1893 / 132 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 05 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

blaugrüne Majolikasäulchen gestüßzt. Im Eingange sind zwei Gedenk- tafeln angebraht, welche sich auf die Grundsteinlegung durch Ihre Majestät und die Einweihung beziehen. Das Hauptportal öffnet sich weit . nah der Brunnenstraße hin, von wo man auf 6 m breiten Stufen zum Vestibül aufsteigt. Am Meittelpfosten des N wird später eine Christusstatue aufgestellt werden. as Aeußere i} in einer reihen romanishen Renaissance mit Zwerg- alerien, Maßwerksfenstern und Strebepfeilern im Ziegelrohbau in ederrother Farbe durhgeführt, die zurückliegenden Flächen mit ihren dunkelrothen Ziegeln lassen die Architekturtheile klarer heraustreten.

geläut die Ankunft des Kaiserpaares, das von ciner Schwadron des 2. Garde - Ulanen - Regiments unter Führung des Nittmeisters von Bockelberg begleitet wurde. In einem zweiten Wagen folgten der Herzog Friedrich Ferdinand von Glücksburg mit Gemahlin, in einem dritten der Prinz Friedrich Leopold. Als der Kaiser sich dem Portal der Kirhe näherte, nahm als Vorsißender des Engeren Ausschusses des Evangelisch-kirh- lihen Hifsvereins der Landes- Director von Leveßow das Wort zu einer Ansprache, um dén Majestäten für ihr Erscheinen zu danken. Sodann überreichte Baurath Orth dem Kaiser den

gleihlidhe Gesangskunst,die sih auch in dieserRolle wie in den eingelegten „Variationen“ von Pro und in dem „Wiegenlied" auf das herr- lihste entfaltete, mahte den Genuß zu einem vollkommenen. Herr Riechmann als Gast gab wie {hon oft den Falstaff sehr wirkungsvoll, Herr Fricke zeichnete sich als Herr Fluth aus, und \hließlich sei noch Herr Pauli erwähnt, dessen Tenor in der Rolle des Fenton gut zur Geltung kam.

Im Königlichen Opernhause geht am Mittwoch Verdi's „Falstaff“ zum leßten Mal mit den Mitgliedern der Mailänder

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

M 132.

Berlin, Montag, den 5. Juni 1893.

Scalagesellschaft in Scene.

lihen Orchester in den wärr Anerkennung für die liebevolle So der Einstudirung und Jnterpretirung des

Im Neuen Theater wird vom Königlichen

Kapellmeister Maëcheroni hat dem König- nsten, s{chmeichelhaftesten Ausdrücken seine rgfalt und künstlerishe Hingabe bei „Falstaff“ ausge|prochen.

am Mittwoch „Vasantasena*® gegeben.

Im Berliner T Sardou's „Dora“ mit Agnes Sorma, Nu

und Ludwig Stahl in den Hauptrollen statt.

lungen abgelaufen ist,

2 Uhr entgegengenommen.

Anton Nubinstein hat den Director Engel vom Kroll’\chen Theater beauftragt, allen Mitwirkenden für den Erfolg der Oper „Die Kinder der Haide“ seinen herzlichsten Dank auszusprehen. Die genannte Oper wird zunächst am Mittwoch wiederholt. mit Marcella Sembrih in der Titelrolle Donizetti's „MNegiments- tohter“ in Scene, während am Sonnabend, wie schon gemeldet, mit der Künstlerin Bizet's „Perlenfischer“ zum ersten Mal zur Aufführung

gelangen.

Im Theater Unter den Linden beginnt das bereits an- gekündigte Gastspiel des Fräuleins Clara von Küry vom ungarischen Volks-Theater in Budapest am nächsten Sonnabend in der an diesem Tage zur ersten Aufführung gelangenden Conti’schen Operette „Der Außer dem Gast treten in den weiteren Hauptpartien die Damen André, Grimm-Einödshofer, Hastert und die Herren Den Schluß der

Taugenichts“.

heater findet morgen eine Wiederholung von scha Bute, Ludwig Barnay Nachdem die Frist für die Erneuerung der bisherigen Abonnements für die Freitags-Vorstel- werden die Anmeldungen neu hinzutretender Abonnenten für die nächste Spielzeit die leßte unter der Direction Ludwig Barnay's im Bureau des Theaters tägliß von 10 bis

Steinberger, Fröden, Drucker und Strampfer auf.

Vorstellun Im Î

Militärmusik geben follen.

neten Instrumenten vorführt.

Gebiete der Militärmusik.

Die Einweihung der Himmelfahrtkirche, der boldthain belegenen Tochterkirhe der Elisabethgemeinde, Ihrer Majestäten des

Sonntag Vormittag

Ralsers Und der Kaiserin, Prinzen_ und der Prinzessin Albreht, des Prinzen Friedrich Leopold, sowie Seiner Hoheit des Herzogs Friedrih Fe Holstein-Sonderburg-Glücksburg in

Die Brunnenstraße und die nächste U reihen Schmuck angelegt, viele Tausende füllten die Straße. Im Gottes- hause sammelten sih mit der Gemeinde die Ehrengäste, die Staats- Minister Dr. von Boetticher, Dr. Miquel und von Heyden, der Wirk- lihe Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Bartsh als Vertreter des

Cultus-Ministers,

und die General-

Mannigfaltiges.

in Gegenwart

der Minister Wedel, der Ober-Hofmarschall Graf Eulenburg, die Präsidenten Dr. Barkhausen und Schmidt, der Propst D. Freiherr von der Goltz Superintendenten D. Dryander und Döblin, Ober- Bürgermeister Zelle und Stadtverordneten-Vorsteher Dr. Polizei-Präsident Frei-

des

mit Mitgliedern beider städtishen Behörden, herr von Richthofen ,

Geheime

Prinz und Prinzessin

der Präsident der Ministerial-Baucommission

Wetterbericht vom

Regierungs - Rath Mae l q. nahm die vom Garde-Füsilier-Regiment gestellte Ehren-Compagnie mit der Negimentsmusik Aufstellung.

D, SUNE,

bildet, wie immer, das Ballet „Columbia“.

Belle-Alliance-Gart en (Victoria-Theater) beginnen morgen die historishen Concerte der Kapelle des Badischen Leib-Grenadier- Regiments unter Leitung des Königlichen Musikdirectors A. Boettge, der es unternommen hat, musikalische Aufführungen zu veranstalten, welche ein möglichst treues Bild von der historishen Entwicklung der Das Unternehmen sucht diesen Zweck da- durch zu erfüllen, daß cs nicht allein eine Reihe von hervorragenden Musikstücken von den ersten primitiven Versuchen bis zur glänzendsten modernen Ausgestaltung umfaßt, sondern auch diese Musikstüke in der ihnen eigenthümlihen Instrumentirung und mit den hierfür berech- Verschiedene dieser Instrumente ge- langten \. Zt. bei dem Heidelberger Universitäts-Jubiläum zur Ver-

wendung und stammen aus der Zeit der ersten Versuche auf dem

Ihrer Königlichen Hoheiten des rdinand zu Schles8wig-

feierlihster Weise stattgefunden. mgebung der neuen Kirche hatten

Königlichen

Kurz nah 104 Uhr erschienen Albrecht und um 102 Uhr erfolgte unter Glocken-

S tationen,

Belmullet. . Aberdeen Ghristiansund Kopenhagen . Stodckholm . Haparanda è St Petersburg Moskau .

Cork, Queens- O SNe uxg , C Si Vei mburg .. winemünde Neufahrwafsser SCCMRL «

R E ünster . Karlsruhe . . Wiesbaden München . Chemnitz . Berlin. « « n e Breslau . Le d'Ur SOAA o,

E,

1) Nachts Thau. 3) Gestern Gewitter

Ueber ganz West-Europa der ist L gleihmäßig vertheilt, am höchsten f 775 wm angestiegen is; eine De- liegt über Ungarn. g aus verschiedener Richtung

wo er etwa au ression unter 750 mm chwacher Luftströmun

8 Uhr Morgens.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\ red. in Millim.

768 769 768 767 770 770 769 763

L 771 768 767 767 766 766 766 T1 768 770 769 770 768 766 764 765 111 765 764

1st das Wetter in Deu

aufer an der ostdeuts Streifen, welcher sich

Win

(SW O

NNW NO NNO NOD

W S SW NO SW NW NW W NW

ONO ONDO

d.

1

Temperatur

Wetter.

bedeckt

2 halb bed. 1 Dunst 2wolkig | 2 halb bed. | 2ibededt |

L 1

ill

und Regen.

2lhalb bed. 2\halb bed.

3/heiter1)

2|bedeckt

2|wolkfenlos

wolkenlos bedeckt

wolkig

halb bed. Negen

heiter wolkenlos wolkig wolkig Dunst) halb bed.) wolfkenl.4) Regen heiter bedeckt

wolkenlos

halb bed.

8

in 9 Celfiu 599. =40%R.

13

L 14 15 14 L 12 14 17

14 12 16 14 13 12 14 14 12 15 18 20

2?) Gestern Gewitter und Regen.

1) Nachts Regen. Uebersicht der Witterung.

uftdruck hoh und vor dem Kanal,

Bei

t|chland vorwiegend heiter und,

en Küste, kühl; nur in einem von der Nordsee südostwärts

Bor

goldenen Schlüssel der Kirche, den * denten Dryander weitergab, der Kirche öffnen ließ. Beim Einzug

Schauspiel | übrigen hohen Herrschaften.

aus So L, hielt Superintendent Leonhardt ; fnüpfte an Psalm 24, General-Superintendent Dryander. Alle Gott“ [chloß die Feier. Aus Majestät eine Reihe von hieltin den Königlichen Kronen liche Landes - Baurath, nisher Vertreter und Berather vereins; den Königlichen Kronen Morgen geht

der Nathszimmermeister Ernst Köppen; das Allgemeine E ériedrih Köppen, der Erbauer der Kirche,

dem Rahmen stimmt

des

Adler und

die

mit für

und Döblin, den Pfarrer Flashar, für den Ober-Bürgermeister Zelle 1

schönen Plaß schenkten. Der General-Kon]ul Eduard Schmidt,

eine Photographie beider Üeber die Kirche wird uns Fo

Straßenpflaster vorlegt.

Orgelempore), also im ganzen 122

Kaiserin Seiten Luther

im Hum- E ; ein Geschenk der Mitglieder

hat am

Bildung einer eigenen Gemeinde Figur des Gekreuzigten und vier geschmüdt, stifteten die Geistlichen “Altargeräthe und das Taufbecken

gestiftet wurde. thekenbefißers von Brokhusen.

Hauses von | Ihrer Majestät der Kaiserin. Di

Die Länge größte

Kirche ist

forgfä

Thurm. größte a0 4834 m die ohe 24,90 m. Die

Langerhans / | / Architekturtheile in einem

der

roth erhalten haben.

nach Ungarn erstreckt, herrs{t trübe Witterung. In Westdeutshland is vielfah Negen _gefallen, wobei zahlreihe Gewitter nicdergingen. Budapest meldet

27 mm Regen, Deutsche Seewarte.

Theater - Nuzeigen,

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 141. Vorstellung. Die Walküre in 3 Acten von Nichard Wagner. Dirigent: Kapellmeister Sucher. Anfang 7 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 152. Vorstellung. Jphigenie auf Tauris. Schaus- spiel in 5 Aufzügen von Goethe. In Scene gefeßt vom Ober-Negisseur Max Grube. Anfang 7 Ühr.

Mittwoch: Opernhaus. Mit aufgehobenem Abonne- ment und unter Fortfall sämmtlicher Dienst- und Freipläße. Gesammt - Gastspiel des Teatro alla Scala von Mailand. Zum 4. Male: FalstaŒM. Commedia lirica in 3 atti di A. Boito. Musiíca di Giuseppe Verdi. Direttore d’orchestra: FEdoardo Mascheroni. Anfang 74 Uhr. Erxtra-

Preise.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 153. Vorstellung. Vasantafena. Drama in 5 Auf- zügen von Emil Pohl, mit freier Benußung der Dichtung des altindischen Königs Sudraka. In Scene geseßt vom Ober - Negisseur Max Grube.

Anfang 7 Uhr.

Lerliner Theater. Dienstag: Dora. (Agnes Sorma, Nuscha Bute, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.) Anfang 7ck Uhr. :

Mittwoh: Der Flüchtling. Die Eine weint, die Andere lacht.

Donnerstag: Die Waise von Lowood. (Agnes Sorma, Ludw. Barnay.)

Friedrich - Wilhelmstödtishes Theater.

Chausseestraße 25,

Dienstag: Zum 4. Male: Angot, die Tochter der Halle. Komische Oper in 3 Acten von Clair- ville, Straudin und Koning. Deutsch von Anton

Langer. Musik von Charles Lecocq. In Scene geseßt von Julius Frißsche. Dirigent: Herr Kapell-

die Kaiserin, der Kaiser die Prinzessin Albrecht, dann folgten die Eröffnet wurde der Gottesdienst durch den Choral „Lobe den Herrn“, den Weiheact vollzog im Anschluß an das von der Kaiserin in die Altar-Bibel geschriebene Wort 11 General-Superintendent Döblin, die

(70 an;

Auszeichnungen

(Geheime

Bernhard Baare, der Königliche Musik-Director Gustav Gabler, der

städtische Gartendirector Mächtig, der Buchbindermeister Paul Schulze,

Zimmerpolier Königliche Baurath Orth erhielt von Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin eine große Photographie mit Allerhöchsteigenhändiger Unterschrift und kunstvollem Bronzerahmen. Der Königliche Regierungs-Baumeister Schaller sowie der Bauführer Cordier crhiclten von Ihrer Majestät {öne Tuchnadeln.

haben Ihre Majestät Photographien der Kirche in

L MUtglteder De Evangelish - kirhlichen Hilfsvereins, bei der Einweihung fungirenden General-Superintendenten Dryander

Dr. Langerhans als Vertreter der städtischen Behörden, welche den Königliche

kirchlichen Hilfsvereins, erhielt für seine besonderen Verdienste noh Majestäten mit Namensunterschrift.

begannen am 13. April 1891. Die Kirche is ein Centralbau mit anshließendem Langhaus, dem sih ein Thurm von 72 m Höhe über Von allen Siten, unteren Kirhenraum, 402 auf den Emporen (einschließli 110 auf der

schen und hören. Auf den Füllungen der von Ihrer Majestät der gestifteten Kanzel ist vorn Christus lehrend, zu und Melanchthon der St. Elifabethgemeinde, zu welher die Himmelfahrtkirhe bis zur

das reiche Antipendium von dem Frauen-Hilfsverein für Kirchenschmuck Der Taufstein ist eine Schenkung des Hercn Apo- Zunächst ist außer dem Oberlicht nur ein farbiges Fenster, welches, für die Himmelfahrt-Kirche bezeichnend, Christus gen Himmel fahrend darstellt.

besißers C. Schwanig hierselbst,

eführt, während die Flächen gepußt und Kirche Dee herrsht ein lihtes sternbede@tes Blau mit reihen Einfassungen, an den unteren Gewölben der Emporen eine tiefere blaugrüne Farbe vor, während die Wände in den Hauptflächen ein gedämpftes Purpur- Die Brüstungen der Emporen werden dur

dieser dem General-Superinten- nunmehr vom Pastor Flashar die in die Kirche führte Prinz Albrecht

Verglasung

Liturgie die Predigt des Pastors Flashar Gebet und Segen sprach Mit dem Gesang „Nun danket Anlaß der Einweihung hat Seine verliehen, Es er- - Orden 3. Klasse: der König- Baurath Bluth, als tech- des Cvangelisch-kirhlihen Hilfs- -Orden 4. Klasse: der Ingenieur

durch die Kaisers und des Prinzen

Meyer, der Maurermeister Carl hrenzeihen: der Maurerpolier Albert Giedecke. Der

der von

Außer- | \}tellend; die einem Namenszug be- Ausschusses beiden

Allerhöchstem des Engeren E die

fowie für eine Anzahl Donatoren, ind den Stadtverordneten-Vorsteher | Zimmermeister Ingenieur die \miedeeisernen Lehmann, Bânke

lie Commerzien-Rath und der Schaßtzmeister des Evangelisch-

J

von [gendes berichtet: Die Bauarbeiten

deren Zahl 822 im

4 beträgt, kann man den Prediger beiden

D Uar ift Körperschaften der

abgebildet. kirchlichen

gehört. Das Crucifix, dur die Engelsköpfe in vergoldeter Bronze von St. Elisabeth. Die silbernen \chenkten Ihre Majestät, während

beamtenwittwe

mitteln. Nimes,

Auch dieses i} cine Stiftung e Orgel, ein Geschenk des Fabrik- steht in dem weiträumigen im Innern der Kirhe be- Ie 2000 M die aroite

durchweg gewölbt und sind alle [tig bllrWachilbeten Nohbau aus- gemalt sind. An der oberen

des

geschlagen.

Die Kirche selbst baut sih im Quadrat auf, dem sich haus und Kreuzschiff vorlegen, und hat als innerhalb @iner reichen Brüstung ein Glasdach zur besseren Erleuchtung: des inneren Ls, sobald die später zu erwartende farbige: er wirken lassen wird. ganze Dachftuhl in seiner Hauptconstruction aus Eisen. ist bis in die Spiße massiv, in seinem oberen Achteck stack durchbrochen. Gr wird ebenso wie die vier Seitenthürmchen dur ein reiches eisernes Kreuz abgeschlossen. richtung von 383 500 G wird nit erreiht werden. inneren Einrichtung 47 000 46 betragen. Allerhöchsten der Albrecht von von 100 000 Æ seitens der St. Elisabeth. Gemeinde. dur den Evangelisch - kirchlichen Hilfsverein aufgebracht worden, w0- bei sich die reihen Spenden der St. Kirchen-, St. Petri-, des Dom-Kirchen-Collegiums befinden. Zur inneren Einrichtung stifteten außer den bereits Erwähnten noch: Ihre Majestät die Kaiserin und Königin die silberbeshlagene Altar- und Kanzelbibel mit Allerhöchst eigenhändigen Widmungen und das vom Hofgraveur Otto f Kirchensiegel, den gen Himmel fahrenden Heiland auf cinem Sockel, dem N Ihrer Majestät getragen rei für Bergbau und Gußstahlfabrikation Altar und Taufstein Fräulein von Brockhusen; die gestickte Altar, wäsche, Velen u. st. w. der Armen-Näh-Verein von St. Elisabeth. Die Localbauleitung lag Schaller und des Bauführers Cordier. vom Maurermeister Köppen, die Zimmererarbeiten vom Raths- Ernst Meyer, Druckenmüller Schlofserarbeiten an

Tischlerarbeiten Kuhnert merzien-Nath Hersel in Ullersdorf sind die Formsteine, der ‘Fries unter der Zwerggalerie und die Maßwerke der Fenster vom Com- merzien-Nath March Schreiber in Penig geliefert. sind vom Bildhauer Seelig, die Orgel selbst von Gebr. Dinsfe. Klempner Westphal führte die Klempnerarbeiten Henneberg die Heizung, Nirxius die Beleuchtungsgegenstände, die Firma Aird Nachf. die Gasleitung, ;

De

München, wie der „M. Allg. Z.* berichtet wird, gestern die hier lebende Nents- Barbara Müller. S Prinz-Negent hörte von diesem seltenen Jubelfest und ließ der Jubilarin mit den besten Glückwünschen einen \

0 Ut tillerie-Negiments im dem scchsten Schuß ein Bronzegeschüßz älteren Offiziere fanden dabei den Tod.

Belgrad, 9 Unt h „D. B. H.* vorgestern Abend wieder ein

Chor, Lang- Abschluß der Kreuzung.

Fenster das Licht derselben weniger kräftig Das Dach ift mit Falzziegeln gedeckt, und ist der Der Thurm

Die Anschlagsumme aus\ließlich innerer Ein- i Die Kosten der werden einschließlih der reichen Geschenke gegen

Die Kosten des Kirhbaues wurden gedeckt Gnadengeschenke Ihrer Majestäten des

und Seiner Königlichen Hoheit Preußen, sowie durch eine Gabe De Met T

Kaiserin

: St. Nicolai-, St. Marien-, Neue Sophien-, Friedrih Werdershen Gemeinde und

angefertigte

U wird, dar- aus Gußstahl der Bochumer Verein die gestickten Linnendecken für

Glocken

in den Händen des Negierungs-Baumeisters Die Maurerarbeiten wurden

am Dachstuhl vom und Druckenmüller), von Heinrichs, die Böttcher, Mealerarbeiten von Der Uen von Goid bie Kühne ausgeführt. Vom Com-

Arbeiten (Firma Pfeiffer den Thüren die

die

Kreuze von

und

die Berblendsteine von

in Charlottenburg, it Altar und ODrgelgehäuse

Die Kanzel, aus, Nietschel und

Wasserzu- und abführung.

2. Juni. Den hun dertsten Geburstag feierte

Seine Königliche Hoheit der

Blumenstrauß über-

Bei dem heutigen Exerciren des 19. Ar- Feuer plaßte dem „W. T. B.“ zufolge bei Systems. Zwoci

In Jagodina fand nah einer Meldung heftiges Erdbeben

statt, wodurch viele Hâuser zerstört und beschädigt wurden, darunter auch öffentliche Gebäude, namentlih die Schulen. l hat in ihrer Angst die Stadt verlassen und im Freten Baracken auf-

Die Bevölkerung

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Im prachtvollen Park: Großes Doppel- Concert, ausgeführt von der Berliner Concert- Kapelle, unter Leitung ihres Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem vollständigen Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer. 3. Auftreten der Wiener Liedersängerin Anna Fiori (tritt um 10 Uhr auf), Auftreten der Wiener Liedersängerin Mirzl-Kirchner, der Wiener Original-Duettisten Lipp und Litt, des Damen - Terzetts Oriella, des Original-Gesangs-Humoristen Alfred Bender, der Gostum-Soubrette Elsa Rucinska. Anfang

M

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri)che Zllumination, Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Mittwoch: Augot, die Tochter der Halle. An- fang 7+ Uhr.

Im prachtvollen Park: Großes Doppel- Concert. Auftreten erster Gesangs- und Instru- mental - Künstler. Auftreten der Wiener Lieder- sängerin Anna Fiori. Anfang 6 Uhr.

Kroll's Theater. Dienstag: Gastspiel von Marcella Sembrih. Marie, die Negiments- tochter. (Marie: Frau Sembrich.) Anfang 7 Uhr.

Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5# Uhr.

Mittwoch: Die Kinder der Haide. Oper in 4 Acten, frei nah Carl Beck's poetisher Erzählung Ee Musik von Anton NRubinstein. Anfang

t

Dienstag: Zum 19. Male mit vollständig neuer Aus- stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungs\tück) mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7F Uhr.

Im Belle-Alliance-Garten :

Die berühmten militärischen istorischen Con- certe der Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier- Regiments, Auftreten vorzüglicher Speciali- täten. Anfang 5 Uhr.

Brillante Fllumination durch 25 000 Gas- flammen.

Mittwoh: Frau Venus. Anfang 7{ Uhr.

Concert Anfang 5 Uhr.

meister Krones. Anfang 7} Uhr.

Theater Unter den Linden. Dienstag: Zum 40. Male (vollständig neu inscenirt): Der: Mikado. Burleske Operette von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. Hierauf: Zum: 70. Male: Die Welt-Ausstellung in Chicago und Die deutsche Abtheilung in dem populären A ungs Dane Columbia. Anfang präâcise- L] r.

Montag: Zum 71. Male: Columbia.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde... Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

E S E Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Nöschen Starcke mit Hrn. Haupt-- mann Hans von Malachowski (Berlin).

Verehelicht: Hr. Lieut. Hans von Seeckt mit Frl. Dodo Fabian (Berlin). Hr. Regierungs- Assessor Friß von Ashoff} mit Frl. Minnie Rothe (Minden—Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Staatsanwalt Delbrück (Halle a. S.). Hrn. Hauptmann Erich von Wunsch (Erfurt). , Hrn. Baron Alexander von Rahden (Seebad Assern bei Riga).

Gestorben: Verw. Fr. Geh. Regierungs-Rath Caroline Krüger, geb. Riegel (Berlin). Hr. Oberst z. D. Alexander von Frankenberg und P (Berlin). Hr. Graf Eduard von Poninski (Schloß Wreschen). Hr. Geh. Ne- gierungs-Nath Carl Rudloff (Freiburg i. B.). Or. Ludwig von Lilienthal (Elberfeld). Hr.

Forstmeister Ernst Zoch (Neunkirchen , Reg.-Bez..

rier).

Medoacteur: Dr, D, Klee, Viteltor.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Dru der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags8-- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

(etnshließli} Börsen-Beilage). (9574).

Königreich Preußen. Kriegs-Ministerium.

Ausführungsbestimmungen

zu dem Geseß vom 22. Mai 1893, betreffend einige Abänderungen und Ergänzungen der Militär- Pensionsgeseßze vom27. Juni 1871 und 4. April 1874 x.

A. Offiziere und im Offizierrange stehende Militärärzte (Sanitätsoffiziere.) D U Artikel 1. T Angelegenheiten werden durch das Ministerium geregelt.

2) SU Uvtitel 2, S833 und 37.

Die im Reichs-, Staats- oder im Communaldienste angestellten oder beschäftigten (Art. 23) gleihviel nah welchen Gesetzen pensionirten Offiziere 2c., denen auf Grund der abgeänderten 33 und 37 des Geseßes vom 27. Juni 1871 ein Anspruch auf anderweite Regelung ihres Pensionsbezugs vom Inkrafttreten des Geseßes vom 22. Mai 1893, nämlich (Art. 27) vom 1. April 1893 ab zusteht, haben sich mit ihren Anträgen an die für die Pensions- regelung zuständige Behörde (Königliche Regierung Königliche Intendantur X1V. Armee-Corps Kaiserliches Ministerium für Clsaß-Lothringen, Abtheilung für Finanzen, Landwirthschaft und Domänen für Berlin Pensions-Abtheilung des Kriegs-Ministeriums) zu wenden.

Die betreffenden Anträge müssen enthalten : den vollen Namen, die gegenwärtige und die vor der Pensionirung bekleidete Charge, den Truppentheil, welhem der Pensionär damals angehört hat, eine

Die bezüglichen Kriegs-

Angabe über die zuerkannte Militärpension und, falls leßtere gänzlich

ruht, derjenigen Regierungs-Haupt- 2. Kasse, aus welcher die Pension zuleßt bezogen worden ist, sowie die gegenwärtige Civildienststellung des Pensionârs. Auch sind den Anträgen die in Händen des Pen- sionârs befindlichen, seine Militärpension betreffenden Schriftstücke bei- zufügen.

Außerdem haben die im Reichs- oder Staatsdienste befindlichen Pensionâre eine von der unmittelbar vorgeseßten Dienstbehörde aus- gestellte Bescheinigung über ihr Diensteinkommen beizubringen. Sind dieselben im Neichs- oder Staatsdienste nicht angestellt, sondern nur beschäftigt, so muß die Bescheinigung noch die Angabe enthalten, ob die Beschäftigung eine dauernde, bezw. mit Ausficht auf eine feste Anstellung verbundene oder nur eine vorübergehende ist, und ob dem Beschäftigten Beamteneigenschaft innewohnt oder ob ein rein privat- rechtlicher Dienstmiethvertrag die Grundlage des Verhältnisses bildet.

Eine Kürzung der Militärpension neben einem Communaldienst- einkommen findet vom 1. April 1893 ab nit mehr statt.

9) U ALtttel 2 S 35,

Die veränderten Vorschriften für die aus dem Reihs-, Staats- oder Communaldienste pensionirten Offiziere 2c. finden (Art. 23, 1 und Art. 27) nur auf diejenigen Pensionäre Anwendung, welche nah dem 1. April 1893 aus dem Civildienst ausgeschieden find oder künftig ausscheiden. Wegen Wiederzahlbarmachung theilweise oder vollständig ruhender Militärpension gilt sinngemäß das oben zu den 88 33 und 37 unter Absay 2 und 3 Gesagte. Den diesbezüglichhen Anträgen ist ferner ein amtlicher Nachweis darüber beizufügen, von welchem Zeit- punkt ab die Civilpension zuerkannt worden ist.

Betreffs der in dem § 35 Absay 2 erwähnten, nah dem 1. April 1893 mit Pension aus dem Gendarmeriedienst ausgeschiedenen Offiziere wird das Erforderliche seitens des Kriegs-Ministeriums veranlaßt werden.

B. Militärpersonen der Unterklassen. 4) Su Uvrtitel 4

Der Vorschrift dieses Artikels ist rückwirkende Kraft (Artikel 21) beigelegt. Es sind daher die danach zuständigen Gebührnisse auch den bereits entlassenen Mannschaften vom 1. April 1893 ab zu gewähren.

D Q Ae O

Allen zur Kriegszulage des § 71 des Gefeßes vom 27. Juni 1871 bereits anerkannten Invaliden ist diese Zulage vom 1. April 1893 ab in der Höhe von 9 4 monatli zu bewilligen. Bei Neuanerkennun Jen auf Grund des Geseßes vom 27. Juni 1871 ist diese Zulage gletch- falls im Betrage von 9 4 monatlich zuständig.

0) ZU ALTitkl 7 S 76 des Geseßes vom 27. Juni 1871. Zulage für Nichtbenußung des Civilversorgungs\{heins.

a. Denjenigen Invaliden, welhe am 1. April 1893 die Zulage für Nichtbenußung des Civilversorgungssheins gemäß des § 76 des Geseßes vom 27. Juni 1871 bezw. des § 12 des Geseßes vom 4. April 1874 bezogen haben oder gegenwärtig beziehen, ist diese Zu- lage vom 1. April 1893 ab in der Höhe von 12 M monatlich zu be- willigen, sofern sie (Artikel 22) am Kriege 1870/71 oder an einem Kriege vor 1870/71 theilgenommen haben oder seit diesem Kriege durch eine militärische Action oder durh Seereisen invalide geworden find (Marine) und sofern sie niht im Genusse einer Verstümmelungs- zulage 72 des Geseßes vom 27. Juni 1871) \ich befinden. (In- valide, welhe die Zulage auf Grund des § 14 des Geseßes vom 6. Juli 1865 beziehen, sind von der Erhöhung ausges{lossen.)

b. Für Neuanerkennungen nach dem 1. April 1893 beachten:

1) Die Zulage ist fortan in Höhe von 12 A monatli zuständig, neben dem Bezuge einer Verstümmelungszulage 72 des Gesetzes vom 27. Juni 1871) aber nur in Höhe von 9 M

2) Das bisherige Erforderniß, wonach die Cpilepsie oder das anderweite, die Untauglichkeit zur Verwendung im Civildienst be- ug ne Leiden dur Dienstbeshädigung verursaht sein mußte, ällt weg.

3) Desgleichen fällt weg die bisherige Vorschrift, wona die Zulage bei anerkannter dauernder Ganzinvalidität nur gewährt werden durfte, wenn beim Ausscheiden aus dem activen Dienst Untauglichkeit für den Civildienst vorgelegen hatte. An die Stelle dieser Vor- schrift tritt die neue Festseßung, nah welher die Zulage unter Vorausseßung des geseylichen Anspruhs auf den Civilversorgungs- schein zuständig i „für den Fall, daß die Unfähigkeit zur Ver- wendung im Civildienst in dem Zeitraum eines Jahres entweder nah der Anerkennung des Anspruchs auf den Civilversorgungsschein oder nach der erfolgten Aushändigung desfelben sich ergiebt.“

Für invalide Unteroffiziere, welhe den Schein {hon vor ihrem Ausscheiden aus dem activen Dienst auf Grund zwölfjähriger Dienst- zeit erhalten haben, beginnt die einjährige Frist für den Nachweis der Untauglichkeit für den Civildienst mit dem Tage des Ausscheidens aus dem activen Militärdienst.

§ 11 des Gesetzes vom 4. April 1874.

: Anstellungsentshädigung. Die neue Frist von einem Jahre zur Wahl des Civilversorgungs-

it zu

“scheins an Stelle der Anstellungsents{hädigung gilt nur für Neu-

anerfennungen von Invaliden aus dem Kriege 1870/71 nah dem

1. April 1893. 7) Zu Artital 8, A Die Vorschrift dieses Artikels findet nur auf diejenigen Mann- {aften Anwendung, welhe nah dem 1. April 1893 aus dem activen Militärdienst ausge|chieden sind, oder künftig ausscheiden. In ander- weiten Fällen, welhe niht s{hon wegen Ablaufs der geseßlichen

“von E.

Präclusivfrist unberücksichtigt bleiben müssen, ist die Kriegs-Ministeriums herbeizuführen. : : 8) Zu Artikel 9.

Die Fristerweiterung von 6 Monaten auf 1 Jahr zur Geltend- machung von Verforgungsansprüchen auf: Grund einer im Frieden er- littenen Dienstbeshädigung gilt auch für die am 1. April 1893 bereits ausgeschieden gewesenen Mannschaften, sofern ihre ug aus dem activen Militärdienst nah dem 1. April 1892 \tattgehabt hat.

i 9) U Artikel 10.

Die Klasseneinshränkung der bisherigen §8 84 und 85 des Gesezes vom 27. Juni 1871 it für alle Invaliden, welche auf Grund dieses Gesetzes bereits anerkannt worden sind, beseitigt. Sämmt- lihe auf Grund des Geseßes vom 27. Juni 1871 infolge von Dienst- beshädigung anerkannten Invaliden haben daher fortan stets die dem Grade ihrer Erwerbsunfähigkeit entsprehende Pension zu beziehen. Diejenigen unter ihnen, welche sich am 1. April 1893 in Pensions- einschränkung befunden haben, sind von diesem Tage ab zu der dem Grade ihrer Erwerbsunfähigkeit entsprehenden Pension umanzuer- kennen. Einer erneuten ärztlihen Untersuhung bedarf es zu diesem

Zwecke nicht. 10) Su Urtitel 11.

Diejenigen (Art. 23) gleichviel nach welchen Geseßen 2c. E Inbvaliden, welche im Civildienst angestellt oder be- châftigt sind, haben sich mit ihren Anträgen auf anderweite Negelung ihres Pensionsbezugs vom 1. April 1893 ab auf Grund der Ab- änderungen der §8 103 und 106 des GeleBes von 27. unt 1871 unter Borlegung ihrer Pensionsquittungsbücher dur) Vermittelung ihrer vorgeseßten Dienstbehörde an die zuständigen Königlichen Ne- gierungen bez. im Großherzogthum Baden an die Königliche JInten- dantur des XIV. Armee-Corps, in Elsaß-Lothringen an das Kaiser- lihe Ministerium für Elsaß-Lothringen, Abtheilung für Finanzen, Landwirthschaft und Domänen, in Berlin an das Königliche Polizei- Präsidium, zu wenden.

Neben einem Diensteinkommen im Communal- oder ständischen Dienst sind die Invalidenpensionen vom 1. April 1893 ab unverkürzt

zahlbar. I Qu t 12 S 108. Die Vorschriften des § 108 finden (Art. 23,1 und Art. 20) nur auf diejenigen Invaliden Anwendung, welche nah dem 1. April 1893 aus dem Reichs-, Staats- oder Communaldienste 2c. ausgeschieden sind oder künftig ausscheiden. Die Zahlbarmachung der den ge- dachten Personen : Staats- oder

Entscheidung des

neben der Pension aus Neichs-, Communaldiensten 2c. nach der näheren Bestimmung des § 108 zu- ständigen Invalidenpension wird nach wie vor durch Vermittelung der betreffenden Civilbehörden erfolgen.

12) Allgemeine Bestimmungen.

Die auf Grund der Artikel 4, 5, 7 und 10 erforderlihen Um- anerkennungen haben die Königlichen General-Commandos in Betreff aller im Corpsbezirke vorhandenen Invaliden (außer den Invaliden der Marine und der niht unter preußischer Berwaltung stehenden Contingente, deren Umanerkennung în der bisherigen Weise zu ver- anlassen ist) zu bewirken und alle erforderli werdenden weiteren An- ordnungen selbständig zu treffen.

Gs ist nah Möglichkeit dahin zu streben, daß die berechtigten Invaliden so schnell als thunlih in den Genuß der erhöhten Gebühr- nisse treten, ohne daß dieselben vorher zu persönlihen Vorfstel- lungen u. \. w. veranlaßt werden.

Zur Vermeidung von Irrthümern wird noch aus- drüdlih hervorgehoben, daß solche Fnvaliden, welche nicht auf Grund des Geseßes vom 27. Juni 1871, sondern auf Grund früherer Geseße anerkannt sind, höhere Gebührnisse auf Grund des neuen Gesetzes vom 22. Mai 1893 nicht zu beanspruchen haben. 5:

Berlin, den 27. Mai 1893.

Der Kriegs - Minister. von Kaltenborn.

Entscheidungen des Reichsgerichts.

Der Diebstahl aus ter Wohnung eines Miethers, wobei zur Eröffnung derselben ein im Besitz des Vermiethers verblicbener Hauptschlüf sel benußt worden, ist, nah einem Urtheil des Reichs- gerichts, 111. Straffenats, vom 26. Januar 1893, nicht ohne weiteres als ein \chwerer Diebstahl aus § 243 Ziff. 3 des Strafgeseßbuchs zu bestrafen.

Cin Irrthum des Käufers eines geschäftlichen Unter- nehmens über die Ertragsfähigkeit entkräftet, nah einem Urtheil des NReichs8gerihts, 1. Civilsenats, vom 15. Februar 1893, im Gebiete des Preuß. Allgem. Landrechts den Kaufvertrag nur dann, wenn bei Abschluß des Vertrages die Ertragsfähigkeit, bezw. ein gewisses Maß derselben ausdrüdcklich vorausgesetzt worden war, wenn also der Käufer zum Ausdruck gebracht hatte, daß er die Sache nur unter der Borausfeßung cines von ihr gewährten Ertrages erwerben wolle.

Statistik und Volkswirthschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Wie der „Vorwärts*" mittheilt, stehen die Maler und die An- gehörigen verwandter Berufe in Swinemünde in einer Lohn- bewegung.

In den Hutfabriken von Blumenstock u. Damask in Wien, und Loewy, sowie der Werkstätte von Kraus, beide inBreiten see bei Wien, haben, nah einer Mittheilung desselben Blattes, die Ar- beiter wegen Lohndifferenzen die Arbeit niedergelegt.

Aus Mohacs wird dem „D. B. H.“ unter dem 3. d. M. gemeldet, daß ein beim Koblenwerks-Unternehmer der Donauschiff- fahrts-Gesellshaft Freund bediensteter Arbeiter beim Abladen eines Kohlenwaggons eine Dynamit-Bombe auffand, welche unter Kohlen von strikenden Kohlenarbeitern versteckt gewesen. Die Bombe cxplodirte und verletzte den Arbeiter schr \{chwer.

In Armentiòres (Dep. Nord) fanden, wie der „Mdgb. Z.“ gemeldet wird, am 3. d. M. Abends wieder blutige U nruhen (vergl. Nr. 129 u. 131 d. Bl.) statt. Das Militär {oß auf die Arbeiter, die mehrere Läden plünderten. Mehrere Personen wurden getödtet.

Literatur.

Gleichzeitig mit dem Nachtrage zur Rang- und Quartier- liste der Kaiserlih Deutschen Marine, welcher alljährlih die Stellenbeseßung der Kaiserlihen Marine für den Sommerdienst mittheilt, ijt in diesem Jahre zum ersten Mal eine Rangliste von Beamten der Kaiserlih Deutschen Marine, nah amtlichen Quellen zusammengestellt, im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung

S. Mittler u. Sohn in Berlin erschienen. Sie enthält genau nah der Einrichtung der Nang- und Quartierliste [dex Kaiserlich Deutschen Marine und als Ergänzung derselben die Stellenbeseßzung und die Anciennetätsliste aller Marine-Beamten, deren Wirkungs- kreis für den Dienstverkehr der Kaiserlihen Marine von Belang, ist. Aus derselben wird die Menge und Vei schiedenheit der dem Civil-

personal der Marine obliegenden Berufsgeschäfte ersihtlih; —- es sind darin verzeichnet die Beamten folgender Dienstgeschäfte : Reichs- Marineamt. Seewarte und Observatorien. Stations - Inten- danturen. Rechtspflege. Seelsorge und Garnisonschule zu Friedrihsort. Naturalverpflegung. Bekleidung. Garnison- verwaltung. Sanitätswesen (Marine - Lazarethe). —— Bildungs- wesen der Marine. Instandhaltung der Flotte und der Werft- anlagen, Waffenwesen und Befestigungen. Schiffs - Prüfungs- commission. Kassen- und Rechnungswesen. Lootsenwesen. Der Preis der Beamten-Rangliste beträgt 4 2,—, der des erst- genannten Nachtrages zur Offizier-Rangliste M 0,50.

Land- und Forstwirthschaft.

Durch Verfügung des Königlich niederländischen Ministers des Jnnern vom 25. v. M. ist den Commissaren der Königin in den verschiedenen holländischen Provinzen wieder die Ermächtigung ertheilt worden, von dem Verbot der Ein- und Durchfuhr von frishen Häuten, einschließlich der frisch gesalzenen Häute, von Mist und von frischen (nicht ge- trockneten) Klauen und Hörnern Dispens zu ertheilen (vgl. „Reichs-Anzeiger“ Nr. 57 vom 5. März 1892).

Der Ernteertrag des Jahres 1892 in Preußen sowie in den Fürstenthümern Waldeck und Pyrmont. Das Ergebniß der sogenannten endgültigen, \ih auf den Ertrag der wichtigsten Getreide-, Hülsen- und Hakfrüchte, die Handelsgewächse und Futterpflanzen, das Wiesenheu und den Wein erstreckenden Er- hebung ist für 1892 soeben abgeschlossen. Die zu dem Zwecke vor- zunehmenden Ermittelungen haben in Preußen in der zweiten Hâlfte des Monats Februar des laufenden Jahres wie in den Vorjahren in ’annähernd 55 000 Gemeinde- und Gutsbezirken \tattgefunden*). Infolge der weiten Hinausschiebung des Erhebungêtermins beruhen die jeßt vorliegenden Endergebnisse der Mehrzahl nach auf den Erdruschzahlen der einzelnen Früchte. Was die bei der Berechnung in Frage kommenden Flächen betrifft, so mußten die dur die leßte Ermittelung der landwirthschaftlichen Bodenbenußzung von 1883 nachgewiesenen Anbauflächen, soweit niht inzwishen Veränderungen bei den Ernteaufnahmen festgestellt wurden, zu Grunde ge egt werden. Um diese Nachweisung zu erleichtern, werden im Erhebungs- formular ziffermäßige Angaben über etwaige Anbauverschiebungen in einer besonderen Spalte verlangt. Die auf solche Weise über die Anbauflächen der verschiedenen Früchte ermittelten Ziffern, denen wir die des Vorjahres gegenüberstellen, ergeben, daß angebaut wurden 1892 1891 1892 mehr(+-)od. weniger(—) ha é ha 90640 1O 164 263 37130 16 440 447 219

a. mit Getreide und Hülfenfrüchten :

Winterweizen

Sommerweizen N Winterspelz und -Emer . Sommerspelz und -Emer 225 Wintereinkorn E 554 C 1 Winterroggen ¿4022 794 Sommerroggen 94 229 Wintergerste . 11 779 Sommergerste . 963 459 Ae 5 . 2787 663 Buchweizen E 170 666 161 795 C O 313 909 Ackerbohnen . 113 836 117 653 Wicken 146 209 145 264 Lupinen . 148 283 146 843

4 204 436 84 639 13 661 886 274 2 649 957 137 706 8 871 21 338 Sl 945 1 440 1892 mehr (+) od. weniger (—) ha ha ha 1991949 1990799 Bao 210 037 219 44 3410 27 602 27 575 27 123 955 123 310 645 91 007 92 627 1 620

H E)

1891 1892

b. mit Hakfrüchten :

Kartoffeln . Futterrüben Mohrrüben weiße Rüben .

Kohlrüben . A, c. mit Handelsgewächsen : Winterraps u. dgl. . 60 818 Sonmmerraps u. dgl. : 3 561 D 3 506

d. mit Futterpflanzen : Klee A Uen Gee andere Futterpflanzen .

65 956 : 913 2 872 688 3 356 150

1 623 530

290

1124199 L 12D DTO L O2T (1 397 34 440 34 190

304 693 302 577 2116 o. als Wiesen 34209032 3287 230 2 302 f als Wendet 17 193 1204 4 11

Die für 1892 hervortretende bemerkens8werthe Zunahme im An- bau von Winterweizen und. Winterroggen (11,5 bezw. 4,5 v. Hundert) dürfte im wesentlichen dem Umstande zuzuschreiben sein, daß 1891, durh die außergewöhnlih ungünstigen Witterungsverhältnisse des Winters 1890/91 veranlaßt, das Wintergetreide in vielen Gegenden stark geschädigt worden war. So zeigte damals die Anbaufläche des Winterweizens und -NRoggens infolge der Auswinterung eine Abnahme von 12,4 und 7,1 v. Hundert, die, abgeschen von anderen Früchten, insbesondere durch stärkeren Anbau von Sommergerste und Hafer (11,5 und 8,6 v. H.) wieder ausgeglihen wurde. Die Abnahme der Anbauflächen der beiden leßtgenannten Früchte 1892 um 8,0 und 4,9 v. H. kann daher nicht auffallend erscheinen, ebensowenig wie die Zu- nahme des Anbaues des Winterweizens und -Noggens. Es bekundet dies nur eine Nückkehr zu dem im bisherigen Umfange stattfindenden Anbau dieser Früchte.

Den auf Grund der Oktober-Ermittelung des vorigen Jahres ge- begten Erwartungen über den guten Ausfall der 1892er Ernte gegen- über ergiebt die endgültige Ermittelung im Februar 1893 bei den ein- zelnen Früchten zwar theils Ueber-, theils Untershätzungen ; sie besiätigt aber im wesentlichen die bereits im Juli vorigen Jahres erwartete, im Oktober von den zur Abgabe eines sachverständigen Urtheils berufenen Landwirthen festgehaltene günstige Annahme einer reihen Ernte der wichtigsten menschlichen Nahrungsmittel, des Winterweizens und Winter» roggens, sowie der Erbsen und Kartoffeln, während anderseits die un- günstigeren Schätzungen bezügli der Ernte des Hafers:und der Sommers

*) Die Ergebnisse der bisher neben der endgültigen Ernteaufnahme dur Vermittelung der landwirthschaftlihen Vereine noch im Laufe des Erntejahres selbst krei8wei}e bewirkten Schäßungen des vor- aussichtlihen Ernteertrages, deren eine im Juli die Ernteaussichten in Antbeilen einer Mittelernte (diese = 100 angenommen), die andere im Oktober auf Grund vorläufigen Erdrusches bezw. nah beendigtem Schnitte für die Futterkräuter den Ernteertrag vom Hektar zu er- mitteln versuht, sind vom Königlichen statistishen Bureau neben be- sonderer Ausgabe im Heft 119 des amtlichen Quellenwerks der » Preußischen Statistik“, welches die endgültigen Ernteergebnisse für 1891 behandelt, sowie in einer Sondernummer der „Statistischen Correspondenz“ vom 13. November 1892 veröffentlicht worden.