1893 / 203 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Der Umsay der Actien an der heutigen Börse betrug, wie „W. T. B.* meldet, 108 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 160 009 Unzen geschäßt. Silberverkäufe fanden nicht statt.

Weizen eröffnete träge und fiel anhaltend bis zum Os auf dringendes Angebot für Chicago pro Dezember, \chwächere Kabel- berihte und Nachrichten vom Continent. S shwah. Mais entsprehend der Mattigkeit in den Weizenmärkten und auf höhere M IENAR gen stetig fallend von Ausgra bis Ende.

Chicago, 23. August. (W. T. B.) Weizen fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf Realisirungen, matte Kabel - meldungen und große Ankünfte im Nordwesten. Mais fallend einige Zeit nah Eröffnung auf E Ernteberichte, dann lebhafte Reaction auf Deckungen der Baissiers, später wieder fallend auf günstiges Wetter.

Theater und Musik.

Lessing-Theater.

Das Lustspiel „Menschen!“ von Robert Kohlrausch ging estern Abend zum ersten Mal in Scene und wurde von dem gewöhn- Rken Schicksal der auf einer Theorie aufgebauten, docirenden Bühnen- werke ereilt; das Stück bot manche interessante und gefällige Einzel- beiten, aber die volle Gunst des Publikums konnte es nicht erringen. Die Gestalten des Dichters sind niht lebensvolle Menschen von Fleisch und Blut, sondern zumeist erdachte Schattengebilde. N. Kohl- raus s{ildert einen modernen Diogenes, den jungen Baron Kurt von Mesfelbüren, der Menschen suht. In der vornehmen adeligen Gefell- hast in der er lebt, sieht er nur Masken und Heuchler; es sind „Leute", aber keine „Menschen“. Er sucht die Menschen daher in einer anderen Gesellshafts\{icht, im Volke, und findet nur, daß auch dort die MEES guten Seelen dünn gesäet sind. Seine Sucht, nur in den breiten Schichten des Volks „Menschen“ zu vermuthen, läßt ihn blind neben einem wahrhaft edlen Menschenkinde, seiner lieblihen Adoptiv- . shwester, einhergeben; erst in der Schlußscene entdeckt er ihr Herz mit Hilfe der kleinen Verkäuferin, die er beinahe geheirathet hätte. Der Baron hält lange Vorträge über Menschenglück und Menschenbestimmung ; er ergreift das Wort bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit ; dabei is er selbs kein ganzer Mann und „Mensch“, wenn man darunter ein Wesen mit harmonisher Herzens- und Geistesbildung versteht. Er handelt unüberlegt, beinahe leihtsinnig in den wichtigsten Fragen und Augenblicken des Lebens. Zum Beweise seiner Ansicht, daß er den Adel der Gesinnung höher schäße als den Adel der Geburt, bietet er in fkindishem Troß und aus Laune seine Hand dem ersten besten kleinen ädchen aus dem Volke dar, hier der Verkäuferin Anna Müllenthien. Daß bei einem echten Manne auch das Herz dabei sein müßte, vergißt der Phrasenheld. Die Familie des hübschen Kindes ist nun höchst ab- schreckend, eine Art von Sudermann’scer Hinterhausfamilie. Entsetzt zieht sh der junge Baron zurück und wird durch den gesunden Menschenverstand seiner Erwählten, deren Herz eigentlih einem Sergeanten gehört, vor der fürhterlihen Ehekatastrophe bewahrt.

Es würde nit lohnen, so genau auf die Charakterzeichnung der Personen einzugehen, wenn niht das Stük manchen ernsten, gut ge- meinten und auch gelungenen Anlauf nähme und als Lustspiel gelten wollte. Bei einer Posse wären die leichtere, öfter an Zerrbilder mahnende Zeichnung der Menschen und die Oberflächlichkeit der Hand- lung weniger auffällig gewesen. Die Scenen, die wirkli possenbaft sind, die Scenen im Hinterhaus beim Claqueur Müllenthien, gefielen denn auch am besten. E aller Mängel ist die Idee des Stücks recht glücklich und die Ausführung verräth eine, wenn auch noch un- geschickte, aber niht unbegabte Hand. : e

Die Darstellung bot zumeist trefflihe Leistungen. Fräulein Sauer spielte die kluge und sehr vershwiegene Adoptivshwester, die ihren Gefühlen fast nur durh Shakespeare’she Verse Ausdru giebt, mit anmuthiger Zurükhaltung. Als redegewandtes, freimüthiges Mädchen aus dem Volke, die Verkäuferin Anna, traf ein Fräulein Elsinger, das wir hier zum ersten Mal sahen, den rechten Ton; sie sprah frisch und frei, ohne dabei die gebotenen künstlerischen Grenzen zu überschreiten. Bortrefflich E r ads von Pöllniß als die echemaligeBallettänzerin undjeßige braveMutter von fünf Kindern. Ihr dreister Augenaufschlag, die blonden kunstvoll frisirten Haare, die affectirte Jugendlichkeit der Bewegungen ließen die ehemalige leichtfüßige und leihtfertige Jüngerin Terpsichore's erkennen. Neben ihr erzielte Herr E als Claqueur und weitherziger Ehemann prächtige komische

irkungen. Weniger gut beseßt war die Rolle des „Menschen“ suchenden jungen Barons und Liebhabers durch Herrn Prechtler; ihm fehlt die für diese Gestalt nothwendige Vornehmheit des Wesens. Gut be- währten sch dagegen wieder die Herren Schönfeld und Molenar in zwei kleineren Rollen.

Wetterbericht vom 24. August, r Morgens.

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E

Stationen. Wind. Wetter.

Regen.

Bar. auf 0 Gr. } u. d. Meeres\v.|| L

red. in Millim. in 9 Celsius

Temperatur 59C.=4®R.

nahezu den Mittelwerth erreiht hat.

_Kroll's Theater. j

Gestern Abend sang Sgra. Emma Nevada die Violetta in Verdi?’s „La Traviata* mit im ganzen ebenso {önem Gelingen, wie die vorhergehenden Rollen ihres diesmaligen Gastspiels. Zu An- fang schien die Sängerin unter einer leihten Indisposition zu leiden, was namentlich die erste größere Arie etwas beeinträchtigte, aber weiterhin gewann sie die gewohnte volle Herrschaft über ihr Organ wieder und erfreute Ohr und Herz dur den Wohlklang und die zarte Ausdrucksfähigkeit ihrer Stimme. Immerhin seßte die Künstlerin ihre volle Kraft wohl nicht ein; aber es wäre au sonst für die Sängerin räthlih, wie für die Hörer vortheil- haft, wenn sie dem überaus zarten Instrument, als das wir ihre Stimme fkennen, nicht zu große Anstrengungen zumuthete. Die [Uen schauspielerische Seite der Auf- gabe überwand Sgra. tevada mit arte Geschick und wirkte durch ihre natürlihe Anmuth besonders nachdrück- lih. Die Partie des Alfred wurde von Herrn Bernardo Zerni sehr tüchtig wiedergegeben; der Sänger verfügt über cine fräftige, umfangreihe Stimme von angenehmem Timbre und esißt auch das für diese Rolle nöthige Temperament. Mit Recht ward ihm neben Sgra. Nevada dex reichste Beifall zu theil. Den alten Germont gab Herr Kromer mit etwas zu viel Kraftaufwand der Stimme, aber im übrigen gesang- lih wie schauspielerisch recht erfreulih, Die Nebenrollen fonnten befriedigen, und das Orchester verdiente wieder, wenigstens für die rein orchestralen Säße, uneingeschränktes Lob.

Im Berliner Theater sind die Mitglieder bereits eifrig mit den Proben für die am Sonntag, 27. d. M., beginnende neue Spiel- zeit die sechste und leßte unter der Direction des Herrn Ludwig Barnay beschäftigt. Die Eröffnungs-Vorstellung bildet am Sonn- tag Nachmittag Lessing's „Minna von Barnhelm“ mit Margarethe Tondeur, welche in der Titelrolle debutirt; am Sonntag Adend geht „Maria Stuart“ in Scene mit den Debuts von Marie Pospischill als Maria und Rosa Hildebrandt als Elisabeth. Für Montag ift das erste Auftreten von Agnes Sorma angeseßt, und zwar spielt die Künstlerin das Lorle in dem Schauspiel „Dorf und Stadt". Der Billetverkauf nimmt morgen Vormittag an der Kasse des Berliner Theaters seinen Anfang. : ; :

Im Lessing-Theater is unter Abänderung der früheren Repertoirebestimmungen für Sonntag eine Wiederholung von Hermann Sudermann's Schauspiel „Heimath“ angeseßt worden, während morgen Robert Kohlrausch's Lustspiel „Menschen!“ wiederholt und am Sonn- abend das Schauspiel „Das Recht zu lieben“ von Max Nordau gegeben wird. : |

In der Sonnabend - V F pons des „Zigeunerbaron“ im Friedri - Wilhelmstädtishen Theater nehmen Fräulein Collin, Fräulein Elise Schmidt und Herr Wellhof nah Ablauf ihres Urlaubs ihre Thätigkeit wieder auf.

Die Eröffnung des Residenz-Theaters ist auf Sonntag, den 27. d. M., angeseßt. Herr Director Lautenburg leitet persönlich die Proben zu Sardou’s Sittenbild „Odette“ und Max Halbe's Liebesdrama „Jugend“, das neueinstudirt die diesjährige Spielzeit ein- leiten soll. Zusammen mit dem dreiactigen Stück wird ein deutsches Drama in einem Act als Novität in Scene gehen, nämlih Richard Skowronneck’s Lebensbild „,Verspielt*, ein ernstes Werk des begabten und durch sein Lustspiel ,Palastrevolution“ {nell bekannt gewordenen

Autors. i Im Nesidenz-Theater beginnt der Vorverkauf zur Sonn-

tagsvorstellung bereits morgen in den gewöhnlichen Kassenstunden.

Im Kroll’schen Theater singt morgen Signor Battistini als zweite Gastrolle den Renato in Verdi’'s „Maskenball“. Signora Nevada tritt am Sonnabend als Rosine im „Barbier von Sevilla“ zum vorleßten Male auf. Die Künstlerin wird an diesem Abend als Einlage unter anderen Mozart’s „Wiegenlied“ zum Vortrag bringen.

Die Novität, mit der Director Richard Schuly am 31. August das Central-Theater wiedereröffnet, is, wie {hon erwähnt, von Jean Kren und hat den Titel „Berliner Vollblut“. Die Musik dazu hat Kapellmeister Julius Einödshofer geschrieben, der auch die Leitung des Orchesters übernommen hat.

Manuigfaltiges.

Im Städtischen Allgemeinen Krankenhause im L A find im Verwaltungsjahre 1892/93 9902 Kranke chandelt worden. Es sind nämlih zu dem am 31. März 1892 ver- bliebenen Bestande von 611 Personen aufgenommen worden 9291 Per- sonen. Jm Laufe des Jahres sind von den 9902 Kranken entlassen worden 7865, gestorben sind 1383, sodaß Ende März 1893 ein Be-

In Süd- Sn Westdeutschland | Anfang 6 Uhr.

Deutsche Seewarte. burg. Vorher, zum 1. Male:

Belmullet. . | 762 |W 4 beiter Aberdeen .. | 7566 |WN 2\bedeckt Christiansund | 756 still heiter Kopenhagen. | 757 |SW Regen!) Stodcktholm . | 754 |SW heiter

aranda . | 754 |ONO bedeckt

t Petersburg) 756 |W wolkenlos

Moskau... | 758 |NO bedeckt

Cork, Queens- D 0D halb bed. Cherbourg . | 767 wolkig B ¿l O2 halb bed. O l C08 wolkig?) . Hamburg .. | 7958 winemünde | 758 Neufahrwafser| 759 Memel . .. | 760 766 761 764 763 766 761 de, R, l O2 Breslau... | 761 SSW 2hhalb bed. le d'Aix .. | 766 |NW 4 i is ie acl 00D IUB 2|heiter “A Ed 1

fana 74 Uhr.

bedeckt) bededckt halb bed.

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—————

1) Dunst. ?) Nachts Gewitter, Negen. ?) Nachts Regen. m Nachm. Gewitter. 6) Nachts Regen. 7) Nachts Regen.

Vebersicht der Witterung.

West-Europa ausgebildet und beroirkt in Wechsel- wirkung mit der über Nord-Europa liegenden umfangreichen Depression in Central-Europa mäßige Mb emeiaing aus westlicher und südwestlicher Rich- | 3 Acten nah tung. Die

genommen, wobei die Temperatur gesunken is und | Uhr.

nd geöffnet.

a A R R as E di I T L L) Theater - Auzeigen.

Berliner Theater. 2x Uhr: Eröffnungs - Vorstellung. Miuna von BVarnhelm. Abends 74 Uhr: Maria Stuart.

Montag: Dorf und Stadt.

Dienstag: Minna von Barnhelm.

Lessing-Theater.

Friedrih - Wilhelmstädtishes Theater. Chausseestraße 25.

einem Wstspiele der Herren Theaulon und d’Artois) von F. Zell und Richard Genée. Musik von Richard Genée. Regie: Herr Unger. | Bildern. Dirigent : Herr Kapellmeister Kroner. Anfang Uhr. Im p bre Le ; S C ¿lad cert, ausgeführt von der Berliner Concert-Kapele, | Syecialitäten en Nanges. wolkig unter Leitung des Kapellmeisters Herrn Guths{chmidt, p On g und dem Orchester des Friedrih-Wilhelmstädtischen Theaters, unter Leitung des Concertmeisters Herrn Stiemer, Auftreten der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Riedel, der Liedersängerin Kassai L 5) Früb R Aranka, der Soubrette Thiedemann und der | Concert. Auftreten von Specialitäten ersten ) Früh Regen. | fähsishen Gesangshumoristen Zocher. Anfang | Ranges. Das Fest der Handwerker. Posse 6 U mit Gesang, auf der Sommerbühne dargestellt von

x. l Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. | Mitgliedern des Schauspielpersonals. Anfang 5 Uhr. deetini

; bt f 7 f In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektrische Gin Hochdrugebiet über 765 1mm. hat f über [lumination. Sämmtlihe Sehenswürdigkeiten

fang 74 Uhr. Sonntag: Nachmittags

Kroll’s Theater.

bier von Sevilla. Freitag : Menschen! An- Bar Baba en Lun, Me

wolkig Sonnabend : Das Recht, zu lieben. Täglich : Vor, während und nach der Vorstellung Sonntag: Heimath. Gro

Victoria-Theater.

usfíta nfang 74 Uhr

Militär - Doppel - Concert.

flammen.

Sonnabend: Der Zigeunerbaxoun. Operette in | Saison: Freitag, 1. September. , einer Erzählung M. Iokai's von J. | Die Gondoliere. Operette von Sullivan.

ewölfung hat in Norddeutschland zu- | Schnitzer. Musik von Johann Strauß. Anfang | Hierauf: Columbia. Ballet.

Im prachtvollen Park: Gr. Doppel - Concert. On E S warme, vorwiegend | Auftreten erster Gesangs- und Inftrumental-Künstler. | 7. Male: Goldlotte. -Gesangsposse in 3 Acten ist vielfach Regen gefallen, am meisten 13 mm in Begleitung eines Gewitters auf Sylt, auch Karls- ruhe und Bamberg hatten Gewitter, aber ohne burg. Eröffnungs: Vorstellung. Sonntag: Neu ein- studirt: Jugend. Liebesdrama in 3 Acten von

Mar Halbe. Jn Scene geseßt von Sigmund Lauten- Verspielt. Der

leßte Act eines Dramas von Richard Skowronneck. In Scene gesezt von Sigmund Lautenburg. An-

Freitag:

Sgr. Mattia Battistini. Ein Maskenball. (Ne- i nato: Sgr. Battistini.) Anfang 7 Uhr. G O T C SNEES S M E N MAO STIE A R RE S N R AINA A, 1:2

Sonnabend: Vorlettes Gastspiel der Sgra. Nevada.

Montag: Vorleßztes Gastspiel des Kgl. preußischen Kammersängers Herrn Heinrich Ernst. Der Prophet. | Verlobt: Frl. Sufanna Koh mit Hrn. Predigt-

es Coucert im Sommer-Garten. Anfang Sonntags 4 Uhr, Wochentags öF Uhr.

( j Belle - Alliancestraße 7/8. Freitag: Nanon. Komishe Oper in _3 Acten flaitung Zum 101. Male mit vollständig neuer Aus- t

attung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Htungoftüc) mit Gesang und Ballet in 12 I

m Velle-Alliance-Garten : Auftreten von Anfang 5 Uhr.

Brillante Jllumination durch 25 000 Gas-

Sonnabend: Frau Veuus. Anfang 7 Uhr. Im Garten: JFtalienische Nacht.

stand von 654 Kranken verblieb. Die Zahl der Aufnahmen (9291) ist die höchste seit Bestehen der Anstalt und übertrifft diejenige für 1889/90 (9118) um 173.

Die Eröffnung der allgemeiz1enPferde- und Thierschuß- Ausstellung findet nunmehr Sonnabend, den 2. September, Vormittags 10 Uhr, im großen Saale der Actien- Brauerei Friedrichs- hain statt. Im Laufe des Vormittags soll eine. Concurrenz um ver- schiedene Ehrenpreise und um 1F Uhr die Prämiirung stattfinden, Neu angemeldet sind das Modell einer Vorrihtung zum EEGRe der Schlachtthiere zum Zwecke des Schächtens, eine Schußvorrichtung für Ziehhunde und Pferde, um solche gegenw die Einflüsse der Witterung zu {ügen, eine Vorrichtung zum schnellen Ausspannen der Zugthiere und ein Massir-Instrument zur Behand- lung folikfranter Pferde. Auch eine infectionésichere Stallausführung, aus comprimirtem Cementbeton nebst Krippenanlage, M E und Gewölbe wird auf dem Ausftellungsterrain hergestelt. An den Nachmittagen aller Ausftellungstage findet großes Concert ftatt. Am Eröffnungstage wird der Eintrittspreis 2 4, von 4 Uhr Nach- mittags an 1 4, an allen anderen Tagen 50 4 betragen. Passe- partouts zu 3 4 berechtigen zum Eintritt an allen Tagen. An zwei Stunden des Tages finden Prüfungen und Demonstrationen statt. Alles Nähere ist im Bureau des Deutschen Pferdeshußtz:-Vereins, Berlin C., Alexanderstraße 31, zu erfahren.

Einer der ältesten Bürger Berlins, der Schuhmachermeister Pen e senL, der fich bei seinem Sohn, Saarbrückerstraße 12, in Pflege befindet, begeht, wie die „Voss. Ztg.“ mittheilt, am 28. August d. J. seinen 100. Geburtstag. Sein Bürgerbrief datirt vom 5, Dezember 1821, er i} also bald 72 Jahre Bürger von Berlin. Die Verhältnisse des Jubilars sind ungünstige.

Nvsenheim. Aus Rosenheim in Bayern vom 22. Auguft meldet ein Telegramm des „W. T. B.“, daß der Regierungs - Rath Kähler aus Berlin dort in einem Dikicht verhungert ufgefunden worden ist. Wie die „Nat. Ztg." erfährt, wurde Regierungs - Nath Kähler, welcher bei der Provinzial - Steuerdirection in Berlin ange- stellt war, hon feit vier Wochen vermißt. Der etwa 38 Jahr alte Beamte zeigte seit einiger Zeit eine tiefe Melancholie. Eine Urlaubs- reise, die er am 1. Juli mit seiner Gattin nah Oberbayern antrat, sollte ihm Heilung bringen. Diese Hoffnung hat sih nicht erfüllt. der Unglückliche wußte in Rosenheim die Aufmerksamkeit seiner Frau zu täuschen und vershwand plößlich spurlos. Alle Nachforschungen waren vergeblih. Seine Frau fette deshalb vor vierzehn Tagen etne Belohnung von 300 46 für den Nachweis aus, wo der Berschwundene zu finden sei, ob todt oder lebend. Demzufolge wurde der Inn bei Nosenheim wiederholt abgefisht, aber ebenfalls ohne Ergebniß. Nun- mehr endli bringt obige Nachricht die Lösung des Rathsels. Der Unglückliche, dessen Geist sih allmählih umnachtet hatte, sodaß er augenscheinlich an Verfolgungswahn litt, hat sich wahrscheinlich in den Wald geflüchtet, in dessen verborgenstem Winkel er dann \rei- willig den Hungertod erlitt.

Halifax, N. S,., 22. August. Ein furhtbarer Orkan suchte gestern Abend die an der See Pg en Provinzen von British-Nord - amerika heim. In Halifax selbst ging einem Telegramm des „N. B.“ zufolge ein Schiff im Dock unter, Bäume wurden entwurzelt und Telegraphenpfähle umgerissen. Die telegraphishe Verbindung mit der Außenwelt war heute Nacht abgeschnitten. Die Obstbäume und das Getreide sind stark beshädigt, auh sind viele Schiffsunfälle zu verzeichnen. An der Picton-Zweigbahn der Intercolonialen Eisen- bahn ereignete sih ein Erdrutsch,

Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.

Schwerin i. Meckl., 24. August. (W. T. B.) Seine Majestät der Kaiser traf um 101/4 Uhr Vormittags hier ein, wurde am Bahnhof von den hier anwesenden Fürstlich- keiten empfangen und begab Sich alsdann nah dem Großherzog- lichen Schlosse, wo Seine Majestät in den Königszimmern Wohnung nimmt.

Gotha, 24. August. (W. T. B.) Der gemeinschaft- liche S tritt bereits morgen hier zusammen. Pro- fessor Kugel-Gotha nahm die Todtenmaske des verstorbenen Herzogs. Gestern Mittag erschien auch Gustav Freytag am Sarge des Herzogs.

von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens.

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- | Jn Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 75 Uhr.

Sonnabend: Goldlotte. F” Der Sommer-Garten ist geöffnet. “Wik

Central-Theater. Direction: Richard Schul. Alte Jacobstraße Nr. 30. Donnerstag, 31. August: Eröffnungs - Vor-

Montag und folgende Tage: Dieselbe Vorstellung. stellung. Der Billet-Verkauf beginnt am Montag: tirte a E Lag

an der esfasse des Theaters und im Invaliden-

Gastspiel des dank, Markgrafenstraße 51a.

Familien - Nachrichten.

amts - Candidaten Robert Waldow (Seebad Westerplatte). Frl. Johanna Barthold mit Hrn. Pastor Brandt (Bad Kösen—Baccum, Pro- vinz Hannover). mit Hru. Referendar Erich Bernhard von Buggen- hagen (Braunschweig—Lüneburg). _

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Ludwig von Storch (Neu-Stuer). Hrn. Hauptmann a. D. Marx von Landwüst (Merseburg). Hrn. Regierungs- Assessor von Steinau-Steinrück (Danzia). (Berl O: Hrn. Prem.-Lieut. von Stocken Berlin).

Gestorben: Frl. Mimi von Selchow (Berlin). Hr. Major Egmont von Koß (Köslin). Fr- Oberst-Lieut. Pauline Freifrau Spiegel von und zu Pekelsheim, geb. Freiin Schenck zu Schweins- berg (Rinteln).

Doppel-

Redacteur: Dr. H. Klee, Director.

Verlag der Expedition (Scholz).

Theater Unter den Linden. Beginn der | Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verla(s-

Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32. Drei Beilagen (einfchlicßlich Börsen-Beilage).

Zum 1. Male:

Adolph Ernst-Theater. Freitag: Zum

Frl. Elisabeth Berkenbusch

„M 203.

: E r ste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

. Untersuhungs-Sachen. 2. Aufgebote, Zustellungen u. deral. 3, Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdiugungen c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

rentlicher Anzeiger.

1893.

. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. . Erwerbs- und Wirthschafts-Genossenschaften. . Niederlassung 2c. von Nechtsanwälten. . Bank-Ausweise. 10. Verschiedene Bekanntmachungen.

l) Untersuchungs-Sachen. [20824] __ Stebrief.

Gegen den Geschäftsreisenden Ernst Pik, geboren den 3. Juni 1870 zu Forst N.-L., zulezt in Groß- Strehliß, welcher sih verborgen hält, foll eine dur Urtheil des Königlichen Schöffengerichts zu Walden- burg i. Schl. vom 8. Juli 1893 wegen Wander- gewerbesteuer-Contravention erkannte Geldstrafe von noch 56 A6, eingezogen, event. die substituirte Haftstrafe von 7 Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, den- selben im Betretungsfalle, wenn er sich nicht über Zahlung obiger Geldstrafe ausweisen sollte, zur Ver- büßung der fubstituirten Haftstrafe von 7 Tagen an das nâchste Königliche Amtsgericht abzuliefern, welches um Straivollstreckung und Nachricht zu den Acten 9 Pik E. 101/92 wir hiermit ergebenst er- uen.

Waldenburg i. Schl., den 11. August 1893. Königliches Amtsgericht.

[30822 Oeffentliche Ladung.

Nachbenannte Personen : j

1) der Militärpflihtige Wilhelm Mathias Vogt aus Wien, geboren daselbst am 25. Dezember 1870, Sohn des zuleßt in Biberteiß (Nabz. Frank- furt a. O.) aufhaltsam gewesenen Wilhelm Vogt, jeßiger Aufenthaltsort unbekannt,

2) der Militärpflichtige Alexander Peter Theodor Philipp aus Nieklañ vei Bzin in- russisch Polen, g?boren am 29. April 1870 zu Kawenczvk in Ruß- land, Sohn des nah Throem (Kreis Ratibor) zu- ständigen preußischen Staatsangehörigen Theodor Philipp, jeßiger Aufenthaltsort unbekannt,

werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, fich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreihtem militär- pflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu Faben Vergehen gegen § 1401 Strafgeseßbuchs —. Dieselben werden auf den £4, Oktober 1893, Vormittags AL Uhr, vor die erste Strafkammer des Königlichen Land- gerichts zu Ratibor im ersten Stock des Land- geriht8gebäudes Zimmer Nr. 31 Zwinger- straße geladen. Bei unentschuldigtem Ausbleiben wird zur Hauptverhandlung geschritten und es werden die Angeklagten auf Grund der nah § 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvorsißenden der Ersaßcommission zu Natibor über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er- Tlârungen verurtheilt werden. 11 b. M. 44/93.

Ratibor, den 10. August 1893.

Der Erste Staatsanwalt.

[30840] Beschluß.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft wird gegen

1) den Carl Wilhelm O Nose, geboren am 22. November 1869 zu Delliehausen, Kreis Uslar, zuleßt in Hannover aufhaltsam,

2) Facko Antonius Hinrikus Helmke, geboren am 14. November 1870 zu Papenburg, Kreis Aschendorf, zuleßt in Hannover aufhaltsam,

3) Sander, geboren am 23. März 1869 zu Döhren, Landkreis Hannover, zuleßt daselbst auf- haltsam,

4) Hermann Iohann Wilhelm Weiß, geboren am 24. Mai 1869 zu Misburg, Landkreis Hannover, zu- leßt daselbst aufhaltsam,

9) Carl Heinrich Wilhelm VBaxmaun, geboren am 14. Mai 1870 zu Bothfeld, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst aufhaltsam,

6) Carl Wilhelm Bernhard Baumgarten, ge- boren am 23. Oktober 1870 zu Müllingen, Landkreis Hannover, zuleßt daselbst aufhaltsam,

7) Georg Heinrih Bernhard Weber, geboren am 5. Juni 1870 zu Stöcken, Landkreis Hannover, zu- leßt daselbst aufhaltsam,

8) Carl Friedrich Heinrih Ernst VBaxmaun, geboren am 10. Dezember 1871 zu Bothfeld, Land- kreis Hannover, zuleßt daselbst aufhaltsam,

9) Erich Simon Weber, geboren am 13. No- vember 1871 zu Stöcken, Landkreis Hannover, zuleßt daselbst aufhaltsam,

10) Christian Fricdrih August Schaper, geboren am 2. August 1872 zu Laaten, Landkreis Hannover, zuleßt daselbst aufhaltsam, :

11) Conrad Hermann Timpe, geboren am 28. Juni 1872 zu Wülfel, Landkreis Hannover, zuletzt daselbst

aufhaltsam,

12) Johannes Max Hoffmanu, geboren am 24. April 1870 zu Weißenfels, Kreis Weißenfels, zuleßt in Hannover aufhaltsam,

13) Christoph Degenhardt, geboren am 15. Dk- tober 1871 zu Marth, Kreis Heiligenstadt, zulegt in Hannover aufhaltsam, h

14) Ferdinand Christian Heinrih Albreht Arne- mann, geboren am 5. Januar 1870 zu Hollenstedt, Kreis Einbeck, zuleßt in Linden aufhaltfam,

15) Friedrih Wilhelm Hermann Simmack, ge- boren am 30. Januar 1870 zu Kulm, Kreis Sorau, zuleßt in Holtensen, Kreis Linden, aufhaltsam,

20s U. A.

Zugleih wird nah § 326 der Straf-Prozeß- ordnung das im Deutschen Reiche befindliche Ver- mögen der Beschuldigten mit Beschlag belegt. Hannover, den 12, August 1893.

Königliches Landgericht. Ferien-Strafkammer ITla.—

(064) D, di Be. Neubourg. Pr. Gör.

Für richtigen Auszug: 4 (L.S8.) Noltemeier, Staatsanwaltschafts-Secretär.

Auf Antrag der Königlichen Staatsanwaltschaft hier wird gemäß R 480, 325, 326 der Strafprozeß“ ordnung das im Deutschen Reiche befindliche Ver- mögen der Angeschuldigten :

1) des Wilhelm Mathias Vogt aus Wien, ge- boren daselbst am 25. Dezember 1870, 2) des Alexander Peter Theodor Philivp aus Niellaú (Nussisch- Pol: n), geboren am 29. April 1870 zu Kawenczy? (Rußland), soweit dasselbe zur Deckung der sie möglicherweise treffenden höchsten Geldstrafe und der Kosten des Verfahrens erforderlich if, mit Beschlag belegt. [I b. M. 44/93. E Natibor, den 5. August 1893. Königliches Landgericht. 11. Ferienkammer.

P L A

T ALA

C B I I

und dergl.

[30855] Zwang®versteigerung.

Das im Grundbuch von den Umgebungen Band 86 Blatt Nr. 4378 auf den Namen des Malers Friedrich Fechner und des verstorbenen Malers Otto- mar Baccker zu gleichen Nechtca und Antheilen ein- getragene, zu Berlin, Hallesches Ufer Nr. 5 belegene Grundstück foll auf Antrag des Malers Friedrich Fechner zu Berlin zum Zwecke der Auéeinanderseßzung unter den Miteigenthümern am 9, November 18983, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Ge- richte, an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, zwangsweise versteigert werden. Das Grundstü ist 6 a 52 qm groß und mit 13100 Nuzßungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuer- rolle, beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kauf- bedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Die- jenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am D. November 1893, Nachmittags 127 Uhr, an Gerichtsstelle vertündet werden. 2

Berlin, den 11. August 1893.

Königliches Amtsgericht T1. Abtheilung 87.

[30856] Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grundbuche von der Louisenstadt Band 31 Blatt Nr. 1627 auf den Namen des Kaufmanns Eugen Friedlaender zu Berlin eingetragene, hierselb in der Primenstrañe Nr. 87 belegene Grundstück am 46. No- vember 1893, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, an Gerichtsstelle, Neue Friedrih- straße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal 40, versteigert werden. Das Grundstück ift mit 7860 M Nußungswerth zur Gebäudesteuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglaubigie Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßzungen und andere das Grundstück betreffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Ge- rihts\chreiberei, ebenda, Pg D., Zimmer Nr. 42, eingesehen werden. Alle Nealberehtigten werden aufgefordert, die nicht von selbs auf den Er- steher übergehenden Ansprüche, deren Vorhanden- sein oder Betrag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige S aberimden von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kauf- geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche im Nange zurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens Perbeie Bn. widrigenfalls nach erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 16, November 1893, Nachmittags 127 Uhr, an E wie vorstehend bezeichnet, verkündet werden.

Berlin, den 16. August 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

[30854]

In Sachen des Kaufmanns A. Dahlheim in Hannover und Cons., Kläger, gegen den Großköther Heinrih Gundelach zu Delligsen, Beklagten, wegen Wechselforderung, wird der auf den 25. d. M., Morgens 11 Uhr, anberaumte Zwangsversteige- rungstermin damit aufgehoben.

Greene, den 22. August 1893.

Herzogliches Amtsgericht. (Unterschrift.) [30858]

Das K. Amtsgeriht München 1., Abth. A. für Civ.-Sachen hat unterm 16. d. M. in Sachen Muenthaler und Bayr. Hyp. und Wechselbank gegen Schenk, Johann, Schreinermeister, wegen Subh. des Anwesens Pl. Nr. 2071/10 und 1/35 auf Antrag des Rechtsanw. Anton Oppenheimer als Vertreters des Betheiligten Josef Mukenthaler, Baumeister, hier, in Anwendung des Art. 97 Subh.-O. Vertheilungs- termin auf T dea 26. September 1893, Vorm. 11 Uhr, Wimmer Nr. 26/1. anberaumt.

Demnach werden aufgefordert :

1) die Gläubiger, binnen zwei Wochen bei Meidung der Nichtberücksichtigung bei Aufstellung

des Vertheilungsplanes unter Vorlage der Beweis-

urkunden oder unter Bezugnahme auf die bei den

Acten befindlichen Beweismittel ihre Ansprüche mit Angabe des Betrages in Haupt- und Nebensache, des Grundes der Forderung sowie des beanspruchten Ranges hierorts anzumelden;

2) die Gläubiger und der Schuldner, in dem Vertheilungstermine zur Erklärung über den Ver- theilungsplan, die darin eingestellten Ansprüche sowie zur Ausführung der Vertheilung zu erscheinen, widrigenfalls angenommen würde, daß der Nicht- erscheinende mit dem aufgestellten oder im Termine berihtigten Vertheilungsplan sowie mit dessen Aus- führung einverstanden fei.

Die erfolgten Anmeldungen sowie der Entwurf des Vertheilungsplans liegen während der letzten Woche vor dem Vertheilungstermine auf der Ge- rihts\hreiberei zur Einsicht auf.

Dies wird den Betheiligten, Max Wagen- sonner, Maurerpolier, Franz Seraph Reiser, Privatier, fcüher Schönfärbemeister hier, und dem Schreinermeister Johann Schenk, sämmtli derzeit unbekannten Aufenthalts, im Wege der öffentlichen Zustellung bekannt gegeben.

München, 21. August 1893.

Der Kgl. Gerichtsschreiber: (L. 8.) Störrlein.

[30853]

In Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung des der Schlosserwittwe Schultze und dem Schlosser Schultze gehörigen Hausgrundstücks Färberstr. Nr. 148 hier, wird zur Abnahme der Rechnung des Se- questers, zur Erklärung über den Theilungsplan und zur Vornahme der Vertheilung Termin bestimmt auf den 5. September 1893, Vorm. 10 Uhr. Der Theilungsplan und die Rechnung des Sequesters werden eine Woche vor dem Termin auf der Gerichts- schreiberei zur Einsicht der Betheiligten niedergelegt werden. Die Vergütung des Sequesters ift auf 30 4. festgeseßt worden.

Gadebusch, den 21. August 1393.

Der Amtérichter: Schroeder.

[69912] Nufgebot.

Der Schuhmachermeister Philipp Stohr in Mainz hat das Aufgebot der drei 4°/6igen Prioritäts-Obli- gationen der Hess. Ludwigseisenbahngesellshaft in Mainz über je 200 Thlr. oder 600 M. vom Jahre 1869 Nr. 29545, 29 547 und vom Jahre 1874 Nr. 15 135 beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Mai 1898, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer 23, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erklärung der Urkunden erfolgen wird.

Maiuz,- den 1. Februar 1893.

: Großherzogliches Amtsgericht. (L, S5) (gez.) Hohfeld. Veröffentlicht : Der Gerichtsschreiber : i. V.: Schubert. [70736] Aufgebot.

Die Hebamme Wittwe Sophie Liebig in Mar- kirh, vertreten durch die Rechtsanwälte Dr. Rein- hard und Burg in Straßburg, hat das Aufgebot des 49/9 Pfandbriefes Nr. 001406 Serie II. Litt. A. der Actiengesellschaft - für Boden- und Communal- credit in Elsaß-Lothringen mit dem Sitze in Straß- burg, lautend über 500 4, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 20, Oktober 1897, Vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte in dem Sißungs- saale für Civilsachen anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzu- legen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ür- kunde erfolgen wird.

Strafburg, den 20. Februar 1893.

Kaiserlihes Amtsgericht. [30886]

Das auf Antrag des Herrn Theodor Braun in Mulda behufs Kraftloserklärung des ihm abhanden gekommenen 4 9/0 igen Pfandbriefs des Erbländischen ritterschaftlihen Creditvereins im Königreih Sachsen Ser. V b. Litt. C. Nr. 3602 über 75 4 = 25 Thlr. eingeleitete Aufgebotsverfahren wird nah Nüccknahme des Antrags hiermit wieder eingestellt und wird die unter dem 31. Juli 1893 erlassene vorläufige Bekanntmachung wieder aufgehoben.

Leipzig, am 12. August 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung I1 1, Steinberger.

[28743] Aufgebot.

Der Auszügler Gottlieb O zu Rußkau hat das Aufgebot des bei dem Brande zu Nußkau in der Nacht vom 4. zum 5. November 1887 angeblich verbrannten Quittungsbuchs der Niederlausitzer Neben- sparkasse zu Kalau Litt. H. Nr. 7075, welches auf den Namen der Auszüglerin Christiane Kniep, geb. Freschke, zu Lindthal lautete, und welhes im August 1880 cinen Bestand von 47 46 „Z§ nachgewie|en, beantragt. Der Inhaber des Quittungsbuchs wird aufgefordert, spätestens in dem vor dem unterzeich- neten Gericht auf den 4. Mai 1894, Vorm. 10 Uhr, anberaumten Termin das Quittungsbuch vorzulegen, widrigenfalls dasfelbe für kraftlos erklärt werden wird.

Kalau, den 31. Juli 1893.

Königliches Amtsgericht.

[5483] Aufgebot. Im Hypothekenbuhe für Winhöring Bd. 1. S. 189 u. ff. sind auf dem Anwesen der Bauers-

eheleute Johann und Maria Heindlmaier von

Enhofen die nachstehend bezeihnelen zwei Forderungen eingetragen :

a. 10 Fl. Erbtheil der Anna Sighart, Zimmer- meisterstohter von Altmühldorf, laut Eintrags y. 12 Iânner 1824;

b. 171 Fl. Darlehensrest des Mathias Schachner, illeg. der Anna Haring von Winhöring, laut Eintrags vom 22. März 1851. Sig: t

Nachdem die Besißer des Anwesens die Einleitung des Amortisationsverfahrens beantragt haben, werden hiermit

I. diejenigen, welhe auf obige Forderungen ein Necht zu haben glauben, zur Anmeldung innerhalb sechs Monaten unter dem Nechtsnachtheile auf- gefordert, daß im Falle der Unterlassung der An- meldung die Forderungen für erloschen erflärt und im Hypothekenbuche gelö\s{cht würden, und wird

T1. als Aufgebotstermin Samstag, der 18. No- vember 1893, Vormittags 9 Uhr, im dies- gerichtlichen Sißungssfaale bestimmt.

Nltötting, den 1. April 1893.

K. Amtsgericht. (gez.) Achtinger. Zur Beglaubigung:

Altötting, den 6. April 1893.

Der K. Secretär: (1. 8) K oeppl.

[30857] Rufgebot.

__Der Rechtsanwalt Driever in Ahaus hat auf Grund einer ihm von der Firma M. van Delden et Comp. in Gronau ertheilten Vollmacht namens derselben das Aufgebot der in der Steuergemeinde Gronau belegenen Parzellen Flur 21 Nr. 591/59 S(wnorsweide, Graben, groß 10 Qu.-Meter, Flur 21 Nr. 5992/59 Schnorsweide, Graben, groß 7 Qu.-Meter, und Flur 21 Nr. 593/59 Schnorsweide, Graben, groß 97 Qu.-Meter, beantragt. Alle Eigenthums- prätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche und Nechte auf diese Grundstücke spätestens in dem an hiesiger Gerichtsstelle auf den 20. Dezember 1893, Morgens 9 Uhr, anberaumten Termine anzumelden und zwar unter der Verwarnung, daß im Falle nicht erfolgender Anmeldung und Bescheinigun des vermeintlichen Widerspruchsrehts der Aus\Gluß aller Eigenthumsprätendenten und die Eintragung des Besißtitels für die genannte Firma erfolgen werde.

Ahaus, den 8. Juni 1893. Königliches Amtsgericht.

[30894] Bekanntmachung.

Das K. Landgericht Frankenthal Civilkammer hat auf Gesuch von Friedrich Kück I1., Winzer in Ungstein, und Genossen, durch Beschluß vom 22. April 1893 die Gesuchsteller zum Beweise durch Zeugen darüber zugelassen : „daf der im Jahre 1837 in Ungstein geborene und daselbst wohnhaft gewesene Iacob Kück AUL. im Novewber 1879 sich nach Amerika entfernt hat und nicht mehr von dort zurückgekehrt ist, sowie, daß seitdem und mindestens seit mehr als 10 Jahren keine Nachricht mehr von ihm eingegangen ist.“ Mit Vernehmung der Zeugen ist der K. Landgerichts-Rath Wildt beauftragt. Dieses wird geseßliher Bestimmung gemäß hiemit veröffentlicht.

Frankenthal, den 22. August 1893.

Der K. I. Staatsanwalt : Baum.

[30724] Bekanntmachuug.

Durch Aus\clußurtheil des unterzeichneten Gerichts vom s. d. Mts. ist das Sparkassenbuch der städtischen Sparkasse zu Halle a. S. Nr. 48281 über 40 Æ, auf Klara Kaiser lautend, für kraftlos erklärt worden.

Halle a. S., den 15. August 1893.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung VII.

[30723] Jm Namen des Königs! Verkündet am 17. August 1893. Brendel, Referendar, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag der Wittwe Henriette Kaerger, geb. Grasse, als Eigenthümerin des Grundstücks Nr. 31 Freystadt, erkennt das Königliche Amtsgericht Hi Fre On dur den Amtsgerihts-Rath Scheibel ür Necht:

1) Das Hypotheken - Instrument vom s.. Januar 1812 über 200 Thlr. Darlehn für die verehelichte Bäcker Deckardt, Anna Dorothea, geb. Schäfer, in Sagan auf dem Grundstück Nr. 31 Freystadt Ab- theilung IIIL. Nr. 9 wird für kraftlos erklärt.

2) Die Kosten des Aufgebotsverfahrens trägt die Antragstellerin.

Von Rechts Wegen.

[30598] Jm Namen des Königs!

Auf den Antrag der Wittwe des Gastwirths Eduard Jenb{, Henriette, geb. Blüher, zu Loßwi erkennt das Königliche Amtsgericht zu Torgau für Recht : Die Hypothekenurkunde über 3000 Thaler rü{tändige Kaufgelder für Caroline Helene, Franz Reinhardt und Emil Paul Jeßner zu Loßwig, jeßt noch gültig über 1000 Thaler oder 3000 G für die verehelihte Schankwirth Jens, Wilhelmine Hen- riette, geb. Blüher, zu Loßwig, (A aus der

12,.Ja 18 Schuldurkunde vom F ge am 8. Februar

1865 im Grundbuche von Loßwig Band 1. Fol. 91 in Abtheil. 111. Nr. 8, cebilvet us der Ausfertigung

12. Januar

des Kaufvertrags vom K Rebriae 1865 nebst Hypo-

thekenbuhsauszug vom 8. Februar 1865, wird /

kraftlos erklärt und fallen die Kosten des arie

verfahrens der Antragstellerin zur Last. 5 Torgau, den 12. Auoufi 1893,

Königliches Amtsgericht.

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