1893 / 177 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Jul 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Beim Verlust ter Anweisung erfolgt die Aushändigung der neuen Zinsfcheinrethe an den Inhaber des Anleihescheins, sofern dessen Vorzeigung Get geschehen ist.

ur Sicherheit der hierdurch eingegangenen er eeunpen haftet die Stadt mit ihrem Vermögen, ihren sämmtlichen Einnahmen und mit ihrer Steuerkraft. :

Dessen zur Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

Altona, den . . ten

A Magistrat.

Ober-Bürgermeister. o aller. Senator. Stellv. Bürgerworthalter.

Das Stadtverordneten-Collegium.

Negierungsbezirk

Provinz l chleswig.

Schleswig-Holstein. 8-D ZIno9\Meti «e VLCHDC Det. O. D _zu dem Anleihescheine der Stadt Altona Buchstabe . . . Nr. . Uber. Mart zu... Procent Zinsen. L

Der Inhaber dieses Zins\cheins empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom . . ten . . . ab die Zinsen des vorbenannten Anleihe- scheins für das Halbjahr vom . . ten Ms en. a... , Mart * .. P}, det der Sladtlasse zu Altona oder der bekannt zu machenden Zahlstelle in Berlin.

Altona, den . . . ten : Der Magistrat. Das Stadtverordneten-Collegium. Bürgerworthalter.

Ober-Bürgermeister. 1 Senator. Stellv. Bürgerworthalter. Der Controlbeamte.

Dieser Zinsschein is ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht innerhalb E Jahren nach Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit erhoben wird. : A

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder der Stadtvertretung können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jeder Zinsschein mit der eigenhändigen Namens- unterschrift des Controlbeamten versehen werden.

Provinz Regierungsbezirk Schleswig-Holstein. : Schleswig. Anwetsung

zu dem Anleihescheine der Stadt Altona Bucitabe M Uber Mark. Der Inhaber diefer Anweisung empfängt gegen deren Rückgabe zu dem obigen Anleihescheine die . . . te Reihe von Zinsscheinen für die zehn Jahre bis bei der Stadtkasse zu Altona, sofern nicht rechtzeitig von dem als solchen sich ausweisenden Inhaber des Anleihesheins dagegen Widerspruch erhoben wird.

Altona, dent. ten : Der Magistrat. Das Stadtverordneten-Collegium. Ober-Bürgermeister. Bürgerworthalter. Senator. Stellvertretender Bürgerworthalter. Der Controlbeamte. e

Anmerkung. Die Namensunterschriften der Mitglieder der Stadtvertretung können mit Lettern oder Facsimilestempeln gedruckt werden, doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namens- unterschrift. eines Controlbeamten versehen werden: :

Die Anweisung is zum Unterschied auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

._. ter Zinsschein. . ter Zinsf\chein.

Anweisung.

BetanntmaMmUunag.

Die Bibliothek und das Lesezimmer des König- lihen Statistishen Bureaus (Lindenstraße Nr. 28) bleiben während des Monats August des laufenden Jahres geschlossen. ,

: Berlin, den 25. Juli 1893. Der Director des E Statistishen Bureaus. Dien d.

Abgereist:

Seine Excellenz der Staats- und Justiz-Minister Dr. von Schelling, mit mehrwöchigem Urlaub nah der Schweiz.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. Juli.

Seine Majestät der Kaiser und König begaben Sich, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Kiel, heute Vor- mittag 9 Uhr an Bord der Yacht C AE T p Um 101/, Uhr ging die Yacht unter den Salutschüssen von S. M. Transportdampfer „Pelikan“ und S. M. S. „Blücher“ nach der Nordsee ab.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin em- pfingen, wie „W. T. B.“ meldet, in Kiel gestern Nachmittag 1 Uhr den Besuh Jhrer Hoheit der Herzogin Adelheid zu Schleswig-Holstein, Höchstwelhe sodann um 61/4 Uhr nach Gravenstein zurücfehrte. j O

Gestern Abend 101/54 Uhr verließen Jhre Majestät Kiel und reisten nah Wilhelmshöhe bei Cassel. Rach der An- Tunft auf der Station Wilhelmshöhe, welche heute Morgen um 71/4 Uhr erfolgte, begaben Sih Jhre Majestät zu Wagen nah dem Schlosse.

Baden.

Ueber die Herbstübungen des XIV. Armee-Corps macht die „Bad. Corresp.“ folgende Mittheilungen : Bei Eppingen und Bretten findet vom 5. bis 8. September Divisions-Manöver der 28. Division mit 1 Artillerie-Regiment, 2 Jäger-Bataillonen, Train- und Pionier-Abtheilungen , bei Mor eim, Ettlingen, Durlah vom 5. bis 9. September

Laians - Mansver der 29. Division mit 1 Artillerie- Regiment, 2 Jäger - Bataillonen, Train- und Pionier- deo statt. Am 11. September wird bei Karlsruhe die Parade über das XI1V. Armee-Corps abge- halten. Am 12. und 13. September marschiren die Truppen nach dem südöstlih von Karlsruhe belegenen Uebungsgebiet,

auf dem am 14., 15. und 16. September die Uebungen. des Sie: gegen das XITI1. Württembergishe Armee-Corps statt- inden. :

Oesterreich-Ungarn.

Der „Politischen Correspondenz“ zufolge hat der Kaiser dem von Wien abberufenen französischen Botschafter Decrais den St. Stefans-Orden verliehen. i i :

Die heutige „Wiener Zeitung“ veröffentlicht eine Bekannt- machung über die Markenshußconvention zwischen Oesterreih-Ungarn und Rumänien.

Großbritannien und Frland.

Jm Unterhause beantragte Redmond vorgestern bei der weiteren Berathung der Homerule-Bill die Weglassung der ersten Unterabtheilung der neuen Finanzclausel, um die Frage anzuregen, ob nicht die Auferlegung und Einziehung der Steuern zu dem Plane irisher Autonomie gehöre. Der Premier-Minister Gladstone bekämpfte den Antrag. Sexton, obwohl grundsäßlich derselben Meinung wie Redmond, nahm nur mit Rücksicht auf den Uebergangscharakter der Bill von der Unterstüßung des Antrages Abstand, der sodann mit 249 gegen 53 Stimmen abgelehnt wurde. Chamberlain stellte darauf den Antrag, in Bezug auf die Finanzclauseln die Uebergangs- zeit von sechs Jahren fallen zu lassen. Nach längerer Debatte vertagte sich das Haus, ohne daß eine Abstimmung vorge- nommen wurde.

Der „Daily News“ wird aus Bangkok gemeldet, der britishe Gesandte daselbst bewahre in Befolgung der ihm tele- graphish zugegangenen Anweisungen eine streng reservirte

altung. 9 Das englische Kanonenboot „Plover“, das zu dem englischen Geschwader in den cinesishen Gewässern gehört, hat Befehl erhalten, zur Verstärkung der englischen Seestreitkräfte nach den siamesishen Gewässern abzugehen. Frankreich.

Nach einer Meldung aus Saigon ist französischerseits die Beseßung der im Golf von Siam gelegenen Jnseln be- chlossen und auf den Jnseln Kong und Nongsanlem bei Cap Samit die französishe Flagge gehißt worden. Diese Jnjseln sollen den Stüßzpunkt für die weiteren Operationen bilden.

Dem „Gaulois“ wird aus Saigon gemeldet, daß von dort 500 Mann behufs Beseßung der Provinz Battam- bang abgegangen seien. Weitere Detachements sollten nach- olgen. e Wie das „NReuter’she Bureau“ wissen will, hätte vor- gestern der chinesische Geschäftsträger in Paris bei einer Unterredung mit dem Minister des Auswärtigen Develle diesen davon verständigt, daß Siam kein Gebiet besiße, das bis zum 23. Grade nördlicher Breite reiche.

Den heutigen Morgenblättern zufolge beorderte der Marine-Minister aus Brest und Toulon zwei Kreuzer zur Verstärkung der Division Humann nah Siam. :

Die Socialisten machen der „Fr. Corresp.“ zufolge für die bevorstehenden Neuwahlen die größten Anstrengungen, um über das ganze Land ein Neß auszuspannen, und die Radicalen der alleräußersten Linken reihen ihnen dabei die Hand. Jn Fourmies tritt der Agitator Nenard, der Nach- folger Culine's, als Candidat auf, unterstüßt von Lafargue, den die Socialisten des zweiten Wahlkreises von Lille wieder wählen wollen. Jn Havre haben sich Socialisten und Anarchisten zusammengethan, um womöglih die Wiederwahl der jeßigen Abgeordneten Siegfried und Fel aure zu verhindern. Jn Limoges machen die Socialisten Anstrengungen, um den verstorbenen Boulangisten Le Veillé durh einen der Jhrigen zu ersetzen. Jn Apt (Vaucluse) candidirt Lissagaray, welcher den bis- herigen Pariser Abgeordneten Camille Dreyfus zum Gegner hat. Dieser verzithtet auf die Wiederwahl im zwölften Pariser Arrondissement und . empfiehlt seinem Comité den früheren Minister der Commune Paschal Grousset, jeßt Chef-Redacteur des „Germinal“. Jn Tours tritt zum ersten Mal ein socialistischer Candidat auf, der Mechaniker Letertre, der einige Aussichten gegen den gemäßigt republikanischen Candidaten Drake del Castillo hat, dessen englisch-spanisher Name vielfah Mißfallen erregt, obwohl er schon längst naturalisirt und Großgrundbesiger ist. Jn der Umgebung von Paris bewerben sich fast nur Socia- lisien um die Abgeordnetensiße: der Maire von Saint-Denis, der Maire von Saint-ODuen, der Maire von Pantin, welcher den Boulangisten Goussot aus dem Felde shlagen möchte, und in Courbevoie-Asnières André Vervoors, Mitarbeiter des „Jntransigeant“.

Rußland.

Der armenisch-gregorianishe Bischof Mkirtitsh ist dem „W. T. B.“ zufolge zum Patriarhen von Etschmjadsin und zum Katholikos aller Armenier ernannt worden.

Spanien.

Die Kammer hat, wie „W. D, B.“ berichtet, mit 129 gegen 61 Stimmen den Geseßentwurf über die Wein steuer angenommen.

i Luxemburg.

Der Geburtstag des Großherzogs ist am 24. d. M. festlih begangen worden. Nach der „Köln. Ztg.“ fand schon am Vorabend in Luxemburg ein Fackelzug statt; am Geburts- tage selbst wurde in der Kathedrale ein feierlihes Tedeum abgehalten, dem das diplomatische Corps und die Staats- beamten beiwohnten. Hieran O) sih ein von dem Staats - Minister Eyschen gegebenes Festmahl, zu dem die Mitglieder des diplomatischen Corps sowie die obersten Gerichts- und Verwaltungsbeamten Einladungen erhalten hatten. Der niederländishe Gesandte Baron Gericke von Herwijnen brachte den Trinkspruch auf den Landesfürsten aus.

taats-Minister Eyschen trank dann auf das Wohl der aus- wärtigen Souveräne und wies darauf hin, daß die Ver- mählung des Erbgroßherzogs mit der Prinzessin Maria Anna von Braganza dem Lande cinen freudigen Ausblick auf die Zukunft êrbitna: l habe man nur noch zu Gott zu beten, daß Er die Wünsche des Herrscherhauses und des - Volks erfülle. Abends war die Stadt glänzend beleuchtet.

Belgien.

Die Kammer hat, wie die „Frankf. Ztg.“ erfährt, in ihrer vorgestrigen Sißung die gestern mitgetheilte Vorlage über die Senatswahlen angenommen.

Parlamentarische Nachrichten.

Amtliches Ergebniß der Reichstags-Nahwahl im 8. hessishen Wahlkreis (Alzey-Bingen): Gesammtzahl der abgegebenen gültigen Stimmen 7038; davon erhielten : Fabrikant Reinhart Schmidt (freis. Volksp.) 5440 Stimmen, Schrift- steller Welcker (Antis.) 1208 Stimmen, Weinhändler Graf C Reformpartei) 357 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Nr. 30 der „Versöffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts" vom 26. Juli hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand. Mittheilungen über Volkskrankheiten. Sterbe- fälle in deutschen Städten mit 40000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Geburten und Sterbefälle in Aachen, Frank- furt a. M., Köln 1892, Witterung. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. Desgl. gegen Pocken. Medizinalstatistishe Mittheilungen aus Shweden 1890. Geseßgebung u. st.w. (Preußen.) Venerische Krankheiten bei Mitgliedern von Kranken- und Dienstboten- len, Apothekerlehrlinge. Hilfeleistung dur Diakonissen bei Cholera. -—— Schlafstelen in Werkstätten. ODroguenhandlun- Er (Neg.-Bez. Wiesbaden). Geheimmittel. (Meklenburg-

chwerin). Heilanstalt Sachsenberg. Thierbeförderung. (Ham- burg). Instructionen für den Director des hygienishen Instituts. Desgl. für den Hafenarzt. (Schweiz.) Schweineseuhe. (Norwegen.) Cholera. (NRußland.) Rinderpest. Thierseuchen im. Deutschen Reich, Juni. Desgl. in Frankreich, 4. Vierteljahr. Veterinärpolizeilihe Maßregeln. (Deutsches Reich. Preußen, Re- terungsbezirk Dppeln, Merseburg, Schleswig, Stade, Baden, Mecklenburg-Schwerin, Lippe, Waldeck, Elsaß-Lothringen, Oesterreich, Norwegen, Neu-Südwales.) Rechtsprechung. (Kammergericht zu Berlin.) Verbreitung der Schrift „Safo cure“. Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften, Vereinen, Congressen u. st#. w. 65. Versammlung Deutscher Naturforscher und Aerzte. Vermischtes. (Deutsches Reich.) Aus den Jahresberihten der mit Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten, 1889/91. (Bayern.) Oeffentliche Untersuchungs8anstalten für Nahrungsmittel 2c. 1892.

Statistik und Volkswirthschaft.

Der auswärtige Handel des deutshen Zollgebiets im Monat Juni und im ersten Halbjahr 1893.

Das Juniheft der vom Kaiserlihen Statistishen Amt heraus- gegebenen „Monatlihen Nachweise über den auswärtigen Handel des deutschen Zollgebiets“ weist für das erste Halbjahr 1893 gegen den gleihen Zeitraum des Vorjahres, sowohl nah der Menge, als auch nach dem berechneten Werth eine Verminderung der Éinfuhr und cine Vermehrung der Ausfuhr nach. i:

Die Einfuhrmenge im Juni 1893 betrug 24 250 202 hkg, im Juni 1892 dagegen 25 354 321 hkg, fodaß in diesem Monat 1893 die Einfuhr um 1 104119 hkg oder um 4,4 9/6 gegen 1892 zurüfblieb.

Im ersten Halbjahr 1893 belief sih die Gesammt-Einfuhr- menge auf 133 673 800, in demselben Zeitraum des Vorjahres auf 137 024 192 hkg, sodaß die Mindereinfuhr im ersten Halbjahr 1893 gegen 1892 3 350 392 hkg (2,4 9/0) betrug.

Demgegenüber hat die Ausfuhr im Juni 1893 in der Menge von 17 126 785 hkg im Vergleich zu der für Juni 1892 ermittelten Menge von 15 910 478 hkg um 1 216 307 hkg oder um 7,6 0/9 zu- genommen; und die Ausfuhr im ersten Halbjahr 1893 (99 832 051 hkg) ist gegen 1892 (91 178 390 hkg) um 8 653 661 hkg, mithin um 9,5 9/9 gewachsen. :

Im einzelnen entfällt die Mindereinfuhr im ersten Halbjahr 1893 gegen den gleichen Zeitraum im Vorjahre in der Hauptsache auf Ge- treide und andere Erzeugnisse des Landbaues, die im ganzen ein Weniger von 9 381 197 hkg ergeben, und zwar beläuft sich die Mindereinfuhr bei Weizen auf 3 789 840, bei Roggen auf 3 217 337, bei Mais auf 2379150 hkg, während an Gerste 356 126 hkg mehr eingeführt wurden. Die übrigen Waaren dieser Position sind dagegen geringeren Schwankungen unterworfen gewesen. | ;

An Futtermitteln und Streu sind eingeführt worden im ersten

Halbjahr 1893 : i gegen 1892 +

Mais und Dari 2379 150 hkg Hafer é O00, 60 993 Futtergewächse, Futterkräuter, Heu 431487 , 205 299 Stroh, Häâksel 2c. 284 688 ,„ 78 095 Malzkeime, Kleie, Reisabfälle, i: Futtermehl 369 962 jy 474 800 Malztreber, Spreu, Shlempe . . 206429 , 11 366 Oelkuchen 1554840 , 29 322 Torfstreu 810.042. 178603

Es fommen ferner in Betracht: Holz und andere Schnißstoffe fowie Waaren daraus mit einer Mindereinfuhr von 1 934 597 hkg. Diese Differenz trifft fast ganz auf Bau- und Nutholz, und zwar auf rohes der Tarif-Nr. 13e 1 mit 1334808 hkg, auf beschlagenes der Tarif-Nr. 13c 2 mit 134343 hkg und auf gesägtes der Tarif- Nr. 13c 3 mit 436724 hkg. Mindereinfuhren zeigen ih noch bei Vieh in der Menge von 351714 hkg Lebendgewicht, bei Oelen und Fetten der Tarif-Nr. 26 von 213 446 hk&, Steinen und Steinwaaren von 199 369 hkg, endlich bei Droguerie-, Apotheker- und Farbewaaren von 104 540 hkg. Eine Mehreinfuhr fand dagegen im Verglei zum ersten Halbjahr 1892 bei der Position 34: Stein- fohlen, Braunkohlen, Koks, Torf, Torfkohlen statt, und zwar in der Menge von 6,568 653 bkg. In der Pauptsace kommt dieses Mehr auf Steinkohlen (5 951 510 hkg). Erden, Erze u. s. w. weisen ein Mehr von 406788 hkg (bei natürlihem vphosphorsauren Kalk 411422 hkg, Erzshladen 181329 hkg, Thomas- \chlacken 150 992 hkg), Petroleum ein Mehr von 208471 hkg auf. Bemerkenswerthe Mehreinfuhren haben außerdem noh ergeben : NRoh- eisen 245 401 hkg, rohe Schafwolle 147 945 hkg, gekämmte Wolle 11837 hkg, rohe Baumwolle 56550 hkg, Baumwosllabfälle 22217 hkg, Flahs 11303 bkg, Jute 194453 hkg, Asphalt 49 790 hkg, Pech 92891 hkg, gesh/[iffener Holzstoff 57 785 hkg, Cellulose, Strohstoff 15 824 kke. i :

Bei der Ausfuhr weist namentlih die Position 34: Steinkohlen, Braunkohlen, Koks, Torf und Torfkohlen ein Mehr von 4 468 234 hkg auf, wovon im einzelnen entfallen auf Braunkohlen 27 679 hkg, Kots 1261 670 hkg, Steinkohlen 2838 308 hkg, Preß- und Torfkohlen 344 467 hkg. Ferner sich zeigt eine Mehrausfuhr

bei den Material-, Spezerei-, Conditorwaaren 2c. (+4 1739 121 hkg),.

unter denen besonders zu nennen sind: E - Spiritus in Fässern (+ 14 045 hkg), Branntwein in Fässern (+4 6373 hkg), Wein in Fässern (+ 4386 bks), Butter (+11 058 hkg), Dextrin (+ 23 836 hkg), Kartoffelstärke (-+ 123 684 hkg), andere Stärke (+4 11 690 bhkg), geschrotenes Getreide (+ 26 211 hK 2), Mehl (+ 289 547 hkg), Melasse (+ 371 971 hkg), Rohzuder (+ 572 412 hkg), Brod- und Kandiszucker (+4 484 499 hkg). Für die Position 7: Erden, Erze2c. ergiebt si eine Mehrausfuhr von im ganzen 1428 124 hkg, wovon entfallen auf Staßfurter Salze 472 881 bkg, Noman- Cement 493 172 hkg, Eisenerze 375 209 E: Droguen-, Apotheker- und Farbewaaren weisen im ganzen eine Me rausfuhr von 377 948 hkg nah, worunter hervorragen Alaun mit einem Mehr von 11 112 bkg, foblenfaures Ammoniak 13 779 hkg, Anilin 2c. 6660 hESr Chlorcalium 116 550 hkg, Chlormagnesium 3% 871 bks, sweke - saures Kali 53 500 hkg, Karbolsäure 6739 hkg, Mineralwa le 39 959 hkg, schwefelsaures Natron 37 053 hkg. Ferner find no

nachstehende Mehrausfuhren erheblich:

*Eck- und Winkeleisen (164 327 hkg), Schmiedeeisen in Stäben (203 583 hkg), roher Eisendraht (25 860 bres Federn, Achsen 2c. zu Eisenbahnwagen (21 768 bkg), grobe Eisenwaaren (17 233 hkg), ab- gesliffene Drahtstifte (16 807 bks), feine Eisenwaaren (7006 hk ), rohes Zink (155 116 Ee gewalztes Zink (22 828 hkg), feuerte e Steine aus Thon (55 673 hkg) Falzdachziegel (33 160 hbkg), ein- farbige Fayence (4748 hkg), mehrfarbige Fayence (3143 hkg), ein- farbiges Porzellan (2520 hkg), mehrfarbiges Porzellan (4439 hkg), Sni N 8h Lai 817 BE I ellulose (46 543 hkg),

retb-, Vrud- 2c. Papier hkg), Erbsen (59 590 hkg), Klee- saat (30 578 hkg). E i S S

ie wesentlihste Minderausfuhr entfällt auf Steine und Stein- waaren (— 607 685 hkg).

__ Beim Vergleih der Waarenwerthe des ersten Halbjahres 1893 mit denen des ersten Halbjahres 1892 it zunächst zu beachten, daß hier die für das Jahr 1892 ermittelten Durchschnittswerthe au auf die Einfuhrmengen des Jahres 1893 in Anwendung gebracht sind.

Während ih der Werth der Waareneinfuhr im ersten Halbjahr 1892 auf 2115 575 000 M belaufen hatte, berehnet sich für das abgelaufene Halbjahr ein solcher von nur 2 042 669 000 M, alfo 72 906 000 A weniger. Dagezen is gegen den Werth der Waarenausfuhr „von 1 479289 000 6 im ersten Halbjahr 1892 der für den gleichen Zeitraum 1893 zu 1671 659 000 M berechnet. Für die Einfuhr berehnet ih im einzelnen in 1893 ein Minderwerth gegen 1892 bei Getreide und anderen Erzeugnissen des Landbaues von 135 313 000 #4, bei Vieh von 26 078 000 M, bei Oelen und Fetten der Tarifnummer 26 von 13 317 000 4, bei Holz und anderen Schnitzstoffen sowie Waaren daraus von 6 078 000 i, bei Erden, Erzen 2c. von 3 729 000 4, bei Droguerie-, Apotheker- und Farbe- waaren von 3 682000 ( Dagegen wurden für 40 891 000 M Wolle und Wollenwaaren, für 15 792 000 M Häute und Felle (der Menge nah —- 15295 hkg), für 9399 000 e Baumwolle und Baum- wollenwaaren, für 8 913 000 A Steinkohlen 2c., für 8 782 000 M Seide und Seidenwaaren mehr eingeführt als im ersten Halbjahr 1892. Diesen wichtigsten Posten reihen sih noch mit höheren Werthziffern an: Thiere (mit Ausnahme des Viehs) und thierishe Producte (Mehreinfuhr im Werthe von 5 721 000 46), Theer, Pech, Harze, Asphalt (+ 4 622 000 46).

Einen Werthüberschuß gegen das Jahr 1892 weisen in der Aus- fuhr die nahgenannten Waaren auf:

Material-, Spezerei-, Conditorwaaren 2. (+ 44662000 A6), Erden, _Erze 2c. (+ 36989000 4), Seide und Seidenwaaren (+ 19 700 000 A, der Menge nah —+ 6949 hkg), ODroguerie-, Apotheker- und Farbewaaren (4+ 13 485 000 4), Eifen- und Eisen- waaren (+ 19 092 000 4), Getreide und andere Erzeugnisse des Landbaues (+ 8183000 46), Zink und Zinkwaaren (+- 7952000 46), Steinkohlen (+ 5 83900046), Leder und Lederwaaren (+4 5 435 000 M), Glas- und Glaswaaren (+ 5171 000 46), Kupfer und Kupferwaaren (+ 5 143 000 ), Wolle und Wollenwaaren (4+ 808 000.46), litera- rische und Kunstgegenstände (4+ 4 604 000 4).

Statistik der Bevölkerung Württembergs.

- Der in den „Veröffentlihungen des Königlich württembergischen Statistishen Landesamts" mitgetheilten Uebersiht über die vor- läufigen Hauptergebnisse der Statistik dexr Be- völkerungsbewegung im Königreich Württemberg für das Jahr 1892 entnehmen wir die folgenden Zahlen: Die Zahl der Cheschließungen im ganzen Königreich betrug 14169, der Geborenen 71829, der Gestorbenen 54 377 (mit Ein- {luß der Todtgeborenen in beiden Fällen), des Ueber- schusses der Geborenen über die Gestorbenen 17 452. Davon entfielen an Cheschließungen auf den Donaukreis 3365, auf den Neckarkreis 4769, auf den Schwarzwaldkreis 3404, auf den Iagstkreis 2631; an Geborenen auf den Donaukreis 16 951, den Neckarkreis 23 020, den Schwarzwaldkreis 18 175, den Jagstkreis 13 693: an Gestorbenen auf den Donaukreis 14 063, den Neckarkreis 16 426, den Schwarzwaldkreis 12 930, den Jagstkreis 10958. Der Ueberschuß der Geborenen über die Gestorbenen betrug demnach im Donaukreis 2888, im Nearkreis 6594, im Schwarzwaldfreis 9245, im Jagst- freis 2725. j

__ Zum Vergleich mit dem Gesammtergebniß des Jahres 1892 sind die Crmittelungen der leßten zehn Jahre von 1882 bis 1891 an- gegeben. Danach betrug im Jahre 1882 die Zahl der Eheschließungen 12523, der Geborenen 78 427, der Gestorbenen 56 542, des Geburten- übershusses 21 885, im Jahre 1883: bezw. 12 208, 75 456, 53 597, 21899; 1884: 12429 76454, 56 124, 20330; 1885: 13 264, 74532, 955 798, 1878384; 1886: 13167, 74 264, 52 915, 21349: 1887 : 12190. (2028. 4838 24 440; 1888 : 13 169, (1 169, 19942: 1889: 13078, 70458: 54 402, 16 056; 1890: 13 747, 69 089, 51 571, 17 518: 1891: 14 274, 72 489, 52 368, 20 121. Das ergiebt einen zehnjährigen Durchschnitt von 13 115 Cheschließungen, 73 516 Geborenen, 53 403 Gestorbenen, also einen Geburtenübershuß von 20 113. Mithin betrug die Zahl der Ehe- \hließungen im Jahre 1892 1054, die der Gestorbenen 974 mehr, die Zahl der Geborenen 1687 und die des Geburtenüberschusses 2661 weniger als im zehnjährigen Durchschnitt.

L E Bur Arbeiterbewsaun a.

N Leipzig fand am Dienstag eine von 200 Personen besuchte Versammlung der Holzarbeiter statt, in der, wie aus dem Bericht der LP3. Ztg." hervorgeht, über die Organisationsfrage verhandelt wurde. Der Vortragende des Abends empfahl den Beitritt zum Verbande der deutschen Holzarbeiter, und die Vevsammlung verpflichtete sich in diesem Sinne, indem sofort ein Zweigverein des Verbandes gegründet und der Vorstand gewählt wurde.

__In der Glas schleiferei Marien u. Co. in Hamburg ift, wie dem „Vorwärts“ mitgetheilt wird, ein Ausstand ausgebrochen.

Hier in Berlin beabsichtigen, wie die Blätter melden, die Socialdemokraten.,, einen Boycott gegen alle Brauereien auszusprechen, die der Brauereivereinigung angehören. Eine Ver- fammlung der Kistenmacher Berlins erklärte ih, wie der „Vorwärts" berichtet, mit der Einführung der Brot-Controlmarke ein- verstanden. Eine Versammlung der Hilfsarbeiter der verschiedensten Industrie- und Gewerbszweige bes{chloß einer Mittheilung der Berliner Volksztg." zufolge den Zusammen schluß aller gewerblichen Hilfs- arbeiter und -Arbeiterinnen Berlins und der Umgegend. Eine Com- mission von 4 Arbeitern und 3 Arbeiterinnen soll mit den kleineren Organisationen in Unterhandlung treten.

Ueber den drohenden Ausstand der englischen Berg- arbeiter liegen folgende Meldungen vor:

Mehrere hervorragende politische Persönlichkeiten seßten, wie man der „Rhein.-Westf. Ztg." aus London schreibt, ihren ganzen Einfluß daran, einen Ausgleihch zwishen den Grubenbesißern und den Arbeitern zu értielór. Bisher sind alle Anstrengungen er- folglos geblieben. Wenn sich die Northumberländer und Durhamer Bergarbeiter der Bewegung anschließen, so würde die Zahl der Ausständigen 425 000 betragen. Wie die Londoner „Allg. Corr." meldet, haben die Bergleute in Durham vorgestern in einer Specialversammlung in Birmingham beschlossen, eine Lohnerhöhung von 15 % zu fordern, den Vorschlag jedo, sich einem allgemeinon Ausstand a Son abgelehnt. Jeßt bedürfte es einer An nd sämmtlicher Mitglieder der Union und einer Zwei- drittel-Mehrheit, um die Durham-Leute zur Theilnahme an dem all- gemeinen Ausstand zu veranlassen.

Kunft und Wissenschaft.

In der Kirhe zu Nieder-Werbig bei Ba IL Ae einem romanischen Granitquaderbauwerk aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, ist, wie man der „N. A. Z.“ mittheilt, eine alte Wandmalerei aufgedeckt worden, welhe Scenen aus Christi Leidensgeschichte darstellt.

Literatur.

Neligiöses. Entwurf von Formularen für die Agende der evangelischen Landeskirche, Berlin SW.,, E. S, Mittler

u. Sohn, Königliche P fbuchhandlung. (Pr. 1,50 A) Dieser Entwurf einer neuen Agende der evangelischen Landeskirhe ist soeben zur amtlihen Vertheilung gelangt und zugleih dem buhhändlerishen Verkauf freigegeben worden. Die neue Agende soll einer für das nächste Jahr in Ausficht genommenen außerordentlihen Versammlung der Generalsynoden unterbreitet werden und dort die endgültige Feststellung des Wortlauts erhalten. hre Grundzüge hat die neue Bearbeitung aus der vom König riedri Wilhelm IIT. dargebotenen Agende übernommen, die ñ als ein für die normale Gestaltung des evangelischen Gottes- dienstes grundlegendes Werk bewährt und während fast dreier Menschen- alter in den meisten Gemeinden eingebürgert hat. Indessen brachten die vorhandenen Lücken es mit sih, daß in den alten Provinzen ver- schiedene Formulare der Agende in Gebrauh genommen wurden und dadurch der evangelishe Gottesdienst verschieden gehandhabt wurde. Die einheitliche E des Gottesdienstes in den alten preußischen Provinzen wieder herbeizuführen, is daher der allgemein erwünschte Bielpunkt dieses s{chwierigen und wihtigen Werks. : _WMetseblicher.

Meyer’s Reifebücher. Schwarzwald, Odenwald, Berg- straße, Heidelberg und Straßburg. Sechste Auflage: Mit 11 Karten und 9 Plänen. Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut. Noch rehtzeitig zur Neisesaison erscheint diese neue ver- mehrte Auflage des bewährten Meyer’shen Schwarzwaldführers. Die Nedaction hat mit rastlosem Fleiß und unter Zuziehung der besten Schwarzwaldkenner das Bu inallen Theilen abermals gründlich durch- gearbeitet, dabei aber an dem Grundsaß festgehalten, dem Touristen ein {nell und kurz orientirendes Hilfsmittel zu bieten. Troß der Aufnahme neuer interessanter Nouten und der damit verbundenen Erweiterung des Textes ist dem Buch daher seine Handlichkeit und E erhalten geblieben. Unter dem reichen Kartenmaterial des Büchleins sind die große, in Höhenschihtenmanier ausgeführte Schwarzwaldkarte, „sowie die shöne Karte der Feldbergumgebung als vortreffliche Hilfsmittel besonders hervorzuheben. r da für das roth cartonirte Bändchen beträgt wie in den früheren uflagen 2 M

Land- und Forstwirthschaft.

_Ernteaussihten in Ostpreußen.

Bn den Kreisen Goldap und Stallupönen des Regierungs- bezirks Gumbinnen is nach Berichten von dort im Gegensatz zu anderen, westliher gelegenen Bezirken der Stand des Getreides ein außerordentlich günstiger und berehtigt zu den schönsten Hoffnungen. Das gegenwärtige Jahr soll sogar seit zwei Decennien U Dele Gegenden zu den gesegnetsten zählen. So wurde auch in der leßten Sißung des Goldaper landwirthschaft- lichen Kreiêvereins die Änsicht ausgesprochen, daß für den Kreis Goldap, in welchem es an reichlichen Niederschlägen nit gefehlt hat, von einem Nothstande niht gesprohen werden könne, vielmehr eine schr reihe Ernte zu erwarten sei. Die Futterernte wurde als eine höchst befriedigende bezeihnet und namentlich der überreiche Heuertrag von meliorirten Wiesen hervorgehoben. Auch der zweite Schnitt biete bisher nur die günstigsten Aussichten. Aus Littauen vom 23. Juli wird dem „Graud. Ges.“ ferner geschrieben, daß die umfangreichen Wiesen namentlich der Tilsiter Niederung in diesem Jahre ganz besonders reich an Graswuchs gewesen sind. In- folge des Futtermangels wird der Handel mit Heu darum flotter als sonst betrieben und liefert den Besitzern reichlihen Gewinn. Viele Hândler aus den westlichen Provinzen sind dort anwesend, um die Vorräthe aufzukaufen. Hunderte von Kähnen mit Futter gehen wöchentlih nach den Verladungsstellen. Der Preis beträgt an Ort und Stelle 3 bis 4 M für den Centner.

Gesundheit8wesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- ù Maßregeln.

i i Oesterreih-Ungarn. __ Die amtiihe „Wiener Zeitung“ vom 23. d. Mts. veröffentlicht folgende Verordnung der K. K. österreichischen Ministerien des Innern, des Handels und der Finanzen vom 21. d. Mts.:

„Wegen Zunahme der Cholera in Südfrankreih und der

Gefahr der Einschleppung derselben wird im Einvernehmen mit der Königlich ungarischen Regierung die Ein- und Durchfuhr von Leib- wäsche im gebrauchten ungereinigten Zustande, von getragenen Be- kleidungsstücken mit Inbegriff von getragenem Schuhwerk , ferner von benüßtem Bettzeug, dann von Hadern und Lumpen aus den französishen Häfen im Golfe von Lyon und aus den an dieselben grenzenden Departements Herauld und Gard verboten. ,_ Sofern die erstgenannten Gegenstände als Reisegepäck oder infolge eines Aufenthaltswechsels als Uebersiedelungseffecten befördert werden, unterliegen sie der sanitätspolizeilihen Revision und der eventuellen fanitätspolizeilihen Behandlung beim Grenzübertritt, beziehungsweise am Rae

Vom Verbote bezüglih der Hadern und Lumpen sind aus- genommen : a. Hadern, welche, mittels hydraulischer Kraft comprimirt, als Waaren für den Großhandel in mit Eisenreifen geschlossenen Ballen zur Beförderung kommen, wenn sie mit Ursprungsmarken und Nummern versehen sind, welche behördlich anerkannt worden sind; b. neue Abfälle, welche direct aus Spinnereien, Webereien, Schneide- reien oder Bleichereien in den Verkehr kommen, Kunstwolle (shoddy) und neue Papierabfälle. :

Die Durchfuhr der bezeichneten, von der Einfuhr ausges{lossenen Gegenstände ist zulässig nur gegen Beibringung der amtlichen Be- stätigung, daß die Ein- beziehungsweise die Durchfuhr in den benach- barten Auslandsstaat, in welchen sie eintreten sollea, gestattet ist und bei vollkommen ifolirtem Transport unter Raumverschluß, wodur jede Manipulation während der Durchfuhr ausgeschlossen wird.

Diefe Verordnung tritt mit dem Tage, an welchem sie den be- treffenden Zollämtern, beziehungsweise See-Sanitätsbehörden bekannt wird, in Wirksamkeit.“

A Australien.

Die infolge des epidemishen Auftretens der Pockenkrankheit in Perth von dem stellvertretenden Gouverneur in Sydney unterm 26. April d. J. verhängte Quarantäne gegen alle Schiffe, welche einen westaustralishen Hafen berührt haben, ist, nachdem die Krankheit er- loschen, wieder aufgehoben worden.

Das Gleiche gilt hinsichtlih der übrigen Colonien Austral-Asiens. (Val, „R.-A. Nr. 1429.16. Junt 93.)

Mit Rücksicht auf das Auftreten der Cholera in Frankrei hat der Gesundheitsrath in Sydney gegen alle Herkünfte aus Frankreich Quarantäne-Vorschriften erlassen.

Cholera.

Frankreich. In Nantes sind, wie in den „Veröffentlichungen des deutschen Kaiferlihen Gesundheitsamts“ mitgetheilt wird, vom 1. bis 10. Juli 25 holeraartige Fälle, von denen dreizehn einen tödt- lihen Verlauf hatten, amtlih festgestellt worden. Vom 11. bis 13. Juli wurden Neuerkrankungen nicht angezeigt. In Marseille find zufolge einer Mittheilung der Präfectur vom 1. bis einschließlich 9. Juli nachstehend tageweise aufgeführte choleraverdächtige Sterbefälle gemeldet worden: 5, 4, 9, 9, 12, 8,5, 8,7, insgesammt 59.

Niederlande. Der erste Fall von asiatisher Cholera is

Zeitungsnachrichten aus Amsterdam ¿ufolge in s8’Hertogenbosch 5

am 13. Juli festgestellt worden. m übrigen ift {hon im Laufe des Monats Juni auf Fälle von Cholera nostras, die in verschiedenen niederländischen Gemeinden si gezeigt und tödtlih geendet haben, in der Presse aufmerksam gemacht worden. Zu diesen traten gegen Mitte Juli drei Todesfälle an Cholera nostras in Oldebroek (Gelder- land) bei Kindern hinzu.

__ Rußland. In der Stadt Moskau sind am 30. Juni (n. St.) die ersten Erkrankungen an asiatisher Cholera festgestellt worden. Vom 30. Juni bis 10. Juli erkrankten nah einer Mittheilung in den Veröffentlihungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts 31 Perfonen, davon starben 11, vom 10. bis 11. Juli 4 bezw. 3.

Vom 1. bis 7. Juli (n. St.) sind ferner nachstehend aufgeführte Cholera-

sowie choleraverdähtige Erkrankungen und Sterbefälle amtlich ange- zeigt worden: Gouvernement (bezw. Stadt): Podolien vom 18./6. bis 24. 6.: erfrankt 301, gestorben 100, Bessarabien in derselben Zeit: 35 bezw. 15, Cherson vom 1./7. bis 4./7.: 18 bezw. 9, Kursk vom 11./6. bis 17./6.: 2 bezw. 1, Orel (Stadt) vom 25./6. bis 1./7.: 23 bezw. 10, Orel (fonst i. Gouv.) vom 20./6. bis 28./6.: 9 bezw. 2, Tula vom 18./6. bis 1./7.: 8 bezw. 3, Saratow vom 18./6. bis 24./6.: 3 bezw. 0, Kubangebiet vom 29./6. bis 24./6.: 2 bezw. 2, Stawropol vom 17./6. bis 24./6.: 1 bezw. 1, Wjatka am 2./7.: 1 bezw. 0; choleraverdächhtige

älle: Moskau, Pensa und Simbirsk vom 18./6. bis 24./6.: je eine Srkranfung, aber kein Todesfall.

Ostindien. Kalkutta. Vom 11. bis 17. Juni starben siebzehn Personen an der Cholera.

Konstantinopel, 27. Juli. Wie nach einer Meldung des „W. T. B.* verlautet, sind in Smyrna einige verdächtige Krank- heitsfälle vorgekommen. Die Krankheit foll durh ein französisches Schiff eingeshleppt worden sein. Dem Gesundheitsrath war gestern noch keine Mittheilung hierübex zugegangen. Die Schiffsgesellschaften nehmen keine Fahrgäste nah Smyrna auf.

Handel und Gewerbe.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Nuhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 10 418, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen. _ In Oberschlesien sind am 25. d. M. gestellt 3907, nicht rets zeitig gestellt keine Wagen.

Ueber die Jahresabs{chlüse von Actienzuckerfabriken stellen wir nah der „Frkf. Ztg.“ folgende Angaben zusammen : Die Zuckerfa brik Uslar (Actienkapital 360 000 U), vereinnahmte auf Fabrikationsconto 401 430 M, dagegen verausgabte sie für den Betrieb 79289 46, Rüben 252 128 4, Discont und Zinsen 22 020 Æ, Amortisation 47089 A und Tantième 818 M, [0- daß nur 86 A Restgewinn bleiben. Bei der Zuer- fabrik S trasburg U.-M. brachte die Fabrikation in Strasburg 1745785 4, in Prenzlau 1202026 M, die Landwirthschaft in Prenzlau 249546 4, dazu Vortrag aus 1892 283 4, zusammen 9 197 640 M, dagegen erforderten Fabrikationsunkosten in Strasburg 1442558 4, Abschreibungen in Strasburg 114 226 46, Fabrikations- unkosten in Prenzlau 943 021 M, landwirtbscheftline Unkosten 230536 M, Abschreibungen in Prenzlau 62 966 M, Ueberweisung an den Reservefonds 40 433 46, Tantième 43 890 6 und Dividende 25 9% 915 009 4, sodaß als Vortrag 5010 (4 verbleiben. Die Ahstedt=« Scellerter Zuckerfabrik (Actienkapital 495 000 46) verwendete für Rüben 800 699 M, Zukersteuer 602 4, Fabrikationskosten 241 3592 M, Amortisation 23114 4, wonah \ih als Neingewinn 33 030 M ergeben. Die Zuckerfabrik P raust zahlt 59% Divi- dende mit 37590 4, verwendet 3903 4 für Nücklagen und 29 855 M zu Abschreibungen. Die Zuckerfabrik Salzdahlum hat bei 239 400 M, Actienkapital einen Betriebsüberschuß von 157729 M erzielt. Der Geschäftsbericht der Actien-Zuckerfabrik Groß- Gerau für 1892/93 hebt hervor, daß die Andeutung in der vor- jährigen Berichterstattung auf ein bedeutend weniger zufriedenftellendes Ergebniß sich erfüllt hat. Zur Vertheilung wird eine Dividende von 28 % gegen 50%/0 im vorigen Jahre vorgeschlagen. Für Abschreibungen werden 45 000 M angeseßt, dem Reservefond 15 000 M überwiesen. Für Gratificationen und Remunerationen find 13 500 4, Tantièmen 20 228 A. ausgeworfen. Zur Bestreitung von Rübenprämien sind A é. vorgesehen, und 6703 M werden auf neue Nechnung vor- getragen.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 31. Juli 1893 im ne O itfs E A N

Ueber die Schiffbau - Industrie Englands wird der Münchener „Allg. Ztg.“ aus London geschrieben: Die Schiffbau - Industrie des vereinigten Königreihs Großbritannien und Irland zeigt auh in dem am 30. Juni ab elaufenen Quartal noch fkeinerlei Aufshwung. Der Torneigetatt der am Ende Der genannten Periode in britishen Werften im Bau be- findlihen Schiffe weist „gegen das Ende des vorhergehenden Bierteljahrs eine Verminderung von 12000 t und gegen Ende Juni 1892 eine Verminderung von 169 342 Tonnen auf. ie Zahl der im Bau befindlihen Schiffe ist im Vergleich mit Ende Juni 1892 um 95 gesunken. Die beste Uebersicht über den jeßigen Stand der Industrie giebt folgender Vergleich mit den jün Ln Perioden sowohl der größten Thätigkeit als auch des tie ften Niedergangs in dieser Branche. Im ganzen befanden sich Ende Juni dieses Jahres 352 Schiffe (260 Dampf- und 92 Segel- schiffe) mit einem Total-Tonnengehalt von 609 120 Tonnen (wo- von 515 791 t auf Dampf- und 93 329 t auf Segelschiffe fallen) im vereinigten Königreih im Bau. Das jüngste Maximum im britischen Schiffbau wurde im Juni 1889 mit 536 Schiffen von einem Total- Tonnengehalt von 929 611 t (455 Dampfschiffe von zusammen 842357 t und 81 Segelschiffe von zusammen 87 254 t) erreicht, das jüngste Minimum im September 1886, als die Gesammtzahl der im Bau befindlichen Schiffe auf 256 Stück von zusammen 349 120 & (170 Dampfschiffe von zusammen 286 071 t und 86 Segelschiffe von zusammen 63 049 t) gesunken war. Aus diesen Zahlen erhellt, daß der britishe Schiffbau zur Zeit wieder unter den mittleren Durch- nitt diefer beiden extremen Perioden gesunken ist, indem der Total- Tonnengehalt gegen die Marimalperiode um 52 % zurückgegangen ift, während er,den der Minimalperiode nur um 429/69 übertrifft.

Ueber den englischen Eisenmarkt wird der „Nhein.-

Westf. Ztg.“ aus Middlesborough unter dem 23. d. M. berichtet: Der englische Cisenmarkt hat si in der vergangenen Woche etwas erholt. Die Furcht, daß der drohende Ausstand der Kohlenarbeiter länger dauern könnte und die dadurh erhöhten Kohlenpreise die Noti- rungen für Roheisen steigern werden, veranlaßt die Abnehmer, für einige Wochen ihren Bedarf zu decken. Im Norden Englands ist Noheifen lebhafter gefragt, do weigern sich die Producenten, au nur um ein Geringes mit ihren Notirungen herunterzugehen, und die „Händler folgen ihrem Beispiel. Jm Lancashiredistrict ist das Roh- Peel infolge der Furht vor dem Ausstand etwas reger, die Preise behaupten [ih fest. In South Staffordshire ist die Nachfrage außergewöhnlich lebhaft, sowohl für den localen Bedarf als für die Ausfuÿr; in einigen Fällen sind Abschlüsse bis Ende September zu stande gekommen. Jn Nord-Staffordshire ist Noheisen ebenfalls rege begehrt, ebenso in Shropshire. Im Nordwesten Englands ist das Hamatiteisengeshäft unverändert; die Abschlüsse der leßten Woche waren unbedeutend, und die ‘Nachfrage beschränkte sich nur auf den localen Bedarf. Eisenerze sind wenig begehrt, und die Verschiffungen sind nicht so beträchtlich, wie dies vor einiger A der Fall gewefen. Das Geschäft in Spiegeleisen is flau. ie Nachfrage in Stahl- schienenenden ist ruhig. Im Norden Englands hat sih das Fertig- eisengeshäft noch keineswegs gebessert, die Preise haben fogar weichende Tendenz. Im Lancashiredistrict ist Stabeisen besser gefragt auh Feinblehe sind reger begehrt. In Nord-Staffordshire f das Geschäft E und die Haltung des Marktes it eine festere; in South Stafford|hire gehen die E nicht fo [es ein, wie dies vor kurzem der Fall gewesen. Im Sheffielddistrict it das Ges» chäft still mit Ausnahme von Stabeisen, welches ziemli gut gefragt ist. Im Nordwesten Englands ist im Stahlgeschäft keine Aenderun zu verzeihnen. Die Nadfrage in Stahlschienen, [chwere Profile, ilt ziemli lebhaft, denno ist der Preis etwas beruntergegangen. S Laut Kabel - Telegramm aus New - York meldet der „New-York Herald“, die Erie-Bahn befinde sich wieder in den Händen der Massenverwalter. Richter Lacombe vom Unions - Kreisgericht habe zu Massenverwaltern gestern den Vors- sißenden der Gesellschaft J. King und den Boeipenrta des Erxrecutiys Ausschusses J. G. M. Cullough ernannt. e Dei babe ein Gefuch eingereiht, um eine Beschlagnahme durh die Gläubiger zu vermeiden. Wegen der Tnanpaen des Geldmarktes habe die Gesellschaft weder die Collateral-Anleihen abzahlen noch eine Fristerstreckung erlangen können. Die Gesells aft habe die Erkläru

erlaffen, daß es ihr wegen der Lage des Geldmarktes unmöglich sei,

E R E E E a