1893 / 167 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 15 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Anderen Futterstoffen foll angeblich die Möglichkeit der Ge- _währun E Ausnahmen im Wege des Disyenses vorbehalten wer- usnahmen würden aber vorauö}chckchtli ür welche die erbots abgeschlossen waren und der Kaufpreis on ganz oder theilweise bezahlt. ist, oder die sich {on auf dem dad der Grenze befinden. Keinesfalls würden die Ausnahmen auf Sypcculationskäufe Anwendung finden. London, 14. Juli. (W. T. a | Bureaus".) Die Papier-Rupie steht 69 infolge der Einladung “der indischen Regierung zur Zeihnung auf 350 Lacs einer 34% An- leihe, für welche das 42%/ Rupienpapier in Zablung genommen werden soll. Im Fall des Erfolges dieser Anleihe soll die Möglich- Teit einer Convertirung der 49/6 Anleihe in nädster Zukunft nicht aus-

(W. L. B)

An der Küste 4 Weizenladungen angeboten.

69%) Javazucker loco 207 rubig. Rüben-Rohbzucker loco 173 stetiger. Chile-Kupfer 428/16, pr. 37 Monat 432.

Liverpool, 14. Juli. (W.T.B.)

den. Solche A

Sendungen in Betracht kommen,

der Publication des

ege na

geschlossen sein.

London, 14. Juli.

stramm, unverändert.

E) 38 000),

2000 (1000), do. für Erport 1000 Jen, Confum 45 000 (31 000), do. unmittel

Export 5000 (7000), i (19 000), davon amerikanische 28 000 (16 000), Vorrath 1 376 000 davon amerikanische 1 121 000 (1 142 000), \{wimmend davon amerikanische 12 000

12r Water Taylor 5X,

wirklicher

(1 385 Sradt nach Gro (20 000).

Manchester, 14. Juli.

30r Water Taylor 73, 20r Water Leigh 64, 30r Water Clayton 7#, 40r Medio Wilkinson 82,

britannien 22 000 (30 000), (W. T. B.)

32r Mock Brooke 7}, 40r Mayoll 7,

32r Warpcops Lees 74, 36r Warpcops Nowland 8, 36r Warkt:-cops 40r Double Qualität 1124, 32“ 116 Yards 16 X 16 grey Printers aus 32r/46r

(W. D, B) Producten- pr. August —, Weizen loco 11,25, Roggen loco 8,80, Hafer loco 5,30, Hanf 44,00.

Wellington 8,

165. Stetig.

St. Petersburg,

markt. Lalg loco

15,00. Trübe.

Den russischen Börsen wird von der nähsten Woche ab ge- ans werden, ‘silberne Nubel nah ihrem neueren Werth, dem

97,99,

14. Juli.

Weston 82,

(Meldung des „Reuter’shen

Wollauction.

(Baumwollen-Wochens-

Wochenumsaß gegenwärtige Woche 54 000 (vorige Woche o. von ameriktanischen 48 000 (33 O, do, für Speculation ' o. . erx. Schiff 56 000 (43 000), O Import der

reis des Silbermarktes entsprechend, zu cotiren.

Amsterdam,

14 I

uli.

good ordinary 524. Bancazinn 55.

Belarad, 10. Zuli. en Tabackregie vom

der Serbisch 1893 4464 844 Gr. Serbischen Sa

1893 1 565 104 Fr. (+4 126 696 New-York, 14.

und verlief befestigt.

(+ 383 5% Fr.).

Suli.

Der Umsaß

T:

(W.

(W. T.

der Bi c

B.)

: Die

Die Silberverkäufe betrugen 105 000 Unzen.

Weizen eröffnete sehr fest und steigend auf bessere Kabelberichte und Käufe für ausländische Rechnung. s{wächung ein. Schluß träge. Mais einige Zeit steigend nach Eröffnung auf Berichte über Ernteshäden in den Weststaaten. Die Aufbesserung ging jedoch später wieder verloren, da die Ernteschäden in Abrede gestellt werden.

__ _Baumwollen-Wochenberiht. Zufuhren in allen Untons- en 15 000 Ballen, Ausfuhr nach G usfuhr nach dem Continent 17 000

auen.

Chicago, 14. Juli. auf bessere Kabelberichte und gemeldet auf reihlihes Angebot und matte Kauflust. Schluß stetig. Mais fest infolge heißen Wetters, das den Saatenstand uf reihlihe Verkäufe und wider-

eröffnete sehr schädigt,

fiel aber bald wieder a

(2. D,

Schluß träge.

sprechende Berichte von Ernteschäden. Verkehrs-Anstalten.

Die Saal - Eise

läufiger Feststellung 128 390, d für 1892 mehr 212 M, gegen die

Ende Juni d. F.

nbahn vereinnahmte im Juni d. J. nach vor- î. gegen die vorläufige

nach der endgültigen Feststellung.

Die Pfälzischen Ei 1721410 A [he 29 92

D N.

9 830 962 M (+ 35 458 M).

2 M.);

Wetterbericht vom 15. Juli, T

h

Morgens.

d

llen.

Nachmittags trat eine Ab-

britannien 20 000 Ballen, Borrath 337 000

B.) Weizen anfangs sehr fest

e Grnteschäden. Später Neaction

die endgültige weniger 8435 M; bis Î betrug die Einnahme überhaupt 665 338 4, d. i. gegen 1892 mehr 54617 nah der vorläufigen und 35 626 M, mehr

senbahn en vereinnahmten im Juni seit dem 1.

Stationen.

Bar. auf 0 Gr. u. d. Meerces\p red. in Millim.

Wind.

Wetter.

Temperatur in ? Celsius =4©N.

99G.

Belmullet. . Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stockholm . rich i etersburg Moskau .

Cork, Queens- TOIOR e ¿4 Cherbourg . Ie 6 6 S amburg .. winemünde Neufahrroafser Memel WAS ee Münster Karlsruhe . - Wiesbaden .

A“ IYAJ MANNNNDD No

793

763 763 760 757 758 T5959 T57 T5 762 759 760 760

München Chemniy .. Bln

(f E Breslau .

759 798 757 755 754

NNW NW N

O SSO NNW

W SSW

NNW WSW NW WNW W

NO NO OND

Ile d'Aix Na

756 Triest T55

1) Nachts Thau.

761

bedeckt bedeckt Dunst halb bed. wolkenlos halb bed. 1 wolkenlos 1 heiter

1\wolkig 3 |bedeckt 2\wolkig 1 wolkig 3/bedeckt 2\wolkig!) 2|\bedeckt 3\bedeckt

still\bedeW#

7 pas bed. 2|bedeckt

2 wolkig 4|bededt

3 [wolkig

4 wolkig 2|Regen 3|bedeckt 4heiter 1/halb bed.

still]bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Ueber West-(Furova is der Luftdruck ein ho er, während Ost- und Mittel-Europa von einem Gebiet niedrigen Luftdrucks mit mehreren flachen Depressionen

ein

ommen wird. Bei st{ westliher Luftströmung Wetter wolkig und kühl, stellen

E ORPROINNNOr E

Qn

N O

wacher, vorwiegend nord- ist in

Deutschland das

weise fiel daselbst

60r Double

Java - Kaffee

(W.T.B.,) Es betrugen die Einnahmen Januar bis 30. Juni Einnahmen zregie betrugen vom 1. Januar bis 30. Iunt

Die Börse eröffnete

tien betrug 205 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 190000 Unzen geschätzt.

Sonntags 4 Uhr, Wochentags 51 Uhr.

Fm urs, 14. Juli. kani e Paces „Wieland“ ist gehen

nur für folche M Ls mannia“ heute

äufe bereits vor

getroffen. eingetroffen. Wien, 14. Juli.

London, 14. Juli. (W. Capetown abgegangen. den Castle“ ist

Preise | gekommen.

für wirklichen

mattgeschli

Spiegelglas, farbigem Glas,

Woche 53 000

Bedingungen und beim „Reichs-A

courant Ohne Datum.

: ca. Bedingungen zur

Leinsaat loco

der fi wohl davor

In Forciren

nade bekundete. unaufhörlihes

nicht zuträglich ift.

d Serie Die die Anmuth ihres vollkommnende Detschy (Lady) sowie die (Lord), Gustav Schmidt und das Ensemble der Oper in Weise.

Spiels ,

zurückgekehrt. Genée’s Operette „Nanon“

Spielplan aufgestellt: Sonntag: (mit Herrn Bötel); Montag:

(Wonel: Herr Bötel) ;

Feststellung | Die Hugenotten";

Januar d. I.

Regen. Im Westen Großbritanniens fällt das

Barometer, sodaß nach vorübergehendem Aufklaren

wieder neue Trübung und au Regen zu erwarten ist. Deutsche Seewarte.

SONASRFSR S ERQ A S SCNT E I R E Ii: 1A! R E R R A S E V? Theater - Anzeigen.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Tyeater. CGhaufseeftraße 25,

Sonntag: Neu einstudirt: Orpheus in der Unterwelt. , Burleske Oper in 4 Bildern von ero Cremieux, neu bearbeitet von Eduard Jacob. ohn. Musik von Jacques Offenbach. Anfang 7F Uhr.

Im Park: Großes Doppel-Concert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrich-Wilhelmstädtischen Theaters, unter Lei- tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. 2. Auf- treten der Gesangs-Duettisten Geschwister Tery, Auf, treten des Damen-Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowala, der Sängerin Orosy und des Original-Gesangs-Humoristen Alfred Bender. An- fang 5 Uhr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends „font zu sehen. Elektri}che Zllumination. Sämmtliche Sehenswürdigkeitén find geöffnet.

An-

Montag: Auftreten

fang 74 Uhr. m Park: Großes Doppel-Concert. und Instrumental - Künstler. An-

Kroll's Theater. Sonntag: Gastspiel des

R C S R oos von eau, apelou un a : Bôtel.) Anfang 7 Uhr. L R

Montag: Der Schwur. Darauf: Der Barbier von Sevilla.

Täglich: Vor, während und na der Vorstell Großes Concert h Sommer-Garten. r euns

Orphens in der Unterwelt.

erster Gesangs- fang 6 Uhr.

Dienstag: Die Zauberflöte. Mittwoh: Gastspiel dcs Hcrrn Heinri Bötel.

———

(W. T. B. fahrt-Actiengesells Nachmittag und der Schnelldampfer „N l orgen in New - York eingetroffen. Der Post- dampfer „Columbia“ ist heute Nachmittag auf der Elbe ein- Der Postdampfer „Europa“ ist: Bi

(W. T. B. ungarischen Staatsbahn (österreihisches Neu) vom 10. Juli 674443 Fl, Mehreinnahme gers 9) Zeitraum des vorigen Jahres 39 521 F. ; T. B.) Der Castle-Dampfer „Drummond Castle“ Mam Mittwoch auf der Heimreise von er eute A der Ausreise in Durban (Natal) an- tom Der Union-Dampfer „Athenian“ ist auf der Aus- reise in Capetown angekommen.

Verdingungen im Auslande.

: Dänemark. in 29. Juli, 1 Uhr. Staatsbahnverwaltung (Maskinafdelingens Contoir), Colbjörnsensgade Nr. 6, Kopenhagen: Lieferung von 700 Stü englishem A enem Glas ohne Borte,

Wagenlichtgläsern,

rundem gesliffenen hellen Glas,

viereckigen geschliffenen Handlaternengläsern, ogenförmigen, rothen und grünen Gläsern.

„und Angebotsformulare an Ort und Stelle und nzeiger“ (in dänisher Sprache).

1 „De lollandske Jernbaner“ in Maribo: Lieferung von 10000 Stück Eisenbahnshwellen und

4 000 Fuß Weichenhölzern.

Einsicht auf dec „Börse“ in Kopenhagen.

Theater und Musik.

Kroll’s

Herr Heinrich Bötel ließ dem Lyonel in Flotow's „Martha“,

den er am Sonntag vor dichtgefülltem Saal und unter raushendem Beifall gesungen, gestern den „Fra Diavolo“ folgen. Auch für diese Nolle fehlte es ihm niht an übershwängliher Anerkennung seitens des Publikums, Dacapo-Nufen und Blumenspenden, obgleich ihm für die Verkörperung dieses eleganten, vershmitten und doch fo licbens- | La würdigen Bösewichts die leite, ungezwungene Beweglichkeit mangelt. Auch sollte der gelhäpte E was die vokale Ausführung betrifft, jüten, in folhe fich namentlich beim Vortrage manchen i aber leider Organs giebt er diesem einen weich sein sollenden, jedoch durchaus nicht immer angenehmen nasalen Charafter, der auch der Reinheit des Tons Vortrefflih war Fräulein Jslar in der Nolle junge Künstlerin

Gesangskunst und Coloraturfertigkeit ; rren orms (Banditen) vervollständigten anerkennenswerther und erheiternder

S

Im Friedrich - Wilhelmstädtishen Theater hat Herr Steiner nach seinem Urlaub seine künstleris genommen. Herr Kapellmeister Federmann if gleichfalls vom Urlaub Für den nächsten Sonnabend ist die ) in neuer Beseßung in Aussicht genommen. Im Kroll’\chen Theater ist für die neue Woche folgender

i ; Der Schwur“, darauf „Der Barbier von Sevilla“ ; S S „Die Zauberflöte“; Mittwoch: „Martha“

onnerstag: „Der {chwarze Domino*; Freitag: Sonnabend: „Der Wildschütz“.

Mannigfaltiges.

Dee Stadt Berlin (l wie der N. A. Z.° berichtet wird, eine große Erbschaft von fünf bis sechs Millionen Mark zugefallen. Der Erblasser Rentier Arthur Kube hat sein ganzes Stadt mit der Aufgabe vermacht, daraus eine Stiftung für alte

Hambur „Amer t- aft. Der Postdampfer

or- | aber zum

te in St. Thomas Ausweis der Meteor Ih,

gegen den entsprehenden

Castle-Dampfer „Hawar-

1822 zu burg Wiesbadener

4 Mm g

dritter Aufla

Theater. A irolo aus schaft die St.

dabei

Manier zu verfallen, wie der eingelegten Sere- Lagen seines träftigen, durch

{hon jeßt beeinträchtigten

ebenso JeT D ihre sich stetig ver- Fräulein (Lorenzo), Krähmer

erfreut

wie dur

Pauli

18 Das von den

vf ey zur Liga Uer BreeS in seiner gestrigen Sißung mit dem von Professor Oten v igt SINRON e Be e 3 Lein in wird die alte Kirche zum ruh gelangen. Die Herstellungs

der neuen Kirche sind auf 533 000 ( veranschlagt. Doi

reiburg i. Br. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ ;

der Lustiz Math Carl Braun-Wiesbaden gestern i Freiburg i. Br. infolge cines Schlaganfalles gestorben. Hadamar in und Göttingen,

) Ober - Appellationsgeriht und kam nah der verleibung Nassaus in Tribunal nach Berlin. Vom Jahre 1879 ab war er als Rechts. anwalt beim Reichégeriht in Leipzig, von 1887 ab in derselben Eigen- schaft beim Landgericht I nah Freiburg i. Br. über. Präsident des Volkswirthschaftlichen Congresses, zu dessen Begründerz er hae S He ae ai L, a Le für Bollêwirth|chastund Culturgeschichte“ hat er seit e eraus8gegebe

S E gcharte als A s a und dem Preußischen Landtag, später dem Deutschen Reichstag q

wo er si der nationalliberalen (S08 nisten trat er im Jahre 1884 der deutschfreisinnigen Partei bei und schied im Jahre 1887 ganz aus dem parlamentarishen Leben. Von seinen zahlreihen Schriften sind die im Jahre 1881 in Hannover in e erschienenen am bekanntesten.

Aus der Schweiz. marschirte dieser Tage eine 35 Mann starke ( Gotthardstraße hinauf, Alpenrosen pflückend. Th. Wirth vom St. Galler „Stadt-Anzeiger") und Maurer kamen weiter von éFibbia an. Hospiz hinunter. liste Partie, die noch, eine steile Grashalde zu überwinden. können, zog Herr Wirth die Schuhe aus, da viel leiter und sicherer machen lassen. stürzte er _fopfüber um (ob in einem Anfall von Ohnmacht oder in- folge Verlustes des Gleichgewichts, alde 1 und dann über Felsen 100 bis 200 m tief hinunter, wo sein Körper von einem größeren Stein aufgehalten wurde. Um Hilfe rufend, kletterte Maurer seinem unglücklichen | ihn mit mehrfahem Schädelbruh todt. erheblih verleßt; nur trug ihm der gefährliche Genossen mehrere Abschürfungen ein. mehrere in der Nähe arbeitende Italiener herbei und bald nahte au Hilfe vom Hospiz selbst. wohin Herr Maurer denselben begleitete.

Halde vorwärts

Berliner Lehrer und Lehrerinnen christlihen Glaubeng zu gründen, einschließlich derjenigen, welche pensionirt sind, deren Pension

_Lebensunterhalt nit ausreicht. protestantische Lehrer und Lebrerinner berücksichtigt werden. Schwestern des Erblassers und seine übrigen Angehörigen erhalte Legate von den 7 der Stadt zufallen.

In erster Linie folley

Die beiden

Zinsen, und nah ihrem Tode soll auch dieses Kapita

Kirchenorganen der Georgen-Gemeinde ges

nehmigte Project zur Erbauung einer neuen Kirce Georgenkirhhof hat, wie die „N. das o de Consistorium der Provinz Brandenburg dem Magistrat als

A. Ztg.“ erfährt, das Königliche

Der Magistrat e

Nach Herstellung der neuen Kir e

i Namitta; : x Er War studirte in Mayr 1843 Anwalt am das Königreich Preußen an das Oie

Nassau

geboren , wurde

im Jahre

Berlin thätig. Im Herbst 1891 siedelte Seit dem Jahre 1859 war er ständiger

geordneter dem Norddeutshen Reichstag Partei anschloß. Mit den Secessio-

„Bilder aus der deutschen Kleinstaaterei"

Der „N. Pr. Ztg.“ wird berihtet : Von i; Reisegesell ( auf dem Wege hin und wieder Die Herren Wirth (Sohn des Nedacteurs

der Straße ab und langten s{licßlich auf Von dort wollten sie nun wieder nach dm Glüdlih hatten sie die s{wierigste und gefähr: eigentliche Felsenpartie, hinter sich, und es galt nur Um sicherer auftreten zu sich solche Partien barfuß Als er aber aufstehen wollte,

ift nicht bekannt), {oß auf der Freunde nah und fand Maurer selbst hatte sich nicht iche Abstieg zu dem todten Auf die Hilferufe hin eilten

Der Leichnam wurde nah Airolo geführt,

e Thätigkeit wieder auf-

Aufführung von

„Der Postillon von Lonjumeau“

Kunstcentren.

Vermögen der

Victoria-Theater. Belle - Allianceftraße 7/8. Sonntag: Zum 58. Male mit vollständig neuer Aus- Patung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes 5 (bai A mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 74 Uhr.

Im Belle-Alliance-Garten:

Großes Doppel - Concert. (Militär-Kapelle und Victoria-Kapelle.) Auftreten von Speciali- täten ersten Ranges, U. a.: Jlona Kis, Virtuosin auf dem Pedal-Cymbal. Auna Nieder. Montsieur Herkules, Posse in einem Act, dargestellt von Mitgliedern des hauspielpersonals. Anfang 4 Uhr.

Brillaute Jllumination durch 25 000 Gas- flammen. Montag: Frau Venus. Anfang 74 Uhr. Im Garten: Doppel-Concert. Auftreten von Speciglitäten ersteu Rauges. Anfang 5 Uhr.

Theater Unter den Linden. Sonntag: Böhmische National. Oper unter der Direction Ad. Baumann. Ensemble - Gastspiel. Zum 16. Male: Die verkaufte Braut. (Prodana nevesta.) Ko- mische Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch von Max Kalbeck. Musik von Friedri Smetana, in Scene geseßt durch Herrn Jos. Smaha, Negisseur des Königlich böhmischen Landes- und National-Theaters in Prag. Dirigent: Herr Ad. Cech, - erster Kapellmeister des Kgl. böhm.- Landes- und Natiqnal-Theaters in Prag. Tänze arrangirt von Herrn Aug. Ber er, Balletmeister des Kgl. böhm. Landes- und National-Theaters in Prag. Sit inUa cut nd an Decorationen,

ojtumen und Requifiten. Anfang präcise 74 Uhr.

Ma Dieselbe Mng : ie

L a eater ist durch den neuen elektrischen Quito „Apparat das bestventilirte in Berlin, (0

Adolph Ecnst-Theater. Sonutkg: Lettes

Gastspiel des österreihishen Operetten - Ensembles des Directors Adolf Liltinann aub Brin Zum 37. Male: Der Schwiegerpapa. Operette in 3 Acten nach dem Französishen von O. Monvy. Musik von Alfred Strasser und Max von Weinzierl, Anfang 74 Uhr.

E“ Der Sommer-Garten is geöffnet. “Fg

München, 15. Zuli. Ausstellung der Secessionisten in der Prinz-Regenten- Straße unter großer Theilnahme von Ehrengästen, Künstlern und Kunstfreunden zwölf Sälen circa

Baugen, : „Phönix“, der Ersaßballon für den „Humboldt“, ist unter Führung des Premier-Lieutenants Groß heute früh gegen (1/2 Uhr bei Baugtzen glatt gelandet. ;

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Nach Schluß der Redaction eingegangene

Depeschen.

(W. T. B.) Heute wurde die

eröffnet. Die Ausstellung enthält in 700 Kunstwerke aus allen europäischen Jui (W. D. B) Dex Balloy

15.

Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde

Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhef). Geöffnet von 11—12 Uhr. P (Leh ahnhof

O e F E E E T I Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Parwig von Kujawa mit Hr, Königl. Forst-Assessor und Fürstl. Stolbergschen Oberförsterei - Verwalter Karl von Eschwege Oppeln—Wierchlesch bei Himmelwiß). Fil.

tarie Lüdecke mit Hrn. Prem.-Lieutenant Heinrich

Großmann (Charlottenburg Magdeburg). Frl. Käthe Axt mit Hrn. Pastor Heinri Frie wirth (Letlingen).

Verehelicht: Hr. Prem.-Lieutenant Max Freiherr Löw von und zu Steinfurth mit Sophie Elfriede

reiin von Krane (Berlin). Hr. Landrath

Blomeyer mit Frl. Heta Jouanne (Pleschen).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Pfarrvicar E. Jurish (Freiburg). Hrn. Reinhardt Grafe Finck von Finckenstein (Prittag bei Deutsh-Kessel). Eine Tochter: Hrn. Major Fretherrn von Uslar-Gleichen (Köln-Lindenthal). Hrn. Oskar von Heinz (Liegniß). e

Gestorben: Verw. Fr. Nittergutsbesizer Ottilie Eunickè, geb. Elfreich (N eF ere Sve Dor), Hun, Grafen Mens von Bethusy-Huc Töchterche! Emmy (Albrechtsdorf). Verw. Fr. Geh. Ober Tribunals-Rath Auguste Brunnemann, geb. Sa (Berlin). Hrn. Lieutenant Walther Freiherr! von Kap-herr Töhterchen Fee (Schloß Locckwitz), Hr. Rudolf von Bicl (Doberan).

M J

Redacteur: J. V.: Siemenroth. Berlin: Verlag der Expedition (Sch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags' Anstalt, Berlin SW., Wilbelmstraße Nr. 32.

Sechs Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage), zu und das Verzeichniß der gekündigten Prioritäts- Obligationen der Oberschlesisven Cisenbahr

"Gesellschaft und der Niederschlesischet Zweigbahun- Prioritäts-Obligationen.

Deutscher Reichstag. 7. Sißung vom Freitag, 14. Juli.

Ucber den Beginn der Sißung ist bereits in der Nummer vom Freitag berichtet worden.

Als zweiter Gegenstand steht auf der Tagesordnung die weite Berathung der Militärvorlage. Nachdem der

3 1 des Artikels 2 unverändert angenommen ist, nimmt zu -

8 2, nah welchem den nach zweijähriger Dienstzeit entlassenen Mannschaften die Erlaubniß zur Auswanderung für das nächste Zahr verweigert werden fann, das Wort der

Abg. Gröber (Centr.): Die Regierungsvorlage hat bekanntlich ursprünglich die Absicht gehabt, den dritten Jahrgang als Dispositions- urlauber zurückzubehalten. Im Laufe der Debatte hat die Regierun sich geneigt gezeigt, weiter entgegenzukommen, wenn sie A8 unseren Antrag in der Commission abgelehnt hat. Diese Ab- lehnung kann uns natürlih nicht veranlassen, die Frage auf sich be- ruhen zu lassen, wie es auch eine irrige Auffassung des Abg. Dr. von Bennigsen ist, wenn er meint, weil wir gegen die ganze Vorlage sind, seien wir selbstverständlich auch gegen Verbesserungen im einzelnen. Das ist durchaus nicht der Fall. Auch die Verunglimpfung unserer Fraction seitens des Reichskanzlers in der leßten Debatte kann uns nicht hindern, an Verbesserungen der Vorlage mitzuwirken. Ich kann dem Reichskanzler nur sagen, wenn er der Meinung ist, durch derartige Ausfälle gegen unsere Fraction uns in den Augen unserer Freunde im Lande herabzuseßen, fo täuscht er sih, und wenn er glaubte, durh seine Ausführungen einen Apfel des Zwiespalts unter uns hineinwerfen zu können, würde er sich noch viel mehr täushen. Durch solche Ausfälle wird er uns nicht trennen, sondern noch mehr zusammenbringen. Die Ausfälle gegen einzelne Mitglieder unserer Fraction gereichen diesen nicht zur ÜUnehre. Die Führer und Nedner des Centrums sind vom Bundes- rathstisch immer angegriffen. Unter dem Amtsvorgänger des Reichs- tanzlers find allerdings noch viel ärgere Angriffe gegen uns erfolgt. Der § 2 will die nah zwei Jahren entlassenen Mannschaften in die Stellung der Ordreurlauber zurückdrängen. Man follte das nach den Motiven nicht annehmen; wahrscheinli sind die Motive von einemandern verfaßt als die Vorlage. Wenn § 2 angenommen wird, so wird damit vielleicht etwas olen, was man eigentlich niht will. Denn auf die nah zwei Jahren entlassenen Mannschaften sollen Be- stimmungen über die Reservisten nicht vollständige, sondern nür sinn- gemäße Anwendung finden; damit werden also die nah zwei Jahren entlassenen Manni@aften als Dispositionsurlauber bezeihnet. In einer folhen Frage muß Klarheit geschaffen werden von den Herren, welche die Vorlage annehmen wollen. :

Königlich preußisher Bevollmächtigter zum Bundesrath, Major Wachs erklärt die Bedenken des Vorredners für unbegründet. Sinn- gemäße Anwendung könnten die Bestimmungen auf die nach zwei Jahren noch zurückbehaltenen Mannschaften nur finden, weil fie eben nur zurückbehalten, niht zum Dienst eingezogen find. Diese Zurülk- behaltung foll als Uebung gelten.

Abg. Graf von Bismarck-Schön hausen (b. k. F.): Nach- dem der Verlauf der gestrigen Debatte das Schicksal der Militär- vorlage im ganzen geklärt hat, möchte ich doch aus Anlaß der Be- rathung des jeßt uns beschäftigenden Paragraphen noch einige Momente betonen, bevor der hohe Reichstag ih in dritter Lesung definitiv festlegt. Ih shicke voraus, daß von der Nothwendigkeit einer Verstärkung unseres Heeres niemand mehr durchdrungen fein kann, als wie ih es bin, und zwar {hon seit mehr als 33 Jahren, seit dem Herbst 1889, Jch will nur hervorheben, daß im Vergleich mit andern Großstaaten davon keine Rede sein kann, daß wir finanziell nit im stande wären, die uns Ogantteten Lasten zu tragen. Mein Tlebhaftes Bedenken ist nur darauf begründet, daß die jeßige Ee gegen die ursprünglihe Vorlage so abgeschwächt ist, und diese Ab- \{hwächung ist deshalb umsomehr zu bedauern als dasjenige, was als Ausgleichung für die Abschaffung der dreijährigen Duett auf dem Felde der artilleristishen Leistungen dienen sollte, abgestrihen worden ist. Jch mag aber die Hoffnung nicht aufgeben, daß die Beo mühungen, die im Gange e find, die ursprün liche E Ee wiederherzustellen, von Grfolg gekrönt fein mögen. enn ih stehe auf dem Standpunkt, daß auêreichende Compensationen nothwendig waren, um die zweijährige Dienstzeit acceptabel zu machen, ein Standpunkt, der fünf Monate lang vom N I festgehalten worden ist. Die Bedenken gegen die zweijährige Dienstzeit, wie fie auf der rehten Seite des Hauses angeführt sind, sind wesentlich ge- stiegen dadur, daß vom 5. bis 6. Mai d. I. die Abshwächung durch den Antrag Huene stattfand. Jh habe mit Befriedigung ge- hört, daß gestern der Führer der Conservativen, der Abg. Freiherr von Manteuffel s einmal die s{chweren Bedenken zum usdruck gebraht und formulirt hat; denn es is für jeden Chrenmann ein \chweres Opfer, ein Princip aufzugeben, dem man während seiner ganzen parlamentarischen Laufbahn fest angehangen und das man in Semeinshaft mit der Regierung verfohten hat. Alles, was conser- vativ im Reiche genannt zu werden verdient, steht auf dem Boden der Tradition und des Vermächtnisses des hochseligen Kaisers Wil- helm I., der lieber seine Krone niederlegen als auf die dreijährige Dienstzeit verzichten wollte. Dieser Monarch ift berathen worden von Generalen und Feldherren, wie sie die Welt bisher nicht gesehen hat, welche die Armee führten, die die Siege von 1866 und 1870 er- fohten hat, und die beste war, die die Welt gesehen hat. Die Erfolge haben dem hochseligen Kaiser Wilhelm Recht gegeben, wenn er auf das Princip der dreijährigen Dienstzeit nicht verzichten wollte. Ich will nicht recapituliren, obgleih ih bei der Be- rathung dieses Paragraphen das volle Recht dazu hätte. Fch will das hohe Haus niht ermüden und alle Erwägungen pro und contra wiederholen, welche in den leßten fechs Monaten die Presse und das Publikum beschäftigt haben über die zwei- und dreijährige Dienstzeit ; aber darauf will ich doch hinweisen, daß der Wandel in der Auf- fassung vom Bundesrathstish noch kein so sehr alter ist. Anfangs April, h glaube am 5. 1890, also zur Zeit der D des jeßigen Reichskanzlers, enthielt das amtliche Drgan des ‘riegs-Ministertums einen ausgezeihneten Artikel über die Unmöglichkeit, die zweijährige

ienstzeit zu acceptiren. Dieser Artikel vom 5. April 1890 {loß mit den Worten: Unter eine Verkürzung der Dienstzeit einzuführen, für RENN niemand die Verantwortung Im übrigen können wir quf das | ] daß eine solhe Absicht bei der egierung niht im entferntesten vorliegt. Nun sind Versuche mit der Cinführung der ¿weit- jährigen Dienstzeit, in erster Linie beim Garde-Corps, angestellt; bei einem als vorzüglih anerkannten Regiment is ein Probebataillon zusammengestellt worden. Nach Aeußerungen, die ih von Kisiperen des Regiments hörte, hat sih alles erreihen lassen an Drill un

anneëzuht, was man nur erwarten konnte. Das Probebataillon war gus den besten Mannschaften zusammengestellt. Aber eine Sache ist wihtig, vielleicht die wichtigste, und das sind die Schießresultate, und gerade darüber führte dieser Artifel des „Militär LLoGen tattese aus, daß bei Einführung der neuen complicirteren un shwierigeren Waffe es für den Mann s{chwieriger fein würde, mit zwei Jahren den Anforderungen / zu genügen, besonders für den weniger Begabten, als mit drei, Jahren. s ist ein Bedenken, welches mir gewiß von m taeiger Seite auch zu ie gehalten werden wird. Zweitens ist ein wichtiges Moment, daß die

diesen Umständen wäre ein Experiment, übernehmen könnte. fa ais aussprechen,

Berlin, Sonnabend, den 15. Juli

Reservisten selbstverständlich besser sind bei den Uebungen nah längeren Jahren, wenn je vorher drei Jahre bei der Fahne waren. Jett hat man die Erfahrung macen können: wer als Königsurlauber als vorzüglich bewährter Soldat entlassen wurde, bei dem saß bei der Gntlassung alles ebenso fest wie bei den Dreijährigen; aber ih möchte das vergleichen damit, daß bei einem Examen bei manchen Menschen alles glänzend ist, die weniger Begabten aber nah einigen Jahren nichts mehr wissen. Jeder Compagnie-Chef wird sagen, daß er lieber Neservisten hat, die vorher drei Jahre gedient haben, als zweijährige. Weiter muß ih darauf hinweisen, daß der Reichskanzler, gewiß einer unserer angesehensten Truppenführer und Generale, nit die dauernde geseßliche Festlegung der zweijährigen Dienstzeit gewähren will. Alle Leute, die niht weit voraussehen, die keine Verantwortun zu tragen haben, die die Sache nicht mitgemacht haben, sind nate für die zwei-, ja für die einjährige Dienstzeit; das ist ja populärer. Der Reichskanzler hat nicht die Hand dazu bieten wollen, das ist für mich der Angelpunkt, der es mir ermöglicht hat, gestern für die Vor- lage zu stimmen. Der Reichskanzler hat erklärt, es würde wohl kein MNeichstag unpatriotish genug sein, auf der zweijährigen Dienstzeit zu bestehen, wenn es sih wider Erwarten ergeben sollte, daß wir nicht damit auskommen können. Dies ist die Brücke, auf die jeder Patriot treten kann. Eins nur bedrückt mich: das ist das Experimentiren mit der Armee, das Gefahren in sih birgt. Wenn während der nächsten fünf Jahre ein Krieg ausbriht, die politishe Wahrschein- lichkeit ist eher dafür als dagegen (Widerspruch links), das ist wenigstens meine Ansicht, der ih mich fo lange mit activer Politik beschäftigt habe, so trifft uns derselbe in einer nicht angenehmen Situation, da wir uns gerade in einer tiefen Reorganisation befinden würden. Die Staaten, welche mit uns an Militärkräften auf gleiher Stufe stehen, erhalten die dreijährige Dienstzeit, und die mit uns verbündeten Mächte, welche S leistungsfähig sind, werden vielleicht Strömungen liberaler Natur oder Einflüsterungen des in Ungarn und Italien sehr auêgeprägten Nationalstolzes gegenüber nicht stark genug sein, zu widerstehen, wenn Anträge eingebracht werden, uns in der Einführung der zweijährigen Dienstzeit zu folgen. Die Vorbedingungen, die es zulässig erscheinen lassen, daß bei uns dies Experiment gemacht wird, bestehen bei den anderc:: Armeen nicht. Wir sind stolz darauf, daß wir die beste Armee und das beste Offizier-Corps der Welt haben. Eine andere Sade, die außerordentlih bedenklich ist, ist die Möglichkeit, daß die Socialdemokratie leichter in die Armee ein- dringt, wenn die Soldaten nur zwei Jahre zu dienen brauhen. Wir haben viele Regimenter die in industriellen Bezirken rekrutiren und garnisoniren. Gerade dort war es von besonders wesentlihem Ein- fluß, daß einige älter gediente Leute den Unteroffizieren zur Seite standen, um die Rekruten für die Ideen der militärishen Zucht und Ordnung zu gewinnen. In der Zukunft wird das wenigstens nicht erleichtert werden. Das empfänglihe Jugendalter von 16 bis 20 Jahren i} dasjenige, wo alle socialdemokratischen E die JIrrlehren ihrer Partei in sih aufnehmen. Diese unreife Jugend stellt die zahlreih|ten Besucher zu allen Versammlungen. Wenn diese mit 20 Jahren ausgehoben werden, kommen fie als erklärte Social- demokraten in die Armee, so in Berlin, Hamburg, Elber- feld ul, w, Nah zwet Zahren Tann noch ne mi Sicherheit erwartet werden, daß statt des socialdemokratischen der foldatishe Geist in die Leute eingedrungen is. Das erste Dienst- jahr ist ein Jahr der Qual, im zweiten müssen die Soldaten auch noch viel lernen, im dritten Jahr beginnt der Soldat sih zu fühlen. Wir werden künftig jüngere Unteroffiziere bekommen, das halte ih für bedenklih. Wie sehr die Socialdemokraten den Einfluß der Unteroffiziere zu häßen wissen, zeigt die Aufforderung von leitender Stelle, daß alle eingezogenen Socialdemokraten sich möglich#t guter Führung befleißigen und, wenn thunlih, suchen follen, Unteroffiziere zu werden, damit sie naher als Unteroffiziere in unverdähtiger Weise für die umstürzlerishen Theorien wirken könnten. Das ift ja ganz weise von Ihnen, aber es is auch eine Pflicht dec die Regierung unterstüßenden Parteien für die a er g f Pera, der be- stehenden Ordnung zu sorgen. Als das beste Mittel gegen die Socialdemokratie sehe ih das Zurückgehen zur dreijährigen Dienstzeit an. Bei der Thatsache, daß die jeßige Militärvorlage schon neun Monate publique ist, hat es keinen Zweck, sih weiter damit zu be- schäftigen; aber ih habe das Wort ergriffen, weil ih die Hoffnung nit aufgeben mag, daß noh Anträge aus der Mitte des Hauses ge- stellt werden, elde zur Freude der Regierung die erste Vorlage wiederherstellen, die besser war, als dieser Huene’she Torso. Alle Diejenigen, welche für die Vorlage stimmen, werden das nicht ohne {were Bedenken thun. Wenn jemals, was Gott verhüten möge, innerhalb der nälhsten fünf Jahre uns ein Unfall zustoßen sollte, möchte ich nicht zu denjenigen gehören, die leiten Herzens für diese Vorlage gestimmt haben.

Reichskanzler Graf von Caprivi:

Meine Herren! Der Herr Vorredner hat zunächst gemeint, ih müsse selbs von der Durchführbarkeit der zweijährigen Dienstzeit nicht hinreihend überzeugt sein; meine Zuversiht müsse nicht sehr groß sein, weil ih sonst die Maßregel nicht nur auf fünf Jahre eingebracht haben würde. Jch persönlih bin von der Durhführbarkeit der Maß- regel völlig überzeugt, mache aber nit den Anspruch, unfehlbar zu sein und in die Zukunft voraussehen zu können.

Der Herr Abgeordnete hat sich dann der Frage zugewandt, wie die neuen Einrichtungen auf das Verhältniß der Socialdemokratie zur Armee wirken werden. Jch muß zu meinem Bedauern zunächst con- statiren, daß der Herr Vorredner bei allen feinen Aeußerungen von durchaus falshen Voraussezungen über die Zusammenseßung unserer Infanterie, wie sie sich im Laufe der Zeit gestaltet hat, ausgegangen ist. (Heiterkeit links.) Der Herr Vorredner sprach von der drei- jährigen Dienstzeit. Ja, die haben wir {hon lange niht mehr gehabt. (Sehr richtig! links.) Wir haben sie niemals voll gehabt. (Zuruf rechts), wir haben von Hause aus Dispositionsurlauber gehabt und haben jeßt in der Infanterie in einem großen Theil der Compagnien 15 bis 20 Mann im dritten Dienstjahre. (Zuruf rechts. Glocke des

Präsidenten.)

Gut, dann erlauben Sie mir, noch einmal zu wiederholen, auch wenn Sie es gesagt haben, daß wir also in der Infanterie per Com- pagnie 15 bis 20 Mann vom dritten Jahrgang haben. (Sehr rihtig! Heiterkeit. Zuruf rechts.) Nun, das aber, glaube ih, hat der Herr Vorredner nicht gesagt, daß unsere Bestimmungen uns ver- pflichten, die besten Leute zur Disposition zu beurlauben. Selbst wenn unsere Bestimmungen uns nicht dazu verpflichteten, würden wir dazu genöthigt sein; das ist ja das Einzige, was man für die Maß- regel sagen kann: es foll ein Ansporn fein. Wenn wir nun die besten Leute zur Disposition beurlauben, so folgt, daß! die 15 bis 20 sich zu- sammenseten theils aus Specialisten, wie Schreiber, Offiziersburschen, theils aus Leuten, die sih s{chlechter geführt haben oder weniger zuver-

lässig sind.

1893.

Werden wir nun durch die Socialdemokratie verseuht, so theile ih die Ansicht des Herrn Vorredners vollkommen, daß das eine sehr böse Seuche ist, und daß man der mit allen Mitteln entgegentreten muß. Ich werde also einen so durhseuchten Mann zwtifellos zu den {chlechteren der Compagnie renen, und würde auch im Sinne des Herrn Vorredners handeln, wenn ich diese mir als Socialdemokraten bekannten Leute im dritten Jahre dabchielte. Ob dann nun die Wirkung die sein würde, daß diese unter den 15 bis 20 Mannschaften dritten Jahrgangs befindlihen Socialdemokraten eifimal felbst bekehrt und zweitens einen heilsamen Einfluß auf die übrigen haben würden, das möchte ih bezweifeln. (Sehr rihtig! Sehr gut! links.) Also diese Frage ist eine, die man subjectiv entscheiden kann, die aber keineêwegs von Berufssoldaten, von erfahrenen Männern zumeist so gelöst wird, wie es dem Herrn Vorredner erscheint.

Eine tiefeingreifende Reorganisation nehmen wir vor, und der Herr Vorredner hat in Aussicht gestellt, daß, wenn der Krieg \o schnell ausbriht, wie er auf Grund seiner politishen Kenntniß erwartet, daß wir dann in eine üble Lage kommen werden. (Zuruf rechts.) Ich bitte den Herrn Präsidenten, mich vor Unterbrehungen zu \{chüten. (Bravo! Sehr gut! links.) Ferner die Reorganisation soll unsere Armee in eine üble Lage verseßen, wenn der Krieg bald eintritt! Dann hat ja aber die Maßregel noch nicht lange gewirkt, und wenn die Vorausseßungen des Herrn Vorredners richtig wären; würden wir bei einem übers Jahr eintretenden Kriege noch lauter Reservisten haben, die drei Jahre gedient haben. (Sehr richtig!) Also dann würde der Uebelstand doch wohl nit so groß sein, als der Herr Vor- redner annimmt.

Er scheint aber auch von der Ansicht auszugehen, daß unsere active Truppenstärke durch die Verringerung der Dienstzeit eine für den Krieg weniger geeignete sein würde; das halte ih für vollkommen unrichtig. Der Herr Vorredner beruft sich darauf, daß in einer Zeitung im Jahre 1890 gestanden hätte, die Schießausbildung würde leiden. Zunächst macht er mich für den Artikel in der Zeitung vom Jahre 1890 verantwortlih, Gwährend ihm doch bekannt sein sollte, daß ich damals eben ins Amt gekommen war und keine Miilitärartikel geschrieben habe; daß ich damals nicht Zeit hatte, mich um diese Dinge zu bekümmern, und falls er das „Militär-Wochenblatt“ meinen sollte, daß das auh fkeines- wegs einen officiellen Charakter hat, daß es am allerwenigsten vom Reichskanzler geleitet wird, sondern in einem Contractverhältniß zum Kriegs-Ministerium steht. Ich kenne den Artikel nit, entsinne mih seiner nicht, aber ih zweifle keinen Augenblick, im Jahre 1890 hat irgend ein Mann im „Militär-Wochenblatt“ geschrieben, wenn die zweijährige Dienstzeit käme, so würde die Schießausbildung leiden. Und gewiß, es war eine der \{chwersten Fragen, die die Militär- verwaltung sih vorzulegen hatte, wie bei der Infanterie die verkürzte Dienstzeit auf die Schießausbildung wirken würde; und um nun diese Frage lösen zu können, sind eine Anzahl von Bataillonen beauftragt worden, das, was wir jeßt ausführen wollen, versuhsweise durh- zumachen.

Der Herr Vorredner is wiederum im Irrthum, wenn er nun glaubt, daß das nur ein Bataillon und zwar ein ausgesuchtes, vorzüg- lihes Bataillon bei der Garde gewesen ist. Wäre der Herr Vor- redner {on in der vorigen Session hier gewesen, so würde er in der Commission gehört haben, daß gerade geflissentlich mehrere Bataillone im Osten und Westen gewählt worden find, um einen solchen Versuch zu machen, und er würde auch gehört haben, daß der Versuch voll- kommen befriedigend ausgefallen ist.

Der Herr Vorredner hat dann besondere Besorgnisse darauf ge- gründet, daß durch das Eingehen auf den Antrag Huene die Compen- sationen, die auf dem Boden der Artillerie für die zweijährige Dienstzeit gelegen bätten, aufgegeben wären. Wiederum ein Irrthum, entschuldbar, denn der Herr Vorredner hat den Commissionssißzungen nicht beigewohnt; sonst würde er gewußt haben, daß das,“was in der Vorlage gefordert worden is, \sich in drei Gruppen theilte. Das Kriegs - Ministerium hat den Commissionsmitgliedern eine metallographirte Zusammenstellung gemacht. Da kommen zuerft die Maßregeln, die, wie es hier heißt, Ausgleihsmaßregeln für die zwei- jährige Dienstzeit \ind, dann kommen Neuformationen und dann kommen Verstärkungen. Die Vermehrung der Artillerie um 60 Batterien hat mit der zweijährigen Dienstzeit absolut nihts zu thun. Das war eine Verstärkung, die dadurch nothwendig ge- worden war, daß wir nacgerade, selbst Frankreih gegenüber, \{wäcer an Artillerie geworden waren. Das würde bei der drei- jährigen Dienstzeit genau so gut der Fall gewesen sein wie bei der zweijährigen. Von den Compensationen für die zweijährige Dienst- zeit ist nihts weiter aufgegeben worden, als an den Etatsstärken einige Mann, etwa 4 beim JInfanterie-Bataillon, also statt 600 596 Mann, und bei den Halbbataillonen 2 Mann, ih glaube: statt 195 193. Daß diese Shwächung von einigen Mann pro Truppen- theil mir auch leid gethan hat, kann ih niht leugnen, aber daß, wenn es sich um die Frage handelte, wird das Gefeß durchgehen, oder wird es nicht durhgehen, daß das dann eine Kleinigkeit und eine die Truppe nicht \{chwer |chädigende Sahe war, das ist zweifellos. Ich wiederhole also noch einmal: die Reduction der Geschützzahl gehört garnicht unter die Compensationsmaßregeln.

Nun hat es nah den Aeußerungen ' des Herrn Vorredners den Anschein, wie wenn etwa die verbündeten Regierungen leichten Herzens auf die zweijährige Dienstzeit eingegangen wären. Auch das ist ja in der vorigen Session des weitesten erörtert worden. Es if nit der Fall gewesen, wir haben uns s{chwer dazu entshlossen, wir haben aber eine Verstärkung unserer Wehrkraft gebraucht. Die Wehrkraft sezt sich in erster Linie aus der Bevöl- Ferung8zahl, in zweiter Linie aus der Anzahl der ausgebildeten Mannschaften zusammen. Ich seße voraus: Mannschaften, die so weit ausgebildet sind, daß sie mit Sicherheit ihren Aufgaben im Kriege genügen können. Wenn nun die Zahl dieser Ausgebildeten, also des Beurlaubtenstandes, niht mehr genügte, so mußte sie vermehrt