1893 / 147 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 22 Jun 1893 18:00:01 GMT) scan diff

ihm jedo fehlt, das ist die shärfere Charakterisirung der in seinem Werk auftretenden Personen. In dem breiten dramatishen Strom, mit dem seine Musik dahinfließt, gehen alle Einzelunterschiede der Handelnden verloren, und der Hörer, der etwa erwartet hatte, das doch so äußerst dankbare Zgeunerthum oder das kriegerische Element in eigenartiger E musikalisch iert zu finden, mußte ent- täuscht werden. as leytere fam eigentlich nur im Finale des zweiten Acts zu seinem Recht, wo der Hohenfried erger Marsch in effectvoller Weise in den Chor der Landleute verwebt ist. In der Harmonisation der Chöre hat der Componist \sich überhaupt tant glänzend hervorgethan, indessen kann diese doh für den angel an originaler Erfindung und Gestaltung nicht völlig ent- schädigen. Das vorerwähnte Finale, in dem das Einrücken der preußischen Truppen au s\cenisch zu bedeutender Wirkung gebracht ist, trug dem Componisten einen zweimaligen Hervorruf ein. Vielleicht hâtte er auch einen folhen nach dem selbständiger gearbeiteten Schluß des dritten Acts verdient, einer äußerst bewegten, effect- vollen großen _ Ensemb!escene mit Chor vor dem brennenden Hause des Großbauern, der den Zigeuner als Brandstifter mit dem Feuertode büßen lassen will. Die Aufführung unter Leitung des Kapellmeisters Dr. Muck war eine sorgfältige und wohlgelungene ; alle Mitwirkenden betheiligten sich daran mit Einsetzung ihrer ganzen Kraft. Voran standen der Zigeuner Zunderfranz des errn Rothmühl, dem die baritonartig tief gehaltene artie fehr günstig lag, und Frau Göße als dessen utter, welche mit ihrem furhtbaren Rachegesange im dritten Akt eine tief- gehende Wirkung erreihte. Darstellerish und gesanglih gleich lobens- werth war Herr Krolop in der Rolle des Großbauern Michael Kappes. Dessen Tochter Anna Gela gab Fräulein Leisinger, dessen Sohn Josef Fräulein Weiß, beide mit gutem Gelingen. Auch Fräulein Rothauser als österreihische Marketenderin fowie die Herren Stammer, Dorfwächter, und Philipp, dessen Sohn Gottfried, dürfen niht vergessen werden. Die Oper war vom Ober-Regisseur Tehlaff äußerst wirksam in Scene geseßt und vom Ober-Inspector Brandt decorativ effectvoll ausgestattet.

Im Königlichen Opernhause findet am Sonnabend die erste Wiederholung der Oper „Der Zigeuner“ statt. Am Sonntag geht Meyerbeer's „Afrikanerin“ zum 150. Mal in Scene und zwar mit den Damen Sucher, Hiedler und Henneberg, den Herren Sylva, Bulß, Krolop, Mödlinger, Stammer, Krasa, Ritter und Krüger.

Im Neuen Theater wird vom Königlichen Schauspiel am Sonnabend Lessing's „Nathan der Weise“ mit Herrn Klein in der Titelrolle, den Damen Poppe, Hochenburger, Schramm, den

erren Matkowsky, Ludwig, Arndt, Eichholz und Oberländer gegeben. m Sonntag gelangt „Vasantasena“ ¿ur Aufführung.

Das Gastspiel des Deutschen Theaters in Kopenhagen er- reiht mit dem 26. d. M. feinen Abschluß. Am 27. treffen nunmehr auch die dort im Lustspiel beschäftigten Mitglieder in Berlin ein, sodaß für die leßten Vorstellungen vor den M E an E SUN En noch wieder das gesammte darstellende Personal vereinigt ein wird.

Im Berliner Theater findet morgen eine Wiederholung der «Waise von Lowood“ mit Agnes Sorma in der Titelrolle und Ludwig Barnay als Nochester statt; am Sonnabend gehen das Lustspiel „Der Flüchtling“ und das Schauspiel „Die Eine weint, die Andere lacht“ mit Nuscha Butze in der weiblihen Hauptrolle beider Stücke in Scene. Für Sonntag Abend is nah längerer Pause „Othello“ an- eseßt mit Ludwig Barnay in der Titelrolle, Agnes Sorma als Des emona, Nuscha Bußte als Emilia und Ludwig Stahl als Jago; am Sonntag Nachmittag wird bei ermäßigten Preisen Moser und Schönthan’'s „Krieg im Frieden“ gegeben. Nuscha Buße wird si am Sonntag, 2. Juli, von dem Berliner Publikum verabschieden.

Die Direction des Kroll’ schen Theaters zeigt an, daß in- olge der Schwierigkeiten, welhe die Einstudirung der Gounod'schen

per „Nomeo und Julie“ verursacht Ls Werk wird vom gesammten Personal, Solisten und Chor, in italienischer Sprache gegeben), die erste Aufführung mit Frau Sembrih auf nächsten Dienstag verlegt werden mußte. Dafür werden Frau Marcella Sembrich und Frau Katharina Klafsky am Sonnabend in „Figaro's Hochzeit“ in den Partien der Susanne und der Gräfin gemeinschaftlich auftreten. Das auf morgen angeseßte Gastspiel der Frau Klafsky als Donna Anna findet nunmehr erst im Laufe der nächsten Woche statt ; morgen geht dafür Mozart's „Zauberflöte“ in Scene.

nach einer gestern es vom Füsilier-Regiment Prinz Heinrich e

Im Theater Unter den Linden währt das erfolgreiche Gastspiel des Fräuleins von Küry in der Conti’schen Operette „Der Taugenichts*“ bis Mittwoch, 28. d. M.

Mannigfaltiges.

Der Branddirector Stud e i}, wie der „Nat.-Z.* gemeldet wird, von Preußen (Brandenburgif e Nr. 35, hier eingelaufenen Drahtnach- riht in Brandenburg gestern Vormittag infolge eines Herzschlages im Dienste plößlih gestorben. Auf diese Nachricht hin sind fofort der Brandinspector Reichel und der Brandmeister Schaenken, welcher leßtere Adjutant des Verstorbenen war, nah Brandenburg abgereist, um dort das Nähere festzustellen und die Ueberführung der Leiche hierher vorzubereiten. Die Vertretung wird der älteste Brandinspector Reinhardt vorläufig weiterführen. Stude machte als Hauptmann der Landwehr seit dem 8. d. M. eine vierwöchhige Uebung beim Füsilier-Regiment Prinz Heinrih durch. Er war als Nachfolger des Majors Witte seit dem Jahre 1887 mit dem Commando der Berliner ae betraut. Auf dem Gebiete des Löschwesens hat sich Stude besonders durch die Erfindung etner Stockleiter und eines Nauchhelms hervorgethan. Für Auszeichnung während des Feldzuges 1870/71 war dem Verstorbenen das Eiserne Kreuz IT. Klasse, im Jahre 1886 als Branddirector in Bremen der Königliche Kronen-Orden IV. Klasse verliehen worden.

Die Firma Siemens und Halske hat, wie der „Nat.-Z.“ berihtet wird, vor einigen Tagen die Mittheilung von der Ge- nehmigung des Projects der elektrischen Hochbahn erhalten. Die Trace führt bekanntlich von der Warschauerstraße über die Ober- baum-Brücke, durch die Skalißer- und Svalte: dur die Straße Halleshes Ufer, durch die Lucktenwalderstraße über das Terrain des Potsdamer Bahnhofs bis zur Dennewißstraße und durh die Bülowstraße bis zum Nollendorfplay mit zwei Ab- zweigungen zum Potsdamer Bahnhofe. Ehe die Firma nunmehr die Genehmigung zum Bau unter den Vorschriften des Meile Mengeleges einholen kann, hat sie noch eine ganze Reihe von ° stimmungen einzuholen. Zunähst muß mit den Gemeinden verhandelt werden, durch welhe die Bahn geht, also Berlin und Schöneberg (Nollendorfplatz). Es haben ferner Ver- handlungen mit dem Eisenbahnfiscus wegen der Bahnhöfe und mit der Ministerial-Baucommission wegen des Ufergeländes stattzu- finden. Endlich find feitens der Militärverwaltung Forderungen dahin erhoben, daß die Pfeiler der Bahn genügende Weite erhalten, um größeren Truppenkörpern Durhmarsch zu gewähren. Die Stadt Berlin wird sich erst nah den Ferien mit der Angelegenheit zu be- schäftigen haben. s

Schneidemühl. Ueber das wiederholt erwähnte Wasser- Unglück in Schneidemühl gingen der „N. Z.“ nähere Mittheilungen zu, denen wir Folgendes entnehmen: Die Entstehung des Unglücks, von dem die {hon früher vielfah heimgesuhte Stadt betroffen wurde, ist darauf zurückzuführen, daß an Stelle eines Kesselbrunnens, der \hlechtes Wasser gab, ein Abessinierbrunnen gebohrt werden sollte. Bei einer Tiefe von 72 m, unterhalb einer 50 m starken Thonschicht, sprang plößlih ein mächtiger Strom trüben Wassers zu Tage; nach einigem Fließen versiegte der Quell, wie sih herausftellte, infolge Bersandens des Rohrs. Nach einiger Zeit bildete sich durch den Druck des Stroms eine Ausspülung außerhalb des Rohrs und ein mäßiges Rieseln des Wassers, das immer stärker wurde. Inzwischen hat man vierzehn bedrohte Gebäude in der Kleinen und Großen Kirchenstraße preisgeben müssen. Die Arbeiten gelten jeßt dem artesishen Brunnen, der aus einem 8 Zoll im Durchmesser be- tragenden Rohre seine Thon und Sand führenden Wasser zwei Stock- werke hoh emporschleudert. Die verderblihe Wirkung dieses Quells besteht einmal in dem Mitführen von Thon und Sand, durch welches Aushöhlungen im Erdinnern gebildet werden, ferner in der überaus mächtigen Ausfspülung und Erweiterung des Bohrloches. Es galt daher zunächst, den Quell in einem Rohre zu fangen. Die bedeutendsten Autoritäten des Bergfaches riethen zur Auf- mauerung und Senkung eines umfangreichen Senkschachtes, der dur Ausbaggerung bis auf die in 9 m Tiefe befindliche Thonschicht hinab- gelassen werden und fo einen Abschluß gegen weitere Ausspülungen bilden follte. Aber troß unermüdlicher Arbeit bei Tage und bei Nacht senkte sih der 3 m im Durchmesser haltende Schacht, obwohl bereits

über taufend Fuhren fester Massen ausgebohrt waren, nur um 1,94 m, Der Auswurf 3000 cbm Flüssigkeit zu 200 cbm festen Massen in 24 Stunden, dauert nun bereits fünf Wochen. Die durch die Ausspülungen hervorgerufenen Senkungen betragen im ganzen 69 cm; die Wirkungen sind entseßliher Art. Die Trottoirplatten stehen dachartig gegeneinander, während das Pflaster der Bürgersteige durch das Einsinken der Gebäude wie durch vulkanishe Gewalt hoch heraus- gehoben ist. Die Gebäude stehen, troß sorgfältiger Absteifung, drohend vornüber oder zur Seite geneigt, handbreite Risse ziehen \ich durch die Unoaden und die Giebel, lepen sih fogar in derselben Breite über die Straßen und die Gehöfte fort. Von Zeit zu Zeit erfolgt im Erdinnern donnerartiges Getöse durch den Einsturz ausge\pülter Höhlungen, die Erde bebt und die Bogen der Fenster und Lhorwege stürzen durch die Erschütterung ein. 14 Häuser haben, wie \{chon bemerkt, preisgegeben werden und 78 Familien mit 304 Personen ihre Wohnungen räumen müssen. Der Verlust beläuft sich schon jeßt auf mehr denn eine Million Mark; aber er droht noh größer zu werden, denn auch in der Wilhelmstraße, die parallel mit der Kleinen Kirchenstraße in die Große Kirchenstraße einmündet, zeigen fich bedenkliche Risse. :

Wie der „N. A. Z.“ gemeldet wird, kann nach den am 20. d. M. vorgenommenen Messungen nunmehr endlich auf Abnah me der Erdsenkungen gerechnet werden. Ober-Bergrath Freund und Ober-Regierungs-Rath Kummer aus Berlin hielten am 21. d. M. mit den bisherigen Bauleitern eine Conferenz ab, in welcher be- \chlossen wurde, den Brunnen auf mehrere ane zu s{chließen, um zu sehen, ob sih das Wasser beruhigen werde. Nach einigen Tagen soll das Rohr wieder geöffnet werden. Auch der Geheime Ober-Medizinal- Nath Schönfeld t aus Berlin eingetroffen, um Schußmaßregeln im sanitären Interesse zu ergreifen. pt: einer Meldung der Wséuer Zeitung“ aus Schneidemühl von heute hat der Brunnenmeister Bayer Derselbe wird von Zeit zu Zeit geöffnet,

den Brunnen geschlossen. Das Gebiet der Bodensenkungen

um das Wasser ablaufen zu lassen. hat sih nicht erweitert. D

Breslau, 22. Juni. Der 30. internationale Maschinen- markt ist heute Vormittag 8 Uhr unter sehr zahlreicher Betheiligung der Interessenten feierlih eröffnet worden.

Hanau, 19. Juni. Die allen Besuchern von Wilhelmsbad wohl- bekannte sogen. tausendjährige Eiche ist, wie der „Frkf. Z.“ mitgetheilt wird, gestern Abend, wahrscheinlih infolge von Brand- stiftung, vollständig abgebrannt. Durch den weithin leuchtenden Feuerschein wurde die Feuerwehr von Kesselstadt alarmirt, doch gelang es nicht, den wie Zunder brennenden ungeheuren Baum zu retten.

Czernowiß, 21. Juni. Infolge eines Wolkenbruchchs ift laut Meldung des „W. T. B.“ der Liskowezbach bei Storozynets ausgetreten, hat die Eisenbahnbrücke und die Brücke der Reichsstraße weggerissen und drei Häuser fortgeschwemmt.

Agram 2 Int „W.D. B. meldet: Gestern Abend 104 Uhr wurde hier ein ziemlih starkes, 4 Sectnden andauerndes Erdbeben verspürt. Schaden wurde nicht angerichtet.

Dbessa, 21 Jui, Il der emei Fabi von BVLodati. fand, wle der „N Pr. 210 telegraphirt wivd eine furchtbare Benzin-Erxplosion statt. Die Gebäude sind vernichtet, der materielle Schaden is bedeutend. Zehn verkohlte Leichen von Arbeitern wurden aus den Trümmern hervorgezogen. Der Fabrik- director erlitt am Kopf und an den Händen {were Brandwunden ; \sechs Arbeiter sind leben8gefährlih verlett.

Nêéw- Vork, 20. Juni: Das M. B meldet Es herrscht hier fortgeseßt eine außerordentliche Hi ße, und der heutige Tag war der heißeste in den leßten zwanzig Jahren. Das Thermometer zeigte 98 9 Fahrenheit im Schatten.

New-York, 21. Juni. Ueber Süd-Georgia ist nah einer Meldung des „D. B. H." ein verheerender Regen turm nieder- gegangen. In WValdosta und Thomasville sind viele Häuser ein- estürzt, darunter in leßterem Orte die Baptisten-Kirhe und die E luerwebrsiation, Die Melonen- und Birnen-Ernte is \{chwer

geschädigt.

Wetterbericht vom 22. Juni, 8 Uhr Morgens.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. U. d. Meeres\p red. in Millim.

Wind.

Wetter.

in 9 Celfius

Temperatur 59G. =409%R.

Belmullet. . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm . va j St Petersburg Moskau . T Gork, Queens- O e Gherbourg . j E s mburg .. winemünde Neufahrwasser Memel

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1) Nachts etwas Regen. 2) Thau.

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Vebersiht der Witterung.

Der Luftdruck i} heute allgemein ein niedriger

“Und zwar am niedrigsten über

ufolge herrscht über Norddeutschland eine {wache Hidwestliche Luftstrômung vor, wel

Tühles Wetter daselbst mit sich führt. der gestern das Alpengebiet een, heute über 1A arn liegenden Depression an

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an und dehnten sih auh über Ungarn, Galizien und Südrußland aus. Die bestehende Drukvertheilung läßt, besonders für Norddeutschland, ausgedehnte

Niederschläge erwarten. Deutsche Seewarte.

Theater - Anuzeigen. Königliche Schauspiele.

Freitag: Opern- haus. 156. Vorstellung. Vajazzi (Pagliazzi). Oper in 2 Acten und einem Prolog. Musik und Dichtung von R. Leoncavallo, deutsch von Ludwig Hartmann. In Scene geseßt vom Ober- Regisseur Teblaff. Dirigent : Kapellmeister Sucher. Die Rebe. Ballet in 2 Acten (5 Bildern) nah dem Text von Taglioni, Grandmougin und Hansen, von Emil Graeb. Musik von Anton Nubinstein. Dirigent: Musikdirector Steinmann. Anfang 7 Uhr.

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 168. Vorstellung. Ein Schritt vom Wege. Lust- spiel in 4 Aufzügen von Ern Wichert. In Scene geleße vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang

f

Sonnabend: Opernhaus. 157. Vorstellung. Der Zigeuner. Oper in 4 Aufzügen von Richard Stiebiß (frei nah einer Erzählung von O. Glaub- recht). In Scene geseßt vom Ober - Regisseur 2 Dirigent : Kapellmeister Dr. Muck. Anfang

y!

Neues Theater (am Schiffbauerdamm 4/5). 169. Vorstellung. Nathan der Weise. Drama- tishes Gediht in 5 Aufzügen von G. E. Lessing. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Der Talis- mau. Anfang 7 Uhr. Sonnabend: Don Carlos. Sonntag: Der Talisman. Montag: Des Meeres und der Liebe Wellen. Die Tageskasse is von 10—1} Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Freitag: Die Waise

von Lowood. (Agnes Sorma,

Ludw. Barnay.) Anfang 74 Uhr.

Sonnabend: Der Flüchtling. Die Eine weint, die Andere lacht.

Sonntag: Nachmittags 24 Uhr: Krieg im Frie- den. Abends 74 Uhr: Othello. (Agnes Sorma,

Nuscha Bute, Ludw. Barnay, Ludw. Stahl.)

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. : Chausseestraße 25. __ Freitag: Die Fledermaus. Komische Operette in 3 Acten von Meilhac und Halévy, bearbeitet von C. Haffner und R. Genée. Musik von Johann Strauß. Anfang 7# Uhr.

Im prachtvollen Park: Doppel-Concert. Auf- treten der Wiener Ledersängerin Anna Fiori, der Soubrette Clotilde Kowala , des Damen-Terzetts Sylvia, des Original-Gesangs-Humoristen Alfred ias und der Duettisten Dornfeld. Anfang

r.

Um 10 Uhr: Die Fontaine Ilumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri\che Illumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten sind geöffnet.

Sonnabend: Boccaccio. Anfang 7{ Uhr.

Im prachtvollen Park: Park - Fest. Doppel- Concert. Auftreten erster Gesangs- und JInstru- mental-Künstler. Anfang 6 Uhr.

Kroll’s Theater. flöte. Anfang 7 Uhr.

Täglich: Vor, während und nah der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr.

Sonnabend : Gastspiel von Marcella Sembrich und Katharina Klafsky. Die Hochzeit des Figaro.

Sonntag: Gastspiel von Frau Katharina Klafsky. Norma.

Victoria-Theater. Belle - Allianceftraße 7/8. reitag: Zum 33. Male mit vollständig neuer Aus- ns: Frau Venus. Modernes Märchen (großes tungs\tück) mit Gesang und Ballet in 12

nfang 7} Uhr.

Im Belle-Alliance-Garten :

Großes Concert. Auftreten von Speciali- täten ersten Ranges. Historisches Concert der Kapelle des 1. Badischen Leib-Grenadier-Regi- ments Nr. 109, Königliher Musikdirector Adolf Boettge. Anfang 5 Uhr.

Brillante Fllumination durch 25 000 Gas- flammen.

Sonnabend: Frau Venus. Anfang 74 Uhr.

Im Garten: Italienische Nacht.

Theater Unter den Linden. Freitag: Gastspiel der ersten Soubrette des ungarischen Volks- theaters in Budapest Fräulein Clara von Küry. Zum 165. Male: Der Taugenichts. Operette in

Freitag: Die Zauber-

usíta Bildern.

ranzösishen der Bayard und von Richard Genée. Musßik von Joseph Konti. In Scene geseßt durch den artift. Leiter Herrn Ed. Binder. (Schluß des Gastspiels am Mittwoch, d. 28. d.) Hierauf: Zum 89. Male: Die Welt-Ausftellung in Chicago und Die deuntshe Abtheilung in dem populären Aus- stattungs-Ballet Columbia. Anfang präcise 7} Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

E Das Theater ist dur den neuen elektrischen Luftkühl-Apparat das bestventilirte in Berlin.

Adolph Ernst-Theater. Freitag: 14. Gast- spiel des österreihischen Operetten - Ensembles des Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 14. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten nah dem _Französishen von D. Monvy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 7{ Uhr.

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

F Der Sommer-Garten is geöffnet. “A

3 Acten nach dem Vanderbürh. Deuts,

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Am Landes - Ausftellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Verw. Frau Geh. Seehandlungs-Rath Auguste Hammer, geb. Deinhard, mit Hrn. Geh. Ober-Regierungs-Rath Veran Becher (Berlin). Frl. Ásta runau mit Hrn. Lieut. von Suckow (Berlin—Blankenburg am Harz).

Verehelicht: Hr. Hauptmann Wilhelm von Loga mit Frl. Dorothee von Kummer (Trier). Hr. Lieut. Curt Graf von Herzberg mit Frl. Else von Wilmowski (Breslau). ,

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Amtsrichter Herr- mann (Ober-Glogau). Eine Tochter: Hrn. Frhrn. von Stenglin (München). : E

Gestorben: Hr. Professor Dr. Julius Schü (Breslau).

Nedacteur: Dr. H. Klee, Direktor.

Berlin: ————————— Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (ein\chlicßlich Börsen-Beilage).

zum Deulschen Reichs-Anzeiger

Erste Beilage

1. Untersuchungs-Sachen.

2, Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 22. Juni

1892.

6. Kommandit-Gefellshaften auf Aktien u. Aktien-Gejellsch, 7. Erwerbs- und 2 8. Niederlassung 2c. von 9. Bank-Ausweise. 10. Verschiedene

irthshafts-Genofsenschaften, echtsanwälten.

ekanntmachungen.

1) Untersuchungs-Sachen.

[18845] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Gipsfigurenhändler Eurico Massei von hier, zuleßt zu Altona, geboren am 17. April 1861 zu Bagni di Lucca in Italien, wel fudtig 1b t n den Actten V. N. IT. 242. 93 die Untersuhungshaft wegen versuchter Nothzucht verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften ‘und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Alt-Moabit 12a., abzuliefern.

Berlin, den 15. Juni 1893.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

Beschreibung: Alter: 32 Jahre, Größe: 1,65 m, Statur: unterseßt, Haare: hwarz, Stirn: oval, Bart: starker {chwarzer Schnurrbart, Augenbrauen : dunkel, Augen: \{warz, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhn- lih, Zähne: gesund, Kinn: rund, Gesicht: rund und voll, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: italieni, gebrochen deuts.

[18847] Steckbrief.

Gegen den Schlächter Anton Mees, geboren am 18. Juli 1871 zu Chiernahh in Luxemburg, ist die Untersuchungshaft wegen {weren Diebstahls in den Acten J. V. F. 33/93 c./a. Zimmermann und Gen. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 12, abzuliefern.

Berlin, den 15. Itini 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft 1.

Beschreibung. Alter: ca. 23 Jahre, Größe: 1,65 m, Statur: kräftig, Haare: hellbraun, Stirn : hohschräg, Augenbrauen: brünett, Augen: hellblau, Nase: ge- wöhnlich, Zähne: vollständig, Kinn: oval, Gesicht : länglich oval, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen: Stirn r. 1 s{r. 2 cm lge. Narbe, blau tätowirt r. V. Arm Schlächterwappen. [18848] Stecbriefserledigung.

Der hinter den Kaufmann Otto Dittmann, ge- boren am 15. Februar 1836 zu Berlin, von dem Königlichen Stadtgericht zu Berlin in den Acten H. 334 de 1877 C. II. erlassene und von dem Königlichen Amtsgericht 1., Abtheilung 83, zu Berlin unter dem 2. November 1882 erneuerte Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 16. Juni 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft L. [18912] Fahudung!

Nr. 18 469, In einem hiesigen Bankgeschäft wurde in leßter Zeit ein falsher Neichskassenschein von 1882 H. Nr. 5249 à 50 # ausgegeben, der si dur folgende Merkmale von echten unterscheidet :

1) Der Schein ist 2 mm breiter als die eten Scheine; .

2) derselbe besteht nicht aus einem, zweiseitig be- dructen Blatt, sondern aus 2 bedruckten Blättern und einem als Zwischenlage dienenden Blatt, welche zusammengeklebt worden sind; die Fasern sind zwischen dem unbedruckten und dem den Nückseitendruck ent- haltenden Blatt an entsprechender Stelle in geringer Menge eingestreut ;

3) das Papier ist auf dem die Fasern enthaltenden Theile mit blauer Wasserfarbe überpinsfelt ;

4) die Riffellinien haben nit die gleichen Ab- stände von einander wie bei den echten Scheinen; dieselben sind ansheinend von einer Platte mit ver- tieft gezegenen Linien abgepreßt ;

5) der Straffaßtz ist ziemli unleserlihß, das Feld, in welchem sich derselbe befindet, ist ohne Schraffi- rung;

6) um dem Schein ein älteres, {mußiges Aus- sehen zu geben, ift das Blatt mit der Schauseite vor dem Aufdruck desselben mit einem leichten, gelb- lien Ton versehen worden ;

7) der Controlstempel, die Nummer und die Zeile „Fünfzig Mark“ auf der Nückseite sind mit mennige- rother, anstatt mit zinnoberrother Farbe gedruckt.

Der braune Farbenton ist im Ganzen matter als bei den echten Scheinen.

Aehnliche Scheine jedoch mit anderen Nummern sollen in München, Augsburg und Nom ausgegeben worden sein.

Ich ersuche um Fahndung auf die Verfertiger und Ausgeber solcher Scheine.

Karlsruhe, den 16. Juni 1893.

Der Gr. Erste Staatsanwalt: (Unterschrift.) [17472] Beschluß.

In der Strafsache gegen den Bankdirector August Sternberg, U. R. II., 206. 93. zuleßt in Berlin, Potsdamerstraße 125, wohnhaft, wegen Anstiftung zur Kuppeleci, wird, da gegen den An el Ben die öffentlihe Klage erhoben und Haftbefe ;l erlassen ist, gemäß § 332 Straßprozeßordnung das im Deutschen Reiche befindliche Vermögen des Angeschul- diaten mit Beschlag belegt.

Verlin, den 9. Juni 1893.

Königliches Landgericht 1. Strafkammer 5. Rinne. Héèydel. Regeler.

[18846] Auf egen :

wird

d erhard Heyen, geboren am 14. Juli 1870 ¿u Dlmscheid, Sohn der Eheleute Gerhard Heyen und Barbara, geborene Heingt; :

2) Johann Scheid, geboren am 18. Juli 1871 M asburg, Sohn der Eheleute Paul Scheid und agdalena, geborene Schröder ; i 3) Heinrich Josef Milbers, geboren am 28. März 1 zu Niederprüm, Sohn der Eheleute Johann

Milbers und Amalie, geborene Mai; Anton Michael Kasper, geboren am 18. Januar

Beschluft. . Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft

1872 zu Niederprüm, Sohn der Eheleute Johann Kasper und Elisabeth, geborene Krämer ;

_ 9) Hilarius Delles, geboren 1. April 1872 zu Herscheid, Sohn der Eheleute Anton Delles und Margaretha, geborene Peters;

6) Johann Herdt, geboren am 25. August 1872 zu Vleialf, Sohn der Eheleute Friedrich Wilhelm Derdt und Susanna, geborene Klein ;

7) Wilhelm Hüllen, geboren am 20. Oktober 1872 zu Hardt bei Feuerscheid, Sohn der Eheleute Peter Oüllen und Catharina, geborene Freres;

8) Bartholomäus Viewer, geboren am 20. Sep- tember 1872 zu Prüm, Sohn der Gheleute Apollinar Biewer und Catharina, geborcne Heimes;

9) Nikolaus Zimmermann, geboren am 25. März 1872 zu Prüm, Sohn der Gheleute Heinrich Zimmer- mann und Anna Maria, geborene Ganser;

10) Johann Lenz, geboren am 10. April 1872 zu Strickscheid, Sohn der Eheleute Johann Lenz und Magdalena, geborene Schmiß ;

11) Johanu Michel Sasgen, geboren am 27. De- zember 1872“ zu Enscheid, Sohn der Eheleute Thomas Sasgen und Maria, geborene Schramm ;

12) Lambert Hargarteu, geboren am 3. November 1872 zu Kopp, Sohn der Eheleute Hubert Har- garten und Anna Maria, geborene Hoffmann;

13) Peter Schramm, geboren am 29. Junt 1872 zu Büdesheim, Sohn der Eheleute Lambert Schramm und Gertrud, geborene Schröder ;

14) Gerhard Zierden, geboren am 8. Juni 1872 zu Büdesheim, Sohn der Cbeleute Nikolaus Zierden und Susanna, geborene Berens ;

15) Nikolaus Veiriger, geboren am 19. Februar 1872 zu Bleialf, Sohn der Eheleute Nikolaus Beiriger und Susanna, geborene Bach;

16) Johann Simon Wagner, geboren am 10. Januar 1872 zu Bleialf, Sohn der Eheleute Johann Wagner und Margaretha, geborene Heinen,

welche hinreichend verdächtig erscheinen, als Wehr- pflichtige, in der Absicht, sih dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu ent- ziehen, ohne Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militärpflichtigen Alter fich. außerhalb des Bundesgebietes aufgehalten zu haben, Vergehen gegen § 140 St.-G.-Bs., das Hauptverfahren vor der Strafkammer des Königlichen Landgerichts hierselbst eröffnet.

Das im Deuischen Neiche befindlihe Vermögen der vorgenannten Wehrpflichtigen wird zur Deckung einer eventuellen Geldstrafe von 3000 46 und 50 M Kosten in Höhe von je dreitausend und fünfzig Mark mit Beschlag belegt.

Trier, den 20. Mai 1893.

Königliches Landgericht. Strafkammer. Dare Clolser Senger

S M E S T E E C C I N E A U R

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl. [18856]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Büdner Fr. Voß gehörigen Büdnerei Nr. 10 zu Neukäterhagen hat das Großherzoglihe Amts- geriht zur Abnahme der Nechnung des Sequesters, zur Erklärung über den Theilungsplan, sowie zur BVornaÿme der Vertheilung Termin auf Montag, den 10. Juli A898, Vormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 7, bestimmt. Der Theilungsplan und die Nechnung des Sequesters werden vom A. Juli d. J. an zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichts\hreiberei niedergelegt sein. Der zu den Acten nit eingereihte Hypothekenschein Fol. 13 über 600 A ift für ungültig erflärt.

Bütow, den 17. Juni 1893.

H. Ehlers,

Gerihtss{hreiber des Großherzogl. Anitsgerichts.

[69873] “Aufgebot.

Aufgebot.

Auf den Antrag des Gutsbefißers E. Papendieck zu Elisenhöh bei Marggrabowa wird der Inhaber des angeblich verloren gegangenen E Pfand- briefs Litt. G. Nr. 1691 über 25 Thaler aufgefordert, seine Rechte auf den Pfandbrief spätestens im Auf- gebotstermine 10, Oktober 4893, Vormittags 1A Uhr, bei dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr. 34, anzumelden und den Pfandbrief vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung desselben er- folgen wird.

Königsberg, den 11. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht. X.

[18860] Aufgebot. :

Der Kaufmann Bernhard Schwarz hier, vertreten dur den Nechtsanwalt Abrahamsohn hier, hat das Aufgebot der angeblich gestohlenen, auf den Inhaber lautenden Actie Nr. 1859 der Actiengesellschaft „Berliner Bank“ hierselbst über 1000 f beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 21. Oktober 1898, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- richte, Neue Friedrichstraße. 13, Dot Flügel B., part., Saal 32, anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. ;

Berlin, den 15. Juni 1893. : :

Das Königliche Amtsgericht 1. Abtheilung 82.

[12212] Aufgebot.

Dem früheren Wirthschaftspächter Johann Haer: terich in Dettelbahh, nun in Würzburg wohnhaft, ist der ihm gepörige Anlehens\hein des Creditvereins Dettelbach Actiengefsellshaft in Dettelbach vom 27. November 1891 Nr. 579 über ein von ihm

angelegtes, mit 49/9 verzinslihes Kapital zu 3700 4

bah” ausgestellt, auf bisher unermittelte Weise ab- handen gekommen. Der Inhaber dieser Urkunde wird hiemit aufgefordert, \pätestens in dem auf Freitag, den 22. Dezember 18983, Vor- utittags 9 Uhr, bei dem unterfertigten e anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte und An- sprüche auf dieselbe anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloterklärung der Urkunde erfolgen wird. Dettelbach, den 15. Mai 1893. Königliches Amtsgericht. Brehm.

[18918] Aufgebot.

Der Bäckermeister Chriïtoph Hüther in Eschwege, vertreten durch die Rechtêéanwälte, Justiz - Nath Friedri Cbel und Karl Ebel daselbst, hat das Auf- gebot des angebli verloren gegangenen, ihm unter dem 3. März 1885 von der Versicherungsgesellschaft Thuringia in Erfurt ausgestellten Pfandscheins, inhalts dessen diese Gesellschaft sich zum Pfand- besie ihrer Versicherungêpolice Nr. 76 046 Litk. A. nebst Prämienquittung 74 bekennt und sih ver- pflichtet, an jeden, welcher diesen Pfandschein vor- zeigt und die Thuringia als Geberin eines Darlehns von 100 an Herrn Christoph Hüther durch Zurü- zahlung des Darlehns nebst Zinsen befriedigt, die Pfandobjecte herauszugeben, beantragt. Der In- haber dieses Pfandscheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 2. Januar 1894, Vormittage 1x Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 58, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und den Pfandschein vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung ter Urkunde erfolgen wird.

Erfurt, den 17. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VIIL.

[68829] Ausgebot.

Die Firma Gebrüder Michahelles, hierselbst, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftloserklärung des von der Hamburger Freihafen-Lagerhaus- Gesellschaft ausgestellten Lagerscheins Nr. 2107 K. 1/2 fol. 161 VI über 464 Sat Caffee Marke H W div. 44 (Lagerplaß K 1—2), lautend auf Namen Ge- brüder Michghelles.

Der Inhaber der Urkunde wird daber aufgefordert, seine Nechte bei dem unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 27. OF- tober 18983, Nachmittags A Uhr, anberaumten Aufgebotstermine, daselbst Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Hamburg, den 8. Februar 1893.

Das Amtegéricht Hamburg, Abtheilung für Aufgebotsfachen. (gez.) Tesdorpf, Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichts\chreibergehilfe. [04917] Aufgebot.

Die Kaufleute J. Bambus & Co. in Berlin,

vertreten durch den biesigen Agenten Gustav H. C.

irrthümlich auf „Johann Hetteric in Dettel- | Meyer, haben das Aufgebot beantragt zur Kraftlos-

erklärung des von den Antragstellern F. Bambus & Co. ausgestellten, von F. D. Beit hierselbst acceptirten, am 18. Januar 1893 fälligen Wechsels, groß M. 1685.75.

Der Inhaber der Urkunde wird daher aufgefordert, seine Rechte bei dem unterzeihneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, 1. Stock, Zimmer Nr. 17, spätestens aber in dem auf Freitag, den 22. Sep- tember 1893, Nachmittags 1 Uhr, anbe- raumten Aufgebotstermin, daselbft Parterre, Zimmer Nr. 7, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird.

Hamburg, den 6. Dezember 1892.

Das ia At Hamburg. Abtheilung für Aufgebotssachen. j _(ges.) Tesdorpf Dr. Veröffentlicht: Ude, Gerichtsschreibergehilfe.

[18857] Aufgebot.

__ Die Handlung Rob. Zöbisch Söhne zu Plauen i. V. hat das Aufgebot des angeblich verlorenen, von Emilie von NRaczynska auf Frau Bronislawa von Raczynska in Posen gezogenen, von der Leßteren acceptirten Wechsels über 100 4, d. d. Posen, den 2. Juni 1892, fällig gewesen am 2. September 1892, und der uen gleihfalls verlorenen, über den be- zeichneten Wechsel von dem Gerichtsvollzieher Bernau zu Posen aufgenommenen Protesturkunde vom 3. Sep- tember 1892 Nr. 788/92 des Protestregisters beantragt.

Der Inhaber des Wechsels und der Protesturkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 19. Januar 1894, Vorüittags {k Uhr, vor dem unterzeidhneten Gerichte, Sapiehaplag Nr. 9, Zimmer Nr. 8, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die vorbezeichneten Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der=- selben erfolgen wird.

Posen, den 12 Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[70455] Aufgebot.

Auf Antrag des Kothsassen Heinrih Urban zu Gilzum, welcher den Verlust der Schuldurkunde vom 11. Februar 1846, der zufolge der Kothhof No. ass. 15 zu Gilzum dem Rector Julius Urban zu Claus- thal als Rechtsnachfolger des Ackermanns Georg Barnstorf in Volzum wegen eines Kaufgeldrestes zu ursprünglich 6000 nebst 9% Zinsen verpfändet ist, glaubhaft Ste hat, werden die unbekannten Inhaber jener Urkunde aufgefordert, spätestens in dem damit auf Mittwoch, den L. November 1893, Vormittags 1k Uhr, bestimmten Termine ihre Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe dem Eigenthümer des ver- pfändeten Grundstücks bezw. dem Schuldner ode: dessen Nechtsnachfolgern gegenüber für kraftlos erklärt werden wird.

Schöppenstedt, den 17. Februar 1893.

Herzogliches Amtsgericht. Glindemann.

[5245]

Aufgebot. Betreff : Amortisirung einex Hypothek. / Auf Antrag des untengenannten Folienbesitzers Josef Dorner in Lindforst ergeht an alle die- jenigen, welche an die untenbezeichnete Hypothekforderung cin Recht zu haben glauben, die Aufforderung, dasselbe beim unterfertigten Gerichte innerhalb 6 Monate, spätestens im Aufgebotstermine, welcher auf Samstag, deu 28, Oktober 1898, Vorm. 9 Uhr, dahier anberaumt wird, anzumelden, widrigen- falls diese Forderung für erloschen erklärt und im Hypothekenbuch gelöscht werden wird.

Folienbesiter. Hypothek-Gläubiger.

Dorner, Josef und f Noith, Johann Martha, Gütlersehe- Baptist, Hâäus- leute von Velling. lersfohn von

Lindforst.

Am 13. April 1893. (L. 8.)

Bezeichnung der Forderung.

Unters{chluf im Krankheitsfalle bis zur völligen Krankenko\t 4 Wochen lang unentgeltlich; ans

Datum es

Hypoth. - B. der Gemeinde.

Schwarzach Bd. Il S. 208.

Eintrags.

10. Funi

Genesung und 1834.

ohne Werths-

lag.

Kgl. Amtsgeriht Bogen. C : A (gez.) Meg. S Zur Beglaubigung: Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Bogen. (L. 8.) Shöfer, K. Secretär.

[5490] Aufgebot.

Der Rechtsanwalt und Notar Ehaus in Oschers- leben, als Bevollmächtigter der Erben der in Nord- hausen verstorbenen Ehefrau des Kaufmanns Mackensen, verwittwet Ee Willecke, Auguste Dorothee, geb. Wesche, hat das Aufgebot der loco obligationis ausgefertigten Kaufverhandlungen vom 17./30. April und 10./27. Oktober 1860 beantragt, Inhalts deren für die 2c. Mackensen auf das Grund- sttüd No. ass. 372 am Markt hieselbst Band IV. Blatt 70 des Grundbuchs von Helmstedt eine NRestkaufgeld-Hypothek von 1000 Thaler eingetragen ist. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. November 1898, Vormittags O0 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte an- zumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Helmstedt, den 15. April 1893.

Herzogliches Amtsgericht. (gez.) Kruse. Beglaubigt: Zimmermann, Gerichts\hreiber Herzogl. Amtsgerichts.

[18878] Das Königliche Agent Laufen hat mit Be- {luß vom 13. dieses Monats folgendes Aufgebot erlassen :

il dem Anwesen der Gütlerseheleute Gregor und Elisabeth Samberger Haus Nummer 38 in Mayer-

| hofen, Gemeinde Triebenbach, ist im dieégerihtlihen

Hypothekenbuche für Triebendah Band 111. Seite 30 an I1. Stelle seit dem 1. März 1834 für das dem Vorbesißer des Anwesens Haus Nr. 38 Andreas Sei- wald ausgeantwortete Vermögen des am 26. Februar 1834 für verschollen erklärten Gütlerssohnes Michael Seiwald von Höfen, eine Caution von 428 4 57 „H eingetragen. S

Auf Antrag des Gütlers Matthäus Hainz von Mayerhofen, als Curator des wegen Vershwendung unter Curatel gestellten Gütlers Gregor Samberger, und der Ehefrau des letzteren, Elisabeth Samberger von Mayerhofen, als Besißer der Pfandobjecte, er- geht hiermit an alle diejenigen, welche auf obtge Forderung ein Recht zu haben glauben, gemäß § 82 des Hypothekengeseßes und beziehungsweise Art. 123 Ziff. 3 des Ausführungsgeseßes zur Reichs - Civil- Prozeß- und Konkurs-Drdnung die Aufforderung, ihre Ansprüche und Rechte binnen 6 fechs Monaten bei diesfeitigem Gerichte, spätestens aber in dem am Samstag, den 20. Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, im dicsgerichtlichen Sißzungs- saale stattfindenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die rp für erloschen erklärt und im Hypothekenbuche gelös{cht werden würde.

Laufen, den 16. Juni 1893.

Gerichtsschreiberei des K. Amtsgerichts Laufen.

Der K. Secretär: (L. 8.) Lehner.