1893 / 145 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

tere erzielten au höhere Preise und sind meist noch reihlich, Feber für das L wie sür das Ausland, mit Aufträgen ver- sehen. Sehr lebhaft war der Betrieb in den Seidenstoff- und Sammetfabriken. Seit langer Zeit ist es nit vor efommen, daß Seide und Sammet zu gleicher Zeit von der Mode so stark begünstigt wurden. Die Preise für Seide und Schappe sind stetig gestiegen. Auch die Handwerker des Krefelder Bezirks fanden infolge der großen Nachfrage wieder gute Beschäftigung. Dem lebhaften Gange der Webereien entsprehend, hatten au die Färbereien und Appreturen eine gute Geschäftszeit. Die Zanellafabriken hatten gleich- falls starke Aufträge, und auch die Besaßindustrie Barmens wurde lebhaft von der Mode begünstigt. Befriedigend war auch der Gang der Eisen- arn- und der Gummiwaarenfabriken, sowie der Betriebe zur Her- tellung von Tournay- und Brüsselteppichen. Nur die Knopffabriken arbeiteten weiterhin unter ungünstigen Verhältnissen, do zeigte de aut hier für eirige Artikel etwas mehr Nachfrage. Eine Verschlechte- rung hat unter den verschiedenen Zweigen der Textilindustrie nur die Bandfabrikation erfahren.

X1IV. Verbandstag der deutschen E N

emnik findet am 16. und 17. Juli der vierzehnte Ber- A, Lee M deutscher Buchbinder-Innungen statt. Zur Be- rathung stehen am ersten Tage: Der Geschäftsbericht des Schrift- führers über die Thätigkeit des Vorstandes im abgelaufenen Geschäfts- jahre 1892/93; Bericht des Kassenführers über die Verbantskasse, Wahl der Kassenprüfer und Vorlegung des Haushaltsplanes für 1893/94. Am Montag, 17. Juli, wird zunächst der Bericht der Kassenprüfer entgegengenommen werden. Hieran reihen sih Referate und Discussionen bezw. Berichte über die regierungsseitig ge- plante Organisation des Handwerks durch Errichtung Von Handwerkerkammern, über Stellung des Verbandes zur Frage der Organisation des Handwerks, über die Gründung einer täglichen Handwerker-Tageszeitung, über die Stellung des Centralaussusses der vereinigten Innungsverbände Deutschlands zu feinen Verbänden, über die Thâtigkeit und die ferneren Aufgaben des Centralausschusses, wie über das Nebenstatut des Innungéverbandes Bund deutscher Buch- binder-Innungen, die Sterbekasse betreffend. Nach etwaigen Anträgen der einzelnen Bundes-Innungen, allgemeinen Mittheilungen, dem Bericht über das Verbandsblatt, Wahl des Bundesvorstandes für 1893/94 und Wahl des Ortes, an dem der nächste Verbandêstag stattfinden soll, werden die Berhandlungen geschlossen. Mit dem Verbandstag wird eine Ausstellung verbunden sein, die im Gasthaus „zur Linde“ veranstaltet wird und bis zum 20. Juli geöffnet bleibt. Auch eine Reihe von Ausflügen in die Umgebung von Chemniß sowie gesellige Zusammenkünste der Mitglieder sind in Aussicht genommen.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausstand der Grubenarbeiter in Kladno ist nah einer Meldung des „W. T. B.“ vom gestrigen Tage stark im Abnehmen ;. in allen Schächten ist die Arbeit theil- weise wieder aufgenommen worden. Wie dem „Prager Abend- blati berihtet wird, sind unter den Ausständigen Streitig- feiten ausgebrochen, doch sollen vorläufig die Gegner der Wiederaufnahme der Arbeit noch die Oberhand haben.

Aus Prag wird der „N. Pr. Z.*“ telegraphirt, daß Vorkehrungen gegen die Wiederholung der am Sonntag vorgekommenen Arbeiter- excesse getroffen sind (vergl. die gestrige Nummer d. Bk), Det den Unruhen wurden etwa zwanzig Wachtleute und ebensoviel Gxcedenten verwundet. L

Sn Brünn erneuerten laut Meldung - des „W. T. B.“ gestern Abend sich die Ansammlungen von mehreren tausend Arbeitern. Als _ die Cavallerie die Straße säubern wollte, wurde sie mit Steinen be- worfen und griff nunmehr mit blanker Waffe ein. Gegen 10 Uhr war die Nuhe wiederhergestellt. Ein weiterer Versuch zur Abhaltung der jüngst untersagten Bersammlung (vergl. Nr. 144 d. Bl.) wurde niht gemaht. Die Zahl der Verhafteten beläuft sich auf 23. Wie hiesigen Blättern telegraphisch vom gestrigen Tage gemeldet wird, befürhtet man cinen allgemeinen Arbeiterauestand. : ;

Ueber den Kutscherausstand in Paris wird der „Voss. Z. unter dem 17. d. M. mitgetheilt: Die vier bedeutendsten Droschken- gesellshaften (Générale, Urbaine, Camille und Nobier) stehen nun geeinigt den Kutschern gegenüber, haben ihre Betriebe ges{lossen und bei der Präfectur Vit die Nummern ihrer Droschken zu Iöshen, um der städtishen Abgabe von 1 Fr. den Tag für deren jede enthoben zu sein. Die Stadtkasse verliert dadur über 5000 Fr. tägli. Dieser Entschluß beweist, daß die Gesellschaften sich auf längeren Widerstand vorbereiten, denn ohne Nummer darf kein Lohnwagen Fahrgäste aufnehmen. Es sind deshalb höchstens noch 3000 Droschken in Betrieb, deren Kutscher natürlih doppelte Preise zu erlangen suchen. Die auéständigen Kutscher haben in ihrer Versammlung am Sonnabend diejenigen Droschkenbesißer, die mehr als 15. Fr. Tages- pacht von ihren Kutschern verlangen, in die Acht gethan. Gleichzeitig forderten sie die Stallknehte und Wagenputer auf, ebenfalls die Arbeit einzustellen. Doch forderten sie auch die arbeitenden Genossen auf, sich höflih und dienstfertig gegen die Fahrgäste zu benehmen. Die Kutscher sind einmüthiger und geordneter als bei ihren früheren Ausständen und gehen mit mehr Ueberlegung vor. Sie haben erklärt, den Kampf bis auf's äußerste fortseßen zu wollen. Freilich steht es mit den Geldern niht besonders. Am Sonnabend z. B. wurden 1248 Fr. aufgebraht, während über 5000 Kutscher ausstehen. :

Der „Köln. Ztg.“ wird unter dem 18. d. M. aus Verviers berichtet : Die leßten Zwistigkeiten zwischen dem Ausschuß der aus- ständigen Weber und dem ihrer Arbeitgeber sind beseitigt (vergl. Nr. 143 d. Bl.). Lettere haben den von den Webern entworfenen Lohntarif mit ganz unbedeutenden Abänderungen unterzeihnet, sodaß der hier gestern beabsichtigten Wiederaufnahme der Betriebe kein Hinderniß mehr entgegenstand. Bevor jedo eine Meldung über die wirklich erfolgte Wiederaufnahme der Arbeit eingegangen ist, wird die Befürchtung über den drohenden Ausbruch eines neuen Ausstandes ausgesprochen. Die anscheinend durch die Erfolge der Spinner und Weber ermuthigten Drossirer (Schrübbler) wollen mit der Forderung höherer Löhne an die Arbeitgeber herantreten. : /

Wie der „Frkf. Z.* aus Bern von gestern telegraphisch berichtet wird, ließ der Unternehmer des Baues für das historische Museum, der erfahren hatte, daß seine Arbeiter zum Zweck der Lohnerhöhung einen Strike vorhätten, gestern plößlich die Arbeit einstellen. Etwa selzig der so der Beschäftigung beraubten Arbeiter

ingen nah dem Bauplay, wo sie auf dem Gerüste einen Maurer ahen, der arbeitete. Sie stiegen hinauf, um den Maurer

erunterzuwerfen. Die Polizei eilte herbei und suchte dies mit

dem Nevolver in der Hand zu hindern. Es entstand ein Lirgemenue, in welchem ein Arbeiter niedergeschlagen wurde. Die Arbeiter zogen sih zurück und griffen auf dem Werlplaß die italienishen Arbeiter an. Die Gendarmerie eilte herbei und suchte die Nuhe wiederherzustellen, wobei es wieder mehrere Verwundete gab. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Bern ‘wurden bei dem gestrigen Zusammenstoß zwischen einheimishen und italienischen Arbeitern etwa fünfzig Personen verhaftet und gegen hundert ver- wundet, darunter mehrere schwer. Aus Luzern war Militär reguirirt worden, welhes während der Nacht eingetroffen ist. j

Aus Melbourne wird unterm 16. d. M. dem „R. B.“ tele- graphirt, daß die Rheder beschlossen, wegen der Handelsstockung eine allgemeine Lohureduction eintreten zu lassen. Diejenigen in Sydney wollen folgen. Wahrscheinlich wird die Union der Seeleute sih weigern, die vorgeschlagenen Bedingungen anzunehmen. Viele „freie“ Arbeiter bieten bereits ihre Dienste an.

. exfahrene

Kunst und Wissenschaft.

Große Berliner Kunstausstellun-g.*)

V. Karlsruhe, Weimar, Dresden u. a.

L. K. Das deutsche Kunstleben concentrirt sih_ nicht, wie dasjenige Frankreichs, in einer Stadt; seine Vielgestaltig- keit erklärt sich aus seiner Decentralisirung. Galten früher München und Düsseldorf als die alleinigen Vororte der deutschen Malerei, so können wir heute dieses Vorrecht keiner der beiden Akademien mehr zusprehen. Berlin hat sich selbständig entwidelt, Karlsruhe und Weimar lenken immer mehr die Blicke der Aen Welt auf sich. Das Wirken Schönleber’s hat an der badischen Kunstschule einen mächtigen Aufschwung, insbesondere der Landschaftsmalerei, hervorgerufen, von dem unsere diesjährige Ausstellung bedeutsames Zeugniß ablegt. Schönleber selbst, dessen Sonderausstellung vom vergangenen Jahre noch in guter Erinnerung ist, ist war nicht ver- treten, sein Studiengenosse Herrmann aisch dagegen zeigt seine oft bewunderte Meisterschaft , seine gesunde fraftvolle Naturauffassung in zwei Landschaften mit Thier- staffage, deren Motive Niederbayern und den flandrischen Poldern entlehnt sind. Kallmorgen, der ebenfalls in Karlsruhe als Lehrer wirkt, hat drei Bilder ausgestellt, von denen der 1891 gemalte Dorfbrand ein Meisterstüc glücklicher Beobachtung und feiner Luftstimmung zu nennen ist, während die kleine Hamburger Vedute und das Genrebild „Der Erzähler“ uns die subtile Mache des Künstlers vor allem be- wundern lassen: i :

Mit jugendlicher Energie folgt Gustav Kampmann den Spuren dieser Meister. Ganz besonders is ihm die Herbststimmung mit ihren warmbraunen Laubtönen unter dem farblos weißen Himmel (Nr. 772 des Katalogs) gelungen ; aber auch seine kleineren Studien sind Farbenstenogramme von überrashender Sicherheit, um die ihn mancher Landschafter beneiden dürfte. Nicht geringere Anerkennung verdient Heinrih Basedow mit seiner effectvollen und breit hingemalten Vedute aus dem Ham- burger Hafen und dem abendlih beleuchteten RNöhricht eines Waldteihs. Der große Stil Schönleber's klingt auh in Iielandt?’s eindrucksvollem italienishen Küstenbilde und der an Courtens erinnernden „Herbsisonne“ nach. Carlos Grethe schildert, wie im vergangenen Jahr, eine Sturzsee, die über das Deck eines Schiffs spült, nur mit geringerer dramatischer Wucht, als in jenem großen Schiffbruchbilde, das ihn damals so vortheilhaft einführte. Auf eine Lootsen- station der Lofoten, um die der Gischt des Meeres aufsprüht, führt uns Karl Böhme, den wir wohl auh zu Schönleber's Schülern zu rechnen haben. Alfred Scherres, ein Sohn des bekannten Berliner Landschaftsmalers, holt seine Motive dies- mal aus der an malerischen Blicken so reichen Hansestadt Danzig, der Heimath seines Vaters. Der Blick vom Kielgraben auf die im Nebel verschroimmenden Thürme und alten Baulichkeiten der Stadt ist ihm wesentlich besser gelungen als der Mottlauprospect am Krahnthor, dessen Farbenstellung allzu kühl und nüchtern wirkt. Paul Schulze-Naumbur g hat offenbar die Fesseln der Schülerschaft noch nicht ganz abgestreift; am freiesten be- wegt er sih in dem Landschaftsbild, das den Blick von der Höhe auf ein von der Abendsonne bestrahltes Thal festhält. Auch Alfred Schmidt und Friedrich Behrendt zeigen sich bei anerkennenswerthem Streben in der Bewältigung ihrer modern aufgefaßten Aufgaben noh etwas jugendlich ungelenk.

Das VBildnißfsach vertritt der Karlsruher Professor Fer- dinand Keller mit seinem großen Kaiserporträt im Ehrensaale niht gerade in glückliher Weise. Wie wir {hon im ersten Artikel hervorhoben , überwiegt das allerdings virtuos gemalte Beiwerk, das Stoffliche allzusehr zum Schaden der Charakteristik. Man könnte das Bild eine Symphonie in Silber, Gold und Weiß nennen ; die Reflexe der Seide und des Sammtes haben die Auf- merksamkeit des Künjtlers offenbar mehr beschäftigt als die Gestalt des Herrschers, die in dem überladenen Rahmen von Velarien und Teppichen fast ganz verschwindet. Von modernen Sittenschilderungen Karlsruher Ursprungs fällt nur D. Esser 's etwas farrikirter „Strike“ auf, der indeß außer dem dramatischen Stoff wenig Juteresse bietet. A |

E D Jet führt den bewährten feinsinnigen Schilderer der Empirezeit Robert Haug mit einem nur allzu gezierten Spaziergang eines Liebespaares am „Sonntagsmorgen“ ins Feld; wesentlih sympathischer ist das in zarte Abendschatten gehüllte Stimmungsbild „Verlassen“, das cine junge Mutter mit ihrem Kind im Arm am Landwege schildert. Außerordentlich sind die Leistungen eines bisher in Berlin noch wenig bekannten Stuttgarter Landschafters Dito Neinae vie mt zu dem Betten ges hören, was die diesjährige Ausstellung an Landschafts- bildern aufzuweisen hat. Die flache shwäbische Hügellandschaft (Nr. 1247) mit ihrer ernsten einsamen Herbststimmung, Den reizlosen Aeckern und Wiesen, an die sih links eine bewaldete Anhöhe lehnt, zeugt von einer Tiefe und Größe der Natur- auffassung, die É etwa mit der Wenglein's vergleichen läßt. Auch das weih im Abendliht vershwimmende Berggelände

Nr. 1246), auf dessen in vollem Blüthenshmuck prangende Bäume der leßte Strahl der Sonne fällt, nimmt den Be- schauer mit unwiderstehlicher Macht gefangen. L i

Die moderne Landschaftsmalerei Weimars müssen wir in dem links vom Mitteltract gelegenen Oberlichtsaal 38 der Ausstellung aufsuhen. Theodor Hagen, Freiherr von Gleihen-Nußwurm und Ludolf Berkemeier sind die Hauptvertreter der Weimarer Landschafterschule. Jhnen schließen sich A. Dirks, Bunke, Holzapfel, von Stegmann-Stein mit sehr talentvollen Leistungen an. Die farbige Energie Berkemeier's streift allerdings manchmal ans Harte, Forcirte, aber die Wirkung dieser leuhtenden Wiesengründe mit ihrem s{illernden Blüthenschmuck hat sehr viel Ueberzeugendes. Prächtig versteht Hagen das Flimmern des abendlichen Sonnenlichts auf den Fluthen des Rheins zu malen, mit wenigen Pinselstrichen zaubert Gleichen-Nußwurm uns die in vollem Licht erglänzenden Fluren der mittel- deutschen Tiefebene auf die Leinwand, während Steg- mann - Stein besonders zart vershummernde Frühlings- stimmungen bevorzugt. Jnnige Auffassung und seelischer Aus- druck zeichnen ein anspruchsloses Frauenbildniß von Otto Rasch aus, auh ein Herrenporträt von R. Starcke mit kräftig leuhtender Carnation vertritt die Porträtmalereci Weimars, wo Fritjof Smith offenbar gute Schule macht, auf vortheilhafte Weise. Plühr’s im Sinne von Uhde's und in der Technik Karl Marr’s gemalte Geburt Christi stellt sich als

feine Lichtstudie eines Jnnenraums dar, verräth aber wenig Eigenart der Auffassung. / Es ; Jn Dresden wirkt der seiner fünstlerishen Erziehung noch Berlin angehörende Herrmann Prell als Lehrer der Historienmalerei an der Kunst-Akademie. Er hat diesmal nur die Cartons und Studien zu seinem großen, im Rathhaussaal zu Hildesheim ausgeführten Freskencyklus aus der Geschichte Hildesheims ausgestellt. Prell gehört zu den wenigen deutschen Malern, die sih wahrhaft monumentaler Auf- fassung und großen Formensinns rühmen dürfen. Der Freskenschmuck des Berliner Architektenhauses und des Stadthauses in Worms geben davon rühmlihe Kunde. Seit 1887 arbeitete er an den Wandmalereien des Hildesheimer Rathhaussaales, deren Cartons wir in unserer Ausstellung finden. Die ereignißreihe Stadtgeschichte des Bisthums bot ihm günstige Motive in Fülle. Spielt doch ein großer Theil der mittelalterlichen Kaisergeschichte sich in diesen Landen ab. Da sehen wir Ludwig den Frommen bei der Gründung des Bisthums, den kunstsinnigen Bischof Bernward beim Empfange Kaiser Heinrich's I1., den Siegereinzug des Bürgermeisters Henning von Brandis nach der Schlacht bei Bleckenstedt (1493), schließlich die Einführung der Reformation durch Buggenhagen, und Kaiser Wilhelm als Einiger des Deutschen Reichs von der Hildesia begrüßt. Prell beweist nicht nur in der Gesammtanordnung der Compositionen und ihrer Ein- ordnung in die Architektur einen überaus glücklichen Ge- \{hmack, sondern er weiß auch die einzelnen Vorgänge durch temperamentvolle Episoden und scharfe Charakteristik, die immer den Ton der dargestellten Zeitepoche trifft, wirkungsvoll u beleben. Selten nur \tört eine etwas absichtliche theatralische No, fast überall überwiegt die kraftvolle und über- zeugende Charakterschilderung. Von den Fresken, welche Prell für die Museumsbauten in Dresden und Breslau auszuführen beauftragt ist, dürfen wir daher die freudigsten Erwartungen hegen. j :

Unter den jüngeren Dresdner Malern macht sih die pleinairistishe Strömung hie und da noch in ziemlich unfreier, \hülerhafter Weise geltend. Als Beleg nennen wir Die IN- terieurs von Nichard Hesse, die man nur mit ihrem Vor- bilde Skarbina zu vergleichen hat, um den Abstand zwischen sicherer Beherrshung der Mittel und typisher Studienarbeit zu erkennen. M

Unter den wenigen Frankfurter Bildern unserer Aus- stellung, die man auch kaum einer Schule angehörig nennen kann, nehmen die Schöpfungen Hans Thomas eine Sonder- stellung ein. Der eigenwillige Phantast bereitet diesmal seinen Verehrern eine ziemliche Enttäuschung; es ist schwer, vor seiner Versuchung Christi und dem Christus am Del- berg dew Vorwurf der Manierirtheit zu unterdrücken. Die gesuhte Beleuchtung, die Steigerung des Ausdrucks zu fieberhafter Erregung, die archaisirende Gewandbehandlung machen den Eindruck des Aeußerlichen; die Stimmung, der Schwung der Phantasie scheint hier dem mit Recht so hoch geschäßten Meister versagt zu haben. Am erfreulichsten wirkt der Blick in die im Äbendsonnenshein strahlende Landschaft am Fuß des Felsgipfels, auf dem der Versucher sich Christus naht, und jenes in echt deutsche Waldespoesie getauchte Märchenidyll, in dem ein gepanzerter Ritter, von Genien geleitet, zu einer Waldfrau heranschreitet. Hoffentlich entzieht sich Thoma diesem ihm so ganz besonders wohlanstehenden Gebiet nicht weiter durch seine Abschweifungen in die religiöse Historien- malerei, die er neuerdings mit Unrecht als seine eigentliche Domäne anzusehen scheint. Freilich haben seine Gestalten noch unendlih viel mehr Leben als die schemenhaft süßliche Genoveva von R. Scholz, der auch in Frankfurt seinen Wohnsiß hat. Dort hat sih auch der talentvolle Münchener Nudolf Gudden angesiedelt, der mit drei seiner anheimeln- den, namentlih die Schilderung des Kindergemüths aus- gezeichnet treffenden Sittenbilder vertreten ijt. : _—

Schließlich seien von Nicht-Berlinern noch der in breitester Pleinairmalerei sich gefallende Max Wieczoreck aus Breslau, die beiden Slaven Hörmann und Kobilea, recht tüchtige Coloristen, der in Cassel ansässige Friedrih Menshausen, der Lübecker Linde, der offenbar hohbegabte und in Paris gebildete Fri Mackensen (sein „Mutterglük“ führt die Nr. 992 im Katalog) sowie der Kieler Carl Arp als tüchtige, vielversprehende Talente an dieser Stelle hervorgehoben.

Fn der Concurrenz um einen Abreißkalender, die der Verein für deuts\ches Kunstgewerbe zum 15. d. M. aus- geschrieben hatte und zu welcher 74 Entwürfe eingegangen sind, haben erhalten: einen ersten Preis (je 200 46) Albert Klingner und Dtto Gußmann, beide in Berlin, einen zweiten Preis (je 100 46) Fridolin Fenker in Karlsruhe und Richard Böhland in Berlin.

Die Büste des Geheimen Regierungs-Raths Professors Dr. Bastian, welche Freunde des greisen Forschers und Directors der ethnologishen Sammlung des Museums für Völkerkunde zu seinem siebzigsten Geburtstag gestiftet haben, wird, wie die „Ut Ui D mil theilt, demnächst im Museum zur Aufstellung gelangen. Sie ist ein Werk des vor kurzem verstorbenen Bildhauers Büchting, von dem auch die Büste Nachtigal’'s im Museum für Völkerkunde herrührt.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 20. Juni. (W.T. B.) Norddeutscher Llovd. Der Postdampfer „Stuttgart“ ist am 17. Juni von New-York nah der Weser abgegangen. Der Postdampfer „Frankfurt hat hat am 17. Juni die Reise von Vigo nah Antwerpen fortgeseßt und am 19. Juni Ouessant passirt. Der Dampfer „Lel[ Eriks\on*, von Brasilien kommend, hat am 17. Juni Santa Cruz passirt. Der Schnelldampfer „Elbe“, am 10. Junt pon New-Vork abgegangen, ist am 18. Juni in Southampton angekomme und hat die Reise nah Bremen fortgeseßt; derselbe überbring, 355 Passagiere und volle Ladung. Der Schnelldampfer „Gms ha! am 18. Juni die Reise von Southampton nach New-Y ork fort geseßzt. Der Schnelldampfer „Saale“ ist am 17. Juni von e Vork via Southampton nah der Weser abgegangen. Der igt dampfer „Fulda“ hat am 18. Juni die Reise von Gibraltar na

Genua fortgeseßt. (W. T. B.) Hamburg - Ameri-

amburg, 19. Juni. O / rantide Padetfabrt Actien - Gesell \chaft. Der Posl-

“Russia“ ist, von Hamburg kommend, gestern in New- ra der Posseampstr « Moravia”, von New-York fommend, ) S 1be angekommen. 5 O Î Ah Sun, (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Trojay ist am Sonnabend auf der Ausreise von Southampton ab( egangen i

90. Juni. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer „, Age Castle“ is am Sonntag auf der Ausreise in Capetown, dfe Castle-Dampfer „Norham Castle“ am Sonntag auf der Heimr in London angekommen.

*) Vergl. die Nrn. 114, 122, 129 und 134 dcs „R.- u. St.-A,*

Zweite

Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag, den 20. Juni

2 145.

1. Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Beton Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentlicher Anzeiger.

dia: D 0907IN

1893.

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsch. Erwerbs- und Wi hafts-Geno VAE Niederlassung A. von

E Verschiedene

enschaften. echtsanw s B

ekanntmachungen.

1) Uniersuhungs-Sachen.

[18351] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Schriftsteller Ludwig Friedrih Schweinhagen (Scchwenu- hagen), geboren am 13. Dezember 1862 zu Wolfen- büttel, welcher flüchtig ist, ist in den Acten U. R. 11, 251. 93 die Untersuhungshaft wegen öffentlicher Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs-Gefängniß

August

Beleidigung verhängt.

zu Alt-Moabit 12a., abzuliefern. Berlin, den 9. Juni 1893. Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

Beschreibung: Alter: 30 Jahre, Größe: 1,78 m, Statur: {lank, Haare: blond, Stirn: frei, Bart : blonder Schnurrbart, Augenbrauen: blond, Augen : grau, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnli, Zähne: gut, Kinn: rund, Gesicht: länglih, Gesichtsfarbe:

gesund, Sprache: deutsch. [18355] Steckbrief.

Gegen das Dienstmädchen Emilie Bergheimerc, (Bahnhofstraße 26 bei Berliner) in Diensten, deren Eltern in Czieshowa wohnen, zur Zeit unbekannten Aufenthalts, welche fich verborgen hält, ift die Untersubungshaft wegen

zuleßt in Beuthen O.-S.

Diebstahls verhängt.

Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das

Gerichtsgefängniß zu Lublinitz abzuliefern. D. 208/92.

Lublinitz, den 10. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. [18354] Steckbrief.

Gegen den Zimmergesellen {Franz Buskies von Splitter, zuleßt in Essen, geboren am 29. Sey- tember 1859, welcher flüchtig ist, soll eine dur Urtheil des Königlihen Schöffengerichts zu Tilsit vom 1. Dezember 1891 erkannte Geldstrafe von 10 4, an deren Stelle im Unvermögensfalle eine Gefängnißstrafe von zwei Tagen tritt, vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften, in das nächste Gerichtsgefängniß abzuliefern und dem unterzeichneten Gericht zu den Acten D, 541/91 von der Nerhaftung Mittheilung zu machen.

Tilsit, den 12, Junt 1993.

Königliches Amtsgericht. [18353] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen sahsen-weimarischen Staatsangehörigen, Diener Friedri) Wilhelm Konstantin Wuth aus Konstantinopel, welcher flüchtig ist und fich verborgen hält, ist die Unter- fuhungshaft wegen Diebstahls im wiederholten Nü- falle und Unterschlagung verhängt.

Es wird ersucht denselben zu verkaften und von der erfolgten Festnahme geeigneten Falls telegraphische Anzeige hierher zu erstatten.

Konustautinopel, den 12. Juni 1893.

Der Kaiferli(e Generalconsul : Geheime Legations-Nath :

Nr. 2676. Gillet.

Beschreibung: Alter: geboren den 1. April 1866. Statur: {chmächtig. Haar: dunkelblond. Bart: s{hwacher Vollbart. Augen: braun. Sprache: deutsh, türkisch, griehisch. Kleidung: graues Jaquet, dunkelbraune gestreifte Hose. Besondere En Hâufiges Zwinkern mit den Augen- idern.

[18352] Steckbriefserledigung.

_Der gegen den Kaufmann Rudolph Friedrich Keune, geboren am 17. März 1853 zu Halberstadt, wegen Unterschlagung unter dem 3. Februar 1890 in den Acten J. II D 107. 93 erlassene Steckbrief wird zurückgenommen.

Berlin, den 7. Juni 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft T. [18356]

Gegen den Arbeiter Oscar Polumski aus Kamionken, Kreis Löbau, Westpreußen, jeßt unbe- kannten Aufenthalts, welher der Beihilfe zum be- trügerischen Bankerutt beschuldigt ift, is wegen Dai die gerichtliche Untersuchungshaft be-

offen. ° __Es wird ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und in das nächste IJustizgefängniß abzuliefern. F. 1/93. Neumark, Westpr., den 16. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

[18526 Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstre ung soll das im Grund- buhe von Alt-Schöneberg Band 29 Nr. 1211 auf den Namen des Kaufmanns Eduard Troplowihz hier eingetragene, am Botanishen Garten zwischen Straße 11 (verlängerte Göben gala und Grunewald- straße Nr. —, nach dem Kataster Straße 12þ belegene Grundstück am 8. August 1893, Vor- mittags 10} Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, an Gerichts\telle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstü ist mit 50,67 4 Reinertrag und einer Fläche von 72 a 59 qm zur Grundsteuer, dagegen e zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der teuerrolle , r Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige A [Uen und andere das Grundstück betreffende Nachweisunge sowie

eingesehen werden. e die Srsteher

handensein zur Zeit

nicht von selbst

L auf den übergehenden Axusprüche, deren

Vor- oder der

orderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden

widerspricht, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berücksihtigt werden und bei Verthei- lung des Kaufgeldes gegen die berüsichtigten An- oe im Nange zurücktreten. Diejenigen, welche as Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widri- genfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grund- stücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 11, Angust 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

{18682] Zwangsversteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 88 Blatt Nr. 3621 auf den Namen des Zimmermeisters Gottlieb Viobl zu Berlin eingetragene, in der Lehrterstraße Nr. 32 belegene Grundstück am "7. August 18983, Vor- mittags L107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstü ist 5 a 83 qm groß und mit 7660 4 Nußzungswerth zur Ge- bäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätßungen und andere das Grund- tück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen twerden. Alle Nealberehtigten werden aufgefordert, die nit von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Ver- steigerungsvermerks nicht PHervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- febrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Ssäubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des zeringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vert »eilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten Ansprüche im Nange Acelidféreten Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks bean- \pruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizusühren, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstüks tritt. Däs Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7. August 1898, Nachmittags 123 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893. Königliches Amtsgericht 1.

{18683 Zwangsverfteigerung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band88 Blatt Nr. 3622 auf den Namen des Zimmermeisters Gottlieb Viohl zu Berlin eingetragene, in der Lehrterstraße Nr. 31 hbe- legene Grundstück am 7. August L893, Vormittags UO Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstr. Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden, Das Grunde l 9a 8 qm roß und mit 7960 46 Nußungs8werth zur Gebäude- Mut veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be- laubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige bshäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle YMealbereh- tigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ee, deren Vor- handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder often spatestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls die- eee bei Feststellung des geringsten Gebots nicht erüdsichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range ¡urücktreten. Diejenigen, welhe dos Eigenthum des Grundstücks beanspruhen, werden au CForbort, vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinstellung des Verfahrens herbeizuführen Neg nach er- he tem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den nsprud an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 7, August 1893, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden. Berlin, den 12. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[18528] Zwangsversteigerung. / Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 157

Abtheilung 87.

n besondere d a können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17,

Alle Realberechtigten werden

Betrag aus dem Grundbuche / Eintragung des Versteigerungs- vermerks nicht hervorging, insbesondere derartige

Debungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger dem Gerichte Maa zu machen,

eingetragene, in der Schwedterstraße Nr. 21 be- legene Grundstück am 11. August 1893, Vor- mittags 10¿ Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Sr Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück, welches 5 a 92 qm groß ist, ist nicht zur Grundsteuer, dagegen mit 11310 4 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Aus- zug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Hof Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Nealberehtigten werden auf- gefordert, die nicht von selbs auf den Erstcher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be- trag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub- haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Fest- stellung des geringsten Gebots niht berücsihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspru an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. August 18982, Mittags 12 UÜhr, an Gerichtsftelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 15. Juni 1893. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[18527] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der Ar anatv oden foll das im Grundbuhe von den Umgebungen Band 86 Nr. 4356 auf den Namen des Kaufmanns Simon Guttstadt hierselbst eingetragene, in der Kleinbeeren- Straße Nr. 4 belegene Grundstück am 22. Sep- tember 18983, Vormittags 107 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihi an Gerichts\telle, Neue Friedrihstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstü, IVeLeS 0 9 0 Qm grog E E Ot zur Grundsteuer, dagegen mit 13680 A Nuzungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschägungen und andere das Grund- stückd betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichts\hreiberet ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17 eingesehea werden. Alle Nealberehtigten werden E die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüche, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Bersieigerungsvermerkts niht hervorging, insbe- sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, \pä- testens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des A Gebots nicht berüd- sichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des, Versteigerungstermins die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls ia erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den U an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 26, Letter 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 15. Juni 1893.

Abtheilung 88.

Königliches Amtsgericht T. [18684] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von den Niederschönhausener Parzellen Band 17 Nr. 677 auf den Namen des Dachdecker- meisters Carl Zachow zu Berlin eingetragene, in der Oderbergerstraße (Nr. —) und in der Straße 53 Abtheilung XL1., nach dem Kataster Eberswalder- straße Nr. 1/2, Ecke Oderbergerstraße Nr. 30/31, belegene Grundstück am 12. August 1893, Vor- mittags 107 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Ce Nr. 18, Odf, Flügel C., L Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück ist mit 5,82 A NRein- ertrag und einer Flähe von 12 a 3 qm zur Grundsteuer, mit 20950 4 Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshäßungen und andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichts\hreiberei ebenda, mee D., Zimmer Nr. 17, eingeschen werden. Alle tealberechtigten werden aufgefordert, die o von selbst auf den Ersteher übergehenden An OR deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grund- buche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungs- vermerks nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen vder Kosten, spätestens im Versteigerungs- termin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge- boten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksihtigt werden und bei Verthei-

das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die -Einstellund des Verfahrens Vecbelutüheen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruh an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 14. August 1893, Mittags 12 Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden. Berlin, den 16. Juni 1893. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[18685] Zwangsversteigerung.

Im Wege der IwvangsvollstreDing soll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 148 Nr. 6635 auf den Namen des Malers Paul Ort- löpp in Berlin eingetragene, in der Marienburger- straße Nr. 35 belegene Grundstück am 9, August 1893, Vormittags 105 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, an Gerichts\telle, Neue Friedrih- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstü, welches 8 a 27 qm aroß U Ul midt He Grundsteuer, dagegen mit 13500 46 Nußtungs- werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigte Abschrift des Grund- buchblatts, etwaige Abschäßungen vnd andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts\{reiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Nealberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbst auf den Er- Vhag Mea Ansprüche, deren Vorhanden- ein oder Vetrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige S orberuiien von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nit berüdfichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens berbettufübeen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 11, August 1893, Mittags 1S Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 16. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

[18454]

Antrag8mäßig is die Zwangsversteigerung des dem Färbermeister Friedrih Gabriel hieselbst ge- hörigen, allhier an der Kurzen Straße sub Nr. 70 des Grundplans belegenen Wohnhauses e. port. ver- fügt und zur Anmeldung aller dinglihen Ansprüche an das Grundstück gu. und an die zur Immobiliar- masse desselben gehörigen Gegenstände unter den geseßlichen Ausnahmen von der Meldungspfliht, zur Vorlegung der Originalien und sonstigen schriftlichen Beweismittel, sowie zur etwaigen Prioritätsaus- führung unter dem Nachtheile der Abweisung und des Aus\ch{lusses ein Termin auf Montag, 4. Sep- tember 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtsgerichte angeseßt. Im Uebrigen wird auf das in der Neustrelißer Zeitung inserirte Proklam 4d. d. 16. Juni 1893 hierdurch Bezug ge- nommen.

Stargard i. Mecklbg., 16. Juni 1893.

roßherzoglih Mecklenb. Amtsgericht. Scharenberg.

[184685] Oeffentliche Zustellung.

Im gerichtlihen Theilungsverfahren, betreffend die Nachläfse der in Heiteren wohnhaft gewesenen und daselbst verlebten Eheleute Stefan Flesh, Tagner, late am 15. April 1891 und Maria Anna Ful- aber, gestorben am 6. Mai- 1875, wird die Marie Anna Flesch, Dienstmagd, gebürtig von Heiteren, zuleßt in Colinar wohnhaft gewesen, nun ohne be- kannten Wohnort, nah Vorschrift des § 13 des Theilung8geseßes vom 14. Juni 1888 zum O der Aufstellung der Massen und der Ansprüche der Betheiligten geladen auf Moutag, den 7. August 1893, Vormittags 16 Uhr, in die Amtsstube des Notars Fecher zu Neubreisah. Jn diesem Termine findet au gegebenenfalls die Aufnahme der Theilung und Schlußliguidation statt.

Zum Zwedcke der öffentlichen Zustellung diejer Auszug der Ladung bekannt gemacht. Neubreisach, den 17. Juni 1893.

Koch, Gerichts\hreiber des Kaiserlichen Amtsgerichts.

[18190] Aufgebot.

Der Tagelöhner Conrad Lünker in Obernkirchen

hat glaubhaft gemaht, daß ihm in der Zeit vom

September 1880 bis März 1881, wahrscheinlich

einige Wochen vor Weihnachten 1880, die Landes-

creditkassen-Obligation VIII. C. Ser. XI. Litt. C.

Nr. 1066 über 600 A vom 1. September 1877 mit

Coupons seit 1. März 1881 bis 1. September 1887

und Talon, welhe auf den Namen der Eigen-

thümerin, seiner Mündel, der minderjährigen Rosa Lünker, außer Agueo gesetzt, auch zum 1. Mai 1887 von Seiten der Schuldnerin gekündigt ist, aus- seinem Gewahrsam abhanden gebracht worden ist. Dem- - gemäß wird auf seinen Antrag das Aufgebotsver-

fahren eingeleitet und wird der unbekannte Jnhaber der Urkunde hiermit aufgefordert, spätestens im Ter-

wird

Nr. 6920 auf den Namen der verehelichten Kauf- mann Thierbah, Elma, geborenen Frischmuth, hier

lung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten An- sprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welche

min am 12, Januar 1894, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht seine An-