1893 / 115 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 May 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Pensionirung und Verforgung der Militärpersonen des Reichsheeres

und der Kaiserlichen Marine 2c. vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug, für welchen den daran Betheiligten ein Kriegsjahr in Anrehnung zu bringen ist. Zur Ausführung dieser Ordre haben Sie das Weitere zu veranlassen. Marmor-Palais, den 5. September 1892. Wilhelm. In Vertretung des Reichskanzlers: Hollmann. An den Neichs- kanzler (Reihs-Marineamt). Jch bestimme: Die von der Shußtruppe für Deutsch- Ostafrika in der Zeit vom 22. Juni bis 17. September 1891 gegen die Wahehe und vom 16. August bis 12. September 1891 gegen die Mafiti ausgeführten Expeditionen gelten im Sinne des S 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militärpersonen des Reichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug, für welchen den daran betheiligt ge- wesenen Deutschen ein Kriegtjahr insoweit zur Anrechnung zu bringen ist, als dies nicht bereits auf Grund anderweitiger Bestimmungen für das Jahr 1891 zu erfolgen hat. Neues Palais, den 5. Dezember 1892, Wilhelm. In Vertretung des Reichskanzlers: Hollmann. An den Reichskanzler (Reichhs-Marineamt). Ich bestimme, daß die von Theilen der Shußtruppe für Deutsh-Ostafrika im Iahre 1892 gelieferten Gefechte, und zwar: 1) das Gefecht bei Ipuli bei Tabora am 1. April 1892, E Are aub Quifura qua Sili bei Tabora am 6. Juni 1892, 3) das Gefecht bei Moschi am Kilima- Ndjaro am 10. Juni 1892, 4) das Gefecht bei Mhunzi gegen die Mafiti am 27. August 1892, 5) das Gefecht bei Kondoa am 6. Oktober 1892, 6) das Gefecht bei Mun i- sagara gegen die Waheche am 8. Dezember 1892 im Sinne des § 23 des Gesetzes, betreffend die Pensionirung und Versorgung der Militärpersonen des RNeichsheeres und der Kaiserlichen Marine vom 27. Juni 1871, als ein Feldzug gelten, für welchen den daran betheiligt gewesenen Deutschen ein Kriegéjahr zur Anrehnung zu bringen ist. In demselben Sinne is die von dem Compagnie- führer Ramsay in der Zeit vom 21. Januar bis zum 5. Juli 1892 geleitete Expedition in das südlihe Hinterland des Schußgebiets von Kamerun als ein Feldzug anzusehen. Berlin, den 17. April 1893. Wilhelm. In Vertretung des Retchskanzlers : Hollmann. An den Reichskanzler (Neichs-Marineamt).

Die auf Grund des Etats pro 1893/94 durchzuführende Ber ehn der Loofe der Preußishen Sitaats- lotterie ist nunmehr zum Abschluß gebracht, sodaß mit dem Beginn der nächsten (189.) Lotterie der Vertrieb der neuen Loose (30 000) ins Werk geseßt wird. Von denselben sind 10 665 zur Verstärkung des Debits der bestehenden Lotterie-Cinnahmen, 19335 zur Ausstattung neuer Lotterie-Collecten ver- wendet. Von den leßteren entfallen auf die Provinz Ostpreußen 7 : Rastenburg, Pr. Holland, Pr. Eylau, Osterode O.-Pr., Pillau, Mohrungen, Ly; auf die Provinz Westpreußen 4: Pr. Star- ard, Danzig, Flatow, Briesen; auf die Provinz Branden- urg 16: Wittstock, Nauen, Oranienburg, Wittenberge, Schöneberg, Rixdorf, Köpenick, Charlottenburg, Bernau, Priywalk, Schwedt, Kyriß , Soldin, Königsberg N.-M., Luckau, Arnswalde; auf die Stadt Berlin 6; auf die Provinz Pommern 5: Labes, Greifenberg i. P.,, Schivelbein, Barth, Bergen a. R.; auf die Provinz osen 5: Meserit, Pleschen, Fraustadt, Wreschen, Wollstein; auf die Provinz Schlesien 21 : Ohlau, Neurode, Münsterberg i. Schl., Trebniß, Guhrau, Militsh, Habelshwerdt, Hoyerswerda, Goldberg i. Schl., Neusalz a. O., Görliz, Gr. Strehliß, Pleß O.-Schl., Lubliniß, Kreuzburg O.-Schl., Kosel, Tarnowiß, Rybnik, Grottkau, alißerden Viola 2 Collecien, auf die Provinz Sachsen 8: Wernigerode, Magdeburg, Querfurt, Kölleda, Osterfeld, [Liebenwerda Halle a S, Heiligenstadt; auf die Provinz Schleswig-Holstein 4: Husum, Neumünster, Wandsbek, Heide; auf die Provinz Hannover: Stadt Hannover 2 Collecten, außerdem 6 Collecten: Hoya a. W,, Northeim, Osterode a. H., Leer, Norden, Lehe; auf die Pro- vinz Westfalen 6: Coesfeld, Gütersloh, Wiedenbrück, Unna, Haspe, Schwelm; auf die Provinz Hessen-Nassau: Frank- furt a. M. 3 Collecten, außerdem 3 Collecten: Obernkirchen, Cassel, Limburg a. d. Lahn ; auf die Rheinprovinz 11 Collecten, darunter 2 in Köln, außerdem: Mayen, Moers, Geldern, Wermelskirchen, Steele, Elberfeld, Süchteln, Saarlouis, St. Johann.

S S ¡Kern Algustta Commandant Capitän zur See Büchsel, und S. M. Kreuzer „See- adler“, Commandant Corvetten-Capitän Köllner, sind am 13. d. M. von New-York nah Plymouth bezw. nah den Azoren in See gegangen.

S. M. Kreuzer „Sperber“, Commandant Corvetten- Capitän Fischer, ist am 18. April in Apia angekommen.

Satb;sen.

Seine Majestät der König hat {h wie das „Dr. J.2 berihtet, am Sonntäg Vormittag von Dresden wieder nach Sibyllenort in Schlesien zurückbegeben.

Württemberg.

Seine Majestät der König, welcher beabsichtigt hatte, sich am Sonntag zur Beisezung des Fürsten Adolf von Shaum- burg-Lippe nah Bückeburg zu begeben, mußte, wie der „St.-A. f. W.“ mittheilt, infolge der Nachricht vom Ableben Seiner Durchlaucht des Fürsten Georg Viktor von Waldeck und Pyrmont hiervon absiechen, da der König nunmehr an der BVeiseßzung in Arolsen theilzunehmen ge-

denkt. Baden. Seine Königliche Hoheit der Großherzog hat, wie „W. T. B.“ aus Karlsruhe meldet, gestern den Reichs- commissar Dr. Karl Peters in Audienz empfangen.

Neuß ä. L.

Í + Greiz, 14. Mai. Seine Durchlaucht der Fürst ist infolge der Nachriht von dem Hinscheiden Höchstseines Schwiegervoaters, Seiner Durchlaucht des Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe, am 11. d. M. von Schloß Burgk hierher zurügekehrt und heute Morgen zur Theilnahme an der Beerdigungsfeier nah Bückeburg abgereist. Schaumburg-Lippe.

“Ueber die gestern in Gegenwart Seiner Majestät des Kaisers abgehaltene O für den verewigten Fürsten Adolf Georg in Bückeburg und die feierliche Bei- sesung in Stadthagen entnehmen wir den Berichten des „W. T. B. “Folgendes:

Seine Majestät der Kaiser war gestern Morgen

Durchlaucht dem des Fürstlichen worden. Nach

Fürsten Georg und den Prinzen Hauses auf dem Bahnhof empfangen s Seiner Ankunft im Schlosse begab Sih der Kaiser, von dem Fürsten geleitet, zu dem Katafalk, auf dem der Sarg des verstorbenen Fürsten aufgebahrt war. Seine Majestät legte cinen Kranz nieder und verweilte am Sarge in stillem Gebet. Bei der hierauf folgenden Trauerfeierlihkeit gab Seine: Majestät der Kaiser Jhrer Durchlaucht der Fürstin-Wittwe zu dem Katafalk das Geleit. Hofprediger Brandes segnete die Leiche ein, dann seßte sih der Maas unter Kanonendonner und Gloen- geläut in Bewegung. Dem Zug voran marschirten zwei Com- pagnien des Westfälishen Jäger-Bataillons Nr. 7. Zunächst dem Sarge folgten der Kaiser und der Fürst Georg, dann die anderen zur Trauerfeier anwesenden Fürstlichkeiten, darunter der Fürst Reuß älterer Linie, der Erbgroßherzog von Oldenburg, der Prinz Moriß zu Sachsen-Altenburg, der Prinz Friedrich von Sachsen-Meiningen; ein großes Trauer- gefolge {loß sich an. Die feierlihe Beisezung erfolgte in Stadthagen, wohin der Kaiser Sich mittels Sonderzugs begab. Nach 1 Uhr kam der Wagen mit der Leiche des Fürsten dort an, wo sih der Fürst und die Fürstlihen Leidtragenden dem Trauerzuge wieder anschlossen. Der Zug bewegte sich hierauf durch die mit Trauerfahnen decorirten Straßen nach der Martinikirhe, wo Seine Majestät der Kaiser denselben erwartete. Die Mitglieder der städtishen Collegien h H O U C b A U d L O C ivo Die Fürslin - Wittwe und die Fürstlihen Damen sowie der Kaiser und die übrigen Fürstlichkeiten Play nahmen. Nach der Trauerrede und der Einsegnung der Leiche erfolgte unter drei von dem Westfälischen Jäger-Bataillon Nr. 7 ab- gegebenen Gewehrsalven die Beiseßung in der Gruft. Jn diese hinab folgten dem Sarge außer dem amtirenden Hof- prediger nur die Fürstlichkeiten. Der Kaiser geleitete die Fürstin - Wittwe nah einem Gebet des Geistlichen wieder aus der Gruft. Bald darauf begaben Sich die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften zu Wagen nah Bückeburg zurü. Seine Majestät der Kaiser trat sodann, von Seiner Durch- lauht dem Fürsten und den Prinzen zu Schaumburg-Lippe nah dem Bahnhof geleitet, um 7 Uhr Abends mittels Sonder- zugs die Rückreise nah Berlin an.

Deutsche Colonien.

Das „Deutsche Colonialblatt“ veröffentliht einen Aller- höchsten Erlaß, betreffend Abänderungen der auf die Orga- nisation des Sanitäts offizier-Corps bezüglichen orga- nisatorischen Bestimmungen für die Kaiserlihe Schußtruppe für S sowie die Rangabzeichen des Sanitätsoffizier- Sorps.

Ferner publicirt die Nr. 10 des genannten Blatts eine von dem Kaiserlichen Gouverneur in Kamerun unter dem 16. März d. J. erlassene Verordnung, betreffend die Einfuhr von Schußwaffen und Munition in Kamerun.

_Der Sccond-Lieutenant von Doering à la suite des Jnfanteric-Regiments Nr. 98 hat sih nah Togo begeben, um die weitere Umgebung der Station Bismarckburg kartographisch näher festzulegen.

Dr. Widenmann, von der Schußtruppe für Deutsch- Ostafrika, Assistenz-Arzt erster Klasse a. D., wurde zum Stabs- arzt a. D. befördert.

__ Der Lieutenant von Elpons von der ostafrikanischen Schußtruppe ist zum Compagnieführer befördert worden.

__ Lieutenant zur See Fromm, secemännisher Beirath des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch - Ostafrika, hat Anfang dieses Monats mit dem Dampfer „Kanzler“ der Ost- Afrika-Linie die Heimreise angetreten.

a Aus Südwest-Afrika wird dem „Deutschen Colonial- blatt“ berichtet, daß der zwischen den Hereros und Witbooi zu stande gekommene Friedensabschluß sih zerschlagen hat, weil Witbooi sich weigerte, die von den Hereros zur Friedensbedingung gemachte Kriegsentschädigung zu zahlen. „Dies sowie die Verstärkung der Schußtruppe auf 214 Mann“, fügt das „D, Col.-Bl.“ hinzu, „wird der Herstellung von Ruhe und Ordnung sowie der Regelung der Grenzverhältnisse der Ein- geborenen sehr zu statten kommen. Hauptmann von François, der, auf einer Reise nach dem Tsoakhaub be- griffen, am 23. März mit den Verstärkungsmannschaften in Usab zusammentraf, wird sich bestreben, eine zufriedenstellende Rege- lung der Verhältnisse zu erzielen.“ Jn Zusammenhang mit dieser Mittheilung steht folgende, von „W. T. B.“ am geslrigen Tage verbreitete Meldung: „Nach einem Telegramm des deutschen Konsulats in Kapstadt hat Hauptmann von François dorthin gemeldet, daß Hor!snkranz am 12. April erstürmt worden. Auf deutsher Seite Gefreiter Sakolowski todt und Bartsch, Herrmann, Dietrih verwundet. Verlust Witbooi’s 80 Todte, 100 Verwundete.“

Oesterreich-Ungarn.

Der, wie in Nr. 114 d. Bl. n. Schl. d. Red. gemeldet, gestern Vormittag gegen 9 Uhr in Wien eingetroffene G roß- herzog von Gesfe n stattete im Laufe des Tages der Kron- prinzessin-Wittwe Stephanie und dann in Begleitung des Kaisers der Kaiserin Besuche ab. Zu Ehren des hohen Gastes war am Nachmittag bei dem Kaiser und der Kaiserin Familiendiner, an welchem die Kronprinzessin-Wittwe Stephanie, die in Wien weilenden Erzherzoge und Erzherzoginnen, sowie die dort anwesenden Mitglieder fremder tente theil- nahmen. Am Abend wohnten der Kaiser und der Großherzog O See De Vora n Buraeatee Be Wie e L D V V N va lich der Kaiser dem Großherzog von Hessen das Infanterie-Regiment Nr. 14, dessen Jnhaber der Vater und der Großoheim des Großherzogs gewesen sind. Zu dem Galadiner bei Hofe, welhes zu Ehren des Großherzogs veranstaltet wird, hat auch der deutshe Botschafter Prinz Reuß eine Einladung erhalten. Morgen findet in der deutshen Botschaft zu Ehren des Großherzogs ein Früh- mahl tall i Der Kaiser empfing gestern Nachmittag den Sultan von Johore in einviertelstündiger Privataudienz. Die „Pol. Corr.“ meldet, daß die Einberufung der Delegationen für den 25. d. M. bestimmt in Aussicht ge- nommen sei.

Das ungarische Unterhaus hat gestern den Gesehß- entwurf, betxeffend die Verlängerung des Handelsvertrags

9 Uhr in Bückeburg eingetroffen und von Seiner

dringlich cingebrahte Jnterpellation des Abg. Polony wegen des vom Kriegs-Minister an die Offiziere der öster- reichish-ungarishen Armee erlassenen Verbots, der Ent- hüllungsfeier des Honved-Denkmals in Pest am nächsten Sonntag beizuwohnen, erklärte der Minister- Präsident Dr. Wekerle: der Reichs- Kriegs - Minister ae M dem von hm exlassenen erbot in höchsten Ehren und mit größter Pietät der 1848/49 gefallenen Honveds gedacht; das Necht des Reichs-Kriegs-Ministers zu einem die gemeinsame Armee betreffenden Erlaß stehe außer allem Zweifel. Für die bezüglich des Erlasses ausgesprochene Be- fürhtung politischer Demonstrationen treffe nicht die Regierung sondern vielmehr das Verhalten der Unabhängigkeitspartei die Verantwortung. Die Erklärung des Minister-Präsidenten wurde von der überwiegenden Majorität des Hauses mit stürmishen Eljenrufen begrüßt. Apponyi hat in der gleichen Angelegenheit eine dringende Jnterpellation behufs Geltendmachung seines Sonderstandpunkts angemeldet.

Die oor N Enthüllung des Honved-Denkmals ist auch die Veranlassung zum Rücktritt des Präsidenten der Unabhängigkeitspartei Karl Eötvòs von der Leitung dieser Partei geworden. Er hatte in einer Conferenz mit dem Minister-Präsidenten Wekerle und den übrigen Parteiführern des Unterhauses eine Vereinbarung wegen der Enthüllung des Denkmals getroffen. Als er nun am Sonnabend im Club seiner Partei über diese Vereinbarung Bericht erstattete, wurde er von der Partei mit ciner Zweidrittel:-Mehrheit desavouirt. Eötvös erklärte darauf, von der Parteileitung zurücktreten zu wollen. Die Wahl eines neuen Präsidenten wurde bis zum 19. d. M. vertagt. Auf Antrag Pazmandy's hat die E beschlossen, Eötvos für sein nüßlihes Wirken ihren Dank auszusprechen. Wie dem „W. D. B.“ aus Prag mitgetheilt wird, ge- staltete sih der Schluß der gestrigen Sißung des böhmischen Landtags äußerst stürmish, und zwar infolge der Mit- theilung des Oberst-Landmarschalls Fürsten Lobkowig, daß mit Unterbrechung der Budgetdebatte der Com- missionsberiht, betreffend die Errichtung eines Kreis- gerihts in Trautenau, auf die Tagesordnung der Sigzung vom Mittwoh werde gestellt werden. Die Jung- czehen geriethen in große Erregung und suchten den Oberst-Landmarschall am Weitersprehen zu verhindern. Dieser erklärte hierauf, eine Deputation der Jungcezechen habe bei ihm den Wunsh nach Vertagung der An- gelegenheit, betreffend Trautenau, vorgebraht, alle anderen Parteien des Hauses hätten aber erklärt, daß sie auf eine baldige Verhandlung Werth legten. Da dieser Wunsch der Mehrheit beachtet werden müsse, so gelange die Angelegenheit auf die Tagesordnung der nächsten Sißung. Als diese Er- klärung aufs neue einen Tumult hervorrief, {loß der Oberst: Landmarschall die Sißung.

Jn der Adreßcommission des Landtags begründete der Jungcezeche Gregr gestern seinen Adreßentwurf. Graf Adalbert Schoenborn erklärte, der Großgrundbesiß entsage dem staats- rechtlichen Gedanken nicht, doch sei eine Realisirung des Staats- rehts nur möglich, wenn fich in Böhmen eine neue Volkspartei bil: den werde. Er beantragte den Uebergang zur Tagesordnung, da keine Aenderung eingetreten sei, welche die Ueberreichung einer Adresse begründe. Mattusch erklärte sich gegen die Adresse, solange die deutschen Abgeordneten an ihrem Widerspruch dagegen festhielten. Solange die Deutshen gegen das Staatsrecht seien, sei seine Verwirklihung unmöglich. Er bedauere die Entfernung der deutshen Abgeordneten aus der Adreßcommission , da hierdurch eine Aufklärung der Deutschen über das Staatsreht unmöglich gemacht sei. Prinz Friedrich von Schwarzenberg sprach gleichfalls sein Bedauern Uber diese Entfernung aus und erklärte sih gegen den jung- czechishen Antrag auf Einseßung eines Adreß-Subcomités. Die nächste Sißung findet morgen statt.

Großbritannien und Frland.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses wurde bei der Weiterberathung der Homerule-Bill ein Amendement von Cavendish zu § 2 der Bill, dahin gehend, daß die Vorlage eine genaue Definition der Befugnisse enthalte, welhe durch sie der irischen Legislatur verliehen werden sollen, mit 275 gegen 228 Stimmen verworfen. Ein von Croß eingebrachtes Amend ement, welches die Be- I der irischen Legislatur auf die Unterhaltung der Eisen- bahnen, Kanäle, Gas3werke und ähnliche Angelegenheiten be- shränkt, wurde mit 296 gegen 251 Stimmen abgelehnt.

Frankreich.

Der Präsident Carnot is, wie ein Wolff’sches Telegramm meldet, seit Sonnabend an einem Leberleiden er- krankt und genöthigt, das Zimmer zu hüten. On der Deputirtenkammer stand gestern der Antrag Reinach wegender Errichtung eines besonderen Ministeriums für die Colonien zur Berathung. Gerville-Réa che brachte den Antrag ein, die Regierung zu ersuchen, selbst einen Geseßentwurf über die Begründung eines Colonial- Ministeriums auszuarbeiten. Dieser Antrag, den auch der Unter-Staatssecretär Delcassé befürwortete, wurde mit 263 gegen 237 Stimmen abgelehnt. Darauf wurde der Artikel des Antrags Reinach, der besagt, daß die Errichtung keines Ministeriums einfach durch Decrets erfolgen könne, ange- nommen; der Artikel des Antrags hingegen, der die Errichtung eines besonderen Colonial - Ministeriums zum Jnhalt hat, wurde mit 260 gegen 239 Stimmen abgelehnt. Nach weiteren Meldungen des „Wolff hen Bureaus“ beabsichtigt der Deputirte de Mahy, heute in der Kammer den Minister des Auswärtigen Develle wegen des Protectorats über Madagascar und der egyptishen Angelegenheiten zu interpelliren. Der Minister hat die Beantwortung der JZnterpellation in der heutigen Sißung zugesagt. Der De- putirte Letellier hat darauf verzichtet, einen Antrag über die Auflösung der Kammer einzubringen.

Die siamesische Gesandtschaft in Fihe hat einc amtliche Depesche erhalten, der zufolge die siamesishe Regierung. dem Zwischenfalle in Khone vollständig fernstehe.

Jtalien,

Der Papsst empfing nah einer Meldung des „W. T. B.“ aus Nom g die polnischen Pilger, ungefähr 120 an der Ll, er Erzbishof von Gnesen und Posen D. von Stablewski verlas eine Adresse in lateinisher Sprache, welche der Papst lateinisch beantwortete. Die Pilger über- reichten sodann einen Peterspfennig im Betrage von 50000 in Gold. Der Audienz wohnte der Cardinal Ledochowski bei. Unter den empfangenen Pilgern befanden sih zahlreiche

mit Serbien, ohne Debatte angenommen. Auf eine als

Vertreter des polnischen Adels.

Spanien.

Die Regierung hat, wie dem „W. T. B.“ aus Madrid berichtet wird, beschlossen, drei Torpedoboote nah Cuba zu entsenden. ;

Serbien.

Der König wollte sih, wie „W. T. B.“ aus Belgrad vernimmt, gestern nah Cuprija begeben, um die durch das legte Erdbeben heimgesuchten Ortschaften zu besuhen. Von dort beabsichtige der König zum Besuch der Pferdeausstellung nah Pozsarevaß zu reisen. Am Donnerstag werde sich König Alexander sodann in Dubrovica an Bord eines Donau- Dampfers einschiffen, um sich nach Kladova, gegenüber Turnseverin, zu begeben, wo am Freitag eine Zusammenkunft mit seiner Mutter, der Königin Natalie, stattfinden solle.

Bulgarien.

Die Große Sobranje ist gestern Mittags 12 Uhr in Tirnowo von dem Prinzen Ferdinand mit einer Thron- rede feierlih eröffnet worden. Die Thronrede besagt nach dem Bericht des „W. T. B.“: Der Prinz säße sich glüdlich, sich inmitten der vornehmsten Bürger Bulgariens zu sehen, welche von dem Volke entsandt seien, um zu einer der für das Wohl des Landes wichtigsten Fragen Stellung zu nehmen. Die ungetheilte Freude des bulgarishen Volkes über das Ereigniß seiner Vermählung ebenso wie die ihm und seiner Gemahlin dargebrachten Glückwünsche hätten ihn tief gerührt. Die Deputirten müßten von dem Bewußtsein der hohen Mission getragen sein, zu deren Erfüllung sie das Volk in die gegen- wärtige Große Sobranje entsandt habe. Er sei überzeugt, Daß der Gesehentwurf über die Abänderung der Verfassung, welcher die Stärkung des Landes und die Sicherung seiner Zukunft und seines Fortschritts zum Ziele habe, mit der größten Aufmerksamkeit und im Hinblick auf die Interessen und die Zukunft des Vaterlandes werde geprüft werden. Die Sobranje wählte Petkow zum Präsidenten, Hallachow und Andronow zu Vice-Präsidenten. Abends war die Stadt Tirnowo prächtig illuminirt. Dem Prinzen Ferdinand und seiner Gemahlin wurde ein Fackelzug dargebraht. Auf die dabei an ihn gerichteten patriotischen Ansprachen erwiderte der Prinz unter Ausdrücken des Dankes.

Dänemark. Der König ist gestern Nachmittag 51/2 Uhr von Kopen- hagen an Bord des „Danebrog“ über Lübeck nah Wiesbaden abgereist.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur wirthschaftlichen Lage.

Die {hon zu Ende vorigen Jahres eingetretenen Anzeichen einer gewissen Festigung der wirthschaftlihen Verhältnifse im NRegierungs- bezirk Potsdam haben sich auch im lettverflossenen Vierteljahr stellen- weise bemerkbar gemacht, zu einer dauernden Besserung aber noch niht geführt. Besonders gedrückt ist die Lage des Kleingewerbes, wie vielfach angenommen wird, infolge der geringen Kaufkraft der länd- lihen Bevölkerung. Dagegen hat sich befonders bei den Tuchfabriken und kleineren landwirthschaftlichen Maschinenfabriken ein Aufshwung bemerkbar gemacht.

Zur Arbeiterbewegung.

In Essen hak ¿et Thal der Bralter ver dorttgen Actienbrauerei am Sonntag die Arbeit niedergelegt. Nach den Meldungen der Blätter forderten die Brauer Verkürzung der Arbeits- zeit und Lohnerhöhung. Die Verkürzung der Arbeitszeit wurde von der Braucreiverwaltung zugestanden, die Lohnerhöhung verweigert. % Brauer, die auf ihren Forderungen bestehen zu müssen erklärten, wurden entlassen. l E

In Flensburg striken, wie der „Vorwärts“ nach cinem Fach- blatt berichtet, die Brauer der Actienbrauerei Flensburg.

In Oderberg i. d. Mark haben nach demselben Blatt die Zimmerer wegen Lohnherabsezung und Verlängerung der Arbeits- zeit die Arbeit niedergelegt. i :

In Leipzig wurde in einer Versammlung der Lithographen und Steindruckergehilfen am Sonnabend über die General- versammlung des Deutschen Vereins der Lithographen 2. berihte. Die Generalversammlung war, wie wir nach der „Lpz. Ztg." mittheilen, von 36 Vertretern für 67 Zahl- stellen besuht. Die Einnahmen und Ausgaben des leßten Ge- schäftsjahres betrugen 33000 # und 24400 A Die Buch- drucker hatten von den Ausgaben 12 000 4 für sih in Anspruch ge- nommen. Das „graphische“ Cartell war im Princip angenommen worden. In Leipzig soll für den Verein eine Preßcommission er- richtet werden. Die Versammlung erklärte sih mit diesen Beschlüfsen einverstanden. : / E

In Brünn ist, wie dem „Vorwärts“ berichtet wird, in der Weicheisengießerei von Dlask ein Ausstand ausgebrochen. Ferner \triken die Sortirer der Kammgarnspinnere|, angeblich infolge von Lohnabzügen und wegen zu niedrigen Accordlohns.

In dem böhmischen Bezirk Gablonz-Tannwald sollen nah demselben Blatt 103 Textilarbe iter entlassen worden sein, weil sie am 1. Mai nicht arbeiteten.

Kunst und Wissenschaft.

Der Senior der Berliner philosophishen Facultät, Geheime Regierungs-Rath Professor Dr. Ernst Eduard Kummer, ist am Sonntag im 84. Lebensjahre gestorben. Mit ihm ist der Nestor der deutschen Mathematiker dahingeschieden; bereits seit 1884 hatte er seine Lehrthätigkeit aufgegeben. i

Die diesjährige Generalversammlung des Gesammt- vereins der deutschen Geschichts- und Alterthums- vereine findet, vorbehaltlih näherer Bestimmungen, im September d. J. in Stuttgart statt.

Land- und Forftwirthschaft.

Stand der Saaten.

Im Negierungsbezirk Potsdam haben die Winterfaaten im allgemeinen den Winter gut überstanden, da sie gegen die starken Fröste im Januar durch eine lange und tief liegende Schneedecke ge- chüßt waren. Im April haben starke Nachtfröste bei verhältniß- mäßig hoher Tagestemperatur eine nachtheilige Wirkung ausgeübt, die Vaonberi auf leichtem Boden und bei später bestellten Saaten sichtbar is. Auf besserem Boden haben die Saaten ein befriedigendes Aussehen, doch dürfte auch für diese nur eine {hroache Mittelernte zu erwarten sein. Die Frühjahrsbeftellung hat fast überall rehtzeitig in Angriff genommen werden können, nachdem die

ckhneeshmelze gut verlaufen war. Ueber Hochwasser sind Klagen nicht laut geworden. Die enten der niedrig gelegenen ändereien find über mittleren Stand nicht herausgetreten. Im Regierungsbezirk Münster is der Stand der Wintersaaten durchweg zufriedenstellend. Die Frühjahrsbestellung wurde durch die trockene, warme Witterung der zweiten Hälfte des März außerordent- li gefördert.

Saatenstand in Oesterreich. Nach dem amtlihen Saatenstandsbericht vom 10. d. M. ist, wie ein Wolff’shes Telegramm meldet, die Bestockung der Wintersaaten bisher durch Trockenheit verhindert worden. Der Roggen hat einen nicht mehr gutzumachenden Schaden er- litten, während Weizen noch erholungsfähig geblieben ist. Die RNapsfelder stehen im allgemeinen ziemlich s{lecht außer in den podolishen Theilen Galiziens. Die frühzeitig be- stellten Sommersaaten sind wegen der Trockenheit äußerst \pärlich aufgegangen. Die Kartoffeln und Zuckerrüben machen manchen Nachbau nothwendig. Durch den bisherigen Verlauf des Wetters sind die Kleefelder, die Wiesen und die Hutweiden am meisten geschädigt. Der Wein hat weniger gelitten als befürchtet wurde. Das Obst steht an den Alpenkarstländern günstig, in den übrigen Gebieten niht {lecht. Saatenstand in Bulgarien.

In Bulgarien hat die kühle Witterung des vergangenen Monats, verbunden mit Nachtfrösten, die Entwickelung der Saaten gehemmt. Aus einzelnen Bezirken kommt die Nachricht, daß die Saaten unter der Ungunst der Witterung gelitten haben, in anderen Bezirken wird dagegen der Stand als ein dur aus zufriedenstellender bezeichnet.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Dänemark. Durch Bekanntmachung des Königlich dänischen Justiz-Ministeriums vom 20. April 1893 if die Einfuhr von Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen nach den Farör - Inseln bis auf weiteres verboten worden.

Cholera. : i : Sam Mai Den Bi Veit Falsche Gerüchte über neue Cholerafälle waren heute wieder an der hiesigen Vorbörse verbreitet. Nach Erkundigungen an amtlicher Stelle ist kein derartiger Fall vorgekommen. Der Gesundheitsstand in Ham- burg is ganz ausgezeichnet.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 15. d. M. gestellt 10 172, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen. E gel Fn Oberschlesien sind am 13. d. M. gestellt 3615, niht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwang3-Versteigerungen.

Beim Königlichen Amtsgericht T Berlin standen am 15. Mai die nachbezeichneten Grundstücke zur Versteigerung : S chu l- straße 106, dem Architekten Alfred Denedcke gehörig; Nußungs- werth 11 000 (6; das geringste Gebot wurde auf 800 4 festgeseßt; für dieses wurde die „Preuß isheHypotheken-Aktien-Bank®“, Char- lottenstr. 42, Ersteherin. —Blücher sr. 42 und EckeGneisen au s dem Maurermeister Emil Laurisch gehörig; Nußzungswerth 98 200 M; für das Meistgebot von 436 000 4 wurde der Kaus- mann Ernst Diehle, Angermünderstr. 9, Ersteher. Straße 12 a Nr. 6 (Grundbu von Alt-Schöneborg Band 32 N 1292) beit Kaufmann James Jacobi und dém Maurermeister Otto Kohn gehörig; Fläche 6,94 a; für das Meistgebot von 60 000 wurde der Kaufmann Gustav Glienicke zu Berlin Ersteher. Ae Schönhauserstr. 33/34, dem Maurermeister August Schulze gehörig. Das geringste Gebot wurde auf 729 900 4 festgeseßt und daher weitere Gebote nicht abgegeben. : Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen mit Zuschlagstermin am 15. Mai d. I. die nabezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Grundbuch von Neinickendorf Band 37 Nr. 1133 auf den Namen des Handelsmanns Robert Riedel ein- getragen , zu Reinickendorf, Antonienstr. 30, belegen; Fläche 4,39 a; Gebäudesteuer - Nußungswerth 3500 #6; für das Meistgebot Von 9200 e vie e C S e Müllerstr. 125, Ersteher. Grundbuch von Wei ßen see Band 40, Nr. 1164, auf den Namen des Kaufmanns Adolp h Schulz und einrih Wittler cingetragen, zu Neu-Weißensee, Straßburgerstr. E Fläche 8,2% a; für das Meistgebot von 54 000 wurde der

Zimmermeister Wilhelm Küster, Michaelkirhhplaß 4, Ersteher.

Die Generalversammlung der „Friedri ch Wilh elm” Preußische Lebens- und Garantie-Versicherungs-Actien- Gesellschaft vom 13. d. M. genehmigte die Jahresrehnung für 1892 nah dem Antrage der Verwaltung und ertheilte der Direction und dem Aufsichtsrath die Entlastung. wei nah den Be- stimmungen ausscheidende Mitglieder des Aufsichtsraths „wurden wieder gewählt und an Sielle eines verstorbenen Mitgliedes Herr Rittergutsbesißer Graf von Pfeil auf Kreisewiß in Schlesien neu gewählt. Das Rechnungsjahr hat einen Gewinn von 274 488 6 ergeben, von welchen 160 914 A an die mit Gewinn- Antheil Versicherten entfallen ; von den verbleibenden 113 574 4 werden den Antrag des Aufsichtsraths und des Vorstandes entsprechend 60 000 M6 gleih 30 4 für jede Actie an die Actionäre vertheilt; ve.. einem \chließlichen Nestbetrage von 29 156 4 werden 5000 4 der Pensions- und Wittwenkasse der Beamten und 24156 4 dem Conto für eventuelle Verluste und Bedürfnisse überwiesen. Die mit Antheil am Gewinn Versicherten erhalten eine Dividende von 19 9/6 der Jahresprämie. Der Versicherungsbestand if im Jahre 1892 auf 323 700 Versicherungen mit 102 670 753 4 Kapital und 106 198,16 M6 jährliche Rente gestiegen, hat also cine Vermehrung um 93 659 Ber- sicherungen mit 10264 331 4 Kapital und 4379,04 jährliche Rente erfahren; dementsprehend is die Prämieneinnahme auf 3 965 457 M. gestiegen. : : A L Die S Le Qufenb asi hatte im Monat April 1893 nach vorläufiger Feststellung eine Einnahme von 113 169 A (gegen 1892 vorläufig + 95470 4, gegen 1892 endgültig + 144 M); seit 1. Januar d. I. betrug die Cinnahme 389 469 M. (gegen 1892 vor- läufig 21 192, gegen 1892 endgültig 11 774 A6).

Die Generalversammlung „dex Landschaft der Provinz Westfalen fand am 9. d. M. in Münster statt. Nach dem Geschäftsbericht traten in diesem Jahre dem Verbande 109 Mit- glieder hinzu, 36 schieden aus. Ausgegeben wurden 2 040 600 4 neue Darlehne, dagegen gelöscht 457 000 46 Am 31. Dezember 1892 waren noch verzinslich 33 461 000 A Pfandbriefe bei einer Mit- gliederzahl von 2419 Grundbesißern. Der Ueberschuß der Verwal- tung betrug 80 890 4, der Neserve- und Betriebefonds zusammen am Jahres\chlusse 495 438,93 (6 Der Verwaltung wurde die Ent- lastung reit, R Ha A Vas unan Mitglieder

s Verwaltungsraths wurden wtedergewähl, , F 0, 16, Mäk (W. T. B) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 9/0 —,—, Kornzucker excl., 88 %/o Rendement —, Nachproducte excl, 75 9% Rendement 15,40. Still. Brodraffinade 1. 31,00. Brodraffinade Il. 30,25. Gem. Raffinade mit Faß 30,75. Gem. Melis I. mit Faß 29,75. Fest. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Mai 17,874 Gd., 18,00 Br., pr. Juni 18,05 Gd., 18,125 Br., pr. Juli 18,20 bez, 18,25 Br., pr. August 18,35 bez., 18,40 Br. C i s

Frankfurt a. M., 15. Mai. (W. T. B.) er hiesige Ab- rechnungscours der 6% Stadt Buenos-Aires-Coupons ist auf 1 4 23 Z unter Garantie des Eingangs bis zum 15. uli fest-

eßt. | del Veipa 16. Mai. (W. T. B) KäinmzUüg-T ermin- handel. Q Plata Grundmuster B. per Mai 3,80 H, per Juni 3,825 M, per Juli 3,85 #, per August 3,872 F, per Sep- tember 3,90 4, per Oktober 3,927 #4, per November 3,921 Mh, per Dezember 3,924 #4, per Januar 3,925 #, per Februar 3,927 M,

Pes, 15. Mai. (W. T. B.) Gewinnziehung der Ungarischen 100 Fl.-Loose. 120000 Fl. Ser. 1772 Ne. 14 12000 F Ser. 5927 Nr. 2, 5000 Fl. Ser. 268 Ne. 47; # 1000/51, Ser. 874 Nr. 49, Ser. 2597 Nr. 5, Ser. 3046 Nr. 12, Ser. 5927 Nr. 18. London, 15. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter’schen Bureaus“ aus Sydney hat die dortige Commercial Banking Company heute bis auf weiteres ihre Zahlungen ein- gestellt. Das Kapital betrug 600 000 Pfd. Sterling in voll ein- gezahlten Actien zu 25 Pfund. / ; V 2 dem „Reuter’shen Bureau" aus Sydney gemeldet wird, hat de Regierung wegen der finanziellen Krisis den Zwangs- curs eingeführt. Die Commercial Banking Company hatte 10 300 000 Pfd/ Sterl. Depots, 10 800000 Activa und 12 400 000 Passiva. A. -Brisbane wird die Zahlungseinstellung der Bank Permanent Venefit Building and Banking Company gemeldet. Wie demselben Bureau aus Brisbane von heute gemeldet wird, hat die Regierung von Queensland die Garantie für die Noten der Queensland National Bank im Betrage von 950 000 Pfd. Sterling übernommen. : Dem „Reuter’shen Bureau“ wird aus Brisbane von heute gemeldet: Die Queensland National Bank hat ihre Zahlungen eingestellt. Das Kapital der Bank beträgt 1 600 000 Pfd. Sterl. in Actien von 10 Pfund, welche zur Hälfte eingezahlt sind. Es steht eine Reconstruction der Bank bevor. Die Bank of North Queensland hat ebenfalls ihre Zahlungen eingestellt. Das Kapital beträgt hier 500 000 Pfd. Sterl., wovon die Hälfte eingezahlt ist. Der Makler Hodgson hat seine Zahlungen eingestellt. Zwei weitere fleinere Firmen haben ebenfalls suépendirt. : Die Getreidezufuhren betrugen in der Woche vom 6. Mai bis 12. Mai: englisher Weizen 2325, fremder 22 358, engl. Gerste 542, fremde 2787, engl. Malzgerste 20 462, fremde —, engl - Hafer 741, fremder 68 757 Qrts., engl. Mehl 21 174, fremdes 52 363 Sack. An der Küste 4 Weizenladungen angeboten. 6% Savazucker loco 187 ruhig, Rüben - Rohzucker loco 177 ruhig. Chile-Kupfer 43/16, pr. 3 Monat 437. i: 16. Mai. (W. T. B.) Nach einer Meldung des „Reuter’schen Bureaus“ aus Sydney wird die Suspendirung der Zahlungen der Commercial Bank of Sydney der Zurücknahme von 12 illion Pfund Sterling während der leßten drei Wochen zugeschrieben. Glasgow, 1 Mal Œ B) Die Vert gen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 5330 Lons gegen 4664 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. Bradford, 15 Mil T B) Wolle ruhig, Garne fest. In bunten Stoffen gutes Geschäft, glatte Stoffe ruhig. Sf. Peter M S E nishen Pfandbriefen sind bisher über 40 Millionen Rubel zur obligatorishen Conversion und 16 Millionen zur facultativen Conversion angemeldet worden. 5 ö Lissabon, 15. Mai. (W. T. B.) Gerüchtweise verlautet, der Finanz-Minister werde den Geseßentwurf Diaz Ferreira?s bezügli der auswärtigen Schuld in folgender Weise modificiren: Die Zahlung der Zinsen erfolgt mit F in Gold; Aufbesserung wird zu- gesagt mit 50 2/0 aus den Ersparnissen, die aus dem Rückgang des Gold- agios unter 22 9/6 und aus den Mehreinnahmen der Douane über 11 400 Contos sich ergeben, und zwar bis die äußere und innere Schuld gleichgestellt sind. Die Convertirung der äußeren in innere Schuld bleibt den Inhabern 3 Monate offen gehalten. Eine weitere Ver- besserung der Zinserträgnisse der inneren Schuld kommt in gleicher Höhe der äußeren Schuld zu statten. Amsterdam, 15. Mai. Sn D B) inary 50. Bancazinn 543. a L O 15. Mai, (V. L B) Dié Einnahmen der Serbischen Tabackregie betrugen vom 1. Januar bis 30. April 893 2599 368 Fr. (4+ 115 771 Fr). Dié Einnahmen der Serbischen Salzregie E vom 1. Januar bis 30. April 1893 762 685 Fr. (+ 8560 Fr.). S Net - E Maï. (Wi D B) Die Börse verlief durchweg unregelmäßig und erholte sih später theilweise. Der E der Actien Las 294 000 Stück. Der Silbervorrath wir auf 270000 Unzen geschäßt. Silberverkäufe fanden nicht statt. Die Silberankäufe für den Staatsschatß betrugen 97 000 Unzen zu 83,78 à 83,90. Am Mittwoch sollen 3 bis 5 Millionen Dollars Gold nach uropa ausgeführt werden. E L N Wetae V bei Eröffnung träge, war_ stetig fallend während des ganzen Börsenverlaufs auf finanzielle Störungen und unerwartet ungünstige Kabelberichte. Schluß schwah. Mais shwächte sich nach Eröffnung etwas ab, später erholt, weil die sichtbaren Vorräthe sih mehr vermindert hatten, als erwartet wurde. Schluß stetig. Visible N an Weizen 72682 000 Bushels, do. an Mais 7 830 000 Bushels. Î E G O: Mai. (W. T. B.) Weizen nah Eröffnung fallend auf finanzielle Störungen infolge der aus Australien gemel- deten Fallissements. Später trat eine lebhafte Reaction ein, weil die Erwartung Plaß griff, daß die sichtbaren Vorräthe eine bedeutende Abnahme er'ahren würden. Im weiteren Verlaufe trat wieder eine Abschwächung ein, weil die Abnahme der sichtbaren Vorräthe binter den Erwartungen zurückblieb. Mais \chwächte sih nah Eröffnung etwas ab, später erholt. Schluß stetig.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 16. Mai. (W. T. B.) Norddeutscher Llovd. Der Schnelldampfer „Kaiser Wilhelm 11.“ ist am 14. Mai Nachmittags von New-York via Gibraltar nah Genua abgegangen. Der Schnelldampfer „Trave“ hat am 14. Mai Nachmittags die Reise von Southampton nah New-York fortgeseßt. Der Post- dampfer , Baltimore" hat am 13. Mai Nachmittags St. Vincent passirt. Der Postdampfer „Köln“ ist am 14. Mai Vormittags in Bahia angekommen. Der Postdampfer „Weser " ist am 14. Mai Nachmittags in New-York angekommen. Ver Postdampfer „Ohio“ hat am 15. Mai Abends die Neise ven Corunna nah dem La Plata fortgeseßt. Der Postdampfer „Dresden“ hat am 14. Mai Morgens Lizard passirt. Der , Postdampfer „Graf Bismarck“ hat am 14. Mai E die Reise von Santa Cruz nah Brasilien fortgeseßt. er Reichs-Postdampfer „Hohenzollern“ hat am 14. Mai Nachmittags die Reise von Southampton nah Genua fortgeseßt. _ Der Scnelldampfer „Fulda“ hat am 15. Mai Vormittags die Reise von Gibraltar nach New-York fortgeseßt. Der Postdampfer „Berlin“, vom La

lata kommend, is am 15. Mai Mittags in Antwerpen an- gekommen. Der Postdamper „Leipzig“, nah Brasilien betimmt, ist am 14. Mai Äbends in Antwerpen angekommen. Der Reichs- Postdampfer ea us e 15. Mai Morgens die Reise von S Said na uez fortgeseßt. N N M (B T. B.) Der Lloyd bämpséër „Berenice* ist, von Konstantinopel kommend, gestern Mittag hier

n. :

H 15. Mai. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Scot* ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton abgegangen, der Union-Dampfer „Tartar gestern auf der Heimreise in Southampton angekommen. Der Castle - Dampfer „Melrose* ist heute auf der Ausreise in Durban angekommen.

Java-Kaffee good

Theater und Musik.

m Königlichen Opernhause werden am Donnerstag Bizet?s : “Dilehe E E rusticana“ gegeben. Am Freitag ge- langt „Die Götterdämmerung* (3. Abend des Dramen-Cyklus ¿Der Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner) mit den Damen Sucher, Göye, Hiedler, Leisinger, Herzog, Lammert und den Herren Gudehus, Stammer, Schmidt und Fränkel zur Aufführung. Für Verdi's

per März 3,924 4, per April 3,925 F, per Mai M

„Falstaf" giebt sih bereits ein reges Interesse kund; es find {hon