1912 / 209 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Sep 1912 18:00:01 GMT) scan diff

bei den gesteigerten Wohnungs- und Nahrungsmittelpreisen auch bei großer Sparsamfeit kaum mebr für einen Monat ausreichen. Besonders ist darauf zu achten, daß bezüglich der Beurlaubungs- und Stellvertretungsverhältnisse sowie darüber, wer die Kosten für die Stellvertretung trägt, keinerlei Zweifel bestehen bleiben.

Die Lebensläufe, Zeugnisse 2c. sind von jedem Bewerber zu einem besonderen Hefte vereinigt vorzulegen.

In Spalte „Bemerkungen“ auf frühere Nachweisungen, Berichte, den Begleitberiht und der Meldung beiliegende Zeugnisse 2c. zu verweisen, ist unzulässig. Die genannte Spalte ist der Uebersicht entsprechend kurz und bestimmt auszufüllen.

(Unterschrift.) An die Königlichen Regierungen und das Königliche Provinzialschulkollegium hier.

Abschrift erhält das Königliche Provinzialschulkollegium zur Nachricht und gleihmäßigen weiteren Veranlassung be- züglih der zu seinem Geschäftskreise gehörigen Unterrichts- anstalten.

Wiederholt bemerke ih, daß es in wünscht ist, eine größere Zahl mwissenschaftlicher welche für die Erteilung des Turnunterrihts geeignet find, durch Teilnahme an dem Kursus dafür ordnungs- mäßig zu befähigen. Was die Lehrerseminare betrifft, so mache ih von neuem darauf aufmerksam, daß ein gedeihliches Fortschreiten der gegenwärtig allgemein als notwendig an- erfannten, auf Steigerung der Volkskraft durch stärkere Be- tonung gesunder Leibesübungen gerichteten Bestrebungen zu einem wesentlihen Teile mit von einer zweckentsprehenden Ausbildung der angehenden Lehrer abhängig ist. Diese sollen nicht bloß selbst gern und mit dem beabsichtigten Erfolge turnen, spielen, s{wimmen usw., sondern au befähigt werden, anregenden Unterricht in solchen Leibes- übungen zu erteilen. Soll dieses Ziel im Seminar erreicht werden, so muß schon den Präparanden dur einen ihrer Eigenart angepaßten, frischen und planmäßigen Unterricht ein bestimmtes Maß von Fertigkeit angeeignet und besonders auch Freude an gesunder förperlicher Betätigung in ihnen ge- weckt werden. Hierzu ist es notwendig, daß niht nur in den Lehrerseminaren, sondern auch in den Präparandenanstalten der Turnunterriht überall von Lehrern erteilt wird, welche dazu besonders vorgebildet und befähigt sind. Schließlih mache ich darauf aufmerksam, daß der Aufenthalt an der Landesturn- anstalt strebsamen Lehrern mannigfache Gelegenheit zur Fort- bildung auch auf anderen Gebieten gibt.

Berlin, den 16. August 1912.

Der Minister der geistlihen und Unterrichtsangelegenheiten. Jn Vertretung : Naumann. An die Königlichen Provinzialschulkollegien (auch Berlin).

hohem Maße er- Lehrer,

Dem Oberregierungsrat Lambeck ist die Stel Abieilungsdirigenten bei dem Provinzialschulkollegium ü übertragen worden.

Dem akademischen Gutspächter Friedrih Wilheln in Klein Schönwalde, Kreis Greifswald, ift der Chara

Königliher Oberamtmann beigelegt worden. ¿ , f é

Finanzministerium.

Dem Oberregierungsrat Hellmund is die Stelle des Oberregierungsrats für die allgemeine Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern bei der Oberzolldirektion in Münster verliehen worden.

Der Regierungsrat Michael in Cassel ist als Mitglied an die Oberzolldirektion in Stettin verseßt worden.

Verseßt sind: der Katasterkontrolleur Grußdorf von Greifenhagen nah Rüdesheim, der Katastersetretär, Steuer- inspeftor Propping von Minden als Katasterkontrolleur nach LUnburag a. d. Lau Und Dex Katasterkontrolleur, Steuer- inspeftor Loewen von Rüdesheim als Katastersekretär nach Minden.

Bestellt ist: der Katasterlandmesser Granzow Katasterkontrolleur in Greifenhagen.

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Belanntmaqun a

Gemäß 8 46 des Kommunalabgabengesezes vom 14. Juli 1893 (Geseßsammlung Seite 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, daß der im laufenden Steuerjahre zu den Kommunal- abgaben einschäßbare Reinertrag des Unternehmens der Ahaus- Enscheder Eisenbahngesellschaft zu Ahaus aus dem Betriebsjahre 1911 von der im preußischen Staatsgebiete be- legenen cke Ahaus—Landesgrenze 40903 #4 26 F beträgt.

Münster (Westf.), den 29. August 1912.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Richard.

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Vetanunutmaqmung. 3 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Juli S. 152) wird hierdurch bekannt gemacht, daß das fteuerpflihtige Reineinfommen der Lausißer Eisenbahn- gesellshaft aus dem Betriebsjahre 1911/12 auf 265 980 Mark, / ¿weibundertfünfundsehzigtausendneunhundertachtzig ugust 1912.

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e Eisenbahnkommifssar.

Reichsschaßzamts,

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Nichfamfliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 2. September 1912.

Am Sonnabend, Abends 7 Uhr, fand im Weißen Saale des hiesigen Königlichen Schlosses die Festtafel für die Provinz Bran denburg statt. Während des Mahles brachte Seine Majestät der Kaiser und König einen Trinkspruch aus, der, „W. T. B.“ zufolge, den nachstehenden Wortlaut

atte:

/ Meine Herren von der Provinz Brandenburg!

Die großen Herbstübungen und Besichtigungen des Garde- und dritten Armeckorps geben Mir erwünschten Anlaß, die Vertreter der Provinz Brandenburg und der Neichshauptstadt wieder einmal um Mich zu versammeln. Seien Sie, zugleih im Namen Ihrer Majestät der Kaiserin und Königin, herzlich begrüßt und willkommen gehäßen in dem Schloß Meiner Väter, auf dem Grund und Boden der ersten Kurfürstlihen Hohenzollernburg.

Ich hoffe, Sie sind gern und leiten Herzens gekommen und nickt wie jene Abgeordneten der Mark zu Kaisec Sigismund mit be- gründeten Klagen und Bitten um dur&greifende Abhilfe. Denn Ich meine, wir können mit den heutigen Nerbältnissen trcß der Unvoll- fommenbeiten, die nun einmal allem Irdisen anhaften, zufrieden sein. Vor feindliGßem Üebermut und friegerischen Vecberfällen durch ein \chlagfertiges Heer und eine wachsende Flotte geschüßtt, kann fn unserem geordneten Staatswesen der Landmann seinen Aer bestellen, der Kaufmann, Fabrikant und Handwerker seinem Gefs(äfte nawgehen und der Arbeiter feines wohlverdienten Lohnes gewiß sein; fie alle können ih der Früchte iße Arbeit und der Gaben unserer Kultur erfreuen. Wer aber glaubt Grund zu Klagen zu haben, oder wer neue Kraft und Freudigkeit zu weiterer Arbeit sei es für den eigenen Herd, sei es für das Gesamtwohl sucht, der mahe mit Mir bin und wieder auf seinem Wege halt und \{aue zurück auf die Zeiten, wo es nit so wie jet in unserem Vaterlande aussah. Zu folhem Rüdblick bietet das Jahr 1912 mit seinen Gedenktagen gute Gelegenheit. Ist es doch 500 Jahre her, daß Burggraf Friedrich VT. von Nürnberg seinen weltgeshihtlihen Zug in die Mark unternahm, um auf Geheiß seines Kaiserlichen Herrn zunächst als Verweser wieder Ordnung in die durch-Æyennuß und Willkür verfahrenen BVerhält- nisse zu bringen und die Mark vor dem Untergange zu retten. Wahr- lih eine Aufgabe, deren Lfung nur einer Manne anvertraut werden konnte, der, wie Friedri, klug, gerecht, energisch und zielbewußt war und sich in Treue zu Kaiser und Reich bewährt hatte. Wie er die ibm von der Vorsehung zugewiesene Mission erfüllt, und welche Be- deutung der erste Fußtapfe eines Hohenzollern auf märkisGem Boden für unser Land hatte, das tritt uns heute flar vor Augen, wenn wir auf die GesGichte des brandenburg - preußishen Staats und des Deutschen Reichs blicken, deren gemeinsames Fundament fest auf märkishem Boden steht. Markgraf Friedri aber, wie die nach ihm fommenden Herocn seines Geschlechts hätten ihre segentreihen Leben8-

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inen, bâtten sie niht ihre

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wunden, mit Gui und Blut

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tellt, die; wie die märkischen

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Mannen, wenn König und

Vaterland rufen, als erne ny ¡ac nit weithin s{hallendem „Hie

guet Brandenburg allewege“. Daß folche Männer Mir stets und

Meinem Hause erstehen mögen, und daß der märkishen Eichen, der

märkis@en Kiefern und des märkishen Sandes nie alle werden möge,

darauf leere Ich Mein Glas. Es lebe die Provinz Brandenburg ! Hurra! Hurra! Hurra!

Nach der Tafel hielten die Majestäten Cercle.

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Der Oberpräsident der Provinz Brandenburg, Wirklicher Geheimer Rat von Conrad bringt im Allerhöchsten Auftrage nachstehenden Dankerlaß Seiner Majestät des Kaisers und Königs zur öffentlihen Kenntnis:

An dem aus Anlaß der großen Parade des Gardekorps und des ITI. Armeekorps am gestrigen Tage auf dem Tempelhofer Felde statt- gehabten Feldgottesdienste haben zu Mciner Freute Zehntaufeyde ehe- maliger Krieger und eine große Zabl von Angehörigen der Sanitäts- folonnen aus dem ganzen Bereich der Provinz Brandenburg teilgenommen, sodaß Ih nah der Feter eine imposante Heerschau über diese Armee im Bürgerkleide abhalten konnte. Mit Wohlgefallen hat dabei Mei Auge auf den Reihen so vieler alten gerubt, die in mustergültiger Haltung aufmarschiert waren, um Mir ihre Hul-

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E E digung darzubringen und Mir zu zeigen, wie in thren Vereinigungen die Treue zum Krieasherrn und zum Throne und echte Kameradschaft allen Beteiligten auch bk er

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gepflegt wird.

für die Beweise liebevoller Anhänglichkeit, die Mir dei dies

Gelegenheit entgegengebraht sind, Meinen wärmsten Dank

zusprechen. Ich beauftrage Sie, die weitere BekanntmaŸhung soglei

zu veranlassen. Berlin, den 2.

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September 1912. Wilhelm R. An den Oberpräsidenten der Provinz Brandenburg.

Heute vormittag nahm Seine Majestät der Kaiser und König auf dem Tempelhofer Feld die Parade über das Gardekorps und das Ill. Armeekforps ab. Der Narade wohnten, „W. T. B.“ zufolge, auch Jhre Majestät die Kaiserin und Königin, die in Berlin anwesenden Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses, Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und der Prinz Leopold von Bayern, Seine Hoheit der Erbprinz von Sachsen-Meiningen, der Fürst zu Fürstenberg, die Militärbevollmächtigten und die fremdherrlihen Offiziere, unter ihnen der amerikanische Generalmajor Leonard Wood und der amerikanische Hauptmann Mc. Coy, ferner die Generalfeldmarschälle Graf von Haeseler und Freiherr von der Golz, der Kriegsminister, der Chef des Generalstabs der Armee und die Herren des Hauptquartiers bei. Nach dem Schluß der Truppenschau hielt Seine Majestät der Kaiser und König Kritik ab und geleitete dann die Fahnen

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und Standarten nah dem Königlichen Schlosse.

Viehseuchengeseß vom 26. Juni 1909 durch die Kaiserlihe Verordnung vom 29. März 1912 mit dem 1. Mai d. Js. in Kraft geseßt worden ist, it eine 1m Kaiserlichen Gesundheitsamt bearbeitete „Gemeinfaßliche Belehrung über die nach dem genannten Gesfeße der Anzeigepflicht unterliegenden Tierkrankheiten herausgegeben worden. Sie enthält Angaben über das Wesen und ‘die Weiterverbreitung der einzelnen Viehseuchen, die Krankheitsmerkmale an den lebenden sowie an den toten Tieren, Erläuterungen über die Anzeigepflicht und die vor polizeilihem Einschreiten zu treffenden Maßnahmen sowie Belehrungen über die Verhütung von Seuchenein- \chleppungen, über die Uebertragbarkeit von Tierseuchen auf den Menschen und über das Jn ahren Sameit ein folhes bei einzelnen Tierseuhen in Fr diese Be- lehrung wird dem Tierbesißer eben, fich über die wichtigsten Kennzeichen : cht unter- liegenden Tierseuhen und dar ié, was er beim Ausbruch oder beim L ahts einer solhen Seuche zu tun hat. j

Die „Gemeinfaßlihe Be Buchhandek (Verlagsfirma Julius Springe n und zum Preise von 25 5 für das Stüc. z:. --

Nachdem das

Der Großherzoglih hessishe Gesandte Freiherr von Biegeleben ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder übernommen.

Der Königlich bulgarische Gesandte Guéchow hat Berlin verlassen. Während seiner Abwesenheit führt der erste Legations- sekretär Nestoroff die Geschäfte der Gesandtschaft.

Bayern.

Jhre Königliche Hoheit die regierende Groß- herzogin Marie Adelheid von Luxemburg, die vor einigen Tagen zum Besuch ihrer Tante, der Herzogin Kark Theodor in Possenhofen eingetroffen ist, stattete, E Mas zufolge, am Sonnabend Seiner Königlichen Hoheit dem Prinz-Regenten in Hohenshwangau in Begleitung ihres Oheims, des Herzogs Miguel von Braganza einen offiziellen Besuch ab. Nach einem Frühstück beim Prinz-Regenten tehrte die Großherzogin nah Possenhofen zurü.

Türkei.

Die Frage der Bewaffnung der Albanesen wurde, wie „W. T. B.“ aus Konstantinopel meldet, in der Weise ge- regelt, daß die Regierung die Verpflichtung übernahm, in den erponierten Städten Albaniens Waffenniederlagen zu errichten, wo die Waffen aufbewahrt werden sollen, um nötigenfalls unter die Albanesen verteilt zu werden. Das Waffentragen wird nur denjenigen erlaubt, die die Waffen zur Verteidigung. der Reichsgrenze oder zur Ausübung ihres Berufs brauchen.

Jn einem halbamtlichen Communiqué über das Ergebnis der Untersuchung der Ereignisse in Kotschana wird zugegeben, daß „einige niht festgestellte Soldaten mehrere Bulgaren geschlagen haben, dagegen die Beteiligung von Polizisten an den Angriffen in Abrede gestellt. Eine Plünderung habe tatsächlih stattgefunden, ihre Urheber sei aber unmöglich festzustellen. Jnfolge der Bombenexplosionen seien 26 Per- sonen umgekommen, darunter 19 Bulgaren. Einundzwanzig Personen jeien während der Tumulte getötet, dreißig Moham- medaner und fünfzehn Bulgaren verwundet worden. Sechzehn Personen seien als mutmaßlihe Urheber der Anschläge und der Morde verhaftet.

Nach einer vorgestern in Samos abgehaltenen lärmenden Versammlung wurde, wie „W. T. B.“ meldet, den Konsuln der Shuzmächte ein Antrag zugestellt, der den Abzug der türkishen Truppen und eine Revision der Verfassung verlangt. Gendarmen, die einschreiten wollten, wurden entwaffnet und zwei von ihnen verwundet. Der russishe Konsul hat in Aus- icht gestellt, daß die türkishen Truppen die Jnsel verlassen würden, sobald eine einheimishe Gendarmerie in Samos ge- bildet sein werde. Unter den Einwohnern von Samos herrscht die größte Erregung.

Serbien,

Gestern vormittag fand in Belgrad eine vom patriotischen Verein „Nationale Verteidigung“ einberufene Volksver- sammlung statt, an der mehr als 3000 Bürger und viele Offiziere teilnahmen. Nachdem mehrere kriegerische Reden ge- halten worden waren, nahm die Versammlung, „W. T. B.“ zufolge, eine Resolution an, in der die Regierung zu energischsten Schritten gegen eine weitere Ausrottung serbischen Volkes und zur Erwirkung einer Genugtuung die Opfer von Sienißza und Bielopolje aufgefordert wird. Unter den Rufen „Krieg der Türkei“ zerstreute ih die Ver-

sammlung. Lífrika.

Vom italienish-türkishen Kriegsschauplaßz be- richtet die „Agenzia Stefani“ aus Misratah vom 30. Auguit : Heute früh hat der Feind, während er die Befestigungswerkte der Jtaliener angriff, den Versuh gemacht, die Karawanen der Jtaliener, welhe von Misratah nach der italienischen Operationsbasis und zurück zogen, aufzuheben. Die italienischen Truppen, welche die Karawanen geleiteten, s{chlugen nach heftigem Kampf die Feinde zurück und brachten ihnen er- hebliche Verluste bei. Die Feinde haiten über hundert Tote und Verwundete, die Jtaliener einen Toten und zehn Ver- wundete.

Aus Marokko liegen vom 1. September folgende Nach- rihten vor: Der französishe Oberst Mangin wies am 99. August bei Bergern den Angriff eines Bruders des Prätendenten El Hiba nah Süden zurück und brach am 30. August in nordwestlicher Richtung nah Huam auf. Die Stäznme Uled bu Beker und Rehamna haben sich Mangin unterworfen.

Nach einem telegraphischen Bericht des spanischen Obersten Silvestre aus Elkfsar zog dieser auf roiederholtes Bitten der Stämme, NRaisuli an der gewaltsamen Eintreibung von Steuern zu hindern, mit einer gemishten Kolonne aus und traf bei Uledbraiza auf eine Mahalla Raisulis, die die Kolonne mit

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Gewehrfeuer empfing, si dann aber zerstreute und 57 Z

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Gewehre und mehrere Stück Vieh zurückließ. Der Gum nus Elksar hatte zwei Tote und zwei Verwundete. Die Spanier hatten feine Verluste. Die Kolonne kehrte darauf mit dem

pon der Mahalla zurückgelassenen Material nah Elksar zurü.

Koloniales.

Festnahme und Tod des lezten Rebellenführers aus dem Aufstande in Deutsch Ostafrika von 1905. Der Gouverneur berichtet, daß es der Militärstation Jringa Mat dieses Jahres gelungen ift, den leßten der NRebellenführer m Bezirk Iringa aus dem Aufstand von 1905, namens Sakaota- angu, der bisher vergebliß gesucht wurde, zu verhaften. Safkaotawangy, der sich in vershiedenen Bezirken unter xechselnden Namen aufhielt, wurde durch seinen eigenen leffen, den Askari Marambira, festgenommen. Es darf ies als ein erfreulidbes Zeichen dafür angesehen werden, wie die sfaris ibre Zugebörtgkeit zur Regierung auffassen. Das sofort gegen afaotawangu eingeleitete Verfahren konnte niht zu Ende geführt erden, da der in hohem Alter stehende Nebell bereits am 23. Mat . I. starb. In einem vorher aufgenommenen Protokoll hat er jedo ine gesamte Tätigkeit beim Aufstand zugegeben; er war u. a. bei em Ueberfall und der Niedermeßlung der Kolonne des Sudanesen- ffiziters Mursal Effendi beteiligt. (Deutshes Kolonialblatt.)

Die Einnahmen der Landesbahnen von ü dwestafrika haben, nach einer Mitteilung des „Deutschen ‘olontalblatts“, im Avril rund 675000 #4 und im Mai rund 48 000 M betragen. Landesbahnen find, d. bh. im Eigentum des kandes stehend, jeßt alle dem ¿ffentliten Verkehr dienenden Bahnen pit rund 2100 km Gefamtlänge.

Deutsch-

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Statiftik und Volkswirtschaft,

Zur Arbeiterbewegung.

In Köntgsberg i. Pr. feiern, wie die „Köln. Ztg.“ erfährt, e Rammer und Arbeiter imStraßenbaugewerbe. Obwohl h diesem Jahr s{chon eine 15 °/ige Lohnzulage für die Stunde ge- ährt worden war und die Innung eine weitere Zulage von 5% ewilligen wollte, beharren die Autständigen auf ibrer weitergehenden d E i _ Wie die „Tilsüer Zeitung“ meldet, sind beute früh auf sämtlichen

lsiter Schneidemühlen die im Transportarbeiterverband

anisierten Arbeiter în den Ausstand getreten. Der Ausstand It sich auch auf die Maschinisten und Hetzer sowie die fchneidem üller ausgedehnt. Die Zahl der Ausständigen beträgt swa neunhundert. Die Betriebe liegen |till. | In Letpzig sind, wie der „Nh.-Westf. Ztg." gemeldet wird, die ¡lektromonteure in eine Lohnbêwegung eingetreten. Sie fordern en Stundenlohn von 75 s.

|, Der Ausstand auf den Kammgarnwerken „La Verbvié- Bt} 572 f & f L S: P Ä

E bs ist, der „Köln. Ztg.“ zufolge, beendet. (Vgl.

| (Weitere „Statistishe Nachrichten" #. i. d, Ersten Beilage.)

| Kunst und Wissenschaft.

j Zu der Mitteilung eines auswärtigen Blattes, die wissenschaft- he Kommission, welche die Beobahtungen Amundsens untersudt be . festgestellt, daß Amundsen den Südpol nicht erreicht habe, bdern eine viertel Meile von ibm entfernt geblieben sei, erklärt ork Telegrambyran, der Professor der Matkematik Alexander f Amundsens Beobachtungen durchsehe, habe vor einiger Zeit cinem fatte gegenüber geäußert, es liege die Möglichkeit vor, daß die telle, an der Amundsen die Flagge hißte, ungefähr eine viertel File vom Südpol entfernt fei. Amundsen sei indessen am Südpol spesen, da er, wie seine Beobachtungen ergeben, weite Strecken nah fn Nichtungen bin zurücgelegt habe. Außerdem ist das Ergebnis pfesjor Alexanders niht endgültig, sondern nur vorläufig. Die bdgültige Nachprüfung der Beobachtungen Amundsens ist noch nit deschlossen. : Literatur.

y Die „Deutsche Rundschau“ eröffnet ihr Septemberhbeft | den Shlußkapiteln des ersten Teils des histo:ishen Romans ephana Schwertner* von E. von Handel-Mazzetti. Der zweite Y des Werkes wird im Januarheft zu e:ischeinen beginnen. erdem entbält das Septemberheft einen Aufsaß des Hallenser lorikers Nichard Fester über Goethe und die französise Revo- pn. Seine Eindrücke vom tripolitanishen Kriegéschauplaß gibt atholishe Geistlihe Graf Vay von Vaya und zu Luskod nebst ben volksfundlihen Mitteilungen wieder. Die von dem Archivar i Crnst Salzer veröffentli{ten ungedruckten Briefe von Geny und Aternih aus den Jahren 1803—1813 werden fortgeseßt. Profefsor Y Georg Zimmermann beendet seine Studien über die Künstler- Eten nah Italien im Zeitalter des Nubens. Im Anschluß an eine oner Aus|tellung behandelt Paul Schubring die in englishem B befindlie italienische Nenaissanceplastik; über das junge Deutsch- d schreibt Oskar Walzel, über neuere Belletristik Bruno Hake und bert Stegemann. :

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L Land- und Forsftwirtschaft,

WŒrnteergebnisse und Getreidehandel in Rußland.

as Kaiserliche Generalkonsulat in Odessa berihtet unterm lugust: Während man noch vor etwa 10 Tagen in Odessa das t{schnittsergebnis der Ernte Südrußlands als gut mittel ein- Ben ¿u dürfen glaubte, sind inzwischen aus dem Innern des Landes Jo vielen Seiten enttäuschende Nachrichten eingetroffen, daß diese ung stark eingeschränkt werden muß. Das bisherige günstige ti gründete sich in der Hauptsache auf die gute äußere Beschaffen- bon Stroh und Achren Die fast überall und noch bis in die S Zeit eingetretenen starken Negenfälle sollen nun aber viel größeren en getan baben, als man ursvyrünglih annahm. Es muß daher f gerechnet werden, daß, vom Kaukasus etwa abgesehen, in Süd- and die Ernte erbeblich unter mittel oder do jedenfalls nicht T als mittel ausfällt. Sie ist zwar reich an Stroh, aber arm an fern; auch sollen sih viele taube Körner zeigen. Die Zufuhren am Schwarzen Meer bisher in allen Getreidearten sebr gering ben. Auch in anderen Ländern soll man beim Drusch ähnlich Südrußland cnttäushende Erfahrungen maten. pn Weizen soll Nordamerika das einzige Land sein, das gute täten anbietet. In Odessa ist das Angebot sehr klein und besteht Wu s[chließlich in geringeren Qualitäten; die Ulfka-Ernte war Mt. Für Noggen zeigte sih hier namentlich von Deutschland ebhafte Kauflust, einige größere Partien alter Ernte wurden zu den Preisen aus dem Markt genommen. Die kleinen Zufuhren ¡Ernte verhinderten größere Umsäße. Für Gerste waren Lise s{chwankend, die Nachfrage aber anhaltend lebhafter. Die 7 Zufuhren genügen nicht dem Bedarf, der ih in den t ggen t steigerte und nur zu höheren Preisen be- E werden founte. In Gerste ist viel weniger wie im Vor- l iat worden. SuUdrußland verkauft nur verfügbare f rend das Ausland täglich vergebens Gebote au für spätere e macht. Das Ausland hat nämli größere Posten Gerste its der günstigen Ernteberichte vorverkauft und sieht sich jetzt lt, mit großen Verlusten zu decken. Ueber Mais lauten die

Berichte günstig, aber größere Wäzme ist notwendig, damit der Mais auch zurzeit reif werden kann. Die ruffishe Zurückhaltung bei Ver- käufen in altem Mais maht si jeßt bezahlt. Erst jezt bei tägli steigenden Preisen kommen die alten Vorräte langsam auf den Markt. Hafer ist auf dem Felde viex ausgelaufen. In Leinsaat ist die Ernte kleiner als erwartet. In Raps ist infolge der Ungunst des Wetters trockene Ware feHr selten. Die Preise sind stark Gia

ite Preise der Odessaer Börse am 24. August d. © re wie folgt, angegeben, und zwar : E E fima . 108—126 Kop. E . 108—123 | Gerite . 86G—96 Ca Mais L: 2A | Tur E fer 8SZ—95 frei an Bord. at 25 ola s 205 Die Verschiffungen von Odessa und Cher e im Berichtsmonat : E [on Lteuges n «E SOOO0O: Pud; Roggen . . ——. O E s 2 500000 , 1000000 betrugen im Berichtsmonat frei an Bord für: Suden O 2E 117 Kop. M L 81 Kotoskuchen in Säcken Singapore . . . 94 Ceylonkuchen in Säcken . e 115 In den Fratea muitew tnfelze anbcliènd keiner 3,

E n mußtcn infolge anhaltend kleiner Zufuhren die schon vorhandenen Dampfer Éleine Konzessionen maten, Zu gren neue ankommende Dampfer volle Frahtraten verlangten. Als Fracht- lâße von VDdessa und Cherson werden notiert: ed E

Roggen . 83Z—93 Navison. «. - 120 | E Im Oelkuchenmarkt war das Geschäft gering. Die Preise Ravifonkuchen, hydrauklis{ (Lose) E 65 Ravifonbauernkuchen (lose) . 72 Endo U Antwerpen, Hamburg, Weser .

. . .

Ernteaussichten in Dänemark.

Der Kaise:lihe Generalkonsul in Kopenhagen unterm 28. August : Das anhaltend regnerishe Wetter der letzten Wochen beginnt bei den Landleuten Besorgnis wegen des Ausfalls der Ernte zu erregen. Zu Anfang der Erntezeit erwartete man eine gute, teilweise sogar eine recht gute Ernte, aber der andauernde Negen bat nicht nur die Erntearbeiten außerordentlich verzögert, sovdern auch die Beschaffenheit des Getreides mehr oder weniger verringert. Die Berichte aus den einzelnen Landesteilen lauten zwar verschieden, einige sprechen fi mehr, andere weniger hoffnungs- voll aus, aber im ganzen muß Do angenommen twerden, daß viele Landleute bereits aroße Verlufte erlitten haben und daß der baldige Eintritt trockenen Wetters mit SeHrsuht erwartet wird. Sollte aber das Wetter ih jeßt zum Besseren wenden, dürfte fh tmmer noch

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eine gute Mittelernte erzielen laffen.

berichtet

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. Sag

Das Kaiserlile Gesundheitsamt meldet d Erl sf

i | ze Gesundheit8an as Erlöschen der Maul- und Klauenseuche von den Shlahtviehhöfen in München und Nürnberg am 29. August d. J.

a a pes ng in Jerusalem bat sich ein S tee zur Aufga e gemecht, dem außer bervörragenden Vertretern der wissenshaftlihen Forschung Bevollmächtigte der im heiligen Lande interessierten religiösen Körperschaften angehören. Das Komitee bat unter Führung von Professor Dr. Mühlens vom tropenhygienischen Institut in Hamburg zunächst eine Vorerpedition nah Serusalen entsandt, um über Art und Auftreten der dortigen Fieberfrankbeiten wissenshaftlihe Feststellungen vorzunehmen. Die Arbeitss\tätte be- findet sich in der Kaiserin Auguste Viktortia-Stiftung auf dem Oelberg.

…_ Die Errichtung einer M ittelstandsheilstätte hat das Note Kreuz beslofsen. Es ist für weibliche Angebörige dec dur) das neue Angestellkenversi@erungS8gefcß versicherten Mittelstandskreise bestimmt. Zu den Neubauten \foll am 15. September, dem zehn- jährigen Stiftungsfest der Heilstätten und Berufs\chulen vom Noten Kreuz in Hohenlychen, der Grundstein gelegt werden. Mit den An- stalten wird au eine Shule zur Ausbildung der weiblihen Ju zend im Helferinnen- und Schwesterndienst behufs Ablegung der staatlichen Prüfung verbunden werden. s i

VerkeHrEtvesen.

Die Verwaltung der Leuchttürme des Schwarzen Meeres meldet daß in den Dardanelleu durch Sturm losgerissene Kontakt- minen s{chwimmen und nah Süden getrieben werden.

, Die Interstate Commerce CommissioninWashington hat die Entscheidung über eine allgemeine Erhöhung der Fra t- aten auf den transkontinentalen Eisenbahnen, die na einem Vorschlage dieser Bahnen am 2. September in Kraft treten sollte, bi3 zum 31. Dezember h inausges{choben.

In Efkuja (Deutsch Südwestafrika), am oberen Laufe des s (S I 1 ej, es s{warzen Nossob ¿wischen Okahandia und Gobabis, ist am L Juli D O bia eee deren Tätigkeit sih auf die

nnahme und Ausgabe von gewöhnlichen und eingeschriebe Brief- sendungen erstreckt. x s Rd 582 atte

Verdingungen.

(Die näheren Angaben fiber Verdingungen, die beim ihs- 1 Staatsanzeiger“ ausliegen, können in a Wochenta E O Sxpedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.) Italien. _ Eeneraldirektion des Königlichen Arsenals in Nea pel und glei- zeitig diejenige in Spezia. 16. September 1912, Vormittags 11 Uhr: Lieferung von Kupferrohren im Werte von 40 000 Lire. Sicherheitsleistung 4000 Lire. Offerten bis 15. September 1912. Näheres in italienisher Sprahe beim „Reichsanzeiger“. L Generaldirektion des Königlihßen Marinearsenals in Venedig und _gleichzeitig diejentgen in Spezia, Neapel und Taranto. 16. September 1912, Vormittags 11 Uhr: Verkauf von 40 000 kg alter Bronze in 2 Losen im Gesamtrwerte von 40 000 L. Vorläufige Series Tae 1e bobs S P 20 9/9 der Zushlagssumme. rten bis 15. September 2. ähe itali er S R e. jeres in italienisher Sprache . Belgien. Lastenhefte können, wenn nichts anderes vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüffel, Nue des Augustins 15, bezogen werden. __ 27. September 1912, 1} Uhr. Eôtel de ville in Brüssel: Lieferung von 2100 gußeisernen Röhren für die Gasverwaltung, etwa 576 000 kg, 3 Lose. Sicherheitsleistung 6000 Fr. Lastenheft 1 Fr. Plâne 1 Fr., zu beziehen vom Bureau de comptabilité, Rue du

2.2 ftober 1912, 12 Ubr. Rue Dugquesnoy: Neu Fichten- oder Tany

r. Salle de la Madeleine in Brüssel, dingung der Ls von Pfäblen aus j l T7ur den Gleisbau und Signaldienst de Staatëbahnen. 5 Le Sicherheitsleistung 750 Fr. Speialadis Nr. 242. Eingeschriebene Angebote zum 28. September

2. Oktober 1912, 12 Ukr. Ebenda: Lieferung von Platten aus weißem Eichen- oder Jarrahholz für die Staatsbahn: 1 Sorte : 1 Million Stück, Größe: 250,140,6 mm, 20 Lose. 2. Sorte: 600 000 Stúck, Größe: 170,140,10 mm, 12 Lose. Sicherheitsleistung für jedes Los 250 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 28. Sevtemker,

Demnächst. Börse in Brüssel: Lieferung von Ausrüstungs- gegenständen für Personenwagen der Staatsbahn. 42 Lose. gs

Numönten.

Krieg8ministerium, Heereswerkstätte (Arsenalul arr Bukarest. 10./23. September 1912: Ueferung ton 92 000 K in Blôcken für Kugeln, 570 kg Bleibänder von 19 08 m7 Bleibänder von 18 1,5 mm. Das Bedingungsbeft und näher gaben find bei der genannten We:kstätte erhältlich. S

Theater und Musik, Königliches Opernhaus.

Seftern abend um 8 Uhr fand auf Allerhö&sten Besehl Pa vorstellung im Königlichen Opernhause statt. Gegeben 1 Lauffs Festspiel „Der große König“, mit der Musik von Kri. dri dem Großen. Die Generalität des Gardekorps und des III. Armee- orps war, zablreih ershienea. In den oberen Rängen sah man „W. Z. D.* zufolge Unteroffiziere und Mannschaften der beiden Ko1ps das Parkett war fast ganz von Offizieren gefüllt. Fn der aroßen Hof- [oge erschienen, vom Generalintendanten Grafen von Hülsen-Hacseler und dem Oberhofmarshall Grafen zu Eulenburg geleitet, Ihre Kaiserlichen und Königlichen Majestäten und der gesanite Dof. An der Logenbrüstung nahmen mit den Majestäten Plat Fire Königlichen Hoheiten der Prinz Leopold bon Dayern und die Prinzessin Eitel-Friedrich neben Ihrer Maiestät der Kaiserin und Königin, Ihre Königlichen Hoheiten die Kronprinzessin von Griechenland und die Prinzessin Griedrich Karl von Hessen sowie Seine Hoheit der Erb- prinz von Sachsen-Meiningen neben Seiner Majestät dem Katser und König. Bei dem lebenden Bild „Hohenfriedberg“ erboben sih wie immer die Majestäten von ihren Pläßen und alle Anwesenden Se ihrem Beispiel. Nach der Vorstellung hielten die Majestäten

Le

Lessingtheater.

Das Lessingtheater brate am Sonnabend eine Neueinstudierung von Ern s Hardts erfolgreihem Drama „Tantris der Narr“ die troß guter Einzelheiten niht dazu imstande war, den E!ndruck des ungeachtet seiner unleugbaren dichterishen Schönheiten viele innerlihe Unwahrscheinlichkeiten in fch tragenden Stütes ¿11 verstärken. Lina Lossen, die Nachfolgerin von Jrene Triesh in der Rolle der Isolt, wurde diesem zwiespaltigen, \hillernden, in allen weiblichen Nänken erfahrenen Frauencharakter nit voll aeredit Ihre ganze Art, die sie zu einer vortrefflichen Darstellerin der Gudrun

glaubhaft zu verkörpern. Ihr sowohl wie dem sonst gleichfalls viel- fach tünstlerisch Wertvolles bietenden Theodor 08s fehlte die Atmosphäre glüßender Sinnlichkeit, die die Dichtung als Grund- stimmung von ihren beiden Helden verlangt. Ihren Höhepunkt hatte Lina Lossen im dritten Akt in der dramatisch wirksamsten Szene des Stückes, als Tristan sich ihrc unerkannt in der Verkleidung eines Siechen nähert, um sie vor schmachvollster Entehrung zu hüten, und von ihr zurück- gestoßen wird. err Loos hingegen wirkte überzeugender und ein- dringlicher als Narr Tantris in den beiden leßten Akten. Schau- spielerisch die beste Leistung bot Hans Marr als König Marke Die Ungeheuerlihkeiten und jähen Wandlungen, die au in diesem Charakter liegen, wußte er uns zu deuten und mens{chlich nahe zu bringen. Die MNegie, die mit geringem Aufwand \timmungévolle Bühnenbilder s{chuf, hätte beim Auftreten der Siechen das allzu Grotesfe vermeiden müssen. Durch eine größere Zurückhaltung würde die Wirkung des Scauerlichen in dieser gewagtesten Szene des Stückes gesteigert werden. E :

Loos

Nestdenztheater.

Das von Richard Alexander verlassene Residenztheater eröffnete am Sonnabend unter der Litung seines Nachfolgers, des als S chau- spieler an derselben Stätte längst bekannten und geshägßten Herrn Ferry Sikla die Winterspielzeit mit einer Aufführung des dreiakttigen Schwankes „Der Herr von Nr. 19“ der auf dieser Bühne ebenfalls einheimishen Franzosen Kér oul und Barré. Der Herr von Nr. 19 ein Hotelgast, ist, wie seinerzeit Herr Pickwick, nächtlicherweise ver- sehentlih in das von einem Ehepaar bewohnte Zimmer Nr. 18 ge- raten und hat auf diese Weise die Eifersucht des Gatten erregt. Zwar ist er ihm unerkannt entkommen, aber er fühlt |ch nirgends vor dessen Nahe sicher. Auf dieser Vorausseßung bauen fh die komis@en BVerwidlungen des Stückes auf, das im übrigen weit harm- loser ist als die meisten seiner Gattung und ih in drei im ganzen furzweiligen Akten abspiell. Unter der Spielleitung Hubert Neus’, der einst selbst ein beliebter Darsteller des Nesidenztheatecre war, wirbelte die Handlung über die Bühne. Den Herrn von N, 19, die sogenannte „Aleranderrolle“ spielte Herr Treptow (bishcz am Trianontheater) gewandt und mit guter Laune. Der Direktox Fêrry Sikla gab den rachegierigen Ehemann mit starker komisher Wirkung Die Damen Reisenhofer, Cerigiolt, Edelsberg, die Herren Werner-Kahle, Frey, Meyvelt u. a. vereinigten sich mit den genannten zu flottem Zusammenspiel. In einer Nebenrolle fiel ein neues Mitglied, Julius Falkenstein, durch seine Gabe, humorvoll zu gestalten, auf. Alles in allem war es ein sehr freundliher Erfolg. / i

Im Königlichen Opernhause wird „Der Rosenkavalier" wiederholt. Die Damen Deleta, Herren Mang und Bachmann sind in den len Fräulein Birgit Engell, bisher am Wiesbaden, singt zum ersten Male die Rolle der Sophie: Herr Funk singt erstmalig den Wirt, Fräulein von Holbein die I. Waise. Der Kapellmeister von Strauß dirigiert. ‘Herr Jad- lowker beginnt seine Tätigkeit am Donnerstag mit der Nolle des Don José in „Carmen“. Die Titelrolle singt Fräulein A. Sanden E Ae ie Slar heater A e m öniglichen chauspielhause wird Ir ie dramatische Dichtung von J. Lauff „Der große Rog In ber ie kannten Beseßung wtederholt. i

Dienstag, Ober, die _Hauptrollen beschêftigt. Könitiglihen Theater in

Der Generalintendant der Königlich bayerishen Ho Frei herr von Spetdel ist, wie „W. T. A I Ae gestern vormittag an den Folgen ciner Gallensteinoperation, der er ih ae N Nen hatte, gestorben. :

__ Nah einer eldung der „Wiener Abendpost" hat d

Obersthofmeister den Hofschauspieler Thimig fe i G Leitung des Hofburgtheaters in Wien betraut. :

Mannigfaltiges. Berlin, 2, September 1912.

Im Verfolg der Veranstaltungen anläßlich 5 Mai

mandôver, an denen das 111. Armeekorys eta Tg E h E gestern mittag um 12 Uhr auf dem Tempelhofer Felde feterliher Geldgottesdten st abgehalten. Oestlich der Paradepappel war, wie „W. T. B.“ berichtet, der Feldaltar errihtet, von militärishen Ab- zeichen und von Pflanzengruppen umgeben. Die evangelische und fatholishe Militärgeistlihkeit des Standortes Berlin

Lombard 18. Eingeschriebene Angebote zum 26. September.

und des Ill. Armeekorys hatte dabei Aufs l j t C Aufstellun enom g Neben dem Altar war ein Kaiserzelt errichtet. E Seite "has

macht, ist zu herb und wahrhaftig, um auch die Ifolt Ernf=Zarats

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