere müssen außerdem an ihrem Be- stimmungsorte einer achttägigen polizeilihen Beobachtung unterworfen

und dann nohmals amtstierärztlich untersucht werden.

8 3. L:

Aus\{ließ;lihe Einfuhrstellen für die im S 2 genannten Tiere sind bei O Gde r mit der Eisenbahn die Viehrampe des Bahn- bofs Karthaus und bei der Einfuhr auf dem Landwege die Mosel- brücken bei Remich-Nennig und Wellen-Grevenmacher, die Sauer- brücken bei Wasserbillig und Echternah und die Ourbrücke bei Noth.

8 4.

Die Einfuhr ift gestaitet : :

a. “v den Babnhof Karthaus jeden Montag, Mittwoch und Freitag gt Dee der geseßlichen Feiertage von 6 bis 9 Uhr Nachmittags, ; :

b. an E Moselbrücke bei Remich-Nennig an den für Remich festgeseßten Viehmarkttagen und an den den Viehmarkt- tagen der Stadt Luxemburg folgenden Tagen von 10 bis 15 Uhr, E

. an der Moselbrücke bei Wellen an den für Grevenmacer festgeseßten Viehmarkttagen von 12 bis 2 Uhr,

. an der Sauerbrücke bei Wasserbillig an den Tagen der Echternacher Viehmärkte, an allen den Viehmarkttagen der Stadt Trier vorhergehenden Tagen und an den für Wasfser- billig selbst festgeseßten Viehmarkttagen von 1 bis 5 Uhr Nachmittags, : j

. an der Sauerbrücke bei Ehternach an den für Echternah festgeseßten Viehmarkttagen von 11 Uhr Vormittags bis 4 Uhr Nachmittags und an allen auf den für Mersch fest- geseßten Viehmarkttagen folgenden Tagen von 1 bis 4 Uhr Nachmittags, -

f. an der Ourbrüde bei Roth an den für die luxemburgischen Orte Ettelbrück, Vianden und Diekirh festgeseßten Vieh- markttagen von 2 bis 5 Uhr.

Außerdem ist nach einer mindestens 48 Stunden vorher zu er- Tassenden Benachrichtigung des zuständigen beamteten Tierarztes 5) die Einfuhr an den genannten Stellen au zu jeder andern Zeit, mit Ausnahme der Sonn- und geschßlicchzen Feiertage, gestattet.

S: 5, 4 Mit der tierärztlihen Untersuchung der Tiere ist beauftragt: an den Einfuhrstellen in Nennig und Wellen ter Kreistierarzt zu Saar- burg, auf dem Bahnhof Karthaus und bei der Wasserbilliger Brücke der Kreistierarztassistent zu Trier, in Echternacherbrück der Kreistier- arzt zu Bitburg und in Noth der Kreistierarzt zu Neuerburg.

8 6. : Für die tierärztliße Untersuhung der Tiere ist von dem Ein- Tfübhrenden folgende Vergütung an den für jede Einfuhrstelle ernannten Gebührenerheber zu zahlen:

für Pferde, Esel, Maulesel und / :

Maultiere ,00 für das Stü,

für Kühe, Stiere und Ochsen . . L S

für Jungvieh E é

für Kälber Ÿ

Für SHbweine s

für Schafe und Ziegen z

für Schaf- und Ziegenlämmer und i‘

Spanferkel „O ;

Vergütungen an die untersuhenden Beamten find bei einer Ein- fuhr zu den im § 4 genannten festen Untersuhungszeiten nit zu zahlen. , : y

Erfolgt die Untersuhung an dem regelmäßigen Einfuhrtage zu einer anderen Stunde, so find dem untersuhenden Tiera fe, fülts eine besondere Reise notwendig war, Reisekosten und, falls ein anderer Tierarzt als E die rad vornimmt, diesem Neise- osten und 8 #4 Tagegelder zu zahlen.

y Bei einer Vieheinfuhr zu anderen Zeiten (S 4 leßter Absatz) find, außer vorstehenden Untersuhungsgebühren an die Gebühren- erheber, den beamteten Tierärzten die ihnen gesezmäßig zustehenden Neifekosten und Tagegelder zu zahlen.

-

S 7. |

Vorsiehende Bestimmungen (§§ 2—6) finden auf Pferde und

“Wiederkäuer, die im kleinen Grenzverkehr die Landesgrenze regelmäßig hin und zurück überschreiten, keine Anwendung.

Hierüber gelten folgende Vorschriften : :

Die amtstierärztliche Untersuchung solcher luxemburgischer Pferde, die im kleinen Grenzverkehr zwishen dem preußishen und dem luxem- burgishen Staatsgebiete die Landeêgrenze regelmäßig hin und zurüdck überschreiten, erfolgt nur einmal jährlich und zwar unentgeltlich an den im § 4 unter þ bis f genannten Orten und zu den ebenda an-

gegebenen Tagetzetten. Der beamtete Tierarzt hat geeignetenfalls die Seuchenfreiheit auf dem Ursprungszeugnis zu bescheinigen. Das Ursprungszeugnis ist von der zuständigen luremburgishen Ortspolizei- ¡b-hôrde auszustellen und hat eine Gültigkeitsdauer von 3 Monaten.

«Fs muß enthalten:

1) die Bezeichnung des Eigentümers des Pferdes (Namen,

Stand und Wohnort),

2) die Beschreibung des Pferdes (Geshlecht, Farbe und Ab-

zeichen, Alter und L 3) die Bescheinigung der

aufgetreten find.

iner Untersuhung solcher preußisher Pferde, die im fleinen taats Ad pvdces daten regelmäßig hin und zurück überschreiten, dur diesseitige beamtete Tierärzte bedarf es nicht ; die Führer folcher Pferde müssen aber im Besiße von Ursprungszeugnissen fein, welche

die Bescheinigungen zu 1 und 2 enthalten.

ie amtstierärztlihe Untersuchung folcher luxemburgischer L C ZUSE, die im kleinen Grenzverkehr zwischen dem preußischen und dem luxemburgishen Staatêgebiete die Landesgrenze regelmäßig hin und zurück überschreiten, findet niht statt, wenn die Wiederkäuer

durch Ursprungszeugnisse nahgewiesen werden.

Die Ursprungszeugnisse, welche von der zuständigen luxem- burgischen Ortspolizeibehörde auszustellen find, haben eine Gültigkeits-

dauer von 3 Monaten. Sie müssen enthalten :

a. Bezeichnung des Eigentümers des Wiederkäuers (Name, Stand

und Wohnort), b. I. bei Großvieh:

Beschreibung des betreffenden Tietes (Geschlecht, Farbe, Alter,

Abzeichen), II. bei Kleinvieh: Bezeichnung der Stückzahl,

. die Bescheinigung der Ortspolizeibehörde des Heimatsortes, daß / Lee n U in den Orten, wo das betreffende Tier inner- halb der legten 3 Monate eingestellt gewesen ist, noch in einem u Orten entfernt, übertragbare

Tierkcankheiten während der lezten 3 Monate aufgetreten sind. ung bedarf es für

)iederkäuer, deren heimischer Standort fd) auf preußischem

Umkreis von 20 km von die

Der unter c aufgeführten Bescheini

S ‘iete befindet, nicht. P, E e iboain ‘en und den beamteten Tierärzten vorzuzeigen.

en Polizeibeam

Ausführung des

anat: wai Deren dem Beitragsteile Beri rechnung dieses Wertes sind die nah § Ortspreise maßgebend.

für diejeni triebs-, Bau-,

rtspolizeibehörde des Heimatsortes, daß weder dort noch in den Orten, wo das Pferd innerhalb der legten drei Monate eingestellt gewesen ist, noch in einem Umkreis von 20 km von diesen Orten entfernt, übertragbare Pferdekrankheiten während der leßten 3 Monate

Die Genehmigung nah Absatz 2 erteilt der Bezirksdirektor.

Weimar, den 17. Juli 1912.

roßherzoglih sächsishes Staatsministerium, Qs a in des Innern. Pauls en.

8 9. iese Anorduung tritt sofort ia Kraft. _ i Gia teälia meine landespolizeilihea Anódrdnungen vom

; 1907 (‘Amtsbl. S. 9/10), vom 18. Juni 1910 (Amtsbl. C vos 20. April 1911 (Amtsbl. S. 139) im vollen Um-

fange außer Wirksamkeit. Trier, den 18. Juli 1912. Der RNegierungspräsident. Bal.

Bekanntmachung Versicherungsgeseßzes Angestellte vom 20. Dezember 1911.

ur Ausführung des Versicherungsgeseßes für Angestellte vom AR E 1911 (Reichsgesepblatt Seite 989) be- stimmen wir als oberste Verwaltungsbehörde im Einvernehmen mit dem Großherzoglichen Ministerialdepartement der Finanzen

T

Auf Grund von § 321: 1) Höhere Verwaltungsbehörde? ist das Staatsmini-

terium, Departement des Innern. e A | 2) Ünters Verwaltungsbehörde ist der Bezirks-

3) Ortspolizeibehörde und Gemeindebehörde ist der Gemeindevorstand.

E

Auf Grund von 8 242 Absatz 2:

Für Betriebe, die unter bergpolizeiliher Aufsicht stehen, vere die Geschäfte, die nah § 242 Absag 1 der Ortspolizei- behörde übertragen find, durh das Bergamt wahrgenommen.

HE

Auf Grund von § 54 Absay 2:

Bescheinigungen über Krankheitszeiten Gemeindevorstände auszustellen.

V:

Auf Grund von § 180:

teht der Enigelt nur aus Sachbezügen, so ist der A E Abzüge davon zu machen, deren Wert

es Versicherten entspricht.

von § 194 Absay 1:

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onen, die

b. im übrigen durch die Gemeindevorstände. M :

2) Verpflichtet zur Ausgabe der Karten ist die Stelle, in deren Bezirk der Versicherte bei der Antragstellung beschäftigt ist. Wohnt er nicht an seinem Beschäftigungsort oder übt er eine versicherungspflichtige Beschäftigung niht aus, die Stelle zur Ausgabe der Karten verpflichtet, deren Bezirk er wohnt oder sih aufhält. Fir i schäftigung vorübergehend im Ausland, aber in einem Betriebe statt, dessen Sit _ im Inland belegen ist, so ist zur Ausgabe der Karten die Stelle verpflichtet, in deren Bezirk der Siß des

triebes liegt. 2

E Zur Ausgabe von Karten für Personen, die sih dauernd im Ausland aufhalten und die Versicherung freiwillig fort- seßen (8 15), sind alle unter Nr. 1 genannten Stellen ver-

3) Die unter Nr. 1 Lit. a genannten Stellen sind zur Ausgabe der Karten auch insoweit befugt, als sie nicht dazu verpflichtet find.

Auf Grund von § 371 Absag 2: 8 371 in Verbindung mit § 93

E

Berim ttgqung: In der in Nr. 165 vom 12. Juli 1912 veröffentlichten B inan betreffend Regelung des Ueberganges der Befugnisse von dem Fürstlich Reußischen Landesversicherungsamt in Greiz auf das Reichsverfiherungsamt, muß es unter Nr. 2 statt: 31. Juli 1911 heißen: 31. Juli 1912.

sind durch die

Für die Be- 2 Absatz 2 festgesetzten Die Befugnis des Arbeitgebers, solche Abzüge zu machen, besteht niht, wenn der Versicherte dem Arbeitgeber seinen Anteil in bar erstattet. Wird biet U n ien. icherte verpflichtet, feinen Beiiragstei i D Flat wenn dieser ihm nachweist, daß er den vollen Bei- tragsteil entrichtet hat.

ewährt, so ist der Ver- dem Arbeitgeber in bar

Orts-, Land-, Innungs- oder knappschaftlihen Krankenkasse oder der Gemeindekrankenversiherung angehören, durch deren

Findet die Be-

E diesen Paragraphen erwähnten Ursprungszeugnisse sind Die tu I Beo Führern der Tiere auf Verlangen jederzeit

| Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

m Präsidenten der Königlichen Klosterkammer in Han- R h n den Charakter als Wirklicher Geheimer Ober- regierungsrat mit dem Range eines Rates erster Klasse zu

verleihen.

Ministerium der geistlihen und Unterricht s- i angelegenheiten.

bisherige Rektor Max Mes ke aus Stolp ist zum Kreiss@ulins o in Flatow, Regierungsbezirk Marienwerder,

ernannt worden.

8. egen die Vorschriften dieser Anordnung

Zuwiderhandluny “& werden nah § 74 bis 5 1909 bestraft.

ct des Reichsviehseuhengeseßes vom 26. Juni

Bekanntmachuüsg.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeszßes voni 14. Juli 1893 (Geseßsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis ebraht, daß aus dem Betriebe der preußishen Strecke Salz- ergen—Landesgrenze der Almelo-Salzbecgener Eisenbahn im ahre 1911, soweit dabei die Holländische Eisenbahn- E ellshaft in Amsterdam berührt wird, ein kfommunalabgabe- pflichtiger Reinertrag nicht erzielt worden ist. Münster (Westf.), den 22. Juli 1912. Der Königliche Eisenbahnkommifsar. Gerstberger.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 Dn E ieh Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre e den Kommunal- abgaben einschäßbare Reinertrag aus dem Betriebsjahre 1911 hinsichtlih der preußishen Strecke Salzbergen—Landesgrenze, soweit die Almelo-Salzbergener Eisenbahn -Gesel[- schaft in Almelo in Betracht kommt, h 124 064 M4 18 S beträgt. : Münster (Westf.), den 22. Juli 1912. Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli 1893 (Geseßsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß aus dem Betriebe der preußishen Strecke Ahaus— Landesgrenze der Ahaus-Enscheder Eisenbahn im Jahre 1911, soweit dabei die Holländische Eisenbahn-Gesellschaft in Amsterdam berührt wird, ein kommunalabgabepflihtiger Rein- ertrag nicht erzielt worden ist.

Münster (Westf.), den 22. Juli 1912.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Gerstberger.

Ab gerei st: Seine Exzellenz der Staatsminister und Minister für Handel und Gewerbe Dr. Sydow mit Urlaub.

Nichkamfkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 24. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König nahmen fen / s Balestr an Bord der Jacht „Hohen zollern“ die Vorträge des Chefs des Militärkabinetts, Generals der Jnfanterie Freiherrn von Lyncker, des Chefs des Marine- fabinetts, Admirals von Müller und des Vertreters. des aus- wärtigen Amts, Gesandten von Trentler entgegen.

Der Präsident des Kaiserlihen Aufsichtsamts für Privat- versicherung, Wirklicher Geheimer Oberregierungsrat Dr. Gruner is vom Urlaub zurückgekehrt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind _S. M. SS. „Scharnhorst“ und „Nürnberg“ fowie S. M. Tpdbte. „S. 90“ und „Taku“ am 23. Juli in Mijadzu eingetroffen.

Großbritanaiecu und Frland. Jn der gestrigen Sizung des Oberhauses lenkte der Earl of Selborne die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Regierungserktlärungen über die Mittelmeer- olitif. E : Laut Bericht des „W. T. B." erklärte Selborne, der Schlüssel zu der ganzen politischen Lage set die Tatsache, daß Deutschland bei- nahe sofort in der Nordsee eine Flotte baben werde, die für einen sofortigen Krieg bereit fei, in einer Weife, wie es keine andere Flotte bisber gewesen sei. Sie mache die Formalität einer Kriegs- erklärung zu einer reinen Höflichkeit, weil mit einer Flotte von einer solchen Bereitschaft gleichzeitig mit der Kriegserklärung ein Schlag ausgeführt werden fönne. Außerdem werde es M nächster Zukunft eine Flotte von SWlochtschiffen im Mittelme?r geben, die den Verbündeten Deutschlands gehöre. Er heiße die Dar- legung der Absichten der Admiralität im Mittelmeer willkommen, aber er betrahte die Vorkehrungen als Notbehelf. Die Barer bewiesen s{lagend, daß England ein ganzes Geschwader von Schla be schiffen zu wenig habe. Der Redner {loß mit der Erklärung, daß, abgesehen von dem Churchillshen Programm, England ein N neues Geshwader von acht Schlahtschiffen brauhe. Der a of Crewe führte aus, wenn au jeder zugebe, daß die Lage ernt sei, sei es doch wichtig, ihr so kühl wie mögli ins Auoe zu fehen E fh vor den beunrubigenden Anschauungen radikaler Parteileute ju hüten. Zu der Forderung Selbornes, aht neue Dreadnoughts I bauen, erfiärte Crewe: „Wir find berechtigt zu fragen: Wo mee diese Forderung absoluten Uebergewihts Halt? Es ist sehr M denkbar, daß eine Zeit kommt, wo aht Dreadnoughts im Mi L ländischen Meer uns kein Uebergewicht über eine Mächtegruppier? geben würden. Die Kritiken, die wir gehört haben, gehen n p gemeinen dahin, alle Länder als möglihe Feinde und rg ca möglichen Freund zu betrachten. Wenn man die Zahlen in die Ä Sinne nimmt, kann man die denkbar furhtbarsten Kombinat S herstellen. Von einer Kombination Italien-Vesterreich ift gefpro E worden, als ob sie eine Möglichkeit wäre, gegen die Vorkehrungt etroffen werden müßten. Es gibt nicht zwei andere Länder 1 Viropa, zu denen wir herzlihere Beziehungen der Sympathie gep S haben und noch pflegen als diese, und doch muß man, um Ven sonderen Fall zu fonstruieren, annehmen, daß Jtalien o Desterreich gegen uns verbündet find und daß s rekt selben Zeit die Gefahr eines Krieges mit Deutschland be! pas während die übrig bleibende Mittelmeergroßmadt, nämli gra! rei, entweder ganz und gar unbeteiligt oder möglicherweise e Stet, gegen uns ist. Wenn man die Zahlen in dieser Weise E kann man fast alles beweisen. Der Lordgroßkanzler Ha

erklärte, er wolle niht behaupten, daß die Flottenmacht, die

Aufständischen. Mehrere haben si den

Mittelmeer stationiert werden folle, für Entwicklungen ausreihe, die

ch in Zukunft ereignen könnten und wahrs{einlich ereignen würden. Zwei große Mittelmeermähte, die zum Dreibund gehörten, seien dabei, ihre Flotten zu vermebren,- und hätten Dreadnougbtsprogramme, die der Vollendung entgegenreiften. Er sei weit davon entfernt, zu Hehauvyten, daß die bloße Tatsache, daß die beiden Mächte zum Dreibund gehörten, bedeute, daß England darauf rechnen müsse, Daß sie sh an jedem denkbaren Angriff auf England be- teiligen würden. „Im Gegenteil“, fuhr Haldane fort, „mit der einen dieser beiden Mächte stehen wir fast auf dem Fuße der Intimität und mit der anderen unterhalten wir sehr freundschaft- liche Beziehungen. Ich habe außerdem in keiner Weise Kenntnis davon, daß der Dreibund auf etner aggrefsiven Grundlage gegründet ist, und ich nehme das ohne Gegenbeweis au nicht an. as die andere Macht angeht, deren Flotte so oaroß wie die Flotten dieser beiden Mächte zusammen ist und wabrscheinlih au bleiben wird, fo stehen wir in höchst freundschaftlichen Beziehungen zu ihr, obwohl wir mit ibr keine Allianz eingegangen find. So- weit die Herrschaft zur See unter normalen Ümflänvea in Be- trat kommt, baben wir eine fehr starke Flotte an unserer Küste. Fh glaube, daß England eirer der entsheidendfien Lagen binsihtlih seiner Marine gegenübersteht, einer Lage, wie * sie entscheidender seit langer Zeit nicht vorgekommen ist. Die Ne ierung ist darin einer Meinung, daß die Stellung Englands von seiner Macht zur See abhängt. Wir haben in der freundschaftlihsten Form zu der einzigen Macht, die unfer Nivale ist, gesprodben und unsere Ansicht dargelegt, daß, welde Anstrengungen sie aub immer mathe, sie darauf renen znüfse, daß wir Anstrengungen machen werden, die größer sein werden, als irgend eine Anstrengung, die sie mackt. Wir haben auch gesagt, daß wir dies niht tun mit der Absicht eines Angriffs, sondern weil die Macht zur See unser Leben ist. Und in der Macht zur See beabsihtigen wir, die Ueberlegenen zu bleiben. Das ist die An- ihauung der Regierung und das ist der Grundsatz, für den wir uns verpfändet haben.“

Darauf wurde die Debatte geschlossen.

O Unterhause stellte gestern der Liberale Morrel die Anfrage, ob gegenwärtig irgend welche Verhandlungen über die Beendigung des Tripoliskrieges gepflogen würden. Der Minister des Aeußern Grey erwiderte, obiger Quelle zufolge, daß er von feiner der beiden in Betracht kommenden Regierungen hierüber eine Nachricht erhalten habe.

Rußland,

Gestern abend fand zu Ehren des auf der Standartreede ín den finnishen Schären eingetroffenen \{chwedischen nigs- paares an Bord der Jacht „Standart“ Paradetafel statt, an der außer den Kaiserlihen und Königlichen Majestäten die Kaiserlichen Töchter, die Minister und die beiderseitigen Gefolge

teilnahmen. Niederlande.

Die Junternationale Wechselrehtskonferenz, die seit dem 15. Juni im Haag tagt, ist gestern von dem Prä- sidenten, Staatsminister Dr. Afser geschlossen worden. Wie „„W. T. B.“ meldet, ist die Konvention zur Einführung eines einheitlihen Wechselrehts unterzeihnet worden von Deutschland, Oesterreih-Ungarn, Belgien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Dänemark, Frankreih, Luxemburg, Mexiko, Montenegro, Norwegen, Nicaragua, Paraguay, den Niederlanden, Rußland, Schweden, der Schweiz, der Türkei und Jtalien. Mehrere andere Staaten haben die Unterzeihnung für die nächste Zeit

in Aussicht gestellt. Türkei.

Die Zusammenseßung des neuen Kabinetts hat noch im legten Augenblick Veränderungen erfahren, da Kiamil- Pascha das Ministerium des Aeußern niht angenommen hat. Laut Meldung des „W. T. B.“ ist das Kabinett nunmehr, wie folgt, gebildet: Großwesir: bisheriger Präsident des Senats Ghasi Ahmed Mufkhtar-Pascha ; Scheich ül Jslam: D\chemal-

ed - din - Effendi; Präsident des Staatsrats : Kiamil- Pascha;

Justiz: Hussein Hilmi-Pascha; Jnneres: ehemaliger Groß- wesir Ferid-Pascha; Krieg: Mitglied des höheren Kriegsrats Nasim- Pascha; Finanzen: früherer Minister Zia - Pascha ; Marine: früherer Minister General Mahmud Mu khtar- Pascha ;. Aeußeres : Senator Noradunghian; Unterricht: bis- heriger Unterstaatssekretär Sa id- Bei; Evkaf : Vizepräsident der Kammer Mehmed Fevzi-Pascha. Der Großwesir über- nimmt interimistisch das Ministerium des Jnnern bis zur Nückkehr Fer id-Paschas von seiner Schweizer Reise. Die Ministerien für Oeffentlihe Arbeiten, für Handel und Ackerbau sowie für Post und Telegraphen bleiben noch unbesegzt. Vorgestern abend hat in der Vforte inmitten einer großen Versammlung die feierlihe Verlesung des Handschreibens und die Znvestitur des Großwesirs und des Scheik ul Jslams stattgefunden. Das Schreiben enthält einen Saß, der, obiger Quelle zufolge, besagt, der Sultan erwarte, daß das Kabinett die Ursachen untersuhen werde, die die Unzufriedenheit in gewissen Gegenden, nament- lich in Albanien, hervorgerufen hätten, und geseßgeberische Maßregeln treffen werde, welche die dem Recht und dem Geseßz iiderstreitende Lage ändern und die Ordnung wiederherstellen würden. Da das Heil und die Entwicklung des Reichs von der gewissenhaften Achtung der Verfassung abhingen, hoffe der Sultan, daß das neue Kabinett seine Kräfte auch diesen Zielen weihen werde. a, vorgestrigen Sißung der Deputierten- ¿ammer erklärte der Präsident, die Kammer müßte eigentli von Said Pascha Erklärungen über die Gründe des Rüktritts des Kabinetts verlangen, aber da das neue Kabinett schon ge- vildet sei, werde eine Debatte überflüssig. Mehrere Ab- 3eordnete verlangten, daß Said Pascha dennoch spreche, worauf die eiter beschloß, die Minister des zurückgetretenen Kabinetts zu- hören, Der Ministerrat hat, wie „W. T. B.“ meldet, be- hlofsen, die militärischen Operationen in Albanien sofort einzustellen und eine Kommission unter Führung des Albanesen Rechid Akif-Pascha nah Albanien zu entsenden. Außerdem hat er die Aufhebung des Bela; erungszustandes über Konstantinopel, der seit drei Jahren besi Erlaß einer Amnestie beschlossen. ___— Veber die bereits angedeuteten anarchishen Zustände ind die Kämpfe der lezten Tage in Nordalbanien wird vom „W. T. B.“ weiter gemeldet : ., Die Kämpfe zwischen den Truppen: und Aufständisen im Haß- gevtete endeten mit dem Nückzuge der Truppen in der Rittung auf jakoba. Die Verluste der Truppen sollen 300 Tote und Ver- wundete betragen haben. Außerdem wurden zahlreihe Soldaten ent- waffnet. Die Garnison von Dijakova hat die Forderungen der Auf- Landiscen anerkannt, worauf die Feindseligkeiten eingestellt wurden. Der Kaimakam von Djakova ist eflüchtet. Der Albanesenhef Riza Bey ist in die Stadt eingezogen. Die F inore fraternisierten mit den rnautenscharen anges{lof}en, die bon allen Seiten nah der Ebene von Kossows eilen, wo gestern tine große Versammlung stattfinden sollte. Die Straße nach Vertssowitßz r, von Albanesen beseßt. Am 20. d. M. hat bei Gernoljeva etn ‘stiger Kampf \tatigefunden. Die ganze Garnison von Prizrend hat

eht, und den

bis auf 1 Bataillon gemeutert. Der Mutefsarif mußte demissionteren. Die Albanefen von Yuma marschieren gegen Prizrend. Am 21. d. M. erbeuteten die Albanesen einen Munitionstransport von 27 Wagen und entwaffneten 80 der begleitenden Soldaten. Am 19. Fuli fand ein sechsftündiger Kampf zwishen Truppen und Aufständischen bei Bardovca am Drin statt. Der Kampf endete mit der Entwaffnung von 520 Soldaten und 80 Gendarmen. Die Gendarmen der Ort- schaften Gora und Subareka wurden entwaffnet und mißhandelt und mußten \{ließlich flühten. Amerika.

Nach einer vom „W. T. B.“ verbreiteten, an das cuba- nische Generalkonsulat in Hamburg gerichteten Depesche aus Havanna ist der Aufstand in Cuba, da der Negerführer

Jvonet getötet ist und die anderen Negerführer fih unterworfen haben, beendet. Afien.

Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, hat der Kaiser von Japan gestern eine gute Nacht verbraht. Die Aerzte erflären, es sei mögli, von Genesung zu reden, wenn der gegen- wärtige Zustand bestehen bleibt. Ein am Abend ausgegebenes Bulletin verzeichnet keine Besserung in dem Befinden des Kaisers.

Afrika.

_ Nah Meldungen des „W. T. B.“ aus Fes hat in der Nähe des Lagers der Abteilung Marchand j drei sene- galischen Bataillonen, einem Bataillon afri anisher Truppen R gufständischen Zatans ein ernster Zusammenstoß statt- gefunden.

Aus Marrake\ch wird gemeldet, daß es dem französischen Agenten gelungen sei, El Glaui und Mtugi wieder zu ver- söhnen. Sie hätten darauf beschlossen, dem Vormarsche des Prätendenten Hiba entgegenzutreten. Mtugi ist nah Tikki auf- ebrochen, um die erforderlichen Streitkräfte zu sammeln. Ein eil der europäischen Kolonie von Marrakesch ist vorgestern in Safi eingetroffen.

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Parlamentarische Nachrichten.

Der Reichstagsabgeordnete für Schlettstadt und Mitglied der Elsaß-Lothringischen Zentrumspartei, Pfarrer Dr. Will ist, wie „W. T. B.“ meldet, gestern in Hönheim im 45. Lebens- jahre nah längerem Leiden gestorben.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Bn Essen sind der „Rhein.-Westf. Ztg." zufolge die Gesellen im Huf- und Wagenschmiedegewerbe in eine Lohnbewegung eingetreten. In einer Versammlung am Sonntag hatten sie einstimmig besLlossen, am Montag, den 22. Juli, den Meistern das Arbeitsverhältnis zu küntigen und am 3. August in den Streik zu treten, falls bis dabin nit eine befriedigende tariflicze Regelung der Lohn- und Arbeitsverbältnisse erfolgt ist. Vom Christlichen Metallarbeiterverband, in dem etwa 60 9/9 der Gefellen organifsiert sind, wurde der Schmiedeinnung ein Tarifvertrag unterbreitet , der Forderungen enthält über Fest- legung von Mindestlöhnen, Einführung der 19stündigen Arbeits- zeit, prozentuale E für Ueberarbeit , Abschaffung des Kost- und Wohnwesens beim Meister usw. Für alle jegt be- stehenden Löhne wird eine Erhöhung um 50% verlangt, die im wesentlichen als Ausgleich gefordert wird für die Verkürzung der Arbeitszeit auf 10 Stunden, da in allen Betrieben eine längere Arbeitszeit besteht, und zwar nit unter 105 Stunden und bis zu 11 Stunden. Die Schmiedeinnung lehnte ein Verhandeln mit den Organisationévertretern ab. Zwei Drittel der Schmiedegesellen haben ihr Arbeitsverhältnis gekündigt.

Aus Iserlohn wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Der Aus- stand der Blehwalzer auf der benahbtarten Abteilung der Phönirhütte, der wegen zu hoher Abzüge für Aus\hußblehe am 17. ds. au8gebrochecn war, is auf Grund von Vereinbarungen am Montag beendigt worden. Für die Folge sollen 40%, vom Blech- aus\huß bezahlt werden, doch darf der Ausschuß die bisherige Höbe nicht übersteigen. Ferner follen 50 4 für jede Arbeits\{chicht des ver- gangenen Monats, also für 25 Sichten zusammen 12,50 Æ, vergütet werden. In dem Auétstand befanden sich etwa 190 Blehwalzer. (Val. Nr. 172 d. Bl.) D

In Hanau haben, wie die „Frkf. Zig." berichtet, die Ver- bandlungea, welche die Kohlenhändlervereinigung mit dem Sekretär des Deutschen Transportarbeiterverbandes wegen des Kohlen- arbeiterausstandes (vgl. Nr. 170 d. BL.) führte, eine Einigung herbeigeführt. Den Ausständigen „wurde ein Teil ihrer Forderungen bewilligt, worauf sie die Arbeit wieder aufnahmen.

In der mechanischen Baumwollspinnerei und Weberei Aumühle haben, wie der „Rh. Westf. Ztg.“ aus Augsburg telegraphiert wird, ungefähr die Hälfte aller Weber wegen Lohns streitigkeiten die Arbeit niedergelegt. /

In Leipzig haben der „Lpz. Ztg.“ zufolge die Arbetter des großen Spezialgeshäfts für Klosett-, Desinfektions- und Badeanlagen Hermann Feuerstein B. m. b. H. am Montag wegen Lohnsireitigkeiten die Arbeit eingestellt.

(Weitere „Statistishe Nachrichten" #. i, d, Ersten Beilage.)

Wohlfahrtspflege.

Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin-Witwé Augusta Karoline von Mecklenburg hat, wie die „Landes- zeitung“ erfährt, anläßlich ihres 90. Geburtêtages den Betrag von o Æ zum Besten des Carolinenstifts zur Verfügung gestellt.

Der in München verstorbene Arzt Dr. Riggauer hat, wie eW. T. B.“ meldet, der Stadtgemeinde München 100000 4 vermacht, deren Zinsen zur Ausbildung begabter Zöglinge des städtishen Kinderasyls, zur Unterstüßung armer Kranken und ¿Ur Pflege des Grabes des Stifters bestimmt find.

Land- und Forstwirtschaft.

Saatenstand in Dänemark. 1 E Kaiserlite Generalkonsulat in Kopenhagen kerihtet unterm Seit dem Bericht vom 18. v. M. haben \ich die Saatenstands- verhältnisse infolge des günstigen Wetters fast in allen Landesteilen erheblih gebessert. Von Noggen und Weizen wird zwar kein prvber Ertrag erwartet, do stehen Hafer und Gerste durchaus zu- riedenftellend und lafsen eine gute Ernte erhofen. Die Heuernte hat stellenweise unter Regen gelitten, dagegen wird der gute Stand der Hackfrüchte, besonders der Zuckerrüben, hervorgehoben.

Die Ausfichten der Landwirtschaft am mittleren Mississippi am 1. Juli 1912,

Missouri.

._ Im Monat Juni 1912 sind 8,88 Inches (zu 2,54 ecm) Regen gefallen gegen 1,79 im Vorjahre und 4,76 im Durchschnitt der letzten

75 Jahre. Am 16. Juni gingen innerhalb einer Stunde 2 und inner- halb 24 Stunden 3,98 Inches nieder. Ebenso un ewöhnlih war die Schwäche der Windbewegung im ganzen Monat. Bas meteorologishe Observatorium der St. Louis University hat seit Menschengedenken keinen fo tiefen Stand der Winrdbewegungsmelder zu verzeichnen gehabt. Das Wetter war ungewöhnlich kübl; die Wetterwarte in Columbia, Mo., gibt als Durchschnitt 69 Grad Fahrenbeit an gegen 79 im Vorjahre. Diz Insektenpest be\chränkte ih auf éine verhältnismäßig kleine Fläche unter Winterweizen im Südwesten des Staates, wo die Getreidewanze chinch bug, blissus leucopterus in ziemlider Menge auftrat. In einigen wenigen Maisäckern hat \sih neben der Getreidewanze auch der Maiswurzelbohrer corn root Worm, crambus caliginosellns oder diabrotica longicornis gezeigt.

Mais. Infolge der geschilderten Witterungsverhältnisse ift die Gntwicklung der Saaten verzögert, wie man heute annimmt, dur(- \nittlih um etwa zebn Tage. Seit dem leßten Junidrittel berrichen normale Hitegrade, sodaß die junge Pflanze nunmehr gute Fort- schritte mat. Die Qualitätszahl, das find die Prozente des Normal- standes, wicd mit 85,6 angegeben, gegen 81,7 des Durchschnitts der vorangegangenen zehn Jabre. Die Standdichtigkeit wird mit 89,6 vom Hundert gemeldet. Die endgültig ermittelte Anbaufläche ist um 2,4 v. H. größer als das im vorigen Herbst abgeerntete Areal von 7 554 242 Acres (zu 40,47 a).

Winterweizen. Nach vorläufiger Schäßung wurden vom Acre dur({scnittlich 12,4 Bushel geerntet werden gegen 14,8 Schäßung vom 1. Juli 1911. Die Qualitätszahl hat fih im Juni von 642 auf 75,8, also recht echeblih, verbessert. Der endgültig ermittelie Umfang der Auswinterung beträgt 25,6 vom Hundert der im vorigen Herbst bestellten 2 170 242 Acres: die Prozente waren für 1911 und 1910 3 beziehungsweise 13,9. Der Scaitt ist spät. Man renet, daz am 1. Juli 1912 51 v. H: geschnitten sind g?gen 96 im Vor- jahre und 23,2 im Jahre 1910. Der Mehlgehalt wird als gut bezeichnet ; das Prädikat ift 916. Aber das Stroh ist weich und ver- spricht wenig Haltbarkeit.

„Hafer. Die Qualitätszabl ist 93,8 gegen 83,4 im Vormonat, 41 im Vorjahr und 98,1 am 1. Juli 1910. Die endgültig ermittelte Anbaufläche ift 79,4 der im vorigen Frühjahr eingeläten 1 143 753 Acres, von denen indes nur 529 188 abgeerntet worden waren.

, Die Wiesen haben gleihfalls vrähtige Fortschritte gemacht. Die Qualitätszabl ift für Timothee 87 (am 1. Juli 1911 41), für a A Klee 82,2 (47), für Luzerne (Alfalfa, medischer Klee)

¡ ).

_ Die Weiden bleiben dauernd ausgezeihnet. Die Qualitätszahl ift 91,2 gegen 40 tim Vorjahr und 84,3 am 1. Juli 1310.

Baumwolle. Der endgültig ermittelte Anbauverlust ift 24 vom Hundert. Die Qualitätszahl wird mit 64 angegeben. Die ent- sprehenden Zahlen sind für Lein 25 und 89,5, für Tabak 3,6 und 87,4, für Guineakforn (broom corn, Besenkorn) 12,2 und 87. Kar- toffeln erhalten die hohe Qualitätszahl 93,8.

Obs Die Qualitätezahl für alle Arten Obst und Garten- frühte zusammen ist 76,6 gegen 51 im Vorjahre. Dagegen gibt es heuer so gut wie keine Pfirsiche.

Ofklah oma.

_ Winterweizen. Die Ernte ist im vollen Gange. Man rechnet auf einen Ertrag von 17 bis 20 Millionen Busbel im ganzen Staat und von durhscnittlih 11 bis 14 Buskel vom Acre. Die Anbau- flähe, von der in diesem Jabre geerntet wird, beträgt fast 1 500 000 Acres gegen rund 1 122 000 im Vorjahre und 1 567 000 vor zwei Jahren. Die \{chlechtesten Aussichten hat der Südwesten und, wie üblih, das Panhandle, der Streifen zwischen Teras und Kansas-Colorado.

Hafer. Während der Ertrag vom Acre in den Jahren 1909, 1910 und 1911 27,3, 36,5 und 9,0 Busbel gewesen war, {äßt man beuer den Ertrag auf 20 bis 24 Bushel. Da die endgültige Fläche unter Hafer 1912 etwas größer ist als 1910, so wird auf einen etwa gleih großen Ertrag wie 1910, nämlich rund 25,5 Millionen Bushel gerechnet, also etwa 50 vom Hundert mehr als 1909 und mehr als 200 v. H. mehr als im Jahre 1911.

Mais und die sonstigen im Staate minder angebauten Körrer- früchte stellen gleihfalls einen guten Herbst in Aussicht, ebenso Luzerne. Arkansas.

Winterweizen. Wiewohl Arkansas wenig Winterweizen an- baut, scheint in diesem Jahre der Ernteausfall besonders ermutigend zu sein. Der Schnitt is vorüber und hat wobk den besten je erzielten Ertrag geliefert, wiewohl strihweise die Garben auf den Feldern vom Negen gelitten baben.

Hafer. Die schweren Regen während der Saatzeit des Sommerhafers hatten den Anbau verzögert. Später ist dann die Frucht frühreif und von minderem Gehalt geworden.

Mais. Das Arkansas College of Agriculture sftellt cine gute, wenn nit gar reihe Ernte in Ausficht.

Luzerne und fonstige Futtermittel stehen üppig.

Teras.

Die Texas Grain Dealers’ Affociation {äßt auf Grund zu- verläffiger Crmittelungen den Ertrag von Winterweizen auf rund 14 (1911: 6,6 und 1910: 10,5), Hafer auf rund 50 (18,5 und 24,1) und Mais auf rund 150 (69,4 und 140,1) Millionen Bushel.

Winterweizen. Außer im texanishen Panhandle ist der Schnitt vorüber. Der Ertrag vom Acre wird böber geschäßt, ais die Ernten im Durchschnitt der leßten Jahre, nämlich auf 20 bis 35 Bushel; selbst im Panhandle ist die Schäßung in den leßten Wochen von 10 auf 12 bis 15 Busbel inaufgeseßt worden. Namentlih die Gegenden der \{warzen Erde find ertragreic. Dagegen wird fast überall über leichtes Gewicht der Frucht geklagt: der Bushel wiegt nach vielen Stichproben nur 92 oder 53 Pfund (zu 453,6 2). Das normale Dur@hschnittsgewicht follte 60 Pfund sein. Das urchschnittsgewidt des Winterweizens in der ganzen Union war 1910 56 Pfund und 1911 etwas mebr. So würde der Wert des Ertrages in diesem Jahre erheblich berab- gemindert werden. Andererseits mat sein hoher Klebergehalt den diesjährigen Terasweizen für Müller begehtrenswert.

Hafe r. Die überaus reiche Ernte, die in Aussicht stebt, stammt bor allem bon der {chwarzen Erde. Dort steigt der Ertrag vcm Bushel in der Regel bis über 45, in einzelnen Ae&ern auf 60, ja 80 Bushel, während die Ernte vom Acre in ganz Texas in den Jahren 1909—1911 16, ‘35 und 25,1 Busbel gewesen war. Auch beim Hafer ist das Gewicht leiht ausgefallen. Stichproben ergaben das Gewicht eines Bushels Frucht mit 20 bis 24 Pfund. Am \s{chwersten find die Sorten der Mitte und des Südens, befonders bet Temple unh Waco. Die geringste Güte weist der Hafer des Norder s und namentlich des Nordwestens (Panhandle) auf.

Mais. Die Dürre im Mai und Anfang Juni hatte der Ent- widcklung der Saaten Eintrag getan; seit etwa Mitte Juni herrs&t satlongemäße Witterung. Es scheint, daß der Mais namentlich im Süden noch einen leidlihen Ertrag in Aussicht stellt.

, Luzerne, Kafirkorn, Sorghum, Milomaise, die soñ- stigen Futtergräfer und überbaupt alle Futtermittel stehen, wie die Association bekannt gibt, hervorragend gut.

Kan fas. Winterweizen verspriht einen Erirag von 76 bis 80 Millionen

Bushel. Nebraska.

Weizen. Der Ertrag des leßten Herbstes war in Winterweizerr rund 38 474 000 und in Sommerweizen 3 100000 Busbel. Dieses Iahr rechnet man, da sowohl die Anbaufläche größer, als auch der Durchschnittsertrag vom Acre höher ist, auf etwa 45 Millionen Bufhel Winterweizen und 5 Millionen Bushel Sommerfrucht.

Vafer. Die Ernte des vorigen Herbstes mit 34 750 000 Busbel war ungewöhnlich s{wach. Heuer erwartet der Haferbauer einen Ertrag von 55 bis 60 Millionen Bushel, wiewobl die Anbauflätbe kaum, wenn überbaupt vergrößert worden ist. Die Saaten haben ein günstiges Aussehen und die Frucht {eint gut zu werden.