1893 / 168 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 17 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Dänemark. 24. Juli, 1 Uhr, Staatsbahnverwaltung (Maskinafdeli

Kontor) Colbjörnsensgade No. 6 in Kopenhagen:

1500 Pfund Zink 8000 , att a Bleiweiß,

Bleimennige, Eisenmennige,

Kastanienbraun, beller Umbra,

" Bp en und Angebotsformulare an Ort und Stelle und nzeiger“ (in dänisher Sprache).

Verkehrs-Anstalten.

Die Hessische Ludwigsbahn vereinnahmte im Juni d. J. auf den nicht garantirten Linien 1517 914 i 1. Januar bis Ende Juni 8487 231 (+433 788) 4; auf den | in unserem Interesse gelegen, nur gelöst werden kann, wenn die Deutschen des In- und Auslandes Hand in Hand gehen. Viele in Deutschland sehen fih zu demselben Streben gedrängt, das Euch aus der l Hot Ll 1 Heimath in die Ferne getrieben : einen Boden zur Bethätigung von Kräften Amerikanishen Dampfschiffahrts- Gesellschaft ist am | zu suchen, die im Vaterland son überreich wirksam und deshalb unver- wendbar sind. Insbefondere auch in den gelehrten B erufszweigen greift eine Ueberfüllung um sich, die es vielen tüchtigen Kräften wünschenswerth erscheinen läßt, sih im Ausland Raum für aus- kömmliche Berufsthätigkeit zu verschaffen. ( / Missionsdrang hinausgetrieben, aber auch Aerzte, Apotheker, Chemiker, Ingenieure, Juristen u. a., y A ; höherem Maße ihr Augenmerk auf das Ausland richten, wenn jemand „Stuttgart“ hat am 14. Juli Nahhmittags Dover passirt. Der | wäre, der sie ruft, der wenigstens Auskunft giebt, wo man ihre e Weimar“ ist am 13. Juli Abends in Baltimore

Der Postdampfer „Frankfurt“ hat am 14. Juli

Der Postdampfer „Ohio“ hat am Der Reichs-Post-

beim „Rei

arantirten Linien betrug die Einnahme 190 886 (— 4400) 4 und it dem 1. Januar d. J. 1089911 (+14 138) h e Der Postdampfer „Rotterdam“ der Niederländisch-

14. Juli in New-York angekommen. Bene 1D E. : E iri Der Postdampfer „Kronprinz Friedri 18. H Abends von N ew Vort via Gibraltar nah Neapel ab- gegangen. Der Dampfer „Langhton“ hat am 14. Juli Vormittags St. Catharines Point passirt. Ouessant p

(W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Wilhelm“ ist am

ostdampfer „Köln * hat

am 14. Juli Der Postdampfer

Postdampfer angekommen. m Morgens Santa Cruz passirt.

17. Zuli. ) D m 14. Juli Nachmittags Santa Cruz passirt. „Braunschweig“ l Shanghai angekommen. Der Dampfer , Alvah“" hat am 14. Juli Nachmittags Santa Cruz passirt.

Hamburg,

(W. T. B.) M am 10, ult (W. T. B.)

kanische Pa etfabrt-Actiengesellscchaft. eGothia* hat gestern Abend S cilly passirt.

Hamburg-Ameri- d Der Postdampfer M

: : Der Lloyddampfer «Euterpe“ ist heute Nachmittag hier eingetroffen.

(W. T. B.) Der Lloyddampfer „Pandora“ ift gestern Nachmiitag, von Konstantinopel kommend, hier ein-

(W. T. B.) Der Castle-Dampfer eNorham Castle“ is heute auf der Ausreise von London legung der einschlägigen abgegangen. Der Union-Dampfer „German“ ist gestern auf durch allseitigéè Bereitwilligkeit, der Heimreise in Southampton angekommen.

Theater und Musik.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Am Sonnabend wurde Unterwelt“ neu einstudiri gegeben. und unverwüstliche Operette fand auch ; recht freundlihe Aufnahme, wenngleich \ich infolge des Sommer- Gefangskräfte ungünstig

17. Juli.

„Orpheus in der l 1 ] hig humorvolle | sind bis auf weitere Veröffentlihungen zwecklos. [ E buna eine | Zeitungen, die im Ausland erscheinen oder dort gelesen werden, bitten wir um Abdruck dieses Aufrufs. Prof. Dr. v. Gneift (Berlin),

Offenbach's Die übermüt in der neuen

Abwesenheit fühlbar machte. ( der „öffentlihen Meinung“ H! l wie bei jeder anderen Gelegenheit in Spiel und Gesang eindrucks- voll wirkte und es deshalb um so lebhafter bedauern ließ, daß ihr Auf- treten in dieser kleinen Rolle von zu geringer Bedeutung für die Herr Hanno, i ) : ( leider durch Heiserkeit in der vollen Entfaltung seines Könnens | v. Esmarch (Kiel), Prof. Lehmann- Hohenberg (Kiel), 1 lebhafte und von | Groth (Kiel), Privatdocent Dr. Eugen Wolff (Kiel), Prof. Dr. Prutz (Königsberg), Prof. Dr. Wislicenus (Leipzig), Prof. Dr.

allzu starker Uebertreibung freie Darstellung Fräulein Gratichen ( (München),

von Fräulein Kluge | Küster (Marburg), Prof. Dr. v. Ziemssen belustigend war der Mean (Rostock), Prof. Dr. Freund (Straßburg), er Prof. Dr. Fick (Würzburg),

vortheilhaft aus. Eurydice wurde Hefser dargestellt l Mars des Herrn Matthias, und der Styx des Herrn Ernst- | v. Schön h aft verdient ebenfalls Anerkennung, jedo sollte Leßterer auf die | Ferd. Cohn (Breslau). Ausführung des gesanglichen Theils feiner in dieser Beziehun gerade gut ausgestatteten Nolle mehr Werth legen. Außerdem machten sich um den Erfolg der Vorstellung noch die Damen Csendes, Reiser und Beyer als Diana, Venus und Cupido, sowie die Herren Lieban, Bertholdi und Wiegand als Orpheus, Merkur und Bacchus verdient.

In der morgigen Aufführung der „Zauberflöte“ im Kr oll’\chen Theater findet eine Neubesezung der Partie der Pamina dur ersten Dame durch Fräulein Wenzel

räulein Pazofsky und der E n der Nacht von Fräulein Frank, der

att, während die Köni

Tom 17. JUli,

Wetterberi 8 Uhr Morgens.

ius

4°R.!

Stationen.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeres\p.

red. in Millim. Temperatur in 9 Cel

59 C.

Belmullet. . Christiansund Kopenhagen . Stodckholm .

t Petersburg

pi i O O O D er L

Cork, Queens-

Gberbourg , zee E n 2wolkenlos

pra Sie =

Swinemünde Neufahrwasser

Karlsruhe 4 Wiesbaden .

Chemnitz s

DD U D A A DO DO! b

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Breslau Is

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2) Nachts Thau.

3) Nachts Regen. P Nachts Regen. *) Nachts Regen.

ha“

Bormittags in

Vebersicht der Witterung.

Zwei Minima unter 752 mm südlich von den Shet- land-Inseln und über der Ukraine gehören einer Zone niedrigen Luftdrucks an, die sih von dem Nordwesten nah dem Südosten Europas erstreckt. Dem zufolge herrs{cht über dem südwestlichen Theile Deutschlands eine westliche Luftströmung mit kühlem, vorwiegend trübem Wetter, während im Nordosten Deutschlands bei nahezu normaler Temperatur und meist östlichen Winden das Wetter noch E heiter ist.

ordfrankreich und ganz Westdeutshland sowie in Oesterreich-Ungarn und Großrußland fanden zum theil erhebliche Regen-

Deutsche Seewarte.

dem nordwestlichen Europa bis

fälle statt.

ertram gesungen werden. Am Mittwoch

sein Gastspiel als Lyonel in Flotow's

apageno von B e E

Mannigfaltiges.

me reren eitungen wird mitgetheilt, daß während des B : 3 s j Juli atn entladen

pestigen Gewitters, welches si iese Nachricht

at, der Blig in das Dienstge Aichungs8-Commission eingeshlagen habe. entbehrt der Begründung.

Die neuen Wafferwerke am Müggelsee sind nunmehr fertiggestellt und seit Donnerstag in vollem Betriebe. C wie die „Nat.-Ztg.* mittheilt, das Wasser nah der Belforterstraße. Dadurch ist es möglih, die Stralauer Werke bis zu 30000 cbm täglich zu entlasten, und infolge defsen ist ein langsameres und ruhiges Filtriren daselbft zu ermöglichen. Das ganze Wasservexrbrauchsquantum in Berlin beträgt gegenwärtig täglih 150 000 cbm.

Folgender Aufruf geht uns zur Veröffentlichung zu: | 1 An die Res im Ausland! Ein Ruf aus der Heimath (— 3449) Æ, vom | ergeht an Euch zur

ebäude der Kaiserli

Sie liefern,

itarbeit an einer Aufgabe, die, in Eurem wie

Geistliche hat von je der

Lehrer möchten heute

Fähigkeiten am reihlichsten gebrauchen könnte. :

Sollen diese übershüssigen Kräfte nicht hilflos und nußlos in der Heimath bleiben oder, allein aufs Gerathewohl hinausgezogen, in der ¡remde an unrechtem Ort hilflos und nußblos sih vergeuden, fo be- darf es einer Nachweisstelle für akademische Berufsarbeit im Ausland. Nur von einer solhen Central Auswanderung von Angehörigen unserer gelehrten Berufszwei E, regeln, Erkundigung einziehen,

S

V

stelle’ aus läßt si die

Auskunft ertheilen, achfrage vermitteln.

Bor Eröffnung einer folhen Nachweisstelle bedarf es der Ueber- siht, in welhem Umfang das Bedürfniß nah akademish gebildeten Deutschen im Ausland vorhanden ift. : ( lih an alle Deutschen im Auslande die dringende Bitte um Aus- Anft, ob fih an ihrem Wohnort lohnende Thätigkeit Ur deute Lehrer,

Ingenieure, Juristen, | bietet, sei es einzeln oder in größerer Zahl. Verhältnisse

Wir richten deshalb nament-

Chemiker, dergleichen Gleichzeitige Dar-

Apotheker, Geistliche

berathen, wird sh die Errichtung einer Nachweisstelle ermöglihen lassen. Wir hoffen umsomehr auf die Bruderhilfe der Deutschen im Ausland, als eine Stärkung des deutschen Elements an ihrem Wohn- ort in ihrem eigenen idealen und realen Interesse liegen dürfte. Alle Mittheilungen sind an Saaitäts-Rath Dr. Fonr. Berlin SW., Tempelhofer Ufer 21, zu rihten. Stellenbewerbungen Alle deutschen

Gymnasial-Director Prof. Dr. gut beseßt war die Rolle | Schwalbe (Berlin), Sanitäts-Rath Dr. Konr. Küster (Berlin), Prof. C ornelli, die hier | Dr. Jürgen Bona Meyer (Bonn), i : Prof. Dr. Rosenthal (Erlangen), Prof. Dr. Aug. Weismann (Fret- burg i. B.), Prof. Dr. Oncken (Gießen), Prof. Dr. v. Bar (Göttingen), Prof. Dr. Felix Störk (Greifswald), Prof. Dr. Hißig (Halle), Prof. Jupiter gab, war | Dr. Osthoff (Heidelberg), Prof. Dr. E. Haeckel o er 16

of. Klaus-

Prof. Dr. Mikulicz (Breslau),

g. (Tübingen),

Im vergangenen Juni war nah den Beobachtungen des König- lihen meteorologifchen Instituts die Mitteltempevatur eine nahezu normale, da: die Abweichungen vom vieljährigen Durchfchnitt nirgends An den Küsten der Nord- und Ostsee und au in der Provinz Brandenburg waren dieselben negativ, wäh- rend fonst überall ein wenn auch geringer Wärmeüberschu zu verzeichnen ist, am beträchtlihsten noch in Mittelschlesien und im Südwesten der Monarchie. Gleich den vorangegangenen drei Monaten hatte au der Besonders trocken war es in Posen, 1 Hannover und auf den noxdfriefishen

mehr als 13 Grad betrugen.

Juni zu geringen Niederschla Herrn Poppe, | Schlesien, Thüringen, im süd

Großes Concert im

P O E F)

Theater - Anzeigen.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Chausseestraße 25. Dienstag: Neu einstudirt: Orpheus

Unterwelt. Burleske Oper in 4 Bildern von Hector Cremieux, neu bearbeitet von Eduard Jacob- sohn. Musik von Jacques Offenbach. Anfang 74 Uhr.

Im Park: Großes Doppel-Concert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, unter Leitun Kapellmeisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtishen Theaters, unter Lei- tung des Concertmeisters Herrn Stiemer. f treten des Damen-Terzetts Sylvia, der Soubrette Clotilde Kowala, der Sängerin Orosy und des Driginal-Gefangs-Humoristen Alfred Bender. An-

fang 6 Uhr.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri)che ZJUllumination. Sämmtlihe Schenswürdigkeiten

find geöffnet.

Mittwoh: Orpheus in der Unterwelt,

fang 74 Uhr.

Mittwoch: Frau Venus. Im Garten: Doppel-Concert. Auftreten von Sohn Werner Specialitäten ersten Ranges, Anfang 5 Uhr. Edwin von Pfeil und Klein-Ellguth (Berlin).

Baumann. Die verkaufte Braut.

böhmischen Landes- und | National-Theaters in Prag. Dirigent: Herr Ad. pit M n ae w M E Steben Beilagen und National-Theaters in Prag. Tänze arrangir ¿

von Herrn Aug. Berger, Balletmeister des Kal. (etnschließlich Börsen-Beilage). (11824)

In, wo fast überall höchstens ein Viertel der nortmnalen M Î F B Aa in N versprengten Gebietstheilen ftarkeGaciuer

regen einen Ueberschuß ergeben, fo im östlichen Theile Brandenburg, in Masuren und Oberschlesien. Der vorwiegenden Trockenheit ent. sprechend, war die Bewölkung gering und die Sonnenscheindauer roß; am Mittelrhein erreichte die leßtere den sehr hohen Betrag von 5 %, der überhaupt möglichen Dauer. Die kühle Witterung, welche bereits am Schluß des Monats Mai geherrsht hatte, blieb au in den ersten Tagen des Ln bestehen, da eine im Norden gelegene Depression

ihren Einfluß noch geltend mate. Bald jedo stieg die Temperatur mit nur kurzer Unterbrehung um den 11. stetig bis zum Ausgang der Fes Dekade. In dieser Zeit war Deutschland in ein Hoch, druckgebiet aufgenommen, dessen Kern sich von Westen nah Norden verlagerte. Bei {wachen nördlichen bis östlichen Winden herrschte fast ständig heiteres Wetter, sodaß die Temperatur Nachts ziemlich nîiedrig, tagsüber aber infolge der Einstrahlung sehr hoch war. ie Mitteltemperatur Tig, baber bei großer täglicher Schwankung mehrere Tage lang beträchtlich über der normalen. Um den 20. trat, veranlaßt dus ein von Nordost heranrüendes Minimum, Trübung und merkbare Abkühlung ein. Das trübe, mehx- fach regnerishe Wetter hielt auch weiterhin an, als eine neue De, presfion um die Mitte der dritten Dekade über ver Nordsee zu liegen kam. Vom 27. Junk ab jedoch breitete \sih eine Anticyklone von Süden her über Central-Europa aus, welhe für den Monats\{luß; Aufklaren fowie sehr rasches Steigen der Temperatur anitbrachte;:

Rege n, 14. Juli. Durch Seine Königliche Hoheit den Großherzog erfolgte bierfelbst heute Vormittag 11 Ubr in Gegenwart Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin Marie und Ihrer Hoheit der Herzogin Elisabeth sowie einer zahlreichen Festversammlung die Ueberweifung des Platzes zur Erbauung einer evangeli, lutherischen Kirche an den zu diesem wed gebildeten Verein, Der Großherzog sprach, wie die „Meckl. Nachr.“ mittheilen, bei dieser Gelegenheit etwa folgende Worte: „In Erinnerung an die 100 jährige Stiftung des Seebades Heiligendamm habe Jch beschlossen, diesen Plaß den Spielplaß Meiner Kindheit der Mir und Meinen Geschwistern errichtet ist von Meinen in Gott nun ruhenden Eltern, zum Bau einer evangelish-lutherishen Kirhe zu schenken an den Verein, der sich zu diesem Zweck gebildet hat. Zur Bestätigung dieser Schenkung und Meines Willeus übergebe Ih Ihnen, Herr Staats- rath' von Amsberg, diese Urkuade.“ Nachmittags um 5 Uhr fand in dem Saale des Kurhauses ein Festmahl statt.

Gablonz, 17. Juli. In der vergangenen Nacht wurde laut Meldung des „W. T. B.“ gegen das Geschäftshaus der Fabrik von Mahla ein Bombenattentat verübt, durh welches an dem Gebäude und an der benachbarten evangelischen Kirhe einige Beschädigungen angerichtet wurden. Personen wurden nicht verletzt... Die Thäter sind bisher nicht entdeckt worden.

Florenz, 15. Juli. Der Arno is nach einer Meldung des „D. B. H.“ über seine Ufer getreten und hat die niedrig gelegenen Stadttheile überfluthet. Die F verivelit mußte viele Pzxfonen aus den Häusern retten.

Palermo, 15. Juli. Bei einem Feuerwerk, welches bei dem Fest der heiligen Rosalie, der Schußpatronin Palormos, ver- anstaltet wurde, sind, laut Meldung des „W. T. B.*“, infolge Zer- springens eines Mörsers 4 Personen getödtet und: 7 verletzt worden.

Autwerpen, 13. Juli. Beèi einem Gewitter, das ih gestern über den Provingen Antwerpen und Brabant entlud, {lug nah einem: Telegramm. der „Köln. Z." der Bliß in die Loco- motive eines von hier nah Mecheln fahrenden Personenzuges. Wie die Spuren an den Eifentheilen der Wagen bekunden, hat der Bliy sich durch den ganzen: Zug fortgepflanzt, ohne daß dia Reisenden jedo irgend eine Erschütterung verspürten ; [nur der Heizer und der Maschinist waren dur den Schlag fast zu Boden geworfen worden. In Mecheln wurden bei dem erwähnten Gewitter mehrere Häuser beshädigt, Bäume entwurzelt u."\.w. Von der MarkthalUe trug der Sturm das halbe Dach) ab. In dem Weiler Neckerspoel’ wurden zwei Menschen vom Blitz. erschlagen.

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

__ Amsterdam, 17. Juli. (W. T. B.) Der König und die Königin vonSachsen trafen heute Vormittag um 101/, Uhr im Haag:ein, woselbst sich auf dem Bahnhof der deutsche Gesandte Graf zu Nangau und dieMitglieder der deutschen Gesandtschaft zur Begrüßung eingefunden hatten. Sodann seßten der König und die Königin die Reise nah Scheveningen fört, wo Jhre Majestäten im Oranje-Hotel abstiegen. Der Aufenthalt daselbst soll bis zum 11. August dauern.

(Fortsexung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

ark: Grofies Doppel-Concert. Auftreten | böhm. Landes- und National-Theaters in Prag. esanas- und Instrumental - Künstler. An- | Mit vollständig neuer Ausstattung, an Decorationeu,

fang 6 Uhr.

Kroll’s Theater. Anfang 7 Uhr. | roßes Concert im Sommer Goeter fteuna | Urania, Anstalt für volksthümliche Naturkunde. Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr. Am Landes - Ausstellungs - Park (Lehrter Bahnhof).

Mittwoch: Gastspiel des Herrn Heinri Bötel. Martha. (Lyonel: Herr Bötel.)

Victoria-Theater.

Coftümen und Requisiten. Anfang präcise 74 Uhr. Mittwoch: Diesel e Vorstellung.

Dienstag: Die Zauber- | PWck Das Theater ist dur den neuen elektrischen

' Luftkühl-Apparat das bestventilirte in Berlin.

Geöffnet von 11——12 Uhr. WETSUE E EE N T US M S L T ZI 2 MIRAN E E S: DENS I A

Belle - Alliancestraße 7/3. Familien E Nachrichten.

Dienstag : Zum 60. Male mit vollständig neuer Aus- | Verlobt: Frl. Erna Müller mit Hrn. Oberlehrer ttung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes | Pr. A. Müller (Blankenburg a. H.—Magdeburg). us\tattun O A Prang und Ballet in 12| Heta Gräfin von Köuigsmarck mit. Hrn. Lieut. nfang Ti

s ü . Frl. Irmgard La drotes SUOSN aner Garten: Carl Fraenkel (Marburg).

Specialitäten erften Rauges. Letztes Auftreten i L von Jlona Kis, Virtuosin auf dem Pedal-Cymbal. (Si Naab get Hrn. Diakonus Dehmel

Anfang 5 Uhr. ( Brillaute Fllumination durch 25 000 Gas- (B), Gest

Grafen Giorgio von Pandolfi - Alberici (Berlitt). s mit Hrn. Professor Dr.

Auftreten von Geboren: Cine Tochter: Hrn. Prem.-Lieut.

Schweidniß). Han. Prem.-Lieut. ‘von Hartro! Berlin). L Hrn. Regierungs-Rath von Nofti

orben: Hr. Gutsbesißer Wilhelm Peterö

Anfang 74 Uhr. (Wesleben). Sei R Georg Stachow

erlin). Hr. Hauptmann Gra

rn. Tae a. D. Hans von Viereck Sohn Otto Dudingshausen). Hr. Landgerichts - Director

Theater Unter den Linden. Dienstag: l Böhmische National-Oper unter der Direction Ad. NKeinha rd. Wohlfromm (Frankfurt a. Q.) L Ensemble - A Zum 2 E th rodana nevesta.) Ro- CLER L i nrotHy. mishe Oper in 3 Acten von K. Sabina. Deutsch su E P Le x Kalbeck. Musik von Friedrih Smetana, Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).

Regisseur des Königli

Jof. Smaha, | Hruck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaals-Anzeiger.

„e 168,

Deutscher Reichstag. 8. Sißung vom Sonnabend, 15. Zuli.

Die dritte Berathung der Militärvorlage be- innt mit einer von dem Abg. Grafen von der Decken Ÿ. k. Fr.) verlesenen Erklärung, über welche in der Nummer vom Sonnabend bereits berichtet worden ist. Darauf erhält

das Wort der A

Abg. Bebel (Soc.): Die Vorlage ist mit geringer Mehrheit angenommen worden; das dürfte der Reichskanzler sich kaum als Erfolg anrechnen, zumal die große Mehrheit des Bolkes sich gegen sie erklärt hat und die Mehrheit im Reichstag mehr eine Zufallsmehr- heit als eine aus Ueberzeugung war. Wir werden au jeßt gegen \ie stimmen. Der Abg. Liebknecht hat die Gestaltung der Verhältnisse Europas dargelegt, was freilih der Abg. Freiherr von Stumm als Galimathias bezeihnete, während diese _ Bezeichnung eher auf seine Rede passen würde. Der Abg. Liebknecht hat vollständig Recht darin, daß im Falle eines Krieges Deutschland nicht allein auf seine Bundes8genossen, sondern auch auf die Prt anderer Staaten rechnen könnte. Denn alle Völker haben [chließlich das größte Interesse daran, daß endlih einmal die ewigen Nüstungen ein Ende nehmen. Von 1869 bis heute sind die kriegsfähigen Mannschaften von 7 auf 21 Millionen gesteigèrt worden. Daher das Bestreben der Nationen, namentlich auch der Franzosen, daß endlih einmal Einhalt gethan wird. Man hat es so dargestellt, als wenn die Franzosen besonders zum Kriege drängen. Das ist durchaus fals. Das französische Volk hat Boulanger schnell abwirthshaften lassen, weil es sih einer Abenteurerpolitik nit unterwerfen wollte. Wenn Boulanger eine größere Bedeutung erhielt, so war das nur eine Folge der Haltung der officiösen Presse unter dem Fürsten Bismark. Jules Ferry fiel nur, weil er Frankreich in die Abenteuer von Tongking hineinführte. Die herrschende Klasse hat übrigens Ferry nicht fallen lassen, sondern ihn in seinen leßten Tagen noch zum Präsidenten des Senats gemacht, und er galt allgemein als der Nahfolger Carnot's. Frankreich ist aller- dings reicher als Deutschland, aber auch solche Brunnen erschöpfen sih einmal. Es leidet an einem chronishen Deficit, sodaß es noth-

‘wendige Reformen unterlassen muß. Auch Jtalien i} nicht mehr im

stande, neue militärishe Lasten auf sih zu nehmen. Ebenso \teht es in Rußland, dessen Finanzen in sehr großer Unordnung sind. Deutschland foll niht wehrlos gemacht werden, es foll ein Volksheer eingerihtet werden; aber die Einrichtung muß fo sein, daß die Lasten möglihst wenig drücken. Der Abg. Liebkneht {on ist für die militärishe Jugenderziehung eingetreten. Im Anfang dieses Jahrhunderts waren ähnliche Ideen in Preußen vorhanden ; au Frei- herr vom Stein stimmte ihnen zu, aber der König widetsprah. Die Parteien, welche früher die Durchführung der allgemeinen Wehrpflicht auf ihr Programm geschrieben hatten, haben es fallen lassen, fo die Freisinnige Volkspartei und die Süddeutsche Volkspartei. Redner geht auf die Verhältnisse der \chweizer Miliz ein. Der bg. Graf BismarÈ habe gestern davon gesprochen, daß Socialdemokraten danach s\trebten, ihre Anhänger zu Unter- offizieren zu maWhen und dadurch Einfluß auf die Soldaten zu gewinnen. Von officieller Seite ist derartiges [niht geschehen. Der Gedanke ist an sich gescheidt, aber der Plan wäre doch sehr ge- fährlih. Gin sfolher Plan würde zum Schaden derjenigen aus- schlagen, die sih darauf einlassen. Diese Vorlage ist noch nicht die leßte. Für das Avancement ist noch nicht genug gesorgt; die „Na- tional-Zeitung“ hat {hon darauf hingewiesen, daß in Deutschland nur 14, in Frankreih 24 Hauptleute für jedes Regiment vor- handen sind. Bet jeder Militärvorlage konnte man es erleben, daß die Forderung immer weiter ging. Stände die Deckungsfrage jeßt auf der Tagesordnung, dann hätten die Freunde der Vorlage jetzt den Krieg unter einander zu führen. Die freie Vereinigung hat in mehreren Sißungen über neue Steuervorschläge gebrütet, Tonnte sich aber niht über eine bezügliche Resolution einigen, Wäre man geneigt, die Kosten der Militärvorlage denen aufzuerlegen, welche ein Interesse daran haben, so wäre durh eine progressive Einkommensteuer leiht zu helfen. Wenn die Herren von der Nechten einen solchen Antrag einbringen, dann. werden wir ihnen zustimmen. Was können Sie denn aus der Börsensteuer heraus\schlagen ? (Zuruf rechts: das Dreifache!) Nehmen Sie die progressive Einkommensteuer, dann tönnen Sie das Zehnfache herausschlagen. Mit der Börsensteuer kann man nur einen ganz kleinen Kreis der Reichen treffen; sie wird über- haupt abgewälzt und ist nur ein Mittel, welches die Antisemiten mit Vorliebe anwenden. Jedenfalls können dur die Börsensteuer nicht die ganzen Ko]ten gedeckt werden. (Zuruf des Abg. von Liebermann : Wehrsteuer ! Luxussteuer!) Darauf einzugehen ist jeßt wohl nicht die Zeit. Die Mehrheit des Reichstags hat jeßt die Ausgaben auf die Matricular- beiträge und auf eine Anleihe gelegt und damit den s{lechtesten Weg eingeschlagen, der sonst nur betreten wurde, wenn ein Staat vor dem Vankerott stand. Das muß direct dem Credit des Deutschen Reichs einen Stoß verseßen. Die Luxussteuern bringen nichts. In England, das doppelt so reih als Deutschland is, wo viel anebr Luxus getrieben wird, wird auf diesem Wege nur die Summe von 21 Millionen Mark zusammengebraht, die- in gar feinem Verhältniß zu den Verwaltungskosten steht. Wenn man nit das Vermögen und das Einkommen der reichen Leute an- fassen will, wird jede Steuer immer die minder wohlhabenden Klassen mittreffen. Der Abg. Freiherr von Stumm hat behauptet, daß die von den Conservativen unterstüßte Steuerreform in Preußen die ärmeren Klassen entlastet habe. Das ist richtig. Aber als Lohn dafür haben die besizenden Klassen die Grund- und Gebäudesteuer, die Gewerbesteuer und die Bergwerksabgabe erlassen bekommen. Die ärmeren Klassen leiden unter den indirecten Steuern, während die Viehzölle, die Getreidezölle, die Liebesgabe u. \. w, den Großgrund- besißern zu gute kommen, fodaß sie niht nur keine Steuern zahlen, sondern noch etwas herausbekommen und den Vortheil der gut besoldeten Dffizierstellen für ihre Söhne haben. Der Abg. Freiherr von Stumm hat von den ausbeutenden socialdemokratischen Agitatoren gesprochen.

‘Diese Agitatoren verrichten eine sehr nüßlihe Culturarbeit, nüßlicher

als Ihre Arbeit. Glauben Sie denn, die Millionen des Abg. Frei- herrn von Stumm rühren von seiner Arbeit her? Nein, von der

Arbeit der Tausende von Arbeitern, die er ausbeutet. (Widerspruch. Präsident von R den Redner wegen dieser Os zur Ordnung.)

er preußishe Finanz-Minister Dr. tiquel at allerdings erklärt, daß die Culturaufgaben nicht leiden würden. Wir haben auf fes Soldaten einen Unteroffizier, aber auf 70 Schul-

kinder erst einen Lehrer! In manchen Schulen sind 150 Kinder in

einer Klasse von einem Lehrer zu unterrichten. Widerspruch rets

Und Rufe: Wo?) Die Statistik ist ja bekannt; ich habe nicht geglaubt,

daß Sie daran zweifeln würden, Die Ausgaben für die Fort- bildungsshulen sind beschränkt worden; die Aua wird durch Hilfsrihter ausgeübt und überall die graufamste Sparsamkeit erzwungen, weil es an Mitteln fehlt. In der Bonner Klinik für Hautkrankheiten fehlt es an der nöthigen Wäsche, das pathologishe Institut ist baufällig, es fehlt an den Mitteln zum Neu- au; die Medizinalreform kann aus Mangel an Mitteln nicht durch- geführt werden. Im Privatleben geht es ebenso {lecht; die Zahl der Aanfinse und Zwangsvollstreckungen steigt von Jahr zu Jahr. Vir sind bei einem Punkt angekommen, wo wir endlih mit der Mehrbelastung aufhören müssen. Wir stehen auf demselben Stand- Punkte wie früher : Nieder mit der Militärvorlage!

Berlin, Montag, den 17. Juli

Abg. von Kardor glaubt, wenn Rußland unsere Seite treten. hon früher in der Commis ist dur die Veröffentlichung v 1887 wirklih vor einem Kriege standen, wenn es vâre, fih an der Spiße der Macht zu halten. richtig berihtet haben, soll 1897 der und dann wird die socialdemokrati als Präsidenten Elsaß-Lothrin Bebel heute in Bezug auf Ruß was er in der Commission gesa gefährlih sein; damals sagte er, Milizsystem, welches Scharnhorst und Gn haben, war nur ein Nothbehelf. Der Ab Arbeiter belasten. Keiner hat mehr dara iede erhalten bleibt, daß eine unpart Verwaltung besteht, als gerade die arb haben sie ein Interesse an der Erhaltung gut wie die Arbeiter zu Parteibeiträgen g 1 : Staatsausgaben wird immer wieder vorgeführt. Branntweinbrennerei

ff (Rp.) hält es für sehr naiv, daß jemand den Krieg anfange, würde fofort England auf die politischen Verhältnisse haben sion und hier im Plenum gehört. Es on Actenstücken na

Die Rede über

gewiesen, daß wir oulanger gelungen

allgemeine Kladderadatsh eintreten sche Republik mit dem Abg. Liebknecht en an Frankreich ausliefern. Was der Abg. nd anführte, ist das Gegentheil von dem, ußland garnicht er als Frankreich. enau vorgeschlagen . Bebel meint, wir wollen die Rücksicht zu nehmen, daß der eiische Justiz und geordnete eitenden Klassen. der Staatsordnung. Ebenso ezwungen werden, ebenso gut Liebes8abgabe Éleinen Brennereien contingentirt,

gebrannt wird, st der Sinn des Gesetzes. so würden darunter die fofort um 25 9/9 theurer Die Cultur- Ausgaben des preußischen Cultus- um 9009/6 gestiegen, die des Heeres zuerst {were Bedenken gegen die Vor- Ausführungen in der Commission sind auch durch die m leßten Kriege, führte aus, da

es fei gefährli

jedes Liter Spiritus, zahlt 20 Steuer als Strafe. Das i Würde diese Steuerdifferenz aufgehoben, Arbeiter leiden: denn der Spiritus würde werden und die Brennerei würde eingeshrän aufgaben bleiben niht zurü, die Ministeriums sind in derselben Zeit nur um 809%! lage, aber dur die klaren

Ausführung eines der glorreichen Führer in unsere en Namen ich nit nennen fann. jährige Dienstzeit in ihrer jetzigen Gestalt niht mehr aufre t erhalten eutige Vorlage eine bessere Verstärkung der sie nah dem alten System erfolgen würde, ruñg der Qualität der Infanterie eintreten Diese Ausführungen haben meine Bedenken be züglih der Deckungsfrage hätte ih gewünscht, daß die daß wir sie vor dem 1: Oktober noch hätten Dafür ist aber keine Stimmung vorhanden gewesen. ß die Vorlagen so gemacht werden, daß ihnen zustimmt. Jh habe die Ehre, den preußischen Dr. Miquel seit 1866 zu kennen und habe das voll feinem Genie; namentlich wei landwirthschaftlihen Verhältni Aemtern, die zum theil selbst mit Guts latten Landes ist eine Gefahr für die Wehrkraft

In den Industriestädten beträgt die Zahl der Aus- sehr viel weniger als auf dem Lande. perfönlihe Meilitärlast vorzugs- Steuerfrage.

werden könne und die h Armee enthalte, als wenn daß nicht eine Verschlechte

Vorlagen fo zeitig gekommen wären, erledigen können.

Ich hoffe aber, da der Reichstag Finanz-Minister ite Vertrauen zu ih, daß ihm mehr Kenntnisse der Männern in hohen besiy behaftet sind.

se beiwohnen als

Entvölkerung des p des Reichs.

dient das Land,

Deshalb ver-

j Anwachsen Leute ohne jede Controle in die großen Wenn der Reichstag Aufgaben zu erledigen haben. wir diese Aufgaben zur Be-

wird schwer gegenzutreten; daß die jungen

Städte wandern, muß ihnen e wieder zusammentritt, wird er {hwierige Er wird sih aber bewußt bleiben, daß

friedigung der Nation und zum allgemeinen Besten nur lösen Tönnen, zurückstellen, Ob die eine oder die andere Partei

r\{chwert werden.

schiedener Meinung sind.

die Hauptsache is, daß der nationale Geist sich mehr bewährt hat als früher, das beweist die Annahme der Militärvorlage. Die Freisinnigen und das Centrum sind den Vorschlägen der Re- gierung fehr nahe gekommen, sie wollten also auch dem Vclke er- hebliche Neulasten auferlegen. Man hat von einem allgemeinen Nieder- gang gesprochen, auch in der Literatur; man hat erklärt, daß das Das muß ich anerkennen. Deuts{- als Weltmacht wie im F ten und durch die Thaten des großen t Aber immer ift âher Niedergang eingetreten.

gleichgültig ;

moralische Gefühl tief gesunken sei. land hat seine große Machtstellun obert durch die Weisheit seiner Für Staatsmanns, 1 bald nah einem solchen Aufschwung ein j Zwanzig Jahre nach dem Tode Friedrih's des Großen brach die - Schmach von Jena und Auerstädt über uns herein. ein Vermögen zu erhalten als zu erwerben. i: wir uns. Ich meine, wir sollen die Parteien zu vergessen fuchen und die Geseßgebung so gestalten, daß sie nah allen Seiten hin wohlthätig wirkt; dann wird eine Stärkung des nationalen und des monarchischen Gefühls eintreten, wozu ih die Annahme der Vorlage als erste Etappe ansehe.

Abg. Dr. Schaedler (Centr.): Parteiuntershiede und zuglei Bewußtseins die Nede ist, so

Amt twoeilt.

Es ist \{chwerer, In dieser Lage befinden

Wenn von der Aufhebung der

von der Hebung des“monarchischen eht das in einem gewissen Gegenfaße zu einander. Die Noth des platten Landes kann uns nur in unserer Haltung zu der Militärvorlage bestärken. gegen dieselbe stimmen.

Wir werden auch heute Es beunruhigt uns auch dabei nit die Vor- ausfetzung des Abg. Grafen von Bismarck, welcher sich auf seine frühere politische Thätigkeit berief er hat nicht näher ausgeführt, wo er sie f Krieg demnächst ausbrechen würde. Der Abg. Graf Bismarck hat nach vielfacher Annahme nur esprochen, die fonst dem Fürsten Bismarck eigen sind. chsfanzlers wird allgemein befriedigt haben ; der Reichskanzler hat davon gesprochen, daß das Centrum {ih [he Partei umwandelt ; der Reicskanzler hat ja keine Zeit, die Geschichte der Centrumspartei zu studiren, fonst wäre er nicht auf folhe Gedanken gekommen. Das Centrum als kirchlih-confessionelle Partei mag ja manchen Orts ganz angenehm sein, aber es ist nit bloß eine kirhlich-confessionelle Partei; das hat ihr Vor Namen der ganzen Partei erklärt. seine Behauptung ei Reichskanzler hat au ( ( : Personen des Centrums s\tigmatisirt und ihnen die Y chten in Zukunft auch königstreu bleiben. Dagegen muß doch erhoben werden. t zur Sprengung des Centrums von anderer Seite gema den; aber jeßt wie damals nämli ein viel en sagen: Nur weiter wir auch jeßt noch; tisch bedenklih. Wir wollen au Umgestaltung bieten, verwandelt.

bethätigt hat

Gedanken aus Ó Die ruhige Antwort des Nei

in eine demokrati

sißender gestern im t. Danach hätte der Reichskanzler entlih beweisen oder zurücknehmen müssen. Der Grund uncontrolirbarer Zeitungsberihte einzelne ahnung ertheilt,

hon einma

ist das Gegentheil erreicht worden, Zufammenschluß, und deshalb könnte ich o! Für die Ablehnung der Militärvorlage sind elbe für wirthshaftlich und poli- niht die Hand zu einer solchen welche Deutschland in einen reinen Militärstaat keinen Militarismus

wir halten dies

Man mag erklären, iebt ; wer den Zopf hinten hät, der kann ihn eben nicht sehen. So nn es mit der Schuldenwirthschaft doch niht weite man in der Budgetcommission und machte neue

die laufenden Ausgaben zu deken. hon das Nöthige gesagt.

ehen, sagte

Darüber hat der Ausführungen dürften au dort nden, wo man fonst dem Abg. Bebel ni orlemer-Alst erklä das Faß der Danaiden sei, welches und zwar {hon im Frieden.

t zustimmt. al, daß das Militärbudget Finanzen: der Steuer- Wer die Vor-

rte einma

zahler erschöpft,

1893.

lage annimmt, übernimmt auch die Verantwortung für die Dekungsfrage. Die Wakhlversprehungen darüber sind wegen der kurzen Zeit noch in gutem Gedächtniß. Wer noch etwas retten will, der mag sich beeilen, alles in Sicherheit zu bringen; denn es könnte fonst leiht noch eine neue Marinevor age kommen, welche Deckung verlangt. Der Abg. Dr. von Bennigsen hat von Nacken- schlägen gesprochen, welhe von der Nation kommen würden. Fch will niht von solchen Nackensthlägeñ “in der Zukunft \prehen. Der Bauernstand muß zu Grunde gehen, wenn nit bald und ergiebig Ab- hilfe geschaffen wird. Die Regierung und die Parteien sollten ih darin einigen, denn die Millionen, die dafür ausgegeben würden, würden die am besten verwendeten sein.

_ Abg. Nider t (freis. Vereinigung): Die von mir beantragte Ein- führung einer Reichs-Cinkommensteuer zur Deckung von Militäraus- gaben wird von den Socialdemokraten nit als ernsthaft aufgenommen ; das ist sehr bedauerlih von einer Partei, die sonst auf die Freiheit der Ueberzeugung so sehr viel Werth legt. Wir legen großes Gewicht auf die zweijährige Dienstzeit und ihre Gestaltung und auf die Deckungsfrage. Der Antrag Carolath ift abgelehnt worden von einer sehr heterogenen Majorität. Der Reichskanzler bezeichnete ihn als unschädlich, aber au unnöthig ; er erklärte, daß unter gewissen Voraus- seßungen an keiner Stelle die Absicht besteht, zur dreijährigen Dienstzeit zu- rückzukehren. Jch nehme an, daß der Reichskanzler diese Erklärung nicht bloß im Namen seiner Person, sondern nah Ermächtigung seitens der zu- ständigen Stelle abgegeben hat. Mit dieser Erklärung müssen wir uns dann begnügen. Bezüglich der Deckungsfrage müssen wir darauf hoffen, daß auf die Bier- und Branntweinsteuer nit zurügegriffen werden und die shwächeren Schultern geshont werden follen. Wir dürfen wohl als festgestellt annehmen, daß weder eine Bier-, noch eine Branntweinsteuer, noch eine Steuer auf Lebensmittel eingeführt wird. Ich würde dem Reichékanzler für eine Erklärung dankbar sein.

Reichskanzler Graf von Caprivi: Die Auffassung des Herrn Abg. Rickert ist richtig. (Lebhaftes Bravo.)

„Abg. von Ploeß (dcons.): Wir sind dur die Erklärung des Reichskanzlers über die Deckungsfrage vollständig i und werden wieder Vertrauen zur Regierung bekommen, wenn die rÉlärung des Meichskanzlers sfich in Thaten umseßen wird. Fch bedauere nur, daß die Anträge, betreffend die Futternoth, im Reichstag niht zur Ver- handlung kommen,troßdem derNeichstag so zahlreich versammelt ist.(Präsi- dent von Leveßow bittet den Redner, beider Sache zu bleiben.) Die Land- wirthschaft hat für das Militär die größten Lasten zu tragen; da verdiente sie einige Berücksichtigung; ih kann daher die Regierun nur bitten, diese Anträge zu berücksihtigen. Es ist bedauerlich, da durch die Futternoth . . . (Präsident von Leveßow wiederholt seine nte bei der Sache zu bleiben.) Redner {ließt damit seine Be- merkung.

Damit schließt die Generaldebatte. Persönlich bemerkt der

Abg. Liebermann von Sonnenberg (b. k. F.), daß er nicht der Meinung sei, daß die Wehrsteuer die ärmere Bevölkerung treffe. Diefe stelle vollständig ihre Rekruten. Die Juden aber stellten nur ein Fünftel dessen, was sie eigentlih stellen müßten, als Rekruten. Deshalb würde die Steuer so recht eigentlih eine Judensteuer sein.

Abg. Ahlwardt (b. k. F.) spricht sein Bedauern darüber aus, daß er wegen des Schlusses der Debatte niht zum Wort gekommen sei, und erklärt, daß er für die Vorlage stimmen werde.

_ Darauf berihtet Abg. Rimpan (nl.) über die zur Vorlage

eingegangenen Petitionen und beantragt, dieselben dur die

zu fassenden Beschlüsse für erledigt zu erklären. |

s Q T wird ohne Debatte genchmigt. Bei Art. Il er- ärt der

Abg. Noesicke (b. k. F.) gegenüber den zahlreihen Angriffen auf ihn und seinen Mitantragsteller, den Abg. Prinzen Ea daß der Antrag nur die Absicht hatte, eine Mehrheit für die Militärvorlage zu schaffen. Die Mehrheit hinge davon ab, daß die Regierung nicht nah fünf Jahren zur dreijährigen Dienstzeit zurückehrt. Das ift durch die Erklärung des Reichskanzlers nunmehr festgestellt, deshalb wird man es dem Abg. Prinzen Carolath Dank wissea, daß er ohne Aus- sicht auf Erfolg diefen Antrag einbrahte. Denn nunmehr können die Mitglieder der freisinnigen Vereinigung für die Vorlage stimmen.

Die einzelnen Bestimmungen des Art. IT, sowie die Art. TIT bis V werden ohne weitere Debatte genehmigt.

Bei der namentlihen Abstimmung im ganzen wird das Geseß mit 201 gegen 185 Stimmen angenommen. Die drei keiner Fraction angehörigen Abgg. Liebermann von Sonnenberg, Leuß und Ahlwardt sind diesmal anwesend und stimmen für die Vorlage.

In dritter Berathung werden darauf der Nachtrags- Etat und das Anleihegeseß endgültig genehmigt.

Zu Mitgliedern der Reichsshulden-Commission werden auf Antrag des Abg. Grafen Hompesch durch Zuruf die Abgg. Dr. Hammacher, Prinz Arenberg, Freiherr von Hammerstein, von Kehler, Dr. Kropatscheck und Dr. Pachnicke gewählt. ; : /

Damit is die Tagesordnung ershöpft. - Der Präsident giebt die übliche Geschästsübersicht, aus der hervorgeht, daß dem Reichstag 5236 Petitionen zugegangen sind, davon 5 zur Militärvorlage, welche durch die gefaßten Beschlüsse erledigt

sind, sodaß 5231 Petitionen unerledigt geblieben sind.

Abg. Graf von Hompesch (Centr.) spricht hierauf unter lebhafter Zustimmung der Mitglieder dem Präsidenten den Dank des Hauses aus, welchen dieser auf seine Collegen im A die Schriftführer und Quästoren zu übertragen

ittet.

Reichskanzler Graf von Caprivi: Jh habe dem Reichs- tag eine Allerhöchste Botschaft mitzutheilen. (Der Reichstag erhebt sih.) Sie lautet:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König

von Preußen, 2c. 2c. 2. thun kund und fügen hiermit zu wissen, daß Wir Unsern Neichs- kanzler, General der Infanterie Grafen von Caprivi ermächtigt haben, gemäß Art. 12 der Verfassung die gegenwärtigen Sißungen des Reichstags in Unserem und der verbündeten Regierungen Namen am 15. Juli dieses Jahres zu \{ließen.

Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Jnsiegel.

Gegeben Neues Palais, den 14. Juli 1893.

Wilhelm I.R. : von Caprivi.

Zch habe die Ehre, das Original in die Hände des Herrn Präsidenten niederzule en.

Meine Herren! Mit großer Befriedigung begrüßen Seine Majestät der Kaiser und Seine hohen Verbündeten das Ergebniß Jhrer Berathungen. Das feste Vertrauen auf JZhre Bereitwilligkeit, für die Sicherheit des Reichs die al