1893 / 144 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 19 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

S T REETTT I TETT R M TE T P

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Verkehrs-Anstalten.

Wie alljährlih, so werden auch in diesem Sommer bei Beginn der Schul- und Gerihhtsferien Sonderzüge zu erna igten Preisen von Berlin nah München, Kufstein, Salzburg, Reichenhall, Lindau, nah Frankfurt a. M., dem Rhein, Schwarzwald, den Reichs- landen und der Schweiz, nah Stuttgart und Friedrichshafen zur Be- förderung gelangen. Die Beförderung findet an folgenden Tagen statt: a. nah München, Kufstein, Salzburg, Reichenhall und Lindau am 14. Juli, 15. Juli, 7. August, þ. nah Frankfurt a. M. und Basel am 1., 14., 15. Juli und 8. August, c. nah Stuttgart und Friedrih8- hafen am 22. Juli. Die Züge nach München gehen jedesmal um 5 Uhr 49 Minuten Nachmittags, die Züge nah Frankfurt a. M., B ani 10 Sul und 8 Auaust um 6 Uhx 26 Minuten Mas und der Zug na Stuütigart um 6. Uhr 6 Minuten Nachmittags vom Anhalter Bahnhof am Askanischen Play ab. Die Züge nah Frankfurt a. M. und Basel am 1. und 14. Juli werden vom Potsdamer Bahnhof um 5 Uhr 33 Minuten Nachmittags abgelassen. Die betheiligten Eisenbahnverwaltungen geben über diese Züge alles Nähere enthaltende Uebersichten aus, welche bei den Fahrkarten-Ausgabestellen auf dem Anhalter Bahnhof, dem Potsdamer Bahnhof, den Stadtbahnhöfen Alexanderplaß, Friedrichstraße, Zoologischer Garten, sowie bei der Auskunftsftelle der preußischen Staatsbahnen auf dem Bahnhof Alexanderplaß unent- eltlih zu haben sind bezw. von dort gegen Einsendung des Portos E werden können. Es wird hierbei gleihzeitig darauf auf- merfsam gemacht, daß zu dem Abfahrtsbahnsteige nur solhe Reisende Zutritt haben, welhe im Besiß einer zu dem Zug gültigen Fahr- karte sind.

Been, 17 Uit W.T: B) NorddeUtsPeér. Llovd. Der Postdampfer „Dresden“ i am 15. Juni von Baltimore nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Kronprinz Friedrich Wilhel m“, von New-York kommend, ist am 15. Juni in Neapel angekommen. Der Postdampfer „Straßburg“, von New-York kommend, ist am 16. Juni auf der Weser angekommen.

18. Juni. (W. T. B.) Der Swhnelldampfer „Werra hat am 16. Juni die Reise von Gibraltar nah New-York fort- eseßt. Der Postdampfer „Baltimore“, nah dem La Plata be- Hint hat am 16. Juni S antaCruz passirt. Der Dampfer „Asia“ ist am 15. Juni von Buenos-Aires nach der Weser abgegangen. Der Postdampfer , Darmstadt“, nah Baltimore bestimmt, hat am 17. Juni Lizard passirt. Der Postdampfer , Frankfurt“, vom La Plata kommend, ist am 17. Juni in Vigo angekommen. Der Reichs- Postdampfer „Braunshweig“, nah Ost-Asien bestimmt, ist am 17. Juni in Aden angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Salier“ hat am 17. Juni die Reise von Colombo nah Aden fortgeseßt. Der Postdampfer „Köln“, von Brasilien kommend, ist am 17. Juni in Antwerpen angekommen.

Theater und Musik,

Q eaen.

Am Sonnabend begann Frau Katharina Klafsky vom Stadttheater in Hamburg ein Gastspiel als Leonore im „Fidelio“ von Beethoven. Die Künstlerin ist als dramatishe Sängerin hier wohlbekannt und geschäßt und hat ihre {öne \timmliche Begabung durch_ ernstes Studium stetig vervollkommnet; ihr umfangreihes Organ erklingt bis in die höheren Lagen noch jugendlich frisch und hell, und namentlich durch meisterhafte Än- wendung des crescendo und decrescendo ecrreiht die Cängerin eine tiefgehende Wirkung und große Wahrheit des Ausdrucks. Das edle Maß, das sie überall beobachtet, berührt zudem noch besonders angenehm. Die „Leonore“ darf Frau Klafsky zu ihren besten Leistungen zählen ; nah der mit ergreifender Leidenschaft und Verinnerlihung vorgetragenen großen Arie „Abscheulicher, wo eilst du hin“ brauste ein minutenlanger Sturm des Beifalls durh das Haus, der sich nah der erschütternden Kerkerscene, in der sie auch \chauspielerisch hervorragend war, sowie am Schluß der Oper wiederholte. Von den Mitwirkenden verdienen Fräulein Islar als Marzelline sowie Herr Schmidt in der Nolle des Jacquino und der trefflihe Herr Niehmann als Kerkermeister Rocco Hervorhebung. Den Florestan sang Herr Aranyi zwar s{hön und in fast italienischer Manier, aber ohne tieferes Eindringen in diese allerdings auch außer- ordentlih s{chwierige und selbs von größeren Künstlern selten richtig aufgefaßte und den Intentionen des großen Meisters ganz entsprechend ausgeführte Partie.

Im Königlichen Opernhause geht nrn Rossini’s „Barbier von Sevilla“ mit den Damen Dietrih und Lammert, den Herren Bulß, Lieban, Mödlinger und Schmidt in Scene. Hierauf folgt das Ballet „Slavishe Brautwerbung“ (Fräulein dell’Era und Urbanska). Am Mittwoch findet die erste Aufführung der vom Ober-NRegisseur Tetlaff in Scene geseßten Oper „Der Zigeuner“ von Richard Stiebitz statt. Die decorative Einrichtung ist vom Ober-Inspector Brandt. :

Im Neuen Theater gelangt am Donnerstag dur das König - lihe Schauspiel neu einstudirt L. Dóczi’s „Leßte Liebe" mit den Damen von Hochenburger, Kahle, Lindner, Poppe, Plan, den Herren Herter, Kahle, Ludwig, Oberländer, Nesper, Plaschke, Purschian, Link, Siegrist, Winter, zur Aufführung. _ x

Das Gastspiel der Frau Katharina Klafsky im Kroll’s chen T heater findet, wie bereits gemeldet, morgen seine Fortseßung mit Bellini’'s „Norma“; die Partie des Orovist wird von Herrn NRiech- mann, die des Sever von Herrn Aranyi und die der Adalgisa von Frau Pazofsky gesungen. Frau Marcella Sembrich tritt am Sonn- abend zum vorleßten Male auf, und zwar in einer von thr für Berlin neuen Partie, nämlih als Julie in Gounod's „Nomeo und Julie“.

Der neue Leiter des Thomas-Theaters, Herr Director Nichard Schulß wird den Zuschauerraum, die Foyers und den Winter- garten des Theaters dem modernen Geshmack entsprehend von Grund auf renoviren und decoriren und auch in der Beleuchtung einige zweck- mäßige Neuerungen anbringen lassen.

Mannigfaltiges.

In einer außerordentlichen Sißung hat, wir wir der At Se entnehmen, am Sonnabend das Magistratscollegium beschlossen, bei der geplanten Einverleibung von Vororten in das Weichbild

Tai

von Berlin sich nur in den engsten Grenzen zu halten. Demnach sollen im Westen nur Martinikenfelde, je ein kleiner Theil von Schöneberg und Deutsch-Wilmersdorf und der 18. Polizeibezirk von Charlottenburg einverleibt werden; die nördliche Grenze Berlins foll ganz unverändert in dem jeßigen Verhältniß bestehen bleiben, während im Süden und Südosten die Ningbahn von ihrem Austritt vom Tempelhofer in das Nirdorfer Gebiet bis zu ihrem Eintritt in das jeßige Berliner Weich- bild bei Colonie Friedrihéberg dic Grenze bilden würde. Ueber diesen Beschluß soll dem Ober-Präsidenten Bericht erstattet werden ; cine Vor- lage an die Stadtverordneten-Versammlung aber soll erst nuch deren Ferien gemacht werden.

Vierzehn neue Straßen haben, wie die „N. Pr. Ztg." mit- theilt, in Schöneberg Namen erhalten, und zwar sind dies eine Apostel Paulusstraße und Merseburgerstraße (bei der alten Akazien- und Grunewaldstraße), dann cine Ebers\traße, Gustav Freytagstraße, Gutßkowstraße und Friß MNeuterstraße (bei der Tempelhoferstraße) zwischen der Colonnen- und Monumentenstraße eine Siegfriedstraße, Brunhild- und Hohensfriedbergstraße; an der Sedanstraße eine Cherusfer-, Gothen-, Torgauer-, Leuthen- und Roßbachstraße.

Director Henry Gill, der Erbauer der Berliner Wasserwerke

ist am Sonnabend im Alter von 69 Jahren gestorben.

Ueber die Witterung im Mai macht die „Statist. Corr.“ nah den Beobachtungen des Königlichen meteorologishen Instituts folgende Mittheilungen: Die Witterung des April seßte sich in etwas abgeschwächtem Maße noch in dem vergangenen Monat fort. Auch im Mai war die Tages\chwankung der Temperatur eine beträcht- lihe und betrug an vielen Stationen 10° und darüber. Desgleichen ergab si für das Monatsmittel der Temperatur ein Wärmeüberschuß, der im Osten gering war, im Westen hingegen bis auf 29° anstieg ; nur in Pommern und dem östlihen Mecklenburg wurde der langjährige Durchschnitt nicht erreiht. Zu Beginn und zu Ende des Monats war es zwar meist zu kühl, jedoch in der dazwischen liegenden Zeit wärmer als gewöhnli, sodaß {hließlich das Monatsmittel über dem Durchschnitt lag. Auh im Mai sind an den meisten Orten nur ganz geringe Niederschläge gefallen, und auch diesmal wieder ist die Monatssumme hinter der normalen Menge zurückgeblieben, zumal im Westen der Monarchie, wo vereinzelt kaum ein Viertel des Durchschnittsbetrages gemessen wurde. Nur in Nieder- {lesien und Posen sowie in Vorpommern zeigte sich ein größerer Uebershuß. In der ersten Dekade traten besonders in den höher gelegenen Gegenden reihliße Schneefälle ein, sodaß daselbst eine bis zu 50 cm hohe Schneedecke mehrere Tage hindurch vorhanden war.

Potsdam, 19. Juni. Heute Naht entstand nach einer Mit theilung des „W. T. B.“ im neuen Proviantamt der hiesigen Garnifon in der Louisenstraße Feuer, durch welches das Gebäude fast gänzlich in Asche gelegt wurde. Es sollen gegen 600 Centner Brod sowie ein großer Posten Heu verbrannt sein. Der Schaden ist ziemlih bedeutend. Die hiesige Feuerwehr und diejenige von Nowawes waren bis heute früh 5 Uhr in Thätigkeit. Der General- Major Freiherr von Bülow, Commandeur der 1. Garde-Infanterie- Brigade und Commandant von Potsdam, erschien bald nah Ausbruch des ¿Feuers auf der Brandstelle. Die in der Nähe gelegene Garnison- Mideret ist nbe in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Näumungs- arbeiten, welche vom Militär besorgt werden, dürften einige Tage dauern. Heute Vormittag sind sechzig Mann vom 1. Garde-Regiment zur Hilfe angerückt.

Schneidemühl, 17. Juni. Dur Bohrung eines sehr tief geführten artesischen Brunnens, der eine unterirdishe Ver- bindung mit dem Neustettiner See zur Folge gehabt haben soli, ift für den umliegenden Stadttheil ernste Gefahr entstanden. Troß aller Bemühungen, den enormen Wasserzufluß zu hemmen, schreitet, wie „W. T. B.“ meldet, die Senkung des Bodens immer weiter fort, sodaß die Näumung der Häuser bis zum Wilhelmsplaß polizeili angeordnet worden ift. i

Breslau, 18. Juni. Gestern in später Abendstunde fanden, laut Meldung des ,W. T.-B.“, in der Matthias\straße Zusammen- rottungen statt, welche einen drohenden Charakter annahmen. Eine Anzahl Burschen wollte einen Laden \ürmen und empfing die Polizei, welche einschritt, mit einem dichten Steinhagel und Nevolverschüssen. Die Poslizei ging nunmehr mit blanker Waffe gegen den auf etwa 1000 Personen an- gewachsenen Haufen vor und verhaftete 23 Tumultuanten. Eine Ab- theilung Militär sprengte \{chließlich die Menge. Die Zusammen- rottungen wurden nah einem späteren Telegramm desselben Bureaus dadurch hervorgerufen, daß die Polizei einen Nuhestörer verhaftete. Ein Fleischermeister leistete der Polizei hierbei Hilfe und zog si da- dur den Zorn der Menge zu, worauf sich die gemeldeten Vorgänge abspielten.

Netten J Stein Ge Smmeistad Va, vie Lee „N. A. Z.“ berichtet wird, am 13. Juni früh gegen 3 Uhr in der Aicheles-Sägemühle Feuer aus, das rasend {nell um sch griff und das ganze Anwesen vollständig einäscherte. Leider sind diesem Brande auch vier junge Menschenleben zum Opfer gefallen. Während cs nämlich dem Pächter der Mühle und seiner Ehefrau noch gelang, sich zu retten, kamen die vier im elterlihen Hause befindlichen Kinder im Alter von 14, 16, 19 und 21 Jahren um und verbrannten so vollständig, daß man später niht einmal mehr Knochen- réste von ihnen vorfand. Der Vater war nohmals, nahdem er \chon im Freien war, in das brennende Haus geeilt, um seine Kinder zu retten, mußte jedoch davon absehen, da er Gefahr lief, selbst zu ver- brennen.

Athen, 16. Juni. Seit mehreren Tagen wurden, wie „W. T. B.“ meldet, an verschiedenen Punkten Griechenlands, namentlih in Atben, Theben und auf Corfu, wiederholt Erderschütterungen verspürt In Theben wurden die bei dem leßten Erdbeben noch stehen ge- bliebenen Häuser zerstört; auch das Dorf Kh imara in Epirus liegt in Trümmern.

Athen, 17. Juni. Das in der Nähe der Stadt belegene Krieg8depot ist, wie ,W. T. B.* berichtet, dur eine furchtbare Explosion zerstört worden. Zwei Offiziere und zwölf Soldaten wurden getödtet, einige andere {wer verwundet. Der Schaden wird auf vier Millionen Drachmen geschätzt.

__ Kopenhagen, 18. Juni. Das bei Herning in Jütland belegen Knudtorfmoor steht nah einer Meldung des „D. B. H.* in Flammen. 500 Tonnen Land sind bereits zerstört und noch immer greift das Feuer weiter um sih. Löshmannschaften aus allen um liegenden Dörfern bemühen si vergeblih, das Feuer zu dämpfen.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Wetterbericht vom 19, Junt, 8 Uhr Morgens.

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Stationen. Better.

Bar. auf 0 Gr. Temperatur

u. d. Meere red. in Millim.

Belmullet. . | 768 |9 1 heiter Ie 708 2 wolfig Ghristiansund| 765 6 Regen Kopenhagen .| 761 Stockholm . | 756 2 wolfenlos

aparanda . | 748 9 2\halb bed. | St Petersburg 747 |N! 2 heiter 12 Doe. 746 M 1 wolkenlos | 7 uh

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Gor, Mittwoch:

P e LOO N 2 heiter 5 l. Male: Der Zigeuner. Oper in 4 Aufzügen | dantur der Königlichen Schauspiele. von Richard Stiebiß (frei nah ciner Erzählung von | Julie. Oper in 5 Acten von Gounod. (Julie: O, Glaubrecht). Regisseur Tetlaff. heiter 18 Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 166. Vorstellung. wolkenlos | 14 zügen von Emil Pohl, mit freier Benußung der

Gherbourg .| 764 9 2\heiter elder... | 7660 [ODS wolkenlos | 19 W704 [WNW. 1[Dunst 15 Ma O S 3 1\wolkenlos 17 winemünde | 761 |WNW

Neufahrwasser| 759 |N

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Karlsruhe . 76% |NO

Wiesbaden 76 [N

München . 766 |NO

Chemnitz . 765 |SW

Berlin . 763 |NW heiter |

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Vebersicht der Witterung.

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wolkenlos | 20 wolkenlos 19 wolkenlos 29 wolkenlos 22 wolkenlos 20

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Anfang 7 Uhr.

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Luftdruck ein niedriger, über der südöstlichen ein hoher, das Depressionsgebiet enthält ein Minimum unter 740 mm über Nordostrußland, das Hochdruck-

gebiet-Maximum über 766 mm im Nordwesten Dienstag:

Luftströômung eingetreten, doch hält daselbst das heitere, warme und trockene Wetter noch an.

Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen. Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern-

haus. 153. Vorstellung. Der Barbier von Sevilla. ie E 2 U Von E a Dichtung nah Beaumarchais, von Sesar Sterbini, zt . . E Dirigent : Kapellmeister Nas Slavische | mental-Künstler. Anfang 6 Uhr. Brautwerbung. i ; E Musik componirt und arrangirt von P. Hertel. (Mit Kroll’'s Theater. Dienstag: Einlagen von J. Brahms.) Dirigent: Musikdirector S'wolfenl Steinmann. Anfang 7 Uhr.

I 29 Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 165. O O spiel in 4 Aufzügen von Ernst Wichert. In Scene | Sonntags 4 Uhr, Wochentags 51 Ubr. geseßt vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang s ( E

heiter 18 man. Anfana 7 Ubr.

Berliner Theater. Dienstag: König Nichard AUL. (Ludw. Barnay.) Anfang 72 Uhr. L

Mittwoch : Dora. 9 Uhr. s

Donnerstag: Der Hüttenbesitßzer. (Nuscha Bute, Veber der nordöstlichen Hälfte Europas ist der | Agnes Sorma, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25.

Concert. Auftreten der Soubrette Clotilde Ko- wala, der Wiener Liedersängerin Anna Fiori, der Duettisten Dornfeld, des Damen-Terzetts Sylvia und des Original - Gesangs - Humoristen Alfred Bender. Anfang 6 Uhr.

find geöffnet.

überse von

Tanzbild von Emil Graeb.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. on Berlin nirgends fonst zu schen. Elektri\he | iel des österreichishen Operetten - Ensembles des JUumination. Sämmtlihe Sehenswürdigkeiten Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum

D « x ch . fe ö

Kammersängerin Frau Katharina Klafsky. Norma. (Norma: Frau Klafsky.) Anfang 7 Uhr. Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung | Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: 11. Gast-

11. Male: Der Schwiegerpapa. Operctte in

Mittwoch: Farinelli. Anfang 7# Uhr. 3 Acten nach dem _ Französischen von O. Monvy, Im prachtvollen Park: Park-Fest. Doppel- | Musik von Alfred Strasser und Mar von Weinzierl JIgnaß Kollmann. | Concert. Auftreten erster Gesangs- und Instru- Anfang 7x Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. s S Wr Der Sommer-Garten is geöffnet. “F Gastspiel der

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Ein Schritt vom Wege. Lust- | Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang Geöffnet von 12—11 Uhr.

Mittwoch: Der Freischüt.

In Scene geseßt vom Ober- | Frau Sembrich.) Anfang 7 Uhr.

: : | _Sonnabend: Vorleßtes Gastspiel von Marcella Opernhaus. 154, Vorstellung. Zum | Sembrih. Mit Genehmigung der General-Inten-

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Else Brabandt mit Hrn. Predigt amts-Candidaten Reinhardt Hanf} (Berlin). Frl. Clara Voigt mit Hrn. Gymnasial-Oberlehrer Max Bienengräber (Weißenfels—Groß - Lichter-

Romeo und

Vasfantasena. Drama in 5 Auf- | Dienstag: Zum 30. Male mit vollständig neuer Aus- felde).

flammen.

Mittwoch: Frau Venus. Anfang 74 Uhr. j Im Garten: Historisches Concert. Anfang | Fischer (Arneburg). Hr. Oberst z. D. Marx

Theater Unter den Linden. Dienstag: E Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volks- theaters in Budapest Fräulein Clara von Küry. F S é Dn A Der A Ea E n ; , 4, 5 arinelli. Operette in 3 Acten von | 3 Acten na em Französishen der Bayard un Großbritanniens und Mitteldeutshland. Demzufolge Wulf und Caßmanu, Musik{von Hermann Zumpe. | Vanderbürh. Deutsch pon Richard Genée. Musik | Berlin:

ist zwar in Deutschland eine \chwahe nordwestliche Anfang 72 Uhr. von Joseph Konti. Hierauf: Zum 86. Male:

Im prachtvollen Park: Großes Doppel- beutshe Abib ciinaa f R E Auge Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags? stattungs-Ballet Columbia. Anfang präcise 74 Uhr. Mittwoch: Dieselbe Vorstellung. E Das Theater ist durch den neuen elektrischen Luftkühl-Apparat das bestventilirte in Berlin,

: e As Q l stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Geboren: Ein Sohn: Hrn. Elimar von Pakisch Dichtung des altindishen Königs Sudraka. In | Ausstattungestück) mit Gefang und Ballet in 12 E Nio Scene geseßt vom Ober - Regisseur Max Grube. Ri Vfana 71 Uhr. sang (Lübeck). Hrn. Hütten-Director O. Niedt

(Kattowitz). Hrn. Hauptmann von Bonin 11.

Grof ou T S A (Berlin). Hrn. von Lowßow-Rensow (Rosto). y E : roßes Concert. uftreten von Speciali- Deutsches Theater. Dienstag: Der Talis- | täten ersten Ranges. Historisches Concert der Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier-Negi- 18 Mittwoch: Der Talisman. ments Nr. 109, Königlicher Musikdirector Adolf 21 Donnerstag: Faust. Boettge. Anfang 5 Uhr. Die Tageskasse ist von 10—1} Uhr geöffner. ;

Hrn. Gotthelf von Wedel (Bromberg). —- Hrn. Lieut. Frhxn. von Edelsheim (Hannover). Fine Tochter: Hrn. Ober-Amtmann Nichter (Latdorf). Hrn. Landrichter Kade (Meseriß). Hrn. Rechtsanwalt Schenk (Strausberg, Mark)

Brillante Fllumination durch 25 000 Gas- | Gestorben: Hrn. Hauptmann Frhrn. von Berg

Sohn Hans-Diedrih (Potsdam). Hr. Super- intendent a. D., Oberpfarrer em. Karl Wilhelm

Frhr. von und zu Ggloffstein (Rohrlach). Hr. Adolph von Keller (Berlin). Hr. Amtsgerichts- Nath Oswald Däumig (Berlin).

M D Eon:

Verlag der Expedition (S chol z).

Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Sieben Beilagen

(einshließlich Börsen-Beilage). (10288)

Erste Beilage

zum Deulschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Slaals-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 19. Juni

Deutsches Reich. Rüben-Verarbeitung sowie Einfuhr und Ausfuhr von Zudcker im deutshen Zollgebiet

im Monat Mai 1893.

Zahl N i udcker- ea S Dee e

De

ie Nüben verarbeitet haben.

(Steuer-Directiv-Bezirke.)

L Gtr Verarbeitete | von ausländishem Zuker in den freien Nüben- Berkehr.

IL. Ausfuhr von inländishem Zucker der Klasse :

| j | E; f

mengen. |Naffinirter| | P [Nohzuker. Ah b, Zuer. | |

| des Gesetzes vom 31. Mai 1891.

Preußen.

Ostpreußen . E Westpreußen

Brandenburg

Pommern

a

Schlesien

Sachsen s Schleswig-Holstein Qu, Westfalen

Hessen-Nafsau L Maa

S

16 i 30 T41) H j M —— | (96 94 1 641) . | EO2O 101953) TOIS

l ' | | | | j

Summe Preußen

Bayern Sachsen Württemberg Baden

Hessen Mecklenburg Thüringen Oldenburg Braunschweig Anhalt

U Bremen Hamburg Elsaß-Lothringen Luxemburg

110179) (C0490 1987

| j | | j 1 | | | |

2|

20

E Hierzu in den Monaten August 1892 bis April 1893

465 2% A l O E 97 895 152 8 998 6 638 3562644 20860274 39/809

Zusammen August 1892 bis Mai 1893 In demselben Zeitraum des Vorjahres

97 895 152 9 063 6 663 3870159] 2328330 238414

c 94 889 022] 22105 | 24466 3 855 694/*) 1796017| *) 39 831

*) Die Abweichung von der vorjährigen Uebersicht beruht auf nahträglih eingegangenen Berichtigungen.

Berlin, Ui Junt 1898

Kaiserliches Statistisches Amt. von Scheel.

Königreich Preußen.

Ae Bn g E von 12 Su 1898 zur Landmeser - PLUfun as ordnung:

Die Béislinmiaat n de S2 3,5 678 9 Und 28 der

Vorschriften vom 4. September 1882 über die Prüfung der öffentlich anzustellenden Landmesser werden vom 1. Juli 1894 ab aufgehoben. An ihre Stelle treten die nachfolgenden Bestimmungen : Ober-Prüfungsc3mmission für Landmesser. S2

Die Ober-Prüfungscommission 1) wird gebildet aus je einem Commissarius:

a, des Finanz-Ministers,

b. des Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten,

c. des Ministers der öffentlichen Arbeiten.

Die Geschäfte des Vorsißenden der Ober-Prüfungscommission werden von dem dienstältesten Mitgliede wahrgenommen.

Prüfungscommissionen für Landmesser. N Behufs der Prüfung der Candidaten der Landmefßkunst wird a. bei der landwirthschaftlichen Hochschule in Berlin, b. bei der landwirthschaftlihen Akademie in Poppelsdorf je eine E „Prüfungscommission für Landmesser“ veitellt. Die Mitglieder der Prüfungscommissionen und deren Vorsißende

werden nach Anhörung des Gutachtens der Ober-Prüfung8commission 1) durch die im § 2 genannten Minister berufen. Bedingungen dex ZulassUng zUx Prüfung. 0-5 Wer die Prüfung zum Landmesser ablegen will, hat sich bei einer Prüfungscommission 3) zu melden und folgende nicht stempel- pflichtige Nachweise, Zeugnisse und Probearbeiten einzureichen : l) eine selbst verfaßte und selbstgeschriebene Beschreibung seines Lebensélaufes, 2) ein Zeugniß der Ortspolizeibehörde über seine Unbescholtenheit, 3) als Nachweis der erforderlihen allgemeinen wissenschaftlichen Bildung, wie solche dur die Erfüllung eines siebenjährigen Lehr- gangs einer höheren Lehranstalt erworben wird, und zwar entweder: a. das Zeugniß über die erlangte Reife zur Verseßung in die Prima eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Ober- Realschule mit neunstufigem Lehrgang, oder b. an Stelle des Zeugnisses zu a: aa. das Zeugniß über die nach Abschluß der Untersecunda einer neunstufigen höheren Lehranstalt (zu a) bestandene Prüfung, oder bb. das Reifezeugniß einer Realschule bezw. einer gymnasialen oder realistishen Lehranstalt mit sechéftufigem Lehrgang, sowie außerdem: ce. in allen zu aa und bb bezeihneten Fällen das Zeugniß über den einjährigen erfolgreihen Besuch einer anerkannten mittleren _Fachschule*), E _4) das Zeugniß eines oder mehrerer in Preußen geprüfter Land- messer (Feldmester) über eine mindestens einjährige aus\chließliche __*) Solche mittleren Fahshulen bestehen zur Zeit in Verbindung mit der Realschule (Gewerbeschule) in Aachen, mit der Realschule (Gewerbeschule) in Barmen, mit den Ober - Realschulen in A Ga lau und in Gleiwiß und mit der Nealshule (Gewerbeschule) agen.

praktische Beschäftigung bei Vermessungs- und Nivellementsarbeiten nebst den während dieser Beschäftigung anzufertigenden, im § 8 be- zeichneten Probearbeiten, j

9) den Nachweis des mindestens zweijährigen - regelmäßigen Be- \uchs der bei der Landwirthschaftlichen Hochshule in Berlin und bei der Landwirthschaftlißen Akademie in Poppelsdorf eingerichteten geodätischen Studien. :

S 6.

1) Welche nihtpreußishen Lehranstalten den im § 5 unter Nr. 3 genannten Schulen für gleihwerthig zu erachten sind, entscheidet der Minister der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

2) Offiziere des stehenden Heeres sind von der Beibringung eines Zeugnisses über den erlangten Grad der s{hulwissenschaftlichen Bildung 9 Nr. 3) entbunden und haben sich nur durch Einreihung des ihnen ertheilten Offizierpatents über ihre persönlichen Verhältniffe auszuweisen.

S

1) Darüber, ob und mit welcher Zeitdauer die praktische Be- \{äftigung 5 Nr. 4) bei nihtpreußishen Landmessern anrechnungs- fähig ist, entscheidet in jedem einzelnen Falle die Ober-Prüfungs- commission 1).

2) Für die praktische Beschäftigung 5 Nr. 4) kann aus- nahmsweise eine Dauer von elf Monaten als genügend angesehen werden, wenn nachgewiesen wird, daß die Grfüllunç der vollen ein- jährigen Zeitdauer dur besondere Umstände verhindert worden ift. Die Entscheidung über solche Ausnahmen steht der Prüfungscommission 3) zu. i S 3) Die praktische einjährige Beschäftigung einschließli der An- fertigung der Probearbeiten 5 Nr. 4) muß dem geodätischen Studium 5 Nr. 5) vorangehen. S .

4) In dem Zeugniß über die praktishe Beschäftigung 5 Nr. 4) muß enthalten fein : ; e

a. die Angabe über den Tag des Beginns und des Endes, sowie über die Dauer der Beschäftigung,

b. die nähere Bezeichnung der ausgeführten Arbeiten unter An- gabe ihres Umfangs, und zwar die Vermessungen, Kartirungen und Flächenberehnungen in Hektaren, die Nivellements in Metern, insoweit diese Arbeiten über den Umfang der von dem Candidaten zu liefernden Probearbeiten 8) hinausgehen, j

c. die Bezeichnung der dabei gebrauchten Instrumente;

d. die Angabe, ob der Aussteller des Zeugnisses die Eigenschaft als preußischer Landmesser (Feldmesser) besißt oder in einem anderen Staat eine ähnliche Eigenschaft erworben hat, unter Beifügung des Ausfertigungstages der darüber ihm ertheilten Urkunde.

88.

1) Die von dem Candidaten anzufertigenden, in Urschrift vor- zulegenden Probearbeiten 5 Nr. 4) bestehen aus: _

a. cinem Stückvermessungsriß mit den Vermessungszahlen von einer in möglichst abgerundeter Lage befindlichen Fläche von mindestens 20 ha, worin mindestens 25 Eigenthumsstücke enthalten sein müssen,

b. ciner nah diesem Vermessungsriß im Maßstabe 1 : 1000 her- gestellten genauen Karte, | :

c. einer tabellarischen doppelten Berehnung des Flächen- inhalls dex in dem Vermessungsrisse uno der Käte zu a und þ) dargestellten einzelnen Eigenthumsstücke nebst dazu ge- ier Massenberehnung der ganzen dargestellten Fläche,

d. dem Längenprofil eines in Stationen von nicht über 50 m nivellirten Wegs oder Wasserlaufs von mindestens 3 km Länge mit Querprofilen in Abständen von niht 100 m nebst Lageplan und den zugehörigen Nivellementstabellen. :

2) Die Probearbeiten (Nr. 1) müssen folgenden Bedingungen

genügen :

a. Das Ney der Messungslinien der Stückvermessung muß für sich

1893.

unabhängig kartirbar sein und die nothwendigen Messungsproben ein- schließen. Es genügt, das Liniennetz auf ein oder mehrere Dreiecke zu gründen, deren Seiten gemessen werden. Wenn aber der äußere Umfang des vermessenen Complexes auf polygonometrishem Wege ausgenommen wird, so sind auf dem Stücvermessungsrisse die recht- winkligen Coordinaten der Polygonpunkte anzugeben und ist die Coordinatenberechnung beizufügen,

b. die Stückvermessung ist nach- dem Verfahren der Neumessungs- vorschriften für die preußische Kataster-Verwoaltung oder nah einem ähnlichen Verfahren auszuführen,

c. das Längennivellement muß entweder durch Anschluß an ge- gebene Punkte, deren Höhe bekannt is, oder dur Ausführung eines Controlnivellements gegen unzulässige Fehler sichergestellt sein,

d. bei Anfertigung der Nisse, Karten und Nivellementspläne find die Bestimmungen des Centraldirectoriums der Vermessungen im preußischen Staat vom 20. Dezember 1879 nebst Abänderung vom 16. Dftober 1882 über die Anwendung gleihmäßiger Signaturen für topographische und geometrische Karten, Pläne und Risse zu beachten.

3) Auf sämmtlihen Probearbeiten (Nr. 1) ift anzugeben, in welhem Kreise und in welher Gemeinde 2c. die. vermessenen Grund- stücke liegen, an welchen Tagen die Arbeiten ausgeführt und welche Instrumente dabei benußt worden sind. :

4) Sämmtliche Probearbeiten sind mit der Namensunterschrift des Candidaten zu versehen. Sie sind ferner von dem Landmesser (Feldmesser) 5 Nr. 4) dahin zu bescheinigen, daß sie zwar unter seiner Aufsicht, jedoch von dem Candidaten selbständig auf Grund eigener örtliher Aufnahme ausgeführt worden seien und daß die vor- genommene Prüfung ihre Nichtigkeit ergeben habe.

5) Die Zulassung des Kandidaten zum Studium der Geodäsie begründet für thn nur dann die Anrechnung dieses Studiums auf die unter Nr. 5 im § 5 bezeichnete zweijährige Studienzeit und die Aus- sicht auf spätere Zulassung zur Landmesserprüfung, wenn die Probe- arbeiten (Nr. 1 bis 4) von der Landmesjer-Prüfungscommission 3) für ausreichend erahtet werden, um darzuthun, daß der Candidat schon vor dem Eintritt in das Studium der Geodäsie die erforderlichen praktischen Vorkenntnisse in dem den vorstehenden Bestimmungen ent- sprehenden Umfange erworben habe.

8 9,

__1) Ob und mit welcher Zeit der Besuch einer preußischen oder nichtpreußischen Universität oder einer anderen preußischen oder nicht- preußischen Hochshule oder Akademie auf das geodätishe Studium 9 Nr. 5) angerehnet werden kann, wird in jedem einzelnen Fall von der Ober-Prüfungscommission 1) bestimmt.

Die Entscheidung der Ober-Prüfungscommission is von der Prüfungscommission 3) unter Beifügung thres Gutachtens in der Regel erst nah Ablauf von sechs Monaten einzuholen, nachdem der Candidat in das geodätishe Studium thatsächli eingetreten ist.

Die Anrechnung is höchstens mit einem Fahre zulässig.

2) Dem Nachweise des geodätishen Studiums (§8 5 Nr. 5) find die während der Studienzeit angefertigten und als solhe von dem Lehrer beglaubigten Uebungsarbeiten geodätischen und culturtehnishen Inhalts beizufügen.

Besondere Bestimmungen in Betreff der Baumeister, Bauführer, Forst-Assessoren und Forst-Referendarien. S 28;

Baumeister und Bauführer, sowie Forst-Assessoren und Forst-NReferen- darien, die auf Grund der von thnen als solche bereits abgelegten Prüfungen nahträglich au die formelle Befähigung zum Landmesser erwerben wollen, haben die Bescheinigung eines Landmessers (Feldmessers) bei- zubringen, daß sie mindestens sechs Monate hindur aus\chließlih mit speciell namhaft zu machenden Vermessungs- und Nivellementsarbeiten beschäftigt gewesen sind und dabei bewiesen haben, daß sie selbständig richtige Vermessungen, Kartirungen, Bere{hnungen und Nivellements auszuführen vermögen.

_ Außerdem haben sie die im § 8 bezeihneten und, wie dort vor- geschrieben, ausgeführten und bescheinigten Probearbeiten, sowie eine Beschreibung ihres Lebenslaufs vorzulegen.

Berlin, den 12. Juni 1893.

E E Der Minister L V O kur Landwirthschaft, Domänen Miquel. und Forsten Ü : von Heyden. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten. Bosse.

_Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Thielen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die deutsche überseeische Auswanderung über deutshe Häfen und Antwerpen stellte sich nach den mittelungen des Kaiserlichen Statistischen Amts im Mai 1893 im gleichen Zeitraum des Vorjahres folgendermaßen: Es wurden befördert im Mai über 39 1892 Be ¡ 3c 9 034 Qa D 5 053 andere deutsche Häfen (Stettin) 329 deutsche Häfen zusammen . 97 14416 Me S B20 Ueberhaupt . . 11969 16 936 Aus deutschen Häfen wurden im Mai d. F. neben den vorgenannten 9711 deutschen Auswanderern noch 15 938 Angehörige fremder Staaten befördert. Davon gingen über Bremen 11 0OL; Hamburg 4387, Stettin —.

Brände in Preußen 1891.

Beim Königlichen Statistishen Bureau sind 26 446 Zählkarten eingegangen, welche über Brände im Jahre 1891 berichten. Davon dienen 403 zur aushilflihen Beschreibung von Grundstücken, auf denen so viele Gebäude dur Feuer beschädigt wurden, daß eine Brand- zählkarte zur Beschreibung aller nicht ausreihte. Ferner verliefen 170 Schornstein- und 329 sonstige Brände ohne Schaden oder veranlaßten doch nur einen Verlust von weniger als einer Mark Werth. Von diesen bloßen Essenbränden wurden aus Berlin 50, dem Regierungsbezirk Schleswig 47, Düsseldorf 21, Breslau 14 und Danzig 12, von sonstigen als unshädlih betrahteten Bränden aus Berlin 168, dem Bezirk Danzig 22, Potsdam 16, Wiesbaden 13, Breslau und Schleswig je 12 gemeldet; in den übrigen Regierungsbezirken berichten sogar größere Städte kaum einmal etwas von solchen Greignissen, mit denen alfo wissenschaftlih nihts anzufangen ist.

Die der statistishen Aufbereitung unterliegenden Schaden- brände haben sih gegen das Vorjahr wiederum vermehrt und die Zahl 23 636 erreicht; das sind 11,69 v. H. und die 2% 544 betroffenen Besißungen 9,77 v. H. mehr als im Vorjahre. Aus der selten unter- brohenen Zunahme der Brände könnte man {limme Befürchtungen \höpfen, wenn nit wiederholt nachgewiesen wäre, daß die von An-