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S t og atte im 3c Me bea Id S Ede À ne T E T T Mi R S A O U R T T
S@uldverschreibungen Látt. G. zur Nückzahlung* auf den
1. Oktober 1893 gezogen:
37 Schuldverschreibungen à 1000 Fl. oder 1714 M 29 4:
Nr. 4 32 103 118 169 223 240 317 355 407 467 515 521 525 588 616 676 679 681 688 808 809 947 1043 1115 1141 1165 1365 1399 1427 1471 1491 1494 1496 1506 1546 1596 = 37 000 F. oder 63428 M. 73 4.
28 Schuldverschreibungen à 500 Fl. oder 857 M 14 4: Nr. 1618 1670 1699 1715 1731 1744 1760 2111 2136 2206 9245 2252 2263 2286 2306 2310 2439 2453 2481 2513 2573 2583 9618 2642 2676 2711 2783 2784 = 14 000 Fl. oder 23 999 M4 92 S.
10 Schuldverschreibungen à 300 Fl. oder 514 M 29 s: Nr. 2846 2933 2967 2970 3017 3124 3127 3130 3263 3295 = 3000 Fl. oder 5142 M 90 S.
31 Schuldverschreibungen à 100 Fl. oder 171 M 43 4: Nr. 3327 3330 3351 3425 3445 3464 3529 3638 3720 3840 3918 3939 4036 4048 4060 4069 4148 4191 4196 4243 4250 4304 4319 4332 4494 4534 4579 4588 4671 4748 4787 = 3100 Fl. oder 5314 M 33 S. 106 Schuldverschreibungen über 57 100 Fl. oder 97 885 4. 88 -.
Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Nückzahlungstermine erfolgt, bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurta. M. bei ver Königs, lihen Staats\{hulden-Tilgungskasse in Berlin fowie bei jeder Königlichen Dea lea gas Nan ale gegen Rückgabe der Silalbperibretbungen nebst den Zinsscheinen Neihe 111 Nr. 2 bis 8 und Zins\chein-Anweisung erheben können. / :
Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlih zurückzu- gebenden Zinsscheine wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrag der Schuldverschreibung zurückbehalten. i :
Soll die Einlösung von dergleichen Schuldverschreibungen nicht bei der Königlichen Regierungs-Hauptkasse hier oder bei der König- lichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Schuldverschreibungen N Zinsscheinen und Zinsschein-Anweisungen durch diefe Kasse vor der Auszahlung an den Ünterzeichneten zur Prüfung einzusenden, wes- halb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Nückzahlungs- termin eingereicht werden können.
Rückständig sind noch aus der Verloosung:
pro 1. Oktober 1885: G. 188 3813,
pro 1. Oktober 1888: G. 1327 3496,
pro 1. Oktober 1889: G. 3552,
pro 1. Oktober 1891: G. 3065 4456,
pro 1. Ofktober 1892: G. 1422 3440 3742 3775 4509.
Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden zu deren Ein- Iöfung wiederholt hierdurch aufgefordert. ;
Wiesbaden, den 14. Juni 1893. L
Der Negierungs-Präsident. von Tepper-Laski.
BeranntmaMung
Dem Markschèider Albert Hirte aus Klausthal i} von uns heute die Concession zur Verrichtung von Markscheider- arbeiten für den Umfang des preußis{chen Staats ertheilt worden.
Klausthal, den 20. Juli 1893.
Königliches Ober-Bergamt. Achenbach,
In der Ersten Beilage zur heutigen Nummer des „R.- u. St.-A.“ wird cin Privilegium wegen Ausgabe von 300 000 M vierprocentiger Anleihescheine der Kreis Altenaer Schmalspur-Eisenbahn- Gesellscha ft ver- offentlicht.
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Offiziere,“ Portepee-Fähnriche x. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im Beurlaubten- stande. Neues Palais, 12, Juli. v. Wedel, Pr. Lt. a. D., zuleßt von der Inf. des damal, 1. Bats. (Neutomischel) 3. Posen. Landw. Regts. Nr. 58, eine etatsmäß. Premier-Lieutenantsstelle im Invalidenhause zu Berlin verliehen. A / E
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 17, SUli. Surkow, Zeug-Hauptm. von der 2. Art. Depot-Insp., zum Art. Depot in Metz, Saltgeber, Zeug-Hauptm. vom Art. Depot in Neu-Breisach, zur 2. Art. Depot-Insp.,, Hausmann, Zeug-Pr. Lt. von der Depot-Verwalt. der Art, Prüfungscommission, unker Ent- bindung von dem Commando auf dem Schießplaß bei Kummers- dorf, zum Art. Depot in Neu-Breisah, Bode, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Straßburg i. E., commandirt beim Kriegs-Ministerium, unter Belassung in diesem Commando, zum Art. Depot in Berlin, Teubler, Zeug-Pr. Lt. vom Art. Depot in Straßburg i. E, zur Depot-Verwalt, der Art. Prüfungs-Commission, unter Comman- dirung nah dem Schießplaße bei Kummersdorf, Cavaler, Zeug- Lieut. von der Geschützgießerei, zum Art. Depot in Straßburg i. E., -— verseßt. M Beamte der Militär-Verwaltung,
Durch AllerhöGch\te Bestallung. 12. Juli, Zaar, Baurath, Garn.-Bauinsp., mit Wahrnehmung der Geschäfte der íFntend. und Bauraths\telle bei der Intend. 1V. Armee - Corps beauftragt, zum Intend. und Baurath ernannt. : :
Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 11. April. Ha che, Kanzlei-Diätar von der Landes-Aufnahme, als etatsmäßiger Kanzlei-Secretär angestellt. / :
1. Juli. Lemcke, Kanzlei-Diätar, zum Geheimen Kanzlei- Secretär im Kriegs-Ministerium ernannt. E
10. Juli. Zeiß, Roßarzt vom Drag. M König Friedrich ITT. 2. Schles.) Nr. 8, zum Ober-Noßarzt des agdeburg. Feld-Art. Gegts, Nr. 4, Wiedmann, Unter-Roßarzt vom 1. Leib-Hus. Negt. Nr. 1, zum Roßarzt, — ernannt. Kubel, Roßarzt vom Drag. Regt. von Bredow (1. Schles.) Nr. 4, zum Drag. Regt. König Friedrich 111. (2. Schles.) Nr. 8, Gutzeit, Roßarzt vom 1. Garde-Feld-Art. Negt., zum Hannov. Hus. Negt. Nr. 15, — verseßt. M
11. Juli. Weber, Ingen. 2, Kl. von der Art. Werkstatt in Spandau, zum Ingen. 1. Kl. ernannt.
Königlich Bayerische Urmee.
Offiziere, Portepee-Fähnrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Versegungen. Im activen Heere. 16. Juli. Hiemer, Vice-Feldw. der Res., dermalen dienstleistend im 9. Inf. Regt. Wrede, zum Port. Fähnr. in diesem Truppentheil ernannt.
18, Juli. Frhr. v. Lerchenfeld, Sec. Lt. des 2. Ulan. Regts. König, unter Beisouuag in das Verhältniß à a suite dieses Truppen- - theils, vom 1. August d. I. ab auf die Dauer eines Jahres beurlaubt.
19. Fuli. (Mit der Wirksamkeit vom 1. Oktober d. J.) Dannhorn, Pr. Lt., bisher à la suite des Ingen. Corps, unter Enthebung vom Commando zur Fortification Ulm, in den etatsmäß. Stand des 1. Pion. Bats., Weber, Pr. Lt. des 1. Pion. Bats, in
21. Juli. Nebay v. Ehrenwiefen, Hauptm. und Comp. Chef vom 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, auf die erste Hauptmanns- stelle im 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, unter Beförderung zum überzähl. Major, verseßt. Krane, Oberst-Lt. und Bats. Com- mandeur im 1. Inf. Regt. König, zum etatsmäß. Stabsoffizier in diesem Regt., Falkner v. Sonnenburg, Major vom 14. Inf. Regt. Herzog Karl Theodor, zum Bats. Commandeur im 1. Inf. Regt. König, Lentze, Hauptm., bisher à la suite des 3. Inf. Regts. Prinz Karl von Bayern und commandirt zur Dienstleistung dortsel st, zum Comp. Chef _ im 8. Inf. Regt. vacant Pranckh, — ernannt. Sondinger, Oberst-Lt. und etatêömäßiger Stabsoffizier vom 1. Infanterie-Regiment König, unter Stellung à la suite des 17. Infanterie - Regiments Orff und unter Befördecung zum Obersten, zur Vertretung des Commandeurs des 17. Inf. Negts. Orff commandirt. Loreck, Hauptm. und Comp. Chef vom 11. Inf. Negt. von der Tann, unter Stellung zur Disp. mit Pension, beim Bezirks- commando Negenéburg, Dietl I., Hauptm. z. D. beim Bezirks- commando T München, Baldauf, Hauptm. z. D. beim Bezirks- commando Augsburg, — sämmtlih unter Verleihung des Charakters als Major zu Bezirksoffizieren, Schröder, Hauptmann im 11, Zuf, Negt. von der Tann, zum Comp. Chef in diesem Regt., — ernannt.
Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Frhr. v. Pechmann (1. München), Seidenschwarz (Straubing), Sec. Lts. in der Landw. Inf. 2. Aufgebots, zu Pr. Lts, Nottmann (Kissingen), Vice-Wachtm. der Reserve im 2. Train-Bat., zum Sec. Lt. der Nef, — befördert. / s L
Abschiedsbewilligungen. Im activen Heere. 21. Juli. Gräff, Major à la suite des 1. Ulan. Negts. Kaiser Wilhelm II., König von Preußen, persönlicher Adjutant weiland Seiner König- liben Hoheit des Herzogs Maximilian Emanuel in Bayern, mit Pension zur Disp. gestellk. Den Majors z. D. und Bezirksoffizieren : Schneider beim Bezirkscommando Negensburg, diesem mik der Uniform des 11. Inf. Regts. von der Tann, Grünwald beim Bezirkscommando 1. München, Schuster beim Bezirks8commando Augsburg, diesem mit der Uniform des 10. Inf. Negts. Prinz Ludwig und unter Verleib.ung der Aussicht auf Anstellung im Civil- dienste, — mit Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform der Abschied bewilligt. / ;
Im Beurlaubtenstande. 19. Juli. Von der Reserve: A schenbrenner, Blumentritt, Pr. Lts. des 1. Inf. Negts. König, Rathgeber, Pr. Lt. des 1. Schweren Reiter-Regts. Prinz Karl von Bayern, Brunn, Sec. Lt. des 3. Jnf. Regts. Prinz Karl von Bayern; von der Landwehr 1. Aufgebots: Schu ster (1. München), Nittm. von der Cav., Dostler (1. München), Pr. Lt. von der Feld- Art., diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Uniform, Kuchenmeister (Aschaffenburg), Sec. Lt. von der Inf.; von der Landw. Inf. 2, Aufgebots: Perron, Kunkel (Ludwigshafen), Scch{warzwälder (Zweibrücken), Pr. Lts, Mackert, Krämer, (1. München), Müller, Herrmann (Ingolstadt), Sec. Lts, — der Abschied bewilligt. : :
Im Sanitäts-Corps. 20. Juli. Dr. Roßnit, Unter- arzt des 2. Pion. Bats., zum Assist. Arzt 2. Kl. in diesem Truppen- theil, Dr. Eiermann (Nürnberg), Dr. Frotscher (1. München), Dr. Neismann (Erlangen), Stix (Bamberg), Mandel (Würz- burg), Dr. Jakob (Erlangen), Adam, Dr. Seifert, Dr. Rein- thaler (1. München), Dr. Bode (Würzburg), Geiger (Regens- burg), Dr. Franken (Würzburg), Dr. Fridrih (1. München), Dr. Koh (Würzburg), Dr. Bauernfeind, Dr. Fraaz, Weißen - rieder, Seif, Toelle (1. München), Dr. Frank (Erlangen), Bünz (1. München), Brunner, Reinig (Würzburg), Unterärzte der Res, zu Assist. Aerzten 2. Kl. der Res., — befördert.
Beamte der Militär-Verwaltung.
19. Juli. Strauß, geprüfter RNechtspraktikant , Sec. Lt. in der Res. des 9. Inf. Regts. Wrede, zum überzähl. Assessor bei der Intend. 11. Armee-Corps ernannt. Mayring (Kempten), Ober- Apotheker der Landw. 1. Aufgebots, der Abschied bewilligt.
20. Juli. Kürschner, Secretär der Intend. 11. Armee-Corps, unter Verleihung des Titels tines Rehnungs-Naths in den erbetenen Nuhestand getreten. Hu ppmann S Königer (Amberg), Unter-Apotheker der Nes., zu Ober-Apothekern der Nef. befördert.
Nichtamtliches.
Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 26. Juli.
Seine Majestät der Kaiser und König arbeiteten, wie aus Kiel gemeldet wird, heute Morgen von 81/2 Uhr an mit dem Stellvertreter des Chefs des Civilcabinets, Geheimen Negierungs-Rath Scheller und empfingen im Anschluß hieran den Staatssecretär des Neihs-Marineamts, Vice-Admiral Holl- mann zum Vortrage.
Der General-Lieutenant Edler von der Planiß I[, General-Jnspecteur der Fuß-Artillerie, und der General- Lieutenant von Spiß, Director des Departements für das Jnvalidenwesen im Kriegs-Ministerium , haben Berlin ver- lassen.
Der General-Lieutenant Oberhoffer, Allerhöchst beauf- tragt mit Wahrnehmung der Geschäfte des Chefs der Landes- aufnahme, hat sih mit längerem Urlaub nah Marienbad begeben.
Jn der Ersten und Zweiten Beilage zur heutigen Nummer des „Neichs- und Staats-Anzeigers“ wird die vom Reichs- Eisenbahnamt aufgestellte tabellarishe Uebersicht der Be- triebsergebnisse deutsher Eisenbahnen für den Monat Juni d. J. veröffentlicht, auf welche gestern an dieser Stelle auszüglich hingewiesen worden ist.
Bayern. Seine Königliche Hoheit der Prinz-Regent wird, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, am 30. d. M. einen mehrwöchigen
agdausflug in das Gebirge unternehmen und sih zunächst N (ai Aufenthalt über Tölz nach der Vorderriß begeben.
Württemberg. Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog und die doe agi A Fi mit Jhrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Genua trafen, wie der „St.-A. f. W. berichtet, vorgestern Nachmittag von der Mainau zum Besuch Jhrer Majestäten in Friedrihshafen ein, nahmen an der Königlichen Tafel theil und fuhren gegen Abend wieder nach der Mainau zurü.
Sachsen-Weimar- Eisenach.
Anhalt. Jhre Hoheit die Herzogin von Sachsen-Altenburg ist ZEEN zum Besuch des Herzoglichen Hofes in Wörliß eingetroffen. Reuß j. L. Jhre Durchlaucht die Erbprinzessin is gestern in Schleiz von einem Prinzen glücklih entbunden worden.
Oesterreich-Ungarn.
Der Ka iser traf gestern früh aus Jshl in Wien ein, stattete Mittags der Wittwe des Reichs-Kriegs-Ministers Frei- herrn von Bauer einen Condolenzbesuh ab und folgte der Leiche bei deren Ueberführung nach dem Bahnhofe (f. u.). Am Abend kehrte Allerhöchstderselbe nah Zshl zurück. Die feierlihe Einsegnung der im Reichs-Kriegs- Ministerium aufgebahrten Leiche des verstorbenen Reichs- Kriegs-Ministers Freiherrn von Bauer fand gestern Nach- mittag um 4 Uhr statt, worauf die Ueberführung nah dem Nordbahnhof erfolgte. Auf dem Wege dorthin bildete die gesammte Garnison Wiens Spalier. Die Straßen waren von einer dichtgedrängten Menschenmenge angefüllt. Hinter dem Sarge schritten, wie „W. T. B.“ berichtet, der Kaiser an der Spiße der Erzherzoge, dahinter folgten die Minister Graf Kálnoky, von Kallen, Graf Taaffe, Dr. Wekerle, die übrigen österreichishen Minister, - die Vertreter des diplo- matischen Corps und eine große Anzahl von Deputationen. Als der Zug die Augartenbrücke erreichte, wurden von dem Militär die Ehrensalven abgegeben. Die Beiseßung erfolgt in der Familiengruft in Lemberg.
Großbritannien und Jrlaud.
Im Oberhause befragte vorgestern, wie die Londoner „Alg. Corresp.“ berichtet, Earl Cadogan die Regierung, nah welchem Princip der Lord-Statthalter von Jrland Lord H ought on bei der Annahme oder Abweisung von O verfahre. Jüngst habe er Adressen der Dubliner Handelskammer und des Verbandes der irishen Methodisten, angeblich weil sie politische Anspielungen enthielten, zurückgewiesen; beide Adressen aber hätten lediglich auf die Erhaltung der Union Bezug genommen. Andererseits habe der Lord-Statthalter auf seiner jüngsten Reise durh Süd- und West-Jrland eine Anzahl von Adressen entgegengenommen, in denen die Bezugnahme auf die Homerule Regel gewesen sei; in einem Falle sei sogar auf ausdrüclihen Beschluß des Stadt- raths von Cork jeder Ausdruck der Loyalität aus der Adresse ausgemerzt worden. Dieses Verhalten des Vice-Königs, des directen Vertreters der Herrscherin, sei für alle davon Betroffenen beshämend. Earl Spencer entshuldigte den Lord-Statthalter damit, daß die Ablehnung von Adressen gewöhnlich nah Einsicht in dieselben erfolge, während die an- genommenen Adressen fast sämmtlich ihm auf Eisenbahnstationen zugeworfen worden scien, wo keine Prüfung ihres FJnhalts möglih sei. Jm Verlauf der Debatte tadelte der Marquis von Salisbury in sharfen Worten die Handlungsweise des Lord-Statthalters. Schließlich gab der Staatssecretär für Indien Lord Kimberley zu, daß Lord Houghton, wenn auch nicht aus Parteirücksichten, inconsequent geyandelt habe.
Im Unterhause erklärte gestern der Parlamentssecretär des Auswärtigen Sir Edward Grey, die Regierung habe von Frankreih die mündliche Anzeige von dessen Absicht, die siamesishe Küste zu blockiren, erhalten; die englische Regierung beabsichtige nah wie vor die britischen Unterthanen in Bangkok und deren Eigenthum zu {hüßen. Weitere Mit- theilungen zu machen, sei augenblicklich unthunlih.
Wie das „Reutershe Bureau“ erfährt, würde der britishe Botschafter in Paris Lord Dufferin in der Blockade-Angelegenheit heute eine neue Unterredung mit dem französishen Minister des Auswärtigen Deve lle haben.
Frankreich.
Die Antwort Siams auf das französische Ulti- matum lautet nach der „Köln. Ztg.“ folgendermaßen:
Herr Minister! In Beantwortung der Mittheilung, die Sie mir am Donneréêtag, den 20. d. M., 6§ Uhr Abends, überreicht haben, beauftragt mi Seine Majestät der König, mein erhabener Souverän, Fhnen folgende Erklärungen abzugeben: : : :
1) Seine Majestät bedauert, daß ihm niemals bestimmte Erklä- rungen darüber gemaht worden sind, was unter dem Ausdruck „die Nechte des Kaiserreichs Anam und des Königreichs Kambodscha_ auf das linke Ufer des Mekong und die Inseln“ zu verstehen ist. Seine Majestät war immer geneigt, jedes ‘Gebiet aufzugeben, für das man diese Nechte bewiesen hätte, und {lug bereits vor fünf Monaten vor, alle Streitpunkte einem internationalen Schiedsgericht zu unterbreiten. Heute fügt er sih jedoh sowobl dem Druk der Verhältnisse, als in der Absicht, den Frieden für sein Volk und die Sicherheit der zahl- reichen in diesem Lande bestehenden Handelsinteressen wiederherzu- stellen. Er stimmt zu, daß bei der Berichtigung der Grenzen zwischen Siam und Kambodscha das ganze Gebiet auf dem linken Mekongufer, das südli einer vom nördlichsten siamesischen, kürzlih von den fran- zösish-anamitishen Truppen beseßten Militärposten bis zu einem Punkte auf der nämlichen geogr ea Breite, nämlich dem 18. Grad nördlicher Breite, am linken Mekongufer gezogenen Linie gelegen ift, als Eigenthum Anams oder Kambodschas betrachtet wird, daß unter- halb dieses Punktes der Fluß die Grenzlinie für die benachbarten Staaten bis zu seinem Eintritt in Kambodscha bildet, und daß die Be- nußung der Inseln für die Bedürfnisse der Schiffahrt den drei Grenz- staaten atmen en j :
9) Die siamesishen Militärposten dieser oben erwähnten Gebiete werden binnen einem Monat geräumts : .
3) Seine De beklagt aufrichtig die infolge der Zwischenfälle von Theng-Xieng-Kham und Kham-Mon (Keng-Chak) auf beiden Seiten geschädigten Personen sowie den bedauernöwerthen Zusammen- stoß, der bei der Einfahrt in den Menam stattgefunden hat. Der Bang-Bien wird in Freiheit geseßt werden und, wenn es nothwendig ist, werden andere Genugthuungen gegeben werden, wenn ihre Ge- währung als berechtigt erwiesen und mit der Unabhängigkeit der fiamesishen Regierung, die ahten zu wollen die französische Regierung, erklärt hat, vereinbar ist. i / i
4) Die der persönlichen, den nationalen oder internationalen Gesetzen zuwiderlaufenden Angriffe auf ae Unterthanen schuldig erkannten Personen werden darnach bestraft werdey, und wenn tine S! ädigung thunlich ist, so sollen die Familien der
olche erhalten. i pee Tie Ae tänfige Correspondenz ist zwischen uns ausgetauscht worden in Bezug auf gewisse Rückforderungen französischer Unter- thanen für Unbill, welche ihnen angen burg die As E Beamten zugefügt wurde. Ich habe im Namen der iamesishen Regierung die Schuld der siamesishen Beamten bereits bestritten. Der König aber, geleitet durh die {hon erwähnten Rücksichten, geruhte, von der Principienfrage abzustehen und die Summe von zwei Millionen U für die auszuzahlen, welhe in den oben er-
das Verhältniß à la suite des Ingen. Corps, unter Commandirung zur Fortification Ulm, — verseßt.
Am 6. August gedenkt Jhre O Hoheit die Gr oß- herzogin sih nah Helgoland zu begeben.
wähnten Fällen Schaden erlitten haben, Die siamesische Regierung
bringt, ohne daraus eine Bedingung machen zu wollen, die Ernennung einer gemischten Commission in Vorschlag, welhe fowohl die Höhe L OMIOaNans ne auch p Ene iffer der Beg Fediauas in estimmen haben wird, von der i 0 Ultimatums) die Rede ift. A E
6) Die sofortige Hinterlegung einer Summe von drei Millionen Francs in Piastern, um die oben erwähnte Genugthuung in Geld und die Entschädigungen sficherzustellen, wird zu gleicher Zeit mit dem Aus- tausch der Noten zwischen unseren Regierungen vor \ih gehen. Da aber Seine Majestät-Grund hat, anzunehmen, daß die drei Millionen eiti die als Genugthuung und Entschädigungen zu bezahlende
umme überschreiten, die man nah einer ernsthaften Prüfung als Schuld anerkennen wird, so rechnet er auf den Rechtlichkeitssinn der französischen Regierung, daß sie das, was nah der Regelung aller Fâlle von der P Summe übrig bleibt, zurückerstatte. Die 1amesische Regierung hat die Zuversicht, daß sie, indem sie den Forde- rungen der französischen Regierung, wie aus den vorstehenden Er- kÉlärungen hervorgeht, nachgiebt, einen Beweis ihres aufrichtigen Wunsches gegeben hat, mit der französishen Republik auf gutem Fuß zu leben und in vollständiger und endgültiger Weise alle zwischen den beiden Regierungen {chwebenden Fragen zu ordnen.
Nach einer Meldung des „Temps“ ist Admiral Humann gestern Morgen mit den Kriegsschiffen „Triomphante“, „Vipère“ und „Alouette“ sowie einigen Torpedobooten von Saigon nah Siam in See gegangen. Die Notificirung der Blockade wird wahrscheinlich heute erfolgen. Wie andere Blätter des weiteren melden, wird Admiral Humann, der heute Abend in den siamesishen Gewässern eintrifft, wahr- scheinlich die Jnsel Kohsitshang beseßen. Nach einem Telegramm des „Reuter’shen Bureaus“ von gestern Abend haben der französische Gesandte Pavie und die drei französischen Kanonenboote den Hafen von Bangkok verlassen. Bei dem Passiren der Forts wurden zwischen diesen und den Schiffen Salutschüsse gewechselt.
Der „Matin“ erklärt es für wahrscheinlih, daß die Blockade von Siam durch eine militärishe Action ver- vollständigt werden würde, die bestimmt sei, die Besetzung der in dem Ultimatum geforderten Territorien qu vewnlen ___ Der siamesishe Gesandte in Paris Prinz Vadhana soll sih, wie „W. T. B.“ meldet, zur Abreise rüsten und dürfte sih voraussihtlich nah London begeben.
Velgien.
Jn der gestrigen Sißung der Kammer brachte der „Magd. Ztg.“ zufolge die Regierung eine Vorlage über die Reform des Senats ein, wonahch 57 Senatoren aus den Höchstbesteuerten, 19 aus der Mitte der Provinzial-Landtage gewählt werden sollen. : __ Von unterrihteter Seite wird dem „W. T. B.“ zufolge die Meldung französischer Blätter, daß Belgien seine Theil- nahme an der lateinishen Münzconvention zu kündigen beabsichtige, für unbegründet erklärt. :
Dänemark. _ Das Heereserforderniß für das Finanzjahr 1893/94 ist durch ein provisorishes Geseß vom 1. April d. J. wie folgt festgeseßt: Es wurden bewilligt für das ordinäre Budget des Kriegs-Ministeriums 10 583 995 Kronen 56 Oere, dazu extra- ordinär 992 100 Kronen. Leßtere Summe seßt sich aus nach- stehenden Beträgen zusammen : 1) für die Vervollständigung des Kriegsmaterials 76 800 Kronen, darunter 10 000 Kronen für Sanitätsmaterial, 2) für Militärbauten 50 000 Kronen, 3) für elektrishes Beleuhtungsmaterial 50 000 Kronen, 4) für An- schaffung rauchs{chwachen Pulvers für leichtere Geschüße 100 000 Kronen, 5) für die Umänderung elfzölliger Vorder- ladekanonen in Küstenhaubizgen 50000 Kronen, 6) für Beschaffung tragbarer Panzerschilde für Schüßen der Gußtruppen 25000 Kronen, 7) für Kochgeschirre 2c. zweite Nate 62000 Kronen, 8) für verschiedenes Jnventar 12300 Kronen, 9) für Positionsgeshüß nebst Munition 300000 Kronen, 10) für die Errichtung einer Batterie leichter Wurfgeshüße 150000 Kronen und 11) für Beschaffung von Schnellfeuergeshüßen für die Kopenhagener Seebefestigung 116000 Kronen. E
Asien.
__Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Tientsin von gestern, die chinesische Negierung erhebe keinen Ein- spruch gegen die Forderung Frankreihs bezüglih des Gebietes am linken Ufer des Mekong bis zum 23. Grade nördlicher Breite; sie halte jedoch aufrecht, daß die beiden Ufer des Flusses bis zu dem Punkte, der unter- halb dieses Parallelkreises liegt, China gehörten und daher von den Siamesen nicht abgetreten werden könnten. Die den Franzosen feindlichen Mandarinen suchten die Negierung zu bewegen, in den Conflict einzugreifen. Ï
Parlamentarische Nachrichten.
_Jm 83. hessishen Wahlkreise (Alsfeld - Lauterbach) erhielten der „Darmst. Ztg.“ zufolge bei der am 22. d. M. vorgenommenen Reichstags-Nachwahl Backhaus (nl.) 3221, Bindewald (Antisem.) 3256 und Wilbrandt (freis. Vereinig.) 1415 Stimmen. Es findet somit Stichwahl zwischen Backhaus und Bindewald statt.
Entscheidungen des Neichsgerichts.
__ Das Zurückbehaltungsrecht des Vermiethers an den eingebrachten Sachen des Miethers erstr eckt \sih nah einem Urtheil des Neichsgerichts, 1. Strafsenats, vom 1. Mai 1893, in Baden nicht auf diejenigen Sachen, welhe nah § 715 der Civilprozeßord- nung der Zwangsvollstreckung niht unterworfen sind. Der Miether, welcher in Baden vor Erfüllung seiner Miethsverpflichtungen seine der Zwangsvollstrekung niht unterworfenen Sachen aus der Woh- nung gegen den Willen des Vermiethers entfernt, maht sich demna dabirG niht strafbar.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Arbeiterbewegung. Aus dem Saarrevier wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: Wie l erwarten war, ist der bergmännishe Nechtsschuyverein n Liquidation genöthigt, zur Deckung der Schulden das Saal- gebäude in Bildstock zu verkaufen.
; Ueber seine künftige Bestimmung verlautet nihts Zuverlässiges.
In Dortmund sollte, wie die „Rhein.-Westf. Ztg.“ berichtet, am Sonntag eine von den „Vertrauensmännern“ einberufene öffent- lde Bergarbeiter-Versammlung stattfinden, zu der sämmt- [li e Knappschafts-Aeltesten eingeladen waren. Zu dieser Versammlung waren nicht nur nicht die Knappschafts-Aeltesten erschienen, sondern auch die Bergarbeiter hatten es nit für nöthig erachtet, die Ver- sammlung zu besuchen, weshalb sie aus Mangel an Theilnehmern ausfallen mußte.
Wie der „Mgdb. Ztg.“ mitgetheilt wird, ist das Suden- dure Brauhaus von Dummer u. Döring nicht aus dem pn de der Magdeburger Brauereien ausgetreten. (Vgl. Nr. 174
In München fand am Sonnabend eine öffentlihe Holz- arbeiterversammlung statt mit der Tagesordnung: „Stellung- nahme der Münchener Holzarbeiter zu dem neu gegründeten deutschen Holzarbeiterverband“. Ss wurde, wie die „Münch. N. N.“ mit- theilen, beschlossen, eine B München des Verbandes zu gründen. — Eine gut besuchte öffentlihe Bauhandwerker- versammlung fand am Sonntag in München statt, in der über die Antwort der Bau- und Zimmermeister auf die Forderungen der Zimmerleute berihtet wurde. Hiernah sind die Meister gegen den geforderten Minimallohn von 43 4 per Stunde, wollen aber einen Durchschnittslohn. von 45 4 zahlen. Mit der gänzlichen Be- feitigung der Sonn- (Feiertags-) und Ueberstundenarb-it sind die Meister einverstanden, in wirklich nothwendigen Fällen wollen sie aber nicht die geforderten 100 %/%, sondern nur 50 % Zuschlag zahlen. Wegen der geforderten änzlihen Beseitigung der Accord- arbeit sprachen \ih die Meister dahin aus, daß bier die Arbeiter felbst Abhilfe zu schaffen hätten; den verlangten Arbeits\{luß Sonn- abend Abends 5 Uhr bewilligten die Meister. Nach langen Reden kam fodann eine Entschließung zur Annahme, nach welcher eine stieben- liedrige Commission die im Laufe der Debatte zum Ausdruck ge- ommenen Wünsche redactionell zu regeln hat. Außerdem hat diese Commission die einleitenden Schritte zur Bildung eines Münchener Gewerkschaftécartells zu thun.
Kunst und Wissenschaft.
In dem Wettbewerb um eine Kirche für die evan- gelise Gemeinde in Prüm, Regierungsbezirk Trier, der unter den Mitgliedern des Berliner Architektenvereins ausgeschrieben und zu welhem s\ec{chs Entwürfe eingegangen waren, sind, wie wir dem „Centr.-Bl. d. Bauv.“ entnehmen, von dem Beurtheilungs-Aués{huß des Vereins dem Entwurf des Königlichen Negierungs-Baumecisters K. Wilde in Berlin der I. Preis, der Arbeit des Königlichen Re- gierungs-Baumeisters Mößiabrodt in Berlin der ll. Preis, und dem Entwurf des Architekten O. Hoffmann in Friedenau ein Vereins- andenken zuerkannt worden.
r DE „Ron, Zl0/° Wird aus Bairut vom 19 d M, ge: schrieben : Der preußishe NRegierungs-Assessor Dr. Freiherr Marx von Oppenheim, der einen größeren Urlaub zu Forschungen in arabischen Ländern erhalten und sih bereits seit längerer Zeit zu diesem Zweck in Nord-Afrika aufgehalten hat, ist Ende Juni allein mit einer fleinen Karawane, geführt von einem zum Beduinenstamme der Anesie gehörenden Scheich, nah dem Hauran aufgebrochen, um von dort durch die Wüste über Es-Safa auf noch unbekannten Wegen nah Tadmor (Palmyra), fodann nordwärts nah Meskene am Euphrat und weiter durch Mesopotanien über Urfa nah ODiarbekir zu gelangen. Bon dort ist die Weiterreise über Mardin, das Gebiet der Géiden (Teufelsanbeter) und Mosul nah Bagdad geplant.
— Auf dem im Kreise Pr. Stargard gelegenen Gut Suzemin wurden, wie die „Danziger Allg. Ztg.“ meldet, in ‘voriger Woche neun Steinkistengräber e welche einen Feb reichen Inhalt an verschiedenen Urnen nebst Beigaben an Bronze-, Glas- und Bernsteingegenständen aufwiesen. Die Gräber waren meist aus großen rothen Ouarzitplatten fest zusammengefügt und von außen noch durch eine aus Kopfsteinen hergestellte Packung verstärkt. Eins derselben war ganz leer, abgesehen von dem nachträglich eingedrungenen Sand, und ein anderes, besonders geräumiges enthielt nur eine einzige, allerdings in hervorragender Weise verzierte Urne nebst einem kleinen Henkeltöpfchen ; die übrigen Gräber hingegen umschlossen je drei bis sieben Urnen. Bemerkenswerth ist, daß an einer Steinkiste sich außen noch eine mit Knochenasche gefüllte Urne befand, was auf nachträgliche Beisezung schließen läßt. Sämmtliche Funde wurden von dem Besitzer, Herrn Landschafts-Director Albreht in Suzemin, dem Provinzial-Museum in e Mad __— Die Münchener Jahresausstellung 1893 im König- lihen Glaspalast daselbst wird in den nächsten Tätei eine intérefaute und werthvolle Bereicherung erfahren: etwa se{chzehn Bilder von Meissonnier werden „demnächst in München eintreffen und dem Publikum sofort zugänglih gemacht werden. Die vor kurzem ein- getroffenen Werke von Arnold Boeklin sind jeßt aufgestellt, und die Collectivausstellung Boeklin’'s hat damit eine außerordentlihe Neich- haltigkeit erlangt.
G esundheitêäwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Türke i. _ Hufolge Veschlusses des Internationalen Gesundheitsrathes in Konstantinopel unterliegen die aus Europa mittels der Eisenbahn ankommenden Meisenden in Mustapha Pascha, Herkünfte aus Odessa in Kavak einer ärztlichen Untersuhung.
Der Gesundheitsstand in Berlin war auch in der Woche vom 9. bis 15. Juli kein günstiger und die Sterblichkeit eine erheblich gesteigerte (von je 1000 Einwohnern starben 27,0 pro Mille gegen 24,1 der Vorwoche). Insbesondere kamen infolge der anhaltend heißen Temperatur der Luft acute Darmkrankheiten in überaus großer Zahl zum Vorschein und endeten in 245 Fällen (gegen 142 der Vor- woche) mit dem Tode. Besonders war im Stralauer Viertel, in der Rosenthaler Vorstadt und auf dem Wedding die Zahl der Todes- fälle an diesen Krankheitsformen (meist kleine Kinder im Alter unter zwei Jahren) eine grefe, während sie in der Dorotheenstadt, Fried- rihstadt und Tempelhofer Vorstadt nur wenige Opfer forderten. Die Betheiligung des Säuglingsalters an der Sterblich- keit war eine bedeutend größere als in der Vorwoche. Von je 10 000 Lebenden starben, aufs Jahr berehnet, 132 Säuglinge. Acute Ent- zündungen der Athmungs8organe haben etwas abgenommen, obwohl die Zahl der dur sie hervorgerufenen Sterbefälle noch immer eine größere blieb, Erkrankungen an Grippe kamen wenig zur Beobachtung; aus der der Berichtswohe vorhergegangenen Woche wurden jedoh noh 4 Todesfälle gemeldet. — Das Vorkommen der Infectionskrankheiten blieb meist ein ähnlihes wie in der Vorwoche. Grkrankungen an Mafern wurden aus der Friedrichstadt, der Schöneberger, Oranienburger und Rosenthaler Vorstadt, sowie aus dem Stralauer Viertel und aus dem Wedding am zahlreichen gemeldet, während Erkrankungen an Scharlach in der Oranienburger Vor- stadt, an Diphtherie aus dem Stralauer Viertel und aus Moabit am häufigsten zur Anzeige kamen. Erkrankungen an Unterleibstyphus blieben - selten; 1 Erkrankung an Flecktyphus gelangte zur Meldung. An Kindbettfieber wurden 4 Erkrankungen bekannt. Rofsenartige Ent- zündungen des Zellgewebes der Haut waren nicht selten. Auch Er- krankungen an Keuchhusten, die in 11 Fällen tödtlich endeten, waren häufig. Erheblich seltener als in den Vorwochen kamen da egen rheumatifche Beschwerden der Muskeln zum Vorschein ; während acute Gelenkrheumatismen keine wesentlihe Veränderung aufweisen.
Handel und Gewerbe.
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und tin Oberschlesien, An der Ruhr sind am 25. d. M. geft:llt 10 494, niht rechtzeitig
geftellt keine Wagen.
In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 4000, ni zeitig gestellt keine Ee gefte niht redjt-
Zwangs-Versteigerungen.
Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin standen am 29. Juli die nachbezeichneten Grundstüe zur Verstei N Anton- straße 17, dem Kaufmann Ernst von Kracht ge örig; Nußungs- werth 6800 4, Mindestgebot 1000 4; für das Meistgebot von 92 000 6 wurde der Kaufmann Jacob Eisner, Alexanderstr. 14, Ersteher. Schulstr. 64, dem Kaufmann de le R oi gehörig ; Fläche 9,44 a, Mindestgebot 8227550 4; für das Meistgebot von 82 276,90 Æ wurde der Kaufmann Gustav Voigt und die Kraemer’\chen Erben Ersteher.
Beim Königlichen Amtsgericht Il Berlin standen die nachbenannten Grundftüe zur Versteigerung: Grundbu von Schön e- berg Band 29 Bl. Nr. 1156, dem Malermeister Franz Augustin zu Berlin gehörig, zu Schöneberg, Golzstr. 35, belegen, Fläche 11,04 a ; Nußungswerth 10 800 (4; Mindestgebot 2823 4; für das Meist- gebot von 270000 Æ wurde der «Kaufmann Paul Lindenau zu Berlin, Potsdamerstr. 119, Ersteher. — Grundbuch von Schöne- berg Band 34 Bl. Nr. 1300, auf den Namen des S{hlossermeisters- Aug. Pröschel eingetragen, zu Schöneberg, Stubenrauchstraße, be- legen; Fläche 6,61 a; Mindestgebot 223 886 4; wegen zu hohen Mindestgebots wurden Gebote nit abgegeben.
— Der Minister für Handel und Gewerbe hat dem Aeltesten-Collegium der Kaufmannschaft von Berlin eine vom 24. d. M. datirte Benachrichtigung zugehen lassen, daß nah einer Mittheilung der russishen Regierung der russische Marimal- tarif am 1. August Deutschland gegenüber in Kraft treten wird. -
—- Der Aufsichtsrath der Berliner Viehcommissions- und Wechsel-Bank, die von den Schlähtermeistern Berlins als Actiengesellschaft ins Leben gerufen wurde, theilt durch Rundschreiben mit, daß das Institut nah handelsgerihtliher Eintragung nunmehr seine Thätigkeit beginne. Der Zweck des Unternehmens besteht darin, den commissionsweisen Verkauf von Vieh auf dem Berliner Viehhofe (1 nen, fowie au alle bankgeshäftlihen Transactionen zu
eforgen.
…__— Die „Rhein.-Westf. Ztg." berihtet vom rheinisch-wefst- fälishen Cisfen- und Stahlmarkt: Die Befund deé Conjunctur des rheinisch-westfälishen Eisenmarktes läßt noch immer auf fih warten; mit Ausnabme sehr weniger Artikel ist die Tendenz weichend geblieben. Für Eisenerze blieb die Stimmung un- verändert. Siegerländer Spathe sind im preise gedrückt, doch dürften die Gruben wohl an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, was die Be anbelangt, angekommen sein. Luxemburg - Lothringer
rze finden gleihfals noch beschränkten Absay. Die Nach- rage in spanischen Erzen is nicht so lebhaft, wie in der Borwodhe, do haben sih die Preise behauptet und vertheuern sih noh durch die gestiegenen Wasserfrachten. Auf dem Roheisen - markt ist noch die frühere Stille vorherrshend. Die Abschlüsse für das laufende Quartal sind meist {hon erledigt und die für das vierte noch nicht am Markte. Da die Erzeugung auf ein Minimum be- {ränkt ist, so ist die Zunahme der Vorräthe noch nicht bedenklich. Verhältnißmäßig am besten ist noch der Absaß von Thomaseisen. — Für Walzeisen ist die Lage fast unverändert; da eine Besserung der Preise in nächster Zeit faum zu erwarten ist, so decken die Stabeisen- walzwerke nur den allernöthigsten Bedarf und die Werke halten nur durch frühere Aufträge ihren Betrieb noch einigermaßen aufrecht. An den Preisen wird jetzt energischer als früher festgehalten. Vereinzelt ist das Ausland etwas mehr auf dem deutshen Markte erschienen. Träger sind un- verändert bei gedrückten Preisen. Auch im Bandeisengewerbe haben die Preise, dem allgemeinen Druck folgend, weiter nachgeben müssen, doch sind zu den ermäßigten Preisen zahlreiche Abschlüfe ge- bucht worden. Die Grobblechwalzwerke sind zum theil in recht erfreuliher Weise beschäftigt, doch sind die an fi {on niedriaen Preise dem Dru der Abnehmer gegenüber kaum dur{zuseßen. Besser it dies für Feinbleche gelungen. In den Rheinlanden iît die Nac- frage für diesen Artikel gut und die Bestellungen laufen so zabl- reih ein, daß die Preise, wenn aud nur um ein Gerinaes, auf- E werden konnten; lohnend sind sie noch immer nit. In
alzdraht, gezogenen Drähten und Drabtstiften bat fich kaum etwas geändert; die Nachfrage für die Ausfuhr bat i ftellen- weise gehoben, doch sind die Preise noh ungemein gedrückt. Die Maschinenfabriken und Eisengießeretien sind ungleich be- schäftigt; nur für einige Specialitäten ist noch ein annähernd befriedi- gendes Arbeitsfeld ofen, doch sind die Preise allgemein stark gedrüdt. Die Auësichten für die Röhrengießereien sind im ganzen besser geworden. Cine Aenderung in der Lage der Ba hnwagenanstalten ist nicht eingetreten; einige neue Aufträge stehen indessen bevor.
A ITE Aus dem Geschäftsbericht der Eisenwerk-Gesellschaft Marximilians-Hütte, München für 1892/93 wird der „Frkf. Z.* mitgetheilt, daß die Bergwerke 837 822 h1 (1891/92 816 829 U1) Spat- und Brauneifenstein förderten. In den Hochöfen. wurden 74532 t (1891/92 78175 t) Roheisen erblasen, an Walzwerk- fabrikaten wurdên 54257 t (1891/99 51443 b) Pproducirt und die Gießerei lieferte 1802 t (1891/92 1066 t) Guß- waaren. Für Eisenbahnfrahten wurden 2,16 Mill. Mark (1891/92 2,05 Mill. Mark) und für Arbeitslöhne 1,83 Mill. Mark (1891/92 1,82 Mill. Mark) verausgabt. Für Neubauten wurden 637 129 M (1891/92 1 433 004 6) aufgewandt, welche direct aus dem Gewinn gedeckt werden. Nach Abzug der Generalkosten u. f. w. ergiebt sih ein Reingewinn von 1 569 832 4 gegen 1 603 827 6 im Vorjahre. Nah Ergänzung des Unfall-Contos und des Dispositions- fonds, sowie nach Erhöhung des Neservefonds für Erneuerungen jollen die Actionäre cine Dividende von 380 gleich 22,16 9% E /92 22,33 9%) erhalten, wona 38 131 A für neue Rechnung
eiben.
_— Die Zucker fabrik Döbeln hat in der leßten Betriebs- periode 620 420 Ctr. Rüben mit einer Durchschnittspölarisation a 13,60 9/9 verarbeitet. Für die daraus erzeugten Zucker 2. wurden 1 119 504 Æ erlöft. Diesen Einnahmen stehen folgende Ausgaben n dv e 7 F E R (= 1,20,26 Æ für den Centner) und 243 929 Æ für Betricbsunkosten, zusammen 990 s ; ein Gewinn A hie chd i. verbleibt. ¿ul E
24 A üd-Afrika erregen, wie wir einem Bericht im „Glückauf“ entnehmen, die dortigen Kohlengruben in Tor Maße die Aufmerksamkeit. Die Förderung in Transvaal ist sowohl in. dn Bocksburg- als auch den Vereeniging - Feldern im Zunehmen begriffen, und neue Ablagerungen sollen westlich von Johannesburg und auch in der Näbe von Ee entdeckt sein. Die Nachfrage nach Koble für Schiffs- eizung ist so stark, daß die Anzahl der Eisenbahnwagen für den Ver- sand nicht genügt und Hunderte von Tonnen auf den Lagerpläzen gestürzt werden müssen. Die Transvaalkohle wird jeßt vielfah auf den Kapcolonie-Cifenbahnen gebrauht. Die Koble des Cyphergat- Kohlengebiets is von ausgezeihneter Beschaffenheit und die Debeers-Company bezieht monatlich 2000 t dieser Kohle. Zur Erschließung des Sterkstrom - Kohlenbezirks, der nahe der Grenze von Natal gelegen is, wird jeyt eine Eisen- bahn gebaut. Auch im Oranje-Freistaat, und in geringerem Mafße in Zululand, sind kfürzlih Kohlenflöze erschürft worden. Der Preis der Natalkohle beträgt in Durban gegenwärtig 19 h. die Tonne. Der A die Schiffskohle im Transvaal zu vercoken, bat bis jetzt nur zu \{lechten e e geführt, jedoch wird wahrscheinli der hohe Schußzoll auf eingeführten Cokes noch vor Ablauf des Jahres aufgehoben werden. Bremen, 2%. Juli. (W. T. B.) (Börsen-S(lußb Raffinirtes Petroleum. Gasetelle tis a N Petroleum-Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,70 Br. — Baum- wolle. Stetig. Upland middling, loco 424 4. Upland, Basis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Iuli 42 s, pr. August 42 4, pr. September 424 F, pr. ober 423 d, pr. November 42} K, pr. Dezember 43 „4. — Schmalz.
Sehr fest. Shafer 54 „z, Wilcox 504 „, Choice Grocery — „d,