1912 / 275 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 18 Nov 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Meine Herren, id glaube, Sie fönnen es unbßdenklih bei der Faffung des § 327, wie sie die Staatêregierung im Entwurf vor- gesehen bat, belaffen.

Der Antrag des

angenommen. S Abg. Dr. Liebknecht (&Goz.) beantragt die (Finschaltung cines neuen & 329a: „Alle in dies&,n Gesebß geregelten Verfügungen der Wasserpolizeibehörde sind mit Gründen, sowie mit œner Rechtsmittel- belehrung zu’ versehen.“ Es ‘fehle n dem. Geseße an einer 190:0en gcnerellen Vorschrift, die aber unontbehrlih jet. Leie notwenttg eine solche Vorschrift sei, ergebe sich aus der ZQatlhace, daß gegenwartig dem Hause ein Antrag Schiffer (n[.) vorliege, der gans allgemein [Ur den ganzen Verwaltungsbereich des Lm'des dasselbe Berlangen stelle, und der nichts weiter als die Wiederholung eines son 1910 von den Sozialdemokraten gestellten, damals aber natürlich abgelehnten An- trages sei. Ohne Kenntnis der Gründe Ur eine Be-fügung könne nan sich ja au der vorhandenen Rechtsmittel gar nicht bedienen, zumal diese so überaus Fomplizier! seien, daß sich selbst Juristen darin rwer orientierèên ftonnten.

E E Se x - Winsen (nl) erklärt sih geaen den Antrag, der

T2 übeorflüiha sei teils viel zu weit ehe. ; Es Ste En Gt SE Wenn der Vorredner _dem Grundaedanken meines Antrages immerhin sympatht|ch geaenübersteht, fo möge er sih doch bemühen, eine bessere Fafjuna zu siaden. Die nationalliberalen Einwendungen gegen meinen Antrag sind eben nationalliberal und deshalb nicht stichhaltig.

Der Antrag wird abgelehnt. i

Es folgt der Abschnitt ba, Schauämter, §8 330 18 34U. 5 E tis 8 335, welcher über Die Zusammenseßung des Schau- amtes durch die Schauordnung Bestimmungen trifft, war in der Vorlage auch dem zuständigen Baubeamten, dera Kreisarzt, dem Gerwerbeinspektor, sowie in Bezirken, in denen Bergbau betrieben wird, auch dem zuständigen Bergrevierveamten die Befuanis zur Teilnahme an den Schauen und det Sitzungen des Schauamtes, wenn es sich um die Benußung der Wasser- läufe handelt, zugesprochen. : i

Dieser Passus is von der Kommission gestrichen worden.

Abga. Dr. Röchling (nl.) b eantragt und befürwortet die Miederherstellung dieser Bestimmung.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherr von Schorlemer:

Meine Herren! Ih möchte auch bitten, die Regierungsvorlage bier wiederherzuslellen. Es ist ja richtig, daß in S 338 Abs. 3 die Möglichkeit der Beteiligung von tehnishen Beamten vorgesehen und dort auc ausdrücklich die Bestimmung getroffen ist, daß der Staat die Kosten dieser Beteiligung trägt. Aber was wir vermissen, das ist die Bestimmung, daß die Beamten, die in § 339 des Negterungs- entwurfs genannt worden sind, kraft ihres Rechts an den Sißungen des Schauamts teilnehmen können. Sie würden ohne diese Be- timmung, die ja in der Kommission gestrichen worden ist, die Ein- ladung des Vorsißenden abzuwarten haben, und sie würden unter Um- ständen von dem Vorsizenden, wenn er sie bei der Beratung nicht haben will, zurücfgewiesen werden können. Fc glaube, das entspricht nicht der Aufgabe, die diese Beamten zu lösen haben, und au nit dem Interesse des Schauamts. Ih würde deshalb bitten, die Vor- lage der Staatsregierung in Ÿ 339 Abs. 2 wiederherzustellen.

Aba. Freiherr von Malyzahn (kons.) tritt für den Kom- missionsbescluß ein. Die Mehrheit der Kommission habe es nicht für notwendig gehalten, bei den Schauen und Schauamtssthungen das ae’amte Beamtenheer in Aktion treten zu lassen. Jn _ sehr vielen Fällen fet die Hinzuziehung der erwähnten technichen Hilfskräfie voll- ständig überflüssig. Bei technischen Fragen liege es in der Hand des Neorsißenden dcs Schauamts, auch Techniker zur Teilnahme hinzuzu- ziehen.

Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Freiherk von Schorlemer:

Fch mödhte doch dem Herrn Vorredner gegenüber bemerken, daß es ih um ein ganzes Konvivium von Technikern in diesem Falle nicht handelt. Nah den Bestimmungen, wie sie der NRegierungs- entwurf vorsah, kommen in Frage ber Baubeamte, der Kret8arzt, der Gewerbetinspektor und \{chlimmsten Falles noch der Bergrevierbeamte. H kann mir nur selten Fälle denken, in denen diefe vier Beamten gleichzeitig erscheinen würden. Es würde ich in der Hauptsache wohl nur um die Teilnahme des Baubeamten handeln.

Wenn ferner wenigstens anbeutungsweise au der Befürchtung Ausdru gegeben worden ist, daß diese Beamten die ihnen durch das Gese gegebene Befugnis zu reisen, auênußgen würden, \o möchte ich do ausdrücklich darauf hinweisen, daß ih von der Vorauésezung ausgehe, daß sie sch auh bei solhen Zeilnahmen an den Sigßungen des Schauamtes durch Pflicht und Gewissen leiten lassen, und daß außerdem ein vekuniärer Vorteil diesen Lokalbeamten aus der Teil- nahme an diesen Sißungen nicht erwachsen kann, weil sie in ihren Neisesäten pauschaliert sind und gar kein Interesse daran haben, diefe Neise zur Ausführung zu bringen oder zu unterlassen. Ich möchte deshalb meinerseits nochmals die Bitte aus\prehen, den Negierungs2- entwurf wiederherzustellen.

Abga. Dr. Röchling (nul.): Allen Respekt vor den Herren Landräten. Aber ob sie mit größerer Sicherheit beurteilen können, ob medizinalpolizeilihe oder bergpolizeilihe Interessen vorliegen, als die betreffenden Techniker, möchte ih doch dahingestellt jein lassen.

Der Antrag Röchling wird abgelehnt. Der be- treffende Passus in § 335 bleibt gestrichen.

Der 7. Abschnitt (Wasserbeiräte), §8 342—2344, wird ohne Diskussion in der Kommissionsfassung ang e - nommen.

Es folgt der 8. Abschnitt: Landeswasseramt, 8 344 a, dem in der Vorlage der Abschnitt Stromausschüsse entsprach.

Nach den Kommissionsbeschlüssen soll das in Berlin zu errichtende Landeswasseramt aus einem Vorsizenden, aus Mit- aliedern, welche die Befähigung zum Richteramt oder zum höheren Verwaltungsdienst besißen, und aus Laienmitgliedern im Ehrenamt, die in Wasserangelegenheiten erfahren sind, be- stehen. Die Berufung sämtlicher Mitglieder erfolgt auf Lebens- zeit und, mit Ausnahme der Laienmitglieder, im Hauptamt. Niemand kann gleichzeitig Mitglied des Bezirksausschusses und des Landeswasseramts sein.

Die hierzu vorgelegten Abänderungsanträge der Abgg. Dr. Engelbrecht und Dr. Jderhoff, welche die Kommissionsbeschlüsse in mehreren Punkten abändern und die Ernennung der Latenmitglieder auf die Dauer von sechs Fahren beschränken wollen, und des Abg. von Branden- stein, der auf die Verfassung und das Verfahren des Landes- wasseramtes das Gesetz, betreffend die Verwaltungsgerichte und

Abg. Gottschalk. (fons.) wird

¡ das Verwaltungss\treitverfahren, angewandt wissen will, werden

für die zweite Lesung zurückgezogen.

Ferner liegt der Antrag des Abg. Borchardt (Soz.) vor, die Entscheidung des Landeswa}seramtes in Be- \{werden gegen Verleihungsbeschlüsse und Versagungen auf Grund öffentlicher mündlicher Verhandlung ergehen zu lassen.

Abg. Dr. Li ebknecht (Soz.): Da uns von der Zurückziehung der anderen Anträge vorher niht Kenntnis gegeben worden ist, fo baben wir natürlich feine Veranlassung, den unsrigen zurückzuziehen. Die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Verfahrens ist das Mittel, das notwendig ist, um Erfolg herbeizuführen. Denselben Antrag hatten wir {on zu § 71 gestellt. Man wandte ein, daß er nicht dorthin gehöre, deshalb haben wir ihn jeßt wiederholt in der Hoff- nung, daß er jeßt eine freundlite Aufnahme findet.

Aba. Lippmann (fortshr. Volksp.) tritt für den Antrag ein.

Sollte er abgelehnt werden, so hoffen wir, daß durch Königliche Ver- ordnung die Oeffentlichkeit und Mündlichkeit eingeführt wird. Abg. Freiherr von Maltahn (kons.): Der Antrag Engel- brecht ist ja zurücfgezogen. Ec beabsichtigt, die Mängel zu mildern, die aus der Zuziehung des Laienelements entspringen. Was sind er- nannte Persönlichkeiten? Sind das überhaupt noch Organe der Selbstverwaltung? Solche Personen sind niht mehr Vertrauens- männer der Bevölkerung, sondern sie sind abhängig von der Regierung. Leute, die auf 6 Jahre ernannt werden, find nur solche, die das Ver- trauen des Ministeriums haben. Da wäre es doch besser gewesen, licber gleih als Verleihungsinstanz den Minister selbst zu bestimmen. So wie das Landeswasseramt zusammengeseßt werden soll, wird es weiter nits sein als eine Abteilung des Ministeriums. Wenn der Abg. Herold sagt, daß Gewählte abhängig seien, so gibt es allerdings Wahlrehte in der Welt, wo die Abgeordneten abhängig sind. Es gibt aber au Wahlsysteme, wo die Abhängigkeit der Gewählten von thren Wählern. nicht so hervortritt. Ein solhes Wahlrecht wollten wir für die Mitglieder des Stromausschusses herbeiführen. Wir hatten alle Kautelen geboten, daß die Gewählten nicht von den Wählern ab- bängig sein sollten. Es ift au eines anständigen Menschen nur würdig, daß er sich von den Wählern unabhängig fühlt und darnach entscheidet, was er für recht hält. Leider haben Sie sih darauf be- \ckränfkt, die ernannten Laien beizubehalten. Womit soll das Landes- wasseramt niht bepackt werden? Alles kommt nach Berlin. Es wird die Aufgabe haben, über die vitalsten Sachen zu urteilen. Cs wird aber auch über ganz minimale Angelegenheiten zu entscheiden haben. Wichtig i} allerdings die vorläufige Verleihung. Cine ganze Menge anderer Fragen 1st aber derart, daß sie zweckmäßig nur lokal entschieden werden kann. Das nenne 1ch nicht eine Dezentrali- sation der Verwaltung, wie sie jeßt angestrebt wird, sondern eine Zeniralisation im höchsten Maße. Deshalb sind wir der Meinung, daß eine solche Zentralinstanz überhaupt nicht geschaffen werden sollte. Wenn die Stromausschüsse beseitigt werden, so kommt eine Heran- ziehung des Laienelements bei diesen bis jeßt überhaupt nicht in Frage. Wir stehen nah wie vor auf dem Standpunkt, daß die leßte Instanz das Oberverwaltungsgericht sein müßte. Wir müssen unbedingt ver- langen, daß dem Laienelement und der Selbstverwaltung die nöôtige Beteiligung bei diesem Geseß eingeräumt wird. Wir werden den Paragraphen in zweiter Lesung ablehnen, und in dritter Lesung muß die Sache anders erledigt werden. __ Abg. Dr. Engelbrecht (freikons.): Um den Bedenken gegen die Lebenslänglichkeit der ernannten Latenmitglieder Rechnung zu tragen, hatten wir beantragt, die Laien nur auf 6 Jahre ernennen zu lassen. Auch im übrigen hatten wir Sorge getragen, daß die für die Verwaltungsjustiz gegebenen Rechtsgarantien auch im Verfahren vor dem Landeswasseramt zur Geltung kommen. Jedenfalls bitten wir, an dem Grundgedanken der Kommissionsbeschlüsse festzuhalten.

Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Daß der Könglihen Verord- nung im Kommissionsbes{luß so ungeheuer viel überlassen ist, müssen wir aufs höchste beklagen. Drei Justanzen wären uns auch lieber gewesen als zwei, und gewählte Personen lieber als ernannte. Aber für cine Selbstverwaltung, für die die “Konservativen hwärmen, sind wir nicht zu haben. Abg, von Malzahn hat heute hier allerlei Kapriolen gemacht. (Vizepräsident Dr. Krause rügt diesen Aus- dru.) So is} es ganz unbegreiflih, wenn er meinte, daß ernannte Laien aufhörten, unabhängige Männer zu sein. Hat er denn nit daran gedacht, daß auch die Richter vom König ernannt werden? Gbenso schr viele Mitglieder des Herrenhauses? Der Abg. Malßahn fühlt sih offenbar noch nit ganz sicher auf dem Boden dieser demo- kratish angehauhten Demagogie, und darum entgleist erx immer wieder. Die Abhängigkeit von den Wählern und vom öffentlichen Wohl ist eine ganz gesunde. Wir bitten Sie, unseren Antrag anzu- nehmen.

_ _ Der Antrag Borchardt wird abgelehnt. § 344a wird in der

Fassung der Kommissionsbeschlüsse angenommen.

__ Der 9, Abschnitt enthält die Strafbestimmungen, S8 345—348. Er wird mit einem redaftionellen Amende - ment des Abg. Dr. Bell (Zentr.) zu § 346 und einem eben- solchen des Abg. Lieber (nl.) zu § 34ba angenommen.

Es folgt der 10. und leßte Abschnitt, Uebergangs-

und Schlußbestimmungen, §Z 349—365. 8 349 bestimmt: Die beim Jnkrafttreten dieses Gesebes be- stehenden Rechte der Benußung eines Wasserlaufs durch Ver- leihung, der Verfügung über die niht zu den Wasser- läufen gehörenden Gewässer über die Schranken der SS 177—180 hinaus, und das bestehende Recht, die Aufnahme des wildabfließenden Wassers durch die Eigen- tümer tiefer liegender Grundstücke zu verlangen, bleiben auf- recht erhalten, soweit sie auf besonderem Titel beruhen. Abg. Ge rhardus (Zentr.) will hier auch das Recht, nicht auf dem Fährregal beruhende private Fähren zu halten, aufführen.

Im übrigen sollen die bisherigen Gesege mit folgenden näheren Bestimmungen und Beschränkungen maßgebend bleiben: a. Eine Verunreinigung des Wassers, die über das Gemeinübliche hinausgeht, ist unzulässig. b. Entsteht nach dem Inkrafttreten dieses Geseßes durch die Ausübung des Rechts ¿zur Zutageförderung unterirdishen Wassers ein Schaden der im 8 178 bezeichneten Art (Wasserentziehung, Senkung des Wasserspiegels), so können die Geschädigten die Herstellung von Einrichtungen fordern, durch die der Schaden verhütet oder aus- aeglihen wird, wenn - solhe Einrichtungen mit dem Unter- nehmen vereinbar und wirtschaftlich gerechtfertigt sind. Andern- falls fönnen sie Schadenersaß verlangen, soweit: die Billigkeit

nah den - Umständen - eine Entschädigung erfordert : und der

Unternehmer ohne Gefährdung - der - Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit des Unternehmens - zur Entschädigung | im-

stande ist.

Die Abag. Büchtemann und Lippmann (fortschr.

Volkspartei) wollen hier hinzufügen: „Die Vorschriften des S 91 (Entschädigung für „andere nachteilige Wirkungen der Wasserbenußung) gelten auch für diesen Fall entsprechend.

: Ferner wollen sie als neuen Absabß hinzufügen: „Der § 79 (Zurücknahme der Verleihung) - ist auf die / aufrecht erhaltenen Nechte entsprechend anzuwenden.“

_ Die Abg. Borchardt-und Gen. (Soz.) wollen an die Stelle des vorstehenden Kommissionsbeschlusses in Wiederher- stellung der Vorlage die Vorschrift segen: „Die Rechte, die nach dem Eingang. des §:349-bestehen bleiben, unterliegen den für Nechte ihrer Art geltenden Vorschriften dieses Gésezes.“

S 350b der Kommissionsbeschlüsse lautet: yUnberührt bleiben - die -Nuüßurigsrechte, welche“ den Anliege

im Cbbe- und Flutgebiet zustehen, auch wenn sie nit Eigentümer

des Wasserlaufs sind. Dies gilt insbesondere von dem ReXlte im Wasfierlaufe stehenden Pflanzenwuch8s, Rohr, Binfen usw. zu nußzen, jedoch unbeschadet der Bestimmung des Wcfsserlaufs für die Vorflut und bei Wasserläufen erster Ordnung auch für die Schiffahrt.“ E H Die Abgg. von Brandenstein und Gen. (fons.) wollen den Eingang des §8 350b, wie folgt, fassen: „Die beim Înkrafttreten dicses Gesetzes betitehenden Recie, einen Wasserlauf in einer anderen Weite wie im F 46 zu benußen, bleiben aufrecht erhalten, soweit sie auf besonderen Zufällen beruben. Dies gilt namentlich von den Nußungsrechten, die den Anliegern usw.“ wie im Kommissionsbeschluß. :

Abg. Dr. Nöchling (nl.): Wir bitten, den Antrag Borchardt, abzulehnen. Er geht - uns viel zu weit. Gerade diefer Abschnitt ist durch einen Kompromiß zustande gekommen, und es toll deshalb daran niht ohne Grund gerüttelt werden. Ss

Abg. Dr. Liebknecht (Soz.): Der § 349 ist einer der be- deutsamsten des ganzen Gesezes. Das ganze Gesetz mußte gemacßt werden, weil sich inzwischen Zustände herausgebildet haben, die einfa un- erträglih geworden sind. Lassen wir die alten Verträge ohne weiteres bestehen, so kann es tatsählich geshehen, daß schwere Gefahren beraufbeschworen werden. Ich erinnere nur an die Verhältnisse im Grunewald, der, wenn nit eingeschritten wird, ¿zu einer Sandwüste werden dürfte. Ste dürfen fich deshalb unserem Antrag gegenüber nit ablehnend verhalten. Auch in der Frage der rücwirkenden Kraft muß allein das Gemeinwohl entscheidend jein. Das hat auch die Regierung fo gewollt, und es ist deehalb nux angeme}jen, wenn wir hier die Negierungsvorlage wieder herstellen. Aber es ist noch nötig, diesem Paragraphen einen Absay 5 hinzuzufügen, wonach dur die Ausübung der aufreht erhaltenen Rechte feine Verunreinigung des oberirdishen oder unterirdischen Wassers und keine Entziehung deéselben erfoigen darf, die über das Ges meinüblie hinausgeht oder dem öffentlihen Wohl widersircitet. Wir werden deshalb auch dem Äntrag Büchtemann zustimmen.

Abg. Hammer (konf.): Das Gefeß und namentli dieser Paragraph ist mit Freuden zu begrüßen, da so endlich ein Mittel gefunden is, um den Schädigungen ein Ende | zu machen, die die Grunemzaldseen dur die Anlagen der Charlottenburger Wasserwerke erleiden. Die Wasserwerke haden fich zwar dem Minister gegenüber verpflichtet, Abhilfe zu schaffen. Das waren aber feine rechtsverbind- lien Versprehungen. Ebenso wie im Grunewald find auch an anderen Stellen, z. B. bei Sperenberg, durch die Anlagen privater Gesellschaften große Schädigungen niht nur für die Allgemeinheit, sondern au für Gemeinden und Privatperfonen entstanden.

Abg. Gerhardus Bote, begründet seinen Antrag und bemerkt: Er wurde in der Kommission als selbstverständlich hingefteüt und deshalb abgelehnt. Aber da doch einmal Schwierigkeiten und Unfklarbeiten entstehen können, so haben wir es für nüßlich erachtet, ihn hier wieder einzubringen. s s 4

Ein Negierungskommissar: Aus Interessentenkreifen ist uns nah dieser Nichtung hin eine ganze Reihe von Anfragen und Wünschen zugegangen. Daraus geht ohne Zweifel hervor, daß der Antrag zweckmäßig ist. Die Staatsregterung steht ihm deshalb \sympathish gegenüber, ebenso wie dem Antrag der Abgg. bon Branden- stein u. Gen., der dem § 350 b eine andere Fassung geben will.

Abg. Lippmann (fortshr. Volksp.): Von der Gestaltung des § 349 hängt es im wesentlichen ab, ob die Segnungen des Ge- seßes langsamer oder schneller der Bevölkerung zugute kommen. 8 349 bietet den Ausgleih der Interessen der Allgemeinheit und der Snteressen der Industrie und der Kommunen. Es sind Opfer gebracht worden, die hoffentlih im Lande verstanden werden. Unsere Anträge find eine Verbesserung des Paragraphen. Ich bitte Sie, dieselben anzunehmen. U i

Auf cine Anfrage des Abg. Klaußmann, ob in Preußen cin Nichteingesessener auf Verleihung Anspru erheben kann, . erwidert Geheimer Oberjustizrat Greiff, daß-dies-zu-verneinen

Abg. Dr. Liebkneht (Soz.): Der Landwirtschaftsminister hat das Wort nicht ergriffen, obwohl Anklagen speziell gegen ihn ge- ridtet worden sind. Die Mißstände, die -sih im Grunewald heraus- gestellt haben, find ledigliß vom Fiskus vershuldet. Die Char- lottenburger Werke haben das Vorrecht, für ewige Zeiten so viel Wasser aus den Grunewaldseen zu \chöpfen, wie" sie wollen. Daher die Mißstände. Meines Erachtens ist diese Konzession unsittlich. Die Regierung hat es leider gegenüber dieser Gefellshaft an der nötigen Energie fehlen lassen. Der Minister sollte erklären, daß es mit Nücksiht auf das Gemeinwohl notwendig ist, gegen fie einzu- schreiten. Die ganze Berliner Bevölkerung bli@t mit Spannung aus die heutigen Verhandlungen. Auch der Aus\chuß des Zweckverbandes hat sih damit beschäftigt. Die Regierung sollte eine beruhigende Er- Élärung abgeben.

Abg. Gerhardus zieht seinen Antrag zurü. Die Anträge Lippmann werden angenommen, der Antrag Borchardt wird abgelehnt.

8 349 wird mit dem Antrag-Yüchtemann an- genommen. § 350b wird in der Fassung des An- trages von Brandenstein angenommen _

Ein Antrag von Brandenstein (kons.) auf Ein- haltung eines neuen. Paragraphen 354a, wonach . bei den Bezirksausshüssen . besondere Abteilungen für wasserwirtschaft- liche Angelegenheiten gebildet werden können, wird ohne Debatte abgelehnt.

“Nach § 360 sollen ferner unberührt bleiben die Vor- schriften des Allgemeinen Berggeseßes von 1865 in der geltenden Fassung. Soweit es sih um die Benußung von Wasserläufen handelt und keine bergrechtlihe Enteignung vor- liegt, sind nur die Bestimmungen dieses Geseßes anzuwenden.

Abg. B itta (Zentr.) - beantragt, in diesem Saß hinter dem Wort „sind“ einzufügen: „in dem Falle eines Wider- \spruches zwischen dem Berg- und Wassergeseße““.

Abg. Dr. Röchling (nl.) befürwortet die Streichung des ganzen Sagzes. Durch diesen Saß werde das Geseg nur unklar gemacht. s

Ein Negierungsvertreter bemerkt, daß gegen diesen Saß 2, der: ein Zusaß der Komniission ‘ist, si erhebliche Bedenken erhoben haben. - Durch die Einfügung der von dem Abg. Bitta be- antragten Worte würden aber diele Zweifel beseitigt werden. Wenn der Saß nicht - wieder gestrichen - wird, sollte wenigstens diese Ein- \chiebung angenommen werden. \, :

. Der Zusaß der Kommission-wird-mit dem Antrage“ Bitta aufrechterhalten. . Der §363. zählt diejenigen dem Wasserrech! angehörenden Vorschriften und Geseße auf, die mit dem Jn- krafttreten dieses Geseßes aufgehoben werden. Dazu - gehört auch , das hannoversche Geseg ‘über Entwässerung und BVe- wässerung der -Grundstücke und über Stauanlagen von 1847. __ Auf Antrag des Abg. Dr. Jderhoff} wird hierzu ein Vorbéhalt beschlossen, der gewisse noch für anwendbar erftlärte

Vorschriften für den Geltungsbereich dieser Geseße in Kraft

beläßt. 88 364 und 365 werden ohne Debatte angenommen. Damit ist die zweite Lesung der Vorlage mit Ausnahme des Verzeichnisses der Masserläufs erster Ordnung erledigt. ;

__ Dieses Verzeichnis ist mit sämtlichen dazu gestellten An- trägen : noch einmal in der 13.:Kommission beraten worden- Die Kommission, deren Referent.im Plenum der Abg, Dr. von Kries.-ist, hat einstimmig. beschlossen, in das Verzeichnis der Wasserläufe - erster Ordnung. auch - die Küddow, Werra, Fishau - (von Gasthaus .,„Lahme Hand“ bis zur Mündung in

den Elbinafluß), Sorge (Schleswig-Holstein) und die masuri- ßen aufzunehmen und in dem Verzeichnis ahrtsfkanäle“ gemäß dem Antrage r die Worte „Brauersgraben und Osterpipentief“ zu in dasselbe die Strecke „Kaiserhajen zu Danzig—Tote Weichsel“ aufzunehmen und im übrigen die ge- stellten Anträge abzulehnen.

Jn der Debatte, die sih die Anträge anschließt, be-

en Wasserstra N 1 e Oi Fürbringe

die Abgg. Heine (nl.) und Lüders (freikons.) mit vollem Nachdruck die baldigste Schiffbarmachun Interesse des Anschlusses der Leintalindustric an den Rhein Leine-Kanal.

Abg. Karow (konf.) vertritt den Antrag, die neue Mottíau in Danzig unter die künt1lihen Wasserstraßen aufzunehmen.

Bezüglih der Werra hat die Kommission den Antrag Tourneau empfohlen, wonach der Werralauf von der preußish-weimarischen Grenze bei Falken bis zur Weser in das Verzeichnis aufgenommen werden foll. Antrag, auch den Oberlauf von dem erstmaligen Eintritt der Merra in das preußische Staatsgebiet in das Verzeichnis auf- zunehmen, abgelehnt. :

Das Haus triit durchweg den Kommissionsvorschlägen bei.

Abg. Dr. von Krie s (konf.) legt ein Verzeichnis derjenigen Wasiser- lâufe erster Ordnung vor, für die das Vetoreht des Staates gelten soll, und bemerkt: Gegenüber dem Kommi!sionsbeshluß enthält diefes Verzeichnis eine erheblih geringere Anzabl von Strömen oder Strom- teilen, die dem Vetorecht unterliegen sollen. Netorehts ist konservativer Junitiative entsprungen. Das Vetorecht des Staates hat nun im Laufe der Beratung in der Kommission eine solche Ausdehnung erfahren, daß demgegenüber eine tunlihste Ein- {ränkung der Zahl der Wasserläufe, die diesem Vetorecht unterstchen jollen, geboten erscheint.

Unterstaatssekretär

der Leine bis Nordheim im

Sie hat dagegen den

Die Ausgestaltung des

Gols von Der Bei einer Neihe von Strömen ist das Vetoreht in 2 J Zuerst waren es 153 Ströme. der ersten Lesung wurde «s bis auf 22 eingeschränkt und in der zweiten Nach dem vorliegenden Antrag foll diese bitte, es bei dem

Dr. Freiherr von es Ministers gelegt.

wieder bis auf 98 erhöht. Zahl wteder bis auf 50 eingeshränkt werden. Beschlusse der Kommission zu belassen, da soust die Stellung der Minister außerordentlih geschwäht würde.

Der Antrag von Kries wird abgelehnt, der Kommissions- heshluß aufrecht erhalten. die zweite Lesung des Wassergeseßzentwurfs

Die von der Kommission vorgeschlagenen Resolutionen verden ohne Debatte angenommen. des Zentrums, die der Negierungsvorlage beigefügte Zu- ständigkeitstabelle nah den vom rihtigen und den Anlagen beifügen zu genommen.

__ Die eingegangenen Petitionen werden durch die: ge- faßten Beschlüsse für erledigt erklärt.

Schluß 51/5 Uhr. Nächste Sitzung Dienstag, 3. Dezember, 1 (Interpellation Wallenborn, stand der rheinishen Winzer, und Juterpellation der National- liberalen, betreffend den städtischen Realkredit; die Jnterpellation König (Zenir.), betreffend den Wagenmangel, wird alsbald nach dem 3. Dezember auf die Tagesordnung geseßt werden.)

Die Resolution

Hause gefaßten Beschlüssen be- lassen, wird an -

betreffend den Not-

Handel und Gewerbe.

Konkurse im Auslande. Rumänien.

Anmeidung

SMluß der

Handelsgeridt | Name des Falliten Verifizierung

| Forderungen | M

ermann Hirsch, L Buk L 19

Calea Rahovei 3 Petrescu

u. JIscanian,

| Bukarest,

| Calea Mosilor 286

| Ysadur Simion,

| Bukarest, (alea Mosilor 262

¿. L. Iosefsohn,

| Bukarest,

| Calea Väcäregti 26

Ilfov Nov. (Bukarest) 6. Dez. 1912 19. Dez. 1912.

10. Dei: 1912.

7. Dez. 1912 |

2, Dez. 1912 1./14. Dez.

5 Dez: 1912: 3./16. Dez.

Calea Mcsilor 18

Schokoladefabrik

| „Carmen“

| Al. S. Poepescu.

Bufkareît,

| Strada- Octavian 38

[CosticäMRädulescu, Bukarest,

Soseaua Mihai-

Nathan Donner, Bukarest, Strada Unirei 9 | Th. I. Avghér.ino, | Bukarest, Calea Grivitei-278

Amtsbezirk des Galatzer Konsulats.

3/16,.OVép 1 5,/18. Dés

4 [17. Dez.

1./14. Déz.

5./18. Dez. | 7./20. Dez.

Antneldung Verifikation er

Fordecungen

Fallite Firmen _ Wohport Forderungen ; Í bis

M. Mihailescu

Isidor-Jezover

20./7. Nov. | 30/17. Nov.

Galizien.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Us@Ger Krell, Gutspächter in Rozywol, und Max -Krell, Eisenwarenhändler in rody, unter - der Firma „Gebrüder Krell“, Privatvermögen * der Tetlhaber, mittels-Beschlüsses des K. K.- Kreis- i Zlociow. vom - 25« Oktober 1912 rovisotijher-Konkur8mafseverwälter: Hersb Goldin-- stein, Kaufmann in. Brody. Waßhltagfahrt- (Termin zur Wahl tes definitiven Konkursmasseverwalters). 14. Novernber 1912, Vormittags Forkbérungen \ïnd fis zum 15. Dezember 1912 bei dem riht in Broty anzumelden; in der Anmeldung ist

sowie auh über das

gerihts, Abteilung -1V, in Nr. 8. 18/12ck:—

K. K, Bezitksge

ein in Brody wobnhatter Zuftellungsbevellmätigter nambaft zu macen. VLiquidierungetagfah1t (Termin zur Kestslellung der Aniprücke) 16. Dezember 1912, Vormittags 10 Ubr.

Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts am 16, November 1912:

Nubrrevier Obers@Whlesishes Nevier Anzahl dex Wagen

Gestellt . . . 199839 9 360 Nicht gestellt . 14368 3 982 am 17. November 1912: Gestellt . . . 10463 409 3ticht gestellt . 1715

Nach einer durch „W. T. B.* übermitteïten Meldung ter Kaiserlih russisen Finanz- und Handel8agentur- ergab der Wochenautweis ter Russischen Staatsbank vom 14. No- vember d. I. folgende Zifern (die eingeklammerten Ziffern entsprecken den gleiden Positionen des neuen Bilanzformulars der Staatsbank bezw. den Ziffern ter Vorwoche), alles in Viillionen Rubel: Aktiva. Eold (in Mürzen, Barren und Anweisungen der Minen- verwaltung) ‘Nr. 1) 1314,66 (1207,4), Gold im Auslande (Nr. 2) 266,3 (265,3), Silber- und Scheidemünze (Nr. S 63,3 (62,9), Wechsel und andere kurzfristige Verpflichtungen (Nr. 4) 440,9 (449,2), Vorschüsse, sichergestellt durh Wertpapiere (Nr. 5) 149 9 (141,4), Sonstige Versbüsse (hierber gebören: Vorschüsse, sihergestelt durch Waren; Vorshüße an Arstalten des Kleinen Kredits; Vorshüsie an Landwirte ; Industrielle Vorshüfe; Vorschüsse an das St. Pekers- burger und Moskauer Leibhaus; Protestiecte Wesel) (Nr. 6 bis 11) 206,4 (205,6), Weripapiere im Besiß der Staatsbank (Nr. 12) 133,7 (128,4), Verschiedene Konten (Nr. 13) 35,6 (35,2), Saldo der Nechnung der Bank mit ihren Filialen (Ir. 14) 89,4 (108,3), zusammen 2700,1 (2703,7). Passiva. Kreditbilletie, weile fi iu Umlaufe befinden (Nr. 1) 1533,1 (1543,7), Kapitalien der Bank (Nr. 2) 55,0 (55,0), Laufende Rehnungen der Departements der ietichsrentei (Nr. 4) 420,4 (416 4), Einlagen, Depositen und laufende Rechnúüngen versciedener Anstalten und Personen (Nr. 3, 5 und 6) 591,6 (574,3), Verschiedene Konten (Nr. 7, 8 und 9) 190,0 (114,3), Saïdo der NRee&bnung der Bank mit ihren Filialen (Nr. 10) (—), zusammen 2700,1 (2703,7).

Der Verband von Fabrikanten tfolierter Leitungs- drähte berehnet laut Meldung des „W. T. B.“ ab 18. November einen Kupferzuschlag von 3,20 6 für den Quadratnillimeter Kupfer- quersdnitt und 1090 m Länge.

Die württembergischen Staatseisenbahnen verein- nabmten im Oktober 1912 bei ciner Betriebslänge von 2099 km (i V. 2075 kw): 7969000 A (gegen Oktober 1911 def. weniger 3164 Æ). Einnahme vom 1. April bis leßten Oktober 1912: 52 876 000 4 (gegen Vorj. def. mehr 1 101 451 #).

Laut Meldung des „W. T. B.“ betrugen die Einnahmen der Oesterreicishen Südbahn vom 11. bis 21. November: 4018382 Kronen, gegen die endgültigen Ginnahmen des entsprechenden Zeit- raums. des Vorjahres Mehreinnabhme 10 982 Kronen, und gegen die vorläufigen Einnahmen mehr 182 824 Kronen.

Berliner Warenbericßte.

Berkin, den 18. November. Produktennarkt. Dic amtlid ermiitelten Preise waren“ (per 1000 Eg) in Mark: Weizen, inländisWer 198,00—200,00 ab Bahn, Niormalgemiht 755 g 204,00 bis 204,50 Abnahme im Dezember, do. 208,00—208,25—207,75 bis 208,75 Abnahwe im Mai 1913. Befestigt.

Roggen, inländischer 174,00—174,50 ab Bahn, Normalgewi#t 712 g 175,25—175,00—175,75—175,50 Abnabme im Dezember, do. 176,00—176,50—176,25 Abnahme im Mai 1913. Behauptet.

Hafer, inländischer fein 193,00—205,00, mittel 183,00—192,00 ab Bahn und ab Kahn, Normalgewiht 450 g 179,50—179,75 Ab- nahme tim Dezember, do. 175, 25—175,50—175,25 Abnabme im Mai 1913. Behauptet.

Mats, runder 150,00—152,00 ab Bahn und ab Kahn. Nuhtg.

Weizenmebl (per 100 kg) ab Bahu und Speicher Nr. 00 25,00-—28,50. Still.

Noggenmehb!l (ver 100 kg) ab Babn und Speicher Nr. 0 und 1 21,60—23,70. Still.

___ Nüböl für 100 kg mit Faß 65,70—66,00—65,90 Abnahme ini Mai 1913. Fester.

Berlin, 16. November, Marktpreise nach Ermittlungen des Königlichen Pn (Höchste und niedrigste Preise.) Der Doppelzentner für : Weizen, gute Sortt}) 20,10 4, 20,06 /.— Weizen, Mittelsorte}) 20,02, 4, 19,98 #6. Weizen, geringe Sortef) 19,94 , 19.90 6. Rogaen, gute Sorte?) 17,50 #, 17,49 Æ. oggen, Meitte!sorte}) 17,48 4, 17,47 (. Roggen, geringe Sorte) 17,46 #, 17,45 Futtergerste, gute Sorte *) 20,00 4, 19,40 Æ. Futtergerste, Mittelsorte *) 19,30 4, 18,80 #. Futtergerste, geringe geg S é, 18,20 Æ. Hafer, gute Sorte *) 21,00 46, 19,80 M. Hafer, Mittelforte *) 19,70 f, 18,80 46. t geringe Sorte —,— #, —,— Æ. Mais (mixed) gute Sorie —,— M, —,— M. Mais (mtxred) geringe Sorte —,— #&, —,— t. Mais (runder), gute Sorte 15,70 46, 15,40 #. Richtstroh 4,50 M, —,— M Heu 7,40 4, 9,50 M. —* (Markthallen- preise.) Exbsen, gelbe, zum Kochen 50,00 #4, 30,00 #&. Speisebohnen, weike 50,00 4, 36,00 #. Knjen 60,00 4, 35,00 A. Kartoffeln (Kleinhandel) 7,00 4, 5,00 46. —- Nindfleisch ben der Keule 1 kg 2,40 4, 1,70 #, do. Bauchfleish 1 kg 1,80 46, 1,50 #. Schweinefleish "1. kg 2,20 #Æ, 1,60 #, RKalbfleish 1 kg 2.40 4, 1,40 Æ Hammelfleish 1 kg 2,40 4, 1,40 A. Butter 1 kg 3,00 4, 2,40 #. -- Eier, 60 Stûüeck 6,50 4, 4,20 4. -—- Karpfen 1 kg 2,40 Æ, 1,20 #.

Aale 1 kg 3,20 A, 1,60 4. Zander 1 kg 3,60 4, 1,40 M. Pete 1 kg 2,80 4, 1,40 #. Barfde 1 kg 2,40 4, 0,80 M. S0leie 1 kg 3,20 M, 1,60 4. Bleie 1 kg 1,40 46, 0,80 #4.

Krebse 60 Stück 30,00 4, 3,00 4. !) Ab Bahn. } Frei Wagen und ab Bahn.

Ausweis über den Verkehr auf dem Berliner Shlacht- viehmarkt vom 16. November 1912. (Amtlicher Bericht.)

Ninder: Für den Zentner: Ochsen: 1) vollfleisdlge, aus- zmästete, bêdhsten S{lactwerts, ungejocht, Lebendgewicht 51-—54 6, SehlaWtgewicht 88—93 „#6, 2) vollfleishige, ausgemästete, im Alter von 4--7 Jahren, L. —,— #, Slg. —,— #, 3) funge, fleischige, nicht ausgemästete und ältere ausgemästete, Lg. 46— 50 , Sblg. 84—91 46, 4) mäßig genährte junge, gut genährte ältere, Lg. 40—43 M4, Sthlg. 75—81 M4. Bullen: 1) vellfleischige, ausge- wachsene hôchsten Schlachtwerts, Lg. 52—%4 4, Schlg. 87—90 , 2) -vollfleishige jüngere, Lg. 46-50 #, Shlg. 82—89 M, 3) mäßig genährte jüngere. und qut genährte ältere, Lg. 42—45 4; Schlg. 79—85 #6. Zee! en und Kühe: 1) vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten S{lalhtwerts, Lg... —,— 4, Schlg. —,— 4; 2) vollfleischige, ausge-

D g. imästéte Kübe höchsten Schlachtwerts, bis y 7 Fahren,..Lg. 45-48 4,

Schla. 79—84 #4, 3) ältere ausgemästete Kübe und weig gut entwidelte jüngere Kühe und Färsen, L. 40—44 #, Schlg,

London 161/g9,

73—80 M, © mäßig gcnZfrte Kühe und Kärse 1, Le 35—38 M, Sg. 66—72 4, 5) gering cenáhrte Fie und Fä-sen, Lg. bis 34 M, ©Schlg. bis 76 #. Gering genährtes Juagvteh (Frefser), W. 33—38 #, S&lg. 6—76 M. :

Kälber: Für den Zentner: 1) Doppellender fetaster Mast, Lebend- gewiht —,— #, Sclachtgewiht —,— #, 2) feinste Maíst- fälber, 26. 66—69 Æ, Sthlga. 110—115 4, 3) mittlere Masts und beste Saugkälber, Lg. 61—65 #, Schchlg. 102—108 #, 4) aerinae Mast- und gute Saugkälber, Lg. 53—60 4, S@lg. 93—105 M, 5) geringe Sauafälver, 2. 38—50 , Schlg. 69—9 #Æ.

Swafe: Für den Zentner: A. Stallmastschafe: 1) Mastlämmer und jängere Masthammel, Lebendgewi®ßt 41—46 #, Schlactgewicht 84—94 4, 2) ältere Mastbammei, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe, Lg. 32—40 4, Schlg. 71—82 M, 3) mêßig genährte Hammel und Schafe (Merzschafe), Lg. 26—33 M, Sélç. 55—70 M. B. Weidemastshafe: 1) Diatilämmer, Lg. 43—45 #4, Schlg.

—,— 4, 2) geringere Lämmer und Schafe, Lg. 34—38 M,

Sthlg. —,— é. : Schweine: Für den Zentner: 1) Fettschweine über 3 Ztr.

Lebentgewidt, Lebendgewiht # Schlabtgewiht &,

9) vollfleis@ice Schweine von 240—300 Pfd. Lebendgewict, 7. 68— 69 Æ#, Sclg. 85—86 4, 3) volfleishige Schweine von 200—240 Pfd. Lebendgewicht, Lg. 66—67 #Æ, Schlg. 82—84 , 4) vollfleishige Schweire von 160—200 Pfd. Lebendgewidt, Lg. 62—66 Æ, Schlg. 78—82 Æ, 5) veUfleisdige Schweine untér 160 Pfd. L. 60—62 #, Sdlg. 75—78 4, 6) Sauen, Lg. 64—s6 4, Stla. 809—82 t. Y

Auftrieb: Rinder 2959 Stück, darunter Bullen 1131 Stüdck, Ofen 877 Stücf, Kühe und Färsen 951 Stück: Kälber 1011 Stü; Schafe 9388 Stück; Schweine 11391 Stü.

Mearktverlauf: U

Das Rinderges%äft wickelte sich ruhig ab. 21 besie Bulcn brahten Preise über höchster Notiz.

Der Kälber handel gestalteie sich glatt. :

Bei den Schafen war der Geschäftsgang langsam.

Der Shweinemarkt verlief rubig.

Um Mittwoc, den 20. d. M., fällt des Bußtages wegen der Markt aus. Dafür wird am Dienstag, den 19. d. M.,, Markt ab- gehalten werden.

Berlin, 16 November. Bericht über Speisefette von Gebr. Gauje. Butter: Die Forderungen der Außenmärkte, haupt- sählich von Schweden und Dänemark, sind sprungweise in die Hôbe gegangen, sodaß Bezüge von dort vollständig ausges{losjen find. Das Ge!cGäft in feinster russcer Butter ist na wie vor gut. Die

beutigen Notierungen sind: Hof- und Genofsenschaftsbutter 1a Qualität 132— 134 4, Ila Qualität 126—132 «&. Schmalz: Guter

Konsum und nicht genügende Vorräte begünsligten die feste Tendenz der amecrifaniscen Börsen und veranlaßten ein weiteres Heraufgehen der Preiie, besonders sür nahe Ware. Die heutigen Notierungen find: Choice Western Steam 641—654 „6, amecitanisches Tafel- \ckmalz Borussia 67 4, Berliner Stadts{malz Krone 655—72 c, Berliner Bratens{malz Kornblume 664—72 #. Spe ck: Lebhasft.

Berlin, 16. November. Wocenberiht für Stärke, Stärkefabrikate und Hülsenfrüchte von Max Saberéëy, Berlin. Die Tendenz für Kartoffelfabrikate bleibt fest und sind weitere Preiterböbungen zu verzeihnen. Robe reingewaschene Kartoffelstärke 12,609 Æ, ia. Kartoftelstärke prompt 233—24 #&, Ia. Kartoffel mebl prompt 232—24 #&, Ila. Kartoftelmehl —,— #, gelber Siruv 262:—27 æ&, Kap.-Strup 273—284 «, Exportsicuv 27 bis 282 #, Kartoffelzuler gelb 26—264 #, Kartoffelzucker fap. 272—981 „%, Rumcouleur 385 „6, Biercouleur 378 #, Dertr?n, gelb und weiß Is. 301—31 #, do. sefunda 281991 „&, Weizenstärke, Halleshe und Sclefis@e 46 bis 47 A, do. fkleinstüdig 47—48 #, do. großstüdig 47—48 #&, Reiéstärke (Strablen-) 554 #6, do. (Stüden-) 554 &, Schabes ftärfe 38—41 #4, Ia. Maisstärke 36—38 #, Viktoriaerbien 28—33 M, Focherbsen 25—26 4, grüne Erbsen 26—30 #, Futter- und Taubenerbscn 174—20 4, inl. weiße Bohnen —,— #, flase Boßnen —,— e, ungarische Bohnen 29—31 #, galizische, russisGe Boknen 27—29 #, große Linsen 35—45 «6, mittel do. 30—40 , fleine do. 25—35 #, weiße Hirse 25—31 «#, gelber Senf 27-—35 „#1, Hanfkörner 25—-27 „é, Winterrübsen 27—28 6, Winterraps 27—28 „#, blauer Mohn 60—76 &, weißer Von 80—100 #6, VPferdebohnen 19—20 #4, BuBrweizen 24—27 et, Mats loko 16—18 #4, Widen 20—24 #4, Leinsaat 322—40 #, Kümmel 60—85 46, Ia. inl. Leinkuhen 185—194 #6, Ia. ruff. do. 182.192 #, Rapskucen 13—14 #, Ia. Marseili. Erdnußtucen 174—18} 4, Is. dopp. ges. Baumwollsaatmehl 55—§0 9/6 18— 183 #, helle getr. Biertreber 14—154 #, getr. Getreideshlempe 141—164 #, Mats\clempe 142—164 #6, Malzkeime 13§3—14 #, Woggenkioie 112— 12} 46, Weizenkleie 11}—121 4. (Alles für 100 {g ab Bahn Berlin bei Partien von mindestens 10 000 kg.)

Kursberichte von auswärtigen Fond8märkten.

Hamburg, 16. Ncvember. (W. T. B.) Gold în Barrer das Filogramm 2780 Br., 2784 Ed., Silber in Barren das Kilogramm 86,25 Br., 85,75 Gd.

Wien, 18. November, Vormittags 10 Uhr 50 Min. (L. T. B.) Ein. 4% Rente M./N. pr. ult. —,—, Einh. 49/9 Viente Sanuar/Iult pr. ult. —,—, Oesterr. 4% Rente in Kr.-W. pr. uit. —,—, Ungar. 4 9/6 Goldrente —,—, Ungar. 49/9 Rente in ÆKr.-W.

1 s

—,—, Türkische Lose per medio 216,00, ODrienthabnaktien pr. ult. —,—, Oesterr. Staatsbahnaktien (Franz.) pr. ult. 688,00, Südbahn gefellîhaft (Lomb.) Akt. pr. ult. 105,25, Wiener Bankvereinaktien 506,00, Oesterr. Kreditanstalt Akt. pr. ult. 611,00, Ungar. allg, Kreditbankattien 803,00, Desterr. Länderbanfaftien 492,00, Unionbank- aftien 582,00, Deutsche Retihsbanknoten pr. ult. 118,02, Brüxer Kohlenbergb.-Gesells{ch.- Akt. —,—, Oesterr. Alpine Vêontangeseü- \{aftäaktien 985,00, Prager Eisenindustriege\s.-Akt. 3389,00, Skoda- aktien 751,00. Verstimmt wegen der Nachrichten aus Serbien.

London, 16. November. (W. T. B.) (SoHluß.) 2# 2%/a Ena- lis®de Konsols 755/65, Silber prompt 29, 2 Monate 295, Priuat- diskont 43. Bankausgang 125 000 Pfd. Sterl.

Paris, 16. November. (W. &. B.) (Schluß.) 3%/ Franz, Nente 89,97.

Madrid, 16. November. (W. T. B.) Wesel auf Paris 166 40,

Lissabon, 16. November. (W. T. B.) Eoldagio 13.

New York, 16. November. (Schluß.) (W. T. B.) Die Bör fe eröffnete auf die Ankündigung der Einberufung ciner Ertra- session des Kongresses sowie auf BefürWtungen eines ungünstigen Bankausweises in s{wächerer Haltung. Blankoabgaben: der Bail|fe- partei hatten in den führenden sowie in den von einer eventuellen Zolltarifrevision am meisten betroffenen Werten Kurseinbußen Svon 1—2 Dollar zur Folge. In der zweiten Stunde konnie si die Börse auf die günsttgere Beurteiluna der Einberufung der Extra- session sowie der Balkanlage gut erholen. Wesentlich höher notierten Canadian Pacifics auf europäishe Käufe sowie Harrimanbabuen. Die Börse {loß in slrammer Haltung mit meist mäßigen Kurs- besserurgen gegen gestern. Aktienumsaß 343 000 Stück. Tendenz für Geld: Stetig. Geld au} 24 Std.-Durchschn.-Zinsrate nom , do. Zinsrate für letztes Darlehn des Tages nom., Wechsel auf Londou 4,8090, Cable Transfers 4,8955.

Nio de Janeiro, 16. November. (W. T. B.) Wesel auf

Kursberichte-von auswärtigen Warenmärkten. Magdeburg, 18. November. (W. T. 2.) Zukerbertcht. Korn- ucker 88 Grab o. S. 9,05—-9,10. Nachprobukte 75 Grad o. S.17,20 bis 7,385, Stimmung: Ruhig. Brotraffinade 1 ohne Faß 19,37¿—19,62é.