1893 / 156 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 03 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

) M, Kartoff im-Couleur 36—37 M

Weizenftär (leis T A S

U e Sao e U A &, do. (Stücken) 46—47 4, Maisstärke 31 6 nom., Schabe-

bsen 18—21 #, Kocherbsen 16—19 4,

15—15L M,

Ftärke 30 A nom., Victoria-Er grüne Erbsen 16—19 M, , 34—48 M, do. mittel 28—34 M, oe 590—60 Æ#, Kümmel 42—46 4, Mais loco 12— bohnen 15—16 4, Leinsaat 25—27 4, Buhw weiße Bohnen 16—18 4, weiße 20—-22 Æ, ungarishe Bohnen 14 S A s H rekee 15—1 —1( M, stuchen Noggenkleie 103—11 A, 95—100 Æ nom., Hirse, weiße, 17—18 M (Alles per 100 kg ab Bahn

3 H, Pfer

—16 H,

Berlin bei

Vom ober s\chle si

richtet die marfktes

anhalten.

\{lesishen

Walzeisensorten der nos pro niedriger war als in demsel Tadungen von Walzfabrikate

noch anhalten werden, is no größere Schlüsse

Roheisenmarkt herrs{t die Verbrauch weder für

gehende dem sich der eisen

hierfür ledi

lebhaft

auf Feinbleche gingen zwar blieb Grobblech etwas vernachläfsigt

ist nah wi ünstiges

gut beschäftigt, da in guß größere

öhren und Bauguß herrscht rege Thätigkeit; die B rompte Ablieferung, und

rdres vor. fabriken

dasselbe zu

Brem von Genua

Antwerpe

Brasilien kommend, i Der Postdampfer

29, Juni au

am 29. ae Me Neise von Bahia nach 3. Juli. am 30. Juni Abends die Reise von

fortgeseßt.

bestimmt, ist am 1.

Postdampfer 30. Juni

mittags D

von Australien

angekommen.

zei gel 22 fi 36 Dextrin -B0Uieur N 1

in den

, und war namentlih für Bau-, F Nachfrage befriedigend. Jn Blechen lag das Geschäft etwas matter ; genügende Aufträge ein, dagegen . Vom Betriebe der Stahlwerke e bor wegen zu geringen Einganges an Aufträgen wenig ie Gießereien sind allgemein leßterer gei auch

P Tus von est

gelber

M, do. st

Futtererbsen

inländis

ohn,

Particn von mindestens 10 000 kg.)

blieb au

Der Eisenverbrauh

niht gethätigt

Puddel-

leßten Wochen gehoben hat

glih auf Oberschlesien b

noch

zu berihten. Die

Aufträge eingehen. n der

d bei den Die Beschäftigung der ift mittelmäßig,

ägelwerke arbeiten

fagen.

Verkehrs-Ansftalten. en, 1. Juli, (W. T. B) nah Southampton fortgeseßt.

n fortgeseßt. Der Dampfer

f der Weser angekommen. (W. T. B.) Der S Der Reichspostdampfer

passirt.

passirt. Der fommend, ist am 830. Juni Der Reichspostdampfer

over

New-York nah der Weser a

l ae: Mors, L Bli, t ) Hamburg-Amerikanische Padcke

tfahrt-Actiengesell\cha ft. Der Postdampfer „N haetia*“

T M, gsallise und * russische Á, Han er 18—20 M, Lein- 14—15} Æ, Weizenschale 10—104 M,

rn

«At Eisen- und Metallmarkt be-

„Schl. M: e Haltung des oberschlesischen Eisen - in der verflossenen Woche unverändert. Der Beschäftigungsgrad der Werke ist im allgemeinen noch kein ungünstiger und wird voraussichtlich während dér Bausaison in gleicher Stärke 1 : ist gegen das Vorjahr im ober- Revier erheblih geringer, da selbst in den gangbarsten IT. Quartal um en Quartal vorigen Jahres. Die“ Ver- 1 i n nach Rußland und Rumänien 2c. haben bis jeßt den gleichen Fortgang genommen: ob sie jedoh auch weiterhin É unbestimmt, da in leßterer Zeit dahin

wurden. bisherige noch Gießerei - Noh-

b eshränkt blieb. eisen blieb das Geschäft au in verflossener Woche ziemli

açon- und Handelseisen die

Werken liegen noch bedeutende Maschinen- und Kessel- j da es denselben ebenso, wie den Con- Werk. \tructionswerkstätten, an größeren lohnenden Aufträgen fehlt. Röhren- walzwerke, Draht- und N

Verdienen dur starke Concurrenz gehindert. Zinkmarktes blieb unverändert

flott, werden jedoch im De ; von Blei und Blei

Norddeutscher Lloyd. | und Der Reichs-Postdampfer „Preußen“ hat am 00 an! die Reise | den er „Graf Bismarck* hat am 30. Juni die MNeise von O nach „Leif Eriksfon“*, von am 29. Juni auf der Weser angekommen. „Stuttgart“, von New-York kommend, ist am Der Dampfer „Alvah“ hat a vre fortgeseßt. nelldampfer , Gibraltar nach New-York y er „Habsburg“, nah Australien uli Vormittags in Aden angekommen. „Hannover“, nah dem La Plata bestimmt, hat am Abends Santa Cruz „Weimar“, nah New-York bestimmt,

Der at am 30. Funi Neichspostdampfer Abends in Sue i : „Braunschweig“, na

Ost-Asien bestimmt, ist am 30. Juni Abends in Singapore ange- kommen. Der Dampfer ate ist am 29, Juni Abends von

(

Stationen.

sp.

Millim.

Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr. U. d. Meeres

red. in

Belmullet. . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . holm . aranda . Moskau .

WNW 1 halb bed. | NNW 1hbedeckt | 767 |[NO 2 wolkenlos | 766 |ONO 2wolkenlos | 766 |N 8 Lee 770 |NO 4'heiter

756 itill/\wolkenlos

769

J O C0

Kork, Queens- tow

Es Gherbourg .

d ylt . e Feevura L D Ene Neufahrwasser Memel lörube . . Wiesbaden

767 |NW 1/heiter 765 ill A 767 |NO 1/halb bed. 766 |N 1/bedeckt 765 till wolkenlos 763 ftill/heiter!) 762 [N 6|bededt 759 [N 5bedeckt

764 |[W atb Bed l

766 |SW 2hhalb bed.2) 764 still|heiter

765 |W 3lheiter

765 \till|wolkerlos 764 |WNW Z3/heiter

762 |NW 2\wolkenlos 764 |W 2\wolkig

"763 |NO 3 wolkig 762 [D 1 heiter

762 still|wolkenlos

1) Nachts Thau. ?) Thau.

U eb

ersiht der Wittersang.

Die Vertheilung des Luftdrucks hat \ih seit gestern

wesentlich

Nordshweden

niht geändert, am höchsten ist er über

am niedrigsten über Rußland.

Das Wetter ist in Deutschland, wie in ganz West-

Europa ruhig,

trocken, ziemlich heiter, im Norden meist

Cap. - Export ist, von Hambur kommend, gestern Nachm ostzampfer „Teutonia“ hat gestern Abend Lizard

getroffen. Der passirt

MTLEN,: 1, Bull ( „Vorwärts * ist heute M

EORDon, L Ul ( „Doune Castle“ Canaris Castle“ ommen.

S ag W.

Linsen,

en 157 lahbohnen

do. mter

das Urbild der

gleihmäßig zu Gebote. Ls E j L räulein azofsky als etwa 29 °/o ‘ysiart unterstützten die dauerndem

Fragment imponirte

Gewalt ihres Organs, selbst im Fortissimo überwand.

nit zu Frau

Auf Stille, da

Das Publikum

ab seinem Bcif dem Tusch des

und der Absatz n Walz-

mische National-Oper

verkaufte Braut“. (geb. 1824, gest. 1884),

für Handels- Publikum

dem hiesigen „Visherad“

eller drängen auf

_Rhythmen der einen stürmischen

und pikanten tänze, die Prin des abrikaten ift tendsten erscheinen die Cl werden mußte. Sabina enthält die seiner Braut Marie. verloren geglaubten

Postdampfer | Nebenbuhler. Dur seinen

ulda“ hat | doch der rechtmäßige

nun keine Rolle mehr.

Der | und Balletscenen.

Postdampfer ni Nach- «Sülter,| bet, Gesellschaft

meisters Herrn Ce,

leßtere Theater in Prag,

Nicht unerwähnt darf bleiben,

fühl, im Süden warm; nur aan der ostdeutschen Küste wehen lebhafte nördliche Winde. Jn Süddeutschland, sowie in Frankrei stiegen gestern die Nachmittags- temperaturen vielfach auf 30 Grad und darüber; zu Perpignan auf 35 Grad. An {der südfranzösishen Küste und stellenweise in Oesterreich-Ungarn ist etwas Regen gefallen.

Deutsche Seewarte. I S C CESS E T E S E E T E N: * E S E N RR d. E E P R Theater - Anzeigen.

Friedrich - Wilhelmfstädtisches Theater. Chausseestraße 25. Dienstag: Der Bettelstudent. Operette in 3 Acten von F. Zell und Richard Genée. Musik von Carl Millöcker. Anfang 74 Uhr.

Im Park: Vroñes Doppel-Concert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, unter Leituna des Kapellmeisters Herrn Guthshmidt, und dem Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters, unter Lei- tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. Auf- treten des Damen-Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowala, der Sängerin Crosy, des Original-Gesangs-Humoristen Alfred Bender und der Duettisten Kühn. Anfang 6 Uhr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri\che [lumination. Sämmtlihe Sehenswürdigkeiten nd geöffnet.

Mittwoch: Der Bettelftudent. Anfang 74 Uhr. Im Park: Großes Doppel-Concert. Auf- treten erster Gesangs- und Jnstrumental - Künstler. Anfang 6 Uhr.

Kroll's Theater. Dienstag:

Zimmermann. Anfang 7 Uhr. Täglich: Vor, L und nah der Doricluas

Großes Coucert im Sommer-Garten. Anfang

Zar und

Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr.

hat am Donnerstag

en Inseln passirt. Der Castle-Dampfer . Drummond

st am Donnerstag auf der Der Castle-Dampfer , der Heimreise in Durban angekommen. „Dunottar Castle“ ift heute auf der Ausreise von London ab- gegangen. Der Union-Dampfer „Goth“ ist heute auf der Aus- reise bon Southampton abgegangen.

Theater und Musik.

__Kroll’s Theater.

Frau Katharina Klajsky ließ sich am Sonnabend in zwei neuen Nollen hören und hatte zu dem Zweck Bruchstücke aus Weber?s „Euryant he“ und das Finale aus der unvollendet gebliebenen Oper r von Mendelssohn gewählt. Für die Cglantine,

as Ur r Vrtrud in Wagners „Lohengrin“ stehen der Künstlerin ß :

dâmonische Leidenschaft und dramatishe Wucht in Spiel und Gesang | bestand von 120 717,26 4; im Laufe Weniger gelangen ihr die Coloraturen, mit dem Zeitgeshmack Concessionen Euryanthe ] Gastin Als „Loreley“ in dem auch dur Bühnenleben

welches

Partie bewundernêwerth und bot eine Reihe s{höner plastischer Posen. all oft und stürmisch, zuleßt unter rchesters, Auédruck.

Theater Unter den Linden.

Am Sonnavend begann vor dicht gefülltem Hause die , Böh- / unter Direction des Herrn Adolf Bau- mann“ ihr Ensemble-Gastspiel mit einer Aufführung der Oper „Die O Friedrih Smetana, geno

eine hohe Achtung als E und Klaviervirtuos ur

bekannt, die im Opernhause aufgeführt wurde. genannten Oper folgt er dem Vorbilde Lortting's. verständliche, mehr durch melodischen Reiz als durch neue harmonische Gestaltungen sih auszeihnende Gedanken begegnen uns durch das ganze Bon ganz besonders anziehender Wirkung find die munteren

Der C

sich mit höchster Eleganz entwor einen ungewöhnlich rohen Spielraum ein. - höre, die Duette,

Sepxtett, welches gleih mehreren anderen Scenen der Oper wiederholt Der etwas. lose zusammengefügte Text von Karl Liebesgeshihte eines Bauernsohnes Hans e Sein Hans | | Reichthum glaubt er zu siegen und bietet Hans 300 Gulden als Abstandsgeld. Wenzl, wegen seines lächer- lichen Wesens allgemein verhöhnt, wird auch von Hans dadurch geprellt, daß letterer auf den Vorschlag eingeht, aber unter der Bedingung, daß nur der Sohn Micha’'s die Braut heimführe. der verloren Geglaubte, ein Sohn der ersten Ehe ist, und da die Eltern, seine Vertreibung bereuend, ihn voller Freude wieder aufnehmen, so wird Hans Bräutigam. i No Marie verzeiht ihm diese List, und das Gáänze {ließt mit vielen sehr lustigen, dem Fest entsprehenden Schaustellungen d L 1 Unter den Darstellern zeichneten sih namentlich râulein Jelinek (Marie), Herr Braun, ein vortreffliher Tenorist,

als Hans) und Herr Klein (der urkomische Wenzl) aus. Die übrigen Mitwirkenden trugen gleihfalls zum Gelingen der Oper wesentlich i. Schließlich heben wir noch die Verdienste Leitung der Pegenwartig im Adolf-Ernst Theaters spielenden Operetten- ereits vortheilhaft bekannten Directors Herrn Adolf Bau-

mann aus Brünn, des NRegisseurs Herrn Smaha und des Kapell-

] J), mit besonderem Lobe Unebenheiten vorfielen, is bei einer ersten Aufführung wohl erklärlich.

ittag in New-York ein-

T. B.) Der Lloyddampfer hier eingetroffen.

T. B.) Der Castle - Dampfer auf der Ausreise die abetmals in usreise in Durban ange- Pembroke Castle“ ift heute auf

Der Castle - Dampfer

fallen.

trag kommt.

Austritt sind

gemacht hat. und Herr Bertram als nach ganzem Vermögen. Max Brudch's pietätvolle Ergänzung 1 erweckten Mendels\ohn?schen Klafsky durch die kolossale

sieghaft Chor und Orchester Auch mimisch war be in dieser

vorhanden,

in seiner böhmishen Heimath und ist auch symphonishe Dichtung In der Gefällige, leiht

seine

eröffnet.

böhmish - ungarischen National- Beifall hervorriefen. Die an fenen Balletscenen nehmen jedoch Musikalish am bedeu- Terzette und das leßte

Sterne, schulen, der

Stiefbruder Wenzl, der | Ausdru.

nicht kennt, spielt nun den

Paris. Da nun er felbst,

Der Geldpunkt spielt natürlich

des durch seine

beide Landes-

manche

Böhmischen hervor. Daß

vom

daß erheblihe Kürzungen zu

Nach dem Zuschußkasse beamten und Mitgliederzahl von 2229. neu aufgenommen 107.

{luß am 31. liedern nachweist.

trägen und Zinsen vereinnahmt 25 132,87 M von 3138,23 4, verblieben 21 994,64 t, sodaß ein Vermögen von 142711,90 Æ vorhanden war. an ihre Mitglieder und auch an deren Kinder Zuschüsse von jährlich, 90 A Am 31. März d. J. waren insgesammt 60 Zuschußempfänger denen während des Jahres wovon auf pensionirte Beamte 28 Raten, auf Wittwen 19 und auf Kinder von verstorbenen Mitgliedern 13 Raten entfallen.

Gelsenkirchen, L U Dio stellung, die ein großartiges Bild des rheinisch-westfälischen Koblen- bergbaues gewährt, wurde, Nachmittag durch den

Wien, 29. Juni. des hundertjährigen Geburtstages Joseph Nessel's, des Erfinders der Schiffsschraube, eine Festversammlung statt, welcher der Chef der Su des Neichs- Kriegs-Ministeriums, Admiral Freiherr von owie Verkehrsanstalten eine beiwohnten. Hauffe des s{merzlichen Verlustes, der England dur den Untergang des Panzerschiffs „Victoria® betroffen, und rud. Vor dem Denkmal Ressel's Czedik eine Ansprache, in der er Ressel als Groß-Oesterreicher feierte, und die er mit einem begeistert den Kaiser Franz Joseph \{loß.

i Wie dem „W. T. B.“ Nacht vom Sonnabend Demonstratio kürzlih erfolgten Verurtheilun fam es zu einem heftigen Zusammenstoß Demonstranten, von den Verwundeten ist seinen Verleßungen erlegen. Studentenschaft herrsht lebhafte Polizei gegenüber den Studenten soll, wie verlautet, in der heutigen Sißung der Deputirtenkammer zur Sprache kommen.

Mailand, 1. Juli. Der „Köln. Z.* Gestern Abend ging in der Umgegend von Casale ein starkes G e - witter nieder. flohen unter ein Schußdach, in das der Blitz eins{chlug, wobei vier Personen getödtet, 43 andere mehr oder minder \chwer verleßt wurden.

wünschen wären, und zwar besonders im dritten Act. Das blifu nabm de Oper sehr Eciräti, 4 g f fälligsten Nummern da capo.

g auf und verlangte mehrere der ge-

: Ful Mllerhödsten Befehl concertirt die Kapelle des Badischen

Leib-Regiments,

Neuen Palais zu Potsdam.

Alliance-Garten angekündigte Concert muß deshalb heute aus- n. Morgen wird die Kapelle dann das vollständige P

ausführen, welches heute vor \

öniglicher Musikdirector Boettge, am heutigen Tage Das für den Belle-

rogramm

einer Majestät dem Kaiser zum Vor-

Mannigfaltiges.

siebenten Rechnungsabshluß hatte die ensions- für die Berliner ic Se: Ehefrauen Ende März Während des Jahres 1892/93 sind ( Durch Tod, Pensionirung und sonstigen. 88 in Abgang gestellt worden, sodaß der fb. März 1893 einen Bestand von 2239 Mit- Am Ende des Vorjahres verblieb ein Halen

des Jahres sind an Bei- Nach einer Ausgabe am 1. April 1893 Die Kasse zahlt

deren

2229,17 M. gezahlt wurden,

Dem soeben im 34. Jahrgang erschienenen Sperling’schen „Adreß- buch der deutschen Zeitschriften und der politishen Tagesblätter für 1893* entnehmen wir, den deutschen Zeitschriften (Wochen-, Monats- u. #. w. Blätter jeder Art) auf 3644 beziffert, gegen 3938 im Jahre 1892, 3443 im Jahre 1891, 3204 im Jahre 189 im Jahre 1888. und seit 1888 um 915 Blätter zugenommen.

daß sich die Zahl der gegenwärtig erscheinen-

1890, 2982 im Jahre 1889 und 2729 Im lebten Jahre hat ihre Zahl demnach um 106

bergmännishe Aus- , wie der „Voss. Z.“ gemeldet wird, heute- Berghauptmann LTäglichëbeck aus Dortmund

Im Polytechnikum fand heute anläßlich-

Vertreter der anderen Ministerien, der Hochs und vieler wissenschaftliher Ver-

In der Festrede gedachte Hofrath Professor

ab der tiefen Theilnahme telt sodann Geheimrath

aufgenommenen dreifachen Hoch auf

U gemeldet wird, haben in der zum Sonntag in Paris Studenten- nen gegen den Senator Bèêrenger wegen der eines Studenten stattgefunden. Dabei i zwischen Polizisten und wobei mehrere Studenten verwundet wurden. Einer Unter der Verhalten der

Erregung. Das

wird telegraphirt :

Zahlreihe in den Neisfeldern beschäftigte Leute

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Mittwoch: Gastspiel von Heinrih Böte. _Der Postillon von Lonjumeau. (Chapelou und Saint Phar: Herr Bötel.)

Victoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Dienstag: Zum 44. Male mit vollständig neuer Aus- Lait N Frau Venus. Modernes Märchen (großes

usíta Me) mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 74 Uhr.

Im Belle-Alliance-Garten : Doppel-Concert., Auftreten von Speciali- täten ersten Ranges. Historishes Concert, Königliher Musikdirector A. Boettge. Kaiser- Programm, Anfang 5 Ukr.

Brillante Jllumination durch 25 000 Gas. flammen. Mittwoch: Frau Venus. Anfang 74 Uhr. Im Garten: Unwiderruflich letztes Historisches Coucert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.

Theater Unter den Linden, Dienstag: Böhmische National. Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble - Gastspiel. Zum 4. Male: Die verkaufte Braut. (Prodana noveosta,) Ko- mische Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Le Smetana, in Scene gefeßt durch Herrn Jos. Smaha, Regisseur des Königlih böhmischen Landes- und National-Theaters in Prag. Dirigent : Herr Ad. Cech, erster Kapellmeister des Kgl. böhm. Landes- und National-Theaters in Hag: Tänze arrangirt von Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kgl. böhm. Landes- und National- Theaters in Prag. Mit vollständig neuer Ausftattung an Decorationen, Costümen und Reguisiten. Anfang präcise 74 Uhr.

Mittwoch : Dieselbe Vorstellung.

Das Theater is dur den neuen elektrischen Qu «Apparat das bestventilirte in Berlin.

Adolph Ernst-Theater. Dienstag: 26. Gast- spiel des öôsterreihishen Operetten - Ensembles de@ Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum 26. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten nach dem Französischen von O. Monvy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl.. Anfang 74 Uhr.

Mittwoch: Dieselbe Vorstellung.

E” Der Sommer-Garten ist geöffnet. “Fm

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof), Geöffnet von 12—11 Uhr.

S0: «e RENT E DUOS

Familien - Nachrichteu.

Verlobt: Frl. Hanna Wolters mit Hrn. Gerichts" Assessor Karl Detering (Bremervörde).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster H. von! Nathusius Genera), Hrn. Gottfried von Herder (Forhheim, Kgr. Sachsen). Eine Tochter: Hrn. Lieutenant zur Sce von Wind- heim (Kiel).

Gestorben: Hr. Major a. D. Nichard Malotki von Trzebiatowski (Berlin). Hr. Major a. D.. Albert von Kalckreuth (Potsdam).

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin:

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Bete und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Sieben Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

(1108}Þ

1892 eine:

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Me 15G.

Preußischer Laudtag.

Herrenhaus. 20. S ißung vom 1. Juli 1893.

Die Rede, mit welher bei der Berathung des Sep entwurfs, betreffend die Erweiterung, A On l- gung und bessere Ausrüstung des Staatseisen e neßes, der Minister der öffentlihen Arbeiten Ligen die Wünsche der Herren Freiherr von Manteuffel E, fie Bürgermeister Struckmann - Hildesheim beantwortete (f. en Bericht in Nr. 155 d. Bl.), hatte folgenden Wortlaut :

Meine Herren! Dem Herrn Vorredner ist bekannt und von mir auch persönli mitgetheilt worden, daß die Linie Elze—Bodenburg— Gandersheim mit der Abzweigung von Bodenburg nah Duingen zu denjenigen Linien gehört, für die allgemeine Borermittelungen ange» stellt worden sind, Vorermittelungen sowohl in Bezug auf die technische Ausführung als auch auf die wirthschaftliche Bedeutung und die finanzielle Betheiligung der betreffenden Interessenten. Diese Bor- ermittelungen sind zur Zeit noch nicht abges{lossen. Die technische Ausführbarkeit der Linie ift dargethan und im all- gemeinen auch festgestellt, welhe Kosten erwachsen, wenn auch nur bis jeßt durch übershläglihe Ermittelungen. Dagegen haben die Erörterungen über die finanzielle Betheiligung der Interessenten noch nicht zum Abs{hluß gebraht werden können. An der Linie ist außer den preußischen Kreisen auch das Herzogthum Braunschweig betheiligt. Es haben deshalb auch mit der Regierung des Herzog- thums Braunschweig in dieser Beziehung Verhandlungen angeknüpft werden müssen. Was nun die finanzielle Betheiligung der preußischen Kreise anbetrifft, fo ist mir mitgetheilt worden, daß die Kreise Alfeld und Gronau bereit fein würden, Grund und Boden beziehungs- weise die Kosten des Grunderwerbs voll und ganz aufzubringen. Dagegen is mir andererseits mitgetheilt worden, daß für die Abzweigung Bodenburg—Düngen, an der hauptsächlich der Kreis Marienburg betheiligt ist, dieser Kreis wohl geneigt sein würde, Beiträge zu leisten, aber nicht das ganze Nisico des Grunderwerbs, Mit einem Theil if aber der Königlichen Staats- regierung nit gedient. Ferner wird von dem Kreis Marienburg nit nur wie der Herr Vorredner rihtig bemerkt hat die Hergabe von Grund und Boden, fondern auch in dem Falle, daß eine von dem Kreise gewünschte Linienführung grwählt wird, ein baarer Zuschuß verlangt; meines Erachtens mit vollem Recht, weil diese Linie be- züglich der technischen Ausführungen ganz besondere Schwierigkeiten biete. Es muß ein Defiló dort passirt werden, was nur mit ganz außerordentlihen Kosten bewältigt werden fann. Es erschien also aus diesem Grunde gerechtfertigt, daß wenn diese ursprünglich niht projectirte Linie im Interesse des Kreises Marienburg und namentlich im Interesse der Stadt Hildesheim gebaut werden foll der Staatsregierung auh ein Beitrag zu diesen außergewöhnlichen Kosten geleistet wird. Dieser Beitrag erschien aber um so gerehtfertigter, da eine ausreihende Ver- ziusung für diese zweite Linie schwerliÞ} nicht in Ausficht zu nehmen ist. Zroischen Bodenburg und Düngen existirt nur ein Ort, Salz- dettfurt, ein Badeort, in den zum Sommer viele Badegäste mit gutem Erfolge hingehen, welcher aber im Winter nur geringen Verkehr hat. Es ift also Verkehr nur für den Sommer zu erwarten, nit aber das ganze Jahr hindurch. Ih glaube, daß es daher vollständig gerechtfertigt is, wenn von dem Kreise Marienburg oder von irgend jemand, der dem Kreise Marienburg zu Hilfe kommen will ich brauche Ihnen wohl nit zu nennen, wer das in erster Linie sein wird, Herr Ober-Bürgermeister Struckmann wird das besser wissen —, cine Beihilfe geleistet wird. Dann hat der Herr Vor- redner die Bitte ausgesprochen, es möge doch nicht eine Theilung der Projecte vorgenommen werden, es möchte weder allein die Linie Bodenburg—Salzdettfurt—Düngen, noch die Linie Elze—Bodenburg— Gandersheim, sondern beide Linien zusammen gebaut werden.

Ich kann darüber Herrn Struckmann vollständig beruhigen, daß die Linie Bodenburg—Salzdettfurt—Düngen nicht allein gebaut werden wird ; aber ich kann ihn auch zweitens darüber beruhigen, daß, wenn Marienburg die thm angefonnenen Lasten, die meines Erachtens nicht zu hoh sein werden, übernehmen wird, und uns darüber eine Er- klärung abgegeben wird, die ja noch nicht auf formellen Be- schlüssen zu beruhen brauht, die aber doch soweit klar ift, daß sie der Staatsregierung die Ueberzeugung vershafft, daß der Kreis Marienburg entweder allein oder mit Zurhilfenahme der- jenigen, die hinter ihm stehen, den Grund und Boden übernehmen wird, daß dann auch meinerseits dahin gestrebt werden wird, das Project vollständig zur Ausführung zu bringen. Ob das bereits im nächsten Jahre geschehen wird oder in cinem späteren Zeitraum, das, meine Herren, bin ih zur Zeit zu übersehen noch nicht in der Lage.

Von dem Kreisausschuß des Kreises Schweiniz war eine Petition an das Haus gelangt mit dem Antrage: „zu prüfen, ob die für Concessionirung des Baues von Privateisenbahnen bisher maßgebenden Normen nicht einer zeitgemäßen Reform unterworfen werden müssen, und, bejahenden alls, den Antrag G Ertheilung der Concession zum Bau einer Bahn von Beeskow nicht nur bis Uckro, sondern bis Falkenberg direct an die unternehmende Baufirma der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen.“ Die Commission beantragt Uebergang zur Tagesordnung.

Dem Freiherrn von Manteuffel, welcher die Ls stellung der von den Petenten gewünschten Bahn, sei es auf Staatskosten, sei es durch Gewährung der Concession, im Interesse einer directen Verbindung zwischen Frankfurt a. O. und Leipzig befürwortete, entgegnete der Minister der öffent- lihen Arbeiten Thielen:

Ih muß nah wie vor auf dem Standpunkt bleiben, daß ein Bedürfniß zur Herstellung einer directen Linie von Frankfurt a. O. nah Leipzig niht vorhanden ist. Die bestehenden Linien zwischen Frankfurt a. O. und Leipzig sind vollständig in der Lage, den Verkehr, der ohnedies niht gerade schr erheblich is, zu bewältigen. Die Um-

Berlin, Montag, den 3. Juli

wege, die diese Linien darstellen, sind auch auf der anderen Seite nicht von Bedeutung. Das Bebürfniß, eine directe Linie zwischen Leipzig und Frankfurt a. O. herzustellen, liegt auch nur bei dem betreffenden Unternehmer, der dadurch die Linie rentabel zu machen vermeint, daß er der Staatsbahn die Transporte auf der Strecke Frankfurt—Falken- berg abnimmt und daraus für sih ein gewinnbringendes Unternehmen macht. Die betreffenden Kreise sind aber an dieser durchgehenden Linie an und für sich in geringem Maße interessirt ; thr Interesse liegt darin, überhaupt Anschlüsse an das bestehende Eisenbahnnetz zu erhalten.

Die Staatsregierung hat ein Bedürfniß anerkennen können, die localen Verkehrsinterefsenten der betreffenden Landestheile durch Bau einer derartigen Anschlußbahn zu heben und da sie selbst in abseh- barer Zeit die Linie niht würde ansführen können, {ih bereit erklärt, einem Privatunternehmer die Concession nicht zu versagen, eine be- treffende Bahn „etwa bis Uckrow“, wie in dem betreffenden Schreiben meinerseits gesagt ist, zu bauen. Schon in dem „etwa“ liegt ja do durhaus eingesGlossen, daß damit seitens der Staatsregierung niht das leßte Wort gesprochen i}, sondern daß die Staats- regierung auch weitergehenden Anträgen aus den betreffenden Kreisen heraus gern auch eine erneute Prüfung würde zu theil werden lassen. Die Herren haben aber vorgezogen, sofort mit einer Petition an das hohe Haus sich zu wenden. Meinerseits war auch dem Herrn Ober- Präsidenten an die Hand gegeben worden, ob es nicht zweckmäßig wäre und damit bin ih nur einer Aufforderung nachgekommen, die in diesem hohen Hause wie auch im Abgeordnetenhause ausgesprochen is —, daß in erster Linie Bedacht darauf ge- nommen werde, daß wir nicht in die Zeiten Strousberg?'s zurü- fallen möchten, sondern daß die Nebenbahnen, die der Privatunter- nehmung überlassen werden, womöglich aus dem cigenen Kreise der Inter- essenten möchten fertig gestellt werden. Daraufhin haben die drei Kreise sich nicht weiter eingelassen; sie haben nur ihre Meinung dahin ausgesprochen, daß eê, weil ihnen ihr Wunsch nicht erfüllt worden, hohe Zeit sei, daß die ganzen Bedingungen, unter denen der Staat die Concessionen an Privatunternehmer ertheilt, einer Revision unterzogen werden müßten. Es wäre ja nun auch wohl Pflicht der Petenten gewesen, dem Minister der öffentlichen Arbeiten mit ihren guten Nathschlägen nah dieser Nichtung an die Hand zu gehen; das haben sie natürlicherweise niht gethan, sondern haben es dem Minister überlassen, sih darüber den Kopf zu zerbrehen. Jch meine, daß die Commission dieses Hauses vollständig berehtigt gewesen ist, wenn sie beshlossen hat, dem hohen Hause vorzuschlagen, über diese Petition zur TageLordnung überzugehen.

Haus der Abgeordneten. 84. Sißung vom 1. Juli 1893.

Den vierten Gegenstand der Tagesordnung (s. den Anfangs- beriht in Nr. 155 d. Bl.) bildete die Berathung des Berichts über die Ergebnisse des Betriebes der preußischen Staatseisenbahn im Betriebsjahre 1891/92. Bericht- erstatter der verstärkten Budgetcommission, welhe den Bericht vorberathen hat, ist. der Abg. Hammacher.

Die Commission beantragt:

1) den vorgelegten Bericht dur Kenntnißnahme für erledigt zu erklären; 2) die &raatsregierung aufzufordern, den Betriebs- beriht der Eisenbahnverwaltung in Zukunft unter möglichster Be- rücsihtigung der Grundlagen des Etats aufzustellen und insbesondere zur Aufklärung der Abweichungen von dem Etat zu benußen; 3) die Staatsregierung aufzufordern, in dem Bericht thunlich genaue Angaben über die Wirkungen der eingeführten wichtigeren Tarifermäßigungen und sonstigen wichtigeren Verkehrserleichte- rungen vorzulegen; 4) die Staatsregierung aufzufordern, die Ausgabe von directen Fahrkarten zwischen Stationen des preußischen Staatseisenbahnneßes, und demgemäß die Ausgabe von Rülfahr- karten thunlihft auszudehnen.

Der Referent, Abg. Hammacher (nl.), geht namentlich auf die unter Nr. 4 erhobene Forderung der Ausdehnung des Systems der Rückfahrkarten näher ein und hebt hervor, daß die Commission ein- stimmig diese Ausdehnung wünsche. Die Besorgniß, daß eine solche Ausdehnung eine Demoralisation des Beamtenthums mit si bringen werde, sei zwar nicht ungerehtfertigt, werde aber dur geeignete Ver- waltungs8maßnahmen zu beseitigen sein.

Minister der öffentlihen Arbeiten Thielen :

Meine Herren! Jch möhte hier nur das wiederholen, was au bereits seitens meiner Commissarien bei den Verhandlungen in der Brdgetcommission erklärt worden ist, nämlich daß die Staatöregie- rung gegen die Anträge der Budgetcommission Einwendungen ihrer- seits niht zu erheben hat. Sie wird den Anträgen 2 und 3 zu ent- sprechen gern bereit sein.

Was den Antrag 4 anbetrifft, so sind die Verhandlungen zwi- schen den deutschen Staaten bezüglih der Dauer der Rückfahrkarten zur Zeit noch nicht beendet. Die Conferenz tagt zur Zeit noch. Es ist, soviel mir bekannt geworden ist, erst die erste Lesung der Be- {hlüsse erfolgt; die zweite Lesung soll, glaube ih, in der nädsten Woche erfolgen, und es hat infolgedessen eine Beschlußfassung seitens der preußischen Staatsregierung über die Beschlüsse der Commission bisher nit stattfinden können.

Der Herr Berichterstatter hat darauf hingewiesen, daß es als durdhaus wünschenswerth zu bezeichnen sei, wenn eine allgemeine Be- stimmung dahin getroffen würde, daß die Dauer der Rükfahrkarten zehn Tage betragen soll. Ih möchte in dieser Beziehung nur darauf aufmerksam machen, daß das niht nur eine Erweiterung der zeitig in Preußen geltenden Grundsäße in sih \{ließt, sondern au eine Ein- shränkung derselben, indem die Dauer der Rükfahrkarten für weitere Entfernungen, die jeyt vielfah über zehn Tage hinausgeht, dann auh auf zehn Tage beschränkt würde.

Der Herr Berichterstatter hat auch darauf aufmerksam gemacht, welche Bedenken gegen die Rükfahrkarten überhaupt und insbesondere die Ausdehnung der Dauér derselben daraus herzuleiten sind, daß leiht Malversationen seitens des Publikums und cine Demora-

lisation des Personals sich daran knüpfen. Meine Herren,

1893.

es finden, wie au der Herr Berichterstatter erwähnt hat, in diesem Augenblick gerihtlihe Untersuhungen wegen sehr weitgreifender Unter- schlagunger auf einzelnen Linien statt. Es is meinerseits au cine Untersuhung darüber angeordnet worden, ob etwa auch noch auf anderen Strecken der Staatseisenbahnverwaltung sich ähnlihe Er- scheinungen gezeigt haben. Auch diese Untersuchungen sind zur Zeit noch nit abges{lossen- und ih- bin daher niht in der Lage, über den Stand derselben eine Auskunft geben zu können.

Abg. Broemel (dfr.) befürwortet den Antrag 4 der Commission. Hoffentlih werde, wenn die übrigen Verwaltungen das bayeris- württembergishe System einzuführen geneigt seien, die preußische Staatsbahnverwaltung allein sih nit auss{ließen.

Darauf R die Commissionsanträge zur un- veränderten A nnahme.

__ Es folgt die Jnterpellation des Abg. Schulßt- Spr LroaO: ; e „Welche Mittel gedenkt die Regierung zu ergreifen, um den

infolge der anhaltenden Dürre bereits eingetretenen, für den Winter aber noch vermehrt drohenden Nothstand in Betreff Vieh- futters und Streumatertals, namentli der ländlichen Kleinbesißer auf den geringeren Böden nah Möglichkeit zu mildern 2“

Nachdem der Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden sih zur Beantwortung der Jnterpellation bereit er- klärt hat, führt zur Begründung derselben der / Abg. Schulß-Lupitz aus, daß zwar noch nicht ein allgemeiner Nothstand in Bezug auf die diesjährige Ernte eingetreten sei, _daß man aber für Stroh und Viehfutter bereits einem solchen gegenüber- stehe. Wenn Juli und August Negen brächten, so werde wenigstens die Kartoffelernte eine recht reihlihe fein. Betroffen von der Calamität seien vor allem die Kleinbesißer auf geringeren Böden ; die Großbauern könnten sich zur Zeit noch allein helfen. Während also, fährt der Redner fort, im allgemeinen eine günstige Gestaltung der Dinge ganz von der Witterung abhängt, muß dem Nothstand der Futtermittel unverweilt entgegengetreten werden. Die Maßnahme der Frachtermäßigung, welche die Regierung eintreten ließ, genügt nicht, so dankbar die Fürforge des Ministers der öffentlichen Arbeiten anzuerkennen ist. Auch ist für die Geltung des Ausnahme- tarifs für Futtermittel kein Endtermin angegeben, wodurch eine gewisse Unsicherheit in den Abschlüssen und den Bezügen eintritt; ich möchte den 1. Mai 1894 als Endtermin in Vorschlag bringen. Jedenfalls muß aber der Ausnahmetarif auch für Halbladung im Interesse der Kleinbesiter zugelassen werden, da es für fleinere Wirthschaften viel- fah gar nicht lohnt, ganze Waggons einzukaufen. Falsch wäre eine Verabseßung der Zölle auf Reis, Mais und Dari, die Haupt- concurrenten der heimischen Kartoffel, ebenso falsch wie ein Aus- fuhrverbot. Die Landwirthschaft braucht Nuhe; eine solche Maßregel würde nur von der Börse ausgebeutet werden, nit aber der Landwirthschaft von Nugen sein. Die Hauptsache jedoch ist die Durhführung einer gesunden, wirklich zweckmäßigen Wasserwirth- schaft in Preußen und Deutschland. Möge die Regierung die in Aus- arbeitung begriffenen Voclagen baldigst vollenden und dem Landtag zur Beschlußfassung vorlegen! Wir haben zur Regierung und zum Landwirthschafts-Minister das vollste Vertrauen, daß sie die der Land- wirthschaft durch die Futternoth drohende Krise abzuwenden in der Lage sein werden, Die großen Manöver dürfen in diesem Jahre ens nit in Gegenden abgehalten werden, wo Futtermançcl )errs{cht oder geherrs{cht hat.

Minister für Landwirthschaft 2c. von Heyden:

Meine Herren! Der Herr Interpellant hat dur seine Inter pellation cine Frage zur öffentlihen Discussion gestellt, welche das allgemeine Interesse lebhaft erregt und welche für die Staatsregierung wie jede Angelegenheit, welhe \ih mit der Noth und dem Mangel weiter Bevölkerungskxeise befaßt, eine äußerst verantwortliche ist. Die Staatsregierung hat die Verhältnisse, wie sie si infolge der außergewöhnlihen Dürre entwickelt baben, von Anfang an aufmerksam verfolgt, wenn auch nicht mit Aeußerungen in der Presse, so do dur Beobachtung aller in der Presse gebrahten Nachrichten und durh sonstige Einziehung von Informationen.

Die Interpellation erweckt ihrem Wortlaut na den Anschein, als ob der Herr Interpellant einen weit- gehenden Nothstand im ganzen Land seinerscts bereits für fest- stehend erachtet. Jh habe mich gefreut, daß er bei der Begrün- dung seiner Interpellation dieselbe bereits dahin eingeschränkt bat, daß jedenfalls nur in bes{ränkten Kreisen z. Z. von cinem Nothstand die Rede sein kann. Ih mölte aber doch auch meinerseits feststellen: nah den vorliegenden Berichten is, von Osten nah Westen fort- shreitend, das Wiesenheu, von den Flußtbälern und Kunstwiesen abs gesehen, vielfa, voi der Mitte des Landes ab weiter na Westen fast ganz ausgefallen; in weiten Theilen des Landes ifft die Kleeernte u. s. w. mäßig und \{lecht. Auch tas Sommerkorn, nach Westen fortschreitend, is vielfaß mißrathen. Dagegen sind die Brotfrühte, Weizen und Roggen, zum über- wiegenden Theil wenigstens genügend, großentheils sogar gut. Aller- dings verkenne ih nit, daß in einzelnen Landestheilen Nothbreife eingetreten is. Jm übrigen beweisen die Preife für die Früchte, daß ein Mangel nah mens{chlicher Voraussicht in der Ernährung des Volkes unter normalen Verhältnissen nicht wohl eintreten kann, daß vielmehr von den Brodfrüchten zur Erhaltung des Viehs sehr wohl erhebliche Quantitäten in Benußung genommen werden können. Trotzdem, meine Herren, ist mit dem Herrn JInterpellanten anzuerkennen, daß die Ernährung des Viehs in großen Theilen des Landes schwierig ist und daß im Westen, soweit meine Berichte reihen, in der Rheinprovinz, Hessen - Nassau und dann noch in den Regierungsbezirken Arnëberg und Erfurt wirk- lich bereits Calamitäten und hoch besorgnißerregende Verhältnisse be» züglich der Viehernährung ih entwickelt haben.

Ich bemerke hierbei, daß das Staats-Ministerium ih mit der Frage, ob und was in dieser Angelegenheit seitens der Staatsregierung geschehen könne, wiederholt befaßt hat, und daß die letzte Beschluß» fassung des Staats-Ministeriums am 26. Juni stattgefunden hat. Alles, was beschlossen ist, ward beschlossen nah Maßgabe der jeweilig, also zuleßt am 26. Juni vorliegenden Nachrichten. Ich brauche nicht hervorzuheben, daß das Bild, welches sih über die Verhältnisse des Landes damals an der Centralstelle darstellte, {G zusammen seßte aus einer Menge einzelner Beobachtungen. Wir werden forte

zuerst

geseßt die Verhältnisse weiter im Auge behalten, und je nah den