1893 / 143 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 17 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

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mission. (Jnhaber is ein Minderjähriger Namens Jan Hendrik Komizjn.) i | E

H. Schneiders u. Co., früher H. Schneiders, Spuit- straat 24a, geben als Referenz auf F. Keck u. Co., Bank- geschäft, Pieter Jacobdwarsstraat 5.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 16. d. M. gestellt 9939, nicht rechtzeitig estellt keine Wagen. gel In Oberschlesien sind am 15. d. M. gestellt 2218, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Zwangs-Versteigerungen. :

Beim Königlichen Amtsgeriht 1 Berlin stand am 16. Juni das Grundstü in der Havelberger str. 5 belegen, dem Maurermeister Gustav Sch eidler gehörig, zur Versteigerung. Fläche 5,67 a. Mindestgebot 500 A Für das Meistgebot von 142 000 4 wurde der Fabrikant Herm. Oswald, Birkenstr. 3, Ersteher. Eingestellt wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung, betreffend das Grundstük Buttmannstr. 20, dem Maurer- und Zimmer- meister Heinrich Müller gehörig

Derlin, 16 Unt (Amtlihe Preisfeststellung für Butter, Käse und Schmalz.) Butter. (Im Großhandel franco Berlin an Producenten bezahlte Abrehnungspreise.) Hof- und Ge- nossenschafts - Butter Ia. 90 A Ila. 87—89 #Æ, Ila. —,—, do. abfallende 84—86 A4, Land-, Preußishe 78—80 4, Netbrücher 78—80 4, Pommersche 78—80 46, Polnische 78—80 4, Bayerishe Sennbutter —— A, do. Landbutter —,— û, Shlesishe 78—80 H, Galizishe 70—73 A, Margarine 40— 70 Æ Käse: Schweizer, Emmenthaler 80—87 4, Bayerischer 99— 69 M, Ost- und Westpreußischer la. 60—65 4, do. 11a. 50— 60 M, Holländer 77—85 46, Limburger 35—40 46, Quadrat-Mager- ffe Ia. 16—20 M, do. Ila. 8—10 A Schmalz: Prima Western 17% Tara 58 4, reines, in Deutschland raffinirt 59 M, Berliner Bratenshmalz 62 # Fett, in Amerika raffinirt 47 Æ, in Deutshland raffinirt 43,00—45,00 M (Alles pr. 50 kg). Tendenz: Butter: Bei mäßigem Geschäft blieben Preise unverändert. Schmalz: ruhig.

Bexliner, Wollmarkt 1893. 16. Juni. In die Zelte des Berliner Lagerhofs, dem eigentlichen Wollmarktsterrain, waren bis heute Nachmittag eingeliefert: per Ostbahn 70 240 kg, Stettiner Bahn 24391 kg, Hamburger Bahn 2497 kg, Niederschlesisch- Müärkishe Bahn 3320 kg, ein Quantum, das dem im Vorjahre um dieselbe Zeit herangebrahten erheblich nachsteht. Landzufuhren waren noch niht zu verzeihnen. Nach den bisherigen Anniel- dungen zu urtheilen, dürften wir geringere Zufuhren als in 1892 zu erwarten haben. Auf den Stktadtlägern herrs{ht noch vollständige Ruhe. Amtliche Meldungen über den Bestand der hiesigen Vorräthe vor Beginn der neuen Schur liegen noch nicht vor. Dieselben werden fast allgemein auf 7000 bis 8000 Ctr. angegeben (gegen 6000 bis 7000 Ctr. im Vorjahre um diesclbe Zeit), dürften sih aber inzwischen durh Ankäufe von hiesigen Händlern auf den voraufgegangenen Märkten und durch das von leßteren auf hier dirigirte unverkaufte Quantum erbheblih vermehrt haben. An den bisher abgehaltenen deutshen Wollmärkten sind einzelne kleine thüringishe Märkte außer Betracht lassend 43 950 Ctr. gegen 48 977 Ctr. in 1892 und 48 074 Ctr. in 1891 zum Verkauf gestellt, aber höchstens zu zwei Drittheilen begeben worden. Die Beschaffenheit der Wollen war, was sowohl Wäsche wie Behandlung anbetrifft, im allgemeinen weniger befriedigend, als im Vorjahr. Allerorts vollzog ih der Verkehr äußerst schleppend und Preisrückgänge bildeten die Regel. Der durchschnittliche Werthabschlag bezifferte sih für Nückenwäschen auf 4 bis 15 M in Posen sogar bis 20 1, für Shmußwollen dagegen auf nur 2 bis 9 Æ Es brachten nämli) Dominialwollen 112—138 46, Mittel- wollen 98—105 4, NRusticalwollen 88—96 6, Schmußwollen 35— 46 Æ per 50 kg. Eine Ausnahmestellung zeigten, wie stets, die feinen und hochfeinen s{lesischen Stämme, für die bis höchster Vor- jahrêpreis angelegt wurde.

Berliner Wollmarkt. 17. Juni, Mittags. Die Einliefe- rungen in die Zelte des Wollmarktes vollziehen \ich fortgeseßt in ruhiger Weise. Die Provinzen Pommern, Posen, Ost- und West- preußen stehen obenan. Das Verhältniß der direct von Pro- ducenten gegen die von Händlern eingelagerten Wollen beläuft sih augenblicklich auf eins zu zwei. Die Anmeldungen haben ih nur _ unwesentlich erweitert; wir dürften aller Voraussicht nach ein Quantum zum offenen Markt erreichen, das die Mitte zwischen dem in 1892 und 1891 eingelieferten hält. Fn ersterem ISahre wurden 18170 Ctr., in leßterem 9694 Ctr. zum Verkauf gestellt. Von den Stadtlägern is neues nur insofern zu melden, als die Zu- fuhren größeren Umfang anzunehmen beginnen und n auf denselben s{chon hier und da Meflectanten , meist inländische abrikanten, zeigen, die nach ihnen bekannten Stämmen Umschau Caiten und sich über dic voraussichtliche Stimmung orientiren wollen. Soweit wir bei unseren langjährigen Verbindungen mit den verschie- densten Interessenten Producenten, Händler und Fabrikanten wahr- nehmen tonnten, rechnet man für hochfeine und feine Wollen auf einen kleinen Abschlag, für mittlere und geringere Wollen auf einen folhen von 10 bis 15 4 pro Ctr. Schmutzwollen, die zufolge der vielen Vorverkäufe wenig dem Markt zugeführt werden dürften, sind in Kreuzungswollen zu guten Preisen gesucht, \hwere, geringe Shmutz- wollen dagegen nur bei niedrigen Forderungen verkäuflih. Es würde dies den in den voraufgegangenen Wollmärkten beobahteten Er- sheinungen durchaus entsprechen.

In der heute unter dem Vorsiß des Geheimen Commerzien- Raths Heimann stattgehabten Sitzung des Aufsichtsraths der Vereinigten Königs- u. Laurahütte berichtete die Direction Uber die Mellllaté des L Quartals des Geschäfts- jahres 1892/93 und verglih * dieselben mit denen des ent- sprechenden Zeitraums des Vorjahres. Die ungünstige Geschäftslage der oberschlesishen Montanindustrie hat im dritten Quarlal eine Auf- besserung niht exfahren. Es ist die Production fowobl in Steir- kohlen und Erzen wegen des Minderverbrauchs der Hütten als auch an Roheisen und Fertigfabrikaten gegen das correspondirende Quartal des Vorjahres zurückgeblieben. Der Absatz der Producte zeigte in Steinkohlen infolge des langen und kalten Winters zwar etne Aufbesserung, indem derselbe um 24 000 t ftieg, in allen übrigen Er- zeugnissen aber eine Abschwächung. Insbesondere sank der Absa an Walzwerksfabrikaten um 5791 t, wobei allein eine Minderlieferung an Cifenbahnmaterial von 4465 t ins Gewicht fiel. Der Absfay au, der Katharinahütte blieb ein befriedigender und fonnte sogar esteigert werden. Die Verwerthung der Walzwerkswaare stellte fih auf den shlesishen Werken im Durchschnitt um 4,74 M

per Tonne niedriger, wobei die Ermäßigung der Schienenpreise um 7,19 Æ per Tonne den Ausschlag O: Bei der Katharinahütte war die Verwerthung besser als im 111. Quartal des Vorjahres. Der Gefammt-Bruttogewinn im I1Il. Quartal war, obwohl der Monat März etwas günstigere Nesultate ergab, als im Borjahre, noch

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um 84395 4. niedriger, als im correspondirendeu Quartal des Vorjahres, sodaß der Mindergewinn für die 3 abgelaufenen Quartale von Juli bis März fich auf 745 392 4. beziffert. An die Gewinnzahlen für die ersten drei Quartale anknüpfend, gab die Direction noh die Gewinnziffern für den Monat April 1893 zur Kenntniß, welche ih brutto auf 290418 M stellten. Dieser Betrag ist um 116 595 4 höher als die durhs{nittlihe Gewinnziffer für einen Monat des IV. Quartals 1891/92. Die günstigere Gestaltung des Vergleichs der Betriebs- ergebnisse im leßten Monat des 111. Quartals und im April des laufenden Jahres gegen diejenigen des gleichen Zeitraums im Vor- jahre ist befonders durch die besseren Ertragsverhältnisse der Katharina- hütte und dadurch bedingt, daß das 111. und IV, Quartal des Vor- jahres dur große einmalige Ausgaben für die Unfallversicherung

besonders stark belastet war, während diese Kosten im laufenden Jahre bereits im I. Semester ratirlich den einzelnen Monaten in ihrer ungefähren Höhe gelastet wurden. Am Schluß des IIT. Quartals lagen an Aufträgen vor: in Walzwaaren bei den \{lesis{chen Werken 27276 t im Werthe von 3238950 4, bei der Katharinahütte 6926 t im Werthe von 848 200 Rbl. Schließlich legte die Direction den Bau - Etat für das Jahr 1893/94 vor, der mit einer An- \c{lagsfumme von zusammen 1340000 (A vom Aufsichtsrath ge- nehmigt wurde. : ;

Pfälzische Cisenbahn. Die Einnahme im Mai Gr Des trug im Personenverkehr 709 417 A (m. 89834 4/6), im Güter- transport 1091 493 (m. 55775 A) und im Kohlenverkehr 294 863 M (w. 46 810 46), zusammen 1 817 698 M (m. 70910 M). Seit Jahresbeginn wurden total 8 109 552 A (m. 65 381 46) ver- einnahmt. .

Stettin, 16, Juni, Mittags. (W, T. B) Wollmarkt; Dreiviertel der Gesammtzufuhr bereits geräumt, das Geschäft ist flau; der Abschlag beträgt bis 20 4. gegen Borjahr. /

16. Juni, Nachmittags. (W. T. B) Der Wollmarkt ist vollständig geräumt; der Schluß war sehr flau.

Maadebura, 16. unt. (B O D) ZUEerberth!. Kornzuer excl., von 92 9/0 —,—, Kornzucker excl., 88% Rendement —,—, Nachproducte excl., 759/06 Rendement 16,15. Ruhig. Brod- raffinade T. 31,00. VBrodraffinade Il. —,—. Gem. Naffinade mit Fay 30209. Gem. Melis 1 mit Faß 30%. Fest RNoh- zuder I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Juni 19,00 bez., 19/009 O, L, Ui 19/10 bez. 1, Br. pr, August 19277 ber i D, Pl, Seplember 1749 Od, 1709 By. Lest Wochenumsaß im Rohzuckergeschäft 6000 Ctr.

Let v0, 16 Ut (W T. B) Kammzug -Vermin» handel. La Plata Grundmuster B. per Juni 3,671 , per Juli 3,672 46, per August 3,70 , per September 3,725 4, per Oktober 3,75 A, per November 3,777 4, per Dezember 3,771 4, per Januar 3,80 46, per Februar 3,823 4, per März B25 C per April 3,825 4, per Mai 3,824 (6 Umsatz: 105 000 kg.

London, 16. Juni. (W. T. B.) Wie ein Telegramm des „Reuter’schen Bureaus* aus Athen meldet, ist das aus dem Bankhause Hambro u. Sons, der Nationalbank und der Bank von Konstantinopel bestehende Syndikat beauftragt worden, die Titres der neuen griehischen Anleihe bis zum Betrage von 220 000 Pfund Sterling zu 650%/0 zu escomptiren, behufs Deckung des am 1. Juli fälligen Coupons. Heute wurden 2830 000 Drachmen abgesandt, um den ebenfalls am 1. Juli fälligen Coupon der Monopol-Anleihe zu decken.

Parts, 10, Un (W. T B) Die Lenden der heutigen Börse war s{chwacch und lustlos bei großer Geschäfte stille; in Nente fanden einzelne ausländishe Speculationsverkäufe und hiesige Neali- fationen statt. Die Curse gaben meistens mäßig nach.

London, 16 Unt (W. D. B) An der Küste 7 Wetzen- ladungen angeboten.

6% Javazudcker loco 197 fest, Rüben - Rohzucker loco 187 fest. Chile-Kupfer 443, pr. 3 Monat 4433/16.

Liverpool, 16. Juni. (W.T.B.) (Baumwollen-Wochen- bericht.) Wochenumsaß gegenwärtige Woche 84 000 (vorige Woche 89 000), do. von amerifanischen 68 000 (70 000), do. für Speculation ZOVO (TOOO), 00, Ur CGrvort 2000 (1000) do, für wirklichen Consum 64 000 (68 000), do. unmittelb. ex. Schiff 67 000 (66 000), wirlliher Export 13 000 (6000), Import der Woche 37 000 (62 000), davon amerikanische 28 000 (39 000), Vorrath 1 520 000 (1 563 000), davon amerikanische 1 255 000 (1 294 000), \{wimmend nach Großbritannien 38 000 (53 000), davon amerikanishe 36 000 (51 000).

Manchester, 16. Juni. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6, 30r Water Taylor 734, 20r Water Leigh 64, 30r Water Clayton 72, 32r Mok Brooke 7#, 40r Mayoll 72, 40r Medio Wilkinson 82, 32r Warpcops Lees 78, 36x Warpcops Rowland 8, 36r War? cops Wellington 87, 40r Double Weston 87, 60r Double courant Oualität 113, 32" 116 Yarts 16 X 16 grey Printers aus 32r/46x 165, Stramm.

Glasgow, 16. Juni. (W. T. B) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 337 173 Tons gegen 438 778 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind- lichen Hochöfen beträgt 71 gegen 75 im vorigen Jahre.

Umterdan 16 Sun. S L B) Sava-Kaffee good ordinary 52, Bancazinn 532.

Konstantinopel, 16. Juni. (W. T. B.) Die Einnahmen der Türkischen Tabackregte-Gesellschaft betrugen im Monat Mai 1893 21 000 000 Piaster gegen 19 300 000 Piaster in der gleichen Periode des Vorjahres.

Mem Dor 16 Sun, (W T) Die Börse var tin ihrem ganzen Verlauf fest und lebhaft. Schluß stetig. Der Umsatz der Actien betrug 161000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 20 000 Unzen geschäßt. Silberverkäufe fanden nicht statt.

Weizen sehr fest auf festere ausländishe Märkte und Berichte über Ernteschäden in Frankreich, sowie auf Käufe der Haussiers und der Baissiers, und entsprehend der Festigkeit in Mais und auf {chwächere Kabelberichte und geringe Exportnachfrage. Schluß stetig. Mais durchweg steigend auf große Käufe und Kaufordres für in- ländische und ausländishe Nechnung, sowie auf Kabelberihte aus Frankreich, betreffend die Aufhebung des Zolls für Futtergetreide.

Baumwollen-Wochenbericht. . Zufuhren in allen Untons- häfen 19000 Ballen, Ausfuhr nah Großbritannien 15 000 Ballen, Ausfuhr nach dem Continent 25 000 Ballen. Vorrath 414 000 Ballen.

Chicago, 16. Juni. (W. T. B.) Weizen den ganzen Tag steigend auf Berichte über Ernteschäden in Frankreich, später Neaction auf Kabelnachrihten. Schluß wieder steigend auf Ernteberichte aus Kansas. Mais fest und etwas steigend auf große Käufe und Kauf- ordres für inländishe und ausländishe Nechnung.

Verkehrs-Anstalten.

Der Postdampfer „Edam“ der Niederländish-Ameri- fanishen Dampfschifffahrts - Gesellschaft ist am 16. Iuni in New-York angekommen.

DAmbUrg, 16. Zuni, (W T B): Hamburg -Atnert- fanishe Padtetfahrt - Actien - Gesellschaft. Der Post- dampfer „Gellert“ und der Schnelldampfer ,Normannia“" sind, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen. Der Schnelldampfer „Columbia“ is, von New-York kommend, heute Nachmittag auf der Elbe eingetroffen.

Theater und Musik.

Königliches Schauspiel. l ; (Neues Theater.) e Gestern Abend gab Fräulein Eysoldt vom Stadttheater zu

„Riga als dritte Gastspielrolle die Marianne in Goethe?’s Schau-

spiel „Die Geschwister“, nachdem sie am Mittwoch bei ihrem zweiten Auftreten erfolgreich die „Anna-Liese“ in Hermann Hersch?s gleihnamigem Lustspiel gegeben hatte. Dabei zeigte es sich, daß die auf diese junge Künstlerin nah ihrem ersten Er- scheinen geseßten Erwartungen vollberechtigt waren. Wenn aucl) ihre äußeren Mittel nicht bestehend und sogleih in die Augen fallend sind, so wirkt sie doch um so nachhaltiger durch unge- künstelte Natürlichkeit und Anmuth, wie man sie nur selten bei einer BVühnenerscheinung vereinigt findet. Ihr ausdrucksfähiges, äußerst wohlflingendes Organ wird mit einer ungewöhnlichen Sicherheit in der Beherrschung der Sprache gebraucht, sodaß keine Silbe verloren geht und jedes Wort in richtiger Betonung und in reinster Aus- sprahe das Ohr der Zuhörer erreiht. Ihre zwar vorläufig niht sehr kräftige Stimme wird voraussichtlich doch für viele Rollen auch bei einem unfangreiheren Zuschauerraum ausreichend sein, und bei eifrigem Streben ift durch forgsame Ausbildung eine weitere Kräftigung mit Bestimmtheit zu erwarten. Als Marianne entfaltet die Künstlerin in der schalkhaften Plauderci mit ihrem ver-

meintlihen Bruder Wilhelm, aus der s{hon die innige mehr als \{chwesterliche Zuneigung hervorleuchtet, ferner in der Unterredung mit dem um ihre Hand werbenden Fabrice, dem sie die Unmöglichkeit, von dem Bruder sich zu trennen, auseinanderseßzt, und endlich bei ihrem Geständniß dem zum Geliebten umgewandelten Bruder gegenüber eine folhe Fülle von Empfindung und Gemüthstiefe, daß sie die Zu- schauer in lebhaftester Weise ergriff und dafür wieder mit allseitigem Beifall und durch mehrmaligen Hervorruf ausgezeichnet _tourde. Wesentlich erleichtert wurde der jungen Dame ihre gestrige Leistung dadurch, daß der Wilhelm von Herrn Ludwig dargestellt wurde, der gleich ihr mit meisterhafter Natürlichkeit spielte und sprach.

Im Königlichen Opernhause wird am Montag „Der Waffenschmied“ gegeben. Am Mittwoch findet die erste Aufführung der Oper „Der Zigeuner“ von Nichard Stiebiy statt. Es sind darin die Damen Göße, Leisinger, Rothauser, Weiß, die Herren Rothmühl, Krolop, Stammer, Philipp, Schmidt, Fränkel und Lieban beschäftigt. Kapellmeister Dr. Muck dirigirt. Der Schauplaß is Schlesien im Jahre 1745. Die Ereignisse des zweiten \{chlesishen Krieges bilden den Hintergrund der Handlung. ;

Im Neuen Theater bringt das Königliche Schauspiel am Montag Gußkow's „Urbild des Tartüffe“ (Fräulein Poppe, Herren Klein, Matkowsky), am Dienstag Wichert's Lust'piel „Ein Schritt vom Wege“ mit den Damen Conrad, Schramm, Plan, Golmick, den Herren Purschian, Herzer, Arndt, Oberländer, Klein, Plaschke, Keßler, Siegrist, Winter zur Aufführung.

Im Deutschen Theater ist der Wochenspielplan in folgender Weise festgeseßt worden: Sonntag, Dienstag, Mittwoch und Freitag : „Der Talisman“, Montag : „Der Pfarrer von Kirchfeld“, Donnerstag : „Gaust“, Sonnabend: „Don Carlos“,

Im Berliner Theater findet morgen Abend eine Wieder- holung des Shakespeare’shen Lustspiels „Viel Lärm um Nichts“ mit Nuscha Buße und Ludwig Barnay als Benedict und Beatrice statt. Der Montag bringt eine Aufführung von „Krieg im Frieden“, worin Marianne Rhoden als Ilfa debutixen wird. Am Dienstag geht nah längerer Pause „Richard 111.“ in Scene mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und Rosa Hildebrandt, welhe an diesem Abend in der Nolle der Margarethe debutirt. Sardou's Schauspiel „Dora“ mit Agnes Sorma, Nuscha Buße, Ludwig Barnay und Ludwig Stahl in den Hauptrollen is auf Mittwoch angeseßt, und am Donnerstag findet die vorleßte Aufführung des „Hüttenbesißer“ mit Ludwig Barnay in der Titelrolle und mit Agnes Sorma, Nuscha Buße und Ludwig Stahl in den übrigen Hauptrollen statt. Eine Aufführung der „Waise von Lowood“ mit Aancs Sorma in der Titelrolle und Ludwig Barnay als MNochester ist für Freitag anberaumt, und am Sonnabend geht das Lustspiel „Der Flüchtling“ und das Schauspiel „Die Eine weint, die Andere lacht“ in Scene; in beiden Stücken stet Nuscha Bute die weibliche Hauptrolle dar. Morgen Nachmittag wird bei ermäßigten Preis n Schiller’s „Braut von Messina“ mit Rosa Hildebrandt in der Nolle der Isabella gegeben.

Im Frtiedrih-Wilhelmstädtishen Theater wird bis einshließlih nächsten Freitag die Operette „Farinelli“ von Zumpe gegeben. Im Park findet täglih Doppelconcert statt.

Im Kroll’scchen Theater findet morgen die leßte Aufführung des „Barbier von Sevilla“ mit Marcella Sembrich als Rosine ftatt. Die Künstlerin wird als Einlagen wieder die große Arie aus der Oper „Die Puritaner“ („Qui la voce“) von Bellini und den „Parla-Walzer“ von Arditi vortragen. Im weiteren lautet der Wochenspielplan: Montag: „Fra Diavolo“ ; Dienstag: „Norma“ (mit ¿rau Katharina Klafsky als Gast in der Titelpartie); Mittwoch: „Die Nachtwandlerin“ ; Donnerstag: „Martha“; Freitag: „Don Juan“ (Donna Anna: Frau Katharina Klafsky als Gast); Sonnabend: Ünbestimmt.

Im Belle-Alliance-Garten (Victoria-Theater) gastirt außer der badischen Militärkapelle mit thren historischen Concerten von heute ab auh noch das „Bersaglieri-Trio Pertusi“ mit Gesangéê- und Mandolinen - Vorträgen. Das auf Allerhöchsten Befehl 1m Neuen Palais zu Potsdam gegebene historische Concert der Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier-Negiments trug dieser die Allerhöchste Anerkennung Ihrer Kaiserlichen und Königlichen Majestäten ein.

Auf Tivoli findet am Montag, 19. Juni, Abends 64 Uhr, ein Ertra-Concert statt, welhes von dem Musik-Corps der Cisen- bahn-Brigade unter Leitung des Musik. Dirigenten Lebede ausgeführt wird und dessen Reinertrag zum Besten des Unterstützung s fonds für Militärmusiker bestimmt ift.

Mannigfaltiges.

Die gestrige außerordentlihe Sißung der Stadtverordneten - Versammlung eröffnete der Vorsteher Dr. Langerhans mit dex Mittheilung, daß Seine Majestät der Kaiser ein Schreiben an den Magistrat gerichtet habe, und verlas dieses, nachdem die Versammlung sih erhoben hatte. Das Allerhöchste Schreiben hat nach der „N. Pr. Z.* folgenden Wortlaut :

„Als Zeichen Meines Wohlwollens habe Ih dem Magistrat das lebensgroße Bild Meines in Gott ruhenden Vaters, Seiner Majestät des Kaisers und Königs Friedrich 111, als Geschenk verliehen und habe Meinen Ober-Hof- und Hausmarschall Grafen zu Eulenburg beauftragt, das Erforderliche zu veranlassen. : Wilbelm, 1 R.

In der gestrigen Sißung des Magistratscollegiums wurde, wie wir der „Nat.-Ztg.“ entnehmen, Entscheidung über die Heran - ziehung der städtishen Krankenhäuser zur Ausbildung der Medizin Studirenden getroffen. Der Minister der geist- lichen 2c. Angelegenheiten hatte an den Magistrat den Antrag gestellt, für die Studirenden der Medizin an der Universität Berlin die städti- chen Krankenhäuser zu Zwecken des klinischen Unterrichts freizugeben. In den betreffenden Schreiben wurde auch die Absicht bekannt ge- geben, die Charité, deren Räume den zeitigen Ansprüchen durch- aus nicht mehr entsprechen, einem Umbau zu unterziehen. Durch den Umbau würde die Aufnahme der Zahl der Kranken in der Charité eine Einschränkung von 1700 auf 1200 erfahren. Zur Vorberathung dicses Antrags hatte das Magistratscollegium aus feiner Mitte eine Subcommisfion gewählt, welhe in der gestrigen Magistrats\ißurg ihre Borschläge machte. Diese gingen dahin, mit Nücksicht darauf, daß im Falle der Genehmigung der gewünschten Einrichtung der Stadt- gemeinde nicht unerhebliche Kosten erwachsen würden, unter der ‘Be- dingung zuzustimmen, daß außer den bereits durch Cabinetsordre vom Jahre 1855 der Stadtgemeinde Berlin bewilligten 100 000 freien Kranken- verpflegnngstagen für bedürftige städtishe Kranke in der Charité noch 99 000 freie Verpflegungstage zugesichert werden. Das Magistrats- collegium hat indessen entgegen den Borschlägen seiner Subcommission beschossen, die städtishen Krankenhäuser dem Staate zu klinischen Zwecken nicht zu gewähren. Zum ä rztlihen Director der inneren Abtheilung des Krankenhauses Moabit ist an Stelle des verstorbenen Dr. Paul Guttmann der Stabsarzt Professor Dr. R. Nenvers gestern vom Magistrat gewählt worden.

Stein, 16. Sun Uebex einen Unalidsfall. der sih heute Vormittag zwischen 9 und 10 Uhr auf der Eisenbahnstrecke zwischen Altdamm und Gollnow zugetragen hat, wird der „Ostsee- Zeitung" Folgendes berihtet. Der Forstmeister Gen ¿e aus Mühlen- beck, der Bauinspector Stahl vom Eisenbahn-Betriebsamt Stettin- Danzig und der Stadtförster Krohn aus Arnimswalde fuhren mit einer Draisine die genannte Streckte entlang, um den Schaden eines geringfügigen Waldbrandes abzushäßen. Etwa 0 km Mile Altdamm sahen fle pold einen von Gollnow fkommenden Güterzug heranbrausen; die Arbeiter sprangen, da ein Ausseßen des Gefährts ih nicht mehr bewerk- stelligen ließ, kurz entshlo)sen herunter, während die drei vorgenannten Herren von dem Zuge erfaßt und überfahren wurden. Genée und Krohn waren sofort todt, Bauinspector Stahl, der gleichfalls {wer verleßt war, lebte noch, doch verstarb au er, bevor man die Station Altdamm erreichte.

1. Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2x. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdiugungen 2c. 5. Verloosung 2. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

; Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. i: Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. . Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten. . Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Untersuhungs-Sachen.

17934

[ Der ai den angeblihen Pferdehändler L. Rottach aus Basel am 15. August 1892 erlassene Steckbrief wird hiermit wiederholt erneuert.

Hanau, den 7. Juni 1893.

Der Erste Staatsanwalt: Schumann. [17860] Ladung.

Der Händler Georg Braf, geboren am 7. August .1875 in Seck, dessen Aufenthalt unbekannt ist, und welhem zur Last gelegt wird, im Juli 1892 in Klein-Flottbek, außerhalb seines Wohnsißes, ohne Begründung einer gewerblichen Niederlassung und ohne vorgängige Bestellung in eigener Person Töpfer- waaren feilgeboten zu haben, ohne im Besitze eines Wandergewerbescheins gewesen zu sein, Uebertretung gegen §8 1, 6, 18, 27 Geseßes vom 3. Juli 1876, wird auf Anordnung des Königlichen Amtsgerichts hierselb auf Donnerstag, den 27. Juli 1893, Vormittags T0 Uhr, vor das Königliche Schöffen- gericht zu Blankenese zur Hauptverhandlung geladen. Auch bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Haupt- verhandlung geschritten werden.

Blankenese, den 13. Juni 1893,

Pahren, Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[17817] Bekanntmachung.

Der unterm 31. Mai 1890 gegen den Schau- budenbesitßzer Traugott Höpfuer aus Minden er- lassene (Nr. 183) und in Nr. 81 pro 1891 unterm 31. März 1891 erneuerte Strafbefehl, sowie die Aufforderung um Strafvollstreckung vom 16. August 1890 Nr. 216 pro 1890 gegen den 2c. Höpfner Nn0 Credtt O. [2 90

Recklinghausen, den 5. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht.

[15077] K, Staatsanwaltschaft Heilbronn. Bekanntmachung.

In der Strafsache gegen :

1) Christian Friedri Assenheimer, Wagner, von Beilstein,

2) Karl Gottlob Bauer, von Steinheim,

3) Karl Jakob Bauer, von Winzerhausen,

4) Ludwig Friedri Bayh, von Gronau,

9) Karl Gottlob Ebingex von Zwingelhausen, Gemeinde Kirchberg,

6) Gottlieb Friedrih Eberêpächer von Pleidels- heim,

7) Friedrih Karl Eiselen von Mundelsheim,

3) Christian David Fischer, Bierbrauer von Pleidelsheim,

9) Gottlieb Heinrih Glo von Pleidelsheim,

10) Gottlieb Christian Goldner von Stuttgart,

11) Georg Friedrich Wilhelm Grüunenwald von Steinheim,

12) Wilhelm Georg Hampp von Prevorst, Gde. Gronau,

13) Wilhelm Friedriß Haufler, Sackler, von Marbach,

14) Julius Ludwig Ernst Hauser von Stein- heim,

15) Gottfried Reinhold Hay von Kleinbottwar,

16) Johannes Herrmaun von Kirschenhardthof, (Bemetnde Erbstetten,

[7) Christian Friedrih Holbein von Kirchberg,

18) Christian Friedrih Knoïl, Ochsenbauer, vou Bölklenshofen, Gemeinde Kleinaspach,

19) Heinrich Jakob Kroll von Vorderbirkenhof, Gemeinde Steinheim,

20) Wilhelm Nudolf Kurzenberger, Schreiner, von Mundelsheim,

21) Christof Paul Luithle, Bäcker, von Ott- marsheim,

22) Christian Friedrih Munz von Marbach, _23) Wilhelm Friedrih Noller von Prevorst, Gemeinde Gronau,

24) Hermann Oekert von Kleinaëpach,

29) Gottlob Johannes Ott, Taglöhner von Mundelsheim,

26) Gottfried Karl Reyher von Pleidelsheim,

27) Jakob Adolf Rosenberger von Nassach,

28) Heinrih Gottlob Shmieg, Gärtner von Beilstein,

29) Karl Gottfried Shmückle von Einöd, Ge meinde Kleinaëspach,

90) Karl Wilhelm Schuh, Bäcker von Groß- bottwar,

_31) Karl August Spahr, Buchbinder von Beil- \letn,

32) Karl Philipp Stöffler von Pleidelsheim,

39) Jakob Christian Thais, Schreiner von Erb- stetten,

34) Johann Wilhelm Uebele von Sinzenburg, Gde. Kleinaspach,

39) Johann Jakob Vogt von Prevorst, Gemeinde Gronau,

. 96) Gottlob Wilhelm Weller (Fail-Metzger), Vauskneht von Pleidelsheim,

wegen Verleßung der Wehrpflicht is durch Be- {luß der Strafkammer des K. Landgerichts hier vom 9. d. M. gemäß §8 326, 480 Str.-P.-O. das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen derselben mit Beschlag belegt worden.

Den 15. Juni 1893.

Staatsanwalt Hartmann.

L L

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl.

[17955] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von dex Königstadt Band 26 Blatt Nv: 1871 A, auf den Namen des Buchdrukerei- besißers Conrad Fischer zu München eingetragene, zu Berlin in der Großen Frankfurterstraße Nr. 50/51 belegene Grundstück am 14, August 1893, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichts\telle, Neue Friedrihstraße Nr. 13, Hof, Mlügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. a8 Grundstü, dessen Größe nicht bekannt ist, ift für das Etatsjahr 1894/95 mit 17 460 K Nutungs-

werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buhblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts\hreiberei, ebenda, Flügel D, Smet. 42, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er- steher übergehenten Ansprüche, deren Vorhanden- jein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, „insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksichtigt werden und bei Bertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Nange zurütreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14, August 1893, Nachmittags 122 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden. Berlin, den 5. Juni 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[17957] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Nieder- barnimshen Kreise Band 69 Blatt Nr. 3035 auf den Nanien des Fabrikbesitzers Karl Gustav Alexander Schleicher hierselbst, jeßt im Konkurse befindli, cin- aetragene, in der Lehrterstraße, nah dem Kataster Nr. 27—30 belegene Grundstück am 18, September 1893, Vormittags 101 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht an Gerichtsftelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., parterre, Saal 36, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 40950 M Nutzungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grund- stü betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 41, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden aufgefordert , die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden An- sprühe, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks niht hervorging, insbe- sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederlehrenden Hebungen oder Kosten, \pä- testens im WVersteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdck- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Nange zurück- treten. Diejenigen, welche das Ellenthunt des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am ES, September 1893, Mittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 6. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 85.

[17956] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund- buche von der Hasenhaide und Weinberge Band 27 Nr. 976 auf den Namen des Fräuleins Anna Reck- ling zu Berlin eingetragene, in der Willibald- Alexis - Straße (Nr. ) belegene Grundstück am 18, Juli 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C. Erd- geshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das GOrundtua t mit 30 4 vteinertrag und einer Fläche von 6 a 39 qm zur Grundsteuer, dagegen nicht zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie befondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Nealberehhtigten werden QUTdeTOIDeNt, Die mat von elbt auf Den Ersteher übergehenden Ausprühe, deren Vor- handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Bersteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An- sprüche iin Nange zurücktreten. Diejenigen, welche das Cigenthum des Grundstücks boanSraen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrt- enfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- üs tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 22, Juli 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

VBerlin, den 9. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88. [17954] :

In Sachen der Firma Wullbrandt & Seele hier, Klägerin, gegen den Schmied Sammann in Beven- rode, Beklagten, wegen Forderung, wird der auf den 11. September d. J. angeseßte Termin zur Zwangs-

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versteigerung des Unbauerwesens No. ass. 32 zu

Bevenrode infolge der Zurücknahme des Sub- hastationsantrages wieder aufgehoben. Braunschweig, den 14. Juni 1893. Herzogliches Amtêgericht Riddagshausen. E. Kulemann. [4058] Aufgebot. Am 3. März 1891 har der Franz Goertz, damals

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zu Honigfelde, jeßt in Minneapolis M. S. wohn- haft, bei der Bank ludowy w Pierchowicach (zu Portschweiten) Eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftyfliht ein Kapital von 1700 M niedergelegt, von welchem bisher 700 M abgehoben sind. Der bei Gelegenheit der Niederlegung ertheilte Nachweis ist dem Franz Goertz angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag des Justiz-RNaths Rosenow zu Stuhm als Vertreter der leßteren wird der Inhaber des oben bezeihneten „Nachweises" aufgefordert, seine Rechte auf denselben spätestens im Aufgebotstermine, am 16. Oktober 1893, Vormittags Ul Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und den „Nachweis“ vorzulegen, widrigenfalls derselbe für kraftlos wird erklärt werden.

Stuhm, den 4. März 1893,

Föniglihes Amtsgericht. 1.

[17961] Aufgebot. Nachstehende Personen

l) der Alfred Haucke zu Suhl als Bevoll- mächtigter des Kantors Haucke daselbst, der Landwirth Friedrih August Doectsh zu Stelzen, die verehelichte Geschirrhalter Friedrich Hoefner, Elisabeth Auguste, geb. Friedrich, früher ver wittwete Fiß, als Vormünderin ihrer minder- jährigen Kinder zu Hirschbach,

haben das Aufgebot folgender von der Sparkasse des Kreises Schleusingen zu Schleusingen ausgestellter, angebli verloren gegangener Sparkassenbücher und zwar:

1) Sparkassenbuch Nr. 2159, lautend auf den Kantor Hauke zu Suhl, über 45,58 4, Sparkassenbuch Nr. 7642, lautend auf den écriedrih August Doetsch zu Steinbach, über 81,43 M,

3) Sparkafsenbuch Nr. 5765, lautend auf Her- mann, Friederike und Emma Fitz zu Hirsch- bah über 90,86 M,

beantragt. Die Inhaber der Sparkassenbücher wer- den aufgefordert, spätestens in dem auf den 6, Fanuar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 6, anbe- raumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzumelden, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Svparkassen- bücher erfolgen wird. Schleusingen, den 31. Mai 1893, Königliches Amtsgericht. Abtbeilung 1.

[14824] Aufgebot,

Auf Antrag des Doppelkäthners Eggert Holling aus Knakenburg ist das Aufgebotéverfahren über

l) den am 31. März 1884 von der Spar- und Leihkasse zu MRerxdsburg für den Dovypelkäthner Eggert Holling aus Knackenburg ausgestellten Sparkassenshein Nr. 72 617,

2) das am 3. Mai 1886 von der Spar- und Leihkasse zu Rendsburg für denselben ausgestellte Sparkassenbuch Nr. 5998,

3) die Originalurkunde des am 21. Mai 1870 zwischen dem Käthner Johann Holling zu Knaken- burg bei Büdelsdorf als Verkäufer einerseits und den Eheleuten Margaretha und Eggert Holling daselbst als Käufer andererseits geschlossenen Kauf- und Üeberlassungsvertrages, aus welhem im Grundbuche von Büdelsdorf Band 11. Blatt 93 in Abtheil. 11. Nr. 1 ein Verlehnt und in Abtheilung Il1. Nr. 1 [0 800 6 für den Abnahmemann Johann Holling in Alt-Büdelsdorf eingetragen stechen, welche Docu- mente angeblich verloren gegangen sind, eingeleitet worden. Die Inhaber vorgedachter Urkunden werden hierdurch aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, deu 20, Dezember 1893, Vor- mittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeihneten Gerichte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls dieselben für kraftlos werden erklärt werden.

Nendsburg, den 31. Mai 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 111.

[17959] Aufgebot,

Auf Antrag des Büdners Hermann Holz zu Gribow als des Abwoesenheitsvormundes der erblindeten Wilhelmine Karoline Thrun, geb. den 5. Juli 1833 zu Kolberger Dre, zuleßt wohnhaft zu Gribow, wird diese aufgefordert, sich und zwar spätestens in dem Aufgebotstermine den 26. April 1894, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nu. 8, \chriftlichß oder persönlich zu melden, widrigenfalls dieselbe für todt erklärt werden wird.

Kolberg, den 10. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

[18033] Aufgebot. Auf Antrag der Wittwe des Ludwig Feiling X. in Waldgirmes, als Bevollmächtigte ihrer aroßiäbrigek und als Vormünderin ihrer minderjährigen Kinder, wird die am 18. Mai 1820 in Waldgirmes geborene, im Jahre 1840 nah Amerika ausgewanderte und seitdem verschollene Katharina Pfaff, Tochter des Johannes Pfaff und der Anna Elisabeth, geb. Hoff- mann, aufgefordert, sih \pätestens in dem auf den 21, September 1893, Nachmittags 3 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte auf dem Gerichts- tage zu NRodheim a. B. anberaumten Aufgebots- termine zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird. Gladenbach, den 6. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung Il. [17960] Aufgebot. Auf den Antrag:

a. der verehelihten Ziegler Emilie Wendzinsky, geb. Bast, im chelichen Beistande auf Ziegelei Gay bei Klesczin in Westpr.,

D, der verehelißten Shuhmacher Neißel, Pauline,

geb. Bast, im ehelichen Beistande zu Kolberg,

c. der verehelihten Stations-Diätar Potrat, Bertha, geb. Bast, in Chorzow in Oberschlesien, vertreten durch den Rechtsanwalt Cohn in Beuthen, wird der Stellmacher Wilhelm Bast, geboren am 8. Mai 1844 in Leppin, welcher zuletzt in Glökin bei Belgard bei dem Gutsbesitzer Klettner in Stellung gewesen und von hier aus etwa im Fahre 1868 nah Amerika ausgewandert ist und im Staate Minnesota eine Farm besessen haben soll, hiermit aufgefordert, fich spätestens im Aufgebotstermin am 11. April 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht \cchriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt werden wird, Neustettin, den 6. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

[17964] Aufgebot.

_ Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Gerichts- Secretars Gockel dahier werden die unbekannten Erben der am 22. Dezember v. J. hier verstorbenen Wittwe Fabrikarbeiters Andreas Multermaun, Angelina, geb. Wilms, einer außerehelihen Tochter der vor ihr verstorbenen Maria Wilms zu Berwie, hiermit aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 8, April 1894, Vormittags U1: Uhr, ihre Ansprüche auf den vorbesagten Nachlaß bei dem unterzeihneten Gericht (Sitzungszimmer) so gewiß anzumelden, als fie sonst mit ihren Ansprüchen darauf ausgeschlossen werden und der Nachlaß dem sih meldenden und legitimirenden Erben in dessen Ermangelung aber dem Fiscus verabfolgt werden wird, der sich später meldende Erbe aber alle Ver- fügungen des Nachlaßbesißzers anzuerkennen \chuldig, von demselben weder Rechnungslegung noc) Ersay der Nußungen zu fordern berechtigt ist, sich vielmehr mit der Herausgabe des noch Vorhandenen be- gnügen muß.

Soest, den 9. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

[17963] Aufgebot.

Auf den Antrag des Nachlaßpflegers Iustiz-Naths Wolff in Grottkau werden die unbekannten Nechts- nachfolger des am 30. Januar 1829 zu Halbendorf geborenen, später verschollenen und durch Ürtheil des unterzeihneten Gerichts voin 30. Juli 1899 für todt erflärten Anton Mücke aufgefordert, svätestens im Aufgebotstermine am 40. April 1894, Vor- mittags LU Uhr, ihre Ansprüche und Rechte auf den Nachlaß des Anton Mücke ini Werthe von etwa 90 16 bei dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 11, anzumelden, widrigenfalls der Nachlaß den sih meldenden und legitimirenden Erben, in Er- mangelung folher aber dem landesherrlichen Fiócus verabfolgt werden wird und der ih später etwa meldende Erbe alle Verfügungen des Erbschafts- besißers anzuerkennen {huldig und weder Nechnungs- legung noch Ersaß der Nuzungen, sondern nur Herausgabe des noch Vorhandenen zu fordern be- rechtigt ist.

Grottkau, den 9. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht.

[17958] Bekanntmachung.

Das unterzeichnete Vormundschaftsgeriht bringt bierdurch in Gemäßbeit des § §5 der Vormund- schaftêordnung vom 5. Juli 1875 zur allgemeinen Kenntniß, daß über den durch Beschluß des hiesigen Königlichen Amtsgerichts vom 13. März 1893 als Verschwender entmündigten großjährigen, am 27. Juli 1871 geborenen Landwirth Ärthur Jurock in Schlottnig, zur Zeit in Nord-Amerika, gemäß § 81 a. a. O. die gerichtlihe Vormundschaft eingeleitet und als Vormund Herr Procurist Amand Moritz in Liegnitz, als Gegenvormund Herr Rittergutspächter Emil Opitz in Schlottnig bestellt worden ist.

Liegnitz, den 14. Junt 1893.

Königliches Amtsgericht. [18034]

In Sachen, betreffend die Todeserklärung des ver- schollenen Johann Friedrich Jochen Doß, genannt Nechels, erkennt das Königliche Amtsgericht 11. zu Grimmen durch den Amtsrichter Dörschlag für Necht : Der am 14. April 1846 zu Bassendorf geborene Johann Friedrich Jochen Dofs, genannt Nechels, wird für todt erklärt und sein Vermögen als seinen Erben angefallen angesehen. Die Kosten des Ver- fahrens werden aus dem Vermögen desselben ent- nommen.

Grimmen, den 3. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. 11. [17975] Bekanutmachung.

Durch heute verkündetes Aus\c{lußurtheil des Königlichen Amtêgerichts zu Bernau ist Folgendes erkannt worden: Gegen die in dem am 10. Juni 1893 abgehaltenen Termine, betreffend das Aufgebot der unbekannten Erben der am #0. April 1891 zu Bernau verstorbenen Wittwe Marie Göttlich, geb. Szilinsky, nicht erschienenen unbekannten Erben wird der Nechtsnachtheil festgeseßt, daß der Nachlaß den sih meldenden und legitimirenden Erben, in Erman- gelung dessen aber dem Fiscus verabfolgt werden wird, und der sih später meldende Erbe alle Ver- fügungen des Erbschaftsbesißers anzuerkennen schuldig ist und weder Rechnungslegung noch Ersaß der Nußungen, f\ondern nur Herausgabe des noch Vor- handenen fordern darf. Die Kosten fallen der Nachlaß- masse zur Last.

Bernau, den 10. Juni 1893.

Didckow, als Gerichtsshreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[17946] Bekanntmachung.

Durch Ausschlußurtheil des unterzeihneten Amts8- gerichts vom heutigen Tage sind nachstehende U:kunden für kraftlos erklärt worden:

1) die von der Deutschen Lebensversicherungsgesell- {aft zu Lübeck am 14. Febr. 1878 ausgestellte, auf Inhaber lautende Police Nr. 12 über 3000 4 für Georg Emil Troitzsch, Advocat in Leipzig;

2) der von derfelben Gesellshaft am ]. Suli 1887 ausgestellte Depositalshein über die Verpfändung der Police Nr. 66587 über M 4500 des Georg Emil Troibßsch, Rechtsanwalt in Leipzig.

Lübeck, den 14. Juni 1893.

Das Amtsgericht. Abtheilung 1.