1912 / 230 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Sep 1912 18:00:01 GMT) scan diff

der Königlich Bulgarischen silbernen Verdien st- medaille:

dem Vizefeldwebel Bode, - ;

den Sergeanten Groß, Melson, Röhreich, Ehrbar, Gehrke, Zielken und Beier,

sämtlich im 1. Garderegiment zu Fuß, ;

dem Sergeanten Kriebish in demselben Regiment, Schreiber bei der 1. Gardeinfanteriebrigade,

dem Sergeanten Ellerbrock im 2. Garderegiment zu Fuß, Schreiber bei der 1. Gardedivision, : i ,

dem Sergeanten A piß im Gardefüsilierregiment, Schreiber beim Generalkommando des Gardekorps,

den Oberjägern Langner, Borchardt, Ueckermann, Zeuschhner, Graebke, Zander und Jacoby im Garde- jägerbataillon, : : ;

dem Sergeanten Schneider im Regiment der Gardes du Corps, E i

den Sergeanten Regulski, Westermann und Zersewiß im 2. Garderegiment zu Fuß, E

dem Sergeanten Bräutigam im Königin Augusta Garde- grenadierregiment Nr. 4, S

dem Unteroffizier Knoth im 1. Garderegiment zu Fuß, Schreiber bei der 1. Gardedivision, :

dem Unteroffizier Shuster im 3. Garderegiment zu Fuß, Schreiber beim Generalkommando des Gardefkorps,

den Unteroffizieren Liedloff, Sille und Holz 2. Garderegiment zu Fuß und

den Unteroffizieren Behr, Fernau, Lehmann, Rott- mann und Wiezke im Königin Augusta Gardegrenadier-

regiment Nr. 4.

im

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs den Regierungsassessor Fischer zum Regierungsrat und Mitglied der Kaiserlichen Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen zu ernennen geruht.

Bekanntmachung,

betreffend die Beaufsichtigung privater Versiche- rungsunternehmungen durch die Landesbehörde.

Jm Anshluß an meine Bekanntmachung vom 14. Juni 1912 bestimme ich auf Grund des § 3 Abs. 2 des Ver- sicherungsaufsihtsgesezes im Einvernehmen - mit den beteiligten Landesregierungen , daß bis auf weiteres der Mummen- dorfer Shweineversiherungs-Verein mit dem Sitze in Mummendorf, obgleich er seinen Geschäftsbetrieb über das Gebiet des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin hinaus erstreckt, durch die Großherzoglich mecklenburg - shwerinsche Landesbehörde beaufsichtigt wird.

Berlin, den 24. September 1912.

Der Reichskanzler. Im Auftrage: Caspar.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

den Negierungsassessor Dr. Stapenhorst in Frankenberg zum Landrat, : /

den bisherigen Seminaroberlehrer Golling in Aschers- leben zum Seminardirektor und

den Realprogymnasialdirektor Friedrih Seigß zum Real- gymnasialdirektor zu ernennen, / : ,

den ordentlichen Professoren in der philosophischen Fakultät der Universität in Bonn Dr. Anton Elter, der Universität in Breslau Dr. Julius Franz und Dr. Otto Lummer, der Universität in Göttingen Dr. Karl Runge und Dr. Emil Wichert, der Universität in Greifswald Dr. Karl von Aumwers, der ‘Universität in Königsberg Dr. Friedrich A lbert den Charakter als Geheimer Regierungsrat zu ver- leihen und :

der Wahl des Oberlehrers Heinrih Anspach an dem Realgymnasium nebst Realschule in Remscheid zum Direktor der Realschule in Vohwinkel die Allerhöchste Bestätigung zu

erteilen sowie infolge der von der Stadtverordnetenversammlung zu

Landeshut getroffenen Wahl den Geheimen Medizinalrat Dr. med. Koehler daselbst als unbesoldeten Beigeordneten der Stadt Landeshut auf fernere sechs Jahre zu bestätigen.

Urkunde,

betreffend die von der Lübeck-Büchener Eisenbahn-

gesellshaft beschlossene Ausdehnung ihres Gesell-

schaftszweckes auf den Bau und zeitweiligen Betrieb einer Kleinbahn von Lübeck nach Segeberg.

Vir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem die Lübeck-Büchener Eisenbahngesell- schaft in Lübeck darauf angetragen hat, ihr unter widerruf- liher Zustimmung des Ministers der öffentlichen Arbeiten den Bau und zeitweiligen Betrieb einer Kleinbahn von Lübeck nach Segeberg, und zwar für Rechnung der Kleinbahneigentümerin, u gestatten, wollen Wir zu der dadur bedingten Ausdehnung dea Zwecks der Gesellschaft Unsere landesherrlihe Genehmigung erteilen.

Urkundlih unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen Jnsiegel.

Gegeben Neues Palais, den 15. September 1912.

(L. S.) Wilhelm R. von Breitenbach.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Berginspektor, Bergrat Müller von dem Stein- fohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken ist zum Bergrevier- beamten für das Bergrevier Wattenscheid und

der Berginspektor Köhne von dem Steinkohlenbergwerk Reden bei Saarbrücken unter Beilegung des Titels Bergmeister

zum Bergrevierbeamten für das Bergrevier Süd-Essen (Amtss\ißz Essen) ernannt worden.

Der Bergrevierbeamte, Bergrat Vowin ckel in Wattenscheid ist unter Uebertragung . des Bergreviers Dortmund -II[T nah

D rat Serlo in Effen unter

der Bergrevierbeamte, Ber Uebertragung des Bergreviers West- Halle nah Halle (Saale)

verseßt worden.

Ministerium der LORAEE und Unterrichts3- angelegenheiten.

Der bisherige Direktorialassistent am Königlich sächsischen Kupferstichkabinett in Dresden Dr. AEET Detlev von H n ist zum Bibliothekar bei den Königlihen Museen in

erlin ernannt worden. : : Dem Seminardirektor Golling ist das Direktorat des

Lehrerseminars in Aschersleben verliehen worden. ; i Dem Realgymnasialdirektor Friedrih Seig isst die Direktion des Realgymnasiums in Hechingen übertragen

worden.

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Kreistierarzt Mat\chke zu Cochem ist in die 7. Kreis- tierarztstelle zu Berlin verseßt worden.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrat Dr. Stap enarh ist das Landrat3amt im Kreise Millebera übertragen worden. i

Der Kreisassistenzarzt Dr. Neubelt aus Posen ist zum Kreisarzt ernannt und mit der Verwaltung des Kreisarzt-

bezirkes Kreis Jarotschin beauftragt worden.

Nichfamllichßes.

Deutsches Reich. Preußen. Berlin, 26. September 1912.

Wie „W. T. B.“ meldet, ist zwishen Preußen und Meklenburg-Streliz gestern hier ein Staatsvertrag wegen Her- stellung einer Eisenbahn von Fürstenwerder nah Stras- burg (Udckermark) abgeschlossen worden.

M. M. Flußkbt.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind am 23. S. M. S. „Eber“ in Kribi (Kamerun) und am 25. Flußkbt. „Vaterland“ in Tschingkiang und S. M. „Tsingtau“ in Hongkong eingetroffen.

D. S.

Jn der Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Reichs- und Staatsanzeigers“ wird eine Genehmigungs- urftunde, betreffend eine Anleihe der Stadt Hanau, veröffentlicht.“ i

Bayern.

Die verschiedenartigen Gerüchte, die in den leßten Tagen über das Befinden Seiner Königlichen Hoheit des Regenten kursierten, geben nah einer Meldung der „Korre- spondenz Hoffmann“ vom Hoflager in Berchtesgaden Anlaß zur Veröffentlichung des folgenden ärztlichen Berichtes:

Die Beschwerden des Alters machen si ‘bei Seiner Königlichen Hoheit dem Regenten in den leßten Vonaten in höherem Maße be- merkbar. Das Befinden ist infolgedessen Shwankungen unterworfen, die den Negenten nötigen, sih mehr Schonung Ae egeT, Zu einer ernsten Besorgnis besteht jedoch kein Anlaß. Der Regent er- ledigt Vormittags Regierungsgeschäfte, maht täglich Vor- und Nach- mittags größere Ausfahrten bis zur Dauer von zwei Stunden, muß sich es aber versagen, größere Einladungen zur Tafel ergehen zu lassen.

(gez.) Dr. v. Angerer. (gez.) v. Castner.

Die Kammer der Abgeordneten beschäftigte sich i zum dritten Male mit dem Lotterievertrag mit

reußen.

Laut Bericht des „W. T. B.“ ersucht ein Antrag Schmed (Soz.), von einer neuerlichen Beratung der ganzen Materie abzusehen, womit der Vertrag abgelehnt wäre. Der Abg. Dr. Pichler (Zentr.) verwies auf seine bereits im Finanz- aus\chuß abgegebene Erklärung, daß seine Partei dem Entwurfe nah den vom Reichsrat vorgenommenen Aenderungen zustimmen werde. Man stehe jeßt vor einer völlig neuen Tatsache, und der von dem Zentrum gewünschte Weg der Einführung einer bayerishen Klafsen- lotterie set dur die Haltung der Staatsregierung und den Beschluß der Reichsratskammer jeßt verschlossen. Der Abg. Dr. Casselmann a erklärte, feine politishen Freunde ständen auch heute noch auf ihrem bisherigen Standpunkte.

Samburg.

Der Senat hat nah einer Meldung des „W. T. B.“ bei der Bürgerschaft die Bewilligung von 8800 000 #6 für die Erweiterung des neuen Hafens in Cuxhaven und von 360 000 # zur Ausführung besonderer Anlagen für die Hamburg-Amerika-Linie beantragt. Beide Beträge sollen auf

dem Anleihewege beschafft werden.

Oesterreich-Ungarn. Der Prinz Karl von Bourbon von Parma, der

älteste Sohn des Prinzen Elias, Enkel des Erzherzogs Friedrich, ist, DA "M V B meldet, heute in Wien an Kinderiähmung gestorben.

Der Heeresaus\chuß der Oesterreichischen Dele- gation verhandelte gestern über das Marinebudget.

Nach dem Bericht des „W. T. B.* betonte der Marinekomman- dant, Admiral Graf Montecuccoli, O die vorgesehene Erhöhung des Normalbudgets niht den Bedürfnissen der Marineverwaltung ent- spreche, insbesondere sei der Posten für Neubauten und Ersaßbauten unzureihend. Der neue Dreadnought „Viribus Unitis“ habe seine Probefahrt vollständig befriedigend bestanden, er habe eine um 0,8 Seemeilen größere Geschwindigkeit entwickelt, als kontraktlih ausbedungen sei. Die etwa 4 cm tiefere Tauhung des Schiffes sei belanglos und komme au bei englischen und italienischen Schiffen vor. Der Marinekommandant teilte ferner mit, der zweite Dreadnought „Tegetthoff“, der am 23. März von Stapel gelaufen sei, werde voraussihtlich im nähsten Frühjahr in das Ge- \chwader eingereiht werden. Etn drittes Schiff werde Mitte No- vember und ein viertes Schiff, das auf der Danubiuswerft im Bau si befinde, werde im Juli nächsten Jahres von Stapel laufen, doch sei die Einhaltung dieses Termins fraglih. Bei den bei derselben

Firma im Bau befindlihen 6 Torpedofahrzéugen sei au Berspätung hinsihtlich des Stapellaufs zu verzeichnen. D

kommandant \{chloß seine Ausführungen mit der Erklärung, , achte eine österreihish-ungarishe Flotte für nötig, die genug sei, die Küste zu verteidigen. Leider sei man von diesty noch sehr weit entfernt. Alle Staaten, selbst die kleinsten, hätt, regste Interesse an der Vermehrung ter Seestreitkräfte; daz auch für Oesterreih-Ungarn etne Mahnung sein, den betreteney rascher zu gehen. Der Delegierte Nemec beg eine Resolution, in der die Regierung aufgefordert wird, im Sinne der Genfer Konvention mit den anderen Negier#ff ins Einvernehmen zu seßen, um das Werfen von Bombey Luftschiffen im Kriege zu verbieten. Der Marinekommz Admiral Graf Montecuccoli erklärte, daß das Werfen Bomben aus Flugzeugen wohl nur durch ein internationale kommen beseitigt werden könnte. Er bezweifle jedo, daß ei Staaten einwilligen würden, sich des Rechtes auf eine fol wendung der Flugzeuge zu begeben. Der Delegierte Freiherr G] von Ei cha sagte über die Verschiebung der Seestreitkräfte im Mitte]; wenn der englishe Plan, einen maritimen vg» B in Alerq einzurihten, verwirkliht werde, so würden fh die Verhäl im Mittelmeer, wo bisher das maritime Gleihgewiht zwisdhen beteiligten Staaten ziemlich f\tabil habe aufrecht erhalten n können, \chwieriger gestalten. Der Nedner griff dann auf die Df im englishen Unterhause zurück und bezeihnete Balfours Ausführy Oesterreih-Ungarn sei im Begriffe, eine der starken Seemächte der? zu werden, als offenkundige Uebertreibung. Wie für England Aufrechterhaltung seiner Seeherrschaft, so sei für Oesterreich: die Verteidigung seiner Küsten und der Qu seiner Seehbar schiffe geradezu ein Lebensinteresse seiner Handelsfeesciffahrt. Delegierte Ritter von Kozlowski erklärte, die Marine müsse sh st weise entwickeln ; ihre Aufgabe sei die Küstenverteidigung, die Erba] der Gleichberehtigung im Mittelmeere und die Unterstüßung N L LGIEN Welthandels. Von dem Bau einer Angy flotte könne keine Rede sein. Der Delegierte Graf Lat empfahl die Festlegung eines Marineplans dur ein Flottengeses

Darauf wurde das Marinebudget angenommen und Sigzung geschlossen. :

Der Heeresaus\chuß der Ungarischen De

ation begann gestern die Verhandlungen über das Krie

bibaet Der Reichskriegsminister von Auffenberg le die Verhandlungen, obiger Quelle zufolge, mit einem längs Exposé ein, indem er betonte, daß die Kriegsverwaltung u Berücksihtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit die dürfnisse des Staats genau auf ein mit beiden Regieru festgestelltes Programm beschränkt habe. Bei verschiede Anforderungen, so im Befestigungswesen, sei selbst unter unbedingt notwendige Maß hinuntergegangen. Mehrere 4 legierte wünschten Aufklärung über die Gerüchte- zu erhal nach denen eine Neubewaffnung der Artillerie beabsichtigt Der Kriegsminister gab daraufhin Aufklärungen, die v Ausschuß mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurde

Jm Aus\chuß für Auswärtige Angelegenheil der Ungarischen Delegation erstattete gestern nahmittag Referent Nagy seinen Bericht über die auswärt Lage und stellte fest, daß sich diese seit Ende des vo Jahres verschlechtert habe. E

Dem „W. T. B.“ zufolge erklärte Nagy weiterhin, daß Ministerium des Aeußern bet strenger Wahrung der Neutralität türkish-italienishen Konflikt eine Gefährdung der österreichi ungartigen Schiffahrts- und Handelsinteressen zu vermeiden wu Der Redner degrbie es freudig, daß ebenso wie die österrei ungartshe Monarchie, auch das russishe Reih zur Erhaltung r edens mitwirke. Dies zeige, daß die Monarchie in der D age nicht allein stehe. Die Delegation nehme das Ergeß der Buchlauer Zusammenkunft mit Befriedigung auf und sehe a mit warmem Interesse dem Besuche des Ministers des Auß Rom entgegen, der zur Klärung aller zu Pa E gebenden ¿Frogen Gelegenheit bteten werde. Schließlich gab der Red dem Vertrauen der ungarishen Delegation zu dem Minister Aeußern, zu feiner reichen diplomatischen Erfahrung und feinen hat ragenden Fähigkeiten Ausdruck und E: zum Zeichen d Vertrauens die Annahme des Budgets des Ministeriums des Aeußern. Der Delegierte Sz ül ls trat für ein freundschaftlihes Verhältnit Rußland ein, dur das am besten der Friede im Orient gesichert wer könne. Der Delegierte La nczy besprach eingehend die Dardane frage und sagte, wenn dte russishe Kriegsmarine durch Oeffnung Dardanellen für die russishen Kriegsschiffe ein selbständiger Fal im Mittelmeer werden würde, dann müßte auch die österrei! Kriegsmarine ergänzt werden. Er stehe dem Bestreben, ein freud \chaftlihes Verhältnis zu Rußland zustande zu bringen, \ympathi gegenüber, doch müsse die Frage der Deffnung der Dardanellen 6 noli me tangere bletben. /

Die Debatte wurde hierauf geschlossen. Der Minister d Aeußern Graf Berchtold gab dann vertrauliche Ausküns a die von dem Berichterstatter und einzelnen Delegierten ( stellten Fragen, insbesondere über das Verhältnis der europis Mächtegruppen und damit im Zusammenhange über d maritimen Verhältnisse im Mittelmeer und die Ministä entrevuen der jüngsten Zeit, sowie über den Ausgang der v ihm angeregten Konversation der Mächte. Hierauf wurde d( Budget des Ministeriums angenommen und die Sigung 9

\{lo}sen. Großbritannien und JFrland.

Der Botschaftsrat Dr. von Kühlmann stattete gele wie „W. T. B.“ meldet, dem Auswärtigen Amte einen Besu ab und übermittelte den Dank der deutschen Reil regierung für die Beileidskundgebung aus Anlaß des Tode des Freiherrn von Marschall.

Frankreich. Der Großfürst und die Großfürstin Nikolaus v0 Rußland sind gestern nahmittag nah St. Petersburg zurl® ereist. Zur Verabschiedung waren ein Vertreter des Präsidente allières sowie der Kriegsminister, der Marineminister U der Minister des Jnnern erschienen.

Spanien. j Die Bestattungsfeierlichkeiten für die Jnfan!! Maria Theresia haben gestern morgen in der Kapelle L Escorial stattgefunden. Laut Meldung des „W. T. B. nahme! der Jnfant Don Carlos, der Prinz Ludwig Ferdinand 4 Bayern, der Schwiegervater der Verewigten, die Mitgli i der Negierung und die en Würdenträger an der Hens teil. Chöôre trugen eine Messe aus dem sechzehnten Jahrhu! e vor. Jn feierlihem Zuge wurde die Leiche im Königlia Pantheon unter militärishen Ehren ee Strel Wie amtlich mitgeteilt wird, beschränkt sih der D e der Eisenbahnangestellten auf das fatalanishe Gera Die Züge verkehren, werden jedo von Soldaten bedient. i“ Barcelona aus sind alle Verbindungen auf dem Landwes A Dann gesichert. Die Verbindungen mit dem U n Spanien werden auf dem Wege über Saragossa a erhalten. Die Streikenden verhalten \sich ruhig und t | und bleiben den Bahnhöfen fern. Die Eisenbahnlinien w

streng bewacht.

„a6 R

Türkei.

Die telegraphischen Verbindungen zwishen Samos und Smyrna find unterbrochen. Die Pforte hat optische Telegramme vom e von Samos erhalten, die sie bisher noch nicht offiziell bekannt gemacht hat. Laut Meldung des „W. T. B.“ haben dem troßdem bekannt gewordenen Jnhalte zu- folge vorgestern nahmittag die kretishen und samischen

ebellen die Vathy beherrshenden Höhen ange- riffen, die von türkishen Truppen verteidigt wurden. Das er dauerte bis zum Abend. Auf seiten der Türken wurde ein Sergeant getötet und ein Soldat verwundet. Die Verluste der Jnsurgenten dürften groß sein. Einige Samioten von Ober und von Unter Vathy schossen aus den Häusern auf türkishe Soldaten, die das Feuer erwiderten. Ein französischer Kreuzer ist vorgestern, ein englischer gestern in Vathy einge- troffen. Eine zweite Depesche besagt, daß die Jnsurgenten von neuem die Truppen angegriffen hätten. Auch im Jnnern der Stadt dauere das Feuergefecht fort.

Authentischen Ansorniaiiouen zufolge werden alle Redifs

der Bezirke Adrianopel, Saloniki, Monastir und Kossowo sowie ölf Divisionen an den Manövern teilnehmen, denen große deutung beigelegt wird.

Serbien.

Die Regierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, der Ser- bishen Nationalbank aus dem staatlihen Barschaß einen Vorschuß von 41/4 Millionen zur Behebung der durch die allgemeine Beunruhigung hervorgerufenen Stockung im Geld- verkehr übermittelt.

Bulgarien. Ein neuer ddr A had, hat sih bei Haman- bunar ereignet. Wie „W. T. B.“ meldet, wollten die Türken

einen bulgarischen Posten auf angeblich streitigem Gebiet am S a M hindern, worauf von beiden Seiten Gewehr- euer einseßte. Einzelheiten fehlen noch.

Der Kriegsminister hat die Entlassung der Truppen, die an den Manövern in Schumla teilgenommen haben, an-

geordnet. Amerika.

Die amerikanische Regierung hat, wie „W. T. B.“ meldet, vorgestern von Cuba eine Monatszahlung von 400 000 Dollar verlangt für die in Havanna geschaffenen sanitären Unternehmungen, deren Konzessionen im Besiße von amerikanishen Unternehmern sind. Man erwartet, daß die Peretung die Krisis in den finanziellen Wirren Cubas be-

eshleunigen wird.

Nah einer Depesche aus Mexiko hat der Präsident Madero und das Kabinett dem Kriegsminister den eie erteilt, Orozco und seinen Anhängern Amnestie anzubieten.

Aus San Juan del Sur (Nicaragua) wird vom „W. T. B.“ gemeldet, daß die amerikanishen Marine- truppen die Stadt Granada besetzt und den Führer der Aufständishen Mena gefangen genommen hätten.

Asien.

Nach einer Meldung der „St. Petersburger Telegraphen- entur“ aus Täbris haben Vertreter der Stadt dem russischen Generalkonsul eine Ten Sale der Einwohner- LERH um Rückkehr des früheren Schahs auf den persischen hron überreiht. Die Bevölkerung hofft, Muhammed Ali werde, wenn er von der russishen und der englischen Regierung unterstüßt werde, im Lande Ruhe und Ordnung wiederherstellen. Jn Täbris eingetroffenen Nachrichten zufolge haben Salar ed Dauleh und Jar Mohammed die Stadt Sinna, den Hauptort des persischen Kurdistan, eingenommen.

Der britische Gesandte in Peking, Sir Jordan, hat gestern, wie „W. T. B.“ meldet, dem Präsidenten Yuanschikai eine detaillierte Aufstellung der laufenden Verbindlichkeiten Chinas unterbreitet, die sich auf fast 10 Millionen Pfund Sterling belaufen, welhe Summe innerhalb weniger Monate aus den A jeder zustande kommenden Anleihe zu zahlen sei. Sir Jordan gab Yuanschikai eindringlich den Rat, die Lage sorgfältig zu prüfen, bevor er China veranlaßte, einen Schritt zu unternehmen, den die sechs Mächte nicht billigten.

Der Kommandeur einer von Zizikar nah der Mongolei entsandten Truppenabteilung berichtet, daß bei einem Zu- sammenstoß mit Mongolen in der Nähe von Yangtungtsien im Fürstentum Tuschigun 300 Mongolen getötet und reiche Beute, darunter 800 Stück Großvieh, den Chinesen in die Hände gefallen seien.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In der Schokoladenfabrik von Hachez u. Co. in Bremen find, wie dem „Berl. Tagebl.“ telegraphiert wird, sämtlihe Arbeiter und Arbeiterinnen in den Ausstand getreten.

Aus Paris wird dem „W. T. B.* gemeldet, daß in der

enossenshaftlihen Glasbläserei in Albi heute infolge der

eigerung des Verwaltungsrates, die Löhne nah einem einheitlichen Maßstabe festzuseßen, ein Ausstand ausgebrochen ist, do habe der Betrieb dur freiwillige Arbeiter aufrechterhalten werden können.

(Weitere „Statistishe Nachrichten“ \. i. d. Ersten Beilage.)

Kunft und Wissenschaft.

Das Königliche Kunstgewerbemuseum veranstaltet im ersten Wintervterteljahbr (Oktober/Dezember) in seinem Hörsaal, Prinz Albrechtstraße 7 a, Hof, folgende Vortragsreihen zu je 8 Vor- trägen: der Direktortala\sistent Dr. Rudolf Bernoulli spriht über

eizanlagen und ihre fkünstlerishe Gestaltung an den Febmagen, ends tf bis 92 Uhr (Beginn Montag, den 14. Oktober), Dr. Oskar Fischel spricht über das Wandbild (Beispiele und Aufgaben der onumentalmalerei) an den Dienstagen, Abends 84 bis 94 Uhr (Veginn Dienstag, den 15. Oktober), der Direktorialassistent Dr. obert Schmidt hält Vorträge über die Geschichte des Möbels vom Mittelalter bis zur Neuzeit an den Donnerstagen, Abends 8x bis 94 Uhr, (Beginn Donnerstag, den 17. Oktober). Die Vor- träge sind unentgeltlidh und werden durch Lichtbilder und ausgestellte Gegenstände erläutert. Nähere Programme find in der Bücheret des nstgewerbemuseums, Prinz Albre E 7a, wochentäglih von 10 Uhr Vormittags bis 10 Uhr Abends zu haben.

, Wie der Börsenverein der Deutshen Buchhändler in Leipzig iitteilt, errichtet der Verein unter dem Namen Deutsche Bücherei n Leipzig ein Archiv des deutshen Schrifttums. und des deutschen Buchhandels, eine öffentlihe, unentgeltlih an Ort und Stelle zur

Benugzung freistehende Bibliothek- Die Deutshe Bücherei hat den Zweck, die gesamte, vom 1. Januar 1913 an erscheinende deutsche und [uen nage Literatur des Inlandes und die deutsche Literatur des

uslandes zu sammeln, aufzubewahren, zur Verfügung zu halten und nah msen Gaflihen Grundsäßen zu verzeihnen. Mit einem aus Landesmitteln bereitzustellenden Betrage von drei Millionen Mark errichtet die sähsishe Staatsregierung auf dem von der Stadtgemeinde Leipzig unentgeltlih zur Verfügung gestellten Bau- plaß im Werte von ungefähr 500000 4 die nötigen Bibliotheks- und Verwaltungsbaulichkeiten nebst den im Laufe der Fabre not- wendig werdenden Erweiterungsbauten. Das Grundstück, die Bibliotheks- und Verwaltungsgebäude mit der BibliothekseinriGtung gehen fkosten- und lastenfrei in das Eigentum des Börsenvereins über und bilden mit den Sammlungen einen unveräußerlichen Besitz des Börsenvereins. Zu den Mitteln für Erwerbung, Unterhaltung, Ver- waltung und Ausbau der Sammlungen der Deutshen Bücherei trägt die sächsishe Staatsregierung alljährliß 85000 , die Stadt- gemeinde Leipzig alljährlich 115 000 4 bei.

Literatur.

Die bekannte Kunstanstalt von Trowißsch und Sohn (in ut a. O. und Berlin, Nürnberger Str. 11) hat ihre \{önen arbigen Nachbildungen guter Gemälde durh eine sehr gelungene Wiedergabe von Corots „Frühling8morgen“, dessen Original ch im Louvre befindet, bereihert. Die feinen Luft- und Lihtwirkungen des Gemäldes, die vom Morgenlicht sanft erhellte Se das zarte Grün der Weiden- und Oelbäume kommen auf der Nachbildung zu uter Geltung. Das 50 X 68 cm große, tn unveränderlihen Farben ergestellte Bild kostet 25 . Von den weiteren Neuheiten der ge- nannten Kunstanstalt seien die Nachbildungen von Hans Hartings „Mondnacht“, Franz Heckers „Winter im Dorf“, Gebhard Fugels „Jesus die Kindlein segnend*, Hermann Kricheldorfs , Tafelstück* und \chließlih von Rembrandts „Saskia* genannt. Jede dieser Nach- bildungen kostet ebenfalls 25 46.

- Von dem von Hans Krämer in Verbindung mit zahlreichen Fen o enes rei illuftrierten Lieferungswerk „Der

ensch und die Erde“ liegen neuerdings die Lieferungen 156 bis 161 vor. Sie enthalten Aufsäße von Professor Dr. Cornelius Gurlitt-Dresden über das Feuer in Kunst und Kunstgewerbe, von Julius Hart-Berlin über das Wasser in Kultus und Mythus und von dem Universitätsprofessor Dr. med. Julius Pagel -Berlin } über Wasser und Feuer in der Heilkunde.

Ausftellungsnachrichten. Der unter dem Protektorat Seiner Majestät des Kaisers von Rußland stehende Kaiserlich russishe Automobil klub

plant im Frühjahr k. J. in St. Petersburg die 4. Internatio- nale Automobilausstellung. - Die Ausstellung soll in der Michael Manege veranstaltet werden und 14 Tage dauern. Ste besteht aus folgenden 12 Klassen: 1) Fertige Automobile für Sport, für Touren- fahrten und für den Stadtverkehr, Chassis für diese Automobile. 2) Kutschenteil der Automobile, Kutschenkästen. 3) Ausstellungs- gegenstände, die unmittelbar mit dem Automobilismus im Krieg8wesen in Verbindung stehen. 4) Automobile für Feuer- wehr, Sanitäts- und andere Spezialbestimmungen. 5) Last- automobile, Automobile für verschiedene technishe, industrielle, kommerzielle, gemeinschaftlihe und landwirtshaftlihe Zwecke, Eisenbahnwagen und Züge mit Verbrennungsmotoren, Automobil- omnibusse und Slittenautomobile. 6) Verbrennungsmotore. it Motorräder, Fahrräder und ihre Teile? 8) Motorwasserfahrzeuge, ihre Zeile und Zubehörteile, Fahrzeugkörper, Motore, Schrauben u. dergl. 9) Neifen und Bandagen für Automobile 2c. 10) Maschinen, Gestelle und sonstige Gegenstände für die Einrihtung von Auto- mobilfabriken. 11) Automobilzubehörteile, Säbrinwerfer, Laternen, Signale usw. 12) Brennmaterial : Gasolin, Sptritus,

Naphtha usw. Land- und Forstwirtschaft. Weizeneinfuhr in Marseille.

Nach den Wochenberichten der in Marseille ersheinenden Zeitung „Le Sémaphore“" hat die Weizeneinfuhr nah Marseille auf dem Seewege betragen :

Benzin,

in der Zeit vom 25. bis 30. August 92271 dz davon aus Nußland . 81369 ,

in der Zeit vom 1. bis 6. September . 91539 , davon aus Nußland . . 54268 ,„

in der Zeit vom 8. bis 13. September 63766 , davon aus Rußland . . 20S L

in der Zeit vom 15. bis 20. September . . 219281 , davon aus Mußland. . O. 120470,

In den Zollniederlagen in Marseille befanden sich am

18. GCeptember 52 070 dz.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Portugal.

Laut einer im „Diario do Governo" - Nr. 220 veröffentlichten Verfügung der Generaldirektion des Gesundheitsamts vom 17. d. M. wird der Hafen von Casablanca, Marokko, für seit dem 28. August von Pest verseucht erklärt.

Verdingungen.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Reichs- und Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen Expedition während der Dienststunden von 9—3 Uhr eingesehen werden.)

Belgien.

(Lastenhefte können, wenn nichts anderes vermerkt, vom Bureau des adjudications in Brüffel, Rue des Augustins 15, bezogen werden.)

M. Motte, administrat&ur du service des voies ot tra- vaux, Ministère des chemins de fer tin Brüssel, Rue de Louvain 11, empfängt unmittelbar Angebote für die Lieferung von 500 000 Schwellen aus Eichen-, Buchen- oder Birkenholz und 290 Posten Holz zu je 35 cbm für die Staatsbahn. Anlieferung in der Zeit vom 1. April 1913 bis 31. August 1914.

11. Oftober, 1} Uhr. Hôtel de ville tn Brüssel: Lieferung von 80 000 kg Hafer. 2 Lose. Lastenheft 0,50 Fr. vom Buroau de la comptabilité, Rue du Lombard. Eingeshriebene Angebote zum 10. Oktober.

9. Oktober, 12 Uhr. Salle de la Madeleine in Brüffel“ Lieferung von Kissen und Nükenkissen für Personenwagen der Staats- bahnen. 21 Lose. Eingeschriebene Angebote zum 5. Oktober.

16. Oktober, 12 Ubr. Ebenda: Lieferung von Beleuchtungs- apparaten für den Signaldienst : 100 Laternen zu 3 und 200 Laternen zu 2 Brennern. 3 Lose. Sicherheitsleistung 2100 Fr. Spezialavis Nr. 317. Eingeschriebene Angebote zum 12. Oktober.

16. Oktober, 12 Uhr. Ebenda: Neuverdingung verschiedener Lose des Speztallastenheftes Nr. 184: Lieferung von San en aus Eifen, Gußeisen, Stahl, Kupfer usw. 23 Lose. Sicherheits- leistung 19 600 Fr.

Demnächst. Ebenda: Lieferung von ca. 75 000 kg Profileisen und 1 585 000 kg Profilstahl für die Staatebahn. 32 Lose.

10. Oktober, 11 Uhr. Hôtel de villo tn Gent: Lieferung und Einrichtung von Heizkörpern für die Ecolo normals6 in Gent, Rue du Casino. Sicherheitsleistung 1000 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 8, Oktober. Bedingungen vom Stadksekretartat.

16. Oktober, 12 Uhr. 8allo de la Madeleine, Brüffel: Lieferung von Heizungsartikeln für die Staatbbahn, u. a. Ofenschirme, Bfenrohre, Kohleneimer, Men sGaufern usw. 14 Lose. Speztal- lastenheft Nr. 770. Eingeschriebene Angebote zum 12. Oktober.

16, Oktober, 12 Uhr. Ebenda: Lieferung von 555 cbm Etchen-, Jarrah- oder ähnlihem Holz, 7455 cbm Eichenholz, 10436 chm Tannenholz oder Pitchpine, 2082 cbm nordisches Fichtenholz und 433 cbm Pitchpine für die Staatsbahnen. 32 Lose. Eingeschriebene Angebote zum 12. Oktober. Speziallastenheft Nr. 766.

Theater und Musik,

Schillertheater O. (Walnertheater).

Im Schillertheater O. wurde gestern des 50. Geburtstags Mar Dreyers dur eine Aufführung seines vom Lessingtheater her be- kannten Schauspiels „Des Pfarrers Tochter von Strela- dorf“ gedaht. Das den kräftigen Erdgeruch der mecklenburgischen Heimat des Dichters ausströmende Stück fand - auh an dieser Stätte verständnisvolle Zuschauer, die an dem gesunden Empfinden und dem derben Humor, die in dem Haufe des Pfarrers Reimers die Herrschaft führen, ihre Freude hatten. Besonders gut wurde der Pfarrer selbst durch Karl Elter verkörpert. Seine tapfere Tochter fand in Else Wasa eine gewandte, vielleicht aber etwas zu städtish geratene Vertreterin, wogegen die Söhne durch die Herren Hagelin und Köstlin überaus echt und urwüchsig dargestellt würden. Gusti Becker, die Herren Letroe, Achterberg und Noack u. A. nahmen \i{ch ihrer Nollen ebenfalls mit Liebe an und boten mit den Vorgenannten unter der Regie Dr. Willy Beers ein einwandfrei ineinander greifendes Zusammenspiel. Die vortrefflihe Aufführung fand mit Recht lebhaften Beifall.

Im Königlihen Opernhause wird morgen, Freitag, „Tannhäuser“ unter der musikalishen Leitung tes Kapellmeisters Eur aufgeführt. Herr Kraus singt die Titelrolle, die Elisabeth:

rau Hafgren-Waag, die Venus: Frau Plaichinger, den Hirtenknaben : Cräulein Carloforti, den Landgrafen: Herr Schwegler, den Walter : err Henke, den Biterolf: Herr Bachmann.

Im Köntglihen Schausptelhause wird morgen „Die Bluthochzeit“ von Albert Lindner in der bekannten Besetzung wieder- holt. Als nächste Erstaufführung wird Oskar Blumenthals neues Lustspiel „Ein Waffengang" am Sonnabend, den 5. Oktober, gegeben werden. Die Hauptrollen liegen in Händen der Damen Arnstädt, Hannemann, von Mayburg, Bute und Heisler sowie der K Vollmer, Clewing, Keßler, Vallentin, BoettYŸer und Eggeling.

as Lustspiel wird von Herrn Regisseur Keßler in Szene gesetzt.

Im Neuen Operntheater (Kroll) ist für das Dienstag, den 1. Oktober, beginnende Gastspiel der Schlierseer die Neuheit „Der Glücks\{chmied", Volksstück mit Gesang und Tanz in 3 Akten von Hartl-Mêitius, nah einer Idee von Arthur Schubart, angeseßt. Xaver Terofal spielt die komische Hauptrolle. Arthur Schubart ist ein junger Münchener Dichter, der dur zahlreiche Jagdgeshihten und zählungen und insbesondere dur seinen großen Noman ,Wildwasser“ bekannt geworden ist. Der Vorverkauf für das Schlierseer-Gast- spiel beginnt Sonnabend, den 28. September, am Scalter 111 des Königliches Schauspielhauses (Gendarmenmarkt) in der Zeit von 107 bis 1 Uhr.

In der 100. Aufführung des Shwanks „So ’n Windhund!*“ von Curt Kraaß und Artur Hoffmann, die am Montag im Lu st\pielhause stattfand, stellte sih in der Rolle des Hilfslehrers Stößer Herr Reinhold Häusermann als neues Mitglied dieses Theaters vor. Er gab der Schüchternheit und Unbeholfenheit des verliebten Schulmanns drolligen Ausdruck und fügte ih sehr glücklich in das festgefügte Aifunnmenstiel ein. Ein zweiter Neuling, Fräulein Lilli Frie, bewährte fih ebenfalls als \{ätenswerte Kraft. Die Titelrolle des leihtlebigen Dr. Winterniß spielte Herr Bach ebenso frish wie am _ ersten Abend. Ueberhaupt füllten alle Mitwirkenden ihre Pläße bestens aus und wurden mit den anwesenden Verfassern nach den Aktshlüssen mehrfach hervorgerufen.

Mannigfaltiges. Berlin, 26. September 191°.

Der Samariterverein vomNRoten Kreuz in Berlin wird demnächst wieder für Damen einen Lehrgang für Kranken- pflege abhalten lassen. Dieser beginnt am 7. Oktober und findet an 10 Tagen, Montags und Mittwochs, Abends von 7 bis 8 Uhr, in dem „Kaiserin-Frtiedrih-Hause für das ärztlihe Fortbildungswesen“ (Luisenplaß 2/4, am Neuen Tor) statt, unter Benußung der Unter- rihtêmittel aus der reichhaltigen staatlichen Sammlung ärztlicher Lehr- mittel, die dem Verein von der Leitung des Hauses zur Verfügung estellt worden sind. Da unter Anlehnung an die Esmar(hsche nterrihtsweise vorzugsweise Wert auf die Ausbildung in der ersten Hilfeleistung bei Unglücksfällen und bei Erkrankungen gelegt wird, so bietet der Lehrgang u. a. besonderes Interesse für Mütter, Lehrerinnen, Erzieherinnen, weiblihe Angestellte kauf- männischer Betriebe usw. Allen diesen wird hiermit Gelegenheit ge- geben, sich über die geeigneten Maßnahmen bei Unglüctsfällen zu unterrihten und einen Ueberblick über die Grundsäße der Gesundheits- lehre zu gewinnen. Den Teilnehmerinnen an dem Lehrgang, der mit prak- tishen Verbandsübungen und Vorführung von Lichtbildern verbunden ift, werden auf Wunsch über den Besuch Bescheinigungen ausgestellt. An diesen Lehrgang wird etn Lehrgang für Gesundheitspflege sich anschließen. Die Damen, die sih für die freiwillige Kriegskrankenvflege zu Helferinnen oder Hilfs\{chwestern vom Noten Kreuz ausbilden lassen wollen, erhalten denjenigen weiteren Unterriht, der den vom Zentralkomitee des Preußischen Landesvereins vom Roten Kreuz darüber autgegebenen Bestimmungen vom 2. Jult 1908 entspricht. Insbesondere werden für sie nah Abs{luß der wissenschaftlichen Aus- bildung unentgeltlih Uebungen in den Verbandstätten des Kuratoriums der Berliner Unfallstationen vom Roten Kreuz abgehalten. Auch wird ihnen im Garnifonlazarett in Berlin oder Tempelhof, im Augusta-Hospital in Berltn (Scharnhorstslraße), im Auguste- Viktoria - Krankenhause in Schöneberg Q - Wannsees bahn) und an sonstigen geeigneten Stellen Gelegenheit zu weiterer tätiger Ausbildung gegeben werden. Anmeldungen zu dem am 7. Oktober d. J. beginnenden Lehrgang für Krankenpflege, für den der Kostenbeitrag auf 4 M festgesevt ist, sind an den Vor- stand des Samariter-Bereins vom Roten Kreuz, Berlin W. 10, Königin Augustastraße 26, zu rihten und gelten als berücksichtizt, wenn keine ablehnende Antwort erfolgt. Mitgliedern des Vereins wird der zuleßt gezahlte Jahresbeitrag auf den Unterrictts beitrag angerechnet.

Der Zirkus Busch hat die Winterspielzeit mit einer ebenso reihhaltigen wie fesselnden Schaufolge eröffnet. Die MNeiterkünste sind zunächst durch den gewandten Saltomortalereiter Ghezzi vertreten. Darauf wird eine „Musketier-Quadrille“ von vier Paaren geritten, die sowohl durh die geschihtlihe Tracht, wie die ges{mackvolle Durchführung anspriht und außerdem noch den einzelnen Beteiligten Gelegenheit bietet, ihre Pferde in den Gängen der boben Schule sowie im Es und dergleihen vorzuführen. Frau Maud Wulf als „Goldamazone“ zeigt #ch ferner als S{ulreiterin auf einem mit Goldshimmer überzogenen Blerde, dessen Gangarteu sie durch zwei ebenfalls goldig glänzende Windsptelhunde begleiten läkt, wobet mit Hilfe des elektrishen Scheinwerfers prächtige Farben- wirkungen erzielt werden. Die hier {Gon bekannte russische Meiterfamilie „Proserpi“ bietet sodann einen reizvollen Troika- Akt, bet dem schwierige Sprünge, Neitergruppen sowie volks. tümlihe Tänze miteinander abwecseln und au Nationallieder eingeschaltet worden. Vier ausgezeithnete Springpferde beschließen dann die reiterlihen WVorführungen, in deren Mittelpunkte die Herren Burckhardt «- Foottll und Erns| S@Fumann Mea: ersterer auf seinem Vollblutpferde „Donald®“ als Meister dex höheren Meitkunst und leßterer als solher der Dressur mit e 16 Schimmeln edler Nasse. Zwischen iesen Nummern zetgt ch das „Elrado Ott Trio*, drei Brasllianer (zwet Herren, eine Dame) als Spuingkünstler ersten Manges, von der.on namentli die Dame eine Ausdauer, Kraft und Geschickli®)keit bekundet, die man threm Geschleht kaum zutrauen möchte, Fünf Keulenjongleure wissen