1912 / 206 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 29 Aug 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Den 12. August. v. Prosch, Oberlt. im 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilbelm, König von Preußen, vom 15. August d. Is. ab zur Dienstleistung beim Kadettenkorvs kommandiert.

Den 23. August. Negt. Nr. 18, zur Res. beurlaubt.

Den 26. August. fommandos XII. (1. K. S.) Armeekorps, bewilligt. v. Zeschau, Regt., unter Beförderung zum Major, Adjutanten des Generalkommandos XII. (1. ernannt. L

Fm Sanitätskorps.

Den 10. August. Die Assist. Aerzte: Neat. Nr. 64, unterm 10. d. M. von hanniter-Kranfenhaus in Heidenau enthoben, 19. August d. I. aus dem Heere aus

1. September d. I.

Kaiserliche Marine. Den 18. August. Die Lts. Kuhr

mandiert -zund unterm

Nr. 64 verseßt.

Offiziere usw. 1. Seebat-,- v. B.orke vom Ramtn zur Verfügung des Gouvernements vom IIl. Seebat.,, Rabius vom Il. Seebat.,

Kiautschou,

zu Oberlts befördert.

Den 25. August. ; Á fügung der Insp. des Torpedowe]ens, zum Oberlt zur der Marinestation der Nordsee,

S. M. großen Kreuzers „Moltke“,

der Marinestation der

die Marineunterärzte: Krißler von der Partr _der Marinestation der Vit|ee.

Dr. Geyken, Dr. Höfer von der Pannach, Marineoberingen. stabêingen. verliehen. Bielfeld, t ne urlaubt, unter Ueberführung zu den Offizieren der Nes. offizterkorps, der Abschied bewilligt. Bauer, zur See von der Marineschule, ersterer wegen unbrau(barkeit, zur Marineres. beurlaubt.

Bever, Noetzold, Fähnriche im 2. Ulan.

v. Plato, Major und Adjutant des General- mit Pension der Abschied Rittm. und Ésfatr. Chef im Gardereiter- vorläufig obne Patent, zum K. S.) Armeeïtorps

Dr. Schütz beim 5. Feldart.

dem Kommando am Jo- scheidet mit dem behufs Uebertritts zur Kaiser- lien S&vßtruppe für Kamerun. Dr. Scievelbein beim 6. Feld- art. Regt. Nr. 68, zum Fohanniter-Krankenhaus in Heidenau fom- zum 5. Feldart. Regt.

vom II. Seebat., Baacke vom I. Seebat., Ferber Schmalz vom 1. Seebat., kommandiert zum Stabe S. M. großen Kreuzers „Hansa“,

Befördert: Tel, Lt. zur See, zur Ver- See; zu Marineoberassist. Aerzten : die Marineassist. Aerzte: Dr. Braun bon Dr. Schaafhausen vom Stabe Dr. Krüger-Kroneck vom Stabe S. M. Linienschiffes „Hannover“; zu Marineassit. Aeralen I(ord]ee,

a. D., der Charakter als Marine- Oberlt. zur See, ohne Gehalt be- des Sees Thomas, Fähnriche förverliher Dienst-

10

X zu

Königreich Preußen. Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

die von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin voll- zogene Wahl des Direktors der vor- und frühgeschichtlihen Völkerkunde zu Berlin, e er

Abteilung des Museums für i Dr. Karl Schuchhardt zum ordentlichen philosophisch-historischen Klasse zu bestätigen.

Mitglied

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Geheimen Registrator,

4% b

rat sowie

dem beim Militärkabinett beschäftigten Geheimen Registrator Bartelt im Kriegsministeruum den Charakter als Hofrat zu

verleihen.

Kommerzienrat sowie

dem Kaufmann und Fabrikbesißer Ludwig Przedecki in

_Gustav Hattenhauer in oriß Homann in Dissen, Kommerzienrat zu verleihen.

Breslau, dem Weingroßhändler Minden und dem Fabrikanten eis Jburg, den Charakter als

Lreis

E ——_

Ministerium des Königlichen Hauses BVekannimahung

Heute nachmi 3 Uhr im Schlosse C ihmitiag um 3 Uhr hat im Schlosse Camenz J. geborenen Prinze s\sin- Des Prinzen Preußen

die Taufe der un 21 Ju D. Tochter Zhrer Königlichen Hoheiten e A etn Friedrich Wilhelm von 1rch den Vberhofprediger, Schloßpfarrer D. Dr s d bas ger, Schtoßpfarrer D. Dryander statt-

Dio f Nyvtn2oîh ; r; s M E in der heiligen Taufe die Namen Si Henriette, Wilhelmine, Sophie, Albertine Mart Elisabeth, Ernestine, Vik S Ce, Albertine, Marie,

ry, Srnestine, Biltoria, Margarete“ erhalten.

Von e waren anwesend:

Seine Königliche Hoheit ‘der Prinz Joacht

e Je Hoh der Prinz Joachim Albrecht

Zeine D Rrinz Heinrih LYRY.

Seine Durchlaucht der Prinz Heinrih XXXI]. Reuß L

s Durchlaucht der Herzog von Ratibor E

( io p 4 ê7: e I

E Margarete von Ratibor,

Cent ; )erittä Fürst 211 E Baruth als Vertreter Seiner Majestät bes Kaltere nd Königs,

§ Verireter Seiner Ma) des Kaisers und Königs

Su E sachsen-altenburgishe Kammerherr Graf VDeujst als Vertreter Seiner Hohei 5 Herzogs Sachs Altenburg. T T d

= ; :

ea nicht anwesend:

Fyre Königliche Hoheit die Prinzessin Friedri

hre ( L Srinzes ‘riedr

s Prinzessin Friedrich Leopold

U (F 2 2 ? “4 Lj wi , .

n Anigliche Hoheit die Großherzogin Luise von Baden

Ie Hoheit die Prinzessin Marie von Sachsen-Meiningen.

Berlin, den 28. August 1912. |

Cv B Ie t T Ver Minister des Königlichen Hauses.

Jm Allerhöchsten Auftrage : Graf A. zu Eulenburg.

Verona betreffend die Notierung von Terminpreise

von Preisen für Zeitgeschäfte an preußischen E _ Mit Beziehung auf Tarifnu ; s Reichsf | gelepes vom 15. Juli 1909 (Meiddgeietbl S, ga nie, ; : Pim vent Bundesrat erlassenen Ausführungsbestimmunager. ju diesem ags (Zentralblatt für das Deutsche Reich 1912 N Ofivber 1908 n Id A erannimachung vom

Oftober 1901 öffentli int gemacht, daß in Vreuß an der Börse in Berlin Selilinpreise E ‘Nabe Den

Kupfer, ferner Preise für Zeitgeschäfte für Weiz Roggen, Hafer, Mais und Roggenmehl! S u

,

an

Rechnungsrat Tauch im Kriegsministerium den Charakter als Geheimer Rechnungs-

—vamuw ven Cyharafter als Geheimer

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der Börse in Ma Termi e ff e m Magdeburg Terminpreise für

Nohzucker,

einem

fessor an der Universität Göttingen, Geheimen Regierung Dr. Edward Schröder zum korrespondierenden Mitglied ihrer philosophisch-historischen Klasse zewählt.

seuche und Rotlaufseuche oder Pferdestaupe) der S8 18ff. des Viehseuchengeseßes vom 26. Juni 1909 geseßblatt S. 519) gemäß § 79 Abs. 2 daselbst folgendes an- geordnet :

Seuche festgestellt, Tierarzt sobald als möglich lange die verdähtigen Grscheinungen 1 wen und wobin seit dem vermutlihen Bestehen der Seuche oder der verdächtigen Ersheinungen Pferde aus dem Bestande verkauft oder sonst weggegeben worden find, verdächtigen Pferde in den leßten 14 Tagen der Kranfbeitsersheinungen mit anderen Pferden s fommen sind, ob sie neu eingestellt und gegebenenfalls in wessen

Besitze sie

so kann er die sofortige vorläufige Eißks j der (8 19 Abs. 1,4 des Gesetzes) der kranken und der feuhenverdächtigen

Pferde anordnen. : | Besitzer der Pferde oder dessen Vertreter entweder zu Protokoll oder

durch schriftlide Verfügung zu eröffnen, au if polizeibehörde unverzüglich Mitteilung zu machen. Se F d:

| E desjenigen Landgestüts iegt, 4

Beschälstationen u Hengst i [of es tc ind Hengsthalte

l Maden, Veng|thaltereten sfofort

citteilung avch dem Gouverneur,

anzugeben, ob Brustseuche oder

bestimmten Blatt bekznnt zu machen. festgestellten ersten Ausbruch der Ir fluen

verwaltungen aller dem Se erw zen aler dem Seucßenorte bena züglih mitzuteilen: y

sonstigen Standorts

soweit dies nah den

S E ; in den ZS§ 6—10 angegebenen Wirkungen abzusperren

26 : verd

t E E 4 1 B L

vermieden wird. anderen Polizeibezirk erteilt, so ist die

Tiere unter Mitteilung der Salhlage Absperrungêmaßregeln 1

fremder Pferde zu diesem

An dieses Verbots durch uênahmSsweise fann das V i

Au vel) das Verbot auf die von den

leuhenverdähtigen Pferden benugten d

werden, wenn dies nach dem Gutachten des

e S 09. eut Unbeschadet der Vorschrift im § jeuhten Gehöft in fremde Geböfte nit eingestellt werden: au benußt werden. 2) Ferner kann angeordnet werden, daß die mit Pferden aus

T ausg

an der Bn in Cöln Terminpreise für Rüböl und an der Börse in Danzig Preise für Zeitgeschäfte für Weizen, Roggen und Hafer tiert werden. Berlin, den 20. August 1912. Der Minister für Handel und Gewerbe. Jm Austrage: Lusens ky.

Der Finanzminister.

Im Auftrage: NRiep.

Ministerium der geistlihen und Unterrichts- angelegenheiten.

Königliche Akademie der Wissenschaften.

Die Königliche Akademie der Wissenschaften hat den Pro- Regierungsrat

Kriegsmisterium.

Der Geheime Kriegsrat und Militärintendant des VI. Armeekorps Dr. Behrens isst in gleicher Eigenschaft m 1. November d. J. zum IŸ. Armeekorps verseßt worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Viehseuchenpolizeiliche Anordnung.

Zum Schuße gegen die Influenza der Pferde (Brust- wird auf Grund (Neichs-

1. Vorläufige a Yregern und Ermittlungen.

Ausbruch der Influenza oder der Verdacht dieser so haben die Ortsvolizeibehörde und der beamtete Ermittlungen darüber anzustellen, wie schon bestanden haben, ob, an

1) D Der

ferner, ob die kranken oder der Seuche vor dem ersten Auftreten in Berührung ge- gewesen sind.

2) Nach dem Ergebnisse dieser Ermittlungen find die erforder- hen Maßregeln ohne Verzug zu treffen und nötigenfalls die be- iligtea Ortspolizeibehörden in Kenntnis zu seßen.

O 2. Stellt der beamtete Tierar;t den Ausbruch ter Influenza oder

den Verdacht der Seuche in Abwesenheit der Ortépolijeibehörde fest,

perrung und Abfonderung

Die getroffenen vorläufigen Anordnungen sind dem

t davon der Orts-

R E CYLUZANS 4 Der Landrat, in Si )rtsporigeie ‘e Bor ban Ab thten v &tnerarcoNi uro c&xrtgen Armeectoré. Es en 8 jenige in tessen Bezirke der Scu en L : der Séeuchenort amtlichen für den Seuchenort in Betracht “iat n und He! i {riftlich Mitteilun Ist der Seucenort ein Truppenstandort, fo ist di Kommandanten oder Garni n eur, arnison- on den Mitteilungen an die Militärbehörden ist Notlaufseuche (Pferdestauve vorliegt. E IL. Schuß maßregeln. Berfahren nah Feststellung der Seuche oder des Seuchenverdachts.

ferner

testen zu machen.

i S4 i orteûblibe gerad der Influenza E von der Ortspolizeibehörde ei m für thre amtlichen Veröffentlihungen 2) Die Ortspolizeibebörde hat außerdem jeden in ihrem Bezirk fluenza den örtlihen Polizei: »barten Gemeinden unver-

Atoso L E dieje haben den Seu enaus in f io è 8üblich bekannt zu machen. venausbru in ihrem Bezirk

3) Am Hauptein S Of E gang des Seuchengehöfts od igneten Stelle und an dem Eingang 6 e stigen Star lind Tafeln f\hrift „Pferde-Influenza“ leid id,

1) Die kranken

der an einer anderen rh R Stalles oder il der deutlichen und haltbaren t fichtbar anzubringen. De N i (ck55 5 5 f F ‘wirtichafilihe e verdäditigen Pferde sind, ) [tien Verhältnis öglih if gefunden Pferden A a A Verhaltnissen möglih ist, von 2) Uuf der Weide untergebracht | Auf e kranke erdâchti

rde find in der Negel aufzustallen. E Se

5 Q + "n , | wud e 3) Das Gehöft, in dem sih solche Pferde befinden | vi,

ist mit den

Die Räumlichktiten, in d Bn fi i Die 1 , in denen si die kranken oder di 1 ne! ie se: - Poli Il Ge befinden, dürfen, abgesehen von Notfällen en z e Genebmigung nur von dem Besitzer der Tiere oder der

Se! h sichttgun

Tiere betrauten Personen und E, Tier: : T

a kranken und die seuhenverdächtigen Pferde dürfen aus dem

S e Sn Erlaubnis entfernt werden. Die

migun; ur unker der Bedingung ertei erden

unmittelbare oder mittelbare Berührung vit E

9) Mi j j f 4) Wird die Genehmigung zur Ueberführung der Pferde in einen

Ortspolizeibehörde des L L E E - rechtzeitig von dem bevorstehenden Siutresfen e 7 in Kenntnis zu \etzen. ie lind an dem neuen Standorte Pr. E

nung8orts

: S J 8 Die Einfuhr von Pferden in das Seuchengehöft und der Zutritt

find verboten. Der Besiger hat für die

geeignete Maßregeln zu sorgen.

kranken und den

8 A beschränkt

: in A eten Ti es

dere Gefahr der Seuchenvershleppung ula zee d 29 S :

Teile des

5 7 dürfen Pferde aus dem ver-

ch türfen

hnen fremde &Suttertrippen, Tränkeimer oder Gerätschaften nit

barer Stelle anzubringende Tafel mit der deutlihen und haltbaren Aufschrift „Pferde-Influenza“ zu N haben.

1) Der Dünger aus den verseuchten Stallungen darf aus dem Geböfte nur nah vorheriger Packung oder nur unter der Bedingung entfernt werden, daß die Abfuhr mit durhgeseuhten Pferden oder mit Nindergespannen und in der Weise erfolgt, daß hierbei jede Be, rübrung mit anderen Pferden ausges{hlcssen ift. Nicht gepackter Dünger ist unmittelbar nah der Abfuhr entweder auf dem Felde oder an einem sonstigen gecigneten Plaße zu packen oder sofort unter. zupflügen. i

2) Für die Packung gelten die Vorschriften in § 14 Abs. 1 der Anlage A zur Viehseuchenpolizeilihen Anordnung vom 1. Mai 1912 („Reichs- und Staatsanzeiger“ Nr. 105 vom selben Tage).

ITII. Desinfektion. S T.

1) Die Stallungen oder sonstigen Standorte der seuchenkranken oder der seudenverdähtigen Tiere find zu desinfizteren. Die Des. infekftion bat nah dem Ermessen des beamteten Tierarztes bestimmte Stallabteilungen oder den ganzen Stall zu umfassen. Ebenso sind die Ausrüstungs-, Gebrauhs- sowie sonstigen Gegenstände, die mit franken oder seucenverdähtigen Pferden, deren Aus\cheidungen, Kadavern oder Kadaverteilen oder Abfällen in Berührung gekommen sind, oder von denen sonst anzunehtnen ist, daß fie den Ansteckungs- \toff enthalten, zu desinfizieren. j

92) Die Desinfektion erfolgt nah den Borschriften in Anlage A zur Viehseuchenpolizeilihen Anordnung vom 1. Mai 1912. Für tie Auswahl und die Art der Verwendung der Desinfektionsmittel gelten die Bestimmungen des § 13 daselbst. Dünger is nach den Vor- riften des § 14 Abs. 1 unter 1 der bezeihneten Anlage A im Gehöfte zu packen oder unter Beobachtung der Borschriften im § 10 über die Abfuhr ungepackten Düngers abzufahren und unmittelbar na der Abfuhr entweder auf dem Felde oder an einem fonstigen ge- eigneten Plate zu paden oder sofort unterzupflügen.

IV. Aufhebung der Shußmaßregeln. S 12. 1) Die Seucße gilt als erloschen und die angeordneten Schuß-

maßregeln sind aufzuheben, wenn : : a. der ganze Bestand gefallen, getötet oder entfernt worden ist, oder ; b. binnen fünt Wochen nah Beseitigung oder Genesung der frankten und der seuhenverdächtigen Tiere eine Neuerkrankung niht vorgekommen und S c. in beiden Fällen dite Desinfektion vorschriftêmäßig erfolgt ist. 2) Das Erlöschen der Seuche ist öffentli bekannt zu machen. Beklin, delt 17, Juli 1912 Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Jm Auftrage: Schroeter.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. BEeranttma ours Die Zinsscheine Reihe IlI Nv, 1- bis. 20 U den

Schuldverschreibungen der preußischen konsolidierten 31/ckprozentigen Staatsanleihe von 1892, 1893, 189% über die Zinsen für die zehn Jahre vom 1. Oktober 1912 bis 30. September 1922 nebsst den Erneuerungsscheinen für die folgende Reihe werden

vom 3. September d. J. ab ausgereicht, und zwar

durch die Kontrolle der Staatspapiere in Berlin SW. 68, Oranienstraße 92/94,

Landwirtschaft, Schorlemer vom Urlaub;

: ‘anteil 2E awrung (Preußische S Z ; bür die L A Marfarafenitralie “as I ur die Preußische Zentralgenossen\chaftskaïse in Rersin ( S am Zeughause 5 genossenschaftskasse in Berlin ( 2 R Regierungshauptkassen, Kreiskasse:

Oberzollkassen, Zollkassen 1 R A

Forstkassen, D 1 ind hauptamtlih verwaltete durch sämtliche Reichsbankhaupt- und Reichsbankstellen und

nebenstellen sowie durch : diejenigen Oberpostkassen, Neichsbankanstalt befindet.

heb ¿Formulare zu den Verzeichnissen, mit welchen die zur Ab-

eins Be neuen Zins\cheinreihe berechtigenden Erneuerungs: e (Anmweijungen, Talons) den Ausrei Ss in-

[heine (A nun Talons) den Ausreichungsstellen ein-

llefern E Net von diesen unentgeltlich abgegeben.

c E en bedarf es zur gun en Zinsscheine nur dann, wet ie Er ngung de S i enn Fr:

neuerungsscheine abhanden gekommen sind. S Berlin, den 23. August 1912.

Hauptverwaltung der Staatsschulden. von Bischoffshausen.

an deren Sig si keine

Veran

02 5 _46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. gebracht ‘Daf Ff 152) wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis E daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal- O R E aus dem Betriebsjahre 1911/12

ern - Siegener Eisenb E 114 000 6 festgestellt worden ist. j O E Elberfeld, den 27. August 1912.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. D B Sar

Juli

Angekommen:

S S2 a 4 auunit Seine Exzellenz der Slaalsminijter und Minister für Domänen und Forsten Dr. Freiherr von

Di : he der Direktor im Reichsamt des Jnnern von Jonquières.

Oberkonsistorialrat Stei s isl tons inhausen ist vor nah Berlin zurückgekehrt. A

NicGfamkliches. Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 29. August.

N M Se A E c: Ver Prähdent des Königlichen Konsistoriums, Wirklicher seiner Urlaubsreise

—__—_—_—_———————

verfeuhten Gehöfte bespannten Fuhrwerke eine ax [eigt sihht-

sämtliche mit Kasseneinrihtung versehene Reichsbank: |

Dem Landrate Haus leutner in Strelno ist die kom- missarishe Verwaltung des Landratsamts im Landkreise Brom- berg, dem Regierungsassessor Freiherrn Löw von und zU Steinfurt in Frankfurt a. O. die kommissarische Verwaltung der landrätlichen Hilfsbeamtenstelle in Wilhelmshaven über- tragen worden.

Der Regierungsassessor Dr. Fuhrmann it der Königlihhen Regierung in Potsdam dienstlihen Verwendung überwiesen, der Regierungs- assesor Dr. Freiherr von Thermann dem Landrate des Kreises Altena, der Regierungsassessor Müser aus Qnck dem Landrate des Kreises Zabrze, der Regierungs- asesor Pieschel aus Osterburg dem Landrate des Landkreises Mühlhausen i. Th., der Regierungsassessor Stegemann aus Heinrihswalde dem Landrate des Kreises Usedom-Wollin, der Regierungsassessor Niemeyer aus Reichenbach dem Landrate des Kreises Höxter, der Regierungs- assessor Fell inger aus Oppeln (z. Zt. beurlaubt) dem Landrate des Kreises Jserlohn und der Regierungsasjessor Freiherr von Nordeck zur Rabenau aus Mörs (z. Zt. beurlaubt) dem Landrate des Kreises Sagan zur Hilfeleistung in den landrätlichen Geschäften zugeteilt worden.

aus Posen zur weiteren

Jn der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird ein Merkblatt über die Ver- siherungspflicht nah dem Versicherungsgeseß für Angestellte vom 20. Dezember 1911 veröffentlicht.

Während der weiteren Abwesenheit des Großherzoglich Badischen Gesandten führt der Bevollmächtigte zum Bundesrat, Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Nieser die Geschäfte der Gesandtschaft.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Victoria Luise“ am 27. August in Ponta Delgada (Azoren) und S. M. S. „Nürnberg“ am 27. August in Tsingtau. ein- getroffen.

Sachsen.

Dresden, den August. Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Baden traf gestern vor- mittag auf dem hiesigen Hauptbahnhofe ein, wo er von Seiner Majestät dem König empfangen und nah dem Residenz- hlosse geleitet wurde. Am Bahnhof war außer dem Ehrendienst auch der Badische Gesandte Graf von Berck- en aw No S U ai Seine Kalsérlihe und Koniglihe Hoheit der ronn des Deulsen Mes n O Preußen in Begleitung Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen Eitel-Friedrih von Preußen auf dem Haupt- bahnhofe ein. Zur Begrüßung hatten sih Seine Majestät der König und Seine Königliche Hoheit der Kron- prinz eingefunden. Es fand großer militärisher Empfang statt. Auf dem Wege der Hohen Gäste zum Königlichen Schloß, wo Empfang durch die übrigen Prinzen des Königlichen Hauses und die obersten Hofchargen stattfand, bildeten Militär, Kadetten, Schüler, Innungen und Schulen Reihe. Jm Laufe des Nachmittags trafen ferner Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Sachsen und der Herzog vonSachsen- Coburg und Gotha sowie Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg in Dresden ein.

Am Nachmittag um 51/2 Uhr fand in den Festräumen des neuen Nathauses feierliher Empfang der in Dresden anwesenden Fürstl ichkeiten stait. Jm Festsaal hielt der Oberbürgermeister Dr. Beutler eine Ansprache.

Er hieß „W. T. B.* zufolge den König namens der städtishen Kollegien und der Bürgershaft Dresdens willkommen und begrüßte

Gäste des Königs, an deren Spiße den Kronprinzen

Deutschen Reichs. Er sprach sodann das lebhafteste Bedauern

darüber aus, daß der Kaiser durch Krankheit ver-

sei, an dem Besuche des MNathauses teilzunehmen.

glänzende Aufshwung und die Blüte der Stadt

en seien nädst der landesväterlihen Fürsorge des Königs,

allem der Zugehörigkeit zum Deutschen Meihe und dem

n des Kaisers starker Hand gefestigten Frieden zu danken. Der Rat

und die Stadtverordneten bätten bes{lossen, eine Stiftung ins Leben

zu rufen, die den Namen des Kaisers tragen solle, um Uebelständen

der Großstatt auf dem Gebiete des Wohnungswesens und der Iugend-

fürsorge entgegenzutreten. Die. Wünsche für die baldige Genesung des

Kaisers und die Verehrung und die Liebe zum Könige faßte der

Redner zusammen in den Ruf: Der König und der Kaiser hoch! hoh! bo!

Seine Majestät der König erwiderte auf die Rede

des Oberbürgermeisters nah W. T. B.“ etwa folgendes : „Herzlichen Dank für die freundlihen Begrüßung8worte, die Sie an Mich und Metne lieben erlauhten Gäste gerichtet haben. Wir alle steben unter dem s{chmerzlihen Cindruck, daß Seine Majestät der Kaifer bei Gelegenheit der Parade Meiner Armee an dieser Stelle auch die würdige und s{chöône Stätte städtischer Arbeit hat besihtigen wollen, daß aber leider der liebe Gott es anders gefügt hat. Ich hoffe, daß der Himmel Seiner Majestät recht bald die Gesundheit wieder- geben möchte, und daß Seine Majestät dann den jeßt weg- gefallenen Besu zur Wirklichkeit werden lasse. Was die große und bocherzige Stiftung anlangt, so glaube Ih wohl, daß sie die volle Zustimmung des Allerhöchsten Herrn finden witd, denn er ist auch immer bemüht, wo es gilt, Unglück und Elend zu mildern und abzu- \hwächen. Die Herren können davon überzeugt fein, daß auch Mir der Gedanke der Stiftung höchst sympathish war, und Ih glaube, daß (zum Deutschen Kronprinzen gewendet) Dein Vater damit einver- standen sein wird. Jch hoffe, die Stiftung wird reihen Segen und Nutzen für die Armen Dresdens haben" Hiernach besichtigten die Fürstlichkeiten den Sißungssaal der Stadtverordneten, den Empfangssaal und die anderen Fest- räume des Hauses. Auf den Rundgang folgte die Rückkehr zum Königlichen Schloß, wobei die Hohen und Höchsten Herr- schaften wiederum vom Publikum, daß fi in dichten Scharen eingefunden hatte, mit Jubelrufen begrüßt wurden.

Um 7 Uhr Abends fand bei Seiner Majestät dem König im Bankettsaal Tafel zu 131 Gedecken statt, an der die hier anwesenden Fürstlichkeiten mit Gefolge und Ehrendienst teil- nahmen. Einladungen waren außerdem ergangen an die Herren des diplomatischen Korps, die Staatsminister, die eingetroffenen Armeeinspekteure, den preußishen Kriegsminister, den Chef des Generalstabs der Armee, die Jnspekteure der Sonderwaffen sowie an die Spitzen der staatlichen und städtischen Behörden.

Um 9 Uhr fand im Marmorsaale des Residenz\schlosses

Abendgesellschaft statt.

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Oefterreich-Ungarnu.

Am Montag und Dienstag haben in Tirol die S{luß- manöver des 14. Korps stattgefunden, denen der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand beiwohnte. Die Volksmenge bereitete dem Erzherzog begeisterte Huldigungen. Der Erz- herzog äußerte sh, wie „W. T. B.“ aus Riva meldet, wiederholt auf das anerkennendste über den ihm in Südtirol bereiteten Empfang und sagte, er sei glücklich, dem Kaiser melden zu können, daß die Landbevölkerung Süd- tirols faisertreu und gut österreihisch sei. Am Schluß der Manöver erließ der Erzherzog einen Tagesbefehl an die Truppen, in dem er dem Kommandanten und den Truppen des 14. Korps seine vollsté Anerkennung und Befriedigung ausdrückt und die glänzenden Leistungen der Truppen auf dem äußerst hwierigen Gelände hervorhebt.

Schwoeiz.

Der Bundesrat hat, wie dem „W. T. B.“ aus Bern ge- meldet wird, die amtliche Mitteilung erhalten, daß der Besuch des Deutschen Kaisers bestimmt stattfindet. Mit einigen fleinen Aenderungen und unter Fortfall des Gebirgsausflugs ist das Programm wie folgt festgeseßt: Die Anordnungen für den 3. und 4. September bleiben unveränderi. Am 5. Sep- fember (Donnerstag) wird der Kaiser mit einem shweizerischen Sonderzug ins Manövergelände fahren und mit demselben Zug eiwa um 11 Uhr Vormittags nah Zürich zurückkehren, anstatt, wie vorgesehen, sogleich nah Bern zu fahren. Donnerstag nachmittag und Freitag vormittag bleibt der Kaiser in Zürich zur Erholung. Freitag mittag 12 Uhr erfolgt die Abfahrt im Kaiserlihen Hofzuge nah Bern, wo die Ankunft auf 2 Uhr 30 Minuten Nachmittags vorgesehen ist. Während der Fahrt Zürih—Bern findet Frühstückstafel im Hofzuge statt. Freitag abend 9 Uhr 30 Minuten erfolgt die Ab- fahrt von Bern zur Rückreise nah Konstanz über Zürih— Schaffhausen, die Ankunft in Konstanz Sonnabend vormittag 9 Uhr.

Türkei.

Wie das „Wiener K. K. Telegr.-Korresp.-Bureau“ meldet, ist über Berane und Umgebung der Belagerungs- zustand verhängt worden. Nach einer Meldung des Wali von Uesfüb drang eine große Menge aufständischer Arnauten, be- gleitet von Bauern aus der Umgebung Jpefs, in diese Stadt ein. Die Arnauten begannen die Läden des Basars und viele Häuser zu plündern und verbreiteten Angst und Schrecken in der Stadt. Die bedrohte Bevölkerung fand bei den Behörden feinen Schuß. Die in Jpek weilenden deutschen Ingenieure der Straßenbaugesellschaft wurden bedroht und ausgeraubt. Auch wertvolle Jnjtrumente wurden ihnen weggenommen.

In der lezten Nacht ist bei den Gendarmen einiger in den Stadtteilen Galata und Kassim Pascha garnisonierender Truppenteile eine Meuterei ausgebrochen, der Versuch ist jedo vollkommen fehlgeschlagen. Die Bewegung br&ch, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, kurz nah Mitter- naht los. Einzelheiten über die Ereignisse sind noch nicht bekannt, da die Kommandantur alle näheren An gaben verweigert. Es sind ausgebreitete Schußmaß- nahmen getroffen worden. Infanterie und Kavallerie wurde nach den wichtigsten Punkten der Stadt entsandt, eine Kavallerieabteilung bewacht die Banque Ottomane. Auch alle anderen Banken werden bewacht. Heute früh herrschte in der ganzen Stadt vollständige Ruhe. Vor dem Kriegsministeriuum stehen drei Schwadronen Kavallerie. Jm Kriegsministeriuum wurde die Auskunft erteilt, daß sih bei dem Zwischenfall die Treue der Regierungstruppen erwiesen habe. Die Meuterer sollen vom jungtürfischen Komitee angestiftet worden sein.

Amerika.

Me W D Bais Washigion meldet, hat der englishe Geschäftsträger dem Staatsdepartement eine Note unterbreitet, in der es heißt, daß sih England, falls eine befriedigende Verständigung in bezug auf das Panama- kfanalgeseß niht möglich sein sollte, an das Haager Schieds- gericht wenden werde.

Jn einer beim Staatsdepartement aus Nicaragua ein- gegangenen Depesche, in der um sofortige Hilfe für die in Matagalpa lebenden Amerikaner gebeten wird, wird die Er- mordung des Deutschen Nielson in Matagalpa be-

stätigt. Afrika.

Die „Agence Havas“ veröffentlicht folgende Note: Der Generalrejident Lyautey telegraphiert, er wisse immer noch nichts über das Schicksal der neun Franzosen, die vom Prätendenten El Hiba gefangen genommen worden sind. Lyautey hat das Anerbieten von Freiwilligen angenommen, als Boten nah Marrakesh zum Prätendenten zu gehen, um Erkundigungen einzuziehen. Die bei Mechra Suk el Arba lagernde Kolonne Mangin ist imstande, allen Möglichkeiten zu begegnen und bei den Eingeborenen den Eindruck großer Stärke hervorzurufen. Sie verhindert gegenwärtig die Auf- ständischen mit Erfolg daran, nah Fez in das Schaujagebiet oder nach Mazagan zu ziehen.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Duisburg wurde, wie die „Köln. Ztg.“ berichtet, in vier von dem Christlihen Metallarbeiterverband einberufenen Versammlungen eine Neuregelung der Arbeitszeit gefordert. Im Kleingewerbe und in der Metallindustrie betrage die tägliche Arbeitszeit zehn bis elf Stunden, in den Feuerbetrieben der Groß- indastrie zwölf Stunden. Nachdem in vielen Bezirken Deutschlands in der Metallindustrie eine erhebliche Verkürzung der Arbeitszeit ohne Schädigung der Industrie durhgeführt worden sei, könne auf dite Dauer die Duisburger Metallindustrie niht etne längere Arbeitszeit als anderwärts üblich beibehalten. i :

Ein Teil der Glasarbeiter der Tafel-, Salin- und Spiegelglasfabriken-Akt.-Gef. in Mitterteicch (Oberfranken) ist, wie „W T. B." meldet, in den Ausstand getreten, um die Wieder- einstellung zweter entlassener Arbeiter bei der Firma zu erzwingen. Die Firma gehört dem Arbeitgeberverband Deutscher Tafelglasfabriken in Berlin an, der wiederum der Hauptstelle Deutscher Arbeitgeber- verbände angeshlossen ist. Diese Organisationen haben der Firma ihren Schutz zugesagt. : : Ï

Aus Verviers wird der „Köln. Ztg.“ telegraphiert, daß auf den Kammgarnwerken La Verviétoise 350 Arbeiter aus- ständig sind.

(Weitere „Statistishe Nachrichten" st. i. d. Ersten Beilage.)

Kunst und Wissenschaft.

Die Vereinigung für staatswissenschaftlihe Fort- bildung in Berlin (Behrenstraße 70) veranstaltet im kommendin Winter ihren 22. Fortbildungskursus, der am 30. Oftober beginnt und am 12. März s{chließt. Der Studienplan, der von der Geschäftsstelle unentgeltlich zu bezichen ist, hat eine befondere Ausgestaltung erfahren mit Rücksiht auf die Allgemeine Ver- fügung des Justizministers vom 3. Juli d. I. über die Be- urlaubung der Gerichtsassessoren zum Zwecke ihrer Fortbildung. Fn viel stärkerem Umfange als bisher sind juristishe Vor- lesungen vertreten, die die Hauptprobleme der Teildisziplinen er- örtern. Zablreihe namhafte Juristen, unter denen wir nennen von der Berliner Universität: Anschüt, von Liszt, Kipp, Seckel, Hellwig, von der Hallenser Universität: Stammler, von der Straßburger : von Calker, von der Kieler: Triepel, von der Marburger: Bredt, aus der Praxis: Heilfron, Edw. Kaß, Geheimrat Krohne und die Regierungs- râäte Undenau und Kestner, haben die Gelegenheit wahrgenommen, as dur den genannten Erlaß anemvfoblene-Nachftudium der Juristen zu fordern. Äusgehend von dem Gedanken, daß die Bedeutung der rechtlihen Fragen erst dann ganz erfaßt werden kann, wenn die wirtschaftliten Vorgänge volles Verständnis finden, sind dem Studium der Volkswirtshaft eine große Reihe grund- legender Vorlesungen gewidmet, die wieder in zahlreid;en kleineren BVortragsreihen ihre Ergänzung finden. U. a. werden sprehen die Professoren Bernhard und Herkaer-Berlin, Lampreht und Bücher- Leipzia, Julius Wolf-Breslau, Klumker-Frankfurt a. M., neben ihnen Prafkuiker wie der Präsident Evert, die Geheimräte Struß und Schwarz- Berlin und Kapp-Könitgsberg, der Direktor des Berliner statistischen Amtes Professor Silbergleit. Alle Wirtschaftszweige werden in den großen und kleineren Vorlesungen berücksichtigt. Aber die unendliche Fülle täglih neu auftauhender Fragen in dem wetten Bereich der Volkswirtschaft läßt eine gleich eindringlihe Behandlung aller Sonder- gebiete unmöglih ersheinen. Es wird deshalb immer nôtig sein, wechselnd einzelne fester umrissene Gruppen von Fragen ganz be- sonders eingehend darzustellen und zu analysieren. So ist es dieses Mal geschehen mit dem Agrarwesen, über das die Dozenten Dade und Skalweit sowie der Ministerialdirektor a. D. Hermes sprechen werden, und mit dem Bank- und Börsenwesen, das in seiner Bedeutung für die Volks- und die Privatwirtshaft wie wirt- \chaftstehnish eine umfassende Darstellung erfährt durch Geheimrat Rießer, Professor Leitner, Dr. Somary und den Staatskommissar an der Berliner Börse, Geheimrat Göppert. Mit der steigenden Verflehtung der deutschen Volkswirtschaft in die Weltwirtschaft ist eine genauere Kenntnis der wirt\schaftlichen Vorgänge außerhalb des eigenen Landes unbedingte Vorausseßung für die rihtige Beurteilung der wirtshaftlihen und wirt- \chaftspyolitis&en Welistellung Deutschlands. Aus diesem Grunde haben Weltwirtschaftéfragen weite Berücksichtigung gefunden. Sie werden behandelt von den Professoren Harms-Kiel, Thieß- Danzig, Dove-Berlin, Wirklichem Admiralitätsrat Köbner und den Dezenten Hoffmarn - Kiel und Hennig. Dem System von ganrz-, halbsemestrigen und kleineren Vorlesungen tritt ergänzend zur Sette ein sehr reihhaltiges Programm von Ein zelvorträgen allgemeinen Inhalts, die von vielen Gelehrten ersten Ranges aus allen Teilen Deutschlands übernommen worden sind, und von Museumsführungen, die insofern eine grundlegende Neuerung erfahren haben, als sie einzelne spezielle Gebiete herausê- nebmen und eingehend behandeln. Nach altem Brauche das Wort die Anshauung. Zahlreihe Besichtigunger dustrieller Betriebe und einzelne Studienfahrten î Einblick in das Getriebe des praftischen Wirtschaftslebens Diesen sowie anderen weitergehenden Aufgaben foll {li die den Kursus abschließende zwölftägige Studienreise Holland dienen.

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Handel und Getverbe.

In der heutigen Sißzung des Zentralausshusses der Reichsbank führte der Vorsißende, Präsident des Reichsbanf- direftoriums Havenstein aus, daß zu einer Aenderung des Diskontsazes zurzeit keine Veranlassung vorliege. Der Zentral- aus\huß hatte gegen die Ausführungen nichts einzuwenden und erteilte sodann seine Zustimmung zur Zulassung einiger Stadtanleihen zur Beleihung im Lombardverkehr.

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(Weitere Nachrichten über „Handel u. Gewerbe“ \. i. d. Ersten Beilage.)

Theater und Musik,

Im Königlichen Opernhause findet morgen, Freitag, eine Aufführung von Lortings komisher Oper „Der Waffenschmied" statt. Fräulein Dietrich singt die Marie, Frau von Scheele-Müller die SFrmentraut, Herr Mang die Titelrolle, Herr Bronsgeest den Liebenau, Herr Philipp den Georg, Herr Krasa den s{chwäbischen Ritter und Herr Alma den Brenner. Dec Kapellmeister von Strauß dirigiert. Bielfachen, an die Generalintendantur gerichteten Anfragen zu begegnen, wird darauf hingewiesen, daß die Gastabende des Herrn Carufo in den Monat Oktober fallen, bestimmte Mitteilungen über Zettpunkt und Rollenwahl jedoch erst später erfolgen können.

Im Königlihen Schauspielhause wird morgen Der große König“ von J. Lauff in der bekannten Beseßung wiederholt.

Mannigfaltiges. Berlin, 29. August 1912.

Fohannisthal, Lindenberg, Shulzendorf und Potsdam sind die vier Eckpunkte des großen, Berlin umscließenden, unregel- mäßigen Vierecks, dessen Setten zusammen 101 km betragen und welche die an dem bereits angekündigten Wettflug „Nund um Berlin“ teilnehmenden Flieger am ersten Flugtage (Sonnabend) einmal und am zweiten Flugtage (Sonntag) zweimal abfliegen müssen. Der erste Abschnitt von Johannisthal nah Lindenberg (17 km) ist die leihteste Strecke des Nundflugs. Die Flieger brauchen nur in nördliher Nichtung zu steuern, um nach wenigen Minuten und, nachdem sie die Rennbahn Karlshorst, Friedrihsfelde und die Niesel- felder hinter Hohenshönhausen überflogen haben, den weithin sicht- baren Wasserturm des alleinltegenden Gutes Klarahöh zu sihten. Dort befindet si auch die erste Wendemarke, die links umflogen werden muß. Etwas länger als der erste ist der zweite Abschnitt, der von Lindenberg nah der Havel und dem Flugfeld Schulzendorf führt. 19,5 km sind hier zurückzulegen. Auch sind der Anfang und das Ende dieses Abschnitts für Notlandungen vollständig ungeeignet, da zunächst Nieselfelder und zulegt ein Teil des Tegeler Forstes zu überfliegen sind. Die Flieger werden deshalb gut tun, sich sofort auf eine genügende Höhe zu begeben, von der aus sie dann im Falle eines Meotorschadens die guten Notlandungéstellen bei Franzöfisch Buchholz und Nosenthal oder das Flugfeld Schulzendorf im Gleitflug erreichen fönnen. Von Sqhulzendorf führt dann der s{hwierigste dritte Abschnitt (29,5 km) über Spandau nach dem Luftschiffhafen von Potsdam. Bei einer unfreiwilligen Landung könnten hier die ausgedehnten Wälder der Spandauer und der Potédamer Forsten, der Bachwald bei Groß Glienicke und die zahlreichen Havelseen, die in der Lusftlinie liegen, leiht gefährlichß werden. Der vierte und leßte Abschnitt, der von Potsdam über das Flugfeld bei Teltow zurück nach dem Flugplay Iohannisthal geht, ift die längste von allen Strecken des Wettfluges ; 35 km sind hier zurüzu- legen. Der Telegraphenberg bei Potsdam, der Teltowkanal, däs Flugfeld Teltow und die großen Luftschiffhallen auf dem Flugplaß äFohannisthal bilden auf dieser Strecke die Hauptrichtungêëpunkte, und ausgedehnte abgemähte Kornfelder eignen fih gut als Notlandungsstellen. Da die Wettflüge am Sonnabend, den 31. August, und auh am Sonntag, den 1. September, pünktlih Nachmittags um 3 Uhr vom Flugplayß Iohanntisthal aus beginnen, darf man annehmen, daß einige