1893 / 161 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Beritt) Wuthenumsag paemwäetige Gothe 38 000 (vorige Woche er umsa e vorige 54 000), L von s DE 33 8 000), do. für Sheculation 1000 (1000), do. für Erport 1000 A do. für wirklichen Sonn 31 000 (47 000), do. unmittelb. ex. iff 43 000 (58 000), w Export 7000 (12000), Import der Woche 19 000 N ), davon amerikanische 16 000 (11 000), Vorrath 1 385 000 1 416 000), davon amerikanische 1 142 000 (1 170 000), s{chwimmend un R britannien 30 000 (37 000), davon amerikanische 20 000 Manchester, 7. Juli. (W. T. B.) 12r Water Taylor 6, 30x Water Taylor F 2Wr Water Leigh 64, 30r Water Clayton ct 39r Mock Brooke 74, 40r Mayoll 7}, 40r Medio Wilkinson 8s, ‘82r Warpcops Lees 74, 36r Warpcops Rowland 75, 36r Warxcops Wellington 8%, 40r Double efton 87, 60r Double courant Qualität 112, 32" 116 Yarts 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r

165. Ruhig. 5 (W. T. B.) Die Vorräthe von

Glasgow, 7. Juli. s Noheisen in den Stores belaufen sich auf 336 177 Tons gegen

.423 472 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl der im Betrieb befind- lichen Hochöfen beträgt 69 gegen 74 im vorigen Jahre.

Paris, 7. Juli. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der Suezkanal-Gesell schaft wählte Ferdinand von Lesseps zum Präsidenten wieder.

t. Petersburg, 7. Juli. (W. T. B.) Producten- markt. Talg loco 58,09, pr. August —, Weizen loco 11,00, gen "ov 8,10, Hafer loco 5,60, Hanf 44,00. Leinsaat loco

arm.

Amsterdam, 7. Juli. (W. T. B.) Java - Kaffe good ordinary 52. Bancazinn 9545.

Washington, 8. Juli. (W. T. B.) (Meldung des „Reuter- \hen Bureaus “.) Das Schayamt hat die Silberankäufe wieder aufgenommen und 100 000 Unzen zu 72 Dollars angekauft. Angeboten wurden 1 278 000 Unzen.

New-York, 7. Juli. (W. T. B.) Die Börse eröffnete fest und verlief in günstigerer Fin, Der Schluß war lustlos, aber fest. Der Umsay der Actien betrug 101000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 200 000 Unzen geshäßt. Die Silber- verkäufe betrugen 20 000 Unzen. |

Weizen eröffnete sehr fest und steigend auf Haussestimmung im Westen und Deckungen, sowie auf herrschende Hiße und Trockenheit, die den Saatenstand \hädigen. Später trat eine kleine Abschwächung ein, darauf aber wieder steigend auf niedrigere Ernteshäßungen in Europa. Schluß fest. Mais anfangs fest und steigend auf Käufe für den Export und Deckungen entsprechend der Festigkeit des Weizens. Dann trat auf günstige Ernteberihte Abshwächung ein. Schluß fest.

Baumwollen-Wochenbericht. Zufuhren in allen Unions- an 17000 Ballen, Ausfuhr nach Großbritannien 9000 Ballen, Ae nach dem Continent 18 000 Ballen. Vorrath 362 000

allen.

Chicago, 7. Juli. (W. T. B.) Weizen eröffnete höher auf \{lechte Ernteberichte und daraufhin, daß man durch den Regierungs- bericht eine Haussebewegung erwartet. Die Steigerung. ging theilweise verloren, da die Ernteshäden in Abrede gestellt werden und auch günstige Witterung eingetreten ist. Schluß ftetig. Mais steigend auf große Käufe und Verkaufsordres.

Verdingungen im Auslande.

Rumänien.

19. Juli. Ministerium für öffentlihe Arbeiten in Bukarest : Ausführung verschiedener Arbeiten, darunter Kunstbauten auf der Eisenbahnstrecke Berlad —Galaß. Kostenvoranschlag 2 340 000 Fres. Näheres an Ort und Stelle. :

__ 929. August. Magistrat zu Ja \\y: Beleuchtung der Stadt SFassy mit Leuchtgas und Elektricität. Caution 100 000 Frcs. Näheres an Ort und Stelle. /

98. August. Bauunternehmung des National-Theaters und sämmtliher Einrichtungsarbeiten in Jas f y. Kostenanshlag 1 100 000 Lei.

Näheres an Ort und Stelle und im Amtsblatt «„Monitorul official“ Nr. 55 vom 10./22. Juni 1893.

Verkehrs-Anstalten.

Die mittels des Reihs-Postdampfers „Sal ier“ beförderte

Bol aus Australien (Abgang aus Adelaide am 31. Mai) ist in

eapel eingetroffen und sollte für Berlin heute Vormittag zur Aus- gabe gelangen. :

Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn

- betrugen im Monat Juni 1893 na proprisee eststellung

127 000 Æ gegen 101 600 ( nach proviforischer Feststellung im

Fm EArn, 7; Juli. (W. T: B.) amburg-Ameri- kanishe Pa etfahrt-Actiengesell\schaft. Der Schnelldampfer „Augusta Victoria“ ist heute Vormittag in New-York ein- getroffen. Der Postdampfer „Gellert“ und der Schnelldampfer „Fürst Bismark" sind heute Morgen auf der Elbe eingetroffen.

Theater und Musik. Kroll’s Theater.

Die Behörden waren durch Abgesandte vertreten. Aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz sind dem „W. T. B." zufolge bisher etwa 350 Journalisten und riftsteller anwesend.

Bremen, 8. Juli. Aus Manila is beim „,W. T. B.“ die Nachricht eingegangen, daß der Moe r „Don Juan ®*, welcher brennend ver asen worden war, daselbst in den Hafen eingeschleppt worden ist. Ein Theil der Mannschaft und der Fahrgäste ist gerettet, 145 Chinesen find umgekommen.

London, 6. Juli. Ueber das Grubenunglüdck vom 2. d. M.

M Seele zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

| 1893.

M 161.

Berlin, Sonnabend, den §. Juli

Deutsches Reid.

Suni 1892, mithin mehr 25 400 A.

t vom 83. Juli, torgens.

a

o e S

Ce 2 T e2

Stationen. Wind, Wetter. statt.

in 9 Celsius 59G. =409%NR.

Temperatur

land is das Wetter till, l warm. Am wärmsten is es in Holland und Belgien, wo die Temperutur 25 Grad überschritten hat, Ge- witter werden aus keinem Gebietstheile gemeldet, und Regenfälle fanden nur an den Britischen Inseln

In Fortseßung seines wie immer erfolgreichen Gastspiels sang E Bötel gestern Abend den „Alessandro Stra- della“ in Flotow's gleichnamiger romantisher Oper. Wegen der elodien, der pikanten Charakteristik und des glänzenden instrumentalen Colorits sowie durch die humorvolle und abwechse- lungsreiche Handlung hat \ich dieses Werk troß seines

Herr Heîtn ri lieblichen

fast fünfzig Jahren eine jugendliche

des Stradella gehört zu den hervorragendsten Leistungen des L

Ÿ viel um das Spiel zu kümmern, das seine starke nicht ist, wenn er sih auc in dieser Beziehung dur fleißiges Streben gegen früher vervollkommnet hat, braucht er nur feine kÉlangvolle, umfang- reihe Stimme erschallen zu lassen, um eines durhschlagenden Grfolgs Ganz besonders gefiel wieder der Vortrag des Liedes

Bôtel. Ohne si

sicher zu fein.

„VStalia, mein Vaterland, wie s{ôn bist du zu schauen“, dat auch unter sich \teigerndem begeisterten Beifall zweimal wiederholen Bedeutende Wirkung erzielte der Künstler gleichfalls in der Schlußscene, wo die Kraft und Schönheit seines Gesanges die Be- fehrung der Banditen und ihres Verführers zur Folge haft. 1 wurde von Fräulein Paz ofs ky sehr ansprebend gesungen und gespielt. Shre sympathische Erscheinung und das kräftige, gut geshulte Drgan fommen ihr für diese Rolle sehr zu statten. Die Banditen wurden von den Herren Riehmann und Moers gegeben. j Spiel und Gesang ihrer Aufgabe, do zeihnete sich namentli Niemann durch seine unwiderstehlihe Komik Lurgenstein trug als Bassi mit gutem Erfolge zum Gelingen der die troß der ungewöhnlichen S

Herrn Kapellmeiste Fried trefflih geleitet wurde. In

mußte.

Vorstellung bei, und von

dem \{önen Garten fanden die Besucher während der quickende Erholung und wurden durch das von der Kapelle des unter der bewährten Leitung des König-

lien Musikdirigenten Herrn Meinberg gut ausgeführte Concert auf

2. Garde-Regiments z. F. das Angenehmste unterhalten.

einschließli

morgen Flotow’'s „Martha“

Montag: „Undine“; Dienstag: „A Böte

Troubadour“ (Manrico: Herr Haide“ ; partie); fischer

reitag: „Fra Diavolo“

dem Bergmannsleben zu fesseln. Frau Fanny Blumfield Klaviervirtuosin Amerikas,

Städte in Berlin beginnen.

Mannigfaltiges.

Das Königliche 6 Uhr 42 Minuten überfuhr Per - fonenzug 32 der Nebenbahn Marburg—Kreuzthal auf dem beim Amtshause belegenen Straßenübergang vor Bahnhof Kreuzthal einen Fagdwagen, welcher mit neun von einem Ausfluge zurückkehrenden

h eseßt war. Vier Personen erlitten {were hierunter eine lebensgefährlihe —, die übrigen leihte Verleßungen. Die Unter-

Altena, 8. Juli.

macht bekannt: Gestern Abend

Per

onen

Im P Nie ane d Theater wird bis

nächsten Freitag „Die

Park findet täglih Doppel-Concert statt. ; Der Wochen-Spielplan des Kroll’schen Theaters bringt

mit Herrn Bötel als Lyonel; am

Santa Lucia“; Mittwoch: „Der

l); Donnerstag: „Die Kinder der

onnabend: „Frißchen und Lieschen“, darauf : „Die Perlen-

Im Belle-Alliance-Garten kommt morgen die Angely’ sche Posse „Das Fest der Handwerker“, Nictoria-Theaters, zur Aufführung. i ) j Garten die Oelsnißer Bergkapelle unter Leitung ihres Kapellmeisters Fris Schmolling eine Reihe von Concerten. estehende, in Bergmannstracht uniformirte Kapelle 1 in Hamburg, Hannover, Dresden, Leipzig, Braunschweig u. f. w. mit Erfolg concertirt und weiß die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch ge- {idt arrangirte Potpourris und musikalisch

a Cdler, die wird zu Anfang der nächsten nach Deutschland kommen und ihre Rundreise durh die größeren

Alters von

Die Partie Schacht shoß eine

Zugkraft bewahrt.

eite

das er denn

j wolken ie Leonore una hatte, in Mal

Beide genftea in Herr

aus. Auch Herr

iße gut besucht war ersten beiden noh Pausen er-

sein. Q Kindern, erzählt, Im

\{chône Helena“ gegeben.

(mit Herrn Bötel in der Titel-

beseßt mit Mitgliedern des Am Montag beginnt im

Diese aus 30 Musikern hat seit Jahren

illustrirte Scenen aus

hervorragendste | bis jeßt zehn

aifon

suchen.

Eisenbahn - Betriebs8amt Hand.

Kopfe. jähriger

um das andere der Versuch gemacht, in den Schacht zu gelangen, aber alle Be- mühungen waren vorläufig erfolglos. Man mußte vielmehr nur daran denken, wie man dem Feuer Einhalt thun konnte. Die jammeryvollsten Scenen spielten sih am Eingang des Bergwerks ab. nelle hatte sih die Nachricht von dem Grubenunglüdck verbreitet klagend standen Frauen und Kinder da, harrend, ob noh eine Möglichkeit der Rettung vorhanden sei. Nachmittags 5 Uhr 15 Min. wurden die

Menschen umringten Grubenrand abgeseßt. Aerzte brachten den ‘einen der Leute bald wieder zu \ickch und er erzählte : Nach der Entladung ging mir die Lampe aus. in der ih nur einige Tage gearbeitet, tastete ih stundenlang im Dunklen herum. Dann fiel ich ershöpft hin und verlor das Bewußt- Ein anderer der Geretteten, ein Familienvater von

nicht mehr aus\hreiben können.

Bern, 6. Juli. steigen werden der „Voss. Ztg.“ gemeldet. Auf einer Tour auf die Churfirsten stürzte ein junger Mann herab und verleßte sich {wer am Oberhalb Aetigkofen (Solothurn) hat ein fünfundvierzig- Mann durh Sturz über einen Felsen den Tod erlitten. Beim oberen Grindelwaldgletsher fiel ein

in dem Kohlenbergwerk Thornhill (vergl. Nr. 158 d. Bl.) erhält die „Voss. Ztg.“ folgende ausführlichere einige Minuten vor 12 Uhr, als sih plöglih ein erdbebenartiges Geräusch am Eingang des Bergwerks vernehmen ließ.

ittheilungen : Es war

Aus dem euergarbe, worauf dichte Rauchwolken die Luft

erfüllten. Der Bergwerksdirector Scott versuchte sofort in den Schacht einzudringen, allein wegen des dien Qualms war es eine Unmöglich- keit. Besser gelang es ihm, als er den Pumpschacht hinunterzusteigen versuchte. Dieser geht 100 Yards tief und ist etwa 40 Yards von dem Wheatley-Stollen entfernt, wo sich die Explosion |{chlagender Wetter zugetragen hatte. Zuerst stießen Scott und seine Bergleute auf vier Leichen. der erst vor einer Stunde sich in das Bergwerk begeben hatte, um ein Pferd zu beschlagen. noch etwa 40 Yards vorzudringen, bis thnen die dihten Rauch- verkündeten, daß sondern daß das Bergwerk in Flammen

Darunter befand ih die eines Hufschmiedes, Die muthigen Männer versuchten,

statt-

eine Explosion tand.

niht nur

wurde während des Nachmittags

Mit A eh-

lebenden Bergleute an dem von Tausenden erregter Die A aG der

Fremd in der Grube,

sichen

er habe nebst anderen an der Oberfläche des

Kohlenbettes gearbeitet, bis er, ohne eine Ershütterung zu verspüren, merkte, daß nicht alles in Ordnung fei. herbeigerufen und sie aufgefordert, fich auf dem Boden auszustrecken, in der Hoffnung, daß man sie lebendig auffinden werde. Im find 136 Menschenleben verloren. möglicherweise dadurch, daß in den unter den gegenwärtigen Gruben liegenden alten und außer Betrieb geseßten Arbeitspläßen das in ihnen angesammelte Gasdurch ungeshüßtes Licht, welches eindrang, in Brand gesteckt wurde. Der Bergwerksdirector Scott sagt aus, daß seiner Ansicht nah die Explosion elb f

das Dach des Schachtes, soweit er sehen konnte, nicht eingefallen ist. Um 7 Uhr Abends fand man die Leiche des Unterdirectors Hawksworth und die Leichen dreier anderer Bergleute. Die Ventilation im Bergwerk war um diese Zeit wiederhergestellt. Um dem Feuer die Nahrung zu benehmen, shüttete man Holz und Sand auf einige Eingänge. Später entdeckte man, daß auh ein 30 Yards unter dem Wheatly- Stollen bcfindlicher Gang brannte. wurde er ersäuft. Zehntausende blieben bis spät in die Nacht am Eingang des Bergwerks. Bergleute, in der Thornhill-Zehe befanden, gerettet worden. Sam Woods, dessen Leiche man aufgefunden hat, hatte vor Tode mit Kreide auf seinen Karren die Worte geschrieben : „Liebe Bettie, lebe wohl. Du mußt Dir fo gut wie möglih durchzuhelfen Gott möge uns beistehen!“

Da habe er seine Genossen

anzen Das Unglück erklärt sich

t nicht sehr stark gewe]en sein kann, da

Da dieser niht im Betrieb ift,

emeldet wird, sind eit der Explosion Der Bergmann

Tine

Wie der „A. C.“ welhe fsch zur

Seinen Namen hatte Woods Man fand ihn mit der Kreide in der

Drei neue Unglücksfälle beim Ber g-

Händler über eine hohe

suchung bezüglich der Schuldfrage ist sofort CINGEIERIES IROe aibrkaz und erlitt dabei einen Schädelbruch, sodaß an seinem Auf-

München, 7. Juli.

Abend die Begrüßung der zu dem ( und Schriftstellertag hier eingetroffenen Theilnehmer statt.

trocken, wolkenlos und

Deutsche Seewarte.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meeres\p red. in Millim.

Belmullet. . | 752 1/bededt

Aberdeen . . | 758 1\wolkig Kopenhagen . | 763 2\wolkenlos Stockholm . | 763 2 wolkenlos

randa . | 763 2'heiter

t Petersburg| 756 2[Regen

Moskau . . . | 754 heiter

Fork, Queens- 3/halb bed.

P

Cherbourg . | 757 3|wolkig E. e l (00 wolkenlos E a 002 wolkenlos

wolkenlos

y Maa L 02 winemünde wolfenl.1)

762 Neufahrwafser ill|wolkenlos

761 Memel ... | 761 1|roolkig wolkenlos

758

760 wolkenlos 762 Dunst 762 wolkenlos 764 [D 5|wolkenl. 2) 763 still|wolkenl.?) 762 ftill|wolkenlos 763 [N 1|wolkenlos 764 W __1Dunst |_18_ 759 |WNW 1|bedeckt

762 ¡O 1|wolfenlos 761 still |wolkenlos | 26

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Operette

792

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ünster .. fang 5 Uhr. Karlsruhe . . Um 10 Uhr: Wiesbaden . Chenctig As

emniyg .. Berlin .…. Wien

Breslau PRE

E Triest

1) Thau. 2) Sehr dunstig. ?) Dunst, Thau. Uebersicht der Witterung.

Das barometrishe Minimum, welches gestern westlich von A lag, ist nordwärts E S

: Eine breite Zone hohen Luftdrucks erstre Scandinavien und Umgebung südwärts über das Alpengebiet hinaus, während nah Westen und Osten hin der Luftdruck langfam abnimmt. Jn Deutsch-

find geöffnet.

Im erster fang 6 Uhr.

Kroll's T einrih Bôstel. nfang 7 Uhr

DO D hi bi DO DD t Dd2 DO S SES

von ‘Tasca

Groó

S L S R S T R E E E R E P E R O8 T A FRE Theater - Auzeigen. Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater.

Sonntag: Neu einstudirt: Die schöne Helena. in 3 Acten von Meilhac und Halévy. Deutsch von J. Hopp. Musik von Jacques Offen- bah. Anfang 7# Uhr.

Fm Park: Grosßtes Doppel-Conucert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthshmidt, und dem Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei- tung des Concertmeisters Herrn treten des Damen-Terzetts Sylvia, Clotilde Kowala, der Se S Orosy und des Original-Gesangs-Humoristen

Fn Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri\che Sllumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeiten

Montag: Die schöne Helena. Ae S4 Uhr. ark: Großes Doppel-Concert, esanas- und Instrumental - Künstler. An-

heater.

Montag : Undine. Dienstag: A Santa Lucia. Oper in 2 Acten

Mittwoch: Gastspiel des Herrn Heinrich Bôötel.

t sih von Täglih: Vor, während und nach der Vorstellung Ges Concert im Sommer-Garten.

Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr.

Chausseestraße 25.

Stiemer. Auf- der Soubrette

lfred Beuder. An-

Die Fontaine lumineuse.

ustreten

Sonntag: Gastspiel von

Martha. (Lyonel: Herr Bötel.)

nfang

Im Saale des Colosseums fand heute

Deutschen Journalisten-

Pictoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Sonntag: Zum 51. Male mit vollständig neuer Aus- stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Auss\tattungs\tück) mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7# Uhr.

Jm Belle-Alliance-Garten : Doppel-Concert. Militär-Kapelle. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Das Fest der Handwerker. osse mit Gesang, dargestellt E 6 itgliedern des Schauspielpersonals. Anfang

Ti

Brillante Jllumination durch 25 000 Gas- flammen.

Montag: Frau Venus. Anfang 7# Uhr.

m Garten: Doppel - Concert. Militär- Concert der Oelsniter Bergkapelle, sächsischer Bergkapellmeister Friy Schmolling. Auftreteu von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.

Theater Unter den Linden. Sonntag: Böhmische National-Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble - Gastspiel. Zum 9. Male: Die verkaufte Braut. (Prodana nevesta.) Ko- mische Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Friedrih Smetana, in Scene geseßt durch Herrn Jos. Smaha, Negifseur des T böhmischen Landes- und National-Theaters in Prag. Dirigent: Herr Ad. Cech, erster Kapellmeister des Kgl. böhm. Landes- und National-Theaters in Lt Tänze arrangirt von Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kgl. böhm. Landes- und National-Theaters in Prag. Mit vollständig neuer Ausstattung an Decorationen, Costümen und Requisiten. Anfang präcise 7# Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

E” Das Theater is durch den neuen elektrischen Lufikühl-Apparat das bestventilirte in Berlin.

Adolph Ecrnst-Theater. Sonntag: 30. Gast-

Be des Mee LEn Operetten - Ensembles des ‘Directors Adolf Baumann aus Brünn. Zum

30. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

ommen gezweifelt wird.

Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl. Anfang 7# Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung. | WŒ” Der Sommer-Garten ist geöffnet. “Buy.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde.

Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof). Geöffnet von 12—11 Uhr.

S E E S Si T S A O N 16 E R S R E R E S P E T SES t F REE E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Luise von le Fort mit Hrn. S William Suffert (Pulow bei assan Anklam). Frl. Editha Herrfurth mit Hrn. Dr. mod. Nichard Krukenberg (Wehliy bei Mfeudig Braunschweig).

Geboren: Ein Sohn: ra Rittmeister Albert von der Marwiß (Großenkreuß, Mark). Hrn. Prolef or Dr. von Gebhardt (Leipzig). Hrn- Professor Frantz (Kiel). Eine Tochter: Hrn. Landrath Brasch (Insterburg). Hrn. Liéutenant von Waldow (Berlin). Hrn. Werner von der Schulenburg-Priemern aa

Gestorben: Hr. Kreis-T Ea, Gestüts- Fnspector a. D. Kümmell (Marburg). Verw. Fr. Professor Therese Junkmann, geb. Schlüter (Paderborn). Hr. Gutsbesißer Wilhelm Pase- waldt (Mariendorf, Kr. Teltow). Hr. Lieute- nant Felix von Albert. :

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32,

Fünf Beilagen (eins{hließli4 Börsen-Beilage),

und die Liste der dritten Prämien-Collecte 1892 zur Wiederherstellung und Freilegung

3 Acten nah dem Französishen von O. Monvy.

des Freiburger Münsters.

VUc Der bt

der in den deutshen Münzstätten bis Ende Juni 1893 vorgenommenen Ausprägungen von Reichsmü nzen.

Goldmünzen

1) Im Monat Juni

Silbermünzen

Nickelmünzen „Kupfermünzen

1893 sind geprägt worden in:

Doppel- Éronen

Halbe Kronen

M, M, M,

Kronen

Hiervon auf Privat- rechnung

Fünf- Zwei- Ein- Fünfzig- wanzig- marfkstücke| markstücke | markstücke vfeaniaitidte at

Zwanzig- pfennigstücke

__Zwei- Ein- pfennigstücke | pfennigstüdcke

Zehn- Fünf- pfennigstüde pfennigitüde i | A M. |

M. | M |S

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R es 2E Minden « _— Muldner Hütte 385 850 Stuttgart 2 000 000 Karlsruhe 400 000 Hamburg

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273 300)

145 108|—| 50 12285

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Summe 1 .* 2 785 850 dns

D 735 890 9) Vorher waren geprägt*)| 2 125 819 600/532 506 950/27 969 925[1363900260|77 610 905[108 563 556/181 972 560

532 2601 273 072

|

71 486 552¡—| 35 717 922/80]

3) Gesammt-Ausprägung| 2 125 819 600/535 292 800|27 969 925|1366686110/78 143 165/108 836 628/182 397 980| 71 486 592

4) Hiervon sind wieder eingezogen . 5) Bleiben

1 302 640] 1 925 750 10 350 . 12124 516 960533 367 059127 959 575 2 685 843 985 M

9 005 860/80] 30 692 825/40

3972 6 213 207 5 797 792

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35 717 922/80

8 965 10 090 9 992 4 000/501 13 003 921/20

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29/40

99 714 001/60

78 134 2001108 826 538[182 387 988| 71 132 551/50

5 005 831/40] 30 862 286|60

T5 270 701/70] G6 213 173/99/ 5 801 733

Sl |

463 545 279,10

*) Vergleiche den „Reichs-Anzeiger“ vom 10. Juni 1893 Nr. 137.

Béxlin, den 7. Juli 1893.

Hauptbuchhalterei des Reihs-Schayamts. Biester.

51 138 819,60 M 12014 907,19 M

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Verseuungen. Im activen Heere. D d S a pit Mors zu S chaumburg-Lippe

urhlauht, Gen. Lt. à la suite der Armee, zum Chef d âl. T Pera ra u ; ; Sas Neues Palais, 2, Juli. Franke, Oberst-Lt. und Flügel- Lea des Fürsten zu Schaumburg-Lippe Durchlaucht, zum eln ordert.

Berlin, 4. Juli. v. Katzler, Nittm. und Escadr. Chef vom Magdeburg. Hus. Regt. Nr. 10, dem Negt. aggregirt. v. Wuem D, Rittm. von demselben Negt., zum Escadr. Chef ernannt.

Neues Palais, 7. Juli. Prinz Eitel-Friedrih von Preußen Königliche Hoheit, zum Sec. Lt. im 1. Garde-Regt z. F. ernannt; außerdem bei dem 1. Garde-Landw. Negt. à la suite zu

führen. Katholische Militär-Geistliche. Kosciemski, Div. Pfarrer von der 35. Div. in Graudenz, z

4 ä A 4 L G . . C Ï, Ur 36. Div. nah Danzig ver evt. Dr, Sein, Gymnasial-Religions- lehrer in Baden, zum Div. Pfarrer der 29, Diy. in Freiburg t. Br., Mause, Pfarrer in Gotha, zum Div. Pfarrer der 30. Div. in Dieuze, ernannt.

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnrihe x. Ernennungen, Tagen und Verseßungen. Im activen Heere. 27. Juni. Frhr. v. Seefried auf Buttenheim, Sec. Lt. vom Inf. Leib-Regt., zum 4. Inf. Regt. König Wilhelm von Württem- berg mit einem Patent vom 6. März 1890 verseßt.

.30, Juni. Graf Eckbreht vonDürctheim-Montmartin, Major und Bats. Commandeur vom 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, in gleicher Eigenschaft zum 3. Inf. Negt. Prinz Karl von Bayern verseßt. Sirl, Major vom Generalstabe 11. Armee-Corps, zur Centralstele des Generalstabs, v. Hößlin, Major vom Generalstabe 1. Armee-Corps, zu jenem der 1. Division, Graf, Hauptmann von der Centralstele des Generalstabs, zum Generalstabe 1. Armee-Corps, Benzin'o, Hauptm. und Comp. Chef vom 1. Inf. Negt. König, in gleicher Eigenschaft zum Juf. Lcib-Regt.; die Pr. Lts.: Schoch vom 2. Inf. Regt. Kronprinz, zum Generalstabe Il. Armee-Corps, Paulus, vom 13. Inf. Regt. Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, bisher commandirt zum General tabe, zur Centralstelle des Generalstabes, beide unter Beförderung zu Hauptleuten, Nau, bisher à la suits des 1. Inf. Regts. König, Kollmann, bisher à la suits des 8. Inf. Regts. vacant Pranckh, Beide in den etatsmäßigen Stand des 1. Inf. Ngts. König, unter Enthebung von der Function als Erzieher am Cadettencorps. Freudenberg des 11. Inf. Negts. von der Tann, Griesbach des 8, Inf. Regts. vacant Pranckh, beide gegen- eitig in den genannten Truppentheilen, Böck, Sec. Lt., bisher à la suite des 2, Inf. Negts. Kronprinz und Erzieher am Cadetten- corps in den etatsmäß. Stand des genannten Regts., Zenger, See. Lt. von der Fortification Ingolstadt, zum 1. Pionier- Bataillon, verseßt. Frhr. von S ackv auf Schönfeld, Major und etatsmäßiger Stabsoffizier im 1. Schweren Reiter:Regt.

rinz Karl von Bayern, unter Stellung à la suite dieses Regts, zum Commandeur der Equitationsanstalt, Frhr. Kreß v. Kreßenstein, Major vom Generalstabe der 1. Div., zum etatsmäß. Sta soffizier im 1. Schweren Reiter-Regt. Prinz Karl von Bayern, Zoglmaier, Major vom 6. Inf. Negt. Kaiser Wilhelm, König von Stuthew, zum Bats. Commandeur im 12. Inf. Regt. Prinz Arnulf, Sh agintweit, Major, bisher commandirt zur Dienstleistung im 2. Fuß-Art. Negt., unter Belassung im Verhältniß à 1a suits dieses Regts., zum Vorstand des Art, Depots München, Gartner, r, Lt. im 6. Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preuten/ ckchmidt, Pr. Lt. im 1. Inf. Regt. König, Beide unter Be- förderung zu Hauptleuten ohne Patent, ‘zu Comp. Chefs; die Sec. 2ts.: v, Schintling des Inf. Leib-Regts., Edler v. Krempel- huber auf Emingen des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, Bentel des 12. Inf. Negts. Prinz Arnulf, sämmtlih unter Stellung: à la suits der genannten Truppentheile, zu Erziehern am Cadettencorps, erùñannt.

In der Gendarmerie. 15. Juni. Waldmann, Hauptm. und Vorstand der Gend. Schule, bei der Gend. Comp. von Unter- franken und Aschaffenburg, Huber, Hauptm. und Hilfsoffizier von der Gend. Comp, von Oberfranken, zu Comp. Chefs, Greim, Hauptm. und Chef der Gend. Comp. von Oberfranken, zum Vorstand der Gend. Schule, ernannt. Häff ner, Sec. Lt. des 5. Inf. Regts. vacant Großherzog Ludwig 1V. von Hessen, zu probeweiser Dienstleistung bei der Gend. Comp. von Oberfranken commandirt.

Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 30. Juni. Holzmann, Hauptm., à la suite des 1. Fuß-Art. Regts. vacant

othmer und Vorstand des Art. Depots München, mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. i: Beamte der Militär-Verwaltung.

23. Juni. Kirhmair, Militäranwärter, Lazarethinsp: auf

e, zum ia, beim Garn. Lazareth Augsburg ernannt. val gd Juni. Dr. Gerdeißen, functionirender Chemiker bei der ulverfabrik, zum Chemiker 2. Kl. dortselbst ernannt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere 2x. Ernennungen, Beförderungen, Ver- seßungen 2. Neues Palais, 3. Juli. Stellenbeseßzungen für

einer neu zu bildenden Div., Thomsen, Contre-Admiral und Jn- specteur der Marine-Art., zum Chef einer neu zu bildenden Div., v. Franßius, „Capitän zur See, zum Commandanten S. M. Kreuzer- corvette „Olga“, da Fonseca-Wollheim, Corv. Capitän und Abtheil. Commandeur bei der 2. Matrofen-Div., zum Commandanten D M Ptattcof Bir Le G Zeye, H rh Capitän, zum Chef er 2. Torpedoboots- Flottille, Grumme, Capitän-Lt., i i O R ernannt. h L E A Sch{utßtruppe für Deutsch - Ostafrika. ; Nachtigall, Pr. Lt. a. D., bisher vom 5. L e Inf. Regt. Nr. i v. Kleist, Pr. Lt. a. D., bisher vom 4. Thüring. Infant. Regt. Nr. 72, Engelhardt, Sec. L. a. D., bisher vom Königl. Bayer. 1. Pion. Bat., Noetel, Sec. Lt. a. D., bisher vom Posen. Feldart. Regt. Nr. 20, Jan y, Sec. L. a. D,, bisher vom Füs. Regt. Graf Roon (Ostpreuß.) Nr. 33, v. Rappard, Sec. Lt. a. D., bisher vom Inf. Regt. Kaiser Wilhelm (2. Großherzogl. Hess.) Nr. 116, v, Stocki, Sec. Lt. a. D., bisher vom 4. Thüring. Inf. Regt. Nr. 72 bezw. commandirt zur Unteroff. Shule in Weißen- fels, v. Paczinsky u. Tenczin, Sec. Lt. a. D.,, bisher vom 1. Hannov. Inf. Regt. Nr. 74, Link, Sec. Lt. a. D., bisher vom Inf. Regt. Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westfäl.) Nr. 57, N Eu na, Sec. Lt. a. D., bisher vom 8. Königl. Württemberg. nf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, in vor- stehender Reihenfolge, unter dem Vorbehalt der späteren Umrangi- a cit dem 28. Juni d. J. der Schuttruppe für Deutsh-Ostafrika zugetheilt.

Deutscher Reichstag. 3. Sißung vom Freitag, 7. Juli,

Die Rede, mit welcher der Reichskanzler Graf von Caprivi die erste Berathung des Gesehentwurfs, betreffend die Friecdenspräsenzstärke des deutshen Heeres einleitete, hat folgenden Wortlaut : h:

Nachdem die Militärvorlage durch nahezu neun Monate der Gegenstand öffentliher Verhandlungen in Wort und Schrift gewesen ist, wird es fast unmöglich sein, neues darüber zu sagen. Ich glaube aber au fü#s erste davon abstehen zu dürfen, das Alte zu wieder- holen, und wente mich der neuen Vorlage zu, um diejenigen Dinge kurz zu berühren, die in ihr von der alten abweichend wesentlich hervortreten.

Es ist den Herren bekannt, daß die verbündeten Regierungen am Schluß der vorigen Tagung si bereit erklärt hatten, den Antrag des Freiherrn von Huene anzunehmen. Es is auf Grund bieses Antrages eine Vorlage ausgearbeitet, zum theil is der Antrag dabei verändert worden. Er wird Ihnen nun vorgelegt und unterliegt Jhrer Beschluß- fassung. Wenn die verbündeten Regierungen sich dazu verstanden, auf diesen Antrag überzugehen, so wurden sie dazu bestimmt einmal durch die Rücksichten auf die wirthschaftliße Lage, durch den Wunsch, die Lasten, die der Bevölkerung aufzuerlegen wären, auf das Minimum zu reduciren; dann durch die Nücksihten auf unsere all- gemeine Lage. Auch dem Ausland gegenüber schien es den verbündeten Negierungen erwünscht, mit einer Debatte abzuschließen, die, wenn auch irrthümlih, so doch im Auslande zu der Auffassung führen konnte, daß in Deutschland niht mehr überall derjenige Sinn vor- handen wäre, der bereit war, alles an die Ehre, an die Sicherheit und an die Zukunft Deutschlands zu seßen.

Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, ist zunächst in der neuen Vorlage die Forderung in Bezug auf die Friedenspräsenz;stärke reducirt worden. Die Militärverwaltung hat sch bemüht und ich glaube, es ist ihr gelungen —, die Abstrihe an denjenigen “Punkten vorzu- nehmen, an denen eine Störung des organischen Aufbaues der ganzen Vorlage nicht zu besorgen war. Immerhin is der Abstrih, der ge- macht worden ist sowohl an Mannschaften der Friedenspräsenzstärke als an Geldforderungen, ein sehr erhebliher und geht nah den An- \chauungen der verbündéten Regierungen bis an die äußerste Grenze des Zulässigen. Es i mir unerfindlich, wie demgegenüber noch bis in die legten Tage “in der Presse hat die Behauptung aufgestellt werden können: die verbündeten Regierungen hingen starr an ihren Forderungen, seien dadur \{uld, daß der vorige Reichstag zu keinem Resultat gekommen wäre; sie wollten alles oder nihts haben. Diese Behauptung ift nah meinem Dafürhalten vollkommen unbegründet, und ich glaube, jeder-

mann wird zugeben müssen, daß, wean von einer Vorlage, die \o

die Herbstübungen 1893. v. Pawelsz, Contre-Admiral, zum Chef

ernste Ziele verfolgt wie die vorliegende, ein Sechstel abgegeben wird, kein Mensch das Recht hat, zu behaupten, die verbündeten Regierungen hielten starr an ihrer erften Vorlage fes. Wir sind so weit zurück- gegangen mit unseren Forderungen, daß wir noch jeßt das, was uns das Wesentlichste i, hoffen erreihen zu können, nämli, daß wir im Kriegsfalle den vaterländishen Boden frei halten von feindlihen Einfällen (Bravo! rechts); und daß wir das Gewicht, das die deutsche Politik durch zwanzig Jahre zu Gunsten des Friedens in die Wagschale hat legen können an mili- tärischen Kräften, auch weiter zu Gunsten des Friedens werden ver- werthen können. Denn es ist klar, daß, wenn andere Mächte ihre Wehrkraft steigern, die unsere also relativ zurückgeht, nit allein die Fähigkeit, unsere Grenzen zu {üßen, leidet, sondern daß dann auch unsere Stimme im europäischen Areopag nicht mehr das gleiche Ge- wicht behält. Diese Stimme wird nach wie vor zu Gunsten des Friedens abgegeben werden ; damit sie aber laut erkflingen könne, ift es erforderlich, uns das Verhältniß an Kräften zu sichern, was wir bisher gehabt haben.

Ich sprehe niht über die politishe Lage; sie is, wie Ihnen {hon gesagt worden ist, unverändert dieselbe geblieben. Verändert hat sih nur das Verhältniß der militärischen Kräfte, und hier, wie wir das hon beim Einbringen der Vorlage voraussahen, zu unseren Ungunsten. Es ist Ihnen in den gedruckten Motiven mitgetheilt, daß die Franzofen, wenn ih nit irre, um 13000 Mann ihre Prä- senzfstärke erhöht haben, daß sie sich ein Cadresgeseß gegeben haben, dur das sie im großen Umfange das erreichen, was wir dur die Vorlage auch, aber nur im kleinen Umfange, erreihen wollen, nämlich Cadres zu schaffen, die im Kriegsfalle die Massen der Menschen auf- zunehmen im stande sind. Noch wesentliher hat sich das Verhältniß nah der anderen Seite verschoben. Ich habe mir erlaubt, {on in der vorigen Session hervorzuheben, wie ruhig und stetig, wie unbeirrt durch parlamentarishe Rücksichten, durch Rücksichten auf die öffent- lihe Meinung die russishe Regierung mit der Verstärkung ihrer Wehrkraft vorgeht. Während Frankreih personell am Ende der Verstärkung angekommen i} und scine weitere Verstärkung, wie es dur das Cadresgeseß thut, darin suchen muß, daß es seine reihen pecuniären Mittel anwendet, die Formationen, die es aufstellen kann, zu verbessern, so ift Rußland noch bei weitem nicht am Ende seiner personellen Kräfte angekommen, und wie die Motive Ihnen sagen, seit dem Jahre 1889 hat fi die russishe Wehrkraft um etwa 94 000 Mann Friedenspräfenzstärke vermehrt. Wenn wir das Sechstel nachhlafsen, so find wir, wie i sagte, an der äußersten Grenze unserer Nachgiebigkeit nah" diefer Richtung angekommen. Wir würden fürchten müssen, Deutschland zu s{hädigen, wenn wir weitergehen ; wenn wir auf die Anträge eingegangen wären, welche in der vorigen Session vorlagen, würden wir auf den Weg zur Miliz gekommen fein; wir würden niht mehr ein kräftiges Heer haben, sondern zahlreide Haufen {let organisirter Menschen zur Verfügung Haben. Wir würden unsere Armee im Friedens- und Kriegsstand verschlechtern. Das charakteristishe Kenn- zeichen einer Miliz ift die kurze Dienstzeit und die schwachen Cadres. In der Richtung auf beides lagen die Anträge, auf die einzugehen die verbündeten Regierungen nit im stande gëwesen sind. Indem wir unsere Forderungen in Bezug auf die Menschen bes{chränkt haben, sind wir zuglei einem anderen Wunsche, der von einem großen Theil des hohen Hauses stark beton®worden, nachgekommen, nämlich dem : die allgemeine Wehrpflicht nicht hroff durchzuführen. Man stüßte sih auf Resolutionen, die im Jahre 1890 gefaßt worden waren. Man sprach die Besorgniß aus, wir würden untauglihe Mannschaften einstellen, wir würden den Rèclamationen weniger Rechnung tragen können als bisher. Ih glaube, daß diese Einwendungen {on der ursprünglilhen Vorlage gegenüber nit berehtigt waren. Ungleich weniger \ind sie es jeßt. Wenn wir, wie Ihnen in der Vorlage nahgewiesen wird, au nach Durchführung der vermehrten Rekruteneitstellung noch einen Ueber {uß von 90- bis 100000 Tauglihen haben werden, damn kann niht die Redé davon sein, daß die allgemeine chre pflicht voll und bis aufs äußerste durchgeführt wird. Wir m

einen Schritt na der Richkung, aber wir holen damit nur na, was Die steigende Bevölkerung giebt uns die Möglichkeit, mehr Leute ein- zustellen. Haben wir nun auch cine stärkere Anforderung in Bezug auf die Friedenétpräsenzstärke gestellt, fo bleiben doch noch mehr Leute

duth die steigende Bevölkerung ohnehin uns ermögliht worden wäre. übrig, die nit dienen, als dies früher der Fall war. Also der Ein-