Branntweinerzeugung und Branntweinverbrauch im Monat Juli 1912.
Nach den Angaben der Direktivbehörden.
Verwaltungsbezirke
Im Kalendermonat Juli 1912 find
zur steuerfreien Verwendung abgelassen
vollständig
Am Schlusse des Kalender- Im monats Rechnungs- Juli 1912 monat sind in den Juli 1912 Lagern und find nah . Reinigungs- | Versteuerung anstalten unter in den amtlicher frzien Verkehr Ueberwachung gesetzt verblieben
Branntweinsteuer- vergütungss\cheine ausgefertigt | über ausgeführte oder in | Ausfuhrlager (Bfr. O. § 58) | aufgenommene Mengen von
Branntwein- rohem und fabrikaten
ereintgtem (Bfr. O. § + |(Bfr. O. §48 Branniwveln | unter b bis h)
darunter
vergällt
E 3 4 870 Westpreußen 6 117 Brandenburg . 18 947
ommern 16 592 Bn ; 20 486 Schlesien 18 795 Sachsen. É 8 785 Schleswig-Holstein . 1911 Hannover 2 059 Westfalen 1513 Heffen-Naffau . 2 241 Rheinland .
Hektoliter Alkohol
29 866 12523 97 318 119 930 102 433 120 582 56 950
8 800 11518 10 576
6 426
23 9593
104 784
12 264 6 015
4 468 Königreich Preußen
Bayern .
San Württemberg . 2156 Baden E 3 505 o N ‘ E 32 955 S 320 853 S - | 628 G, 689 | D2 Dau. i; 2 152 Ana. 4 E E S H 68 ea L i 23 260 Me e 3 179 amburg 2 007
o
650 515
40 403 47 590 7 581 18 688 3 949 14 017 2180 501 685
| 135 — | | 694 TOIO ‘ E
— | 96
bl fi DO bi N M C5 00ck 4
=I N T L
e E 106
133 984 110 569
Branntweinsteuergebiet Dagegen im Juli 1911
Berichtigungen: 1) Die Alkoholerzeugunç
366 hl (Pommern) und für Juni 1912 um 203 h1 (Pommern) zu gering angegeben worden. — 2) wurden im Monat Juni 1912 im ganzen steuerfrei abgelafsen 25 505 h1 A. (niht 33 182 h1), (n
iht 32 867 11). Berlin, den 13. August 1912.
105 294 ‘ 943 80 208 35 Y 702
ist für April 1912 um 2746 11 A. (Kgr. Sachsen 2265 hl, Pommern 481 11), für Mai 1912 um
Im Direktivbezirk Pommern darunter vollständig vergällt 25 216 hl
Kaiserliches Statistishes Amt.
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: K00.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
die Regierungsasse\ssoren Dr. de Maizière in Hannover, Wittekind in Breslau, Dr. Weyermann in Votsdam, Dr. Gohlke in Danzig, Piegza in Oppeln, Rojahn in Posen, Dr. Frielinghaus in Osnabrück, Dr. Jaehner in Berlin, von Bonin in Magdeburg, Moll in Schleswig, von Dieringshofen in Hildesheim, Dr. Engelbrecht in Oppeln, Dr. Genzmer in Posen, Schneider in Köslin, Baum in “ Königsberg, Laue in Bromberg, Schluß in Stade, 5. Zt. in Berlin, Dr. Wehrmann in Hannover, Dr. von Schierstädt in Berlin, Eberhardt in Marienwerder, Dr. Hecht in Gumbinnen, Schlenther in Breslau, Weickert in Marienwerder, Dr. Schmidt in Köslin, Poll in Marienwerder, Bodenstein in Berlin, Dr. Graf Adelmann von Adelmannsfelden in Koblenz, Dr. Bothe in Potsdam, Weber in Breslau, Wiehmann in Oppeln, Kunhardt von Schmidt in Minden, Kleffel in Breslau, von Hanstein in Lüneburg, Dr. Mahnke in Münster, Freiherrn von Tschammer und Quaritz in Breslau, Hohberg in Breslau und Dr. Krauseneck in Bromberg zu Regierungsräten zu ernennen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
den bisherigen außerordentlihen Professor in der philo- sophischen Fakultät der Universität zu Bonn, Geheimen Re- gierungsrat Dr. Johann Fran ck zum ordentlichen Professor in derselben Fakultät und
den bisherigen Kreis\shulinspektor Hermann Nickol in Lüneburg zum Regierungs- und Schulrat zu ernennen,
der Wahl des Professors Alwin Stölting am Real- gymnasium nebst Realschule in Witten zum Direktor des städti- schen Realgymnasiums in Wanne, Regierungsbezirk Arns- berg, und ___ der Wahl des Direktors des Fürstlihen Gymnasiums nebst Realgymnasium in Bückeburg Eduard R oth fuchs zum Direktor des städtishen Realgymnasiums in Altena, Regierungsbezirk Arnsberg, die Allerhöchste Bestätigung zu erteilen.
Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.
D
Der bisherige Oberlehrer Dr. Wilhelm Scheer ist zum Kreisschulinspektor in Gummersbach ernannt worden.
Der bisherige Privatdozent in der theologischen Fakultät der Universität zu Greifswald Lic. Albrecht A lt ist zum außer- ordentlichen Professor in derselben Fakultät ernannt worden.
, _Der Regierungs- und Schulrat Nickol ist der Regierung in Düß)seldorf überwiesen worden. Finanzministerium.
Die Katasterämter Gütersloh im Regierungsbezirk Minden und Sinzig im Regierungsbezirk Koblenz sind zu besezen.
Angekommen: Seine Exzellenz der Unterstaatssekretär des
ministeriums, Wirkliher Geheimer Nat Dr. Küngzel.
Nichkamtlicßes. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 14. August.
Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen vollendet heute sein 50. Lebensjahr.
Das Hof- und Staats-Handbuch für das Herzog- tum Sachsen-Meiningen für 1912 ist im Verlag der Herzoglichen Hofbuchhandlung von Brückner u. Renner in Meiningen erschienen.
Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Panther“ am 12. August in Capstadt und S. M. S. „Jaguar“ am 13. August in Tsingtau eingetroffen.
Belgien.
Der König und die Königin, begleitet von den beiden Prinzen und der Prinzessin, hielten laut Meldung des „W. T. B.“ heute vormittag in Antwerpen ihren feierlihen Einzug und nahmen im Stadtshloß Wohnung. Der König und die Königin hatten bis jeßt seit dem Regierungsantritt des Königs noch feine Gelegenheit, die größeren Provinzstädte zu besuchen und machten nun mit Antwerpen, das ihnen einen festlihen Empfang bereitete, den Anfang.
Türkei.
Der Minister des Jnnern Zia Pascha ist, wie ,W. T. B.“ meldet, zurückgetreten. Einige Mitglieder des Kabinetts befürworten die Ernennung des Führers der albaniscken Spezialkommission Jbrahim Pascha zum Minister des Jnnern.
— Wegen der Vorfälle in Kotschana hat die Pforte versprochen, eine unparteiishe Untersuhung einzuleiten, die Schuldigen zu bestrafen und den Geschädigten Ersaß zu leisten. Die nach Kotschana entsandte Kommission ist dort eingetroffen und hat mit der Untersuchung bereits begonnen.
— Die Beschlüsse des Ministerrats über die Forderun gen der Albanesen sind bisher dem Sultan zur Sanktion nicht unterbreitet worden, weil die Antwort der Albanesen auf ein- zelne Abänderungen noch aussteht. Nach der „Jeni Gazetta“ wird die Waffenfrage in Albanien dadurch geregelt werden, daß nur die Luruswaffen zurückgegeben werden, während die übrigen Waffen für gewöhnlih in Depots aufbewahrt werden und nur im Bedürfnisfalle den Eigentümern ausgehändigt werden.
Die früheren Deputierten von Südalbanien Sureya und Mufid haben sich nah Uesküb begeben, um sih mit den Führern der Nordalbanesen in Verbindung zu seßen.
- Das Organ des jungtürkishen Komitees „Terdjiman-
i- Hakikat“ erklärt die Nachricht, das Komitee beabsichtige die
Einberufung eines Rumpfparlaments oder die Bildung einer Gegenregierung, für unrichtig.
Wie „W. T. B.“ meldet, haben der Krie g8minister,
die Abteilun.gschefs und die Offiziere des Kriegsministeriums
den angekündigten Eid geleistet und ein entsprechendes Schriftstück angefertigt. i
Beamte aller Departements haben mit der Unterfertigung der Erklärung begonnen, daß sie keiner politishen Partei an- gehören und angehören werden, oder aus der Partei, der sie angehörten, ausgetreten seien.
Bulgarien.
Gestern hat in Sofia ein wegen der Angelegenheit von Kotschana einberufenes Meeting unter außerordentli starker Beteiligung stattgefunden. Wie „W. T. B.“ meldet, sprachen sämtliche Redner sehr energish und forderten die Re- gierung auf, die mazedonishe Frage durch Krieg zu lösen. Schließlich wurde eine Resolution angenommen, worin auf die fortgeseßten Herausforderungen der Türkei an der Grenze und auf die Verschleppungstaktik der Pforie gegenüber allen Schritten Bulgariens hingewiesen und hervorgehoben wird, daß unter die muselmanishe Be- völkerung Waffen verteilt und türkishe Banden zu der- selben Zeit gebildet wurden, wo die bulgarishe Bevölkerung Mazedoniens entwaffnet war. „Die täglihen Morde“, heißt es in der Resolution weiter, „die fortgeseßten Meteleien und Bedrückungen zwingen die Bewohner ganzer Städte Maze- doniens und des Wilajets Adrianopel zur Auswanderung, und während die Türkei die Bulgaren ausrottet, ermutigt und zieht sie gleichzeitig die mohammedanishen Albanesen heran, um auf diese Weise den bulgarischen Charakter der Bevölkerung Mazedoniens und Adrianopels auszutilgen. Gegenüber der tief gefühlten Entrüstung der bulgarischen öffentlihen Meinung würde ein untätiges Zusehen der Regierung die Ordnung und Ruhe im Lande, bedrohen.“ Die Resolution wird der Regierung und dem König unterbreitet werden.
Amerika.
Das amerikanische Repräsentantenhaus hat, wie „W. T. B.“ meldet, unter dem Protest der Republikaner die Bill über den Wolltarif gegen das Veto des Präsidenten mit 174 gegen 80 Stimmen angenommen.
— Nach einer- vom „W. T. B.“ verbreiteten Depesche aus Mexiko City haben die Zapatisten die Stadt Jrtapan ein- genommen und die ganze Besaßung, die aus je hundert Bauern und Stadteinwohnern bestand, im Straßenkampf nieder-
gemacht. Afien.
Nach Abhaltung einer Totenfeier ist die Leiche des verstorbenen Kaisers von Japan gestern in die Große Halle übergeführt worden, wo sie bis zur Beisezung aufgebahrt bleiben wird. Die Totenwacht halten am Tage geistliche Würdenträger, zur Nachtzeit Minister und andere hohe Staats- beamte.
— Dex Furs Katsura isl, wie „W. D. B“ meldet an Stelle des zurücktretenden Fürsten Tokudaiji zum Großsiegel- bewahrer und Großkämmerer ernannt worden.
Afrika,
Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ist Mu lay Hafid gestern in Begleitung Ben Ghabits mit dem Kreuzer „e DU Chayla“ von Rabat in Gibraltar eingetroffen und hat die Reise nah Marseille fortgeseßt.
Aus Marrakesch wird vom 10. August gemeldet, daß der Prätendant El Hiba zwei Wegstunden vor der Stadt stehe und von allen Kaids des Susgedbiets zum Sultan aus- gerufen worden sei. Mazagan ist ruhig.
Statistik und Volkswirtschaft.
Die ausländischen Arbeiter auf dem deutshen Arbeits- martie im Suli 1919
Der Monat Juli stand im allgemeinen sowohl bezüglih der Landwirtschaft wie auch bezüglih der Industrie unter dem Zeiten gesteigerter Nachfrage und niht ausreihenden Angebots. Auf dem landwirtschaftlichen Arbeitêsmarkte brachte die beginnende Halms- fruchternte wie immer einen gesteigerten Bedarf mit si, der in diesem Jahre wegen der starken Lagerung des Getreides besonders groß ift, da die Anwendung von Mähmaschinen vielfa nicht möglich ist.
Auf dem Arbeitsmarkte der oberslesishen Industrie bielt Kalamität bezüglih der Grubenarbeiter an. Nah wie vor war Nachfrage lebhaft, und ebenfo andauernd war auc der Mangel im Angebot, sodaß der Bedarf nur unvollkommen gedeckt werden konnte. Auch im Westen litt die Montanindustrie wie hon in den Vormonaten unter starkem Mangel an Grubenarbeitern, dem um \o schwerer ab- zuhelfen war, als Italiener während der warmen Jahreszeit nur sehr ungern Gruben- und Hüttenarbeit annehmen, vielmehr sogar meist die Stellen, die sie bisber in diesen Betrieben innegebabt baben, verlassen, um \sich dem Baugewerbe zuzuwenden. Während somit dieses auf Kosten der Montanindustrie ein ziemlich starkes An- gebot zu verzeichnen batte, dauerte in der rbeinisch-westfälishen Tertil- industrie und in der Steinindustriz der Arbeitermanael ax. j
Die Ueberseeauswanderung war auch im Monat Juli stark.
Bei den Wanderarbeitern aus Nußland war an der oft-
preußishen Grenze die Zuwanderung nur gering, sodaß die Nach- frage das Angebot erbeblich überstieg. Die Grenzgouvernements sind ershöôöpft, und die Arbeitgeber in diesen Gebieten sind ge- zwungen, selbst ihre Arbeitskräfte aus dem Innern Nußkants gegen hohe Löhne, stellenweise 1 Nubel 50 Kopeken bei freier Be- köjtigung, heranzuholen. Auf eine Aenderung ift in absebbarer Zeit kaum zu rechnen. Lebhafter war der Zuzug an der westpreußischen Grenzstrecke, doh reite er bei der starken Nachfrage zur Deckung niht aus, wie au an der posenschen und \chlesischen Grenze die Zuwande:ung dem Bedarf in keiner Weise entsprach. Nach Ab- {luß der russischen Ernte rechnet man bier noch auf einen verstärkten Zuzug, der im Hinblick auf die Hackfruchternte sehr notwendig ist. __ Die Nachfrage nah galizischen Arbeitern war seitens der Landwirtschaft wie au der Industrie sehr lebhaft, do war das An- gebot nach wie vor nur gering. Soweit jeßt {on zu übersehen ift, dürfte auch die Aussiht für den Monat August nicht günstig sein. Auch die rege Nachf: age nah ungarischen Arbeitern fand keine Deckurg, da die Ernte in Nordungarn wie in Südungarn noh nit beendet ist. Wie jeßt der Ausdrusch zeigt, ist die ungarif{e Ernte nur mittelmäßia, und es ist somit Aussicht vorhanden, daß für die Kaitoffel- und Rübenernte sowie für die Zuckerfabriken noch Arbeiter aus Ungarn herangezogen werden fönnen.
Der Zuzug italienischer Arbeiter stand aub tim Monat Juli hinter dem Abzuge zurück. Die Ernte in Jtalien bielt die Arbeiter in ihrem Heimatl inte fest, und ebenso war der Tiiyolis- feldzug niht ohne Einfluß auf die Auswanderung nach Deutschland. Zählte man 3. B. in Konstanz 150 Zuwanderer, fo betrug die Zahl der Abwanderer 250, und in Chiafso beobachtete man 1700 Zit- wanderer, aber über 2000 Abwanderer. So war es nit möglich den Bedarf, den besonders die Gruben und Hütten hatten, zu deen. _ Holländische Arbeiter kamen ziemlich zahlrei über die Grenze, Jowohl landwirtschaftlihe wie au industrielle. Dem starken Angebot
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| ftraße 32, zu richten.
} Deutscher Schriftenverlag.
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| der Nehtsgeltung von Dr. Franz Klein. 2.
| währleistet.
stand auch eine starke Nachfrace gegenüber, sodaß der Arbeitsmarkt sehr lebendig war. Während in der Landwirtschaft der Bedarf an Maähern und Schnittern ziemlich gedeckt werden fonnte, mangelte es an Viehwärtern, die troß hoher Whne nicht ausreihend zu haben waren. In der Industrie berrshte ein starkes Angebot von Erd- und Bauarbeitern, dagegen mangelte es an Gruben- und Textilarbeitern. — An der dänischen Grenze war es ziemlih sll. Erst gegen Ende des Monats fand ein stärkeier Zuzug statt, der für den vor- liegenden Bedarf vollkommen ausreihte. (Nach einem Bericht der Deutschen Arbeiterzentrale.)
Zur Arbeiterbewegung.
Aus Brünn wird dem „W. T. B.“ gemeldet: Nach der am Montag erfolgten Aufhebung der Aussperrung in der Woll- industrie begannen heute die Verhandlungen über die Lohn- frage. Die Arbeiterschaft einer Firma bra die Verhandlungen ab. Infolgedessen steht der größte Teil der Brünner Wollarbeiter im Ausstande (vgl. Nr. 191 d. Bl.).
(Weitere „Statistishe Nachrichten" \. i. d. Zweiten Beilage.)
Literatur.
Kurze Anzetgen neu erschienener Schriften, deren Besprechung vorbehalten bleibt. Einsendungen sind nur an die Nedaktion, Wilhelm- Nücksendung findet in keinem Falle statt.
Das A. B. C. der Landwirtschaft. Von H. Eilenberg. Mit einem Vorwort von Heinrich Prinz von Schönburg-Walden- burg. 35 Abbildungen. 2 #. Berlin SW. 11, Deffauer Straße 6/7,
Sammlung Hoche IX. Band, Heft 8: Die Großstadt- arbeit und ihre Hygiene. Von San.-Nat Dr. B. Laquer. Halle a. S., Carl Marhokd.
Die psyhischen Quellen des Nechtsgehorsams und Berlin W. 9, Unkstr. 16. Franz Vahlen.
Technik. Das Ozeanluft chiff „Boerner“. Von Professor Dr. Stade. Daß weite Ueberlandfahrten, überseeischer Luftverkehr und Lasten- beförderung auf dem Luftwege NRiesenluftschiffe erfordern, ist selbst- verständlih; aber der Gedanke an die Einführung solher Verkehrs-
mittel wurde noch vor 10 Jahren selbst in FaŸhkreisen vielfa in h das Reich der Phantasie verwiesen, weil man solchen Luftschiffen die | praktishe Verwendbarkeit absprah. Begegneten doch damals selbt
die Plâne des Grafen Zeppelin fast allgemeinem Zweifel. Aber wie diese, so ist inzwischen mancher Gedanke, der noch wenige Jahre zuvor
° 1 1
} als Utopie bezeihnet wurde, zur vollendeten Tatsache geworden. Die
Technik hat eben gerade im Luftiabrtwesen unerwartete Fortschritte ge- mat, und sie entwidelt sich mit Niesenschritten weiter. Deshalb foll man sich hüten, einem Plan mit Mißtrauen gegenüberzutreten, bloß weil
| er über das im Augenblick Erreichte einen Niesenschritt hinweggeht,
und man foll z. B. nicht den Bau eines Luftschiffes deshalb als un- auêführbar betraten, weil es zehnmal so groß gevlant ist, wie die größten uns bekannten Luftkreuzer. Man foll solche Pläne vorurteils- frei prüfen und zu ihrem Gelingen alles beitragen, wenn die Be- rechnunugen, auf die sie sich gründen, einwandsfrei sind, wenn fie etnen Fortschritt versprechen, und wenn ihre Dur{bführung vom nationalen Standpunkt wünschenswert und in wirtshaftliß-r Beziehung lohnend erscheint.
Von dem Plan eines Niesenluftshifffes, mit dem der Ingenieur Boerner, ein in Brüssel lebender Deutscher, jeßt in die Oeffentlichkeit tritt, muß man fagen, daß er dur seine Großzügigkeit und Neu- artigkeit, aber auch dur die Einfachheit und Zweckmäßigkeit der setner Ausfübrung zugrunde liegenden Gedanken überaus bestehend wirkt.
Das Boernersche Luftchiff stellt eine vollkommen neue Form dar, es bildet gewissermaßen eine Zwischenform zwischen Prall- und Starrshif. Wie unsere Starrschiffe hat es eine größzre Anzahl von Gasbehältern, aber es entbehrt des starren Gerippes, vielmehr wird die Erhaltung der Form wte beim Prallshif durch inneren Ueberdruck gewahrt. Die typishen Merkmale des Boernershen Schiffes find außer feiner Kieser größe von 200 000 Naummetern das Dreifammer- spstem der Gasbehälter und die aroße Zahl und vielseitige Verwend- barkeit der Luftshrauben. Die Bauart ist im einzelnen die folgende : in einem 240 m langen und 25 m breiten, durch Gitterwände ver- steiften Brückenchassis sind in drei nebeneinander laufenden Längs- reiben 57 Gaebebälter mit rechteckiger Grundfläße und halbkugel- fôrmiger Kappe befestigt, und zwar so, daß immer dret nebeneinander liegende Gasbehälter fest miteinander verbunden sind. Der Trag- fôrper besteht also aus 19 einzelnen Sektionen. Von den dret in
| einer Sektion vereinigten Gasbehältern besteht der mittlere auë einer
einfahen Zelle, die mit Wasserstof gefüllt wird: durch die beiden seitlichen dagegen geht in der Mitte von oben nach unten, aleihíam als Scheidewand, ein den - ganzen Querschnitt einnehmendes Vallonett, das mit Stickstoff gefüllt wird: von den beiden übrigen dur dieses Ballonett geschiedenen Dritteln enthält das innere WVasserstoff und da3 äußere atmosvhärishe Luit. Jede Sektion wird bon einer Außenhülle umgeben, die mit Sticfstof aufgefüllt wird. Ulle Wasserstoffzellen, niht allein derselben Sektion, sondern des ganzen Tragkörpers sind miteinander dur ein Nöhrensystem verbunden, ebenso alle Sticfstofzellen. Die Luftzellen sind an einen beständig in Betrieb befindliden Ventilator angeshlossen und haben na außen führende Sicherheitsventile. Der Ventilator erzeugt in den Luftzellen einen tonstanten U-berdruck, der die Starrheit des ganzen Tragkörpers ge- Die Gasbehälter am Bug und Heck sind mit Metall- fappen versteift, um dem Tragkörper au gegenüber den bei sebr |dnellen Fahrten auftretenden großen Luftwiderständen die nôtige Festigkeit zu verleihen.
Die Vorteile des Boernershen Dreikammersystems liegen auf der and. Der Wasserstoff ist ringsum durch eine „Stikstoffmauer“ von der atmosphärishen Luft, und zwar sowohl von der in den Luftzellen defindlichen als auch von der Außenluft, geshieden. Dieser Umstand
ließt die Möglichkeit einer Explosion und eines Brandes voll- immen aus. Denn eine etwaige Zündung der Außenbülle wird, sobald das kleinste Loh hineingebrannt ist, dadurch ihr Ende "inden, daß der ausstrômende Sticfstof die Flamme auslösht. us diesem Grunde kann auch ein Blitshlag dem Lust- hf nie gefährliGß werden. Ferner fann fein Wasserstoff und kein Stickstoff verloren gehen, felbst wenn das Luftschiff um mehrere Tausend Meter steigt. Denn die Niesengröße des Trag- fôrpers gestattet, die Füllung mit Wasserstof auf dreiviertel des ver- sugbaren Naumes zu beshränken, sodaß Stickstoff und Luft zusamn:en 1000 Naummeter einnehmen — auch dann hat die Gasfüllung noch êine Hubfraft von über 150 000 kg Dehnt ih nun beim Aufstieg des Luftschiffes oder unter dem Einfluß der Sonnenstrahlung das Gas aus, so werden zunächst die Wände der Wasser- lloffzellen auf die Stickstoffzellen und diese auf die Luftzellen drücken und einen Teil der Luft durch die Sicherheitsventile beraus- vressen; bei den prafktisch in Frage kommenden Höhen und selbst bei der stärksten Strahlung wird ab-r nie die ganze Luft entweichen, 1° daß für Wass: stoff und Stickstof stets Naum genug bleibt und Gaëverlust ebenso ausgeschlofsen ist, wie das Zerplatzen einer Gas- ille. Nur Diffusion kann den Gasvorrat allmäblich etwas ver- lingern; aber au hiergegen gewährt das Dreifammersystem einen jemlih weitrceihenden Schuß, denn der Diffusionskoeffizient des Hlckstofes it, wie auch der eines Gemisches von Stickstoff mit lerftof, sehr gering und deshalb wird, wenn auch etwas Wisserstoff in die Stidstoffkammern diffundiert, von dort aur wentg
în die atmosphärishe Luft verloren gehen.
Es mag bier glei darauf hingewiesen werden, daß die Eintei- lung des Luftschiffes in gleichartige Sektionen für den Bau und die ersten Fahrversuhe wesentliche Vorteile bietet, denn sie gestattet, mit fleinen Formen zu beginnen und allmöhlich zu größeren fortzuscreiten, wobei noch sehr ins Gewicht fällt, daß die Zu'ammenfügung der ein- zelnen Sektionen in der kurzen Zeit weniger Stunden gleichsam mit ein paar Handgriffen erfolgen fann. Außerdem sind nur kleine Werft- anlagen nôtig, weil die einzelnen Sektionen nacheinander hergestellt werden fönnen. :
Die ungewöhnlihe Hukbkraft, noch verstärkt durch den Forifall des Metallgerüstes, kommt den maschinellen Einrichtungen zugute, die deshalb weit über das bisber üblide Maß hinausgehen können. Zur Fortbewegung des Luftshiffes tienen niht weniger als 34 mit je 8 Schrauben auegerüstete Motoren, die insgesamt 6500 Pferdekräfte entwideln. Eine wichtige Neuerung des Boernershen Schiffes be- steht darin, daß diese Schrauben, insgesamt oder grupvenweise, nah allen Nichtungen einzustellen sind, so daß fie dem Luftschiff nit allein Vor- und Nücktrieb, sondern auch Auf- und Abtrieb verleihen und nebenbei auvch zur seitlihen Steuerung verwendet werden können.
Hier ift also zum ersten Male bei Luftshiffen das Prinzip des dvnamischen Auf- und Abtriebes (nicht zu verwechseln mit dynamischer Höhensteuerung) eingeführt. Die Anwendung dieses Prinzips bedeutet eine Vereinfachung ter Führung in mebrfacher Hinsicht. Ersiens ist das LufisGif befäbigt, scine Landung mit eigenen Mitteln zu bewerk- stelligen und kedarf keinerlei Hilfsmannschaften, was im Kriegsfall bei Landungen in Feindeéland von außerordentliher Bedeutung ist. Ferner fommt die Verwendung von Ballast ganz in Fortfall. Und endlich braucbt man das Luftsc{iff nicht ab:zuwägen; man kann es sozar bei der Abfabrt mit Betriebsstof überlasten, und auf der anderen Seite kann man, wenn diese Menge Betriebsstof und noch etwas mehr verbraucht ist, störendem Auftrieb durch dynamishen Abtrieb entgegenwirken. Uebrigens will Boerrer, um das Gleibgewiht möglist zu erbalten, auch Gas, und zwar sowohl Wasserstoff als auch Leuchtgas als Brennstoff benußen, und zwar so, daß er je na Bedarf abwechselnd Benzin und Gas verbrennt.
Die Hauptaufgabe des Boernerschen Luftshiffes bestebt in der Massenbeförderung von Reisenden auf langen StreckXen, namentlich über See. Die Zahl der Reisenden \chwankt, je nah der Länge der geplanten Neise und der dadurch bedingten Menge von Betriebs- stoff, zwishen dret- und fechs8hundert, bei 300 Personen können 6000 km zurüdgeleat werden. Für soviel Personen sind S(laf- kfabinen, sowie ein Speisf-saal und ein Promenadendeck vorhanden, so daß die Reisenden dieselben Bequemlichkeiten genießen wie auf einem Ozeandampfer. i 5
Die Bezeichnung des Boernershen Schiffes als Ozeanluftschiff soll natürlih nicht besagen, daß es nur für überseeisGen Verkehr be- stimmt ist; vielmehr joll es aub für große Ueberlandreisen, für Lastenbeförderung in unwirtlihen Ländern und als Kriegsfahrzeug dienen.
Bei gleichzeitizem Betrieb aller 34 Motoren kann eine stünd- liche Fahrgeschwindigfeit von 120 km erzielt werden. Da nun der mittlere stündlihe Windweg über Mitteleuropa selbst in 3000 m Höhe wenig über 40, über dem Atlantishen Ozean im Meeresniveau nur etwa 45 km beträgt und nur in seltenen Ausnahmefällen dort auf 100, bier auf 120 bis 140 km hinaufgeht, so wird das Boernersche Luftshiff auch Geaenwinde im allgemeinen leiht über- winden und ihnen fogar meist weit überlegen sein. Dazu kommt, daß Boerner mit besonderen eigenen Mitteln, die bei \väterer Gelegen- heit zu erörtern sein werden, während der Fahrt die Windverhält- nisse in jeder belieblgen Höhe schnell bestimmen und infolgedessen jederzeit die günstigste Luftshiht aufsuhen kann.
Die Berechnungen des Luftschiffes und seiner Leistungen sind vom Erfinder ausgeführt und von namhaften Fachleuten nabgeprüft und bestätigt worden. Die mit aller Vorsicht aufgestellte Nentabilitäts- berechnung ergibt, daß das Luftshiff nicht allein ein billiges Beförde- rungêmittel für Reisen über Land und“ See bilden, sondern auch einen hohen Ertrag abwerfen wird. Eine Aktiengesellschaft zur Durchführung des Unternehmens soll in Kürze begründet werden.
Laud- und Forftwirtschaft. Saatenstand und Ernte in Ungarn.
Nach dem amtlichen Saatenstandsberiht des ungarishen Acker- bauministeriums vom 5. d. M. berrshte in der leßten Woche des Monats Juli bis Anfang August mit Ausnahme von einigen Tagen allgemein trockenes und warmes Wetter. Am 26., 30. und 31. Juli sowie am 9., 6. und 7. August waren in den meisten Gegenden größere Niederschläge zu verzeihnen. Auch Hagel ging in einigen Gegenden nieder; da aber dieser von Regen begleitet war, verursachte er feinen bedeutenden Schaden.
Die Ernte und die Einheimsung des Weizens sind beendet und die Druscharbeiten überall im Gange. Die Druschresultate timmen im großen und ganzen mit den Berichten landwirtschaftliher Referenten überein. Die Qualität is {wächer und variiert zumeist zwischen 77 bis 82 kg per Hektoliter. Der Strohertrag is im allgemeinen überall gut; die Anbaufläche betrug 6 083 535 Katastraljoh, wovon § °/9 auf Schaden abgerewnet wird. Der Ertrag für das Katastral- joch wird durhschnittlich auf 7,60 Meterzentner geshäßt, das einem Gesfamtertrag von rund 46003 000 Meterzentner ent- spricht. Die Abnahme gegen die leßte amtlihe Schätzung beträgt infolge der Elementarschäden 317 200 Katastraljoch. Der Ertrag des Vorjahres war 47 597 000 Katastraljoch. Die Noggenernte ist überall beendet und die Druscharbeiten sind im Gange. Die Drusch- resultate ergeben gegen die leßte Shäßung einen geringeren Ertrag. Der Strohertrag ist überall gut. Die Anbauflähe betrug 1 951 951 Katastraljoch, wovon auf Schaden 0,6 9% abgerechnet werden. Der Durchschnittsertrag wird-auf 6,97 Meterzentner für das Katastral- joch geschäßt. Der Gesamtertrag ist 13 513 000 Meterzentner, was gegen die leßte Schätzung eine Abnahme von 265 400 Meterzentner ergibt. Der Ertrag des Vorjahres war 12790 000 Meterzentner. Die Resultate in Gerste versprehen quantitativ zu befriedigen, qualitativ jedoch nicht. Der Ertrag von Primabiergerste wird ver- hâltniémäßig gering sein, doch sind die Körner voll. Auch der Stroh- ertrag ift befriedigend, und die Anbaufläche betrug 1 860 630 Katastral- joch, wovon auf Schaden 9/9 abgerehnet wird. Der Durchschnitts- ertrag wird auf 7,90 Meterzentner für das Katastraljod, der Gesamtertrag auf 14636 000 Meterzentner gegen 16 023 000 im Vorjahre geschäßt. Hafer wird fast in allen Teilen des Landes geschnitten und an vielen Orten auch bereits g-droshen. Der Ertrag ist im allgemeinen von mittlerer Qualität, befriedigt jedoch nicht überall. Stroh ist überall lang gewachsen und verspricht cin ziemli gutes Resultat. Die Anbauflähe betrug 1755920 Katastral- joch, wovon auf Schaden 0,4 9% in Abrechnung gebraht twerden. Der Durchschnittsertrag wird auf 6,64 für das Katastral- joch, der Gesamtertrag auf 11 604000 gegen 13 014 000 Meterzentner im Vorjahre geshäßt. Bei Mais wurde die gut be- gonnene Entwicklung infolge anhaltender Troenheit stellenweise be- hindert, do hat er den Regenmangel ztemlih gut überstanden und verspriht bet eintretenden Niedershlägen einen guten Ertrag. Be- sonders schôn entwickelt ist der Mais in dem Theiß-Maros-Winkel. Die Kolbenbildung schreitet gut fort, die Stengel sind ho, die Blätter hôn grün, und der leßte Regen war für die Entwicklung von sehr guter Wirkung.
Kartoffeln haben infolge lang anhaltender Trockenheit an vielen Orten gelitten. Stellenweise vergilben und s{hrumpfen die Blätt:-r zusammen. Die Ernteaussich!en sind troßdem größtenteils befciedigend, nur jenseits des Königssteiges ist eine Enttauschung zu erwarten. In den übrigen Landesteilen ist die Knollenbildung zumeist gefund veranlagt, doch ist dringend Negen erwünscht. Zwischen der Donau und Theiß im Komitat Szabolcs ist nur ein Mittelertrag zu erwarten. Neps ist vorwiegend {hwach. Die Gartengewächse stehen troß der Trockenheit befriedigend. Für Hülsenfrüchte ist Negen notwendig, und dort, wo reichlichere Niederschläge stattfanden, entwidckelten sie \sich sehr gut. Die Kraut-
arten in Alföld sind wegen Trockenheii zurückgeblieben, in den übrigen Gegenden jedoch |chöôn. Hopfen ist in den flachen Gegenden gut, jenseits des Königsteiges jedcch weniger aut entwidelt. Hirse und Buchweizen stehen zumeist gut, der Spätanbau aber shwach. Hanf und Flachs sind befriedigend. Tabak litt unter Trockenbeit und Hagel, doch if tie Blätterentwicklung stellenweise sehr shôn. Die Zuckerrübe leistete der Trockendheit ziemlih guten Widerstand: nur in ten von der Trockenheit zu stark beimgesu@ten Gegenden ift die Entwickelung zurückgeblieben und die Blätter vergilbten. Aber auch in diesen Gegenden ist der Stand derart befriedigend, daß, wenn zeitgerecht entsprehende Nieders{läge eintreten, immer auf einen fehr guten Ertrag gerechnet werden fann.
Blätter kräftig entwickelt und schr {chön. Die Nübe se
gut entwickelt. Die Blätter der Futterrübe sind f
Knollen groß, und wird demzufolge das Nesultat seh
Wiesen und Weiden leiden unter der TroFenbeit, u
Negen erwünsht. Der Weinstock litt durch Hagel,
und Meltau. Für Obst ist zumeist ein Mittelertrag Voraussichtlih werden Aepfel, Birnen und stellenweise
einen mittleren Ertrag geben, dech vrerursahen Hagel
fortwährend größeren Schaden.
Ernteaussihten und Getreidebandel in Svanien. V Kaiserlihe Generalkonsulat in Barcelona berichtet unterm 5, D ¿t
Nach den neuesten Berichten dürfte die Getreiteernte € deren Ausfihten noch im Mai als gut bezeihnet werden fonr allgemeinen kaum besser als mittelmäßig ausfal amtlich für mindestens 20 Provinzen bestätigt, wäbrer vinzen noch weniger als mittelmäßige Erträge in Aus werden. Nur 10 Provinzen sollen danach teils befrietige gute Ernten versprehen. Als Grund für die geringen hauptsählich Mangel an Regen und infolgedeften allz1 der Körner angegeben. Gutem Vernehmen nach sollen etn geringere Erträge erwartet werden, als in dem — allerding guten — Vorjahre. Die betreffende Shäßzung kommt Ergebnisse :
Anbaufläche
Weizen (3 851 470 ha) — 30,6 Mill. dz (gegen 40,4 Mill. az i. X Gerste (1 318620 „,)—12,76 , ¿C 1889. ICOAgeN. (804400) G4 C, 734 Dar (4290720 )=—= 30. C. 0
Die Preise sind, den unbefriedigenden Ernteb sprehend, durhweg im Steigen begriffen. Es wurden für Weizen bezahlt (Peseten) : am
S W M9
-. 12 i
20 Q C. 23,10 23,67
E 0 O0
7
O 2420 2596 3,00 23,96 2454 24 54 O A 2DI2 241 9 N Fahros
ersien fun! PVconaten des
in Arévalo in Nioseco . N in Medina del Campo in Valladolid . G Eingeführt wurden in a. Weizen: Ie. . 161845 da i 1910. /¿ 499136 7 b. Mais: 1912. 132 736 1280 734 975 1910. . 486 086 c. Neis: ie . 3028 M L L; 0009 d ü 1910. S Í 5 153 388 d. Gerste und sonstige Getreidearten : 1912. 2707 dz im Werte von 43 306 Pefseten, Ot. E é ¿ 793 718 . 1916. C0 A ¿L082 876 L Die Einfuhr in dem genannten Zeitraum ist demnach gegenüber den beiden Vorjahren, won in erster Linie wegen der guten Ernte im Jahre 1911, ganz erheblih zurückgegangen, mit Ausnahme von Neis, dessen legtjähriger Ernteertrag sehr gering war. Ausgeführt wurden im gleichen Zeitraum: a. Reis: 1912 1911 1910
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im Werte von 3 398 700 Peseten, , 14 008 290 e 10 480 865
„ 2256 509 , 12 494 574 „ 8274162
1179 846 127 510
9966 dz im Werte von 256 551 Peseten,
10 699 F „458 784 y «21 002 j x 925888 z
b, Gerte:
D 25858 491 316 I 360 6 845 1910 212 4 030 c. Roggen: 1912 14 960 284 253 I 357 6 790 1910 ¡ t S u d 9210 M d. die \onstigen Getreidearten (außer Weizen und Mais): 1912 34 215 dz im Werte von 615 884 Peseten, o 2: ‘ I D022 990 L O, 000 „s , 4 6 052 a Die Ausfuhr von Gerste und Roggen hat danah die an ih unbedeutende Ausfuhr der gleihen Monate der Vorjahre weit über: stiegen. Dagegen blieb die Ausfuhr von Neis mit Nücksicht auf die oben erwähnte geringe Ernte des Jahres 1911 hinter der der Vor- jahre beträchtlih zurüd.
Ernteaussichten und Getreidehandel in Bulgarien.
Das Kaiserliche Konsulat in Varna berichtet unterm 6. d. M:.:
Die Erntearbeiten wurden im Laufe des Monats Iuli bei ziem- lih ungünstiger Witterung beendet; die Bauern haben nunmehr an- gefangen, die Garben zusammenzuseßzen. Starke RNegengüsse und Hagel rihteten — insonderheit im Varnaer, Baltschiker und Prova- diaer Bezirk — noch wetteren Schaden an. Im ganzen sollen nach amtlihen Aufstellungen im Varnaer Bezirk 402 300 da teils mehr, teils weniger (50—100 9%) beschädigt sein.
Die diesjährige Ernte des Varnaer Bezirks ist nah Ansiht der landwirtshaftlihen Sachverständigen \{chwächer als die des Vorjahres, kann aber in den von Unwettern niht getroffenen Gegenden durch- \hnittlich als gut bezeihnet werden. Weit bessere Ergebnisse ver- spriht der Kreis Shumla und au teilweise der Kreis Burgas. Gndgültige Ziffern über den diesjährigen Ernteertrag des Konsular- bezirks liegen noch nicht vor. Geshäßgt wird das Ergebnis für den Bezirk Varna im Durchschnitt :
für Weizen pro ha auf 17—20 hl, pro hl auf 74—75 kg
„Q 2080. let S y Noggen " - " 17—20 " » u " 72 u " Hafer 1 o u 30 u " » e 45— 46 y
Sehr {chön stehen im Konsulatsbezirk Mais und Bohnen, die eine ausgezeihnete Ecnte in Aussicht stellen. Die Zufuhren waren im Berichtsmonat fast ausgeblieben. Das Thwadhe Getreidegeschäft hatte unter einem Streik der Getretdelastträger und Wagenführer des Varnaer Hafens zu leiden ; dadurch erfuhr die Abfertigung eines Dampfers der Deutschen Levante- linie, der 5000 t Weizen und Mais für Antwerpen einlud, eine fast 10 tägige Verzögerung. Im übrigen kamen nur geringe Mengen Mais nah Triest, Montenegro und Italien zur Verschiffung; 398 t Weizen bezog Marseille. Gegen Monatsende notierte für den Doppelzentner fob Varna: Weizen . 18,— bis 20,— Fr. Mats , 00
(Weitere Nachrichten über „Land- und Forstwirtschaft“ st. i. d. Ersten Beilage.)