1893 / 199 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Der Reserve des Königin Elisabeth Garde-Gren. Regts. Nr. 3, Matthes, Pr. Lt. von der Reserve des Garde-Train-Bats., Scchayer, Sec. Lt. vom 2. Aufgebot des 4. Garde-Landw. Regts., Wewer, Pr. Lt. vom 2. Aufgebot des 2. Garde-Gren. Landw. Negts., diesem mit dem Charakter als Hauptm., v. Jackowski, Sec. Lt. vom 1. Aufgebot des 4. Garde-Gren. Landw. Ee Borbstaedt, Rim. vos der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bez. astenburg mit seiaer isherigen Uniform, Thomas, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Königsberg, Behn, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf- ebots des Landw. Bezirks Bromberg, Neste, Rittm. von der Cav. F Aufgebots des Landw. Bezirks Gnesen, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, v. Jena, Pr. Lt. von der Res. des Melle Drag. Regts. Nr. 7, Epner, Sec. Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Küstrin, Brück, Sec. Lt. von der Inf. 2. Auf- gebots des Landw. Bezirks Teltow, Hertell, Nichter, Sec. Lts. von der Cavallerie 2. Aufgebots des Landwehr - Bezirks T Berlin, Schottler, Prem. Lieut, von der Juf. 2. Auf- gebots des Landw. Bezirks Stendal, der Abschied bewilligt. v. Woisky, Sec. Lt. von der Res. des Ulan. Regts. Graf zu Dohna (Ostpreuß.) Nr. 8, Knüpper, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Lauban, Conrad, Pr. Lt. von der Inf. 2. Auf- gebots, Rusche, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Oels, Bemme, Sec. Lt. von der Res. des Inf. Negts. rinz Friedrih der Niederlande (2. Westfäl.) Nr. 15, Fran cke, Sec. t. von der Res. des Niederrhein. Füs. Negts. Nr. 39, Fellinger, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Aachen, von Hagen, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufg. des Landw. Bezirks St. endel, der Abschied bewilligt; Baum, Sec. Lt. von der Cav. 1. Aufg. des Landw. Bezirks Hamburg, aus allen Militärverhältnissen entlassen. v. Zepelin, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Waren, Bülbrin g, Sec. Lt. von der Res. des Füs. Regts. Fürst Karl Anton von Hohenzollern (Hohenzollern.) Nr. 40, Lob e, Pr. L. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Oldenburg, Ey l, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Hannover, Meyer I., Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Braunschweig, Deecke, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks 11 Braunschweig, Jassoy, Sec. Lt. von der Res. des Großherzogl. Hess. Train-Bats. Nr. 25, Niesert, Br Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Meschede, Pieper, Pr. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks N a. M., diesem mit seiner bisherigen Uniform, v. Lyncker, Hauptm. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 1 Darmstadt, Wallenstein, Sec. Lt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Worms, Baumann, Knietsch, Sec. Lts. von der Inf. 2. Aufgebots, Müller, Sec. Lt. von der Cav. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Mannheim, Egel, Sec. Lk. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Heidelberg, Gäß, Nittm. von der Cav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Freiburg, diesem mit der Landw. Armee-Uniform, Frhr. v. Neveu, Sec. Lk. von der Cav. 2. Aufgebots desselben Landw. Bezirks, A bt, Sec. Lt. von der Inf. 2, Aufgebots des Landw. Bezirks Colmar, Rasmus, Sec. Lieut. von der Cavallerie 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Graudenz, mit dem Charakter als Pr. Lt, Bock, Hauptm. von den Garde-Landw. Jägern 1. Aufgebots, mit seiner bisherigen Uniform, Wilberg, Sec. Lt. von der Res. des 2. S(hles. Jäger-Bats. Nr. 6, Harnickell, Pr. Lt. von den Jägern : a des Landw. Bezirks Andernah, N ichter, Pr. Lt. von der Lub rt. 2. Aufgebots des- Landw. Bezirks Belgard, 8 hlmeyer, ec. Lt. von der Fuß-Art. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Düssel- dorf, Mattern, Pr. Lt. von der Nes. des Pion. Bats. von Rauch (Brandenburg.) Nr. 3, Bettenworth, Hauptm. von den Pion. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Arolsen, diesem mit feiner bis- herigen Uniform, Roth, Pr. Lt., Fey, Sec. Lt. der Landw. 2. Auf- gebots der Eisenbahn-Brig., der Abschied bewilligt.

Nachweisung der beim Sanitäts-Corps im Monat Juli 1893 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver- fügung des General-Stabsarztes der Armee. 1. Juli. Dr. Friedrich, einjährig-freiwilliger Arzt vom Ulan. Regt. Kaiser Alexander 11. von Rußland (1. Brandenburg.) Nr. 3, unter gleich- zeitiger Verseßung zum Feld-Art. Regt. Prinz August von Preußen (Ostpreuß.) Nr. 1, zum Unterarzt, Met, einjährig- freiwilliger Arzt vom 2. Hess. Inf. Negt. Nr. 82, unter gleichzeitiger Verseßung zum 2. Hannov. Drag. Regt. Nr. 16, zum Unterarzt,

15. Juli. Dr. Müller, Unterarzt vom Inf. Negt. von Grol- man (1. Posen.) Nr. 18, Dr. Hoffmann, Unterarzt vom Inf. Regt. Großherzog Friedrich Franz 11. von Mecklenburg-Schwerin (4. Brandenburg.) Nr. 24, Dr. Krulle, Unterarzt vom Inf. Negt.

erzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig (Ostfries.) Nr. 78, Dr. ammer, Unterarzt vom Inf. Regt. Nr. 143, Dr. Dannehl, nterarzt vom Feld-Art. Regt. General-Feldzeugmeister (2. Branden- burgisches) Nr. 18, liger Cür. Regt. von Driesen (Westfäl.) Nr. 4, unter gleichzeitiger Ver- seßung zum 1. Westfälishen Husaren-Regiment Nr. 8, zum Unter- arzt, ernannt, Eimler, einjährig - freiwilliger Arzt von der 2. Matrosen-Division; unter Ernennung zum Unterarzt,

2%, Juli, Dre, Mette, Unterarzt vom Inf. Negt. Nr. 135,

aue: Glüdck, Unterarzt vom Inf. Negt. von der Golß (7. Pomm.) t: 04,

26: Juli Dr. Nieho ff, Unterarzt vom Inf. Ret. Graf Werder (4. Rhein.) Nr. 30, L |

29. Juli. Bünger, einjährig-freiwilliger Arzt vom Inf. Negt. Herzog von Holstein (Holstein.) Nr. 85, unter gleichzeitiger Verseßung zum- Inf. Negt. von Manstein (Schle8wig.) Nr. 84, zum Unterarzt, ernannt, sämmtlich (die leßten vier vom 1. August d. Js. ab) mit Wahrnehmung je einer bei den betreffenden Truppen- bezw. Marinetheilen offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

7 UDL Dae ng, Unterarzt vom Inf. Negt. Großherzog at Pad Franz 11. von Mecklenburg - Schwerin (4. Brandenburg.)

ir. 24, unter as in dem Commando beim Inf. Negt. Prinz Moriß von Anhalt-Dessau (5. Pomm.) Nr. 42, vom 1. Juli 1893 ab zum Inf. Regt. General-Feldmarschall Prinz Friedrich Carl von Preußen (8. Brandenburg.) Nr. 64 verseßt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 18. April. Köster, Negistrator bei dem Sia, Generalstabe, auf seinen Antrag am 1. August d. J. in den Ruhestand verseßt.

1. August. Schliewe, Kanzleisecretär bei dem Bureau des Central-Directoriums der Vermessungen, zum Registrator bei der Landesaufnahme, Sperling, Kanzleidiätar bei dem Großen General- stabe, zum Kanzleisecretär, ernannt.

6, Au Al Scholze, Negierungs-Baumeister, unter Belassung in feiner Stellung als stellvertretender Localbaubeamter in Saar- brüdcken, zum Garn. Bauinspector ernannt.

T Ran Güntherberg, Roßarzt vom 2. Garde-Drag. Regt., zum Ober-Roßarzt beim Feld-Art. Regt. General-Feldzeug- meister (1. Brandenburg.) Nr. 3, Hedler, Unter-Roßarzt vom Cür. Rohe Kaiser Nikolaus 1. von Nußland (Brandenburg.) Nr. 6, zum

Dr. Niehues, R Abbas 208 Arzt vom

Nokßzarzt beim 1. Hess. Hus. Regt. Nr. 13, ernannt. Tennert, Rokarzt vom Hus. Negt. von Zieten (Brandenb.) Nr. 3, zum Cür. Regt. Königin (Pomm.)Nr.2,Stramißer, Roßarzt v. ul Regt. ale ranz Folept von Oesterreih, König von Ungarn (Schleswig-Holstein.)

r. 16, zum Po, Feld-Art. Regt. Nr. 27, Lebbin, Noßarzt ee egt., zum Holstein. Feld-Art. Negt. Nr. 24, perseßt.

10. August. Friedri, Bekleidungsamts-Assist. vom X1.Armee- Corps, zum VII. Armee-Corps, Krause, Bekleidungsamts-Assist. vom VII. Armee-Corps, zum XI. Armee-Corps, pee

12. August. Mamsch, Stellenanwärter, als Kassen-Assist. bei

der General-Militärkasse angestellt.

Berichtigung. In der Liste der Personal-Veränderungen in

der HBOS Hreutiscen Armee in Nr. 196 des „N.- u. St.-A.*“,

Erste Be age, zweite Seite, erste Spalte, Zeile 10 v. u., muß es,

wie das „Militär-Wochenblatt“ H berihtigend mittheilt, s

E Unteroff. vom Feld-Art. Negt. Nr. 15, statt nfanterie.

Columbische Weltausstellung. V. *) Chicago, 30. Juli 1893.

Nur wenige Tage noch, und die erste Hälfte der für die Ausstellung A n Frist ist überschritten.

Wenn auch der Besuch der Ausstellung als solcher im Verlaufe der lezten Monate wesentlih sich auf einer erfreu- lichen Höhe erhalten hat, so kann doch nicht vershwiegen werden, daß bis dahin der Zudrang von Besuchern aus fremden Ländern, auf welche die Aussteller namentlich im Hinblick auf abzuschließende Geschäfte mit aller Bestimmtheit s hatten, sih nicht hat einstellen wollen, und daß die E in dieser Hinsicht kaum günstige genannt werden önnen.

Woran es liegt, daß der erwartete Zuzug von solchen Besuchern, welche niht nur aus der unmittelbaren Nähe von Chicago und den benachbarten Städten, von Neugier und Wissensdrang getrieben, sih hierher begeben, sondern denen es um geschäftlihe Zwecke zu thun ist, und die darauf ausgehen, Neues unter den mannigfahen Darbietungen der inter- nationalen Jndustrie si selbst und anderen nußbar zu machen, bisher ausgeblieben is, ist niht leicht zu beantworten. E lebt j au O ausse geschlossen, daß mit Eintritt der etwas kühleren Jahreszeit, ie doch für die leßten Monate der Ausstellung zu erwarten ist, sih eine Besserung geltend machen wird. Jm großen und ganzen mag der Umstand wohl der Thatsache zuzuschreiben sein, daß in erster Linie von seiten der amerikanischen Eisen- bahnen bis zur Stunde nichts geschehen ist, was zur Ver- mehrung des Besuches der A a Weltausstellung dienen könnte. Alle Bestrebungen, die Bahnen zu einer Reduction ihrer Passagierpreise zu veranlassen, sind bisher an deren ver- eintem Widerstande gescheitert.

Jn zweiter Linie i} siher auch die gerade in den letzten Wochen hervorgetretene Erschütterung des Vertrauens in der Geschäftswelt mit daran Schuld, und endlih mag die zur Zeit im hiesigen Lande herrshende Sommerhiße, wie sie während dieser Jahreszeit hier gewöhnlih einzutreten pflegt, auch manche von dem Besuch der Ausstellung noh abhalten.

So kann denn nicht verkannt werden, daß, wenn man den Charakter der Besucher ins Auge faßt, die Würdigung der vielen, bedeutungsvollen Gegenstände, welhe dic Ausstellung bietet, wie shon in einem früheren Artikel angedeutet, bis zur E der That noch eine verhältnißmäßig geringe ge- wesen ist.

Wer die Gelegenheit hat, das Gros der die Gebäude durchfluthenden Besucher zu mustern, wird nur zu leicht die Ueberzeugung gewinnen, daß ein Verständniß für die Einzel- heiten der Jndustrie, für die Feinheiten der kunstgewerblichen Darstellungen, für die reichen E auf dem Gebiet des Wissens, der Mechanik, des Verkehrswesens und der Maschinenindustrie bei weitem nicht in dem Maße vorhanden ist, als dieses die Großartigkeit und der Charakter des unter so enormen Opfern hier Zusammengebrachten wünschenswerth erscheinen lassen. 5

Unter diesen Umständen ist es in hohem Grade erfreulich, daß wenigstens von unserem Vaterlande aus, wie aus den herübergelangenden Mittheilungen hervorgeht, noch eine große Anzahl von berufenen Vertretern der verschiedensten Zweige unserer technischen und O Bestrebungen nach Chicago entsandt werden wird, und daß für alle diese wenig- stens die Schäße, welche hier aufgespeichert sind, und durch sie für die weitesten Kreise daheim nicht verloren gehen können.

Die Zahl der aus Deutschland hierher zum Studium der Ausstellung entsandten Vertreter seßt sih aus den mannig- fachsten Berufskreisen zusammen. Nicht nur daß Mitglieder des Generalstabs, der Technischen Hochschulen, der verschiedenen Ministerien, der verschiedenen wissenschaftlihen Anstalten, des höheren Handwerks u. \. w. hierher entsandt worden sind, welche die ihnen zu theil gewordene ehrenvolle Aufgabe zweifellos mit dem Ernst en werden, welcher Gott Lob! unsere Männer in diesen Berufszweigen auszeichnet ; so ist auch Dank der Freundlichkeit, welche ein angesehener Deutsch-Amerikaner, Herr Henry Villard und, seinem Beispiel folgend, andere Männer, wie z. B. Herr Rentier Scheidt aus Düsseldorf, an den Tag gelegt haben im Laufe der leßten Woche eine größere Anzahl von älteren und jüngeren Herren der verschiedensten Berufszweige hier eingetroffen, denen eben- falls die Aufgabe zu theil geworden ift für sih und ihre näheren Berufs nota Nußzen aus der Ausstellung zu ziehen und die Eindrücke, welche sie hier empfangen, später für 1hr eigenes Leben und ihre Berufsgenossen nußbar zu machen.

Auch die beim Beginn der Agitation für die Welt- ausstellung ins Leben getretene Jdee, bei Gelegenheit der Aus- stellung selbst Weltcongresse zu veranstalten, die sih gewisser- maßen mit der Lösung aller wh die Menschheit noch wichtigen und s{hwebenden Fragen auf dem Gebiete der Socialpolitik, der Moral, der Rechtspflege u. #. w. befassen sollten, hat den daran geknüpften Hoffnungen nah keiner Richtung hin entsprochen. Wir in Deutschland haben uns allerdings in diesem Punkt keiner Täushung hingegeben und gewisser- maßen nur, um der Pflicht gegen die amerikanischen Ver- anstalter zu E en, {hon in dem verflossenen Jahre alle an uns gelangenden Anregungen dessen ungeachtet den weitesten Kreisen zugänglich Mad Wunderbarerweise ist man in diesem Lande in dieser Beziehung von dem weitgehendsten Optimismus beseelt.

Auf den ersten Bli muß ja die Jdee etwas Bestechen- des haben, und der Vorsißende der betreffenden O, Professor Bonney, hat bei seinen Einladungen wiederholt darauf hingewiesen, wie wünschenswerth es sei, daß Männer aller Berufszweige zur Lösung der vorgelegten Fragen bei- tragen möchten, und daß an diese Congresse die weitgehendsten Hoffnungen zu knüpfen seien.

Der thatsächliche Verlauf der Dinge 4 diese Voraus- sezungen nach keinerlei Nichtung hin gerechtfertigt. Einmal hat es vor allen Dingen an Theilnehmern außerhalb der

*) Val. die Nummern 121, 148, 164 und 186 d. „R.- u. St.-A,*

Vereinigten Staaten gefehlt, e es, daß man von vorne herein davon überzeugt war, daß bei dieser Gelegenheit doch nur leeres Stroh gedroshen werden und nuglose i das Resultat sein würden, oder sei es, weil dieser Abtheilung der Ausstellung keinerlei Mittel zur Trauung standen, um her- vorragenden Männern des Auslandes das Hierherkommen zu ermöglichen. Wenn wir heute die große Menge der Pro- ramme, welche für die verschiedensten Abtheilungen vor- ercitet waren, durhmustern, so muß es einen fast kläglichen Eindruck machen, zu sehen, wie alles dieses doh nußlose Arbeit gewesen ist, und wie von den großartigen Hoffnungen und Erwartungen sih voraussihtlich nicht eine einzige verwirklichen wird. Es würde sich kaum verlohnen, bei dieser Angelegen- heit länger zu verweilen, wenn nicht zu hoffen wäre, daß das Sehlschlagen dieses Gedankens, der, so echt charakteristisch amerikanisch, die ganze Welt umspannen sollte, bei dem ber übersehen wurde, duß nit die ganze Welt amcrikanish ist, für die zukünftigen Generationen wenigstens von Belehrung sein wird. Ein Punkt, der nicht genug betont werden kann, und der alle Bestrebungen dieser Art auf das Maß der Durchführbarkeit reduciren sollte, liegt vor allem darin, daß im Gegensaß zu dem ungemein er- leihterten Verkehr der Menschen untereinander die Verschiedenheit der Sprachen, durch welhe die Jdeen und Gedanken zum Ausdruck kommen sollten, noh ein kaum zu überwindendes Hinderniß bildet. Bei den Foria leß skungen s waren denn auch die Herren Amerikaner in der Regel unter sich, und selbst- verständlih war es die Vorausseßung, daß jeder, der an den Verhandlungen theilnehmen wollte, sich der englishen Sprache bedienen würde. So verbreitet die Kenntniß derselben nun auch ist, so \schließt doch dieses von vornherein eine Anzahl von Männern, deren Mitwirken sonst für das Gelingen von hohem Werth sein dürfte, von der Betheiligung aus. Kommt dann hinzu, daß man eine so unglaublihe Speisckarte vorbereitet hatte, daß für jeden einzelnen Gegen- stand nur vielleiht ein paar Stunden übrig bleiben, so ist es leiht begreiflih, daß von einer Discussion, von einem Eingehen auf die Sache selbst gar keine Rede sein konnte, und daß diese sogenannten Congresse in nihts Anderem bestanden, als daß einzelne der Herren eine wohlvorberecitete Rede mit tonloser Stimme vorlasen und man sich damit zufrieden gab, diese Producte „der Weisheit der Geschichte einzuverleiben“, d. h. auf Kosten der Vereinigten Staaten in kostbaren Bänden drucken zu lassen, die aber voraussihtlich von niemandem werden gelesen werden. Als vor wenigen Tagen einige der Vertreter des preußischen Cultus-Ministeriums, die Herren Professor Waetzoldt und Professor Finckler, bei dem Congresse über Erziehungswesen eine Rede über das Charak- teristische der deutschen Erziehung und speciell der Universitäts- bildung in deutscher Sprache hielten, war natürlih der Fnhalt für die meisten der Zuhörer unverständlih; er wird erst im Wege der Ueberseßung durch die Zeitungen solchen Leuten zu- gänglich werden, welche sich für derartige Fragen interessiren. Die Betheiligung der deutschen Gelehrten ist aber vielleicht die einzige nennenswerthe Ausnahme, welhe von dem vorher Ausgesproche- nen zu constatiren gewesen wäre, und so ist es niht zu viel gesagt, wenn man die Sache dahin zusammenfaßt, daß un- geachtet aller rühmlihen Vorbereitungen, ungeachtet aller der Einladungen, die in die Welt gegangen sind, auf dem inter- nationalen Congresse von einem Eingehen auf die verschiedenen Gebiete niht die Rede gewesen ist, und daß die Jdee im großen und ganzen als eine völlig verfehlte und fruchtlose be- zeichnet werden muß.

Nur von einer Seite aus, und das is wiederum ein charakteristisches Zeichen der amerikanischen Zustände, nur von Seiten der Damenwelt hat cine so außerordentlich reiche und lebhafte Betheiligung an den dem Congreß gestellten Fragen stattgefunden, daß der drückendsten Hiße ungeachtet die dafür GdeeER Räume in der e überfüllt waren, und daß das Interesse wenigstens in den betheiligten Frauenkreisen allgemein als ein lebhaftes geschildert wird. So haben denn auch Frauen aus den verschiedensten Ländern an den Besprehungen theilgenommen, und wenn gewiß auch hier das Wort gilt, daß vieles erstrebt und wenig erreicht ist, so ist die Annahme nicht unberechtigt, daß aus den gegenseitigen Besprehungen und dem Gedankenaustausch der Frauen, welche sich für die Frauenbewegung im allgemeinen interessiren, mancherlei Früchte gezeitigt werden können. Frei- lih hat der Respect vor allem, was das weibliche Geschlecht ut und ce Wie ee her an h dahin geführt, daß sih im großen und ganzen auch die Kritik niht an die Thätigkeit der Frauen selbst da herangewagt hat, wo die extravagantesten Forderungen der A LCU R ENcioation zu Tage getreten sind. Das alles hat aber nicht zu verhindern vermocht, daß der Spott sich wenigstens in die Form gekleidet * hat, daß es wohl kaum je wieder vorkommen werde, wie ein wißiges Gedichthen in hie- sigen Blättern andeutete, daß die Frauenwelt innerhalb acht Tagen so ziemlih alle Fragen, welche die Menschheit bewegen, von der Sternenwelt bis zur Pflege der Säuglinge, besprochen und gelöst habe.

Seit etwa aht Tagen sind die zur Prüfung aus Deutsch- land hierher entbotenen Sachverständigen, darunter Männer von Weltruf, hier E und eine größere Anzahl ijt im Laufe der nächsten Woche noh zu erwarten. Die für Aus- steller so wichtige Frage der Preisvertheilung hat in der Zwischenzeit allerdings einige Fortschritte gemacht, indem die remden Commissäre sih mit den hiesigen Behörden nach langen Berathungen über den Modus procedendi verständigt haben. Soweit die Dinge sich jezt übershauen lassen, ist das anzuwendende System noch immer mit so vielen Weitläufigkeiten und Schwierigkeiten verknüpft, daß die Möglichkeit nicht auge ist, daß Deutschland, gleich Belgien und Frankreich, schließlich noch von der Pre1s- bewerbung gün ih zurücktritt, da auf dem bisher betretenen Pfade ein Ende der Arbeiten kaum abzusehen ist. Es ist fast unbegreiflih, daß eine sonst allerwärts für praktisch geltende Nation, wie die Vereinigten Staaten, auf diesem Gebiete Neuerungen Ee die nah dem allgemeinen Urtheile der übrigen, in diesen Dingen erfahrenen Vertreter das Werk nur ershweren und unendlichin dieLängeziehen müssen. Jmallgemeinen wäre, falls die genanute Eventualität noch eintreten sollte, das Ge- fühl unter den Ausstellern nit dasjenige einer großen Enk- täushung. Denn im großen und ganzen würde man, da 1a nur Bronzemedaillen ausgegeben werden sollen, in den weitesten Jndustriekreisen sich damit zu begnügen wissen, daß Deutsch- land, wie allgemein zugestanden wird, auf allen Gebieten dur seine Sesammilelsiungeit den ersten Rang eingenommen hat, und daß unser Vaterland, wenn man den Ausdruck g&-

F ?

è

brauchen darf, allein die goldene Medaille davongetragen hat, an welhem jedem einzelnen, der dazu bei- getragen, sein verhältnißmäßiger Antheil zusteht.

Nachdem endlich die oberste Gerichtsbehörde sich für die Offenhaltung der Ausstellung am Sonntag entschieden hat, hat nun das Directorium aus freien Stücken die Schließung derselben angeordnet, und zwar mit Rücksicht auf den schwachen Besuch. Man sagt sih,„daß das Publikum durch sein Fern- bleiben am Sonntag sih dahin erklärt habe, daß es auf die Offenhaltung am Sonntag keinen Werth lege. i i Geistlichkeit hat darauf hingewiesen, daß, so lange die Ausstellung am Sonntag sei, 20 Millionen Christen, welchen die Sabbath- eiligung am Herzen läge, vom Besuch der Ausstellung si

0 Db nun durh den Schluß der Aus- stellung an Sonntagen ein vergrößerter Besuch während der wird, bleibt noch abzuwarten.

ein Ruhm,

an der Spiße stehende

Peittu ausgeschlossen fühlten. Wochentage erzielt werden Kämpfen die Ausstellun( Thatsache, die voraussihtlich den 20000 betragenden Angestellten

willigt werden konnte.

wollen.

wiederum geschlossen ist, zahlreichen, ( willlommen da diesen bisher zum großen Theil ein freier Tag nicht be- Nicht minder willkommen wird die Schließung der Ausstellung am heutigen Tage und den fol- | wie genden Sonntagen für die éhitosen Wirthschaften, Restaura-

tionen und sonstigen Etablissements in der Stadt sein, denen naturgemäß jeßt der Löwenantheil derjenigen Besucher zufällt, welche nah den hiesigen liberaleren Anschauungen sich am Sonntage eine Erholung auch außerhalb des Hauses gönnen

Q.

Landen dur

anzösische legislatori aufeinander einwirkten.

seit lange | reis beschäftigt; die

eine etwa sein wird,

Putt t es fremd die französische Institutionen gegenüberstand gerecht zu werden vermochte. Am

schiedenen

schulen zu vermindern und die

Literatur.

Geschichte. ff Geschichte des Arthur Kleinschmidt.

«errichtet hatte.

für einen deutschen Mittelftaat hielt.

die deutshe Geschihte is diese ephemere hoher Bedeutung: die Negierung Jérôme’s Einführung des codo Napoléon die alte

Königreihs Westfalen t Gotha, F. A. Perthes, 1893. Von allen Napoleonischen Staatenbildungen auf deutschem Boden hatte die kürzeste Lebensdauer das Königreich Westfalen, das Napoleon nah dem Frieden von Tilsit für seinen jüngsten Bruder Jéräzme Aber so wenige Iabre es auch existirte, so hat es D eine große Bedeutung, da es nach Napoleon’s Absicht ein liberaler Musterstaat werden sollte, und man also aus der Constitution, die es erhielt, erkennen kann, welche Negierung der Kaiser am geeignetsten | j Und nicht bloß für das Ber- ständniß der Napoleonishen Negierung8grundsätße, sondern auch für Schöpfung von beseitigte ständische rung in der Bevölkerung für immer, sodaß hier links der Elbe durch

von Dr. F vollé

Pr. 12 M.

Finanzkraft seines einen großen Theil der daraus seinen kam der Unterha"?

König, ohne Erfa

durch Gliede-

französishen Einfluß um dieselbe Zeit der Uebergang zum modernen Staat vollzogen wurde, wie rechts der Elbe in den altpreußischen l rch die Reformen Stein's und Hardenberg's. Ein anderes wichtiges historisches Moment ist, daß die neue Regierung das Prâäfectur- system einführte, eine Einrihtung, die der Staatékanzler von Harden- berg zum theil nahahmte. Andererseits nahm man sich in Westfalen Dar denerg Steuer ges zum Muster, sodaß also deutshe und r j e Ene in beiden norddeutschen Staaten rften. Bei der hohen Wichtigkeit der französischen Pra ges Bat für die innere Geschichte Westdeutshlands haben fi

Die ereits mannigfache A E der Geschichte dieses König- eßte un Königreich Westfalen" von * Bode und Ilgner (Düsseldorf 1888), und nun unternimmt es Kleinshmidt noch einmal, eine eingehende Geschichte des französishen Vasallenstaats zu schreiben. Seine Haupt- quellen sind dabei Berichte der fremden Gesandten am Hofe Iérôme's in Cassel und der westfälishen Geschäftsträger an auswärtigen Höfen, daneben Correspondenzen und Tagebücher von hohen westfälischen t Beamten. Auf Gr..=® dieses Materials schildert der Verfasser ein- Heute ist der erste Sonntag, an welhem nach all diesen gens die Verfassung, das Heer, die Justiz, Polizei, kurz die ganze Staatsverwaltung und ihre Bemühungen, die zahlreihen und nach

ihrer inneren Beschaffenheit recht verschiedenartigen Territorien des Reichs es bestand aus ehemals preußischen, hessischen, braunschwei- gischen, hannovershen und mehreren Landestheilen kleinerer Herr- schaften zu einem einheitlihen Staat zu verschmelzen.

Regierung den und wie

Gebiete der Unterrichtsverwaltung: während in Preußen die Regierung treß ihrer großen Finanznoth die Universität Berlin gründete, mit reichen Mitteln aus\tattete und unbedingte Lehrfreiheit gewährte, ging die Absicht Jérôme’s von as an dahin, | r ehrfreiheit zu beschränken. Geist, der auf den deutshen Hochschulen herrshte, und ihre Ver- schiedenheit von den französischen hatte der Köntg kein Verständniß. Das traurigste Kapitel in der westfälishen Geschichte is, wie Kleinshmidt ausführlih darlegt, die hatte auch Westfalen eine ungeheure Kriegscontribution an Frankreich zu zahlen, und dabei erhielt Férôme nicht einmal die Möglichkeit, die Landes Domänen Marschällen Dotationen zu l oiner starken französfischen Armee, rüstung einer eigenen Truppe, die dem König als Rheinbundsfürsten oblag, und endlich die Verzinsung einer älteren auf dem Lande lastenden Schuldenlast, sodaß es von vornherein einer energishen Finanzpolitik bedurft hätte, um den Staatshaushalt im Gleichgewicht zu erhalten. Die westfälische P Beung war ihrer Aufgabe niht gewachsen; der i l ahrung und im höchsten Grade vershwenderish, kümmerte sih wenig um die Geschäfte; die meisten Beamten zum guten Theil französishe Abenteurer \orgten mehr für ihr persön- liches als das staatliche Interesse; die Bemühungen mehrerer tüchtiger Beamten wie des Grafen Bülow, Ministers, und des Justiz-Ministers Siméon hatten daher nur mangel-

unwürdige

umfangreihste war „Das

An ver- sehr interessant zu sehen, alten deutschen wenig sie ihnen

deutlihsten zeigt sh das auf dem

die Zahl seiner Hoch-

Für den | Laufe

Finanzpolitik. Wie Preußen

auszunußen, da Napoleon i O VeDielt, unt Kr. überweisen. Dazu die Aus-

des späteren preußischen Finanz-

haften Erfolg. Das Deficit E beständig, und als mit dem Kriege von1812 die Anforderungen immer

Bankerott, vor dem es vielleiht nur der rashe Zusammenbruch im Jahre 1813 rettete. finanziellen Schwierigkeiten ; die Folge diefer und anderer Uebelstände, wie der Uebergriffe der geheimen P

zöfischen Offiziere und Beamten waren die Aufstände des Jahres 1809, denen troß schneller Unterdrückung zahlreiche andere folgten, sobald sich eine günstige S zu bieten schien.

Volks vor der westfäli

Rolle Iérôme's in der auswärtigen Politik. Hier hatte er nur die Befehle des Pariser Machthabers zu vollziehen, eine un- abhängige Stellung durfte er nie über Jérôme’s Politik mittheilt, ist daher au weiter nichts als fklein- lihe Grenzstreitigkeiten mit den Nachbarn und bald mehr, bald minder kühne Hoffnungen und Versuche, sein Land durch die Gnade Napoleon's zu vergrößern; irgend- ein bedeutender politisher Gedanke findet sih nicht und war auch unmöglich, da der König, ein Fremder in seinem Lande, sih mit seinen Unterthanen, teren Sprache er nicht einmal kannte, nit . eias fühlten fonnte. davon entfernt, der Musterstaat des Nheinbundes zu sein; sein Untergang wurde von der ganzen Bevölkerung mit Jubel begrüßt, und die Nück- kehr des alten hefsischen Kurfürsten nah Cassel, dessen Regierung gewiß nicht zu den besten des 18. Jahrhunderts gehört hatte, wurde allgemein als Befreiung von einem unerträglichen Zustand angesehen.

Nechts- und Staatswissenschaft.

__ Kr. Die Gewerbeordnung für das Deutsche Reich in ihrer neuesten Gestaltung. LTexrtausgabe mit Anmerkungen und Sachregister von B. Mugdan, Amtsgerichts-Rath. 2. Aufl. Berlin 1893, N. von Decker’'s Verlag, G. Schenk, K. Hofbuchhändler. 16. S. 188. Pr. 1,50 Bei den zahlreihen Abänderungen, Er- E E Ergänzungen, welche die Reichs-Gewerbeordnung im er Jahre nur eine solhe Ausgabe benußt, welche zuverlässig das Gesetz in der heutigen Gestalt giebt. Dies bietet das vorliegende gut ausgestattete Buch. In den Erläuterungen if mit guter Auswahl das im Verkehr besonders Gefuchte auf Grund der waltungsgerihts berüsihtigt, wobei die Verhältnisse in Preußen, Bayern und Sachsen befondere Beachtung gefunden haben. Im Sach- register sind die Stihworte gut gewählt.

e Das Gesez, betreffend dié öffentlihen Lasten bei Grundstückstheilungen und die Gründung neuer Ansiedelungen in den Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien, Sachf

vom 25. August 1876, erläutert von B. v. gerichts-Director. : In der Einleitung hat der Verfasser eine geschichtliche Darstellung der preußishen Geseßgebung über die Gründung neuer Ansiedelungen gegeben, wie sie anderweit noch nit vorhanden ift. Titel benannte Gese mit Motiven, den Entscheidungen des Ober-Verwaltungêgerihts und der Entwicktelung in der Praxis, wobei die genaue Angabe der Quellen sehr dankenswerth ist. betishes Register.

her stiegen, stand das Reih nahe am Das luxuriöse Leben Jérôme's vermehrte die olizei, des Hohmuths der fran-

] Die Mißachtung des ishen Regierung wurde vermehrt durch die

beanspruchen. Was Kleins{chmidt

So war Westfalen weit

erfahren hat, is es nothwendig, daß man

echtsprehung des Ober-Ver-

Vertheilung der

en und Westfalen, Kampt, Verwaltungs- S. 134.

Berlin 1893. J. Guttentag, 16.

/ : Es folgt das im eingehenden Erläuterungen nach den

Den Abschluß macht ein ausführliches alpha-

1. Untersuhungs-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. 4. Bertoufes Verpachtungen, Verdingungen 2c. 5, Verloosung 2c. von Werthpapieren.

1) Untersuchungs-Sachen.

[30093] Steckbriefs-Erledigung.

Der hinter den Arbeiter Hermann Carl Louis Karpe wegen Diebstahls nah mehrmaliger Vor- bestrafung wegen Diebstahls in den Acten J. I]. D. 21. 93. erlassene Steckbrief ist erledigt.

Berlin, den 15. August 1893.

Königliche Staatsanwaltschaft T. [29942] K, Württemb, Staatsanwaltschaft Navensburg. Vermögens-Beschlagnahme. :

Durch Gerichtsbeshluß vom 12. l. M. ist das im Deutschen Reich befindlihe Vermögen des wegen Majestätsbeleidigung u. a. str. H. steckbrieflih ver- folgten in Zürih wohnhaften vormaligen württem- bergishen Hauptmanns Edmund Miller von Nied- lingen gemäß §§ 332, 333 der St.-P.-O. mit Be- {lag belegt worden.

Ravensburg, den 14. August 1893.

Erster Staatëanwalt : Heer. [30200] K. Württemb. Staatsanwaltschaft Ellwangen.

In der Strafsache gegen Reinhold Müller, ge- boren, den 25. April 1870 zu Hohenstraßen, Ober- amts Weinsberg, zuleßt in Alfdorf, Ober- amts Welzheim, wegen Verleßung der Wehrpflicht, wurde die am 22. März ds. Is. verfügte Ver- mögensbeschlagnahme am 9. d. Mts. aufgeboben.

en 9. August 1893. : L) H.-Staatsanwalt Kre ß.

2) Aufgebote, Zustellungen und dergl. [30151

Nach heute erlassenem, scinem ganzen Inhalte nah durh Anschlag an die Gerichtstafel bekannt ge- machtem Proclam finden zur Zwangsversteigerung des dem Kaufmann Max Nubien gehörigen Wohn- hauses N. 285 zu Ribniy mit Zubehör Termine: 1) zum Verkaufe nah zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufs - Bedingungen am Dienstag, den 31, Oktober 1893, 2) zum: Ueberbot am Dienstag, den 21. November 1893, 3) zur Anmeldung dinglicher Rechte an das Grundstü und an die zur Immobiliarmasse desselben gehörenden Gegenstände am Dienstag, den 31, Oktober 1893, jedesmal Vormittags A1 Uhr, im Schöffensaale des hiesigen Amtsgerichtsgebäudes statt. Auslage der Verkaufsbedingungen vom 16. Oktober

3 an auf der Gerichts\chreiberei.

Ribnitz, den 16. August 1893. i

Großherzoglih Mecklenburg-Schwerinscl;es Amtsgericht.

n L

uf den Antrag des Gastwirths Gröpler in ellenthin und des, Gutsbesißers Wallis in Schöne- êrg wird der Inhaber der angeblich verloren E gangenen Stamm-Actien Nr. 974 und 975 (Gröpler gehörig) und Nr. 4568 und 4569 (Wallis ehöôrig) ay Stargard Küstriner Eisenbahn- cfell\do} über 900 hierdurch aufgefordert, seine Rechte aus

Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Ge}ells@

irthf aba enschaften.

Besfentlicher Auzeiger. (: Gerd, und Mietbe -Genosn

9, Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

diesen Actien spätestens im Aufgebotstermine am 4. Juni 1894, 10 Uhr Vormittags, bei dem unterzeihneten Gericht anzumelden und die Actien vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird.

Soldin, den 4. Juli 1893.

[12060] Aufgebot. i

Auf den Antrag des von dem Justiz-Rath Coste hierselbst vertretenen Pastors Dieckhoff zu Breiten- felde bei Daber wird der Inhaber der angeblich durch Brand verloren gegangenen Pommerschen Pfandbriefe Stargard’shen Departements, nämlich des 4procentigen Pfandbriefs Nr. 15945 über 300 4 vom 24. März 1873 und der 34%/oigen Pfandbriefe Nr. 66235 bis einschließlich Nr. 66255 über je 300 M vom 1. Juli 1886, aufgefordert, seine Nechte auf die vorbezeihneten Pfandbriefe spätestens im Aufgebots- termin am 27. Oktober 1893, Vormittags 9 Uhr, bei dem unterzeihneten Amtsgericht, Zimmer 1, anzumelden und die Pfandbriefe vorzu- O widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird.

Stargard i. Pomm., den 7. Juni 1892,

Königliches Amtsgericht. 111.

[365] Aufgebot.

Der Handelsmann David Luft zu Tatischau hat das Aufgebot des auf den Namen des Kaufmanns Herrn David Luft in Grünberg i. Schl. ausgestellten BVersicherungs-Scheines O. No. 37 575 Fol. 309 der Berlinischen Lebens - Versicherungs - Gesellschaft in Berlin, d. d. Berlin, den 27. April 1878 über eine Ausf\teuer-Versiherung von 3000 Mark beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 31. Oktober 1893, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Neue Friedrichstr. 13, Hof Flügel B, part. Saal 32, an- eraumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunde erfolgen wird.

Berlin, den 20. März 1893. i

Das Königliche Amtsgericht T. Abtheilung 81.

[25049] Aufgebot. :

Der Registrator Heitmann hieselbst hat ‘unter Darlegung seiner Berechtigung zu dem Antrage das Aufgebot der von * der Medlenburgischen Lebens- versiherungs- und Sparbank hieselbst unter dem 26. Juni 1862 für den am 6. April 1833 geborenen und am 1. Juni 1893 in NRostock gestorbenen Cigarrenhändler Hes Chrn. J. Trede, früher hieselbst, ausgestellten, angeblich verlorenen, Lebens- versicherungépolice Nr. 548 Litt. A. über 3000 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufge- fordert, spätestens in dem auf den §8. Februar 1894, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 7, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu- legen, Pw die Kraftloserklärung der Urkunde erfolaen wird. :

Schwerin, den 14. Juli 1893. | Großherzogl. M E Amtsgericht. gez.) Peters. ur Beglaubigung :

Knack, Actuargeh., Gerichtsschreiber.

[30152] Aufgebot.

Die Mathilde Winkler zu Münster hat das Aufgebot des Sparkassenbuchs Nr. 8235 der Kreis- Sparkasse Münster, lautend auf den Namen der An- tragstellerin, welches sih am 1. Januar 1893 über 900,03 6 verhielt, von welhem am 16. Januar 1893 650 6 gehoben sind, beantragt. Der Inhaber dieses Sparkassenbuchs wird daher aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. Februar 1894, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gericht, Zimmer Nr. 27, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desselben erfolgen wird. F. 25. 93.

Münster, den 31. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung V.

E h Aufgebot. Es haben beantragt: Ï

1) der Pferdehändler Friedrih Ehlert zu Kalbe a. S., vertreten durch den Rechtsconsulenten Hägeler daselbst, E

das Aufgebot des Sparkgssenbuhs Nr. 19 543 der Sparkasse des Kreises Kalbe, ausge|tellt für Friedrich Ehlert zu Kalbe a. S., über die Summe von 116,36 46 einhundertundsechszehn Mark 36 Pf. —,

2) der Schuhmachermeister Andreas Wetterling zu A und dessen Ehefrau Anna Elisabeth, geb.

ayer daselbst

das Aufgebot der Sparkassenbücher Nr. 26 832 und 20952 der Sparkasse des Kreises Kalbe, ersteres ausgestellt für den Bergmann Heinrih Stein in Atendorf über die Summe von 1227,34 4 ein- tausend zweihundertsiebenundzwanzig Mark 34 Pf. —, leßteres für Hermann Wetterling in Atendorf über die Summe von 44,43 vierundvierzig Mark 43 Pf. —. i

Die unbekannten Inhaber dieser Sparkassenbücher werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem auf den 21, Februar 1894, Vorm. 11 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und die Sparkassenbücher vor- a widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Kalbe a. S., den 12. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht.

[72203] Se A

Das Sparkassenbuh der städtischen Sparkasse zu Löwenberg Nr. 8241 über 262,77 4, ausgefertigt für die Wittwe Ernestine Nährig, geb. Stumpe, zu An ist angebli verloren gegangen und soll auf Auftrag der Eigenthümerin Ernestine Rährig zum Zwecke der Neuausfertigung amortisirt werden. Es werden daher die Inhaber des Buches aufgefordert , spätestens im Aufgebotstermin den 20. September 1893, Vormittags 10 Uhr, bei dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 6, ihre Rechte anzumelden und das Buch vorzulegen, widri- E die Kraftloserklärung des Buches erfol- gen wird. '

Löwenberg i. Schl., den 18. Februar 1893.

Königliches Amtsgericht.

[18466] Aufgebot.

Der Fabrikant Otto Herz und Philipp Jakob Herz, beide zu Frankfurt a. M., haben das Aufgebot des Sparkassenbuchs der Uer Sparka e O e Ia tr. 70 623, ausgestellt

r die am 15. Juni 1839 geborene, jeßt verstorbene

Frau Henriette Herz, geborene Kann, lautend über

3366 M 83 4, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mitt- woch, den 3, Januar 1894, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zim- mer 29, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 3. Juni 1893. Das Königliche Amtsgericht. TV.

[181.87] Beschluß.

Auf Antrag der unverehelihten Emma Präßler zu Hainspiß bei Eisenberg wird das Aufgebot des für die Antragstellerin ausgefertigten, angeblich gestohlenen Einlagebuhs Nr. 48 465 der Stadtsparkafse zu Zeitz mit einem Einlagebestande von 157 4 9% 4 am 26. August 1892 für zulässig erklärt. Der Inhaber diefes Sparkassenbuhs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 28. Dezember 1893, Vorm. 93 Uhr, an hiesiger Gerichts\telle, Zimmer Nr. 5, anberaumten Termine feine Rechte anzumelden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigenfalls das- selbe für kraftlos erklärt werden wird.

Zeitz, den 13. Juni 1893.

Königliches Amtsgericht. Rittler.

[29530] Aufgebot.

Der Büdner Johann Köhn zu Stolpe qua Vor- mund der Minorennen Sophie und Marie Willöper zu Stolpe, die Büdnerin und Schmiedewittwe Sophie Schult, geb. Wentzel, zu Siggelkow, der Landmann C. Hahn, früher zu Slate, jeßt zu Marnitz, der Arbeitsmann Heinrih Ihde zu Gr. Pankow, sämmtlich vertreten durch den Nechtsanwalt Dr. jur. Fr. Tiedemann zu Parchim, haben das Aufgebot der nachstehend aufgeführten Hypotheken- scheine und zwar:

1) Der Büdner Xohann Köhn zu Stolpe über 1800 M zu 49/6 Binfen p. a. vom 30. Januar 1889 eingetragen Fol. 2 des Grund- und Hypothekenbuches der Büdnerei Nr. 9 zu Gr. Pankow für die minorennen Erbpächtertöhter Sophie und Marie Willöper zu Stolpe unter Vormundschaft des ge- nannten Antragstellers.

2) Die Büdnerin und Schmiedewittwe Sophie Schult, geb. Wentel, zu Siagelkow über 1200 M zu 4 9% usen p. a. bom 1. März 1884 eingetragen Fol. 3A2 zu Grund- und Hypothekenbuch der au Nr. 9 zu Gr. Pankow für die Antrag- ellerin.

3) Der Landmann C. Hahn, früher zu Slate, jeßt zu Marnitz, über 1200 #4 zu 49% Zinsen Ÿ a. vom 22, August 1889 eingetragen Fol. 3B3 zu Grund- und Hypothekenbuch er Büdnerei Nr. 9 zu Gr. Pankow für den Antragsteller.

__4) Der Arbeitsmann Heinrich Ihde 1 Ge Dante über 150 M zu 4% p. a. vom 3. März 1 ein» erogen zu Grund und Hypothekenbuch der Büdnerei

r. 9 zu Dr. Tante für den Antragsteller

beantragt. Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 30. Sep- tember 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem Großherzoglichen Amtsgerichte zu Lübz anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte anzume und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Krastlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Parchim, den 8. August 1893.

Großherzogliches Amtsgeriht Lübz. F. Grohmann.