1893 / 208 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 Aug 1893 18:00:01 GMT) scan diff

E

A

N E T R E S N

28. August Nachmittags die Reise von Singapore nah Colombo fortgeseßt. Der Postdampfer „Dresden“ is am 29. August Morgens in New-York angekommen.

Hamburg, 29. Zuguie: (W. T. B.) Hamburg-Ameri- kanische Pacetfahrt- ctiengesellschaft. Der Postdampfer „Moravia“ ist heute Morgen in New - York eingetroffen.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Lessing’s „Minna von Barnhelm“ wurde in zum theil neuer Rollenbeseßung gestern Abend aufgeführt. Eine neue Minna und eine neue Franziska traten auf. Die Rolle der Minna wurde an dieser Kunststätte bis jeßt von Fräulein Nuscha Bute gegeben, und ibr temperamentvolles, shelmishes Spiel zu erreichen, ist eine \{wierige Aufgabe. Die Begabung des Fräulein Tondeur, die jeßt diese Rolle übernominen hat, liegt im allgemeinen auf einem anderen Gebiet als dem ihrer Vorgängerin. Auch sie is anmuthig in der Bewegung, lieblih in ver Erscheinung; an vornehmer Eleganz fönnte sie ihre Vorgängerin beinahe überragen, in ihrer Spielweise tritt die frishe, natürlihe Empfindung gleihsam verschleiert in die Erscheinung; die Stimmung wird dadur gedämpft und herabgedrüdkt. Milder, empfindsamer Mondesglanz geht von ihr aus, nicht der \trahlende Sonnenschein der Innigkeit und warmen Gefühls. Jn den schwärmerischen Scenen bietet Fräulein Tondeur also eine recht anspre{hende Minna; aber der leite Humor, die Freude an lustigen Streichen trägt den Stempel des Gezwungenen und Erkünstelten, und unter der erkennbaren Absicht leidet die fkünstlerishe Wirkung. Es wäre zu wünschen, daß die begabte Künstlerin in der Gesammt- auffassung der Nolle noch größere Freiheit und Schaffenskraft gewänne. Fräulein Marianne Rhoden führte sich als Franziska an der neuen Stätte mit gutem Erfolg ein. Sie late dem Wirth mit fröhliher, unshuldiger Naseweisheit ins Gesicht und trieb ihren Liebeshandel mit dem Wachtmeister mit kecker Schelmerei ; im ganzen erschien hier jene muntere Franziska, die au das kluge und empfindungsvolle Mädchen ahnen läßt. Derr Blankenstein spielte den hwermüthigen, verbitterten Tell-

eim einfah und vornehm, und Herr Suske entfaltete als Wirth die nöthige komishe Beweglichkeit und spiybübishe Zungenfertigkeit. Mit dem Riccaut des Herrn Stahl kann man zufrieden sein, und der Wachtmeister des Herrn Formes bietet eine hübsche Probe frei- müthiger Biederkeit und rührender Soldatentreue. Ein kleines Meister- werk der Darstellung lieferte Herr Krauß ne ck alsJust ; so vielBosheit und gallige Grobheit und soviel rührende Anhänglichkeit zugleich vermag selten ein Darsteller besser zu verkörpern; er verschmolz die rauhe Außenseite mit dem goldtreuen Empfinden zu einem ganzen echten Menschenbilde, das seiner Gestaltungskraft Ehre macht. Der Just war die vollkommenste Leistung des Abends.

In der E Komödie „Der Oberst von Branig“ von Rudolph Straß, welhe am Freitag im Lessing-Theater zur ersten Aufführung gelangt, wird Grant Guthery, welcher am 1. Sep- tember in den- Verband des Lessing-Theaters eintritt, eine hervor- ragende fomishe Charakterrolle spielen. Eleonora Duse

.- wird, wie nunmehr endgültig feststeht, auch in diesem Winter im

Lessing-Theater einen Cyklus von Gastvorstellungen geben, und zwar mit derselben Gesellshaft wie im vorigen Jahre. Das Gastspiel wird im Dezember stattfinden und zehn Abende umfassen. :

Im Friedrich - Wilhelmstädtishen Theater bleibt der „Zigeunerbaron“ nur noch bis einshließlich Freitag auf dem Spiel- lan. Am Sonnabend tritt Fräulein Anna Leonardi als Briefchristel in Zeller’'s „Vogelhändler“ auf. Neben ihr sind in der Operette die Damen Collin und Elise Schmidt und die Herren Klein, Steiner, Hanno, Lieban und Broda beschäftigt. A,

Im Kroll’shen Theater tritt Signor Battistini, vielfah an die Direction gelangten Wünschen entsprehend, am Freitag noch einmal als Alfonso in Donizetti’s „Favoritin“ auf. Frau Moran- Olden und Herr Heinrich Ernst verabschieden sich, wie schon ge- meldet, in der morgen stattfindenden Aufführung des „Propheten“ von Meyerbeer.

Eugen d’Albert hat ein Chorwerk vollendet, welhem als Text ein Gedicht von Otto Ludwig, „Der Mensch und das Leben“, zu Grunde liegt. A

„Der Fortschritt im Klavierspiel, 44 Uebungsstücke für das Studium der Dur- und Molltonleitern, fowie der hauptsächlichsten Verzierungen, verfaßt von Fra nz Kullak*, ist der Titel eines soeben bei Sulzer (Nachfolger) in Berlin erschienenen Werks, das als eine Fortseßung des vor kurzem edirten Werks „Der erste Klavierunter- riht“ von Kullak angesehen werden kann. Bei näherer Durch- iht erkennt man auch hier wieder die große Sorgfalt und _Ausführlichkeit des Verfassers in der Behandlung eines für jeden Musiktreibenden so wichtigen Lehrmittels. Pflegt doch selbst Clara Schumann ein tägliches Spielen der Tonleitern nie zu unterlassen. Der flare Druck und die s{öóne Ausstattung dienen dem Werk noch zur besonderen Empfehlung.

Mannigfaltiges.

Die erste Bauperiode des neuen Hafens am Urban is, wie man der „Staatsb.-Ztg.“ schreibt, nunmehr beendet. Die Aus- schachtungen des eigentlichen Hafenbassins sowie des die Ladeinsel um- gebenden Kanals sind soweit gediehen, daß die beiden Dampfbagger vorauésihtlih noch im Laufe dieser Woche ihre Thätigkeit einstellen werden. Die zweite Bauperiode, welhe sich auf die Schlagung der Spundwände und die Anlage der Quaimauern er- strecken wird, hat inzwischen bereits begonnen. Schon is auf der Ladeinsel eine beträchtliche Anzahl von Spundhölzern aufgestapelt, \o- daß noch im Laufe dieser Woche eingerammt werden kann. &s werden bei dieser Arbeit zunächst drei Dampframmen und etwa 80 Arbeiter in Thâtigkeit treten. a n haben läßt sich aus dem Umstand emel daß die Spundwände, be- ziehungsweise die Quaimauern eine Gesammtlänge von je mehr als 3000 m haben werden. Die Quaimauern werden einestheils, von der Bärwaldbrücke beginnend, an der äußeren Kante des Kanals bis zur Admiralsbrücke fortlaufen und anderentheils die ganze Ladeinsel um- fassen. An der etwa 300 m langen, dem Kohlenufer gegenüberliegen- den Front der Ladeinsel wird mit dem Schlagen der Spundwände der Anfang gemacht werden. Die zweite Bauperiode wird eine er- heblich längere Zeit in Anspruch nehmen als die erste, welche etwa am 1. Juli des vorigen Jahres begann.

Der hiesige Vorstand des Deutschen Shüßenbundes ist von dem Tiroler Obershütßenmeister Dr. von An der Lan- Hochbrunn ersucht worden, den a0 Schüßenvereinen die Einladung zu übermitteln zur Theilnahme an der sfeter- lien Eröffnung des neuen Landeshauptschieß standes für Tirol, welhe in Innsbruck bei Anwesenheit Seiner Majestät des Kaisers Franz Joseph mit einem „all- gemeinen Fest- und Freischießen“ in den Tagen vom 17. September is 4. Oktober begangen werden soll. Der Vorstand des Deutschen Schütenbundes hat infolge dessen an die Schüßen Deutschlands einen Aufruf erlassen, der Einladung in möglih# großer Anzahl Folge zu leisten, „damit durch die bezeugte Antheilnahme das schon bestehende Freundschaftsband zwischen den eng verbundenen Nationen Oesterreich- Üngarn und Deutschland immer fester und fester geknüpft werde.“

Die in der städtischen Fortbildungsschule, Frucht- straße 38, Mittwochs Abends von 7 bis 9 Uhr stattfindenden Vor - träge über Geseßeskunde haben nah Schluß der Sommerferien wieder begonnen. Der Unterricht is unentgeltlih. Auch Theilnahme an einzelnen Vorträgen is, nah vorheriger Meldung in der Anstalt, gestattet. 5

BeDbanntmaMhUuUn 0 A

Die diesjährige Generalversammlung des Stiftungs- Vereins des Civil-Waisenhauses findet Mittwoch, den 95. Oktober d. I., Nachmittags 4 Uhr, im Anstaltshause, Neue Königstraße Nr. 122 hierselbst, statt. i i: :

Die verehrlichen Mitglieder des Vereins werden zu derselben mit dem Bemerken ergebenst eingeladen, daß die RNehnungen der Civil-

Welchen Umfang die Arbeiten haben werden,-

Waisenhauskasse für das Jahr 1892 für die stimmberehtigten Herren im Anstaltssaale in den Tagen vom 1. bis 15. Oktober und am Tage der Sitzung selbst vor und während derselben ausliegen werden. Potsdam, -den 28. Tugui! 1893. Das Civil-Waisenamt.

Die Vorarbeiten für die im nächsten Jahre in Erfurt stattfindende Thüringer Gewerbe- und Industrie-Aus - stellung, wie die Sicherung und Bereitstellung der dem neu- erbauten Bahnhof unmittelbar gegenüber liegenden Grundflächen al& Ausstellungsplatz, die Ausarbeitung des Bauprogramms 2c. sind zum größten Theil erledigt und zum andern Theil ihrer Beendigung nahe. Der Etat der Ausstellung gleicht fich in Einnahme und Ausgabe mit 368 000 M, aus. Die Did en für den Garantiefonds, der auf die Höhe von 200000 A gebracht werden soll, nehmen einen erfreulihen Fortgang. Für die Erlangung von Entwürfen zu den Ausftellungsbauten i} ein Preis8auss\chreiben an die deutschen Architekten erlassen. Es werden in Aussicht genommen: ein Haupt- gebäude von 6800, ein feuersiheres Gebäude für die Kunstausstellung: von 500, eine Maschinenhalle von 5400, eine Halle für Landwirthschaft und Fotstwesen von 2600, eine offene Halle von 1000, eine Halle für Kunstgärtnerei von 800 und ein Pavillon für Frauenarbeit und Haus- fleiß von 400 qm Grundflähe. Außerdem find Verwaltungsgebäude, Musikhallen, Nestaurationen, Colonnaden, Aussfihtsthürme 2c. pro- jectirt, sodaß sih im ganzen 18000 qm bebaute Fläche ergeben werden. Es sind Preise im Betrage von 1500, 1000 und 500 A ausgeseßt. Das Preisrichteramt haben hervorragende deutsche Architekten übernommen. Die Einlieferung der Entwürfe hat bis zum 16. Oktober d. I. zu geschehen; nah erfolgter Prämiirung werden sie zur offentlichen Ausstellung gelangen. Ausstellung soll in den nächsten Tagen zur Versendung kommen. Schon jeßt liegen zahlreihe und bedeutende Anmeldungen vor. Die Aus- N wird am 1, Mai 1894 beginnen und am 30. September enden.

Rom, 29. August. Der bei der vorgestrigen Explosion vor dem Palast Altieri (vgl. Nr. 206 d. Bl.) verwundete junge Mann Namens Joseph Niccini ist, wie ,W. T. B.“ meldet, heute Abend gestorben.

New-Vork, 29. August. Seit Mitternaht herrsht laut Meldung des „W. T. B.* hier ein furchtbarer Sturm.. Die Telegraphendrähte nah dem Süden sind zerrissen. Der Stucm ver- breitet sich nordwärts längs der Küste; man befürchtet das s{limmfte. Aus Louisville wird vom heutigen Tage gemeldet, daß ein Cyklon in Savannah (Georgia) große Verwüstung an- gerihtet hat; der Schaden wird auf 10 Millionen Dollars geschäßt. Vierzig Personen wurden getödtet und es sind Anzeichen vorhanden, daß auch Nord- und Südcarolina vom Cyfklon heimgesuht wurden. Aus Brunswick wird ebenfalls ein großer Verlust an Menschenleben und bedeutender Schaden an Eigenthum infolge des Sturmes gemeldet. Nach späteren Meldungen ist die durh den Sturm in Savannah angerihtete Verwüstung noch bedeutender als diejenige im Jahre 1881. Insbesondere ist der Schaden in der Quarantänestation unberchenbar. Neun Schiffe, die dort ihre Entlassung aus der Quarantäne erwarteten, sind ge- \cheitert. Auh auf der Insel Tybee sind große Verheerungen an- gerihtet worden. Wie der „Mgdb. Ztg.“ telegraphirt wird, bietet die Stadt Savannah ein Bild gräßlicher Verhceerung. Außer dem Baptistenhaus is nihts von der Quarantänestation stehen ge- blieben. Die Werften sind verschwunden und der neue kost- spielige Desinficirungsapparat liegt auf dem Meeresgrunde. Alle großen Hotels und Clubhäuser sind zerstört. Der Orkan wüthete aht Stunden. Es sollen gegen 100 Per- sonen getödtet worden sein. In Kernersville (Südcarolina) waren binnen fünf Minuten 300 Häuser zerstört und die meisten ihrer Insassen getödtet; ein zweistöckiges Haus wurde 500 m weg in die See geschleudert. Sieben Tabackfactoreien sind in jener Gegend ver- nichtet und Tausende von Menschen obdachlos.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)

Erfurt.

Wetterbericht vom 30. August, 8 Ugr Morgens.

Vorstellung.

Stationen. Wind. Wetter.

Bar. auf 0 Gr.

u. d. Meeres\p

red. in Millim. Temperatur

1/bedeckt 4bedeckt 8/bededckt

Belmullet. . | 771 |NNW Aberdeen .. | 765 |WNW Christiansund | 756 |W \beded Kopenhagen. | 754 |NW 3 'bedeckt Stockholm ,| 750 |NW 4 wolkenlos aranda .' 752 |NO 2 wolkig t Petersburg] 750 |W 1 heiter at «(49 MNW 4\bededt

Cork, Queens- Gberbo A 766 ÑO erbourg . J Pi n s 765 |NW E ao 760 |NNW

uro ä 760 |NW winemünde | 756

Neufahrwafser| 752 Memel .…. | 748

i E 764 ter .. | 4768 Karlsruhe . . | 764 Wiesbaden 764 München . 763 Chemnitz . 762 Beclin „. 758

7 UDY:

heiter 1) L bedeckt 17 | zu lieben. bededt 16 Sreitag : wolfi | 14 | VBranitz, halb Tab.

wolkig 15 wolkig!) 16

W NW bedeckt?) 15

bedeckt 15 wolkenlos | 12 wolkig 12 wolkenlos | 11 bedeckt?) 10 Negen#) | 14 wolkenlos 10 pee 12 bedeckt 15 A 18 ed.

74 Uhr.

Uo L R i I D D O D S

—— —_- =

Wien .. 762 Breslau . . . | 760 Ae] O | E 000 i E v oe) COL | till [halb

D

Cs,

ck

1) Nachts starker Thau. 2?) Nachts Regen. ?) Nebel. 4) Früh Negen. Uebersicht der Witterung.

Veber Südshweden, an der Westseite eines über Westrußland liegenden Depressionsgebietes hat sich eine Theildepression ausgebildet, welhe in Wechsel- wirkung mit dem barometrischen Maximum westlich von Irland starke Böen aus Nordwest an der westdeutshen Küste hervorruft. Auf Rügen und auch an der pommerschen Küste wehen stellenweise stür- mishe westlihe und nordwestlihe Winde. Im Binnenlande dauert die schwache Luftbewegung fort. F Deutschland is das Wetter andauernd kühl, im

find geöffnet. TEUDr:

leßte Act eines

torden trübe mit Negenfällen, im Süden heiter ae In Scene gesest von Sigmund Lautenburg.

E ugend.

Max Halbe. Jn Lautenburg. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Dieselbe Vorstellung.

trocken. Königsberg meldet 25 mm Regen. C wesentliche Aenderung des Wetters is demnächst

noch nicht wahrscheinli Seutlde Seewarte,

Darauf :

Theater - Anzeigen. Deutsches Theater.

Der Talisman.

Sonnabend: Prinz Friedrich von Homburg. Sonntag: Der Compaguon. :

Die Tageskasse ist von 10—14 Uhr geöffnet.

Berliner Theater. Donnerstag: Die Jung- frau von Orleans.

Freitag: 1. Abonnements-Vorstellung. Zum ersten Male: Der verarmte Edelmann. : Sonnabend: Der Kaufmann von Venedig.

Lessing-Theater. Anfang 7ck Uhr. BUM 1.

15 4 Sonnabend: Heimath. : Sonntag: Der Oberst von Branigtz.

wolkenlos | 11 Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Chausseestraße 25. :

Donnerêtag: Der Zigeunerbaron. Operette in 3 Acten nah ciner Erzählung M. JIokai’s von J. Schnizer. Musik von Johann Strauß.

Im prachtvollen Park: Zum 1 Großes Doppel - Concert, ausgeführt von dec Berliner Concert-Kapelle, unter Leitung des Kapell- meisters Herrn Guthschmidt, und dem Orchester des Friedcih-Wilhelmstädtishen Theaters, unter Leitung 22 des Concertmeisters Herrn Stiemer. ——= L Auftreten dec Soubrette Thiedemanu, der Lieder- sängerin Kassai Arauka, der Wiener Duettisten Rosa und Rudolf Niedel und des sächsischen Gesangshumoristen Zocher. mit Frei-Lotterie.

Um 10 Uhr: Die Fontaine lumineuse. In Berlin nirgends sonst zu sehen. Elektri)che S[lumination. Sämmtlihe Sehenswürdigkeiten

Freitag: Der

Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- burg. Donnerstag: Zum 2. Male: Verspielt. Der

Freitag: Eröffnungs- ae Moran - Olden.

Herr Ernst; Fides:

Battistini. Die Favoritin.

(Marie Pospischil.) Anfang

Victoria-Theater.

Bildern. Anfang 75 Uhr.

Donnerétag: Das Recht,

Militär - Doppel - Concert.

Male: Der Oberst von | Specialitäten ersten Ranges.

flammen. reitag: Frau Venus.

fang 5 Uhr.

Anfang

Male : Zell und Genée.

leßten theilungen von H. Regel.

Anfang 74 Uhr. Freitag : Dieselbe Vorstellung.

Leßptes

Lettes Park - Fest

Anfang 5 Uhr. 76. Male: Goldlotte.

von Ed. Jacobson und

theilweise von G. E

In Scene geseßt von Adolph Freitag: Goldlotte.

Zigeunerbaron, Anfang

ramas von Richard Skowronneck. | Zum 1. Ma

Liebesdrama in 3 Acten von | Julius Einödshofer. Scene gesecßt von Sigmund

von 4—6 Uhr.

Kroll's Theater. Donnerstag: Leßtes Gast- spiel des Königl. preußischen Kammersängers Herrn Heinrich Ernst und der Großherzogl. Kammersängerin Der Prophet. Frau Moran-Olden; Bertha : Frl. Sophie Öffeney, a. G.) Anfang 7 Ühr. :

Freitag: * Vorleßtes Gastspiel des Sgr. Mattia

Täglih: Vor, während und nah der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Sonntags 4 Uhr, Wochentags 5# Uhr.

Belle - Alliancestraße 7/8. Donnerstag: Z. 106. Male mit vollständig neuer Aus- stattung: Frau Venus. Modernes Märchen (großes Ausstattungsstück) mit Gesang und Ballet in 12

Im Belle-Alliauce-Garten : Auftreten von Anfang 5 Uhr.

Beislante Jllumination durch 25 000 Gas-

Anfang 75 Uhr. Sm Garten: Militär-Doppel-Conucert. treten von Specialitäten ersten Rauges. An-

Theater Unter den Linden. Donnerstag: Zum 2. Male: Die Gondoliere. Burleske Dpe- rette in 2 Acten von V. S. Gilbert. l Musik von Arthur Sullivan. Hierauf: Columbia, Ausstattungs-Ballet in 4 Ab- BUS pon A rer S Choreogr. von J. Haßreiter. Die Welt-Ausftellung Le in Chicago und Die deutsche Abtheilung.

Adolph Ernst-Theater. Donnerstag: Zum Gesangsposse in 3 Acten . Mannstädt. Musik von G. Steffens. rnst. Anfang 7# Uhr.

S Der Sommer-Garten is geöffnet. “Stü

Central-Theater. Direction: Richard Schuly. Alte Jacobstraße Nr. 30. l Donnerstag: Eröffnungs-Vorstellung. Novität! a Berliner Vollblut, folie mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren.

Vorverkauf (ohne Aufgeld) an der Tagettasie des Theaters Vormittags von 10—12 Uhr,

Familien-Nachrichten, B Nachruf.

Der Tod des Herrn Geheimen Commerzien- Raths Carl Richter, des General-Directors unserer Gesellschaft, hat unsere Verwaltung in: allen ihren Mitgliedern {merzlich und {wer be- troffen. i; E

Herr Richter hat die Gesellschaft, an deren Spiße er seit ihrer Begründung gestanden, mit klarem, weitausshauendem Blick organisirt und sie mit seiner besten, so hoh bedeutenden Kraft in Sorge und Arbeit zu einflußreichem Ansehen geführt. Die deutsche Eisen- und Kohlen-Industcie verdanken ihm wesent- liche Fortschritte und ihr Gedeihen unter shwierigen wirthschaftlichen Verhältnissen. Sein Name wird mit dein Werke, das er geschaffen, unlöslich ver- bunden, sein Andenken bei Allen hochgeehrt bleiben,

(Iohann:

Anfang

näher gekommen sind. Berlin, den 30. August 1893. Der Aufsichtsrath : der Vereinigten Königs- und Laurahütte, Actiengesellschaft. Auf- E

Verlobt: Frl. Margarete Seebarr mit Hrn. Neal- shul-Oberlehrer Dr. Rud. Hildebranb (Dresden— Leipzig). Frl. Charlotte von Bredow mit Hrn. Landrath Steinmeister (Bredow—Nauen).

Verehelicht: Hr. Lieut. Walter von Nosenberg mit Frl. Marie Barkow (Görliß).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Hauptmann

Golish (Koblenz). Hrn. egterung eor

Cremer R Hrn. Prosessor

Schmaly (Berlin). *— Eine Tochter: Hrn.

Landrath Frhrn. von Schirnding (Brieg). Hrn.

Deutsch von

i. Pom.) : Gestorben: Hrn. Friedrih von Kries Tochter Grethen (Noggenhausen). —_ Hr. Gerichts- Assessor a. D. und Fabrikbesißer Dr. jur. Abraham Frowein (Magglingen, Schweiz Elberfeld). Hr. Superintendent Friy Michter (Breslau). Hr. Rechnungs-Rath August Scholz (Breslau).

Couplets

Das Programm für die:

die ihm, dem thatkräftigen und edelgesinnten Manne,

Oberförster Hühner (Forsthaus Balster, P. Denzig,

Nedacteur: Dr. H. Klee, Director.

Berlin: ertr Verlag der Expedition (Scholz). Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Musik von Dre ait: Berlin E Wilbelnteabe Nr. 32. Drei Beilagen

achmittags (einschlicßlich Börsen-Beilage).

Literatur.

Bolbawirth[{PGafl

_ KRr. Die Entwickelung des bayerischen Braugewerbes im neunzehnten Jahrhundert. Ein Beitrag zur deutschen Gewerbegeshihte der Neuzeit von Emil Struwe. Leipzig 1893, Dunker u. Humblot. 8. S. 291. 6 4 Das Werk enthält eine reihe Sammlung eines bisher nit aufges{lossenen Materials über die Fabrikation und den Vertrieb sowie die Besteuerung des Bieres; namentlich würdigt es auch die Bedeutung der bayerischen Brauerei für die des übrigen Deutschlands.

Ü ebérliGTen der Weltwirthschaft, begründet von Neumann-Spallart, nah des Verfassers Tode fortgeseßt von Franz von Juraschek, Jahrgang 1885 bis 1889 (Berlin, Verlag für Sprach- und Handelswi"ienschaft Dr. P. Langenscheidt). Kürzlich sind die 8.,, 9. und 10. Lieferung erschienen. Auch diese Lieferungen be- Wellen, bai Der Bersasst mil den Quellon und rer kritishen Benußung vertraut uud ein gründliher Kenner der behan- delten Verhältnisse ist. Die erwähnten Lieferungen umfassen die Weinproduction und den Weinhandel, die Bierproduction und den Bierhandel, die- Nohstoffe für die Weltindustrien und den Mafsen- i ra (Kohle, Eisen, Baumwolle, Schafwolle) in allen Ländern er Erde.

Das im vorigen Jahre begonnene Werk: „Die Handels- Poll der WiMtigeren CGUltutstaaten t den leren Jahrzehnten" (Schriften des Vereins für Socialpolitik, Verlag von Duncker und Humblot, Leipzig), ist jeßt mit Herausgabe des vierten Bandes: Die Handelspolitik Englands und seiner Colonien, von Dr. Carl Johannes Fuchs, Professor in Greifswald, zum Abschluß gekommen. Der ee ano umfaßte, wie seiner Zeit mitgetheilt wurde, Nord-Amerika, Italien, Oelterreichh, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Schweden und Nor- wegen, Nußland, die Schweiz, sowie die deutshe Handelésstatistik ; der zweite Band die deutshe Handelépolitik von 1860—1891 von Walther Loß; der dritte die Handelspolitik der Balkan- staaten, sowie Spaniens und Frankreihs. Der vierte, England betreffende Band, der jeßt vorliegt, bringt in einem ersten Abschnitt eine umfassende Darstellurg des Freihandels\systems und seiner Durchführung in den sehziger Jahren, ferner der Handelspolitik in den leßten zwanzig Jahren ; weiter behandelt er die Entwickelung des englishen Handels von 1860 bis 1890 und die handelspolitischen Strömungen in England feit. der Durchführung des Freihandels. Im zweiten Abschnitt is die Handelspolitik der Colonien sowie die Gntwickelung des Handels der wichtigsten von diesen dargelegt. Das Werk enthält ein umfassendes Material zum Studium der Handels- politik überhaupt.

Dun L

Vaterlan dslieder. Ein Mahnruf an das Deutsche Volk von Dr. Max Hergl, Kgl. Gymnasiallehrer in München. Berlin, 1893. Ernst Siegfried Mittler u. Sohn. Dem Dichter, welcher mit inniger Liebe und Verehrung seine tief empfundenen Lieder für Kaiser und Reich von Süddeutschland her ertönen läßt, wird jeder Deutsche Dank wissen. Möchte der Dichter den bisher nur sieben Liedern weitere Gesänge und Klänge folgen lassen.

Theodor Körner's Tagebuch und Kriegslieder aus dem Jahre 1813, herausgegeben von Dr. E. Peschel.

E B E T 1 E TE T, A

T A

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch, den 30. August

Verlag von Friedrich Ernst Fehbsenfeld. Freiburg i. B., 1893. Preis bro. 2 4, geb. 2,50 A Der als Director des Körner- Museums in Dresden hochverdiente Königlich sächsishe Hofrath Dr. W. Emil Peschel hat sih durch die Herausgabe des von dem Dichter der bekannten patriotishen Gesänge während der Zeit vom 15. Viärz bis zum 22. a a des Krieg8jahres 1813 geführten Tagetachs von neuem den Dank aller Freunde dieses allzu früh dur den ehrenvollen Tod auf dem Schlachtfelde dem Vaterlande entrissenen Sängers und Helden erworben. Das von Körner's Vater bis zum Jahre 1831, dann von feiner Mutter bis 1835 aufbewahrte, von dieser darauf der ursprünglichen Geberin, Frau von Pereira- Arnstein, über- sandte und durch Erbschaft an ihren Enkel, den Grafen Fries auf Czernahora in Mähren, gekommene Tagebuch wurde von leßterem im Jahre 1891 dem Director des Körner-Museums überlassen. Das Tagebuch besteht nah der Beschreibung des Directors Peschel aus einem rothsaffianen, mit grünem Maroquinleder gefütterten Futteral, worin sih eine mit Seide überzogene doppelte Pappschale befindet, die zur Aufnahme von aht mit weißseidenen Bändchen festgehaltenen Einlagen von Schreibpapter dient. Die vorderen vier Einlagen dieses Schretbpapiers sind mit Goldschnitt versehen und waren ohne Zweifel {hon darin, als das Taschenbuch an Körner üher- reiht wurde; die hinteren vier Einlagen ohne Goldschnitt find später von dem Dichter zur Ergänzung hinzugefügt worden. Die Außenseiten der als Taschenbuch dienenden Brieftasche zeigen auf grünseidenem Grunde Stickerei von der Hand der Geschenkgeberin. Auf der Vorder- seite erblickt man eine gelbe von Lorbeer durchwundene Lyra, auf der Nükseite eine Vase. Die den Rand beider Seiten zierenden Guir- landen bestehen aus gestickten Vergißmeinniht. Die inneren Seiten find mit rosafarbiger Seide überzogen und zeigen eine Goldpressung als Nandeinfassung. Der durh Stickerei in Quadrate getheilte Nücken enthält im oberen zweiten Quadrat die Buchstaben T. K. und im vorleßten die Jahreszahl 1813. Die Anzahl der Seiten der ver- schiedenen Papiereinlagen beläuft sich auf 248, benußt zu schriftlichen Aufzeihnungen wurden von Theodor Körner 146 Seiten. Bis zu feinem Tode führte er das Taschenbuch beständig bei sich. Seine Eintragungen beginnen mit dem 15. März, dem Tage der Abreise von Wien zum Feldzuge, und ein leßtes von seiner Hand geschriebenes Datum ist der 22. August 1813, während er am 23. August, also drei Tage vor seinem im Gefecht bei Rosenberg er- folgten Tode, noch die leyte Niederschrift, die des „Schwertliedes“, gemacht hat. Da die Blätter des Schreibpapiers (fogenanntes Büttenpapier) in keiner Weise durch die Länge der Zeit gelitten haben, die Bleistiftniedershriften niht besonders verwisht sind und fämmtliche Besißer des Taschenbuhs der Erhaltung dieser Neliquie eine rührende Sorgfalt zugewendet haben, fo ist es möglich gewesen, troy der häufig im Sattel, sehr eillg und deshalb \{chwer leserlith gemachten Niederschriften se sämmtlich zu ent- ziffern und für die Herausgabe zu verwerthen, Die ersten beiden Papiereinlagen werden von kurzen Tagebuchnotizen aus- gefüllt, die der Herausgeber in dankenswerther Weise, soweit möglich und nöthig, durch Anmerkungen namentlich über die Personen, deren Namen darin erwähnt find, erläutert hat. Die übrigen be- \chriebenen Blätter enthalten Entwürfe oder vollendete Dichtungen der Kricgslieder Körner?s, die während des Feldzuges, also in der Zeit vom 15. März bis 26. August 1813, thre Entstehung fanden und zumeist noch jeßt von der deutshen Jugend, den deutschen Stu- denten und deutschen Soldaten mit freudiger Begeisterung gesungen

E L Lc X F C E S T S S A, U D E O T O S N E V F T L I R T EE

1893.

werden. Das in Nes einer ges{chmadckvoll ausgestatteten Broschüre mit einem guten Bildniß des gefeierten Dichters gézierte Tagebuch erregt noch besonderes Interesse durch die autotypishe Nachbildung mehrerer Blätter des Tagebuchs, welche die Handschrift des Dichters getreu wiedergeben.

Q. Horatius Flaccus im Licht des Evangeliums. Die vier Bücher der Oden, .deutsch in den Versweisen des Dichters wiedergegeben und mit Erläuterungen ihres religiös-sittlihen Inhalts versehen, durch G. Koch, Pfarrer in Kraplan. Leipzig, 1893. Fr. Richter. „Das Neue, was die Arbeit bietet, soll der Forderung entsprechen, Altklassishes mit dem Lichte der Gegenwart zu be- leuchten“, heißt es in der Vorrede. Dies, sein Ziel, erstrebt der Dichter-Verfasser, indem er wohlgestalteten Uebersezungen Gedanken- anklänge beifügt, namentlich aus der heiligen Schrift. Eigenarti wird man das Buch nennen dürfen, dessen war sich der Verfaffer au wohl bewußt; jedenfalls war sein Streben ein reines und einem frischen, ernsten Gemüth entsprungen.

Erdkunde.

Deutscher Colonial- Atlas, r herausgegeben von Paul Langhans. 15 Lieferungen (jede mit zwei Karten) zum Preise von je 1,60 A Gotha, 1893. Justus Perthes. Che noch das wiederholt an dieser Stelle mit Anerkennung erwähnte, jeßt nahezu vollendete Werk der „Karte des Deutschen Reichs“ vollständig zum Abschluß gekommen ist, hat die rührige Geographische Anstalt zu Gotha die Herauztgabe eines Werks von ähnliher Bedeu- tung, eines auf dreißig Karten mit mehr als hundert Nebenkarten bereh- neten „Deutschen Colonial-Atlas“ begonnen, von dem uns die ersten beiden Lieferungen bereits vorliegen. Die damit erschienenen Karten Nr. 1, 4, 24 und 25 zeigen in vortreffliher Ausführung auf den Hauptkarten eine Darstellung der Verbreitung der Deutschen über die Erde, des deutschen Landes als des Stammsißes des deutschen Bolks, und auf zwei Blättern des Schußzgebiets der Neu-Guinea-Compagnuie; während auf den zahlreichen Nebenkarten u. a. die deutshe evangelische Heidenmission, die überseeishe Auswanderung aus dem Deutschen Reiche, thre Wege und Ziele, die Thätigkeit der Ansiedelungs- commission für die Provinzen Westpreußen und Posen in der Zeit von 1886 bis 1892, die Humboldt-Bai, die Häfen der Stephan-Straße und an der Südspiße von Neu-Mecklenburg, die Neu-Lauenburg-Gruppe, der nordöfstlihe Theil der Gazelle - Halbinfel, Derberts8höh (Regierungssiß vom Bismark-Archipel und der Salomo- Inseln) u. . w. zur Darstellung gebracht sind. Bietet Dr. C. Bogel’'s Karte des Deutschen Reichs ein einheitlihes Bild des deutschen Mutterlandes, so bildet der Deutshe Colonial - Atlas eine willkommene Ergänzung dazu. Die Längen - Maßstäbe der deutshen Schutzgebiete (1 : 2000000, der Umgebungékarten 1: 1000000 und 1: 400 000) ermöglihen einen directen Vergleich mit der Karte der Heimath (1 : 500 000). Neben den Plänen be- \fonders wichtiger Gegenden tragen die vielen statistishen und volfs- wirthschaftlihen Nebenkarten dem Interesse an der wirthschaftlichen Entwickelung der deutschen Schußgebiete Rechnung. Nach Bewälti- gung der großen Schwierigkeiten, die sich dem dankenswerthen Unter- nehmen bei dem umfangreichen Material entgegenstellten, wird der Deutsche Colonial- Atlas sicherlich dazu beitragen, das deutsche Stammes- bewußtsein zu stärken und das Interesse für deutsche Colonialthaätig- keit immer weiter zu verbreiten.

entworfen , bearbeitet und

. Unterfuchung8-Sachen.

2. Aufgebote, Zustellungen u. dergl.

3. Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdiugungen 2c. . Verloosung 2c. von Werthpapieren.

Deffentliher Auzeiger. | (etn

6. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gefellsch. Erwerbs- und Wirthschafts-Genofsenschaften. Niederlassung 2c. von Rechtsanwälten.

10. Verschiedene Bekanntmachungen.

R E

1) Untersuchungs-Sachen. mit V1 M

{31685] Steckbriefs-Erledigung. O 0j

Der gegen den Striftsteler Rudolf Heinrich | 4% ,' Plack-Podgorski wegen Beleidigung durch die Presse unter dem 8.. Juli 1893 in den Acten V. R. II. 321. 1893 erlaffene Steckbrief wird genommen.

Berlin, den 24. August 1893,

Ver Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht I.

etwaige [UCi- Cin G zurüd tück

[31684] Strafvollstreckungs-Ersuchen. IprUucye,

Der Dienstbursche Paul Schulz zu Braunsfelde, Kreis Friedeberg I.-M., zuleßt in Groß-Chrenberg, Kreis Soldin, if durch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffengerihts Berlinchen vom 8. De- zember 1892 wegen Uebertretung des §1 Geseß vom 24. April 1854 zu einer Geldstrafe von 3 M4, im Nichtbeitreibungsfalle zu 1 Tage Haft verurtheilt. (s wird um Strafvollstreckung und Nachricht zu den Acten E. 80. 92 ersucht.

Berlinchen, den 24. August 1893.

Königliches Amtsgericht.

[31686] Beschluß.

In der Strafsache gegen den Kaufmann Albert Kirsch und den Kaufmann Friedrich Wilhelm Glarner, beide zuleßt zu Berlin wohnhaft, wegen betrügerishen Konkurses bezw. Beihilfe dazu, wird dem Antrage der Königlichen Staatêanwaltschaft emäß auf Grund des § 332 Strafprozeßordnung eschlossen, daß das im Deutschen Neiche befindliche Vermögen der Angeschuldigten mit Beschlag zu be- legen, da sich dieselben von ihrem bisherigen Wohn- orte entfernt haben, ihr jeßziger Aufenthalt unbekannt und deshalb Fluchtverdacht gegen fie dieserhalb auch bereits Haftbesehl gegen lassen ist.

Berlin, den 16. August 1893. Königliches Landgericht 1. 5. Ferien-Strafkammer.

Heydel. Mende. Polenski.

testens im

reien.

n 31714 begründet, ( Sih L

sie er-

9) Aufgebote, Zustellungen und dergl. jur

{3171 s] P angoberstei erung. Im Wege der Zwangsvollstreckung soll das im Grund-

werden.

Namen des Stuckateurs Ernst Müller zu Berlin eingetragene, in der Straße 59 þ belegene Grundstü am 19, Oktober 1893, Vormittags 10} Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue

L.

Friedrichstraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeschoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstü ist Reinertrag und einer qm zur Grundsteuer, dagegen nicht zur Gebäudestener veranlagt. rolle, beglaubigte Abschrift des Abschäßungen betreffende Nachweisungen , Kaufbedingungen ebenda, Flügel D., Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. Alle Realberechtigten werden aufgefordert , die nicht von selbt auf deren

dem Grundbuche Bersteigerungsvermerks nicht sondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Versteigerungstermin vor der forderung zur Abgahe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots nicht beruc- sichtigt werden und bei Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berüctsichtigten Ansprüche im Nange zurük- Diejenigen, Grundstücks beanspruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls na

erfolgtem Zuschlag das Kausgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 20, Oktober U8V98, Gerichtsstelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Berlin, den 11. August 1893. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

Zwangsversteigerung. aus der Wege der T6 P A

Grundbuche von Lichten

auf den Namen des Stuckateurs Ernst Mueller zu Berlin eingetragene, in Grundstück am 17. Oktober 1893, Vormittags dem unterzeichneten Gerichts\telle, Neue Ie Nr. Flügel C., Erd

Das Grundstück is mit 5,70 4 Nein-

10 Uhr, vor

ertrag und einer Grundsteuer, 1 steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, beglau- bigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Ab-

E und andere das Grundstü betreffende Nach- buche von Lichtenberg Band 34 Nr. 1077 auf den | weisungen, sowie besondere Kaufbedingungen können in der Gerichtsschreiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 17, eingesehen werden. Alle Nealberechtigten werden age fordert, die nit von selbst auf den Ersteher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Betrag

Vorhandensein

Fläche von Auszug aus der Steuer- f Grundbuchblatts, und andere das Grund- fowie besondere können tin der Gerichtsschreiberei

Ansprühe im Range übergehenden Än- | welhe das Eigenthum des oder Betrag aus zur Zeit der Eintragung des hervorging, insbe-

den Ersteher

Kosten, \pâ- Auf-

Stelle des Grundstücks tritt. Ertheilung des Zuschlags tober 18983,

Hebungen oder

Berlin, den 11. August 1893.

[31711]

welhe das Eigenthum des

Mittags 12 Uhr, an

werden.

Steuerrolle, foll das im erg Band 34 Nr. 1074 | das Grundstück der Straße 58 belegene gesehen werden. Gericht, an 13, Hof, \{choß, Saal Nr. 40, versteigert des Versteigerungsvermerks Flide von 9 a N qm dagegen nicht zur Gebäude-

stellung des geringsten

aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks niht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wieder- fehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Ver- steigerungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger widerspriht, dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feststellung des geringsten Gebots niht berücksichtigt werden und bei Bertheilung des Kaufgeldes gegen die berücksichtigten zurücktreten. Grundftücks8 spruchen, werden aufgefordert, vor Schluß des Ver- steigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anf

Das Urtheil über die 1E A wird am 19, Ofk- | zu Berlin Mittags 12 Uhr, an Gerichts- stelle, wie oben angegeben, verkündet werden.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 88.

Zwangsversteigerung.

Im Wege der Zwangsvollstrekung foll das im Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Kreise Niederbarnim Band 88 Blatt Nr. 3629 auf den Namen des Restaurateurs Friedrich Luhr zu Berlin eingetragene, in der Thurneysserstraße Nr. 5 belegene Grundstück am 18. November 18983, mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, : em erde: an Gerichtsstelle, Neue Friedrichstraße Nr. 13, Hof, | berehtigten werden aufgefordert, die niht von selbst Flügel C., Erdgeshoß, Zimmer Nr. 40, versteigert Das Grundstück ist mit 6,36 X Reinertrag und einer Fläche von 5 a 40 qm zur Grundsteuer, zur Gebäudesteuer aber noch nicht veranlagt. Auszug beglaubigte Grundbuchblatts, etwaige Abshätßungen und andere betreffende Nachweisungen, befondere Kaufbedingungen können in der Gerichts- schreiberei, ebenda, Flügel D.,, Zimmer Nr. 42, ein- Alle Mealberechtigten werden auf- gefordert, die nicht von selbst auf den Ersteher über- gehenden Ansprüche, deren Vorhandensein oder Be: trag aus dem Grundbuche zur Zeit der Eintragung nicht hervorging, ins- besondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsfen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor der Aufforderung zur Ab- gabe von Geboten anzumelden und, falls der be- treibende Gläubiger widerspricht, dem Gerichte glaub- haft zu machen, widrigenfalls dieselben bei Feste- Gebots nicht berücksichtigt werden und bei Vertheilung des Kaufgeldes gegen die berüdcksihtigten Ansprüche im Range zurücktreten. Diejenigen, welhe das Eigenthum des Grundstücks

beanspruchen, werden aufgefordert, vor S{bluß des Bersteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls nah erfolgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf den Anspruch an die Stelle des Grundftüks tritt. Das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags wird am 13. November 1893, Nachmittags 12} Uhr, an Gerichtsstelle, wie oben bezeichnet, verkündet werden.

Verlin, den 21. August 1893.

Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87. Diejenigen, i bean- s [31712] Ztvang®Sverftcigerung.

Im Wege der Zwangsvollstreckung foll das Un Grundbuche von den Umgebungen Berlins im Niederbarnimschen Kreise Band 91 Blatt Nr. 3704 auf die Namen der Maurermeister Wilbelm Lünow und Wilbelm Koh zu Rirdorf eine getragene, in der Thurneysserstraße Nr. 7 belegene Grundstück am 20. November 1893, Vor- mittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht an Gerichtsstelle, Neue Friedrihftraße Nr. 13, Hof, Flügel C., Erdgeshoß, Saal Nr. 40, versteigert werden. Das Grundstück if mit 11,70 46 Reins ertrag und einer Fläche von 9 a 96 qm zur Grunde steuer veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle, be- glaubigte Abschrift des Grundbuchblatts, etwaige Abschäßungen und andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen, sowie besondere Kaufe bedingungen können in der Gerichts\{reiberei, ebenda, Flügel D., Zimmer 42, eingesehen werden. Alle Real-

pruch an die

Vor-

auf den Ersteher übergebenden Ansprüche, deren Vors handensein oder Betrag aus dem Grundbuche zue Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks nicht hervorging, insbesondere derartige Forderungen von Kapital, Zinsen, wiederkehrenden Hebungen oder Kosten, spätestens im Versteigerungstermin vor dex sowie | Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, falls der betreibende Gläubiger e

dem Gerichte glaubhaft zu machen, widrigenfalls

selben bei Feststellung des geringsten Gebots ni 0 derücksichtigt werden und bei Vertdeilung des

geldes gegen die berücksihtigten Ansprüche irm Nange jurücktreten. Diejenigen, welche das Eigenthum des

Grundstôcks beanspruchen, werden anton, vor Schluß des Versteigerungstermins die Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls p ers folgtem Zuschlag das Kaufgeld in Bezug auf deu Anspruch an die Stelle des Grundstücks tritt. Urtheil über die Ertbeilung des Zuschlags wird can 20, November 1893, Nachmittags L i an obenbezeihneter Gerichtsstelle verkündet werden. Verlin, den 21. August 18983. Königliches Amtsgericht 1. Abtheilung 87.

Abschrift des