1893 / 162 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Tödtung auf den Verwaltungsbezirk der Königlichen Eisen-

Direction M Erfurt, eine A auf die Werra-Eijen- bahn, je 2 Verleßungen auf die Verwaltungsbezirke der König- lihen Eisenbahn - Direction zu Köln (linksrhein.) und Han- nover, ge eine Verlegung auf die E der Königlichen Eisenbahn-Directionen zu Frankfurt a. M. und Köln (rehtsrhein.), auf die Königlich sächsishen Staatseisenbahnen und den Verwaltungsbezirk der dn 2A Eisenbahn- Direction zu Berlin. Von Bahnbeamten und Arbeitern im Dienst wurden beim eigentlichen Eisenbahnbetriebe 32 getödtet und 112 verleßt, von Post- und Telegraphen-Beamten 6 verleßt, von fremden Personen (einscließlih der niht im Dienst befindlihen Bahn- beamten und Arbeiter) 14 getödtet und 9 verleßt. Außerdem wurden bei Nebenbeschäftigungen 48 Bahnbeamte und Arbeiter verleßt. Von den sämmtlichen Unfällen beim Eisenbahnbetrieb entfallen auf: A. Staatsbahnen und unter Staats- verwaltung stehende Bahnen (bei zusammen 34 449 56 km Betriebslänge und 958972197 geförderten Achskilometern) 201 Fälle, davon sind verhältnißmäßig, d. h. unter Berücksichtigung der geförderten Achskilometer

und der im Betriebe gewesenen Längen, auf der Main-Neckar- Eisenbahn und in den Verwaltungsbezirken der Königlichen

Eisenbahn - Directionen zu Elberfeld und Köln (rehtsrhein.) die meisten Unfälle vorgekommen. B. Privatbahnen Ge Jo 2529,44 km Betriebslänge und 30 841 043 geför- erten Achskilometern) 14 Fälle, die bei der Lübeck-Büchener Eisenbal der Hessishen Ludwigs-Eisenbahn und der Werra- Eisenbahn vorgekommen sind.

___ Der General - Jnspecteur der Fuß - Artillerie, General- Lieutenant Edler von der Planiy hat behufs Vornahme von Besichtigungen Berlin verlassen.

Der Jnspecteur der Feld-Artillerie, General-Lieutenant Dab Hoffbauer ist von Jnspicirungsreisen hierher zurück- gekehrt.

Der Königliche Gesandte in Dresden, Wirkliche Geheime Rath Graf von Dönhoff ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandschaft wieder übernommen.

Der Negierungs-Assessor Graf Yorck von Wartenburg aus Frankfurt a. O. ist bis auf weiteres dem Landrath des Kreises Wohlau zur Hilfeleistung zugetheilt worden.

Der Regierungs-Assessor Duderstadt zu Lüneburg ist mit der commissarishen Verwaltung des Landrathsamts im Ole Westerburg, Regierungsbezirks Wiesbaden, beauftragt worden.

Die Regierungs-Referendare Kesselkaul aus Trier, von Minckwig aus Potsdam, Schulße aus Stade, Kreidel aus Bromberg und Brandes aus Trier haben die e Staatsprüfung für den höheren Verwaltungsdienst

estanden.

S. M. S. „Arcona“/, Commandant Cóôrvetten-Capitän Hofmeier, sowie S. M. S. „Alexandrine“, Comman- dant Corvetten-Capitän Galster, beabsichtigten am 8. Juli von Sao Francisco nah Montevideo in See zu gehen.

Köln, 9. Juli. Jn Gegenwart des Justiz-Ministers Dr. von Schelling und des Ministers der offentlichen Arbeiten Thielen A hier gestern die feierliche Einweihung des neuen Justizgebäudes statt, der sich ein Festmahl im Gürzenih anschloß.

Bayern.

Der General-Lieutenant z. D. von Lußtz, der in den sehziger Jahren und auh zur Zeit des Ausbruchs des Krieges 1866 Kriegs-Minister war, ist, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, im Alter von 831/54 Jahren vorgestern in Starnberg gestorben.

Sachsen.

Seine Hoheit der Erbprinz und Jhre Königliche Hoheit die Erbprinzessin von Sachsen-Meiningen sind zum Besuche Jhrer Majestäten am Freitag Abend in Schloß Pillnig eingetroffen.

Sachsen-Weimar-Eisenacch.

Der Jahrestag des am 8. Juli 1853 erfolgten Regi e- rungsantritts Seiner Königlichen Hoheit des Groß- Pg ist auf Wunsch Höchstdesselben ohne öffentliche Feier

egangen worden, doch war die Stadt Eisenach reich beflaggt.

Auf der Wartburg fand Hoftafel statt, zu welher auch die Minister aus Se anen waren. Die Gemeindever- tretung der Stadt Weimar übersandte Seiner Königlichen Hoheit ein Glückwunsch-Telegramm.

Die durch die Dürre bedingte Futternoth nimmt der „h. C.“ zufolge in Thüringen beunruhigende Dimensionen an. Das Finanz-Departement des Großherzoglichen Staats- Ministeriums hat bereits früher die iervalungen ange- wiesen, durch die Pg der. Waldnugzgung Abhilfe zu chaffen. Am 7. d. war die landwirthschaftliche Éentralstelle ür“ das Großherzogthum in Weimar versammelt. Nach ängeren Berathungen, an denen auch Seine Königliche Hoheit der Erbgroßherzog theil nahm, wurde beschlossen, die Re-

ierung um noch ausgedehntere Maßnahmen in dieser Nichtung owie um die Gewährung einer größeren Geldsumme zu niedrig verzinslihen Nothstandsdarlehen an die Gemeinden zu bitten.

Oldenburg.

(H) Der Geburtstag Seiner Königlihen Hoheit des Großherzogs isst vorgestern in Stadt und Land festlich begangen worden.

Sachsen-Coburg-Gotha.

Zhre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Herzogin von Edinburg ist mit ihren Töchtern, den Prin- zessinnen Victoria, Alexandra und Beatrice, gestern Mittag aus England wieder in Coburg eingetroffen.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser ist gestern Abend in Let am See ein- d

getroffen und von der Bevölkerung enthusiastish empfangen worden. Für heute ist ein Besuh des Kapruner Thals in Aussicht genommen.

Wie die „Politishe Correspondenz“ erfährt, war ein

Besuch der dalmatinisch-istrishen Küste seitens des eng- lishen Mittelmeer-Geshwaders beabsichtigt ; allein die Katastrophe der „Victoria“ dürfte die Rückwirkung ausüben, daß, falls das Project überhaupt im Laufe des Sommers zur Ausführung ang, dies erst zu einem späteren Zeitpunkt geschehen werde. __ Der Club des conservativen Großgrundbesißes im böhmischen Landtag hat, wie die Wiener Blätter melden, am 8. d. M. in Prag eine außerordentlih zahlreich besuchte Versammlung abgehalten, worin nah mehrstündiger eingehender Besprechung der politishen Situation einstimmig nacflebiiber Beschluß gefaßt wurde: 1) Der Club Oen die Einberufung einer Mablewersammlund, 2) Die Bestimmung des hierfür geeigneten Zeitpunkts wird der Parteileitung überlassen.

Großbritannien und Frland.

Der Großherzog von Hessen ist am Sonnabend zum

Besuch der Königin in Windsor eingetroffen. De on eges von Rußland wird sich dem „W. T. B.“ zufolge heute im Victoria-Hafen an Bord der Königlichen Yacht „Victoria and Albert“ nah Vlissingen einschiffen.

Die Corporation der City veranstaltete am Sonn- abend in der Guildhall eine Festlichkeit zu Ehren des Königs und der Königin von Dänemark sowie des Prinzen Waldemar von Dänemark. Außerdem waren anwesend : der Prinz und die Prinzessin von Wales, der Großfürst- Thronfolger von Rußland, mehrere Mitglieder des englischen Königshauses und zahlreiche hochgestellte Personen. Die Cor- poration überreichte dem Könige von Dänemark eine Adresse in einer goldenen Kapsel. Jn seiner Erwiderung führte der König aus, er theile die in der Adresse ausgesprohenen Ge- fühle; er habe seiner Zeit die Schmerzen der britishen Nation getheilt und theile jeßt die Freuden bei dem Gedanken an das junge Paar, auf das die Hoffnungen von Millionen gerichtet Me Der König \chloß mit dem Wunsche für die

ohlfahrt des britishen Reichs. Bei dem. - darauf folgenden Dejeuner, an welhem 700—800 Gäste theil- nahmen, brachte der Lord-Mayor nah dem Toast auf das Königspaar einen Trinkspruch auf den gleichfalls an- wesenden Großfürsten-Thronfolger aus, der nicht in politischer Mission, sondern als Verwandter der Königlichen

amilie nah London gekommen sei. Der Großfürst-

hronfolger sprach in aier Erwiderung die Hoffnung aus, daß die freundschaftlichen Gefühle zwischen den Herrscherhäusern S und Rußland sih auf beide Völker ausdehnen würden.

Fraukreich.

Vorgestern und gestern herrshte in Paris vollständige Ruhe. Die Blätter geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Unruhen endgültig beseitigt seien.

"In der vorgestrigen Vormittagssißung der Depu- tirtenkammer fand die Berathung der angekündigten Jnterpellativnen statt. „W. T. B.“ berichtet darüber Folgendes: Paulin-Méry interpellirte über die Shließung der Arbeitsbörse und warf der Regierung vor, aus der Agitation eine Emeute gemacht zu haben, um den Truppen die Thore von Paris zu öffnen. (Murren im Centrum, Beifall auf der äußersten Linken.) Dreyfus interpellirte alsdann über die Un- ruhen im Quartier Latin und hob tadelnd hervor, daß die Polizei ein wahres Blutbad veranstaltet habe. (Lebhafte Protestrufe im Centrum.) Der Minister-Präsident Dupuy bezeichnete diese Anschuldigungen als oi unbegründet. Dreyfus tadelte hierauf das Eingreifen der bewaffneten Macht, deren einzige Aufgabe sei, das Vaterland zu vertheidigen, nicht aber auf das Volk zu schießen. (Beifall auf der äußersten Linken.) Tony Revillon erklärte, die Arbeitsbörse sei geschlossen worden, ohne die Entscheidung des Gerichtshofes abzuwarten und ohne daß man genügende Beweggründe gehabt habe, denn unter den Meuterern habe sih auch nicht ein einziger Arbeiter befunden. ‘Die Arbeiter seien der Republik zugethan. (Beifall.) Der socialistishe Deputirte Dumay verlangte, daß die Regierung in Anklagezustand verseßt werde. (Beifall auf der äußersten Linken und auf den Tribünen.) Der Minister-Präsident Dupuy sprah sein Bedauern über die traurigen Vorgänge der leßten Tage aus. (Heftige Zwischen- rufe auf der äußersten Linken.) Dreyfus habe die Vorfälle im Quartier Latin ganz übertrieben dargestellt. Der Mtinister- Präsident legte sodann die thatsählihen Vorgänge in der Umgebung der Charité dar und sagte bezüglih der Arbeits- börje, der Charäfkfter des Instituts habe sih geändert. Die Arbeitsbörse Ä eine Gefahr für die Arbeiter selbst geworden. (Protestrufe auf der Linken.) Die Syndikate hätten sih geweigert, sih dem Geseße zu unterwerfen, troß einer ausdrücklichen Aufforderung der Regierung und troÿdem ihnen eine Nachfrist hierzu gewährt sei. Die Leudpés seien herangezogen worden, weil deren Anwesenheit allein genügen sollte, die Ordnung wiederherzustellen. (Beifall.) (Zuruf Méry's: „Sie sind ein Stambulow“.) Der Minister-Präsident {loß damit, die Regierung habe ihre Pflicht gethan, indem sie das Geseß E und sie verdiene auch die Achtung ihrer Mitbürger. (Anhaltender Beifall im Centrum, welches dem Minister-Präsidenten eine L bereitete.) Milleran d behauptete, die Regierung habe durch. die Schließung der Arbeitsbörse das Geseß verleßt. Sie halte die den Arbeitern gemachten Versprehungen niht. Der Minister wisse nit, wohin die Politik der Provocationen und der Beschimpfungen der Arbeiter führe. (Lebhafte Protestrufe auf der Minister- bank.) Brisson warf der Regierung vor, daß sie Zwietracht unter die Republikaner säe, und protestirte gegen das brutale Vorgehen der Polizei. Der S Dupuy ver- Po sodann, daß die Polizei reorganisirt werden olle. Hierauf wurde mit 343 gegen 144 Stimmen eine Tagesordnung angenommen, durch welche die Erklärungen der Regierung gebilligt werden. Ernest No che verlang:e sodann die Dringlichkeit für den Antra den Minister-Prä- O Dupuy in Ankla ezustand zu verseßen. Die

orfrage wurde mit 341 gegen 44 Stimmen abgelehnt und somit auch der Antrag Noches. Jn der Nachmittagssißung der Kammer begründete Barodet eine von ihm ein- gebrachte Resolution, worin die emeruno aufgefordert wird, auf die Ordensgesellschaften die gesegl ai estimmungen zur Anwendung zu bringen, und verlangte hierfür die

(Großer Lärm, Zustimmung auf der äußer

Dringlichkeit... Der Minister-Präsident Dupuy bekämpfte e und forderte die Vertagung des Antrags bis nah Erledigung des Budgets. (Lebhafte Bewegung.) Darauf wurde die Dringlichkeit mit 380 gen 132 Stimmen abgelehnt. Pichon verlangte über die acies iche Stellung der Ordens gesellshaften zu interpelliren. Die Kammer vertagte mit 278 gegen 243 Stimmen die Discussion hierüber a einen Monat. Sodann wurde die Budgetberathung wieder aufgenommen.

Die gestern erschienenen republikanishen Blätter beglückwünschen den Minister-Präsidenten Dupuy zu seinen energischen Erklärungen in der Sipung vom Sonnabend. Die radicalen Blätter bringen gereïizte Artikel gegen den Minister-Präsidenten und erklären iden den Radicalen und den regierungsfreundlichen Republikanern sei jeßt eine unheil- bare Spaltung eingetreten. Die conservativen Journale Mtera sih in ähnlihem Sinne.

Nach Schluß der vorgestrigen Kammersizung begab si der Finanz-Minister Peytral zu dem Minister-Präsidenten Dupuy - und überreichte diesem seine Demission. Im Laufe des gestrigen Vormittags traten die Minister zu einer Besprechung hierüber zusammen, worauf sih der Minister- Präsident Dupuy nach Marly begab, um den i Carnot zu informiren. Am Abend traten die Minister zu einer erneuten Berathung zusammen und beschlossen, die Reorganisation der Polizei in Erwägung zu ziehen, worauf Peytral seine Demission Guan, Der Präsident Carnot trifft heute Abend von Marly in Paris ein.

Der Polizei-Präfect Lozé hat den Seine-Präfecten er- sucht, den Fadelzug am Vorabend des Nationalfestes in diesem Jahre zu untersagen.

Das Schiedsgericht über die Fischereifrage im Freien hat seine Verhandlungen abgeschlossen. Der Urtheilsspruch wird vermuthlih Ende dieses Monats erfolgen.

Jtalien.

Jn der vorgestrigen Sißung der Deputirtenkammer erklärte, wie „W. T. B.“ berichtet, der Deputirte Bovio, Mitglied des parlamentarishen Üntersuhungscomités für die Banffrage, er sei mit der am Tage zuvor verlesenen Mittheilung der Untersuhungscommission nicht einver- standen. Er wolle, daß das Maß der Verantwortlichkeit eines jeden, ob Deputirter, Senator oder Minister, festgestellt werde, damit die Kammer Justiz üben könne. (Großer Lärm.) Wolle man das Ergebniß der Unter- suchung beschleunigen, so müsse man die Documente des Prozesses Tanlongo vorlegen. Man fahre gegenwärtig fort, an den Activresten der Banca Romana fes zu versündigen.

r Lärm, 2 ten Linken). Wenn er gewisse, in die Angelegenheit wirklich Verwielte: zu den Urnen schreiten sehe, um das Bankengesey zu votiren, so könne cr sie nennen. (Rufe: Nennen, nennen! Heftige Unterbrehungen.) Der Präsident rief den Redner zur Ordnung, im Hause herrschte ungeheure Auf- regung. Bovio wollte weiter sprehen, der Präsident rief ihn jedoh abermals zur Ordnung und forderte ihn auf, keine unbestimmten Anklagen in der Kammer vorzubringen. Unter fortwährender Aufregung bedeckte sich endlih der Prä- sident und hob die Sißung auf. Nach der Wiederaufnahme der erd gab Bovio zu, daß er niht Recht gehabt habe, in persönlicher Weise zu sprehen. Cavallotti verlangte, die Kammer solle das Untersuhungscomité auffordern, fich bestimmt auszusprehen, ob die Nachforshungen ergeben hätten, daß irgend eine parlamentarishe Persönlichkeit eine Verantwortung zu tragen habe, und beantragte eine diesbezüg- lihe Tagesordnung. Auf Antrag des Minister-Präsidenten Giolitti wurde die Tagesordnung Cavallotti bis nach der Vorlage des Berichts des Unter}juhungsaus\schusses aufge- hoben. Hierauf erfolgte die geheime Abstimmung über die Emissionsbankenvorlage, die mit 222 gegen 135 Stimmen angenommen wurde. Sodann vertagte sih die Kammer auf unbestimmte Zeit.

Türkei.

Die vom Sultan begnadigten Professoren Xennajan und Thumajan, die in dem Armenier-Prozeß zu Angora verurtheilt worden waren, sind, wie „W. T. B.“ berichtet, nah Marseille abgereist. Der von dem englishen Geschäfts- träger in Konstantinopel unternommene Schritt bezog sih in erster Linie auf Xennajan und Thumajan.

Serbien.

Jn der Skupschtina ist, wie „W. T. B.“ berichtet; am Sonnabend der Antrag auf Verseßung des Cabinets Avakumovic in den Anklagezustand eingebracht worden. Die Verhandlung is auf den 15. "d. M. anberaumt. Jn ihrer gestrigen Sißung genehmigte die Skupschtina den Consumsteuer-Entwurf in erster Lesung.

Amerika.

Dem „Reuter'’shen Bureau“ wird aus Buenos Aires vom 8. d. M. gemeldet, die National-Regierung habe durch ein Decret die Entlassung der irregulären Truppen des Gouverneurs von Buenos-Aires angeordnet. Der Kriegs-Minister sei angewiesen, dieses Decret zur Aus- führung zu bringen.

Das „Reuter'she Bureau“ meldet aus Rio Grande do Sul, in dieser Provinz sei wieder ein theilweiser Au f- stand ausgebrochen. Di: Stadt Rio Grande solle von Aufständigen, deren Anführer General Sarava sich in Pelotas aufhalte, belagert sein. Jn Bag sei der Eisenbahn- verkehr abgeschnitten. Die Ausfständigen nähmen ihren Feldzug wieder auf. Hundert bewaffnete Passagiere, die von einem Fnsurgenten, Namens van den Kolk, befehligt würden, hätten von dem Dampfer „Jupiter“, nahdem dieser Buenos- M Besiß genommen und ihn nach Rio Grande gebracht.

Afrika.

Einer Depesche des „Reuter'shen Bureaus“ aus Fez vom 6. Juli zufolge haben ernste Kämpfe zwischen den Vortruppen der Expedition des Sheriff und Leuten der E und . Sarasheen-Stämme stattgefunden.

ie Stämme wurden geschlagen, jedoch hatten die Truppen der Expedition einen Verlust von 40 Todten. weitere Zusammenstöße erwartet.

Es werden

“Statistik und Volkswirthschaft.

Statistik der industriellen Pr oduction.

In Kiel fand jüngst unter dem P von Gen sel - Leipzig eine Conferén z von Secretären der deutschen Handels- und Gewerbekammern statt, die von etwa 50 Theilnehmern be- sucht war. Die Conferenz erledigte die Tagesordnung und beschloß, wie „W. T. B.* meldet, unter anderem, den Handelskammern zu empfehlen, die Herstellung einer Stat istik der industriellen Production zu versuhen. Die nächste Conferenz soll im Jahre 1395 in Nürnb er g abgehalten werden.

Zur Arbeiterbewegung.

Der Bergmännishe Rechts\{huß verein für das Saarrevier wird, wie aus einer Mittheilung der „Frkf. Zig.“ hervorgeht, in einer Generalversammlung am 13. d. M. über sein Weiterbestehen oder seine Auflösung (vgl. Nr. 158 d. Bl.) entscheiden. Ferner soll über den O der Vereins- druckerei und des Saalbaues zu Bildstock verhandelt werden.

In Erfurt wird der „Ger. Ztg.“ zufolge am 30. Juli ein Parteitag der Socialdemokraten Thüringens abgehalten werden, i u. a. zu dem internationalen Congreß in Zürih Stellung nehmen foll. :

Aus Zwickau berichtet man dem „Chemn. Tgbl.", daß die dortigen Tóöpfermeister die Herabsetzung des Lohntarifs beabsichtigten, und hierauf die Arbeiter einer Werkstelle die Arbeit niederlegten. Es trat zwar eine vorläufige Verständigung zwischen dem Arbeitgeber und den Arbeitnehmern ein, doch wollen nunmehr die Gehilfen einen neuen Tarif aufstellen und in den Lohnka p eintreten.

In Eimbeck stellten, wie der „Vorwärts“ mittheilt, die Weber der Besams schen Fabrik, angeblich wegen Lohnkürzung und Maß- regelung von 8 Arbeitern, die Arbeit ein.

Hier in Berlin haben nach demselben Blatt die Farbig- macher der Firma Schmid, Braune u. Co. wegen Lohnstreits

die Arbeit niedergelegt. : : Der in Aussicht stehende Strike der englischen

Grubenarbeiter (vgl. Nr. 159 d. Bl.) hat in kleinem

Maßstabe begonnen. Ein Londoner Telegramm des „W. T. B.“ meldet: Dreitausend Grubenarbeiter in Forest of Dean haben wegen eines 25 procentigen Lohnabzuges die Arbeit niedergelegt. Die Bergarbeiter in der Grafschaft Nottingham drohen gleihfalls in den Ausstand einzutreten.

Land- und Forftwirthschaft.

Saatenstand in Ungarn.

Wie der „Wien. Ztg." aus Budapest vom 8. d. M. gemeldet wird, stellt sih der Saatenstand nach den bis 1. d. M. beim Königlich ungarischen Ackerbau-Ministeruum eingelangten Berichten E maßen dar : Unter dem Aen der vielen Niederschläge im Juni und dem ziemli wechselnden Wetter haben wohl die Pflanzungen an manchen Stellen Schaden genommen, aber es kann im allgemeinen gesagt werden, daß die Saaten heute günstiger stehen und eine etwas bessere Ernte versprehen, als man im vorigen Monate hoffen durfte. Durch zu vielen Regen wurde in Ober-Ungarn größerer Schaden ver- ursaht. In Procenten ausgedrükt, hat sich in den leßten zwei Wochen der Weizen um 4,80, Roggen um 3,70, Gerste um 3,50. und Hafer um 1,50 9/9 gebessert. Bei Weizen kann das zu erhoffende Ernteresultat im Durchschnitt per Catastraljoch mit 6,14 Metercentnern, der zu er- boffende Gesammtertrag mit 32 252 470 Metercentnern veranschlagt werden; der Weizen Vat fih daher um beiläufig 1,50 Millionen Metercentner gebessert. Im vorigen Jahre war der Ertrag 38 651 729 Metercentner. Das mit Roggen und Halbfrucht bebaute Areal beträgt 2 634 747 Catastraljoch, der zu erwartende Ertrag im Durch- chnitt per Catastraljioch 5,26 Metercentner, der zu erwartende Ge- fammtertrag 9 139 161 Metercentner. Im Vorjahre war der Ge- fammtertrag 13 338 149 Metercentner. Roggen hat si daher gegen den Bormonat mit beiläufig 300 000 Metercentnern Le Die Qualität des Roggens wird im allgemeinen gelobt; an manchen Orten sind aber die Aebren infolge Nebelwetters taub. Die Noggenernte hat an fandigeren Orten bereits Een Das mit Gerste angehaute Areal beträgt 1 848 168 Catastraljoh, das zu erwartende Durchschnitts- resultat per Catastraljoh 6,25 Metercentner, der zu erhoffende Ge- sammtertrag 10 985 291 Metercentner. Im Vorjahre war der Ertrag 11 626 525 Metercentner. Wintergerste wird shon geschnitten. Das Resultat is \owohl qualitativ als quantitativ meistens zufrieden- stellend. Das mit Hafer bebaute Areal beträgt beiläufig 1 779 105 Catastraljoch. Der zu erwartende Durchschnittsertrag per Catastraljoch beträgt 5,599 Metercentner. Der zu erwartende Gesammtertrag kann auf 9 448 826 Metercentner ges{chäßt werden. Im Vorjahre war der Ertrag 9817 862 Metercentner. Es besserte \sich daher der Hafer, wenn auch unbedeutend. Raps i} meistens {hon geschnitten und auch gedroschen. Die Resultate sind überwiegend \{chwach und nur stellen- weise, wie in den Comitaten Temes, Torontal, Heves, hier und da auch im Bacser und Nógráder Comitat besser. Der Rapêertrag wird heuer im Verhältniß zu früheren Jahren sowohl qualitativ, als quantitativ bedeutend \{chwächer sein. Hirse und Buchweizen haben si bedeutend gebessert und können im allgemeinen als zufrieden- stellend bezeihnet werden. Mais steht niht überall zufrieden- stellend; stellenweise wurde er vom Unkraut sehr über- wuchert und von Insecten geshädigt. Wo er bebaut werden konnte, steht er ziemlich gut und wächst \stellenweife soaar sebr {chön. Die

, Hülsenfrüchte und Garten gewächse stehen im allgemeinen zu-

friedenstellend. Hanf und Flachs va meistens gut. Taba hat sich auch gebessert und wächst |chön; die Ernteaussichten sind günstig, Die Futterrübe ist vom Unkraut überwuchert und ift darum stellenweise schwach und [{chlecht; wo sie aber bearbeitet wird, steht sie im großen und ganzen zufriedenstellend. Die Zuckerrübe leidet auch vom Unkraut, steht aber etwas günstiger als die Futterrübe. Erdäpfel litten in Ober-Ungarn einigermaßen durch Regen, stehen aber troydem gut. Die Ernteaussichten darin sind im allgemeinen ziemli zufriedenstellend. Die künstlihen Wiesen gaben ein (GOeTOTDEna lig. verschiedenes Resultat. Im allgemeinen Durchschnitt {wankt der Ertrag zwischen {chwachmittel und gutmittel, ist aber stellenweise vollkommen {chlecht. Im allgemeinen haben der Regen und Uebershwemmungen ie: Schaden angerichtet. Grummet mie gut. Auf Mt en Wiesen hat das Mutterheu meistens einen s{chwahen Ertrag gegeben. Die Aussichten auf den Grummetertrag sind bessere. Die Hutwe iden stehen überwiegend zufriedenstellend. Man beklagt sich auch jeßt noch über Mena aber nur sporadish. Die Obstepnte dürfte eine ziemlich gute sein. Der Weinstock steht an vielen Orten s{ön. und verspricht einen Mittelertrag.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Dänemark. Ï ;

Für die dänischen Antillen sind folgende Quarantänebestimmungen erlassen worden (vgl. „N.-Anz.“ Nr. 252 vom 24./10. 92):

‘Die Degsinfection des Gepäcks von Reisenden an Bord von Sthiffen, welhe aus deutshen Häfen sowie aus Havre, St. Nazaire und Bordeaux kommen, if \eit dem 7. Juni aufgehoben, dagegen bleibt das Verbot der Einfuhr von \{hmußiger Wäsche, ge- tragenen Kleidungsstücken, Lumpen und anderen Gegenständen, welche gel len S von Ansteckungskeimen sein können, aus den erwähnten YBrten bestehen,

, Durch Verordnung vom 6. Juni is aus Anlaß _ des Ausbruchs einer Pocken-Epidemie in London eine fünfzehntägige Quarantäne für

ffe cingeritet, welhe aus London nah den dänischen Antillen kommen oder mit diesem prten oder Schiffen aus diesem Hafen in Berührung gekommen sind. Desgleichen find Reisende aus London einer fünfzehntägigen, vom Tage der Abfahrt rechnenden Quarantäne

zu- unterwerfen und ihre s{mußige Wäshe und gebrauchtes Woll- Bettzeug is zu desinficiren. s 9 s

Handel und Gewerbe.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der-Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 8. d. M. gestellt 10068, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen. In Oberschlesien sind am 7. d. M. gestellt 3860, nit recht- zeitig gestellt keine Wagen.

Berlin, 8. Juli. (Wochendberiht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Sabersky). Ia. Kartoffelmehl 19—19# #Æ, Ia. Kartoffelstärke 19—195 A, ITa. Kartoffelstärke und -Mehl 157—17 , gelber Syrup 22—224 M, . - Syrup 23¿—24 #, Cap. - Export 24{— 25 #4, Kartoffelzucker gelber 22—224 M, do. Cap. 23}—24 M, Rum-Couleur 36—37 #4, Bier-Couleur 35—36 #4, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 27—28 Æ, do. sfecunna 24—25 5, Weizenstärke (kleinst.) 313—323 Æ, Weizenstärke (großst.) 39—394 4, Halleshe und Schlesische 40—40} #4, NReisstärke (Strahlen) 48 bis 49 M, do. (Stücken) 46—47 #, Maisstärke 31 4 nom., Schabe- stärke 30 A nom., Victoria-Grbsen 18—21 4, Kocherbsen 16—19 M4, grüne Erbsen 17—19 Æ, Futtererbsen 15—154 s, Linsen, große, 34—48 Æ, do. mittel 28—34 M, do. fleine 16—28 M, gelber Senf 50—60 #, Künmel 42—46 #4, Mais loco 125— 133 M, Pferdebohnen 15—16 #4, Leinsaat 25—27 #4, Buchweizen 155 —16# M, inländishe weiße Bohnen 16—18 #4, weiße Flahbohnen 20—-22 4, ungarische Bohnen 1523—17 Æ, galizishe und russische Bohnen 14—15 #, Wicken 15—16 Æ, Hanfkörner 18—20 #4, Lein- kuchen 163—173 4, Rapskucben 15—164 M, Weizenshale 104—11 M, Roggenkleie 11—115 #4, Mohn, blauer 60—70 #4, do. weißer 95—100 M nom., Hirse, weiße, 18—20 4 (Alles per 100 kg ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Vom ober schlesischen Eisen- und Metallmarkt be- richtet die „Schl. Ztg.“ : Ueber die allgemeine Lage des oberschlesischen Eisengeshäfts ist Neues niht zu berihten. Die Werke sind noch ziemlich gut beschäftigt, da der Eingang von Aufträgen auf Träger und sonstige Baueisen noch niht nachgelassen hat und voraussichtlich noch mehrere Wochen in gleiher Stärke andauern wird. Im RNoheisengeshäft ist keine Aenderung vorgekommen. Am Schlusse des 2. Quartals verblieben im Revier 24 Hochöfen im. Bêtriebêè, . und zwar @u Königs - Laurahütte 6, Julienhütte 4, Friedenshütte 3, onnersmarckhütte 3, Borsig- werk, Tarnowißzer und Hubertushütte je 2, Gleiwitßer- und Reden- hütte je ein Hochofen. Die Walzwerke find ziemlih gut be- schäftigt und mit Aufträgen genügend versehen. Baueisen und Träger werden vorzugsweise begehrt, wogegen FFein- und Faconeisen in leßterer Zeit etwas Penang blieb. Die Sendungen von Walzfabrikaten nah Rußland gehen bei einigen Werken unverändert weiter. Im Blechgeshäft verblieb es bei dem vorwöchentlihen Standpunkt, indem Grobbleche vernachlässigt blieben, während die Feinblech\strecken in vollem Betriebe sich befinden, der noch für viele Wochen gesichert ist. Im Betriebe der Gießereien herrs{cht rege Thätigkeit, da sie zum größten Theil mit größeren und lohnenden Aufträgen versehen sind. Die Hauptobjecte sind Röhren, Maschinen- und Bauguß. Auch in Handelseisen hat sich das Geschäft wieder etwas gehoben ; Poterie da- gegen blieb vernachlässigt. Im Betrieb der Maschinen- und Kesselfabriken, der Röhrenwalzwerke, Draht- und Nägelwerke sind Aenderungen gegen die Vorwoche niht vorgekommen. Jm Zinkgeschäft hat sh die Tendenz nicht geändert. Von Rohzink kamen in den leßten Wochen von den Hütten bedeutende Posten zur Verladung, sodaß bei einem Hauptproducenten Ende Juni ein ganz unwesentliher Bestand verblieb. Die Hauptguanti- täten fanden zum Export Abzug, wie denn auch die amtlihen Zahlen über den auswärtigen Handel für Zink ein

anz bedeutendes Plus im Vergleich zum VBorjahr ergeben. Im Mai gingen zum Export 164618 Ctr. gegen 63 514 Ctr. und seit Anfang dieses Jahres 543 714 Ctr. gegen 254 864 Ctr. im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Ausfuhr nach England betrug im Mai 5910 t gegen 3905 t und in den ersten fünf Monaten 22 343 t gegen 18 080 t. Wenn auch an einzelnen Pläßen des Continents die Con- sumenten wieder etwas stärker als Käufer auftraten, so läßt doch die Aufnahme von den vorzugsweise in Frage kommenden Zink con- sumirenden Industrien noch zu wünschen übrig. Schlesishe Marken notixen 17,40—17,50 4, rheinishe 18 A Zinkbleh. Die günstige Situation hat sich auch weiter erhalten und die Pro- duction des Verbandes fand guten Absaß. Es wurde dadurch möglich, im Mai eine Erhöhung eintreten zu lassen; der gegenwärtige Grund- yreis calculirt si in e eines Grundpreises von 40,50 #4 per 100 kg frei Oberhausen. In England notirten \{lesische Bleche Pfd. Sterl. 20,10 bis 20,12/6. Belgishe V. M. 21 Fr. cif London. Zinkweiß. Die Fabriken sind gut beschäftigt, doch ist der Preis sehr gedrückt. Cadmium gefragt; 650—675 H per 100 kg. B lei erfreute \sich reger Nachfrage. Die Preise zogen um mehr als

1 M per 100 kg an und dürften sich weiter befestigen, da der Nük-.

ang der Silberpreise voraussihtlich zur Einstellung minder günstig ituirter Bleierzgruben führen wird. :

Nach dem Ausweise des britischen Handelsamtes für den Monat Juni zeigte die Einfuhr eine Abnahme von 908 677 Pfd. Sterl. und die Ausfuhr eine solhe von 714958 Pfd. Sterl. gegen Juni leßten Jahres. Für die leßten 6 Monate hat si die Einfuhr um 15 039 504 Pfd. Sterl. und die Ausfuhr um 4 083 062 Pfd. Sterl. verringert gegen den entsprehenden Zeitraum des leßten

Sahres.

Magdebuts, 8s; Juli: (W. T. B) Zuckerberiht Kornzucker excl., von 92% —,—, Kornzucker exck., 88 9/9 Rendement 18,30, Nachproducte excl., 75% Rendement 17,590. Still. Brot- raffinade I. 31,00. Brotraffinade IT. 30,75. Gem. Raffinade mit Faß 30,50. Gem. Melis I. mit Faß 30,25. Ruhig. Rohzucker I. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli 1840 Gd., 18,50 Br., px. August 18,60 bez., 18,65 Br., vyr. September 17,40 Gd., 17,45 Br., pr. Oktober-Dezember 15,274 Gd., 15,30 Br. Stetig.

rankfurt d M, 9. Juli, (W. T. B) Dié Handeels-

fammer beschloß, die Actien der Desterreichishen Staats- bahn vom nähsten Dienstag ab wieder zur officiellen Notiz zu- ulassen. : Vils 8. Juli. (W. T. B) Kammzug -Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per Ju!i 3,65 #4, per August 3,677 M, per September 3,70 46, per Oktober 3,725 5, per November 3,727 4, per Dezember 3,75 4, per Januar 3,77§ H, ver Februar 3,80 , per März 3,824 #6, per April 3,825 #4, per Mai 3,824 M, per Juni —,—. Umsay 20 000 kg.

Mannheim, 8. Juli. (W. T. B.) Productenmarki. Weizen pr. Juli 16,55, pr. November 17,10, pr. März 17,50. Noggen pr. Juli 15,30, pr. November 15,30, pr. März 15,30.

afer per Juli 17,05, per November 15,70, pr. März 16,00. Hicis pr. Juli 12,00, pr. November 12,15, pr. März 1240.

Bremen, 8. Juli. (W. T. B,) (Börjfen-Schlußbericht.) Raffinirtes Petroleum. eigen otirung der Bremer Petroleum-Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,75 Br. Baum- wolle. Stetig. Upland middling, loco 42 &§. Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Juli 414 4, pr. August 41} 9, pr. September 42 H, pr. Oktober 424 F, pr. November 424 H, pr. Dezember 425 . Schmalz. Steigend. Shafer F, Wilcox 51 „4, Choice Grocery s, Armour 51 „Z, Cudahy „Z, Rohe & Brother (pure) 51§ -, Fairbanks 42 4. Taback. 57 Fässer Kentul)

Wien, 8. Juli. '(W. T, B.) In der beuhigen Sitzung des Directionsraths der österreihischen Local-Cisenbahn-Ge- sell\schaft wurde der Ministerial-Erlaß, dur den der Formular- und Tilgungsplan der eventuell neu auszugebenden dreiprocentigen Prioritäts-Anleihe von 70 Millionen Kronen mit der Maßgabe ge-

nehmigt wird, daß als Zahlstellen nur die vom Finanz-Ministerium zu bestimmenden Staatskassen fungiren, zustimmend zur Kenntniß ge- nommen. Damit is nunmehr das Uebereinkommen vom 31. Mai d. J. über die Erwerbung der gesellschaftlichen Linien turch den Staat zufolge Beshlusses der Generalversammlung vom 20. Juni d. J. im Sinne dieses Uebereinkommens für die Gesellshaft bindend

geworden.

Pest, 8. Juli. (W. T. B.) Productenmarkt. Weizen [40s pr. Herbst 8,01 Gd., 8,03 Br. Hafer pr. Herbst 6,70 Gd., 6,72 Br. Mais per Juli-August 5,15 Gd., 5,17 Br., pr. Mai-Funt

( E s Gd., 5,56 Br. Kohlraps pr. August-September 15,65 Gd., i: T

London, 8. Juli. (W. T. B.) Wollauction. stetig, Preise unverändert.

An der Küste 10 Weizenladungen angeboten.

6% Javazucker loco 205 ruhig, Rüben-Rohzucker loco 184 rubig, raffinirter thätig. : ¿

190. Juli. (W. T. B.) Die Getreidezufu hren betrugen in der Woche vom 1. Juli bis 7. Juli: englischer Weizen 1725, fremder 87 459, engl. Gerste 1526, fremde 34 276, engl. Malzgerfte 16 298, fremde —, engl. Hafer 1179, fremder 55 878 Qrts., engl. Mehl 14 240, fremdes 35 859 Sack und 1350 Faß.

Amsterdam, 8, Zuli, (V. T. B) Jahas« Kafiee good ordinary 52. Bancazinn 55. /

New-York, 8. Juli. (W. T. B.) Die Bsörse war im Verlauf des Tages lustlos, Nachmittags theilweise nahgebend und der Sch{luß wiederum lustlos. Der Umsaß der Actien betrug 34 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 220 000 Unzen ge- schäßt. Die Silberverkäufe betrugen 60 000 Unzen. Die Silber- ankäufe für den Staatsshaß betrugen 538 000 Unzen zu 72.

Weizen eröffnete sehr fest und stetig steigend auf Käufe der Haussiers und Deckungen der Baissiers, sowie auf Käufe für den Export und ungünstige Ernteaussichten in Amerika und auf Be- richte über Ernteshäden außerhalb. Schluß fes. Mais anfangs sehr fest und einige Zeit nah GEresipung oon G der Steigerung des Weizens; dann lebhafte Reaction auf höhere Ernte- \häßungen, worauf wieder Erholung folgte, da die Exportfrage zu- nimmt und die Baissiers deken. Schluß fest.

Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 10 249 493 Dollars gegen 8 003 210 Dollars in der Vorwoche, davon D Stoffe 2612 947 Dollars gegen 2211 855 Dollars in der Vorwoche.

Chicago, 8. Juli. (W. T. B) Weizen den ganzen Tag steigend mit wenigen Reactionen auf ungünstige Ernteberihte aus Kansas und niedrige Schäßungen der Ernte in Europa. Mais eröffnete sehr fest, fiel aber bald wieder auf günstige Ernteberichte.

Tendenz

Verdingungen im Auslande.

Italien.

12. Juli, 4 Uhr. Artillerie-Direction des Feuerwerks-Laborato- riums in Bologna?: Lieferung von 12 291 Feilen verschiedener Art und Größe. Lieferungsfrist 60 Tage. Kostenanshlag 7632 Fr. Caution 764 Fr.

Spanien.

26. Juli, Mittags. Ministerium des Jnnern in Madrid: - stellung der Gasbeleuhtung für die Stadt Soller. Kostenanschlag 67 500 Fr. Vorläufige Caution 3375 Fr., definitive 6750 Fr. Aus- kunft bei dem vorerwähnten Ministerium.

i Rumänien. l

18. Juli. Kriegs-Ministerium in Bukarest: Lieferung von

verschiedenen Militär-Ausrüstungsftücken wie Helmbüsche, Nationale

u. dergl. 1. August. Ebenda: Lieferung von 2000 Sätteln mit

1 Zaumzeug.

22. August. Domänen-Ministerium in Bukar eft: Bauunter- nehmung verschiedener Werkstätten, Wohnungen, Museum, Magazine 2c. für die tehnishe und Gewerbeschule in Jassy. Kostenyoranschlag 300 000 Lei. Provifsorishe Caution 49/9. Näheres an Ort ‘und

Stelle. Dänemark. 22. Juli, 12 Uhr. Aarhus Gasvaerk in Aarhus: Lieferung von gußeisernen Röhren u. a. Bedingungen zur Ansicht an Ort und

Stelle. Egypten. E : 15. August. General-Jnspector der Polizei in Ka ir o: Lieferung von verschiedenen Uniformstücken, wie Waffenröcke, Hosen, Bloufen

U l W Verkehrs-Anstalten.

Am Sonntag, 16. Juli, kommt ein Sonderzug zu er- mäßigten Fahrpreisen von Berlin nah Dresden und Schandau über RNöderau zur Beförderung. Der Zug fährt 6 Uhr 40 Min. Vin. vom Bahnhof am Askanischen Play ab und trifft in Dresden- Altstadt 11,38 Vm., in Schandau 12,53 Nm. ein. Die Fahrkarten- preise betragen: von Berlin nah Dresden 9 4 I1., 6 M Ill. Kl, von Berlin nah Schandau 11,40 (4 I1., 7,60 A 111. Kl. Für Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren werden Fahrkarten zum halben Preise verausgabt. Die Nückfahrt kann innerhalb aht Tagen, bei Schnellzügen gegen Lösung von Zuschlagkarten, beliebig über Röderau oder Elsterwerda - Zossen erfolgen. . Freigepäck wird niht gewährt. Fahrtunterbrehung ist nur bei der Rückfahrt in Dresden gegen Bestä- tigung seitens des Stationsvorstandes e Der Fahrkartenverkauf erfolgt vom 13. Juli ab an den Fahrkarten-Ausgabestellen auf den Bahn- höfen am Askanischen Plat, in der ew: und am Alexander- plaß von 9 bis 1 Uhr Vorm. und 3 bis 6 Ühr Nahm. Bei der Fahrkarten-Ausgabestelle auf dem Bahnhof am Allanisen Play wird der Verkauf bis zur Abfahrt des Zuges fortgeseßt, bei den übrigen Fahrkarten - Ausgabestellen dagegen am 15. Su i, 6 Uhr Nachm., geshlofsen. :

Am 17. Juli, Nachmittags 1 Uhr 37 Minuten, wird vom Anhalt-Dresdener Bahnhof hierselbst ein Vergnügungs8-Sonder- zug über Dresden—LTetschen nah Wien abgelassen. Ankunft daselbst am 18. Juli, 8 Uhr 26 Minuten. Zu diesem Zuge werden NRükfahrkarten mit 30 tägiger Gültigkeit zum ermäßigten Preise von 36 M 30 „4 II. Klasse und 21 Æ 80 „§ II1. Klasse ausgegeben.

Bremen, 8. Juli. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd.

Der Reichs-Postdampfer „Karlsruhe“, nah Australien bestimmt, ist am 6. Juli Abends in Antwerpen angekommen. Der URNTE „Gulf of Merico“ hat am 6. Juli Abends Lizard passirt. Der Dampfer „Asia“ hat am 6. Juli Nachmittags St. Vincent passirt. Der Reihs-Postdampfer „Preußen“ ist am 7. Juli Morgens in Antwerpen angekommen. Der Reichs-Postdampfer „Salier *, von Australien kommend, ist am 7. Juli in Genua angekommen. Der Postdampfer , München ist am 7. Juli Morgens in Baltimore angekommen. 9. Juli. (ea T. B.) Der Reichs-Postdampfer „Habs- burg“, nach Australien bestimmt, ist am 8. Juli Morgens in Colombo angekommen. Der Postdampfer „Dresden" hat am 8. Juli Nachmittags Lizard passirt. Der Reihs-Postdampfer „Neckar“, von Ost-Asien kommend, ist am 8. Juli ms in Colombo angekommen. Der Postdampfer „Graf Bismarck* ist am 8. Juli Nachmittags auf der Weser angekommen.

London, 9. Juli. . T. B.) Der Union-Dampfer „German“* is am Sonnabend auf der Heimreise von den Cana- rishen Inseln und der Union-Dampfer „Spartan“ auf der Ausreise von Southampton abgegangen.

Tel S Juli . L. B.) Der Lloyddampfer „Thalia“. ist, von Konstantinopel kommend, heute Nachmittag hier eingetroffen. i ;

ambu rg, 8. Juli. (W: Ti I Hamburg-Ameri- fanishe Pa d “Rhenania * ellshaft. Die Postdam

„Casstus8* und „Rhenania“ E heute in St. Thomas E getroffen. Die Postdampfer „Chemniy“ und OE find, von Hamburg kommend, heute früh in New-York eingetroffen.