1912 / 263 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Nov 1912 18:00:01 GMT) scan diff

BeschaFung neuen Kriegsmarine verlan

für 1912 68,4 Millionen Heeres- und Marinever- den Delegationen

Millionen: als Fortsezungsk Feldartilleriematerials. Die g auf mehrere tung der Flotte dentlichen Kredite der sich im Rahmen des 1911 von usgestaltungsprogramms.

sie Geshwaderdi

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalab 1893 (G.-S. S. 152) gebracht, daß der im lau abgaben einshäß E A t Meisen ezüglih ihrer pre e festgestellt woche ist. Magdeburg, den 1. November 1912.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. Sommer.

des Kaiserlich Russischen St. Annenordens dritter Klasse:

dem Hauptmann Müllenh

Seiner Königlichen Hoheit Preußen ; sowie

des Ritterkreuzes des Großherzoglich

Luxemburgischen Ordens der Eichenkrone:

dem Oberleutnant von Behr,

Seiner Königlichen Hoheit des Prinzen

gabengeseßes vom 14. Juli wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis enden Steuerjahre zu den Kommunal-

aus dem Betriebsjahre sserlebener Eisenbahn

Strede auf 23674 4 79 H

planmäßi zur Ausgestal Diese außeror waltung halten genehmigten A Die er Linienschiffen „Erzherzog „Zrinyi“ wird, wi „Admiral Spaun““ \hüße“ und „Uskoke“ ungarischen Staatsange

off, militärishem Begleiter s Prinzen Waldemar von Osterwieck-

bestehend aus den Ferdinand“, „Radeßky“ und wie „W. T. B.“ meldet, mit dem und den Torpedobootszerstörern demnächst zum Schuße der österreichisch- hörigen in die Levante abgehen.

persönlichem Adjutanten August Wilhelm von

Großbritannien und Jrland.

Das „Reutersche Bureau“ englishen Kreuzer die sh auf der in der Nacht zum

fehl erhielten, na ging in die Sudabai, andere Punkte, von wo sie bei

Wie „W. T. B.“ meldet, Devonport und Plymouth e vom Urlaub flottille und versch d heute von Devonpo te von Plymouth abgehen.

Rußland.

die Prinzessin Heinrih von Moskau in Spala eingetroffen. kung des Groß

Deutsches Reich.

Seine Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: des Kaiserlichen Patentamts, Regierungsrat, arafter als Geheimer Regierungsrat

meldet aus Malta, daß die „Weymouth“ und „Medea“, Malta befanden, Telegraphie Be- „Barham““

Angekom men:

Seine Exzellenz der Präsid Wirkliche Geheime Rat Haven

„Barham““, ahrt vom Orient nach reitag mittels drahtloser ücckzukehren. und „Medea“ gehen an \henfällen schnell eingreifen

sind für die Häfen Chatham, liche Offiziere und Mann

dere Schiffe sollten rt und die fünfte Zerstörer-

A ent des Reichsbankdirektoriums, Profesor R Ae stein von der Dienstre ise.

zu verleihen. ch dem Orient zur

Weymouth/'

Bekanntmachung, eine Ausnahme von § 4 Abs. 1 der Be- llung des Börsenpreises ertpapieren (Bekanntmachung vom 28. Juni 1898 Reichsgeseßbl. S. 915 —).

Vom 2. November 1912.

nvorstandes zu Berlin sind die m Handel zugelassenen Aktien für Montanindustrie vom en mit Talon zu berechnen. Gesellschaft hat beschlossen, u 1 zusammenzulegen.

Nichlamílicßes. Deutsches Rei ckch.

Preußen. Berlin, 4. November 1912.

er des Aeußern Marquis di San T. B.“ meldet, in vergangener Nach Bahnhof von dem Boischafter t empfangen worden. Giuliano dem Reichs- darauf dem Amts von Kiderlen-

betreffend stimmungen für d zurückgerusen w

der Schi G iedene an

ee E ; gestern un Der italienishe Minist ; Giuliano is, wie „W. flottille heu n und am onal der Botschaf te der Marquis di San Bethmann Ho sekretär des Auswärtigen

Waechter einen Besuch ab.

Nach Beschluß des Börse nur an der Berliner Börse zu Aktiengesellschaft 9 November 1912 ab franko Zin

Die Generalversammlung der das Aktienkapital im Verhältnis von 23

Berlin, den 2. November 1912.

Der Reichskanzler. Im Austrage: Müller.

hier eingetroffe und dem Pers vormittag stattie Dr. von

rinz und nd gestern aus Ueber die Er ers wird laut Meldung des „W daß der Thronfolger in d Bjelowesch bei einem weiten Schritt gemach

Preußen

[llweg und fürsten-Thron-

. B.“ amtlich mit- sten Tagen seines Auf- Sprung ins Boot einen zu Anfangs machten sih keine 8 bemerkbar. Jedoch is es diesem September : Geschwulst auf- ß in die Bauchhöhle erzeugt war. er Bluterguß nach

enthalts in

Direktoriums der Reichs versicherungs- Wirkliche Geheime Oberregierungsrat ne Dienstreise angetreten.

Präsident des

Angestellte all zuzuschreiben ,

MWeichengegend trat, die durch Bei entsprechender drei Wochen zu stehen machen konnte. selbständigem Dadurch wahrf| er Nacht auf den 15. Oftober, chengegend ausdehnte und dessen Bauches hinausragte.

anstalt für Koch hat ei

Bekanntmachung über die Einfuhr von Rindern und Ziegen aus der Schweiz.

chen Kanton Sch

\{chmerzhafte

Behandlung wurde d bedeutend, daß der Am 11. Oktober fiel der Thron- Gehen infolge einer unvorsichtigen cheinlih erfolgte ein erneuter der sih auf die innere Grenze Die natürliche ine bedeutende Blutarmut, die dert und auch lange Dem gestern g die Temperatur des 36,9 Abends 37,3. Der 8 100, am Tage 112, Abends

wyz die Maul- und wird in teilweiser 15. Oktober 1912 \. 2 der Bekanntmachung vom Bl. S. 909) verfügte Verbot der und Ziegen mit sofortiger wieder ausgedehnt.

Da in dem \{weizeri\ reuerdings ausgebrochen der Bekanntmachung G.-V.-Bl. S. 989) das im ber 1908 (G.-V.- Durchfuhr von Rindern anton Schwyz

Klauenseuche 1

Abänderung ._ B.“ haben die sich zurzeit

„Hertha“, „Vineta“ ch zum Schuß von L in die türfis n der Panzerkreuzer „Breslau“ tinopel bezw. Smyrna in do übernimmt der Konteradmiral

Nach Mel im Mittelmeer und „Geier und Eigentum der Gewässer zu „Goeben erhalten, f See zu gehen. Trummler.

dungen des „W. T befindenden drei K 4 Befehl erhalten,

olger bei Bewegung hin. Bluterguß in d ganze linke Wei über die Mittellinie des Folge so großer bisweilen eine lang die freie Benußung ausgegebenen Bulletin zu Thronfolgers Morgens 36 Puls zählte Morgen

95. Septem Einfuhr und Wirksamkeit auf den K München, den 30. Oktober Königlich bayerisches Sta

F. A.: Oberregierung

Außerdem habe d der kleine Kreuz ofort von Kiel nah Das Komman

Blutergüsse ist e wierige Heilung erfor des Beines erschweren kann. folge betru 8, am Tage

atsministerium des Jnnern. srat von Grundher r.

ersiherungs8amt gefertigien Zu- dem 1. Januar 1891 den 31 Landesversiche- en Sonderanstalten b 9 und 10 des Jnvoa- 8 15 Abs. 2 des 1 der Reichs-

Nach einer im Rei sammenstellung beträgt bis einschließlich 30. rungsanstal willigten Jnv

Königreich Preufen.

Seine Majestät der König haben den bisherigen Ges Rat und Kammer höchstihrem außeror Minister in Dresden zu ernennen.

Allergnädigst gerußt: A I Wirklichen Geheimen Dr. Alfred von Bülow zu Aller-

dentlichen Gesandten und bevollmächtigten

Septembe d den 10 vorhanden

alidenrenten (§89 Abs. Altersversicherungsgese Jnvalidenversicherungsgesebßes versicherungsordnun Davon sind 31 gesetzt worden. rechtigten, Wiedererl Unfallrenten oder aus anderen denrenten weggefallen, 959 973 Jnvalidenr gegen den 1. Juli Krankenrenten JnvalidenversicherungSge versicherungs8ordnung) w bis einschließlih 30. Septe find 2989 in dem Infolge Todes, aus anderen Grün sodaß am 1. Ofto Jhre Zahl hat um 48 vermindert. Die Zahl der Altersrenten (8 versicherungsgesebes, nd 8 1257 Davon sind 2737 Infolge Tod us anderen Gründ odaß am 1. Oftober 19 Zahl hat sich sonach ge

achrichten über die Entsendung mächte nach den türkischen daß Jtalien im

bindung mit den N von Kriegsschiffen Häfen weist die , ägäischen Meere durch hwaders, bestehend au Emanuele Filiberto“ „Coatit“ unter dem vertreten ist.

andten in Bern, der Groß

Tribuna“’ darauf hin, die erste Division des zweiten Ge- Regina Margherita“,

di Saint Bon“ Admirals Amero d'Aste

8 1255 Abs.

598 in dem leßten Kalendervierteljah oder Auswanderung d Erwerbsfähigkeit, Bezuges von den sind bereits 1 114 979 am 1. Oktober 1912 noh

hre Zahl hat si fonach

s den Schiffen i „Ammiraglio vom 283. September 1912 will Jch der Kommando des rund des Geseßes vom ) hierdurh das Recht geplanten Kanalisation des entum im Wege der Ent-

zu beschränken.

Auf den Bericht Stadtgemeinde A 11. Juni 1874 ( verleihen, Königshügels erf g zu erwer folgt hierbei zurü.

Jagdhaus Rominten,

Infolge Todes

achen auf G angung der

“D. B.“ meldet, eligiösen Ges denten Canalej

Geseßsamm sführung der orderlihhe Grundeig ben oder dauernd

R A l ae L ! das zur Zu wird die fogenannte Lex ellschaften, nach einer

as auf ein Jahr

Wie „W / Cadenas, betreffend die r Erklärung des Ministerpräfi zurückgestellt werden.

enten liefen. 1912 um 6916 erhöht.

(Jnvalidenrenten ge seßes und § 1259 Abs. urden in der Zeit mber 1912 1357

den 3. Oktober 1912. Wilhelm R. Sydow. Freiherr von Schorlemer. von Dallwiß.

er der öffentlihen Arbeiten, für Landwirtschaft, Domän

3 der Reichs- 1. Januar 1900 81 bewilligt. Davon Kalendervierteljahr festgeseßt worden. angung der Erwerbs {s 119 963 Kran ber 1912 noch 1 sich sona gegen de

Niederlande.

von Breitenbach. läufig von Majorka

ehl erhalte lbst den Befebl zur Fort-

ren und da nach Konstantinopel zu soll heute von

„W. T. B.“ meldet, Bef

ähigkeit oder enrenten 4weg- 5 818 Krankenrenten n 1. Juki 1912

Miedererl

den sind berei nah Smyrna zu f

sezung der Fahrt „Kortenaer Smyrna auslaufen.

An die Minist für Handel und en und Forsten

sowie des Jnnern. Amsterdam nah

geistlichen und RUnterrihts- angelegen

in der philosophischen Fakultät der Dr. Hermann Ritter

eitraums bewilligten und Alters- Jnvalidenversicherungs- sordnung) beträgt Kalendervierteljahr es oder Auswanderung d en sind bereits 423 042 12 noch 90 533

Ministerium der hrend desselben Abs. 4 des Jnv 8 15 Abs. 3 des der Reichsversicherung in dem leßten

Abdul Hamid is vorgestern in Konstantinopel eingetroffen und MW. T. B.“ durch ein türkisches st Beyler Bey an der asiatischen s übergeführt worden. auf dem K Meldung des Kriegsb 4 bei der bulgarishen Armee vom

Visa ges chlagene

orlu und westlich die Linie über Sarat

Der frühere Sultan früh an Bord der „Loreley“ ch einer Meldung des Dampfboot nach Küste des Bosporu Ueber die Lage Thrazien liegt folgen der Wiener „Reichspost 2. d. M. vor:

Die in der Sch türkishe Armee seßt fampfgruvpen im gro Sarais fort. auf Stranza, die \ dortigen befestigten Stellung Die unmittelbar nach dem si, dur das Cnire bei Kerkesfköj unterstü n sind bestrebt, dur

Dem Privatdozenten rih-Wilhelms-U Guttenberg 1

sität zu Berlin gesetzes U

st das Prädikat Profes dem Pala

sor beigelegt worden. festgeseßt worden. Berechtigten oder a Altersrenten weggefallen, f Altersrenten liefen. 912 um 798 vermindert. dem 1. Januar 1912 i rbliebenenversicherung 912 ist Witwenren und Witwerrente ( ankenrente (§8 1258 n, Waisenrente (§8 1259, 1261, 1262 ällen, Witwengel aisenaus steuer

Finanzministerium. L E O ers eninspektor Gl aubach in Schleswig chaft nah Düsseldorf verseßt.

Regierung in Münster i. W.

Der Negierungsfa} ist in gleicher Amtseigens

Zum Regie Schleswig is der Lan ernannt worden.

lat von Lüle Burgas- den Rücfzug entsprehend de ßen auf den Linien über Kolonne versucht üdlide jene auf Tataldscha zu gewinnen, nochmaligen Widerstand zu ver Kampfe in voller A ffen zweier

st der Jnvalidenversicherung

1258 der Reichs- 8 1260 R.-V.-O.)

rungsfasseninspektor bei der

drentmeister Roß aus angegliedert

die Hinte 30. September 1 versicherungs8ordnu in 2189 Fällen,

N.-V.-O.) in 59 Fälle in 8538 7 in 2515 Fällen und

56 Fällen bewilligt worden.

Die nördliche

u'lôsung geflücbteten türfisher Divisionen teilweise zu sammeln Vorschieben ihrer Vor- Stranza und Kerkesköj den Türken den Nü- cken der Bulgaren erlitt eine Verzögerung em Wal!dgebiet sücöstlih Visa, dort befindlichen türkishen Truppe Fm Kampfe bei Lüle em Gros der Armee nah ie Eifenbahnverbindung der Türken Stellen unterbrochen.

türkischer Seite

Bekanntmachung. S 46 des Kommunalabgabengef 9) wird hiermit zur den Steuerja

Truppen haben westlich Strania und Die Bulgare posten über Sarai nach zug zu v’rlegen. tur Kämpfe in d nach Zurückwerfen der Energie weiter fortgeseßt. türfishe Division und zersprengt. ist an mehreren Von amtlicher : _T. B." meldet, mitgeteilt, daß sich auf die Tschatalds Meldung aus

i d (8 1264 R.-V.-O.) eßes vom 14. Juli N -V-QO.) i tlichen Kenntnis (9 1264 N, B07.) n hre zu den Komnîunal- us dem Betriebsjahre 1911/12 senbahn bezüglich estgestellt worden ist.

1893 (G.-S. S. 15 i acht, daß der im laufen ben ein\chäßbare R bei der Nauen d ihrer preußischen S

Magdeburg,

einertrag a Das Vorrü

Gerlebogker Ei trede auf 21 095 71 Sf

den 1. November 1912.

Der Königliche Eif Sommer.

wird jedo n mit größter 8 wurde eine Süden abg-drängt nach Tataldsha

Oesterreich-Ungarn.

ammentretenden Delegationen zu unter-

enbahnkommifsar. Das den zuf gemeinsa „W. T. B.“ meldet,

jahre folgende Erhöhungen auf: B 1 432 000 Kronen, bei der Kriegsmarine 2!/» für Kommandos, L Herzegowina ist um 1 198 Die größeren Erfordernis schüsse und Quotenbeiträge Kriegsministerium Krediten 19 Millionen K Durchführung der Trainwesen, für Uebungs-

wurde gesterît, die Armee sich genötigt chalinie zurückzu- Konstantinopel zufolge fen die Folge des außerordentli von Lüle-Burgas. Die türkischen aber schließlih dessen Wirkung

fern gegenübe

in den Hauptzi f Ministerium d

es Aeußern

beim Kriegsministerium 18 301 000 Kronen,

Millionen K

Bekanntmachung.

46 des Kommunalabga S. 152) wird hiermit t, daß der im laufenden Steuer]

Reinertrag au aldensleber Eis

0

gesehen hat, Einer weiteren war der Rückzug de mörderishen Kampfe

bengeseßes vom 14. Juli zur öffentlichen Kenntnis ahre zu den Kommunal- s dem Betriebsjahre enbahn auf 35250 M

Die Forderung lten in Bosnien und der höher als im Vorjahre. e werden durh größere Zo Staaten gedeckt. außerordentlichen ronen als zweite Rate für das Automobil- und Schießpläte;

ruppen un

000 Kronen eldenmütig Widerstand,

der bulgarischen Artillerie,

Ueber 20 060 Mann sollen auf türkischer Die Türken machen die größten Anstrengungen, \chataldsha wieder zu ordnen, um d

einshäßbare 1911/12 bei der Neuh festgestellt worden ist.

Magdeburg, den Der Königli

wichen sie dem F s{hrecklich war. gesallen sein. ihre Truppen in T Hauptstadt zu retten.

der beiden

1. November 1912.

che Eisenbahnkommissar. Sommer.

Wehrreform ,

ferner zwei

Seit Freitag früh wird Adrianopel beschossen. Wie Konstantinopel eingetroffene Nachrichten bestätigen, ist die ‘tadt in der Linie von Akbunar nördli, von Kemal nord- estli und von Kujunli westlih von Adrianopel eingeschlossen.

Nach einer Depesche des „W. T. B.“ ist die Stadt odosto von den türkischen Truppen geräumt worden.

_ Die Lage in Mazedonien gilt als hoffnungslos, dem das fünfte orps durch die Serben bei Kumanowo “rnichtend geschlagen un das zu Hilfe eilende sechste Korps von n Bulgaren besiegt worden ist. Mie aus Uesküb vom „W. T. B.“ omeldet wird, stößt die serbishe Armee auf keinen nennens- verten Miderstand. Nur ganz vereinzelt feuern die Türken us einem Hinterhalt, um dann sofort die Flucht wieder fort- seßen. Die serbishen Truppen dürften bei Prilep mit den riecishen Truppen zusammentreffen. Weiteren amtlichen Meldungen zufolge haben die \ erbif deli Truppen gestern postavir genommen. Die Eisenbahnlinie Uesküb—Mitro- an die teilweise von den Türken zerstört war,

t worden.

önig von Serbien ist vorgestern mit dem

nten Pasitsh in feierliher Weise in Uesfüb ingezogen. Am Bahnhof hatten sich, obiger Quelle zufolge, m Empfange des Königs der Kronprinz Alexander, der rinz Georg, das Armeceoberkommando, die Stadt- ertretung, ie Konsuln, Abordnungen der serbischen, ulgarischen , türkischen und israelitischen Geistlichkeit nd eine zahlreiche Zuschauermenge ohne Unterschied des Glaubens eingefunden. Nachdem der König Peter die trinzen begrüßt und die Vorstellung der anwesenden Würden- äger entgegengenommen hatte, wurde er vom Bürgermeister

adschi Ristic j

ist wieder

namens der befreiten Stadt unter Ueberreichung von Salz und Brot bewillkommnet. Der König erwiderte auf die Regrüßungsansprache des Bürgermeisters, daß es ihn mit Freude rfülle, die altserbische Residenz betreten zu können. Gleichzeitig prah er die Erwartung aus, daß in der Stadt Ordnung herrschen und die Bevölkerung ihren Geschäften nachgehen verde. Namens der türkischen Bevölkerung begrüßte der rühere Bürgermeister Reschad den König, der entgegnete, daß nter seiner Regierung die türkische Bevölkerung in Freiheit ehen und sich wie die serbische Bevölkerung Friedli dem ‘ortschritt werde hingeben können. Sodann begab sich der König mit seiner Begleitung unter Kundgebungen der Bevölke- ung in die serbische Kirche, wo ein Dankgottesdienst stattfand.

_— Von der griechishen Ostarmee ist die Stadt Venidje erobert worden. Ein Telegramm des Kron- prinzen Konstantin aus Kotschana besagt:

Eine starke feindlite Macht, die aus neuangekommenen Truppen estand, hatte fich in der heiligen muselmanishen Stadt JIenidje ördlih von Saloniki verschanzi. Sie leistete unseren vorrücenden Truppen erbitterten Widerstand. Nach einem Kampfe, der den ganzen Freitag und Sonnabend von sechs Uhr Morgens bis zehn Uhr Abends andauerte, wurde der Feind von unseren tapferen Truppen in die Flut ge\hlagen. Jenidje ist erobert.

Ferner wird vom „W. T. B.“ gemeldet, daß gestern die Siadt Prevesa am Golf von Arta kapituliert hat. Nach dem Bericht des Generals Sapundjakis bestand die priehishe Abteilung, die Prevesa angriff, außer aus regulären ‘ruppen und Artillerie aus kretischen und epirotischen Frei- villigen. Der Kampf dauerte den ganzen Tag an von orgens fieben bis Abends fünf Uhr. Die Verluste der Griechen betrugen 10 Tote und 56 Verwundete, die des Feindes sind weit höher. Außer 450 Soldaten machten die Sriehen 150 irreguläre Albanesen zu Gefangenen. Die

Ftürtische Besaßung bestand aus ungefähr 800 Mann. Die ¡riechen schickten sich shon an, Prevesa im Sturm zu nehmen, als die Konsuln von Rußland, Oesterreich und England, begleitet von dem Vertreter des Gouverneurs der Stadt, erschienen, um über folgende Bedingungen zu verhandeln : Die Garnison ergibt si dem regulären griechischen Heere; Offizieren, Soldaten und ihren Familien wird Schutz zugebilligt. Die Bedingungen wurden von dem Kommandeur der griechischen Truppen angenommen. Man beließ den Offizieren ihre Degen bis zu dem Augenblick, da sieals Gefangene nach der Jnsel Leukas eingeschifft wurden. Der General Sapundjakis zog heute morgen in Prevesa ein und ergriff alle zur Aufrehterhaltung der Ordnung notwendigen Maß- nahmen. Der Kommandant der vor Prevesa befindlichen Flotte telegraphierte nah Athen, daß er fünfhundert türkische efangene zum Transport an Bord genommen habe.

S8 Nach einer Depesche des Kommandanten der türkischen

F Vestarmee vom 30. Oktober wurden bei einem Angriff, der n or d- östlih von Skutari gegen mon tenegrinische Truppen in Stärke von über 4300 Mann unternommen wurde, der Feind zerstreut. Mehr als 1000 Montenegriner wurden ge- tötet, ein Hauptmann und aht Mann gefangen genommen.

Meldungen aus Rjeka besagen, das es troß des an- haltenden Artilleriefeuers der Türken vorgestern einer monte-

egrinishen Brigade in Stärke von etwa 3000 Mann gelang, die Vojana auf einer Pontonbrücke zu überschreiten, und daß

die Brigade Vasojevic nah längerem Kampfe das Kloster

EVecane genommen hat.

Gestern abend hat die Pforte ein amtliches Com- muniqué veröffentlicht, das obiger Quelle zufolge besagt, daß das Kriegsglück unbeständig sei und daß es unmöglich sei, überall sofort den Sieg zu gewinnen. Die Nation, die den Krieg angenommen habe, müsse mit voller Festigkeit alle seine Konse- en tragen. Es würde nicht gerecht sein, einerseits über die taßen stolz zu sein über die gewonnenen Siege und anderer- s sich von Kummer und Unruhe wegen einiger Nichterfolge

erwältigen zu lassen, wie zum Beispiel in ven Kämpfen, die it vier Staaten stattfinden. Die ottomanischen Truppen ver-

eidigen mit Erfolg Skutari und Janina ; es sei natürlich, daß an entschlossen sei, bis zum lezten Grade der Möglichkeit die nteressen des Vaterlandes zu verteidigen.

Serbien.

Das Amtsblatt veröffentlicht einen Erlaß des Königs, ah dem der Minister z. D. Jwan Jwanowitsh zum Ge- andten in Wien ernannt und der bisherige Gesandte in Wien E Disposition der Regierung gestellt wird. Weiter wird der p herige Leiter des Pressebureaus im Ministerium des Aeußern M agomir Stefanowitsh zum ersten Sektionschef dieses

inisteriums ernannt.

Parlamentarische Nachrichten.

j Das Haus der Abgeordneten hielt Fe (die 91.) Plenarsigung ab, welcher der Minister der

fentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte. Auf der

igeßordnung stand zunächst die Interpellation der Abgg. r. Arendt (freikönf.) und Genossen:

heute wieder

„Welche Maßnahmen gedenkt die Königliche Staatsregierung zu ergreifen, um den in diesem Herbst besonders stark hervor- getretenen Wagenmangel und die Verkehrsstockungen auf e'nzelnen größeren Bahnhöfen zu beseitigen ?“

Der Präsident teilt mit, daß noh eine Juter- pellation der Abgg. Dr. König und Graf von Spee (Zentr.) eingegangen ist, die folgenden Wortlaut hat:

„Die Königliche Eisenbahndirektion in Cöln hat für die Zeit vom 26. bis 29. Oktober den Eisenbahngüterverkehr auf dem linfen Niederrhein gesperrt, weil der Verkehr nicht mehr bewältigt werden konnte. Welche Maßnahmen gedenkt die Staatsregierung zu er- greifen, um der Wiederkehr solcher verkehrshädigenden Stockungen wirksam vorzubeugen ?* 9

Abg. Dr. König (Zentr.): Diese Fnterpellation ist so wichtig, daß sie eine Einzelbesprehurg verdient ; doch würde ih nihts dagegen einzuwenten haben, daß fie mit ter allgemeinen Interpellation zu- sammen behandelt wird, wenn andere Parteien niht widersprechen.

Abg. Graf von Spee (Zentr): Der Zusammenhang unserer Interpellation mit der allgemeinen ist ein sehr loser, und ih fürchte, daß unsere Interpellation zu kurz kommen würde, wenn ihre Be- handlung mit der Besprehung jener allgemeinen verbunden würde.

Abg. von Kröcher aut: Es wäre ein geschäftliches Novum, wenn eine Interpellation, die noch nit einmal in den Händen der Mitglieder is und von der wir noch garnichts gehört haben, heute mitkehandelt würde. Wir würden damit eine Situation afen, die wir heute nit übersehen können. Die Fraktionen müssen do folche Sachen vorber besvrechen. Die zweite Interpellation steht nur in vao losen Zusammenhange mit der jeyt zu behandelnden Inter-

ellation.

Präsident Graf Dr. von S chwerin: Der Minister hat felbst erklärt, daß er auf die zweite Interpellation heute miteingehen wolle. Wenn diese nit auf die Tagesordnung gesezt würde, dann würde den Interpellanten nach ten abgegeb Erklärungen des Ministers eventuell nichts anderes übrig bleiben, als ihre Interpellation zurüdck- zuziehen. Um den Interpellanten Gelegenheit zu geben, ihre Inter- pellation mitbegründen zu fönnen, halte ih es für richtig, au die zweite Interpellation hon beute zuzulassen.

Abg. Freiherr von Zedliß und N eukirch (freikons.): Die Ausführungen des Herrn Präsidenten sind zweifellos rihtig. Beide Gegenstände hängen fo eng zusammen, daß ihre gemein]ame Be- \prehung heute gar nit zu vermeiden ist.

Abg. Macco (nl.): Ich trete dieser Ansicht vollständig bei.

Abg. von Kröcher: Unzweifelhaft ist der Minister in der Lage, auch eine Interpellation, die noch nicht offiziell auf der Tagesordnung steht, heute zu beantworten. Der Minister kann als Mitglied der Regierung \prehen, was er will; er kann diese nit gestellte Frage beantworten. Fh kann mir die Sache nicht anders denken, als daß dann die Interpellanten sagen: Die Frage ist beantwortet worden, wir stellen fie nun nit mehr. Dann kommen wir zu dem Resultat, daß wir die beiden Interpella- ticnen beute tot machen; dann ist die Sache erledigt.

Abg. Dr. Por \ch (Zentr.): Fch stehe auf dem Standpunkt des Abg. von Kröcher. Niemand kann verhindert werden, auf den Gegen- stand der zweiten Interpellation einzugehen. Von dem Gange der Verhandlungen wird es abhängen, ob die zweite Interpellation später erledigt werden muß.

Präsident Dr. Graf von Schwerin: Ih merde die zweite Interpellation formell auf die Tagesordnung stellen, wenn niemand aus dem Hause widerspricht.

Abg. Dr. König (Zentr.): Wäre der Herr Präsident bereit, wenn ich unsere Interpellation nicht zurückziehe, sie in der nächsten Zeit wieder auf die Tagesordnung zu seßen, damit die Sache nicht 2d Calendas Graecas verschoben wtrd?

Präsident Dr. Graf von Schwerin: Dazu bin ih nah der Geschäftsordnung verpflichtet. Ih frage noh einmal, ob jemand widerspricht.

Abg. von Arnim - Züjedom (kons.) widerspricht.

Die zweite Juterpellation wird nicht auf die Tagesordnung für die heutige Sigung gefeßt.

Auf die Frage des Präsidenten, ob und wann die Staatsregierung bereit sei, die Interpellation der Abag. Dr. Arendt und Genossen zu beantworten, erklärt der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenba ch sih bereit, die Jnter- pellation heute zu beantworten.

Zur Begründung der Interpellation erhält das Wort Abg: Freiherr von Zedliyg und Neukirch (freikons.): In edem Jahre beschwert \sich unjere Fndustrie über Wagenmangel.

ber in diesem Jahre haben die Klagen sich ganz außer-

ordentlih vermehrt, sodaß es den Anschein hat, als ob dieser Mangel von Jahr zu Jahr größer wird. So ist mir aus cinem Bezirke des rheinish-westfälishen &Fndustriereviers mit- geteilt worden, daß dort allein in den leßten Tagen 70 000 Wagen gefehlt haben. Gegenüber der Höhe des Verkehrs hat die Eisen- bahnverwaltung gänzlih versagt. Ja, sie hat fich sogar auf dem linken Niederrbein genötigt gesehen, den Eisenbahngüterverkehr dort gänzlich zu \perren, weil sie den NVerkehr nicht mehr bewältigen fonnte. Das ist doch das Eingeständnis der vollständigen eigenen Unzulänglichkeit. Was eine solhe Sperrung für unseren gesamten Verkehr und unsere gesamte Industrie bedeutet, das brauche ih wohl nicht erst anzudeuten. lle Beteiligten müssen dadurch auf das \hwerste geschädigt _ werden. So, glaube ich, muß daraus eine ganz besondere Schädigun für die Arbeiter und für die Arbeitsgelegenheit eintreten. un ist ja möglich, daß die betreffenden Eisenbahnverwaltungen nicht die nôtige enge Fühlung mit der Industrie haben, um deren Bedürfnisse rechtzeitig erkennen zu fönnen. Hierin können die beteiligten Kreise Wandel \chaffen, wenn sie immer .und immer wteder thre Wünsche zu erkennen geben und dies noch wirksamer als bisher tun. Dadurh wird ih dann im Laufe der Zeit eine persönliche Fühlungnahme aller Beteiligten mit den Eisenbahnverwaltungen herauét stellen. Durch solche Erörterungen muß dann eine wesentliche Besserung herbei- geführt werden. Andererseits müssen wir aber auch bedenken, daß ja nicht alles Verschulden die Eisenbahnverwaltung trifft. Sie flagt darüber, daß ihr niht die nötige Anzahl von Wagen in dieser kritishen Zeit zur Verfügung steht. Es muß deshalb auch darauf gesehen werden, daß die Eisenbahnverwaltungen in die Lage verseyt werden , auch gesteigerten Anforderungen entsprechen zu können, selbst wenn dieje Steigerung des Verkehrs eine un- gewöhnliche sein sollte. Daher werden wir uns wohl entschließen müssen, der Eisenbahnverwaltung die bierzu notwendigen Mittel zu bewilligen. Jch bin davon überzeugt, daß wir, da ja von allen Seiten eine Abhilfe für dringend notwendig erachtet wird, den an uns herantretenden Wünschen des Eisenbahnministers unser Ohr nicht vershließen werden. In welcher Weise die Abhilfe zu geschehen hat, das müssen wir den Eisenbahnverwaltungen selbst überlassen. Auf jeden Fall müssen die Schäden möglichst \chnell ausgemerzt werden, die sih dadur herau®gestelit haben, daß wir bisher die Eisenbahn- verwaltung für diesen Zweck zu gering dotiert haben.

Hierauf nimmt der Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach das Wort, dessen Rede morgen im Wort- laute wiedergegeben werden wird.

(Schluß des Blattes.)

Statistik und Volkswirtschaft. Ueber die Bedeutung und dtie Ausführung der Vieh- zählung im Deutschen Reiche am 2. Dezember 1912

gibt das Königlich preußische Statistische Landesamt in der „Stat. Korr.“ die folgende Belehrung:

_Am 2. Dezember 1912 findet im Deutschen Reiche eine allge- meine Viehzählung statt; die Fragen, die hierbei an die Bevölkerung gestellt werden, sind leicht verständlih, ihre Beantwortung verursacht nur geringe Mühe.

__ Es werden gezählt: auf einer weißen Zählkarte (A) die Pferde,

Ninder, Schafe, Schweine und Ziegen mit ihren Untezrarten, ferner die

Maultiere, Maulesel und Esel, das Federvieh und die Bienenstöcke,

auf einer blauen Zählkarte (A 1) alle amtlich nicht beshauten

S der Rinder mit Unterarten, der Schafe, Schweine und iegen.

Feder Haushaltungsvorsteber oder sein Stellvertreter hat das ihm gehörende oder unter feiner Obhut befindlihe Vieh, das in der Nacht vom 1. zum 2. Dezember 1912 auf dem Gehöfie, wo er wohnt, steht, zu zählen und in die weiße Zählkarte, unter Beachtung der Erläuterungen, wahrheit8getreu einzutragen. Für die Zäh- lung der in der Zeit vom 1. Dezember 1911 bis zum 30. November 1912 vorgenommenen amtlih nit beshauten Skachtungen dient die blaue Zählkarte (A 1).

Ueber die in den Zählkarten enthaltenen, den Viehbesitz des einzelnen betreffenden Nachrichten ist das Amtsgeheimnis zu wahren. Die Angaben dürfen nur zu amtlichen statistishen Arbeiten, nicht aber zu anderen Zwecken, insbesondere auch nicht zu Steuer- ¿wecken benußt werden.

Die Ergebnisse der Viehzählung dienen daber lediglich den Zwecken der Staats- und Gemeindeverwaltung und der Förderung wissen- schaftlicher und R ENES Aufgaben, wie Hebung der Viehzucht ; insbesondere soll aber au festgestellt werden, ob durch die heimische Viehzucht die für die Volksernährung nötigen Fleischmengen gewonnen werden können. Nach Feststellung der Ergebnisse durch das Königs liche Statistische Landesamt in Berlin werden die Zählkarten vernichtet.

Die Erreichung des bedeutsamen Zweckes der Zählung hängt

zum qeben Teile von der Mithilfe der Bevölkerung ab. Än diese wird daher die dringende Bitte gerichtet, das Zähblgeshäft durch be- reitwilliges Entgegenkommen den Zählern, Ortsbehörden usw. gegen- über zu erleihtern. Wenn auch die Zählkarte in erster Linie von dem Haushaltungévorsteher oder dessen Stellvertreter selbst auszufüllen ist, so bedarf es doch außerdem einer großen Zahl freiwilliger Zähler, tie bei der Ausübung ihrer ebrenamtlichen Tätigkeit die Cigens chaft von öffentlichen Beamten besizen. Es steht zu erwarten, daß, wie bei früheren Zählungen, so auch diesmal in genügender Zahl Personen ih finden werden, die bereit find, dieses Ehrenamt zu über- nehmen; sie würden damit dem allgemeinen öffentlichen íInteresse einen wesentlichen Dienst leisten. : Endlich ist noch in geeigneter Weise namentlich durch Besprechun in den Gemeindevexsammlungen, in den Schulen nnd durch Abdrudck dieser Belehrung in den amtlichen Blättern und in der Tagespresse der Zweck der bevorstehenden Zählung zur möglist allgemeinen Kenntnis zu bringen. /

Die Aufbereitung der Ergebnisse der Zählung für den preußischen Staat geschieht dur das Königli preußische Statistische Landetamt in Berlin SW. 68, Lindenstraße Nr. 28, das zur Behebung etwa auftauchender Zweifel auf jede Anfrage bereitwilligst Auskunft erteilen wird. Die Veröffentlihung der Ergebnisse wird fo gehalten werden, daß darin die Angaben des einzelnen Haushaltungsvorstehers in keinem Falle mehr erkenubar find.

Kunst und Wissenschaft.

A. F. Das am vorigen Sonnabend feierlich eröffnete „Deutsche Entomologishe Museum’ in Dahlem war am gestrigen Sonntag das Ziel eines Besuches der „Brandenburgia“, Gesellschaft für Heimatkunde. Etwa 60 Mitglieder nahmen an der fast zwet- stündigen, eingehenden Besichtigung der Sammlungen teil, nabdem im Hörsaal durch Geheimrat Friedel in Kürze eine Geschichte des Museums, und durch dessen Leiter im Ehrenamt, Dr. Walter Horn, eine Anleitung für die zweckdienlichste Wanderung dur die in zwet Stockwerken verteilten Sammlungen gegeben war. Aus der Geschihte des Unternehmens ist dev Einprägung ins Gedächtnis wert, daß diese in ihrer Art einzige Anftalt zur Pflege der &Fnsektenkunde eine Stiftung des am 9. November 1909 verstorbenen Privatgelehrten, Professors Dr. Gustav Kraayz is, der sein etwa 3 Millionen Mark be- tragendes Vermögen für dies Unternehmen, das unter Ueberwachung und Pflege der Stadt Berlin gestellt ist, hinterlassen hat; hier eingeschlossen seine eigenen großen Sammlungen und eine umfang- reiche Bibliothek. Den Anfang zur Zusammenfassung seiner Samm- lung und der von mehreren Sammlern und Forschern thm zugesicherten testamentarishen Ueberlassung ihrer eigenen Sammlungen und Blichereien hatte Dr. Kraaß im Iahre 1886 gemacht, damals dur Ueberweisung einer Schausammlung der in der Mark Branden- burg vorkommenden Insekten an das Märkische Provinzial- infen unter Ausstattung dieses Teitlunternehmens mit 60 000 und mit dem Wunsche, daß es den Anfang bilde eines „Deutschen Ento- mologishen Nationalmuseums“. Später erweiterte Dr. Kraaßz diesen Plan dahin, daß die aus allen Erdteilen berrührenden und wissen- schaftlih zu bearbeitenden Hauptmassen der Sammlungen in einem etgenen Gebäude untergebracht und durch eigenes fahmännisches Personal verwaltet werden sollten. Die finanzielle Unterhaltung des erweiterten Unternehmens stellte er dur die vorerwähnte letztwillige Verfügung sicher. Or. Kraaßz, der hochverdiente Stifter, hat die Ausführung seines groß angelegten Planes leider nit mehr erlebt; aber die beiden Voll- strecker seines leßten Willens, der Entomologe Dr. Walter Horn, sein Schüler, und Professor Nud. Buchholy haben in seinem Sinn Bau und Einrichtung des Museums in Dahlem durchgeführt, Das am L. Dezember 1911 durch den König unter dem Namen „Deutsches Entomologisches Museum“ die behördlide Weihe empfangen hat. Die vorgestrige Einweihung sah die Anstalt {on in vollem Betriebe. Sie verfügt z. Z. über \ech8 Arbeitskräfte, darunter vier Entomologen und zwei weibliche Hilfs- kräfte, deren besondere Befähigung für zahlreihe, fh bei Drdnung und Pflege der Sammlungen bietende feine Arbeiten schr anerkannt wird. Bereits sind 6 Sammlungen anderer Sammler dur Kauf mit der Kraaßshen Sammlung vereinigt, weiterer Zuwachs steht in der oben gedachten Art aus lezwilligen Verfügungen einer Anzahl für die Zwedke des Museums gewonnener Sammler künftig bevor.

Der Rundgang durch das Museum, in vier Abteilungen zu je 15 Personen unter Leitung je eines der vier Entomologen ausgeführt, erregte die höchste Bewunderung aller Teilnehmer, die mit großem Interesse der thnen in liebenswürdiger Art dargebotenen eingehenden Belehrung folgten. Es sind bis jeßt {on mehr als eine halbe Million Insektenarten gesammelt und beschrieben, das ist mehr an Individuen, als în allen anderen Tierklassen zusammengenommen bekannt sind. Die Leiter des Museums glauben, daß hiermit das Gebiet noch nit erschöpft ist und wohl noch Hunderttausende in den Bereich der Erforschung und Beschreibung zu ziehen find. Es ist {wer zu sagen, welhes Sonder- ebiet das größte Interesse der Beschauenden auf sich lenkte. Die berrlichén Schmetterlinge waren es keineswegs allein, mit ihnen warben um den Preis der Bewunderung die Käfer, die Libellen und Heuschrecken, die Grillen, Bienen, Wespen, Fliegen ; ja selbst die Wanzen ließen erkennen, daß sie im Punkte der Färbung von der Natur keineswegs ganz vernachlässigt sind. Es gab da auch große Wasserwanzen zu sehen. Trefflih erscheint vor allem auch die übersichtlihe Anordnung, z- B. das einfache Kenntlichmachen der Her- kunft und Heimat der Insekten durch die Ge der Swbilder : welß bedeutet „Curopa“, blau „Afrika“ u. \. f. erständnis für den Wert, den feine Frauenarbeit für das Museum hat, erkannte man u. a. an den Kleinshmetterlingen, deren kleinste mit ausgebretteten Flügeln sich innerhalb eines Millimeters halten ; die kleinsten Käfer sind noch weit winziger. Das Museum ist 3. Z. wochentags von 9—2 Uhr den Entomologen geöffnet, auf Wunsch lassen sih bei vorangehender An- meldung auch andere Besichtigungs8zeiten vereinbaren.