Gegenden auf.
entwickelt sih \{ön. Gartengewähse, Bohnen und sonstige | dort sei. E3 fommt zu einem
Hülsenfrüchte wurden teilweise eingeheimst, stehen aber teilweise | Schillings Besitz \treitenden Frauen in Gegenwart des Kranken, der noch unter Bruch. Der Ertrag it quantitativ allgemein gut, | in einem unbewachten Augenblick zum zweiten Male die Flucht qualitativ weniger befriedigend. Krautarten befriedigen im Landes- ergreift, diesmal aber die Flucht aus dem Leben. Es ist Haupt- durchschnitt, wiewohl die sehr günstigen Ernteaus\ichten nur | mann gelungen, alle diese Gestalten und auch die Nehben- teilweise in Erfüllung gehen. Hopfen lieferte gute Qualitäten, | figuren, die zum Teil in die Handlun eingreifen, zum Teil quantitativ steht jedoch das Ergebnis hinter dem vorjährigen. | nur als Staffage dienen, mit individuelem Leben zu erfüllen,
Hirse und Buchweizen sind befriedigend, an Hanf und a Tabak lieferte quantitativ e läßt er viel zu wünshen übrig. Futterrüben können Stellenweise is die Zuckerrübe fo
Qualität. wiegend. qualitativ Zucker- und zeihnet werden. Das Klauben Feldarbeiten Arbeiten rur Zuckerrübe
fürhtungen
Der Ertra
und
hinter geringer und die Frucht. leichter. Klaubven, da der in vielen Anlaß gibt. Wiesen leiden viel unter den allgemein befriedi quantitativ als 9 \chwach und die Q
Gesundheitswesen,
Die K. K. Seebehörde tretens der Cholera in vers fünfte aus japanischen sceebehördlichen Rundschreibens vom 12. August 1904, „Reichsanzeiger“ vom 1.
behandeln find. Nr. 283.)
Gerhart Male in
den Dichter meh
zum Schauplaß eines Kampfe V hen Stücken, hen Dichters wohltuend. chweigend auf fich
entschieden zugun In diesem its seine U
bet Hauptmann Werk des \chle\if
bis zum Ende | das
das Urteil, Arbeit ausfiel.
Goethetheater bere Hauptmann in das Land jeyt mit anderen,
einen Jugen „einsame Menschen“,
wie in
durchaus verände tritt deutlicher u
Fbsens war; das eigene [G In diesem Dra fe fünder; niht um die photographif ihm zu tun, obwohl er das Y nachzuzeichnen bestrebt ist, sondern um das Innere der Menschen, die er das auch ihn bewegen große Mitleid erwecken
getreten.
ist es
das völlig gelungen. Gabriel Schilling \cheitert als Mensch
wie als Künstler, weil ihm jeder innere Halt ‘fehlt, C G weil das Schicksal ihm die verwandte Seele, die Gefährtin, die (M EAUM aen gemts{ten Chor. thn stüßen und e N tes a See E matische Fantasie und
werte rau paßte nicht zu ihm, n zur Künstlergattin; 4 ;
so e E sie ihn an ein dämonisches Weib, Hanna Elias, haus Wertheim sowie A
eine russishe Jüdin, die ihn in threr Liebesgier an ih zog Der Verein ,
und an __Körper _ und Seele zugrunde richtete. Umsonst | den 5. November, A
flieht er .nach einex einsamen Ostseeinsel, wo ein Freund | Nathau]es / l und Studiengenosse, der Bildhauer _ und NRadierer Professor | dessen fünstlerishe Lettung die
Mäurec mit einer
Einsamfkeit der Natur herrlihe Tage verlebt. Fast cheint es, als ( ; ( i i an auch Schilling hier ge{unden, Mut und Kraft zu neuem Schaffen Ueberfüllung des Saales viele nicht Einlaß finden konnten, wird ein wiedergewinnen würde. Aber Hanna Elias gibt ihn nicht frei. Ste | Teil des damaligen Programms unter Mitwirkung von Gesa Friedel reist ihm nach, und sein leyzter Rest von MWiderstands- | (Sopran) wiederholt. Gastkarten können nur in ganz beschränkter fähigkeit wird gebrochen. Eine s\eelishe und förperliche Zahl durch die Zentralstelle des Vereins „Erda" (Dessauer Straße 2) Depression wirft ihn auf das Krankenlager, an das nun au | ausgegeben werden.
tag :
Opernhaus.
(Vgl.
Theater und Musik. Lessingtheater.
„Gabriel Schillings Flu Hauptmann, wurde ge Berlin aufgeführt. Das auf der Bühne mit Aufmerksamkeit und lebhaft hervor.
fes der Meinungen wurde, berührte bei diesem reifsten und Man ließ es vom einwirken und fällte dann erst sten des Dichters und feiner das im kleinen Lauchstädter
rmals
nd klar
231.
gend, stellenweise ualitativ sehr schwac ualitäten find ungenügend.
Tierkrankheiten und Absperrungs-
ist überall im Zuge. des
Der neue Anbau in Raps
eingetretenen langsam von . dem Vorjahre zurü
maßregeln.
Oesterr
Dram
die er uns hter \ rt; der mystische Urgrun er hervor als rleben ist nun an
möchte.
stillen Freundin
Theater.
ma offenbart
de, aus v
eid.
in Triest hat verfügt, daß wegen Auf- iedenen Gegenden Japans, die Her- Häfen na
cht“, Drama in fünf Akten von stern im- Lessingtheater zum ersten Publikum folgte den Borgängen rief nah Daß der Zuschauerraum nicht
q,
raufführung erlebt Land seiner Jugend zurück. mit eigenen Augen dwerken kehren wieder, childert, d der \haffenden Dichterseele damals, da er noch im Banne die Stelle fremden Einflusses
In
und Kameradin in der erhabenen
n inen befriedigenden Ertrag,
überwiegend als gut be-
ck. Der Zuckergehalt ist Die Landwirte beeilen sich mit dem Gegenden bereits aufgetretene Frost zu Be-
Künstlihes Futter, Regengüfssen. sogar reich. wach.
lligem Verstehen emporwah\ ende
feimte überall gut und | seine Gattin
nur klagt man über die Flachs befriedigt über-
Die Ernteresultate in gesprochen, die
ar sehr {ön. | angenommen hatten, Infolge Ueberhäufung der schien es, als wenn Landregens gehen diese statten. Qualitativ bleibt die | vollkommen dem
Weiden und Die Vorrâte sind Obst gedieh sowohl Die Weinlese war sehr (Wiener Zeitung.)
was der Dicht
Freundin fand doh sehr ann der unglücklih Nollen vervoll
Auch der stim
ch den Bestimmungen des gedenken. Nr. 12 468, zu Dezember 1904, Im König
eben. Im ü
aag ;
Herr Henke;
dramatishe D
Schluß des Stücks Bert, Clewing
wie so häufig tiefsten Anfang
hatte, kehrt Gerhart Aber er sieht dieses an. Aehnliche Gestalten insbesondere sind es auh
U 1 aber das Weltbild ist 5. November,
für
diesem Drama ist ihm
piele. Donners-
Königliche Schaus
Abonnemen
tsvor-
stellung. Dienst- und Freipläße sind aufge-
hoben.
Taunhäuser
krieg auf Wartburg.
in drei Akten
Musikalische Leitung:
Paur. Regie: Ballett : Herr fang 75 Uhr
stellung. Zum König.
von Josef Lauff. Musik v
Majestäi dem
Aufführung eingericht
hr. Schauspielhaus.
pon
Herr
König.
Richard
und der Sänger-
Romantische Dper
seinem
Für die #3
Wagner. Herr Kapellmeister
Negisseur Bahmann.
Ballettmeister Graeb.
935. Abonnementsvor- 5, Male: Der große
Drei Bilder aus on Weiland Seiner
An-
Leben
enische
et von Josef Schlar.
Kammerspiele.
Donnerêtag, Abends 8 Uhr: Mein Freund Teddy.
Freitag und folgende Tage: Mein Freund Teddy.
Nerliner Theater. Donnerstag, Abends §8 Uhr: Filmzauber. Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Rudolf Bernauer und Nudolpyh Schanzer. d und Sonnabend: Filmzauber. onnabend, Nachmittags 3# Uhr: Kabale und Liebe. — Abends: Film- zauber.
Theater in der Königgräßer
zu veranschaulichen. man mitzuleben;
das Lessingtheater und seine Darsteller mit
zu lôsende Aufgabe geeignet waren.
Körper, das flackernde, fiebergl bens Auge,
Bewegung, das alles war in ) i fommenheit fehlte in der Charakteristik doch noch mancher feinere Zug- Tilla Durieux? Hanna Elias deckte
trat unheimlih in die Erschei geistig wie körperlich
friedigend ab; besser hätte sie zu weinen, diese Frau mehr als
und andere unter Lessings straffer
„Tannhäuser“, mit Herrn Kirchhof ] brigen lautet die Beseßung: Elisabeth: Frau Hafgren- Hirtenknabe: Fräulein Schwegler ; Die musikalische Leitung
Venus: Frau Denera; Wolfram: Herr Hoffmann;
mit den Damen : Urbansfka sowie den erre, Patry, Boettcher, von Ledebur, Kraußneck besetzt. Der Erfolg, Slierseer mit dem burlesken bisher erzielten, veranlaßt die Spielplans von heute, Mittwo Schwank allabendlich aufzuführen.
Der Königliche Hof- und Do
Leitung seines Direktors, Professors Hugo wirkung des Pianisten Richard Rößler. Das außerordentlich ee
Programm bringt u. a. zwei achistimmige Motetten von Fi
zwei bisher noch nicht Nequiem, \echs\timmig se nicht, die Toten“) von Friedrich Gernsheim zum ersten Male: Richard Rößler
Bach. — Eintrittskarten
find in der Hofmusikalienhandlung von Bote u. Bock und im Waren-
bends an der Kasse zu
Marta Moser, Hedwig Behla.
eilt, ohne ¿zu wissen,
ihre Beziehungen zueinander wie zur Umwelt dieser seiner selbst eshaffenen Welt glaubt Hte Anerkennung aae
man überhaupt einem Dichter zollen kann. — Daß
rößter Liebe des Dramas braucht nicht erst versichert zu werden; und doh die vorhandenen Kräfte ni Theodor Loos entspra Gabriel Schilling; die nervöse Unruhe der
In
damit is wohl die hö
Bilde, des
sich er wollte.
urgesunder Professor in Lina Lossen eine zwar etwas ehmbare Vertreterin.
ständigten Maria Regie das
Landgraf: Herr Biterolf: Herr Bahmann.
hat der Kapellmeister Paur. Im Königlichen Schauspielhau
ihtung „Der große König" spielt die Titelrolle. Andrejewa-Skilondz,
Geisendörfer, Dirigent ist Herr den
Fuge von I
Erda“
wiederum einen musikalischen
übernommen hat, unter Mitwirkung von Oda
und „O Venus regina“
bends 8 Ühr, im Bürgersa
daß Hanna Elias ebcnfalls häßlichen Zank der beiden
auf
cht durhweg für die äußerlich der \chmädchtige
ohem Grade glaubhaft.
dagegen vollkommen mit dem, Das Gespenstish-Vampirhafte dieses Weibes nung. Prächtig wa
herbe, im ganzen aber Mit der wenig dankbaren en Gattin Scillings fand sich Mathilde Sussin be- aber daran getan, stille Dulderin zu geben. Jn kleineren Mayen, die Herren r trefflihe Zusammenspiel. mungsvollen Bühnenbilder muß man mit Anerkennung
lichen Opernbause wird morgen, Donnerstag, ff als Vertreter der
se wird morgen I. Lauffs zum 75. Male aufgeführt. Die anderen Hauptrollen sind Arnstädt, Ressel, Heisler und Keßler, Pohl, Werra, Vallentin, Sommerstorff, Shmalstich im Neuen Operntheater (Kroll) die Bauernschwank „Der Prinz Direktion, in teilweiser Abänderung des ch, ab bis einschließli Sonntag den
mchor gibt am Dienstag, den im Saale der Singakademie ein Konzert unter Rüdel und unter Mit-
„Sanctus“, „Benedictus“ Besonders tnteressicren dürften aufgeführte Werke von Peter Cornelius: (Text von Friedrich Hebbel: „Seele, vergiß für Männerchor sowie „Terra tremuit“ für
j ¡ptmann als Seelen- N L s che L O a Nebensächlichkeiten Bath „Der Geist hilft unserer Schwachheit auf Wirklichkeitsbild auf das veinlichste | Jesu fomm“; von Palestciná „Kyris
aus der Missa Papae Marcelli.
haben.
(Frauen-Erwerb) veranstaltet Dienstag, al des Berliner NVortragsab'end, Konzertsängerin Luise Genner Krüger, Anni Kutterer, "Da am 22. Oktober infolge starker
E Herrn
um
das eindringlichste
Aber zur Voll-
äurer, ai Li p d Nolle anstatt hysterish Paschen,
Ziener
Titelrolle, ge-
Carlosorti ; Malter:
Zimmerer und
Nati“
und „Komm
spielt die Chro-
Mannigfaltiges. Berlin, 30. Oktober 1912.
Heute morgen 7 Uhr 35 Minuten fuhr, „W. T. L. zufolge, auf der Station Jannowißbrüdcke der Nordringzug Nr. 1759 auf den auf Gleis 111 haltenden, von Station Grunewald nah Friedrihs- hagen fahrenden Vorortzug Nr. 2277, wahrsheinlich infolge Ueber- fahrens des Haltefignals. Es wurden insgesamt 46 Personen verleßt. Die Verletßungen sind bis auf vier leihter Art. Die Lokomotive des Nordringzuges und zahlreiche Wagen der beiden Züge sind erheblich_ beschädigt. ! An der Unfallstelle erschienen bald darauf der Oberbaurat Lbmann von der Eisenbahn- direktion, der Geheime Baurat Wambsganß von der Betriebs- inspektion ; die Feuerwehr rückte mit mehreren Zügen unter der Führung des Branddirektors Reichel an. Vom Shlesischen Bahnhof entsandte man einen Sanitätszug, dessen Personal ih sofort um die Ver- lezten bemühte. Ebenso leisteten die Unfallstationen aus der Kom- mandantenstraße und vom Spittelmarkt die erste Hilfe. — Nach einer späteren Meldung des „W. T. B.“ ist auch der Präsident der Königlichen Eisenbahndirekiion Berlin, NRüdlin, auf der Unfall- stelle erschtenen. Die Ursache des Zusammenstoßes konnte noch nicht mit Sicherheit festgestellt werden, beruht aber anscheinend auf falsher Weichenstellung. Von den verleßten Personen sind einige nah dem Krankenhaus am Friedrichshain, einige nach den Unfallstationen, die Mehrzahl nach ihren Wohnungen geschafft worden. Die Verletzungen sind, wie bereits gemeldet, meist leichter Natur, nur einige Personen sollen “ Knochenbrüche davongetragen haben. Die beschädigten Züye sind bereits fortgeshaft und der regel- mäßige Betrieb um 10,25 Uhr Vormittags wieder aufgenommen worden.
Danzig, 30. Oktober. (W. T. B.) Seine Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz ist gestern infolge Fehltretens seines Pferdes bei einer Scleppjagd mit dem Pferd zu Fall gekommen und hat fsich einen Blut- erguß im rechten Arm sowie Verleßungen Gesicht und am Kopfe zugezogen. Er mußte in die Kronprinzlihe Villa in Danzig gebracht werden und ist unter diesen Umständen verhindert, an den Beiseßungs®feierlich- feiten für die Prinzessin NRuppreht von Bayern in München teil- zunehmen. Das Befinden Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit ist jedoch heute durhaus befriedigend — An Stelle des Kronprinzen wird als Vertreter Seiner Majestät des Kaisers und Königs Seine Königliche Hoheit der Prinz Eitel- Friedri ch an den e en na hend 10 Ud in München teilnehmen. Die Abfahrt erfolgt heute abend 10 Uhr 50 Minuten vom Anhalter
Bahnhof. München, 30. Oktober. (W.
im
T. B.) Heute vormittag ist der der Fliegerabteilung zugeteilte Leutnant Hamburger vom 16. Infanterieregiment abgest ürzt. Er erlitt einen Schä delbru ch sowie einen Bruch des rechten Oberarms und des linken Unterschenkels.
Stuttgart, 29. Oktober. (W. T. B.) Von den an der Gordon -Bennett- Fahrt (vergl. Nr. 258 d. BI[.) teilnebmenden Ballons sind weiter folgende gelandet: „Minckckelers“ (Belgien) vergangene Nacht 105 Uhr unweit Lethtpeter bei Alerander- hof- Kurland, „ Frankfurt" (Oesterreih) bei Schneesturm um 4 Uhr 15 Min. früh uhwweit Nosenowskaja im Kreise Luzin, Rußland, „Reichsflugverein 11" (Deutschland) Morgens 1 Uhr 45 Min. bei Station Dukschty im Gouvernement Kowono.
Corbach (Walde), 29. Oktober. (W. T. B.) Amilich wird
gemeldet: Infolge eines Böschungseinsturzes zwischen den Bahnhöfen Corbach und Meinertinghausen der Streckcke
Corbach—Wabern is der Zugverkehr unterbrochen; der A ogin wird an der Einsturzstele dur@ Umsteigen aufrecht erhalten. :
Nikolajew, 29. Oktober. (W. T. B.) Auf tem Bug und und Dniepr sind viele Barken mit über zwei Millionen Pud Getreide, die sich auf dem Wege nach Nifolajew und Cherson be- finden, durch plößlich eingetretenen Frost aufgehalten worden.
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten Beilage.)
Schillertheater. ©-
theater.) Donnerstag, Der Talis8mau.
von Streladorf.
Charlottenburg. mittags 34 Uhr: Gußkow. — Abends 8 Uhr: mann als Erzieher. dret Aufzügen von Otto Ernst. Freitag: Flachsmaun als Sonnabend, Nachmittags
Wallensteins Lager.
(Wallner - Abends 8 Uhr : Dramatisches Märchen in vier Aufzügen von Ludwig Fulda. Freitag: Die Kinder der Exzellenz. Sonnabend: Des Pfarrers Tochter
Donnerstag, Nach- Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Flachs-
Eine Komödie in
Erzichev.
3s
Hierauf : Piccolomini. — Abends: König Lear.
Gesangs8terxte
liebchenu.
Karl
8 Uhr:
Thaliatheater. (Direktion: Kren und Autoliebchen.
Mußk bon Iean Gilbert. Freitag “und folgende Tage:
Trianontheater. (Georgenstr., nahe
Bahnhof Friedrichstr.) Donnerstag, Abends Liebesbarometer. drei Akten von Nomain
Klindworth-Scharwenka- Saal.
Schönfeld.) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Donnerstag, Abends 8 Ubr: Konzert i Posse mit Gesang und | von Gunua Breuuing (Violine) und Tanz in drei Akten von Jean Kren, Alexander Stoffregen (Klavier). von Alfred Schönfeld. A
Choralion-Saal. Dounerstag, Abends
74 Uhr: Liederabend von Ella Pfeiffer. Am Klavier: Paula Merkel.
Auto-
picrkus Schumann. Donnerstag,
Quilspiel in | y6ends72 Uhr: Große Galavorstellung.
Coolus.
; C E Auftreten sämtlicher Spezialitäten. Übr: A folgende Tage: Liebes-| — 2um Shluß: Der unsichtbare Die F Mensch! Vier Bilder aus Indien.
Zirkus Busch. Donnerstag, Abends
Anfang 7 Uhr. ang "s Opæntheater. Gastspiel des | Straße. Donnerstag, Abends 74 Uhr : | Montis Operettentheater.(Früher: x ; : Ne ' . : 71 Uhr: Große Galavorstellung. Be-
L 2 dg A ie Bein Herodes und Mariamne. _ | Neues Theater.) Donnerstag, Abends Konzerte. sonders Ee: ne des “via Hurlesk B terns{chwank mit Freitag und Sonnabend: Die fünf 8 Uhr: Der Frauenufrefser. Operette : Lenkballons ohne Bemannung! —
an d Ta 5 drei A zügen (nah Fraukfurter. in drei Akten von Leo Stein und Karl Saal Bechstein. Donnerêtag, Abends Ferner: Houdini! Die _ Fesselun P N Tra Q ne A 3 A n Pldb) Lindau. Musik von Edmund EGys[er. B Uhr: Ben von E u. Willy | unter Wasser. — Zum Sub: Die von Richard Manz. Musik von Emil Lessingtheater. Donnerstag: Abends C A folgende Tage: Der | Bardas, Gesang und Ktavter. große Pantomime: „Unter Gorillas". Kaiser. Anfang 8 Uhr. 8 Uhr: Gabriel Schillings Flucht. f
Freitag: Opernhaus. 232. Abonne- | Drama in fünf Akten von erhart E S D eno E Hauptmann. Theater am Nollendorfplay. Becthoven-Saal. Donnerstag, Abends
enst- und Freipläge find aufgeyo n. itag: Tantris der Narr. ‘ ¡ ; 8 Uhr: Einziger Liederabend von l è Jean uo Boe U ‘cas von A Zor Gabriel Schillings ees P: Orpheus Edyth ie Be l Gus Familiennachrichten.
Schauspielhaus. 236. Abonnementsvor- Flucht. l Mi R Ea Oper in B m Flügel: Gustav | orben: Hr. Kammerherr Fr eiherr
stellung. in dret
Ein Waffengang. Akten von Oskar Blumenthal.
Anfang 7F Uhr.
Neues Operntheater. lierseer Bauerntheaters* Terofal).
„Sch
Direktor Xaver Anfang 8 Uhr.
Nati.
Deutsches Theater. Donnerstag, König Heinrich UV.
ILV.
Abends 74 Uhr:
(4. Teil.) Freitag: (e. Teil.) Sonnabend: (4. Teil.) Sonntag: (2. Teil.)
König
König Heinrich UV. Heinrich UV.
König
Heinrich
Lustspiel
Gastspiel des. (Leitung: Der Prinz
drei Akten von Richard Sfkowronnek. Donnerstag und folgende Tage: Generalsecke.
tion: Adolf Lan. NW. 7, Friedrich straße 104—104 a.) Donnerstag, 8 Uhr: Der gut sitzeude Frack. spiel in vier Akten von E Der aue fißende Frack. onnabend, Nachmittags 3# Ühr
Lust
Egmont. — Frack.
Komödienhaus. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Die Generalseccke. Lustspiel in
Die
Deutsches Schauspielhaus. (Direk- Abends Gabriel Dregely.
Abends: Der gut fitende
in der Unuterwelt.
Donnerstag,
Arnold und Viktor Arnold. Freitag und folgende
- | alter Herr.
Residenztheater. Donnerêtag, Abends
-
8 Uhr: Gemütsmenschen. : | drei Akten von
Freitag und folgende Tage:
menschen.
Freitag und folgende Tage: Orpheus
Lustspielhaus. (Friedrichstraße 236.) Abends 84 Uhr: Mein alter Herv. Lustspiel in drei Akten von Franz
Tage:
Sch{hwank tin Fri Friedmann-fFrederich.
Mein
emüts-
Singakademie. Donnerstag, Abends 8 Uhr: Liederabeud von Georg Funk. O Am Klavier: Eduard Behm.
Philharmonie. Donnerstag, Abends 73 Uhr: Konzert von Willy Burmester mit dem Philharmonischen Orchester,
Königl. / (Kouzertsaal.) Donnerstag, Abends8 Uhr: | : : Rongevt von Sieben Beilagen mit dem Blüthnerorchester.
von Bodenhausen- Arnstein (S stein b. Eichenberg). — Fr. Louise von Schlichting (Detmold).
Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg.
Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin.
Buchdruckereti und
Dru der Norddeutschen Verlagsanstalt, Berlin,
Hochschule für Musik.
Renée Chemet (Violine) | (einschließlich Börsen-Beilage).
Wilhelmstraße 32.
Preußischer Landtag. Haus der Abgeordneten. 88. Sizung vom 29. Oktober 1912, Vormittags 11 Uhr. (Bericht von „Wolffs Telegraphishem Bureau“.)
Auf der Tagesordnung steht zunächst die zweite Beratun des taa i betreffend die Anle nuna von Spar- kassenbeständen in Jnhaberpapieren, auf Grund des Hre ver 16. Kommission (Berichterstatter Abg. von
Nach dem § 1 der Regierungsvorlage, der vom Herren- hause unverändert angenommen worden ist, sollten die öffent- lichen Sparkassen von ihrem Vermögen Mindestbeträge von 20 bis 30 Prozent in mündelsiheren Schuldverschreibungen auf den Jnhaber anlegen; die Sagzung sollte den Mindest- betrag für jede Sparkasse bestimmen, bei Ermangelung einer Sazungsvorschrift sollten es 25 Prozent sein.
Nach der von der Kommission des Abgeordnetenhauses dem §1 gegebenen Fassung sollen die Sparkassen in dieser Weise anlegen: 1) 10 Prozent, wenn ihr Einlagebestand 2Millionen Mark nicht übersteigt und sih ihre Grundstücsbeleihungen und die Gewährung von Darlehen als Personalkredit nah der Sazung Es auf den Stadt- oder Landkreis, in dem der Garantiebezir belegen ist, beschränken, 2) 15 Prozent, wenn ihr Einlagebestand 10 Millionen Mark nicht übersteigt und sich ihre Ausleihungen. (Nr. 1) nah der Saßung fünftig auf den Stadt- oder Landkreis, in dem der Garantiebezirk belegen ist, und die angrenzenden Kreise beschränken, 3) 20 Prozent, wenn e Jun Geer E g wie bei Nr. 2 der Einlage-
2 illionen Mark nicht übersteigt 25 i allen anderen Fällen. / L la
Ein Kompromißantrag der Abgg. Winckler (kons.), Dr. Schr oeder- Cassel (nl.), von Kardorff (freikons.) I Mommsen (fortshr. Volksp.) schlägt die Fassung vor, daß die Sparkassen in dieser Weise anlegen: 1 15 Prozent bei einem Einlagebestand bis zu 5 Millionen Mark, 2) 20 Prozent bei einem Einlagebestand von 5 bis 10 Millionen Mark, 3) % Prozent in allen anderen Fällen. (Die übrigen Voraus- seßungen läßt der Antrag unverändert wie in der Kommissions- fassung.)
Ein Antrag der Abgg. Dr. Faßbender (Zentr. und
Genofsen will im § 1 lediglich bestimmen, daß ri enilihen Sparkassen mindestens 20/4 thres verzinslih angelegten Ver- mögens in mündelsicheren Jnhaberpapieren anlegen sollen. 2 Der umstrittene § 7 bestimmt in der Kommissionsfassung, daß Sparkassen, die Mindestbeträge unter 25, aber nicht unter 15 %/%) in mündelsicheren Papieren anzulegen haben, ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde von ihren Jahresübershüsen zu öffentlichen, demgemeinen Nußen dienenden Zwecten des Garantieverbandes ver- wenden können: a. ein Drittel, wenn der Sicherheitsfonds der Sparkasse 2 bis 5 P der Spareinlagen beträgt, b. die ge- jamten Jahresüberschüsse, wenn der Sicherheitsfonds 5 oder mehr Proz. beträgt. Sparkassen, die mindestens 25 Proz. ihres Vermögens in mündelficheren Papieren anzulegen haben, fönnen ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde von ihren Jahres- überschüssen zu den genannten Zwecken verwenden a. die Hälfte, wenn der Sicherheitsfonds 2 bis 5 Vroz. der Spareinlagen beträgt, b. die gesamten Jahresüberschüsse, wenn der Sicher- heitsfonds 5 Proz. oder mehr beträgt.
Ein Kompromißantrag der Abgg. Win ckler (konf.) und Genossen s{hlägt vor, daß Sparkassen bei einer Anlage von weniger als 25 Proz., aber nicht unter 20 Proz. in mündel- sicheren Papieren für die genannten Zwecke verwenden können: a. ein Viertel der Jahresüberschüsse bei einem Sicherheitsfonds von 2 bis 5 Proz. der Spareinlagen, b. die Hälfte bei einem Sicherheitsfonds von 5 bis 8 Proz., c. die gesamten Jahres- übershüsse bei einem Sicherheitsfonds von 8 oder mehr Prozent.
Der Antrag bestimmt ferner, daß Sparkassen, die mindestens 25 Proz. des Vermögens in mündelficheren Papieren anzulegen haben, in der genannten Weise verwenden können: ä: die Hälfte bei einem Sicherheitsfonds von 2 bis 5 Proz., b. drei Viertel bei einem Sicherheitsfonds von 5 bis 8 Proz., c. die gesamten Jahresübershüsse bei einem Sicherheitsfonds von 8 oder mehr Prozent. Endlich bestimmt der Antrag, daß die Verwendung der Jahresüberschüsse der Genehmigung der Aufsichtsbehörde nur bedarf, wenn die Ueberschüsse zur Deckung von auf geseßlicher Verpflichtung beruhenden Ausgaben des Garantieverbandes verwendet werden sollen.
Ein. Antrag der Abgg. Tourneau, Dr. Faßbender und Genossen (Zentr.) will für den Fall der Ba nee des Antrags Winckler in dessen erstem Absaß unter b die gesamten Jahresüberschüsse bei einem Sicherheitsfonds von 5 oder mehr Prozent verwenden lassen und demgemäß die Nr. e streichen. In derselben Weise soll in dem zweiten Absaß die Nr. b ge- ändert werden und demgemäß auch dort die Nr. c gestrichen werden. Die Bestimmung über die Genehmigung der Auf- sihtsbehörde will der Antrag ganz streichen.
Ein Antrag des Abg. Reinhard (Zentr.) will bei der Voraussegung des § 1, daß die Ausleihungen der Sparkasse sich nur innerhalb des Garantiebezirks bewegen, einfügen: S dies möglich ist“.
ie Abgg. Borchardt (Soz.) und Genossen beantragen zu dem 8 7 den Zusatz: A N /
__ „Von den zur Verwendung stehenden Beträgen is in allen Fällen die Hälfte zur Erhöhung des Zinsfußes der Spareinlagen zu verwenden“.
Minister des Jnnern Dr. von Dallwiß:
Meine Herren! Wie Jhnen schon aus dem Bericht bekannt sein wird, sind die Kommissionsbeshlüsse zu den §§ 1 und 7 gegen den lebhaften Einspruch der Königlichen Staatsregierung in der Kom- mission angenommen worden. Die Staatsregierung hat niht verab- säumt, wiederholt diese Beshlüsse als für sie nicht annehmbar zu erklären. Ich gestatte mir, die Erklärung zu wiederholen und ganz kurz die Gründe anzuführen, die es meines Erachtens für die Regierung nicht möglich machen würden, den S§§ 1 und 7 in der von der Kommission beliebten Fassung zuzustimmen.
Erste Beilage zum Deuischen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.
Die Regicrungsvorlage vom Jahre 1906 hatte vorgesehen, daß 30 9/6 des Sparkassenvermögens in mündelsicheren Papieren angelegt werden sollen. Die jeßige Vorlage ist den damals geäußerten Be- denken ganz außerordentlih entgegengekommen, indem sie eine Latitüde von 20 bis 30/6 zugelassen und nur für den Fall, daß saßungs- mäßige Bestimmungen nit getroffen sind, einen festen Saß von 25 9/0 vorgesehen hat. Dieser Saß von:25 0/6 entspricht den Muster- statuten, wie fie unter anderem von dem Provinzialsparka\senverband der Provinz Brandenburg gutgeheißen worden find, der auch einen Sat von 25 9/6 als denjenigen betrachtet, der mindestens in mündel- sitheren Papieren festgelegt sein muß. Das Musterstatut für die Rheinprovinz, das gleihfalls mit Genehmigung des dortigen Pro- vinzialsparkassenverbandes erlassen worden ift, sieht einen Mindest- betrag von 20 9/6 vor, und diesen Mindestbetrag von 20%/ hat auch im Jahre 1906 der deutshe Sparkassenverband als ausreichend, aber auch als akzeptabel bezeichnet.
Die Kommissionsbeschlüsse bleiben hinter diesem damals von den Sparkasseninteressenten als vollkommen ausreichend bezeichneten Mindestsaß um die Hälfte und um ein Viertel zurück. Wenn in ihnen unter Ziffer 1 und 2 des § 1 die Säße von 10 und 15 %% vorgesehen sind, so liegt es auf der Hand, daß dabei dem Er- fordernisse der Liquidität ‘nicht Nechnung getragen werden kann, und zwar nicht einmal in friedlihen Zeiten, geschweige denn in Zeiten wirtschaftlicher Krisen oder in Zeiten nationaler Krisen, in Zeiten der Mobilmachung. Meine Herren, Sie wissen, daß nach dem Neichs- bankgesey die Reichsbank Effekten nur zu 2 des Kurêwertes lom- bardieren kann; es würden mithin von diesen 10 bezw. 15 9% der Inhaberyapiere nur 3 des Kurêwertes flüssig gemacht werden können, und da der Kurswert in Fällen der Mobilmachung, in Fällen — ih will sagen — friegerisher Komplikationen bekanntlih zu fallen pflegt — im Jahre 1870 ist der Kurs um 25 °% nah der Mobilmachung gefallen —, so würden die Sparkassen tatsählich nur 5 oder 7 °/o der bei ihnen angelegten Gelder flüssig machen und den Sparern zurüczahlen können. Damit würde weder den Interessen der Sparer noch den nationalen Interessen gedient sein.
Das Schlimmste aber is, daß solhe Säße eine erbebliche Ver- \chlechterung gegenüber dem jeßt bestehenden Zustand bedeuten. Sie werden aus einer Uebersicht, die ih mir erlaubt habe, den Herren Mitgliedern dieses Hauses zur Verfügung zu stellen, ersehen haben, daß die unter Ziffer 1 des § 1 fallenden Sparkassen, deren Einlagen bis zu 2 Millionen betragen, über 17 % — 17,33 °/o, soweit mir er- innerlich ist — ihrer Bestände bereits in müngdelsicheren Papieren an- gelegt haben. Für diese Sparkassen soll nun geseßlich ein Mindestsaßz von 10 %/% fanktioniert werden, also 79% weniger, als sie jegt im Dur(schnitt bereits besißen.
Aehnlich verhält sich die Sache bei den unter Ziffer 2 angeführten Sparkassen, die zwischen 18 und 20 9/6 threr Einlagen in mündel- sicheren Effekten angelegt haben, rund durchs{hnittlich etwas über 19%/6 Für diese soll nach den Beschlüssen der Kommission ein Saß von 15 9% genügen und geseßlich als genügend sanktioniert werden. Auch hier handelt es sich um eine Vershlehterung von 4 bis 59/6 gegen- über dem jeßigen Zustande.
Meine Herren, was würde denn die Folge feine Sparkasse, die die hier vorgeschenen Mindestsäße bisher noch nicht erreiht hat, sich veranlaßt sehen, darüber hinauszugehen, und es würden diejenigen Sparkassen, welche infolge einer verständigen und sorgsamen, weitshauenden Anlagepolitik des Kuratoriums höhere Bestände an mündelsicheren Papieren jeßt bereits beschafft haben, als sie nah den Kommissionsbeschlüssen geseß- li erforderlich wären, jede sich darbietende Gelegenheit einer be- sonders rentablen sonstigen Anlage benußen, um zum Nachteil der Sicherheit der Sparer und der Liquidität der Sparkasse ihre über diese Säße hinausgehgnden Effekten abzustoßen. Meine Herren, die Mitverantwortung für eine solche Vershlehterung des jeßigen Zu- standes, die in ernsten Lagen überaus verhängnisvoll sein würde» würde die Regierung niht übernehmen können. Ich muß Ste daher dringend bitten, niht für die Kommissionsbeschlüsse zu stimmen- fondern für die Anträge, die Ihnen hier vorliegen, und zu denen ich mich demnächst noch weiter äußern werde.
Den 8 7 will ih einstweilen nicht berühren. Dort liegen die Verhältnisse sehr ähnlich wte bei § 1. Auch dort können die Kommissionsbeshlüsse in threr jeßigen Fassung von der Regierung niht angenommen werden.
Abg. von Haf \e ll (kons.) führt unter großer Unruhe des Hauses etwa folgendes aus: Die Vorlage beschäftigt sich mit Fragen von ernstester Bedeutung. Das ist ja auch schon bei der ersten Lesung ge- nügend dargelegt worden. Wie wichtig eine Regelung der hier in Betraht kommenden Verhältnisse ist, kann man daraus er- messen, - in welchem Maße die Sparkassen bei der Beunruhigung, die die allgemeine Lage in leßter Zeit öfter hervorrief, in Anspruch genommen worden sind. Die Bedeutung der Sparkassen für das öffentliche Leben wird ja immer größer. Wir müssen bedenken , daß der kleine Mann, der Beamte und der Handwerker, sein Geld in die Sparkassen trägt, nicht um es fest anzulegen, sondern um es jederzeit bei Bedarf wieder holen zu können. Es muß deshalb darauf gesehen werden, daß gerade in ernster Zeit die Sparkassen ihre Liquidität behalten. Wenn auch die Beträge, die zu Zeiten der Unruhen abgehoben worden sind, im ganzen noch nicht so hoh find, daß eine Katastrophe hätte eintreten können, fo ist dies für die Zukunft doch leiht möglich. Nun wird ja darauf Mga pieten, daß den Sparkassen eine Kündigungs- frist zusteht. Das ist aber nur ein turistishes Ret, nah dem fich die Sparkassen nur im Notfalle rihten können. Denn ihre Pflicht ist cs, jederzeit die nötigen Mittel flüssig zu haben. Ferner ist der Einwand gemacht worden, daß die Sparkassen ja auch über eine An- zahl von Wechseln verfügen; aber diese sind doch niht immer reih8- bankfähig. Dagegen können Staatsanleihen und Schuldverschreibungen jederzeit in Bargeld umgeseßt werden. Um nun allen Ansprüchen und allen Einwendungen gerecht zu werden, ist der Antrag Winckler eingebracht worden, der einen guten Ausweg bietet. Die Vorlage bringt zwar etwas Neues, aber nur für die kleinere Anzahl von Sparkassen, sodaß der Antrag auch dieser Vorlage noch gerecht wird. Mit der Lösung dieser Frage hängt auch die des Realkredits zu- sammen. Dieser ist immer mehr verschlechtert worden, weil die Sparkassen, um liquid zu bleiben, ihn vernachlässigten. Auch darin
Berlin, Mittwoch, den 30. Oktober
2 S —- fönnte es verstehen. sein? Es würde -
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, einwirken würde.
l 1912.
Wir müssen alle unsere Zeit der
wird dann eine erfreuliße Besserung eintreten.
jeßt durch die Tat bew::sen, daß wir bereit sind, Kräfte einzuseßen, damit auch die Sparkassen in der Not und Gefahr ihre Pflicht erfüllen können. Auch auf diese Weise können wir unser finanzielles Werkzeug \chmieden und die finanzielle Bercitshaft des deutschen Rolkes beweisen.
Jnzwischen haben die Abgg. Hoff (Fortschr. Volksp.) u. Gen. noch den Antrag eingebracht, im § 1 lediglich vorzu- schreiben, daß die Sparkassen 15 %/% in mündelsicheren Jnhaber- papieren anzulegen haben. __ Abg. Reinhard (Zentr.) : Wir haben gegen in erster Lesung shwere Bedenken geäußert, und diese besteben auch nah den Kommissionsverhandlungen unvermindert fort. Wir haben uns von der Notwendigkeit des Gesetes nicht zu überzeugen vermocht, und stehen auch heute auf dem Standpunkt, daß es befser ist, es niht anzunehmen. Auch der Antrag Faßbender weicht nicht prinzipiell von dieser unserer Auffassung ab : seine Absicht ist, wenn das Gesetz doch angenommen werden sollte, zu retten, was noch zu retten ift. Gegen die Mängel des bestehenden geseßlichen Zustandes sind wir nicht blind, aber mit dem Geseß werden diese Mängel nicht be- seitigt ; im“ Gegenteil werden die Sparkassen dadurch zur Uebernahme noch höherer Risiken durch Zinsverluste usw. gezwungen. Wir haben den Entwurf von vornherein als einen unberehtigten Eingriff in die Selbstverwaltung bekämpft. Die Verfassung der Sparkassen im Osten und esten weist ungeheure Verschiedenheiten auf. Die Ver- hältnisse in den Städten und auf dem Lande sind in dieser Beziehung grundverschieden ; aus den städtishen Sparkassen wollen die Arbeiter, die kleinen Leute in Zeiten der Krisen und friegerisher Verwicklungen ihre eingelegten Ersparnisse ras wieder haben. Eine Sparkasse mit vielen Filialen oder eine Sparkasse wie die Berliner mit 400 Mil- lionen muß do: anders bekandelt werden, als eine ländliche kleine Sparkasse, die vielleicht hloß einmal im Monat auszahlt. Auf alle diese Unterschiede hat die Regierung niht genügend Nücksicht genommen. Die Negterung wollte den Sparkassen wenigstens noch etwas Spielraum lassen, der Antrag Winckler beseitigt aber auch diesen. Für die Stabilisierung des Kurses unserer Staatspapiere bedeutet der Entwurf fo gut wie gar nichts. Wir beklagen diesen Tiefstand sehr, denn der innere Wert unserer Reichs- und Staattanleihen würde einen weit höheren Kurs rechtfertigen; aber auf dem Wege der Vor- lage ist da nihts zu bessern. Den einzelnen Sparkassen muß über- lassen sein, zu ermessen, wieviel sie in Wertpapieren anlegen wollen. Wertpapiere allein bedeuten au noch keine Liguidhaltung der Spar- fassenbestände; es find noch andere liquide Anlagen denkbar, so die Belegung bei Korporationen. Im übrigen hat ja jeder Einleger das Recht, sich direkt an den Garantieverband selbst zu wenden. Auch auf die Lage des Nealkreditmarktes wird das Gesetz, wenn überhaupt, so nur einen nahteiligen Einfluß üben, indem es die bestehende Kreditnot noch wesentlich steigert. Auf alle Fälle werden die Spar- fassen in ein Dilemma hineingeraten. Screiten Sie zur Herab- seßung des Zinsfußes, so werden die Spargelder ihnen in großen Massen entzogen und den Banken zufließen. Es gibt doch nicht nur solide Banken; wir haben überall in Deutschland den Bankenkrach erlebt, und immer waren es die kleinen Leute, die dabei hervor- ragend in Mitleidenschaft gezogen wurden. Wir find nicht für eine solhe Wandlung eingenommen, wir sehen vielmehr nicht ohne Be- sorgnis, daß die Bankgelder rapider anshwellen als die Sparkassen- bestände. Zwingt man aber die öffentlichen Sparkassen zur Anlegung eines Teils ihrer Bestände in mündelsicheren úInhaberpapieren, fo kann man dabei nit stehen bleiben, so wird es notwendig dahin fommen, daß auc die anderen Geldinstitute ähnlich belastet werden. Dann werden die Sparkassen, wie man jeßt hon in Schleswig- Holstein und Teilen Hannovers ankündigen hört, \sich wieder in vyrivate Sparkassen verwandeln. Fh würde das bedauern, aber ih Auch die Pfandbriefinstitute sollten bedenken, daß man ihnen ebenso mitspielen könnte, und {ließlich würde man auch den Städten das gleiche vorschreiben können. Ich hoffe, daß der Abg. Wolff-Lissa, der 1906 sehr zutreffende Ausführungen in dieser Richtung gemacht hat, sie auch jezt wieder machen wird. Kommt das Gesetz doch zustande, so muß alles versucht werden, den Sparkassen ibren beutigen Charakter tunlichst zu erbalten, den kleinen Leuten die Möglichkeit zu erhalten, ihre Ersparnisse zu einigermaßen annehmbarem Zinsfuß anzulegen. Ein Saß von 21 9/0, wie ihn manche Sparkassen nur zahlen, genügt namentlih bei den heutigen teuren Zeiten nit mehr. Sghließlich kann ih Sie nur bitten, unsere Anträge anzunehmen und den Antrag Winkler abzulehnen.
Finanzminister Dr. Lenß e:
Meine Herren! Der Herr Abg. Reinhard hat bei der ersten Lesung und auch heute wieder {were Bedenken gegen die Geseßzes- vorlage vorgebracht und dlese heute zu Beginn seiner Rede in die Worte zusammengefaßt, daß das Geseß niht nur keine Mißstände abstellen, sondern den Gemeinden {chwere Schäden zufügen würde. Diese Behauptung würde eine {chwere Verantwortung der Staats- regierung in sich bergen, wenn fie wirkli zuträfe; denn wenn die Staatsregierung einen Geseßentwurf einbrächte, der folhe Folgen hat, so würde sie nah meiner Ueberzeugung pflichtwidrig gehandelt haben. Glüdcklicherweise sind aber die Befürchtungen des Herrn Abg. Reinhard nah keiner Richtung hin stihhaltig.
Herr Abg. Reinhard hat in seinen Ausführungen darzulegen versucht, daß die Sparkassen grundvershieden gestaltet seien, und daß es infolgedessen verfehlt wäre, durch geseßlihen Zwang sämtlichen Sparkassen den Ankauf von Inhaberpapieren vorzuschreiben, weil ein großer Teil der Sparkassen diese Vorschrift nicht nötig habe, und weil diese Vorschrift sogar direkt s{ädigend auf die Sparkassen Herr Abg. Reinhard hat ausgeführt, es gebe eine große Zahl von Sparkassen, die einen ruhigen, ganz foliden und gleihmäßigen Geschäftsgang haben und nur eintnal im Monat geöffnet seten, und bei denen ein besonders lebhafter Verkehr nicht stattfinde, Sparkassen, die aber im übrigen für das Wohl des Garantieverbandes nach jeder Richtung hin wirken. Solche Sparkassen hätten es nicht nôtig, größere Bestände an Inhaberpapieren vorrätig zu halten, weil bet ihnen eine besondere Liquidität über das tägliche Maß hinaus nicht erforderli sei.
Meine Herren, diese Ausführungen des Herrn Abg. Reinhard würden zutreffen, wenn für alle Zeiten gewährleistet wäre, daß niemals ein besonderer Anspruch an diese Sparkassen gestellt würde. Aber, meine Herren, in diesen unsicheren Zeitläuften muß man ih doch ernstlih fragen: wie gestalten sih die Verhältnisse, wenn mobilgemacht wird, wenn die Sparkassen das Geld, welches sie entgegengenommen baben, wieder autzahlen sollen, und wenn von allen Seiten von den Sparkassen Bargeld verlangt wird? Meine Herren, in solchen Fällen ist nit nur ein Angstbedarf da, sondern auch ein sehr reeller Bedarf.
die Vorlage hon
Denn wenn solhe Verhältnisse eintreten, müssen die Familienmit-
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