1893 / 193 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 14 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

E E S S I E N I

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Bequemlichkeit s{ch der äußeren Sitte fügen, und weil es ihnen an Seele gebriht, auch keiner wirklichen tiefen Empfindungen oder gar Leidenschaften fähig find. Die Mutter und der Gatte der rau kennen nur die Pflicht und die Freude an sorgloser Behaglich- eit; . was da störend eingreift, stoßen sie mit rauhen Schlagwörtern lieblos und ohne Einsicht zurück. Der Liebhaber ist eine niedrig- denkende s\innlihe Natur mit einem Firniß von geist- vollen Aussprüchen; sein Herz if verdorrt, oder wahr- \cheinliher er hat nie eins besessen. Die junge, thörichte Frau allein kann als zwar nicht unshuldiges, aber immerhin gleißnerisch verführtes Wesen 4 einiges Mitleid erwecken, aber auch ihre Liebe trägt mehr den Schein romantischer Berat vet: da sie nihts Würdiges findet, das ihr Leben ausfüllen könnte, so nimmt sie aus Langerweile das Unwürdige, das thr Unter- haltung darbietet. Nirgends im ganzen Stück findet man einen Strahl echter Empfindung, - einen Funken wirklicher Leidenschaft! Alles is äußerlih, platt und nüchtern, sodaß die vom Verfasser gewollte Lebensanschauung hier kaum Freunde gewinnen konnte. enn man nur von s{ablonenhafter Pflicht spricht, wenn der Dichter sh bis zu der Aeußerung versteigt: „Die Ehe ift eine Pflicht, aber kein Vergnügen“, so eröffnet er einen Ausblick auf öde Wüsteneien, auf traurige Langeweile, auf ertödtende Herz- und Geistlosigkeit, daß jedem fühlenden Menschen davor bangt. Nordau hat in seinem dogmatishen Eifer über das Ziel hinausgeschossen und darum fkeine großen Wirkungen erzielt. azu kommt, daß troy mancher geistvollen, humoristishen Einfälle stets nur Behauptungen aufgestellt werden, denen die Beweise fehlen. Es. genügt nicht, wenn der Verfasser Leute wie Ibsen mit platten Redewendungen ab- thun will, dazu ist ihr geistiges Können zu bedeutend und ihr dra- matishes Vermögen zu hinreißend gewesen, während gerade Nordau auch in der Charafkterzeichnung der Perfouen viel zu wünschen übrig Täßt; es sind wandelnde und sprehende personificirte Theorien, die einen nicht immer feinen Wortkampf führen. Große Gegner zu \chlagen, dazu gehört etwas mehr als nur guter Wille und eine lebendige Ueberzeugung; im Kreise dramatischer Kunst gehört dazu bedeutendes dichterishes Können, und vom Dichter merkt man leider im „Recht zu lieben“ niht viel. | - :

Dem Publikum schienen übrigens die derben Ausfälle gegen die Lieblinge der modernen Schule sehr zu gefallen, soweit man nach bei- Ee ie und der stürmischen Anerkennung nah einzelnen

cts{lüfsen urtheilen kann.

Die Darsteller bemühten sich allseitig, ihren Aufgaben aufs ge- naueste gerecht zu werden; aber sie konnten keine großen Seelen fich enthüllen lassen, da der Autor auch nicht den kleinsten Naum für sie vorgesehen hatte. Fräulein Reif enhofer mühte sich mit der romantishen, thöôrihten jungen Frau ab und s{luchzte im leßten ct wirklich herzbrehend. Herr Molenar spielte den hausbackenen Eheherrn, der seine Frau gähnend ins Theater * begleitet, und für den alle Künste böhmishe Dörfer La mit biederer Rauhheit, bei dem die plößlihe Steigerung zur

ohheit nit überraschte. Musterhaft wie stets wand sich Herr Reicher als der verführerische gleißende Assessor dur die Handlung; er vereinte sehr geshickt die geshmeidige äußere Vornehmheit mit dem Cynismus der Seele und der Feigheit des Herzens. Kroll s Theater.

Signora Nevada fang am Sonnabend die Partie der Nosine in Rossini's „Barbier von Sevilla“. Durch ihre bewunderns- werthe Kunstfertigkeit des Gesanges, sowie dur ihr grazióses und \chalkhaftes Spiel errang sie einen t unmittelbareren Erfolg als an dem ersten Gastspielabend. In den Coloraturpassagen vermag die Künstlerin im rapidesten Tempo bis ins zarteste Piano hinein perlende Klarheit zu bewahren; sie stieg im Creêcendo bis zum hohen C hinauf, das sie mit voller Krast aushielt ; selbst ein langer Triller auf C und Des der dreigestrichenen Octave gelang vortrefflich. Alles wurde mit spielender Leichtigkeit ausgeführt. p den bekannten \chwierigen Einlagen von David und Meyerbeer sang Frau Nevada noh zwei Lieder von W. Taubert. Das Zuviel im N awano der physishen Kräfte machte sich bei dem zum Schluß der Oper gesungenen Schattentanz aus „Dinorah“ in einem Nachlassen der Glätte des Vortrags bemerkbar. Die übrigen en der Oper waren in den besten Händen; ganz besonderes ob verdient aber die trefflihe Leitung des Herrn Kapellmeisters Nuthardt.

Im Kroll’\chen Theater singt Herr Heinrih Bötel morgen, ‘Dienstag, als vorleßte Gastrolle noch einmal den George Brown in Boieldieu's Oper „Die weiße Dame“. Am Mittwoch tritt Sgra. Nevada in einer von ihr bisher in Berlin noch nicht E Partie der Julia in Gounod's Oper „Romeo und Julia“ auf.

In der am Mittwoch im Adolph - Ernst - Theater statt- findenden Eröffnungsvorstellung „Goldlotte* wird Fräulein Anna Bâckers, wie {hon gemeldet, zum ersten Mal die für sie geschriebene Titelrolle spielen. Die übrige Beseßung ist die der ersten Aufführung ; es werden in den Hauptrollen beshäftigt sein: die Damen Schlüter, Seemann, Roger und die Herren Director Ernst, Tielsher, Weiß, Haßkerl, Löber.

Mannigfaltiges.

plaß in Spandau wurde dem Regiment heute Morgen um 7 Uhr von den städtishen Behörden ein feierliher Abschied bereitet : Das Regiment schenkte der Stadt ein Oelgemälde Seiner Majestät des Kaisers und ret während ihm von der Stadt zum Andenken an den langjährigen Aufenthalt in Spandau ein silberner Tafelschmuck überreiht wurde. Um 9} Uhr traf das Regiment am S Stern ein, wo sich zahlreihe Offiziere der Berliner Garnison zu feiner Begrüßung zu Pferde eingefunden hatten. Punkt 10 Uhr kamen Seine Majestät der Kaiser zu Pferde mit Allerhöchstseinem Gefolge am Ses en Stern an und seßten Sich an die Spitze des Regiments, um es Allerhöchstselbst in die neue Garnison einzuführen. or Seiner Majestät ritten Offiziere aller Waffen- gattungen der Berliner Garnison, dann folgte der Regiments-Com- mandeur mit dem Hauptquartier Seiner Majestät. Um 103 Uhr erfolgte der Einzug durch das Hauptportal des Brandenburger Thors, von welchem große, mit dem Königsadler geschmüdckte Velarien herabhingen, die Linden entlang nah dem Königlichen Schloß, wo die Fahnen abgetragen wurden. Auf dem ganzen Wege vom Großen Stern bis zum Königlichen Schloß hatte sih eine zahlreihe Menge eingefunden, die Seine Majestät leb- haft begrüßte und so weit es der Verkehr gestattete dem Re- giment das Geleit gab. Am Brandenburger Thor wurde das Re- giment durch eine \tädtishe Abordnung empfangen und begrüßt. Vom Königlichen Schloß aus marschirte es nah seiner Kaserne in der Rathenowerstraße, von der Bevölkerung herzlich L L Ee Ls und die anliegenden Straßen waren reih mit Fahnen ges{chmüdckt.

Die 25 jährige Wiederkehr des Taubstummenfestes, das jedesmal am 12. Sonntag nah Trinitatis gefeiert wird, weil das

Evangelium dieses Sonntags von der Heilung des Taubstummen -

handelt, wird diesmal am 20. d. M. in Berlin feierlich begangen werden. Um 12 Uhr Mittags findet, wie hiesige Blätter melden, in der Dorotheenkirhe ein Gottesdienst ftatt, bei dem Pastor Schön- berner die Festpredigt in der Zeichensprache der Taubstummen hält. Der Nachmittag ist der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten ge- widmet; der Zoologishe Garten und Panorama gewähren dabei freien Eintritt. Am Abend findet eine Zusammenkunft im Vereins- und Versammlungslocal, Landsbergerstraße 31, statt.

Aus Westerland-Sylt. Vom herrlichsten Wetter begünstigt, hat hier am leßten Sonnabend Abend (12. August) eine Beleuch- tung des Strandes, des Meeres und der Dünen durh Lampions und bengalishe Flammen, sowie eine Illumination sämmt- liher Strandhallen, der Wandelbahn und des Musikplateaus statt- gesunden. Gewährt der Strand {hon am Tage mit seinen un- zähligen fahnengeschmüdten Sandburgen einen hübschen Anblick, so bot derselbe an diesem Abend, von den umliegenden hohen Dünen betrachtet, mit den tausenden von kleinen farbigen Lichtern und der in wechselnder Beleuchtung erglänzenden weitgestreten Meeresfläche als Hintergrund, ein Bild, welches Allen, die es gesehen haben, un- vergeßlih bleiben wird.

Bayteuth, 13. August. In dex. Nachbarstadt Kreussen wurden în der vergangenen Nacht 37=Hauptgebäude und 13 Neben- häuser durch eine Feuersbrunst zerstört. Bei den Löscharbeiten wurde, dem „W. T. B.“ zufolge, ein Feuerwehrmann getödtet und ein anderer verleßt; ein dritter wird vermißt. Das Feuer wurde s N Spielen eines dreijährigen Kindes mit Zündhölzern ver- ursacht.

Pest, 14. August. In Ober- Ungarn haben laut Meldung des „W. T. B.* verheerende Wolkenbrüche stattgefunden. Fast alle Gemeinden in der Gegend von Eperies sind überfluthet; viele

äuser stürzten ein und zahlreihe Personen sollen ums Leben ge- ommen sein. Die im Bau begriffenen oberungarishen Eisenbahnen sind stark beschädigt.

Lemberg, 13. August. Infolge heftiger Gewitterregen sind mehrere Gebirgsflüsse, wie Swica, San und Stryi, e ao und zahlreiche Ortschaften überschwemmt. In den Dörfern Hossow, Sokolow und Turka wurden mehrere Gebäude zerstört und Brücken weggerissen. Der Verkehr im Ueberschwemmungsgebiet is , wie „W. T. B.“ meldet, vielfach unterbrohen. Der Schaden ist erheblich.

Aus den Alpen. Nach einer Meldung des „N. Wien. Tgbl.“ aus S. Maria di Campiglio sind bei der Besteigung der 2770 m hohen Valeriespiße (Brenta) ein Sohn und eine Tochter des Brigade- Generals Barons Henickstein in Trient -mitsammt dem Führer ab- gestürzt. Die Mutter der Verunglückten sah vom Schußhaufe aus mittels Fernrohrs den Absturz. Kurarzt Dr. Kunße arrangirte mit zwei deutschen Aerzten sofort eine Hilssexpedition, welche die an- \cheinend nicht Schwerverleßten nah Campiglio brachte.

London, 12. August. Nach einer Depesche aus Pontypridd ent- leiste heute ein von Pontypridd nah Cardin gehender Eifen- Padua infolge eines Zusammenstoßes und stürzte von dem Eisen- bahndamm. 20 Personen sfollen getödtet und viele andere ver-

wundet sein.

erhielten Be: drei Personen kamen ums Leben, vier wurden ver- wundet, mehrere andere erlitten leichtere Verletzungen. Die Be- völkerung lagert unter freiem Himmel. Auch auf der Insel Stromboli fand ein heftiges Erdbeben mit darauf folgendem A u à- bruch des Vulcans statt.

Amsterdam, 13. August. „W. T. B.“ meldet: Jnfolge Unterbrehung des telegraphifchen Verkehrs ift erst heute hier die Nach- riht aus Haarlem eingegangen, daß die dortige Polizei, in Aus- führung eines Beschlusses des Stadtraths, betreffend die Aufhebung der Kirmeß, gestern Mittag dieselbe für geschlossen erklärte. Tro des Verbots wollte ein Theater eine Vorstellung geben, welche jedod von der Polizei untersagt wurde. Eine große lärmende Menschenmenge sammelte C4 darauf in den Straßen an; die Polizei war genöthigt mehrere üsse abzugeben, aber die Volksmassen sammelten ih immer aufs neue an. Gegen Mitternaht wurde durch den Bürger- meister Cavallerie requirirt, welche mehrere Angriffe auf die Voiks- menge ausführte, wobei zahlreihe Verwundungen vorkamen. Viele Personen sind verhaftet worden. Um 1 Uhr Nachts war die Ruhe wiederhergestellt.

Belgrad. In Belgrad nahm dieser Tage, wie die „Pol. Corr.“ berichtet, der Philologe Estrup aus Kopenhagen , der längere Zeit zum Studium orientalisher Sprachen in Kleinasien und Syrien ver- weilte und jeßt auf einem arabischen Pferde die Rückreise macht, zu eintägiger Rast Aufenthalt. Vor zwei Jahren war der Gelehrte im Auftrage der dänischen Regierung nach Egypten und dann nah Syrien gegangen, wo er ‘lange in der Wüste bei Palmyra und später in Bagdad lebte, die arabishe Sprache sich voll- fommen aneignete: und eine reihe Sammlung ethnographischer und kulturhistorisher Gegenstände anlegte. Von einem Araberstamme faufte er ein Pferd, auf welchem er von Damaskus bis Konstantinopel ritt. Diesen Ritt machte er niht auf dem kürzesten Wege, fondern von Damaskus an die persishe Grenze und von da erst durch Armenien zum Bosporus. Von Konstantinopel ritt Estrup durch die europäische Türkei, Bulgarien und Serbien, an interessanten Orten länger ver- weilend. Von Belgrad seßte er die Reise zu Pferd weiter fort und will seinen Ritt über Pest, Wien, Berlin bis zur Ostsee durhführen.

St. Johns, Neufundland, 13. August. Der hier eingetroffene Ee meldet nah dem „D. B. Hd.“ eine vulcanische ruption auf Kap Harrison, Labrador. Einzelheiten fehlen noch.

Ceylon. Von der Insel Ceylon schreibt der Berichterstatter der „Köln. Volks-Ztg.“ unterm 11. Juli d. J.: Am 29. Juni wurde von den Singhalesen das Geburtsfest des Gottes Buddha mit großer Prachtentfaltung gefeiert. Schon des Morgens strömten die Gläubigen nah Kandy, in welcher Stadt sih die drei größten und ältesten buddhistishen Tempel Ceylons befinden. In jedem dieser Tempel wird eine Reliquie des Buddha aufbewahrt, die man bei größeren Festen in Procession durch die Stadt trägt. Solch eine erla bewegte sih auch am 29. Juni Abends 10 Uhr vom Tempel durch und um die Stadt, und wieder zurü. Voran marschirte eine Anzahl Musiker, das Tam-Tam \chlagend. Dann folgen die Tänzer, gegen 50, in groteske Costüme gehüllt, manche auch ganz unbekleidet. Diese tanzen während der ganzen Dauer des Umzuges, nah dem Takte der Tam-Tams. Wenn einer während dieser Anstrengung umfällt oder gar stirbt, ist er der Huld des Buddha sicher. Nach diesen Tänzern kommen Elephanten. Der mittlere und größte trägt das Heiligthum, einen O des Buddha. Dieser Zahn ist in einer goldenen Kapsel eingeschlossen, und diese wieder in einem p Glasfasten befestigt, welcher von dem Elephanten auf prachtvollem Sattel getragen wird. Früher warfen sich manchmal Leute vor dem Elephanten nieder und ließen sich von demselben zertreten, jeßt jedoch ist dies von der Polizei streng untersagt, und der Ober- priester wird für solhe Fälle verantwortlih gemaht. Rechts und links neben diesem Elephanten gehen noch zwei, jeder von zehn Priestern be- seßt, welhe aus goldenen Gefäßen stets wohlriehendes Wasser gegen den heiligen Zahn sprigen. Nach diesen kommt ein Chor von Sängern, welche ihre eintönige Melodie laut s{hreiend vortragen ; dann wiederum drei Elephanten, wovon der mittlere den Ober- priester, die zwei anderen Nachkommen der eingeborenen Radschas (Könige) tragen. Zuleßt gehen die Priester mit Fahnen und religiójen Abzeichen. Zahlreihe Tempeldiener begleiten den Zug, jeder eine bunte Papier-Laterne an langer Stange tragend. Die ganze Procession ist umgeben von Tausenden von Ein- geborenen. Beim Schein der Papier - Laternen sowie der brennenden Oelnäpfe, welhe von den Gläubigen E ge- \{hwenkt werden, macht die tanzende und shreiende Menge einen un- heimlihen Eindruck. Jeder Europäer ist froh, wenn es Tag wird; die Procession währt nämlih von 9 Uhr Abends bis 4 Uhr Morgens. Polizei und Militär müssen sih die ganze Nacht bereit halten, um, falls die Menge, wie es früher öfters vorkam, gegen Anders- gläubige aus\chreitet, sofort eingreifen zu FTöônnen. Noch muß bemerkt werden, daß der Elephant, welcher bei dieser Procession den Zahn Buddha's trägt, als heilig gilt, nie zu anderer Arbeit benutzt sowie von keinem Menschen bestiegen wird. An der Wand, in der Vorhalle des großen Buddha-Tempels, ist eine Anzahl Bilder angebracht, welche die Martern in der Hölle begreiflich

Das 4. Garde-Regiment z. F. ist heute von seiner bisherigen Berlin E wo es in dem Stadt-

Garnison Spandau na Auf dem Markt-

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Wetterbericht vom 14. August, 8 Uhr Morgens.

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Rom, 12. August.

1) Nachts Gewitter und Regen. ?) Nachts starker Thau. 8) Thau. 4) Abends Gewitter.

Vebersiht der Witterung.

Das Depressionsgebiet über Rußland, sowie das I über dem übrigen Europa besteht ort. Das gestern über dem Skagerrak liegende flahe Minimum i} nah A hin fortgeschritten und hat über dem westlichen Deutschland bis zur Elbe zum theil sehr e Regenfälle, stellenweise in Begleitung von Gewittererscheinungen herbei- eführt. Im Norden S herrscht, mit usnahme der preußischen Küsten, eine O nord- westlihe Luftströmung mit veränderliher Bewölkung vor, während im Süden bei {wachen nordöstlichen Winden das heitere Wetter anhält. Die Temperatur ist in Deutschland etwas gesunken und am Morgen

nahezu normal. Deutsche Seewarte.

Theater - Anzeigen.

Lessing-Theater. Dienstag: Das Recht, zu

lieben. Anfang 7} Uhr. Mittwoch: Das Recht, zu lieben.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater. Chausseestraße 25. Fatiniza. Komische Operette in

Dienstag: Zell und R. Genóe. Musik von

3 Acten von #F.

err Kapellmeister Federmann. Anfang 7 Uhr.

Im Park: Großes Doppel-Coucert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapelle, unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guthshmidt, und dem Orchester des Friedrih-Wilhélmstädttshen Theaters, unter Let- tung des Goncertmeisters Herrn Stiemer. Auf- treten der Liedersängerin Kassai Aranka, Auf-

“l von Supps. Regie: Herr Unger. Dirigent: |-

Ein Theil des Marktfleckens Mattinata in der Provinz Foggia ist dur ein Erdbeben zerstört worden. Die Katastrophe fand am Donnerstag Abend statt. Sämmtliche Gebäude

machen sollen.

treten des sächsishen Humoristen Zocher, der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Riedel, der Soubrette

Thiedemaun. Anfang 6 Uhr. Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse.

In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektrische Sllumination. Sämmtlihe Sehenswürdigkeiten find geöffnet.

Mittwoch: Fatinißza. Anfang 74 Uhr.

Im prachtvollen Park: Gr. Doppel - Concert. Auftreten frher Gesangs- und Instrumental-Künstler. Anfang 6 Uhr.

Kroll’s Theater. Dienstag: Vorleßtes Gast- spiel des Herrn Heinrih Bötel. Die weiße Dame. George Brown: Herr Bötel.) Anfang 7 Uhr.

Mittwoch: Gastspiel der Sgra. Emma Nevada. Romeo und Julie. (Julie: Sgra. Nevada.)

Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags 54 Uhr.

Victoria-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. Dienstag: Zum 87. Male mit vollständig neuer Aus- Paung rau Venus, Modernes Märchen (großes

usfta atn mit Gesang und Ballet in 12 Bildern. Anfang 7} Uhr.

Im Belle-Alliance-Garten :

Militär - Doppel - Concert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr. Brillante Jllumination durch 25 000 Gas-

flammen.

Mittwoch: Frau Venus. Anfang 75 Uhr.

Im Garten: Doppel-Concert. Auftreten von Specialitäten ersten Ranges. Anfang 5 Uhr.

Adolph Ernst-Theater. Mittwoh: Wieder- Eröffnung. Erstes Wiederauftreten des Frl. Anna

Jedes dieser großen Bilder zeigt, wie Eingeborene durch verschiedene Teufel gemartert werden. Diese Teufel tragen alle europäische Kleidung und thre Gesichter sind weiß.

Bâäckers. Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten von Ed. Jacobsen und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens. In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 74 Uhr. Donnerstag: Goldlotte. F Der Sommer-Garten is geöffnet. “Wi

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Helene von Fragstein und Niems- dorff mit Hrn. Lieut. Curt von Bentivegni (Breslau). Frl. Marie Wolf mit Hrn. Forst- Assessor Heinrih Vogt (Gütersloh Laasphe, Westf.). Frl. Marie Breytbher mit Hrn. E E Hugo Kusche (Schlottau —Prausnißz). :

Verehelicht: Hr. Lieut. Amelung mit Frl. Elfriede Nickert (Dresden-N.).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Oberförster Lamprecht (Seelzerthurm). Hrn. Consistorial - Affessor Goßner (Berlin). Hrn. Pastor Zippel (Neu- markt in Schles.). Eine Tochter: Hrn. Prem.-Lieut. Adolf von Tiedemann (Berlin).

Gestorben: Fr. T Coelestine von Conta, geb. von Kahlden (Arnstadt). Hr. Guts- besißer Louis Mühlenbruh (Gerdshagen). Hr. Württemb. Reichserbpannerherr und Kammerherr Johann Rudolf Fürchtegott Reichsgraf von Zeppelin-Aschhausen (Laufen bei Müllheim).

O

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Berlin: Verlag der Expedition (J. V.: Heidrich).

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag®- Anstalt, Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32: Vier Beilagen

(ein‘chließlid Börsen-Beilage). (1310)

M 193,

1. Untersuchungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloofung 2c. von Werthpapieren.!

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 14. August

Beffentlicher

Anzeiger.

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. . Erwerbs- und O Malt Benollexkmasben,

8. Niederlassung 2c. von Nechtsanwä

9. S LINIVeHIE,

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

1893,

ten.

1) Untersuhungs- Sachen.

{29413] Steebrief. “Gegen den unten beschriebenen Trödler Adolf Förster, welcher sich verborgen hält, ist in den Acten U. R. 11. 361. 93 die Untersuchungshaft wegen gewerbs- und gewohnheitsmäßiger Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 12 a, abzuliefern.

Berlin, den 9. August 1893.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

Beschreibung: Alter: 59 Jahre, geb. 3. Februar 1834 in Gröst, Größe: 1,64 m, Statur: {hmähtig, ie blond, Stirn: frei, Bart: Vollbart, Augen- rauen: blond, Augen: blau, vers{chwommen, Nase: gewöhnli, stark geröthet, Mund: gewöhnli, Zähne: defect, Kinn: oval, Gesicht: oval, Gesichts- farbe: stark geröthet, aufgedunsen, Sprache : deutsch. Besondere Kennzeichen: trägt Brille.

[29229] Steckbrief.

Gegen den unten beshriebenen Taglöhner Heinrich Geier aus Langendiebach, zuleßt wohnhaft in Hanau, welcher flüchtig ift, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Landgerichts-Gefängniß zu Hanau abzuliefern.

Hanau, den 9. August 1893.

Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgericht.

Beschreibung: Alter 37 Jahre. Größe 1,74 m. Statur schlank. Haare blond. Bart blonder Schnurr- bart. Augen blau.

[29227]

In der Nacht vom 5. zum 6. Juli sind im Kreis- hause zu Nathenow mittels Einbruchs die folgenden Gegenstände gestohlen worden:

4 silberne Kinderbeher, 1 mit Monogramm M. v. F, 1 mit Familienwappen, 1 mit Namen Dietrich, 1 mit Vers, 2 ohne Henkel,

1 silberne Zuckerdose mit Deckel ohne Zeichen,

1 filberner Sahnentopf,

3 filberne Kindergabeln,

3 {tilberne Kinderlöffel,

7 silberne Theelöffel mit Monogramm M. v. L. und Krone,

2 vergoldete kleine Löffel,

6 silberne Flaschen-Untersäte,

2 Sommer-ÜUeberzieher, hellbraun und bräunlich- grau, beide mit seidenem Futter und der Firma Bothmer & Dünzner, Berlin,

außerdem ca. 60 4 baares Geld,

1 Portemonnaie von rothem Juchtenleder,

1 schwarzes Sack-Portemonnaie mit 2 Sieges- thalern von 1866 und 1870 und einigen kleinen alten polnischen Goldmünzen.

Der That verdächtig erscheinen 2 Personen, von denen die eine die beiden Ueberzieher am 6. Juli in Brandenburg a. H. verseßt und sih hierbei dur Militärpaß als Buchbinder Nobert Schotte, geboren am 15. Sun 1848 in Salzwedel legitimirt hat. Dies ift jedoch wahrscheinlich nicht der richtige Name des Diebes, da ein Nobert Schotte erst am 7. Juli aus dem Gefängniß in Stralsund entlassen ist. Der Dieb i} etwa 1,70 m groß, {lank, mit blondem Haar, gut gepflegtem Schnurr- und Voll- bart, trägt grauen Anzug und grauen steifen Filzhut. Gerichtlicher Haftbefehl ist erlassen.

Ich ersuche um Recherche, Festnahme und \{leu- nige Nachricht hierher zu den Acten J. 587/93. Potsdam, den 9. August 1893. Der Erste Staatéanwoalt.

[29228]

Der unter dem 13. März 1893 gegen den Commis Franz Staudt aus Koblenz wegen Betrugs und Urkundenfälshung erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert.

Hanau, den 9. August 1893.

Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht.

[29410] Se M M NARa hme!

,_Nr. 10723. Gemäß St.-P.-O. § 332 wird das im Deutschen Neich befindlihe Vermögen der Land- wirthe Johann und Clemens Frauk von Aspenhof, Gemeinde Anselfingen mit Beschlag belegt, da gegen dieselben öffentlihe Klage wegen Diebstahls erhoben ist, sie der That dringend verdächtig ersheinen und flühtig sind. Engen, den 12. August 1893. Gr. Amtsgericht. (Unterschrift.)

[29231]

In der Strafsache gegen Matthias Baur aus Reil wegen Entziehung der Militärpflicht ist durch Beschluß der Ferienkammer des Königlichen Land- A zu Trier vom 2%. Juli 1893 die dur Be- luß der genannten Kammer vom 12. August 1892 angeordnete Beschlagnahme des Vermögens des X. Baur aufgehoben worden.

Trier, den 29. Juli 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft.

ao n der Strafsache gegen Peter Bohn aus Kruchten Mgen Entziehung der Wehrpflicht ist die durch eschluß der Strafkammer des Königlichen Land- gerihts hierselbst vom 9. Juni 1887 angeordnete Bel lagnahme des Vermögens des 2c. Bohu durch Glu der Ferienkammer des hiesigen Königlichen ndgerichts vom 27. Juli 1893 aufgehoben worden. Trier, den 31. Juli 1893. Königliche Staatsanwaltschaft.

2) Ausgebote, Zustellungen und dergl.

[29287] Zwangsverfteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund- buche von den Invalidenhaus-Parzellen Band VI B. Blatt Nr. 212 auf den Namen des Kaufmanns Eduard Lroplowißz zu Berlin eingetragene, ebenda angeblich in der Wöhlertstraße Nr. 3 belegene Grundstück am 7, November 18983, Vormittags 9X Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ist 2a 75 qm groß und mit 5500 4 Nußungs8werth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Eugen und andere das Grund- stück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei ebenda, Flügel D., Zimmer 17, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden ag, die nicht von felbst auf den Ersteher übergehenden An- sprüde, deren Vorhandensein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks niht hervorging, insbe- sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiedettebrenden Hebungen oder Kosten, spä- tesiens im Versteigerungstermin vor der Auf- forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des tg a Gebots nicht berüd- sihtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berückfihtigten Ansprüche im Range zurück- treten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des oe die Einstellun des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 10, November 1898, Mittags 12 Uhr, an Geritsftelle, wie oben, verkündet werden.

Berlin, den 27. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 88.

[29288] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Band 155 Blatt Nr. 6873 auf den Namen des Kaufmanns Carl Louis Nobert Kelterborn zu Berlin eingetragene, ebenda in der Chorinerstraße (Nr. 30) belegene Grundstück am 16, Oktober 1893, Vormittags x0 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrihstraße Nr. 13, Hof,

[lügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden.

as Grundstü ist 6 a 61 qm groß und zur Gebäude- steuer noch nit veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abshätßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie Hesondere Kauf- bedingungen können in der Gerichts\hreiberei, ebenda, S Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real- erehtigten werden aufgefordert, die niht von selbst auf den Ersteher übergehenden Ansprüche, deren Vor- handenfein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nit hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spatestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte ugo zu machen, widrigenfalls die- aen bei Feststellung des geringsten Gebots nit erüdsihtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Range zurüdtreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des GrundstöX#s beanspruchen, werden G, vor Schluß des Versteigerungstermins die Cinstellung des Verfahrens herbeizuführen gens nah er- folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16, Oktober 1893, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben, verkündet werden.

Verlin, den 4. August 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[29289] Zum öffentlich meistbietenden Verkauf der zum Zwecke der Zwangsversteigerung beshlagnahmten, zum Nachlaß des Ackermanns Joh. Mao® zu Nöbel ge- hörigen Aecker Nr. 900 u. 567 mühlenthorscher Feld- mart zu Röbel und Nr. 768, 527 u. 1159 hohen- thorscher Feldmark daselbst, mit Zubehör wird ein erster Verkaufstermin auf Montag, den 2. Ofk- tober 1893 und ein Ueberbotstermin auf Dienstag, den 24. Oktober 1893, jedes- mal Vormittags 11 Uhr, angeseßt, in welchen Kaufliebhaber zur Abgabe ihres Bots und Uéber- bots zu erscheinen hiedurch geladen werden. Auslage der Verkaufsbedingungen zwei Wochen vor dem ersten Termin. ' Röbel, den 5. August 1893.

Großherzoglih Mecklenburg - Schwerinsches

Amtsgericht.

[29290]

In Sachen des Rentiers Richard Flügge zu Goslar, Klägers, wider den Fabrikanten Heinrich Junker zu Bad Harzburg, Beklagten, wegen For- derung, wird, nachdem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme der dem Beklagten gehörigen Holz-

\chleiffabrik No. ass. 170 zu Bad Harzburg, ein-

getragen im Grundbuche von Bad Harzburg Band Ik. Blatt 54, zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 5. August 1893 verfügt, au die Ein- tragung dieses Beschlusses im Seunbbikbe am 9. August 1893 erfolgt is, Termin zur Zwangs- versteigerung auf Montag, den 18. Dezember cr., Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem mtsgerichte Harzburg angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu überreichen haben. Harzburg, am 5. August 1893. Herzogliches Amtsgericht. v. Förster.

[29100] Aufgebot.

Nr. 25 162. Herr Rechtsanwalt Dr. Haas in Karlsruhe, als Bevollmächtigter des G. L. Herforth in Frankfurt a, M., hat das Aufgebot der nach- benannten 40/6 igen Badischen Schuldverschreibungen von 1880: 1) Tâtt. A. A. Nr. 7725 über 3000 Æ, 2) Litt. A. Nr. 8501 über 2000 Æ, deren Besiß und Verluft glaubhaft gemacht sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 10, März 1898, Vormittags 11 Uhr, vor dem Großh. Amts- gerichte hierselbst, Akademiestraße Nr. 2, 111. Stock, Zimmer Nr. 21, anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur- kunden erfolgen wird.

Karlsruhe, den 8. August 1893.

Gerichtsschreiberei Großherzoglichen Amtsgerichts.

W. Frank.

[29292] Aufgebot.

Der Hermann Sievers aus Wahn, jeßt in Werpeloh hat das Aufgebot des Sparkassen- Quittungsbuches Nr. 2169, ausgestellt am 27. Juni 1886 von der Sparkasse des Kreises Hümmling auf seinen Namen, versehen mit der Aufschrift „Spar- kasse des Amtes Hümmling“, enthaltend Vermerke über gemachte Einlagen von

a. 00 6, d, d. 20. SUnt 1886,

b, 459 M, d. d. 24, Sunt. 1887:

c. 60 M, d. d. 20. Sanuar 1889, zusammen 135 4, von welchen Einlagen Zinsen noch nicht erhoben sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert , spätestens in dem auf Mittwoch, den 21. März 1894, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- rihte anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen , widrigen- falls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird.

Sögel, den 10. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht. I.

[292 Aufgebot.

Der Kossäth Matthes Schlomka zu Leeskow hat das Aufgebot des bei dem Brande zu Leeskow am 17. September 1892 angeblich verbrannten Quittungs- buches der Niederlausißer Nebensparkasse zu Kalau Litt. H. Nr. 15975, welches Ende Juni 1893 einen Bestand von 200 4 25 Z nachgewiesen, beantragt. Der Inhaber des Quittungsbuches wird aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeihneten Gericht auf den 28. April 1894, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termine das Quittungsbuch vorzulegen, Le dasselbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kalau, den 5. August 1893,

Königliches Amtsgericht.

2 Aufgebot.

_Die Actiengesellshaft Leipziger Malzfabrik in U hat das Aufgebot eines von ihr gezogenen, vorerst aber nur mit dem lithographirten Ünterdruck „Leipziger Malzfabrik in Schkeuditz“ versehenen Wechsels, datirt Schkeuditz, den 6. März 1893, ge- zogen auf W. Thaler in Schlüchtern und von diesem acceptirt, lautend auf 4 1800, zahlbar bei Noth- bart & Cie. in Frankfurt a. M. drei Monate nah der Auéstellung, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 8. Ja- nuar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Zimmer Nr. 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde E widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird. é

Frankfurt a. M., den 9. Juni 1893. Das Königliche Amtsgericht. 1V.

[29293]

Für den seither verstorbenen S{miedemeister Christian Kuhlow zu Quastenberg und dessen gleich- falls verstorbene Ehefrau Sophie, geb. Éi elf, stehen Fol. I. und III. der zweiten Hauptabtheilung des Hypothekenbuches über das dem Schmiedemeister Wilhelm Stegemann zu Quastenberg gehörige, da- selbst belegene Schmiedegehöft ein Wohnungsrecht und resp. (Fol. II[.) ein Kapital von 500 Thalern Courant zur Sicherung der Ansprüche der Kuhlow- hen Eheleute auf Lieferung von Kleidung, Kost und Heizung eingetragen, deren Mortification der x. Stegemann beantragt hat.

Demzufolge werden alle Diejenigen, welhe An- sprüche oder Rechte an die bezeichneten Eintragungen zu haben vermeinen, aufgéfordert, solche Re te spätestens in dem auf Moutag, 2. Oktober 18983, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine anzumelden, widrigenfalls die fraglichen eingetragenen Rechte als erloschen angesehen und im Hypothekenbuche getilgt werden follen.

Stargard i. Mecklenb., 9. August 1893. Großherzoglih Mecklenburgisches Amtsgericht.

Scharenberg.

[2597] Aufgebot. Auf den Anwesen: 1) des Bauers Friedrich Lindner in Sigras sind im Hypothekenbuche für Sigras Bd. 11. S. 93 seit 9. Mai 1849 für den verwittweten Austrägler Michael Schmid in Sigras ein Zehrpfennigsrest zu 200 FI. und eine jährlihe Nahrúng zu 30 Fl. und

2) der Gerbersehefrau Elisabeth Stöcker in Seu- pat im Hypothekenbuche für Seugast Bd. 1. S. 54 eit 295. September 1827 für den Bauern Georg Schwarz in Seugast ein Austrag im Jahresanschlage zu 48 Fl., sowie für denselben, für die Bäuerin Margaretha Schießl, die Dienstmagd Margaretha Schwarz und die Bauerstochter Ursula Schwarz in Seugast ein Kaufichillingsrest von 425 Fl. zu ver- 1 Geis E00 Ves E

emä 2 des Hypothekengeseßes in der Fassung des Art. 123 Ziff. 3 des Ausführungsgeseßes zur Reichs-Civilprozeßordnung werden auf Antrag der Hypothekschuldner diejenigen, welhe auf jene Forderungen ein Necht zu haben glauben, aufgefordert, dasselbe innerhalb sechs Monaten, spätestens aber im Aufgebotstermine am Freitag, 20. Ofk- tober 1893, Vormittags 9 Uhr, im hier- gerichtlichen Sißungssaale anzumelden, widrigenfalls die Forderungen für erloschen erklärt und in den Hypothekenbüchern gelösht würden. Vilseck, den 24. März 1893. Königliches Amtsgericht. (L. 8.) (gez.) G oß, Kgl. Ober-Amtsrichter. j Zur Beglaubigung : Vilseck, 8. April 1893. Gerichts\hreiberei des K. Amtsgerichts. (L. S.) Söldner, K. Secretär. [29296]

Auf aj des Privatiers Heinrih Ledermann, große Bokenheimerstraße 50 I1II., zu Frankfurt a. M. wohnhaft, wird der am 26. Juni 1815 daselbst ge- borene Johannes Nispel, genannt Johannes Stiller, seit dessen Geburt siebenzig und seit der leßten Kunde von dessen Leben mehr als fünf Jahre verflossen sind, und werden dessen Nahkommen hierdurch aufgefor- dert, sich spätestens in dem auf Samstag, den 24, Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden, widrigenfalls der Johannes Nispel, ge- nannt Johannes Stiller, für todt erklärt und er- kannt wird, daß anzunehmen ist, daß derselbe Nach- kommen nicht hinterlassen hat.

Fraukfurt a. M., den 28. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht. T1 1,

[29294] Aufgebot zwecks Todeserklärung.

Auf Antrag des Schiffers Johann Klinker aus Wechold, z. Zt. in Bremen, Grundstraße 18 wohn- haft, werden aufgefordert:

1) der seit 1880 verschollene Vollköthner Friedrich Klinker aus Wechold, sih bis zu dem hiermit auf den 20. September 1894, Vorm. 10 Uhr, bestimmten Aufgebotstermin zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein Vermögen den nächsten bekannten Erben oder Nachfolgern über- wiesen werden, auch feiner Ehefrau die Wieder- verheirathung gestattet sein foll,

2) alle Personen, welhe über das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mit- theilung, ;

3) für den Fall der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erb- und Nachfolgeberehtigte zur An- meldung ihrer Anfprüche unter der Verwarnung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Ver- schollenen auf fie keine Rücsiht genommen wer- den soll.

Hoya, den 8. August 1893.

Königliches Amtsgericht.

[29295] Aufgebot.

Auf rp aw Justiz-Raths Dr. Siebert in Frankfurt a. M. als Vormund des am 15. Sep- tember 1838 geborenen Peter Adam Christian Anton Deprimé wird leßterer, über dessen Leben seit 30 Jahren jede Nachricht fehlt, und werden dessen Nachkommen hierdurch aufgefordert, \ich spätestens in dem auf Samêtag, den 24. Fe- bruar 1894, Vormittags AA Uhr, an- beraumten Termin bei dem unterzeichneten Gericht anzumelden, widrigenfalls der Christian Deprimé für todt erklärt und erkannt wird, daß anzunehmen ist, daß derselbe Nachkommen nicht hinterlassen hat.

Frankfurt a. M., den 30. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht. Ll 1,

[29298] Oeffentliche Bekanutmachung.

Der am 20. April 1893 zu Berlin verstorbene Kaufmann Louis Stern hat in seinem am 2. Mai 1893 eröffneten Testament vom 24. Dezember 1887 eventuell seine und die Verwandten seiner Ehefrau Flora, geb. Jaffé, bedacht.

Verlin, den 29. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 95.

[29297] Oeffentliche Vekanutmachung.

Der am 13. April 1893 zu Berlin verstorbene Geheime Kanzleidiener Michael Friedrich idt hat in seinem am 26. April 1893 eröffneten ment vom 8. August 1889 die verehelihte Kaft Marie, geb. Schmidt, unddie E: : | eue geb. Schwandt, beide in Nord-Amerika, be- acht.

Verlin, den 29. Juli 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 95,