1893 / 166 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 14 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

in der

Grund oes 8 75a des Krankenversicherungsgesehße sung des Geseßes vom 10. April 1892 (oie e blatt Seite 379) ist folgenden Krankenkassen: 1) der Lichterfelder Kranken- und Sterbekasse für sämmt- lihe Berufszweige (E. H.) zu Groß-Lichterfelde, 2) der Cigarren- und Tabaarbeiter - Kranken- und Sterbekasse „Einigkeit“ (E. S, u Burgdamm, 3) der Kranken- und Sterbe afte der vereinigten Mechaniker und Maschinenbauer (E. H.) zu Hamburg, 4) der Frauen- und Mädchen-Unterstüzungskasse in Krankheits- und Sterbefällen (E. H.) zu Altona die Bescheinigung ertheilt worden, daß sie, vorbehaltlih der | Höhe des Krankengeldes, den Anforderungen des § 75 des ankenversicherungsgeseßes genügen. Berlin, den 12. Juli 1893. Der Reichskanzler. Im Auftrage: Rothe.

Bei den in Waldenburg und Tarnowig bestehenden Schiedsgerichten der Sectionen V und VI der Knappschafts- Berufsgenossenschaft ist aus Anlaß des am 20. Jum d. J. erfolgten Todes des bisherigen Vorsißenden, Königlichen Ober- Bergraths von Brunn zu Breslau der bisherige stell- vertretende es Königliche Ober-Bergrath Ziemann daselbst zum Vorsißenden ernannt worden.

Berlin, den 11. Juli 1893.

Der Minister für Handel und Gewerbe. Freiherr von Berleps\ch.

Die Nummer 27 des Reichs8-Geseßblatts, welche von heute ab zur Ausgabe gelangt, enthält unter E

Nr. 2113 das Geseß gegen den Verrath militärisher Ge- heimnisse. Vom 3. Juli 1893; unter :

Nr. 2114 die Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb von Anlagen zur Anfertigung von Zünd- hölzern unter Verwendung von weißem Phosphor. Vom 8. Buli 1893; unter :

Nr. 2115 die Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung und den Betrieb der Bleifarben- und Bleizuckerfabriken. Vom 8. Juli 1893; und unter

Nr. 2116 die Bekanntmachung, betreffend die Einrichtung Und den Betrieb der zur Anfertigung von Cigarren bestimmten

Anlagen. Vom 8. Juli 1893. E j Berlin, den 14. Juli 1893. Kaiserliches Post-Zeitungsamt. Weberstedt.

Jn der Ersten Beilage zur fas Nummer des „RN.- U.

St.-A.“ wird eine Nachweisung der Einnahme an

Wechselstempelsteuer im Deutschen Reich für die

A, vom 1. April 1893 bis zum Schluß des Monats uni 1893 veröffentlicht.

Königreich Preußen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

den Gerichts-Assessor Krahmer in Stettin zum Amts- richter in Kottbus,

den Gerichts-Assessor Ba de in Potsdam zum Amtsrichter in Soldin,

den Gerichts-Assessor JUst in Leobshüß zum Amtsrichter in Loslau,

den Gerichts-Assessor von Mandelsloh in Opladen zum Amtsrichter in Neuhaus a. Elbe,

den Gerichts-Assessor Grundmann in Hannover zum Amtsrichter in Freiburg in Hannover, und

den Gerichts- Assessor Theodor Steinhauß in Mar- N zum Amtsrichter in Naumburg i. Hessen zu ernennen, owie

dem Gerichtsschreiber, Secretär Paß wahl in Spremberg den Charakter als Kanzlei-Nath zu verleihen.

Auf Jhren Bericht vom 24. Juni d. J, will Jch der Bonner Straßenbahn-Gesellschaft, Havestadt, Contag u. Co. zu Bonn, welche den Bau einer Kleinbahn von Bonn über Godesberg nah Mehlem ausführt, das Enteignungsrecht E Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für diese

nlage in Moeuth zu nehmenden Grundeigenthums verleihen. Die eingereichte Uebersichtskarte erfolgt anbei zurü.

Neues Palais, den 1. Zuli 1893.

Wilhelm R.

Thielen. An den Minister der öffentlichen Arbeiten.

Justiz-Ministerium.

Der Gerichts-Assessor Caesar in Zell a. d. Mosel ist zum Notar für den Bezirk des Ober-Landesgerichts zu Köln, ail Anweisung seines Wohnsißes in Hillesheim, ernannt worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Der Stadtgemeinde Stralsund ist die Erlaubniß zur Vornahme allgemeiner Vorarbeiten für eine Eisenbahn von Stralsund über Richtenberg und Franzburg nach Triebsees ertheilt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichhts- und Medizinal-Angelegenheiten. Der praktishe Arzt Dr. Braun in Leun is zum Kreis-

Wundarzt des Kreises Wetzlar, einschließlich des Gebiets des Fürstenthums Braunfels, ernannt worden.

Bekanntmachung.

Bei der dem Plane äß am heutigen Tage vor Notar und eugen stattgefundenen od. Prämien-Ziehung des vormals urhefsif hen, bei dem Bankhaus M. A. von Rothschild u. Söhne

in Frankfurt a, M. aufgenommenen Stgats-Lotterie-Anlehns

vom Jahre 1845 ‘sind die 7625 Nummern der am 1. Dezem- ber v. I. und am 1. Juni d. J. gezogenen 305 Serien die im bei- gefügten Verzeichniß 1 aufgeführten Prämien gefallen.

Die Auszahlung dieser Prämien findet, gegen Rückgabe der Prämienscheine, vom 15. Dezember d. J. ab tägli, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, bei dem obengenannten Bankhause oder bei der Königlichen Negierungs-Hauptkasse dahier statt. :

Die Erbebung der Prämien kann jedoch auch bei allen übrigen Königlichen Negierungs-Laupcesn, sowie bei der Kreiskasse in E furt a. M. und der Königlichen Staatsschulden-Tilgungskafse in Berlin geschehen, sin welchem Falle die Prämienscheine bereits vom 1. Dezember d. I. ab bei der betreffenden Kasse eingereiht werden Tönnen, da dieselben zunächst an die NRegierungs-Hauptkasse- in Cassel zur Gei segung übersandt werden müssen. , i :

ugleich werden die Inhaber solcher Prämiensheine obigen An- lehns, welche zu einer der im weiter beigefügten Verzeichniß T1 aufgeführten Serien gehören, zur baldigen nahträglihen Erhebung der darauf gefallenen Veämienbedräe gegen Ablieferung der Prämien- scheine hiermit añifgefordert. : a

Endlich wird auf das unter IIT beigefügte Verzeichniß TV der- jenigen Prämienscheine, deren Verjährung eingetreten ist, oder in den nächsten Jahren eintreten wird, sowte As das Verzeichniß V über die Mr unten, welhe von den gekündigten vormals kurhessi- schen Anleihen noch nit eingelöst find, und auf das E VI über Schuldverschreibungen, welhe durch rechtskräftiges Ürtheil für kraftlos erklärt worden find, aufmerksam gemacht.

Cafsel, 1. Juli 1893. -

Der Pas

von Pawel.

Abgereist: der Präsident des Königlichen Ober-Landesculturgerichts, As R Ober-Regierungs-Rath Glatzel, nah dem einland.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 14. Zuli.

Vor den Königlichen technischen Prüfungsämtern in Berlin, Hannover und Aachen haben im Laufe des Jahres vom 1. April 1892 bis dahin 1893" im ganzen die Vor- bezw. die erste Hauptprüfung für den Staatsdienst im Bau fa ch abgelegt :

a. die Vorprüfung: in Berlin 219, in Hannover 49 und in Aachen 18, zusammen 286 Candidaten (im Vorjahre 189);

þ. die erste Hauptprüfung : in Berlin 74, in Hannover 17 und in Aachen 7, zusammen 98 Candidaten (im Vorjahre 118).

Von den 286 Candidaten zu a sind 64 für das Hoch- baufach, 140 für das Jngenieurbaufah und 82 für das Maschinenbaufah geprüft worden und haben 211, also 73,8 Proc. (im Vorjahre von 189 Candidaten 135 oder 71,4 Proc.) die Prüfung bestanden, darunter 16 „mit Aus- zeichnung“.

Von den in die erste Hauptprüfung eingetretenen 98 Candidaten sind 29 für das Hochbaufah, 39 für das JIngenieurbaufach und 30 für das Maschinenbaufach geprüft worden und haben 91, also 92,9 Proc. (im Vorjahre von 118 Candidaten 103 oder 87,3 Proc.) die Prüfung bestanden, darunter 16 „mit Auszeichnung“.

Bei dem Königlichen tehnishen Prüfungsamt in Berlin haben sich außerdem 38 Candidaten der Vorprüfung und 8 der ersten Hauptprüfung im Schiffbau- und Schiffsmaschinen- baufache der Kaiserlihen Marine unterzogen (im Vorjahre 20 bezw. 9 Candidaten).

Hiervon haben bestanden: :

Die Vorprüfung 27 Candidaten, also 71,1 Proc. (im Vorjahre von 20 Candidaten 12 oder 60 Proc.), darunter 1 „mit Auszeichnung“, die erste Hauptprüfung 7 Candidaten, also 87,5 Prde. (im Vorjahre von 9 Candidaten 8 oder 88,9 Proc.), darunter 3 „mit Auszeichnung“.

Vor dem Königlichen technischen Öber-Prüfun gs- amt in Berlin haben während des Zeitraums vom 1. April 1892 bis dahin 1893 im ganzen 83 Candidaten die zweite A für den Staatsdienst im Baufach abgelegt.

Von diesen Candidaten haben 76 die Prüfung bestanden, und zwar 57 als Baumeister für das Hoch- und Jngenieur- baufah und 19 als Baumeister für das Maschinenbaufach ; dieselben sind sämmtlich zu Königlichen Negierungs-Baumeistern ernannt worden.

Nach den Vorschriften vom 27. Juni 1876 und den Er- gänzungsbestimmungen sind 9 Candidaten, und zwar 5 für das Hochbaufach und 4 für das Jngenieurbaufah, und nach den Horschtiften vom 6. Zuli 1886 74 Candidaten, und zwar 31 für das -Hochbaufah, 20 für das Jngenicurbaufah und 23 für das Maschinenbaufach geprüft worden.

Von den 76 Candidaten, welche die Prüfung mit Erfolg abgelegt haben, haben 6 das Prädicat „mit Auszeihnung“ zuerkannt erhalten.

Der Königliche Gesandte in München Graf zu Eulen- burg hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Secretär Graf von ckler als Geschäftsträger.

Der Königlich belgische Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Kae Baron Greindl hat Berlin mit Urlaub verlassen. ährend seiner Abwesenheit fungirt der Legations-Rath Michotte de Welle als Geschäftsträger. Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische Ministerial-Rath Freiherr von Stengel is von Berlin mit Urlaub abgereist.

Der Regierungs-Rath Pape, Mitglied des Collegiums der A Don zu Münster, ist dem Ober-Landes-

culturgeriht in Berlin als commissarisher Hilfsarbeiter zuge-

theilt worden.

S. M. Kanonenboot „ZFltis“, Commandant Corvetten- Capitän Graf von Baudissin, ist am 11. Juli in Nagasaki eingetroffen und beabsichtigt, am 17. d. M. nah Kobe in See u gehen.

E . M. Kreuzer „Schwalbe“, Commandant Corvetten- Capitän Oelrichs, hat am 13. Juli von Alexandrien die Heimreise fortgeseßt. j

Hofmeier, und S. M. S.

S. M. S. „Arcona“, Commandant Corvetten-Capitän

dant Corvetted-Capitän Galster IL., sind am 12. o: Montevideo eingetroffen. N Juli in

Sachsen-Weimar-Eisenach.

Die Staatsregierung hat der „Weim. Ztg.“ zufolge beshlossen, für jeßt eine Summe bis zu 400 M, zu dem ana bereitzustellen, um daraus Gemeinden des Großherzog- thums gegen eine dreiprocentige, in ganzen Jahresfristen zu bewirkende Verzinsung ful die - Zeit bis zu zwei Jahren Darlehen mit der Mono e zu bewilligen, daß mit Bit dieser Beträge von den Gemeinden Streu- und Futter- stoffe angekauft und an unbemitteltere Besißer gegen spätere Erstattung der Selbstkosten abgegeben werden.

Meckleuburg-Strelitz.

Jhre Königlichen Hoheiten der L ORetaeg und die Großherzogin haben laut Meldung des „W. T. B.“ London gestern verlassen und s zunächst nah Brüssel begeben und gedenken der „L. Z.“ zufolge morgen in Neustreliß einzutreffen.

Oldenburg.

(H.) Seine Königliche Hoheit der Großherzog empsin vorgestern in Rastede Ven Pebccibibuna tes Botschaftes in Berlin von Szögyényi zur Entgegennahme seiner Creditive als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister: am Großherzoglichen Hofe.

Reuß ä. L.

+ Seine Durchlaucht der Fürst hat vorgestern aus den Händen des Hofjägermeisters von A Arolsen das; Schreiben entgegengenommen, mit welchem Seine Durchlaucht der Fürst Friedrich zu Waldeck und Pyrmont den Tod seines Vaters, Seiner Durchlaucht des Fürsten Georg, und seine Thronbesteigung anzeigt. Nachmittags fand zu Ehren des Fürstlihen Abgesandten Galatafel statt.

Bremen.

Die Bürgerschaft hat den von dem Senat eingebrachten

Geseßentwurf über das Auswanderungswesen genehmigt,

wodurch eine nicht unerhebliche Verschärfung der Verpflichtungen der Auswanderer-Expeditionen eingeführt wird. |

Oesterreich-Ungarn.

Die Beschwerde des Prager Stadtverordneten- Collegiums gegen die Entscheidung der Statthalterei, be- iehungsweise des Ministeriums des Jnnern, womit der Be- \@luß des Stadtverordneten-Collegiums auf Aenderung der Statuten des Prager Magistrats, namentlih auf Statuirung der böhmischen Sprache als Amts- und Geschäftssprache des Magistrats, aufgehoben wurde, ist gestern von dem Erkenntniß- Senat des Verwaltungsgerichtshofes abgewiesen worden.

Großbritanuien und Frland.

Jn der gestrigen Sißung des Unterhauses erklärte dem „W. T. B.“ zufolge der Parlamentssecretär des Auswärtigen Sir E. Grey, die Regierung habe keine Jnformation hinsihtlich einer angeblichen Expedition des russischen Hauptmanns Yannoff nah den Pamirs. Von der russischen Regierung sei versichert worden, daß während der Unterhandlungen keine Expedition nah den Pamirs stattfinden solle. Was die Gerüchte über Truppen- bewegungen betreffe, so sei nihts weiter als der Ersay nach dem Murghab für jene Truppen gesandt, welche dort über- wintert hätten. Die britishe Regierung habe nicht die Absicht, eine Expedition zu entsenden. Auf eine Anfrage erklärte Sir E. Grey, der britishe Geschäftsträger in Konstantinopel ei unausgeseßt mit dem Fall der armenishen Ge- angenen beschäftigt und hoffe, daß der Sultan noch einige derselben begnadigen werde. Im weiteren Verlauf der Sizung erklärte der Parlamentssecretär des Colonialamts Buxton: die britische südafrikanishe Gesellschaft glaube, daß 75 Meilen der Baira-Eisenbahn Ende Juli dem Verkehr freistehen würden, doch sei über den Tag der Verkehrseröffnung bisher noch keine positive geshäftlihe Anzeige erfolgt. Bei der darauf fortgeseßten Berathung der Homerule-Bill wurde das von dem Premier-Minister Gladstone beantragte Amendement zum S 9 der Homerule-Bill, wonach die Unterabsäße 3 und 4 gestrichen werden und demgemäß die irishen Vertreter im NReichsparlament bei allen Gegenständen stimmberechtigt bleiben sollen, mit 325 gegen 298 Stimmen angenommen. Das Resultat dieser Absitminunga wurde von den Mitgliedern der ministeriellen Partei mit lautem Jubel begrüßt. Der amendirte §9 der Homerule-Bill wurdehierauf mit 326 gegen 293 Stimmen an- genommen. Als §8 10, der erste finanzielle Paragraph über die Errichtung eines separaten consolidirten Fonds zur Ab- stimmung gelangte, erklärte sih die Regierung für dessen Streichung. Der größte Theil der Conservativen und liberalen Unionisten verließ hierauf den Sißungssaal. § 10 wurde so- dann mit 358 gegen 49 Stimmen verworfen. Jm weiteren: Verlauf der Sißung wurden die 88 11 bis 17 incl. zurü- gezogen; § 18 wurde mit 328 gegen 294 Stimmen angenom- men, ebenso Z 19 mit 325 gegen 291 Stimmen. Die §8 20 und 21 wurden ohne besondere Abstimmung abgelehnt und die S8 22 bis 26 incl. mit Majoritäten von 33 und 35 Stimmen angenommen. Sodann wurde die Debatte vertagt.

Frankreich.

Der gestrige Abend und die Nacht sind, nah einer Mel- dung des „W. T. B.“, in Paris ruhig verlaufen. An verschiedenen Punkten der Stadt waren Tanzbelustigungen veranstaltet, ein Zwischenfall hat sih nicht ereignet.

Im Senat brachte gestern der ibt Ani dniviig Peytral das Budget in der von der Deputirtenkammer beschlossenen Fassung ein. Die Budgetcommission der Kammer bewilligte einen Credit von 7 Millionen für Dahomey- Der a ect belten Rieunier erklärte, es würde möglich sein, den Effectivbestand der europäishen Truppen in Dahomey

nach der definitiven Pacificirung des Landes beträchtlih herab-

usehen, i puses n St. Denis ist gestern der Congreß der socia- listishen Municipalräthe von Frankreih, etwa 100, eröffnet worden. Den Vorsiß übernahm der Maire von St. Denis. Portugal. i Die Cortes haben, wie „W. T. B.“ meldet, gestern die Vorlage angenommen, welche die Regierung ermächtigt, die

„Alexandrine“, Comman.

Verhältnisse der Königlich R M par Eisenbahn-Gesellschaft

‘ju regeln und den Contract über die Arbeiten im F en von issabon einer Revision zu unterziehen. Der Schluß der Cortes soll morgen erfolgen.

Niederlande.

Die Wahlen für die Erste Kammer haben, wie die „Magd. Ztg.“ aus Amsterdam Or einen Sieg der Kiberalen, ausgenommen in den Provinzen Geldern und Seeland, ergeben. Die Liberalen verfügen in der Ersten Kammer über eine Zweidrittel-Mehrheit.

Velgien,

Die Deputirtenkammer genehmigte gestern, wie „W. T. B.“ berichtet, die Abänderung des Artikels 1 der Verfassung, sodaß Belgien ermächtigt wird, Colonien zu erwerben.

Schweden und Norwegen.

Das R hat dem „W. T. B.“ zufolge mit 62 gegen 50 Stimmen den Antrag Foß auf Bewilligung von 100 000 Kronen als Staatsbeitrag zu Einkäufen von Gewehren für private Shüßenvereine angenommen.

Amerika.

Nach einem der hiesigen brasilianishen Gesandtschaft zu- gegangenen Telegramm aus Rio de Janeiro vom 12. d. M. meldet „W. T. B.“: Der Admiral van den Kolk habe sich mit dem Dampfer „Jupiter“ der Stadt Rio Grande genähert. Die Hafenwache habe ihre Batterien gegen den Dampfer ge- richtet, welcher Me Ugen sei. Die Regierung hoffe mit Unterstüßung der Armee und Marine, die si mit ihr in einer am 11. d. M. abgehaltenen, von allen Admiralen besuchten Versammlung solidarisch erklärt hätten, diesen erneuten Versuch, eine Revolution hervorzurufen, unter- drücken zu können, und habe die hierzu erforderlichen Maß- regeln bereits getroffen. Jn Paris eingegangene Nachrichten aus Montevideo von gestern, die indessen noch der Be- stätigung bedürfen, besagen, daß sih van den Kolk der Stadt Rio Grande bemächtigt habe.

Dem „New-York Herald“ wird aus Managua gemeldet, daß der Bürgerkrieg in Nicaragua wieder ausgebrochen sei. Die Einwohner der Stadt Leon hätten sich gegen die neue Regierung crhoben ; Präsident Machodo werde in Leon ge- ls gehalten. Es seien Regierungstruppen nach Leon beordert worden.;

Asien.

Nach einer Depesche der „Times“ aus Bangkok von vor- gestern weigert sih die siamesishe Regierung, der Forde- rung des französishen Gesandten, noch zwei französischen Kanonenbooten die Fahrt auf dem Menamfluß zu ge- statten, nahzukommen. Die Dampfer „Jnconstant“ und „Comète“ wurden gestern an der Mündung des id S erwartet. Falls sie versuchen sollten einzulaufen, würde die Barre geschlossen werden.

Ein weiteres Telegramm der „Times“ aus Bangkok von gestern meldet : Der französishe Gesandte habe \ih vorgestèrn Abend verpflichtet, das Vorrücken der französischen Kanonenboote auf dem Menamfluß zu verhindern ; gestern Abend hätten indessen die Schiffe die Barre passirt, einige Schüsse mit den Forts von Packnan gewechselt und die Richtung auf Bangkok eingeshlagen. Der Correspondent, der das Telegramm um 10 Uhr 50 Minuten aufgab, fügte Mittags hinzu, die siamesishe Regierung habe die friedlihsten Versicherungen Frankreichs erhalten, daß keine weiteren Kriegsschiffe den Fluß befahren würden; gleichzeitig sei die Zusicherung ertheilt worden, daß alle Meinungs- verschiedenheiten in freundschaftliher und billiger Weise ge- ordnet werden würden. Auf diese Weise seien die Siamesen vollständig getäusht worden. Auf dem „Jnconstant“ und dem „Comète“ seien ein Mann getödtet und zwei verwundet worden. Die genannten Schiffe seien fast gegenüber dem englischen Gesandtschaftsgebäude vor Anker gegangen. Jm Palais des Königs habe ein Ministerrath stattgefunden.

Afrika. Wie die „Pol. Corresp.“ erfährt, hat der Khedive den Plan, noch in diesem Jahre Wien, Berlin, Paris und London zu besuchen, definitiv aufgegeben.

Australien.

Dem „Reuter’schen Bureau“ wird aus Auckland von gestern berichtet, daß nah einer vom 7. d. M. datirten Meldung aus Samoa an diesem Tage der Ausbruch der Feindseligkeiten zwishen den Anhängern Malietoa's und Mataafa’s erwartet wurde. Das feindlihe Lager sei in der Nähe von Apia aufgeschlagen, und etwa sechs Meilen davon entfernt dürfte das Schlachtfeld sein. Nah Schäßungen von Ausländern wären die Streit- kräfte Malietoa’s dreimal so groß als diejenigen “Penalet doh seien die Leute des lehteren ebenfalls gut bewaffnet. Die F LLIEE Kriegsschiffe „Bussard“ und „Sperber“ lägen vor Apia.

Dasselbe Bureau meldet weiter aus Auckland von gestern, cin Postdampfer aus Samoa habe die Nachricht überbracht, daß bei seiner Abfahrt der Krieg schon aus- sr browen sei; Malietoa rücke gegen Malagla vor. Die

nhänger Malietoa's seien fünfmal stärker als die Jnsur-

S viele von den leßteren seien bereits abgefallen ; in Apia errshe große Aufregung.

Parlamentarische Nachrichten.

Deutscher Reichstag. »

Der Bericht über die 5. und 6. Sißung vom gestrigen Tage befindet sih in der Ersten Beilage.

7, Sißung vom Freitag, 14. Juli, 1 Uhr.

Der Sißung wohnen bei der Reichskanzler Graf von Caprivi, die Staatssecretäre Dr. von Boetticher, Frei- herr von Malgzahn und Freiherr von Marschall, der Königlich preußische Kriegs - Minister von Kaltenbor n- Sta chau, der Köni lih bayerische Kriegs-Minister ere von Asch zu Asch L Königlich bayerishe Bevollmächtigte ma Bundesrath Graf von Cercenfeld-Köfering und s Mi E ächsische Bevollmächtigte zum Bundesrath Graf

ohenthal.

Zunächst genehmigt das Haus den Antrag Werner wegen Gin des S rafoe cfabrina gegen den Abg. Ahl-

„wardt und sezt dann die zweite Berathung der Militär-

vorlage fort.

Der Antrag des Abg. Prinzen Carolath (b. k. J welcher die zweijährige Dienstzeit iilegen will für die Zeit der Aufrechterhaltung des jeßt E Präsenzstandes und 4 T Formationen wird mit 274 gegen 105 Stimmen abgelehnt.

Der § 1 des Ärtikels 2 wird unverändert angenommen.

(Schluß des Blattes.)

Nr. 28 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gefundheitsamts“ vom 12. Juli hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten. Sterbe- fälle in deutshen Städien mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2. Sterblichkeit in Preußen 1890. Gesundheitsverhält- nisse in Schwaben und Neuburg 1891. Desgl. im Kanton Basel- Stadt. aas: Ss u. \. w, (Preußen. Berlin). Ansteckende Krankheiten. (Bayern.) Entschädigung für Viehverluste durch Milzbrand. (Mecklenburg-Schwerin.) Ansteckende Krankheiten bei Vieheinfuhr. (Oesterreich. Triest.) Sanitätswächter. (Frank- reich.) Gewerblihe Kinder- und Frauenarbeit. Steuer für Zuer zur Weinbereitung. (Vereinigte Staaten von Amerika.) Seequaran- táne. (Schluß) Veterinärpolizeilihe Maßregeln. (Mecklenburg- Schwerin, Großbritannien, Neu - Süd - Wales.) Rechtsprechung. AgeN Neuwied.) Feilhalten von Bleiessig in einer Drogen-

andlung. Verhandlungen von esehgebenden Körperschaften.

(Deutsches Reich.) Einrichtung und Betrieb gewisser gewerblicher Anlagen. Uebereinkunft auf Grund der internationalen Sanitäts- Conferenz zu Dresden. Vermischtes. (Preußen. Breslau.) Che- misches Untersuhungsamt 1891/92,

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Bevölkerungs- und Wohnungs-Aufnahme vom 1. Dezember 1890 in der Stadt Berlin.

É __ Dem Ersten E dieses im Auftrage der Städtischen Deputation für Statistik von R. Boeckh, dem Director des Statistischen Amts der Stadt Berlin, bearbeiteten W-rks entnehmen wir die nah- folgenden Angaben : Die erste Volkszählung in Berlin fand im Jahre 1709 statt, wo die bis dahin für si bestehenden fünf Städte zu einer Stadt Berlin unter einem gemeinschaftlichen Magistrat vereinigt wurden. Die zweite Volkszählung war im Jahre 1720. Von 1722 bis 1822 waren jährlihe Zählungen angeordnet, dann wurden sie in dreijährigen, von 1867 bis 1875 in vierjährigen und seitdem in fünfjährigen wischenräumen vorgenommen. Bis zum Jahre 1840 galten die Zählungsergebnisse in Ermangelung näherer Terminbestimmungen für den Jahres\{luß, 1843 für den Stand am 15. Dezember, von 1846 bis 1867 am 3. Dezember, seit 1871 für den 1. Dezember. Aus einer Tabelle, in welcher die Einwohnerzahl Berlins in sämmllihen Jahren von 1709 bis 1890, mit Ausschluß der Jahre 1710 bis 1719, zum theil, wie durch cursiv geseßte Zahlen angedeutet, nur [T pungawens, verzeichnet ist, geht hervor, daß Berlin im Jahre 1709 bereits 56 600 Éin- wohner hatte; zur Verdoppelung dieser Zahl waren 41 Jahre er- forderlich (1750: 113289 E.), die zweite Verdoppelung erforderte (7 Jahre (1827: 230630 ®) die dritte nux etwas Über 31 Jahre (1858: 458612 E), die vierte 17 Fahre (1875: 966 8598 G.). Die Million war Ende 1877 überschritten, 1889 zählte Berlin bereits über 14 Millionen Einwohner, aber die fünfte Verdoppelung ist bei der leßten Volkszählung noch nicht er- reiht. Im Durchschnitt hat die Zunahme der Bevölkerung von 1709 bis zur leßten Zählung ührlih 1,86 9/6 betragen ; fie war jedoch sehr abweichend in den verschiedenen Zeiträumen: von 1709 bis 1799 jährlih 1,23%, in den 90 Jahren dieses Jahrhunderts 2,50 9/. Nach Decennien verglihen betrug die Zunahme von 1720 bis 1890 bez. 11,4, 12,0, 39,7, —10,3 (siebenjähriger Krieg), 31,4, 5,3, 7,2 14,1, in diesem Jahrhundert: —5,3 (französishe Beseßung), 22,3, 24,2, 30,3, 29,8, 18,0 bezw. mit Weichbild-Erweiterung 26,3, 46,4, 45,1 und 40,6%. Geht man von der Bevölkerungszahl im Jahre 1890 aus, so hatte Berlin nahezu die Hälfte der jeßigen Einwohner im Jahre 1870 mit 774503; in den etwa 20 Jahren, welche die Verdoppelung erforderte, betrug die jährlihe Zunahme 3,628 9/0; etwas mehr als die Hälfte der Einwohnerzahl von 1870 waren Ende 1846 vorhanden. Dieser ungefähr 24 jährigen Verdoppelungsperiode entspriht ein jährliher Zuwachs von 2,830 9/6, der vorhergehenden von 1819 mit 198 700 E. bis 1846 mit 396535 E. reichenden und etwa 27 Jahre umfassenden eine jährlihe Zunahme von 2,992 9/0, und der leßten durh die historische Tabelle nahzuweisenden Verdoppelung zwischen 1746 mit 99000 E.,, und 1819, also innerhalb 73 Jahren, eine folhe von nur 0,960 9% jährlih. Die Fest- stellung der Dichtigkeit der Bevölkerung der Stadt Berlin ist wie bei früheren Zählungen auch im Jahre 1890 nah der Himmelsrichtung erfolgt. Dabei wurde das Standbild des Großen Kurfürsten als Mittel- punkt und als Radius der Abtheilung Centrum ein Kilometer angenommen, und es sind die Himmelsrihtungen dur gleihmäßig um 224, 45 und 673 Grad vom Meridian abstehende Linien geschieden worden. Dadurch wurden in den durch concentri|he Kreise mit den Nadien 2, 3, 4 u. f. w. Kilometer begrenzten Zonen 16 Theile unterschieden. Nach einer dadurch entstandenen Tabelle ist die zweite Zone (1/2 km), besonders in N. und NO. am dichtesten bevölkert; ihr folgt die dritte Zone, von welcher wieder der SO. und N. das Maximum haben, und dann erst das Centrum. Die Zone 3/4 km is wenig mehr als halb so dicht bevölkert wie das Centrum, doch haben die in S0., S8, SW. und W. gelegenen Theile von ihr eine überdurch\chnittlihe Dichtigkeit. Wegen der Schwierigkeiten bei der Feststellung der Bevölkerungs-Dichtigkeit außer- halb des Berliner Weichbildes ist hier von der weiteren Eintheilung in die 16 Himmelsrihtungen und Zonen von 1 km Breite abgesehen und nur die Bevölkerung innerhalb der mit einem Radius von 5,10 -und 15 km um den Mittelpunkt von Berlin gezogenen Kreise annähernd ermittelt oder ges{äßt worden. Der Kreis mit dem Radius 5 km umfaßt ein Areal von 78,54 qkm und von Berlin eine Bevölkerung von 1566 342, von Charlottenburg 13 400 E., etwa sieben Achtel von Schöneberg, ein Drittel von Nixdorf, die Hälfte von Lichtenberg und Neu-Weißensee, zusammen ungefähr 1646258 E. sodaß auf 1 qkm 20960 bezw. in dem zu Berlin gen Ttheil 26 692, in dem nicht zu Berlin gehörigen 4042 E. kommen. Bei 10 km Radius beträgt der Flächeninhalt des Kreises 314,16 qkm, er enthält 1 854464 E., also auf 1 gkm 5902. Dabei kommen auf 1 gkm der Zone 5/10 km nur 883, auf die ganze Zone 208 206 E. Berlin mit zweimeiligem Umkreise enthält 1956 581 E. auf 706,85 gkm, daher 2768 Bewohner auf 1 qkm. Auf die Zone 10/15 km kommen jedoch nur 102 117 E. bei einem Flächeninhalt von 392,69 gkm, d. h. auf 1 qkm 260 E, Innerhalb eines Umkreises von 15 km ift alo die durbs{nittliche Dichtigkeit der Bevölkerung für die zu Berlin ehörigen Theile 24 912, für die niht zu Berlin gehörigen Theile nur 76; im Deutschen Fcih betrug 1890 dieses Durhschnittsverhältniß für 1 qkm 91,4 E.

Zur Silberfrage.

Die Colorado-Silberconvention is in Denver unter Betheiligung von 2000 Delegirten am Mittwoch ne worden. Die Londoner „Allg. Corr." giebt die dabei gehaltene heftige Ne des Gouverneurs von Colorado Wa ite wieder. Nach einem Telegramm des „W. T. B.“ nahm die Silberconvention

eine Adresse an das Volk an, in welcher erklärt wird,

‘die Beweolg zu Gunsten der Aufhebu E

Acte sei das Ergebniß einer Verf von der das

der indishen Regierung cinen Theil bilde; die Adresse hebt die ver hängnißvollen Wirkungen hervor, welhe die bedingungslofe Auf- hebung des Silberankaussgesetßes hervorbringen würde. Convention vertagte si sodann. :

Weltausstellung in Chicago. Der Schaßsecretär Carlisle hat laut Saheltelennatait des „W. T. B.“ aus Chicago bestimmt, daß alle ausländishen Aussteller berechtigt fein follen, na Deciana der Weltausstellung die Aus- stellungsgegenstände zu verkaufen.

L Zur Arbeiterbewegung.

Aus Fürth wird der Berliner „Volksztg.* geshrieben, daß die dortigen Glasarbeiter owie die Berufsgenofsen von Nürnberg und Umgegend in eine Lohnbewegung einzutreten beabsichtigen. Am nächsten Sonntag sollen in einer zu diesem Zweck einberufenen Ver- sammlung entscheidende Beschlüsse gefaßt werden.

In Freienwalde a. D. haben einer Mittheilung der „F. O. Z.“

zufolge die Droschkenkutscher seit Dienstag ihre Thätigkeit eingestellt. Als Grund des Ausftandes wikd die Festseßung einer neuen Fahrtaxe durch die Behörde angegeben. Hier in Berlin wurde, wie die Berliner „Volksztg.* berichtet, in einer Versammlung der Parketbodenleger über die Regelung der Lohnverhältnisse bei den Firmen Fröhlich, Mittag und Leibe u. Co. verhandelt. Die Arbeiter dieser Firmen waren nur s{wach vertreten. In der Besprehung wurde die Meinung zum Ausdruck Os, daß bei den Fabrikanten, welche die Forderungen der Arbeiter nit bewilligen, eine Ärbeitseinstellung erfolgen soll. Zu einer dem- nächst abzuhaltenden Versammlung werden auch die Arbeitgeber ein- geladen werden.

Der b bd der Arbeitsbörsen in Paris faßte, wie ein Wolffhes Telegramm meldet, keinerlei E und richtete an die Presse die Aufforderung, unbedeutende Vorfälle in ihrem Werth nicht zu t eiden Der Delegirte Lelorrain bedrohte die Journa- listen mit thätlichen Züchtigungen, wenn er mit ihren Berichten nit zufrieden sein follte. Die Journalisten erklärten hierauf, daß sie fortan den Sißzungen des Congresses nicht beiwohnen würden. Ein R Ss ¿zum Widerruf setner Aeußerung aufzufordern, wurde abgelehnt.

Land- und Forstwirthschaft.

: Ernteaussihten in Bulgarien.

Die günstige Witterung während des Monats Juni hat fort- geseßt in vortheilhafter Weise auf die Entwickelung des Getreides eingewirkt, sodaß die Frühjahrssaat ‘eine noch gute Ernte zu liefern verspricht, wenngleih diese gegen die vorjährige zurückbleiben wird. (Vergl. „R.-A.* Nr. 144 vom 19./6.)

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Cholera. ;

London, 14. Juli. Nach einer weiteren Meldung der „Times*" aus Kairo ist die Lage in der Quarantäne-Station von El- Tor eine ernste: 7000 Pilger sind neu angekommen, 35000 bis 40 000 werden erwartet, nur 11 000 können indessen in einem Zeit- raum von fünfzehn Tagen passiren. Die ursprünglich festgeseßt ge- wesene Beobachtungszeit i verlängert worden und wird von dem leßten in jeder Section vorgekommenen Cholerafall ab gerechnet.

Handel und Gewerbe.

Durch ein unter dem 4. d. M. ergangenes französisches Geseßz sind die Zollsäße für Korbwaaren (Nr. 611 des französishen Zolltarifs) in nachstehender Weise geändert

worden : General- Minimal-

/ Tarif Korbwaaren aus rohen Pflanzentheilen. . . . 10 8 Dol aus Sa O dgl. feine aus Weidenruthen und anderen Cie

stoffen mit oder ohne Beimischung von Fäden

der. vershiedenen. Spinnstofse. a «ewa 80 50 dgl. feine aus spanishem Rohr mit oder ohne Bei-

mischung von Fäden der verschiedenen Spinnstoffe 120 100

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 13. d. M. gestellt 10 120, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen. _ In Oberschlesien sind am 12. d. M. gestellt 3752, niht rets zeitig gestellt keine Wagen.

: Zwangs-Versteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgericht 1 Berlin standen am 12. und 13. Juli die nachverzeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Megterstraße 39, dem Kaufmann Alexander Böttcher gé- hôrig; Nuzungswerth 11 180 f, Mindestgebot 104 400 (4; für das Meistgebot von 164 000 wurde der Amts-Zimmermeister Augu |st Köbe zu Schöneberg Ersteher. Wittstockerstraße 4, den Restaurateuren Herm. Weber und Wilhelm Henze gehörig; Nußzungswerth 8400 46, Mindestgebot 117 800 46; für das Meistgebot von 129 500 wurde der Schlossermeister Gustav Peters und der Tischlermstr. August Fabert, beide zu Charlottenburg, Ersteher. A m Weidenweg, dem Fuhrherrn F. Stand fest gehörig; Fläche 7,89 a ; Mindestgebot 500 46; für das Meistgebot von 49 000 wurde der Kaufmann Carl Lantke, Gr. Präsidentenstraße 3, Ersteher. Aufgehoben wurde das Verfahren der Zwangsversteigerung be- treffend das Grundstück Soldinerstraße, Parzelle 21, dem Puß- meister Wilhelm Nu gebbrig. Berichtigung: Das Grund- ssttück Pallasstraße 17 (Alt-Schöneberg Band 32 Blatt 1278) er- stand die Frau Malermeister Emile Falbad, geborene Kridcke, nicht deren Ehemann, der Malermeister Halbach.

Beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin standen zur Versteigerung: Grundstück zu Neu-Weißensee, Kronprinzenstr. 4, dem Bauunternehmer Carl Nother gehörig; Fläche 5,90 a; Nußungswerth 2250 ; für das Meistgebot von 43 000 (A wurde der Töpfermeister Wilhelm Schlie zu Weißensee, Sedanstr. 2,

Ersteher.

Magdeburg, 13. Juli. (W. T. B.) Zuckerbericht. Kornzucker excl., von 92 9% —, Kornzucker excl., 88 9%) Rendement —, Nachproducte excl, 75 09/6 Rendement 15,50. Schwach. Brot- raffinade 1. —. Brotraffinade Il. —. Gem. Raffinade mit Faß 30,75. Gem. Melis 1. mit Faß 30,50. Stetig. Robzucker L. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli 17,80 Gd., 17,90 Br., pr. August 18,. bez. u. Br., pr. September 17,10 bez., 17,124 Br., pr. Oktober-Dezember 14,77} Gd., 14,824 Br. Flau.

Leipzig, 13. Juli. (W. T. B) Kammzug -Termin- handel. La Plata Grundmuster B. per Juli 3,65 , e August 3,674 M4, ver September 3,70 #46, per Oktober 3,72% #4, per November 3,72} 4, per Dezember 3,75 4, ver Januar 3,773 4, ver

februar 3,80 4, per März 3,824 #4, ver April 3,825 4, per Mai 824 M, per Juni —,—. Umsay: 5000 kg.

Bremen, 13. Jull. (W. L, B) g(Börsen-S@lußberiht.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum-Börse.) Faßzollfrei. Schwach. Loco 4,75 Br. Baum- wolle. Ruhig. and middling, loco 423 . Upland, 5 middling, nihts untec low middling, auf Termin-Lieferung, A uli 42 5, pr. August 42} &, pr. September 427 K, pr. ber 423 F, pr. November 42} „§, pr. Dezember 43 Z. Schmalz