1912 / 278 p. 8 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 22 Nov 1912 18:00:01 GMT) scan diff

Wiederaufnahme des Krieges und die allgemein ungünstige Auffassung

ter politishen Lage drücken. London, 21. November. (W. T. B.) (S@Whluß.) 2# °% Eng-

lishe Konsols 752, Silber prompt 29/16, 2 Monatt 29°/16, Privat-

dis5ont 413/16 (W. T. B.) (Schluß.) 39%%/6

Paris, 21. November. Rente 89,85.

Madrid, 21. November. (W. T. B.) Wesel auf Paris 106 65.

Lissabon, 21. Nov mber (W. T. B.) Goldagio 14.

New York, 21. November. (Schluß.) (W. T. B.) Die Börse e1öftnete auf Deckunçen in fester Haltung und die Kulse Fonnten dann unter dem Einfluß der guten Verfassung des Londoner Marktes ibre Aufwärtsbewegung fortseßen. Auch später blieb ein fester Grundton vorherishend, da der unerwartet frühzeitige Gold- ankfauf in London in Höhe von 750000 Dollar und die Mel- dung, daß mehrcre Millionen Notes der New York, New- haven and Hartfordbahn in Europa untergebraht worden wären, eine weitere Anreguna boten. Steels stiegen in- folge besserer Auffassung der bevorstehenden Tarifrevision. Baltimcre- and Ohioakiien besserten sih auf den günstigen Ausweis und Kupfer- atuien von europäischen Kupferkäufen. Am Nachmittag wurde das Feschâft rubiger und unter Realisierungen trat eine Abschwächung ein. In der Schlut stunde war die Tendenz wieder ret fest, wozu in der DHauvtsace günstige Berichte- über. die aligemeine Geschäftelage bet- trugen. MReadings und Unions hoben ih auf Käufe erster Boynfkkreise. Die Börse {loß in strammer Haltung. Aktien- umsaß 490000 Stück. Tendenz für Geld: Fest. Geld auf 94 Stdo.-Durchschn.-Zinsrate 52, do. Zinsrate für leutes Darlehn des Tages 52, Wesel auf London 4,8090, Cable Transfers 4,8940.

Wechsel auf Berlin (Sicht) 943. (W. T. B.) Wewsel au!

Franz.

Rio de Janeiro, 21. November. London 1623/54.

Kurs8berihte von auswärtigen Warenmärkten.

Essener Börje vom 21. November 1912. Amtlicher Kursberid 1. Kohlen, Koks und Briketts. (Preisnotierungen des Nheinisch- Westfälischen Koblensyndikats für die Tonne ab Zeche.) I. Gas- und Flammfkoble: a. Gaéförderkohle 12,00—14,00 M, Þ. Gas- flammfördertoble 11,50— 12,90 M, c. Flammförderkohle 11,00 bis 11,50 4, d. Gtüdfoble 13,50—15,00 Æ, e. Halbgesiebte 13,00 bis 14,00 4, f. Nußkoble g Korn 1 und 11 13,75—14,50 #, do. do. 111 13,75—14,50 4, do. do. IV 13,00—13,75 #4, g. Nuß- grusfohle 0—20/30 mm 8,25—9,29 Æ, do. 0— 50/60 mm 9,75 bie 10,50 é, h. Grusfoble 6,75-—9,75 A; II. Fett?ohle: a. Förder- foble 11,25—12,00 #, b. Bestmellerte Kohle 12,50—13,00 Æ, ve. Stüdfoble 13,50—14,00 4, d. Nußkoble gew. Korn 1 13,75 bie 1450 4, do. do. 1] 1375—14,50 6, do. do. IH 13,75— 14,50 A, do: «do. IV 12,00—13/79 MÆ, © Kofskohle 12,25— 13,00 #: 11]. Magere Koble: a. Förderkohle 10,90— 12,00 MÆ, b. do. meliérte 11,75—12,75 #4, c. do. aufgebefserte, je nach dem Stück- gehalt 12,75—14,25 #, d. Stüdfoble 13,25—15,75 #4, e. Nuß, oble, gew. Korn I und I! 15,25—18,50 4, do. do. III 16,00 bié 19,50 M, do. do. IV 11,50— 13,75 #Æ, £. Anthrazit Nuß Korn 1 20,00—21,50 M, do. do. 1I 21,50—25,50 M, g. Föôrdergrus 9,50 bie 1050 A, h. Gruéfobhle unter 10 mm 6,29—9,00 Æ; IV. Koks: a. Hochofenkoks 15,50—17,50 Æ, b Gießereiktokä 18,00—20,00 Æ#, c. Brechkofé I und 11 20,00—23,00 Æ; V. Briïetts: Briketté je nah Qualität 11,00—14,25 Die nächste Vörsenversamm- lua, findet am Montag, den 25. November 1912, Nachmittags von 32 bie 44 Uhr, im „Stadtgarten)aale* (Eingang Am Stadt- garten) statt.

T pr

Magdeburg, 22 November, (W. T. B.) Zudlkeri er cht. Korn- zuder 88 Grad o. & 9,05—9,10. Nachprodukte 75 Grad o S. 7,30 bis 7,40. Stimmung: NRuhiger. Brotraffinade I ohne Xaf 19 25—19,50. K1istallzucker 1 m. S. —,— Gem. Raffinade m. S. 19 00—19,25. Gem. Melis 1 mit Sack 18,50—18,75. Stimmung: Still. Hoh- zuder 1. Produkt Transit frei an Bord Hamburg November 9421 Gd, 9475 Br. bez, Dezember 9,45 Gd., 9,50 Br., bez, Zanuar-März 9,674 Gd., 9,70 Br., bez, Mai 9,974 Gd., 10,00 Br. ,— bez. Augui 10,175 Gd, 10,20 Br, bez., Ofktober-Dezember 9 974 Gd., 1000 Br. —,— bez. Stimmung: Nuhiger. - Wechenumsaß: 405 000 Zentner.

Côln, 241i. November (W. L. B.) Nuböôl loko 71,50,

für Mai 68,00.

Bremen, 21. November. (W. T. B.) (Börsenschlußbericht. Privatnotiecungen. Offizielle Notierungen der Baumwolbör]e. Bzumwolle. Fest. Upland loko middling 647. Schmalz. Fest. Loko, Tubs und Firkin 61, Doppeleimer 62. Kaffee Nuhig.

Hamburg, 22. November, Vormittags 10 br. (W. L. D)

Basis an Bord Hamburg, für

Zudckermarkt. Matt. NRübenrohzuler I. Produkt 88 9/9 Mendement neue Usance, frei

November 9,424, für Dezember 9,474, für Fanuar-März 9,625, für Mai 9,971, für August 10,174, für Oktober-Dezember 9,973.

Hamburg, 22. November, Vormittags 10 Uhr 15 Minuten. (W. "T. B) Kaffee. Rubig. Good average Santos für Dezember 682 Gbd., für März 682 Gd., für Mai 69 Gd., für September 69 Gd.

London, 21. November. (W. T. B.) Nübenrohzudcker 889% November 9 h. 5 d. Wert, träge. Javazucker 9609/6 prompt 11 sh. 3 d. Verkäufer, stetig.

London, 21. November. (W. T. B.) (S{hluß.) Standard- Kupfer ruhig, 78, 3 Monat 783.

Liveryool, 21. November, Nachmittags 4 Uhr 10 Minuten. (W. T. B.) Baumwolle. Umsay 7000 Ballen, davon für Spekulation und Exvort Ballen. Tendenz: Ruhig. Amerikanische middling Lieferungen: Stetig, November 6,80, November-De- zember 6,67, Dezember-Januar 6,66, Januar-Februar 6,64, Februar- März 6,62, März - April 6,62, April - Mai 6,61, Mai - Juni 6,61, JIuni-Juli 6,60, Juli. Auguît 6,98.

Glasgow, 21. November. (W. T. B.) (S(luß.) Roheisen. Middlesbrough warrants 67/11. Stetig.

Paris, 21. November. (W. T. B.) (Schluß.) Rohzucker rubig, 88 9% neue Kondition 274—26}. Weißer Zucker ruhig, N 2 0 100 kg für November 30}, für Dezember 304, für Januar- April 313, für März-Juni 312.

umjuerdam, 21. November. (W. T. B.) Java-Kaffee good ordinary 54. Bancazinn 137

Antwerpen, 21. November. (W. T. B.) Petroleum. Raffiniertes Type weiß loko 233 bez. Br., do. für November 234 Br., do. für Dezember 233 Br., do. für Januar-März 24 Br. Fest. S{malz für November 152.

New NYorfk, 21. November. (W. T. B.) (Sch{luß.) Baumwolle loko middling 12,55, do. für November 12,15, do. für Januar 12,22, do. tn New Orleans loko middl. 124, Petroleum Refined (in Cases) 10,40, do. Standard white in New Vork 8,50, do. Credit Balances at Oil City 1,80, Schmalz Western steam 11,85, do. Robe u. Brothers 12,15, Zucker fair ref. Muscovados 3,55, Getreidefraht nach Liverpool d, Kaffee Nio Nr. 7 sofo 141, do. für November 13,51, do. für Januar 13,52, Kupfer Standard loko 17,15, Zinn 49,45—49,60.

Theater und Musik.

Konzerte.

Gin Sonatenabend ton Mira Tawrowsky (Violine) und Heinri Maurer (Klavier) in der Singakademie bot am Sonntag schéne Anreg1 ngen. Beide Spieler z igten ß trefflich ges{ult und wußten mit Gesckmack ihr nit alltä id ee Programm, das Tcndichtungen von Sinding, Paderewski u1 d C. Fran er 1hielt, vorzuführen. Den tücktigen Musitern wurte auch h rzlick&er Beifall zuteil. Ein Konzert zum Besten von Witwen und Waisen Berliner Aerzte, das bon Herrn Dr. B. Pollack

,

(Klavier) am SonntagnackÆmittog im Beethovensaal veranstaltet war und dessen Pregramm zum Teil von Be:liner Aerzten auê- geführt wunde, hatte si zahlreichen Zuspruds zu erfreuen und nahm einen recht anrezenden Verlauf. Die Damen Frau Professor Krigar-Menzel (Sopran), Marta Stap elfeldt (Alt) und A. Vogel (Mezzosopran), sowie die Herren Dr. K. Behrendt und Sanitätsrat Dr. E. Pik (Cello), Dr. I. Fsakowiz (Bratiche), Dr. F. Nagelshmidt und Dr. K. Singer (Violine) halten ibre Kräfte der guten Sache gewidmet und boen towobhl in Etnzelvoiträgen, wie in Tirzetten für Frauenstimmen ur.d Quir tctten für Klavie: und Streichir strumente bezw für leßtere allein recht erfreuliche Leistungen, die allieitigen Beifall fanden. Der vom Vorjahre ber în guter Erinnerung stehende Pianist Paul Otto el zeigte am Abend vorher im Bechsteinsaal feine perlende Technik im besten Lichte und wußte mit überichäumender Energie und fkraftvollem Autdruck die wiedergegebenen Tonwerke zu gestalten, ohne dabei die kürstlerisden Grenzen zu überschreiten. Sein Konzertpartner, Fr. Rothschild (Violine), mit dem er gemeinsam die G-Tur-Sonate von Brahms und eine zum ersten Male in Berlin gespielte Sonate (Op. 59) von C. Scott vortrug, entwidelte gleih cute musikalische Eigenschaften, die si nit allein im Zusammenspiel, sondern au bei dem Violonsolo Chaconne in G-Moll (Mar Neger) zeigten. Die Scottsche Neuheit, ein gleich \chwierig auf- zufüh-endes, wie zu genießendes Tonwerk, fand immerhin cine freund- liche Aufnahme.

Am Montag gab in der Stingakademie der Kogtzoltshe Gesangverein unter der Leitung seines Dirigenten, des Königlichen Musikdirekters Leo Zellner einen Liederabend unter Mitrotrkung der Sopranistin Frau Amanda Sylva-Hunger und des Pianiften Herrn Dr. Max Schwarz, und zwar diesmal mit ziemlih zweifel- bafiem Erfolge. Abgeschen von einer recht wenig gepflegten Tert- behandlung, ermangelt es diesem fast ältesten A-cappella-Chor Berlins an Straffheit und Tonbildung der Einzelstimmen. Un- arten aller Art, wie Nackklarpen der Endlaute, ANufschleifen aus tieferer in höhere Lage (besonders bei den Soprancn) waren vertreten. Das Material des Chors ist nicht s{leckcht, sodaß man sich stellenweise an dem satten Klang der Bässe, der Alte, hin und wieder au der Soprane erfreuen konnte. Un-ulärgliÞ waren dagegen die Tenöre. Ctöre, wie die chwierigen Madricale von John Dowland: „Liebe erwacht" und „Süßes Lieb“, wie Wolfgang Michael Mylius? seh28- st'immiges Werk: „Ein Möägdlein stund“ erfordern ausgefeilte Arbeit und Genauigkeit der Aueführung. Ueberhaupt {ienen sämtliche aus- cewählte Kompositionen zu schwierig für den Chor. Den Solisten läßt fich ebenfalls niht viel Gutes nachsagen. Die Sängerin Marta Olden burg erzielte mit ihrem „Brahms- Abend* im Bechsteinsaal, gleichfalls am Montag, freundliche Wirkungen. Die Dame bewies wieder ein sicheres musikalisches Gefühl; auch die Frische ibrer Stimme hat sie sih zumeist erhalten ; nur die Höhenloge klang leiter \harf und gequält. Immerhin waren no genug gute Gaben vorhanden, um die Hörer zu erfreuen. Ein gleichzeitig von dem Pianisten FriedrichHäckel im Choralion- \aal veranstalteter „Beethoven- Abend" zeitigte recht tüchtige Leistungen. Gewandt und sicher wurde eine Rethe von Klaviersonaten gespte!t. Dem Klange fehlte es nicht an Wobllaut und der Darstellung nicht an Klarheit ; nur selten trübte die Hast und der Eifer des Vortragenden die Sauberkeit der Umrisse. Lorle Meißner, deren von inner: lidem m: sikalishen Empfinden yetragenen Gesangêvorträge das biefige Konzertpublifkfum schen öfters erfreut haben, hatte auch mit ihrem gleizeitg im Beethovenfaal gegebenen Uederabend einen freund- lichen Erfolg zu verzeihnen. Mit ihrem frishen, wenn auch nit immer ganz verläßlihen Sopran und belebten, nur bezüglich der Tertaussprache nicht immer einwandfreien Vortrag führte sie tbhre reichhaltige Auëzwahl von Gesängen durch. Den günstigen Gesamt- eindruck vermochten die erwähnten Mängel nicht zu beeinträchtigen.

Im Saal der Königlichen Hochschule für M usik ließ si am Dienstag ein neugegründeter Gesangverein: „Charlotten- burger Bürgerchor*, unter der Leitung seines Dirigenten Nichard Kursch mit gutem Erfolge hôren. Als Solisten waren die Damen Fanny Opfer (Sopran), Minna Dahlke-Kappes (Sopran), Paula Weinbaum (Alt) und die Herren Felix Senius (Tennr), Sistermans (Baß) sowie das Charlottenburger Symphonie- Orchester gewonnen worden. Am Cembalo saß Fräulein Margarete Liebig. Aufgeführt wurde eine Jugendarbeit von Joseph Havdn: „Tobias? Heimkehr“, ein Oratorium, das ohne Zweifel die Schönheiten und Etginarten der späteren Musik dieses Klassikers in sich birgt. Für Birlin war das Werk neu. Haydn felbst, der es als erstes größeres Ctorwerk unter dem Namen „Il ritorno di Tobia” im Winter des Jahres 1774—T79 fomvonierte, bat cs im Frühjahr deesilben Jahres in Wien aufgeführt. Später unterzog es ein Scbüler Haydns mit Namen Neukomm einer Bearbeitung, an der Gloßner nohmals cinige kleine Aenderungen vornahm. Jn Deutschland wurde es 1861 unter Bean Lachner in München und 1909 in Wien unter Franz rixel zu Gehör gebradt Wenn man bei diesem Werke auch die starken Einflüsse eines Bach, Gluck und Händel verspürt, so erkennt man doch in seinem Verlauf die Löwenklaue des spätern Haydn. Arten von blendender Schöne, wie: „Ah, hôre mich, Almähtiger, in_ meiner Herzensnot!* und „Allgütiger Gott, hast Du mit Segen mich_ beglücket“ sind wahre Juwelen im- ersten Teile des Oratoriums. Auch der Schluß@or dieses Teils: „Sieh unsre heißen Tränen“ strömte in seiner süßen Lieblihfkeit den Woblklang Haydnsckder Musik aus. Das überaus breit angelegte Werk könnte auch jeßt noch if ersten Teil einige Striche vertragen um so mehr, als gerade der zweite Teil weit eher imstande ist, die tonalen Schönheiten voll und ganz wirken zu lassen. Die Arie des Raphael: „Höret nun meine Worte“, die von Fräulein Fanny Opfer mit wunderbarem Stimmenklang glockenrein und feinduftig wieder- gegeben wurde, war ein Genuß, ebenso die meisterhaft gesungene Stelle: „Ah, im Traum sah ih Gestalt: n*, die Frau Paula Weinbaum einwandfrei sang, und die von einer Wärme des Gefühls beseelt wurde, die den samtweihen, ausgiebigen Alt dieser Künstlerin zu s{önster Geltung kommen ließ. Sistermans? sonorer Baß zeigte von neuem die großen Vorzüge dieses Künstlers, wie es ebenso Herr Senius verstand, durch seinen lyrischen Tenor zu erquickden und die thm zugedabte Partie glaubwürdig zu gestalten Am \chwächdsten sang Frau Minna Dahlke mit flacher, nur mäßig gebildeter Stimme. Die Chöre erklangen frisch und waren gut geschult; fie vereinigten vorzüglihe Aussprache mit echtem Empfinden und machten ihrem fleißigen Chormeister volle Ehre, Das ebenfalls neugegründete Charlottenburger Sym- phonieorche ster paßte sich dem Ganzen mit großem Geschick an. Im Blüthnersaal fonzertierte um dieselbe Zeit der Geiger Mischa Piastro mit dem Blüthnerorchester untek Edmund von Strauß’ Leitung nicht ohne Erfolg. Den technisch gut durch- geführten und au musikalisch verständig angelegten Vorträgen wäre aber mehr Wärme im Ton zu wünschen gewesen; doch auch \d dutsten sie U berechtigte Anerkennung rechnen. Zu einem Kammermusikabend im Harmoniumsaal hatten si, gleichfalls am Dienstag, Luise Tortilowius (Klavier), Wladys- law Waghalter (Violtne) und Hans Kindler (Violoncello) zusammeng-ctan. Die drei Konzertgeber führten ihr Programm mit großer Energie und rbythmisch sehr bestimmt vor. Dabei wurde in dem fleinen Saal in bezug auf Kraftentfaltung des Tones des Guten zu viel getan; die Instrumente klangen dann derb, und befonders die Geige entwidelte zuweilen eine s{neidende Schärfe des Tones. Darunter litten die Darbietungen gelegentlich, die aber doch sich eines wohl- verdienten Beifalls erfreuen durften. Jean Prostean (Violine), der {on frühir hier feine rassige Künstlernatur offenbart hat, legte am Dienétag in der Singakademie erneut Proben feines temperamentvollen, anregenden Spiels und actbaren Könnens ab, wobei nur zu bedauern war, daß sein Instrument anscheinend nicht die Stimmung hielt. Außer etner Anzahl anderer Tonwerke trug er a:ch zwei klcinere eigener Komposition vor lichenswürdige Durch-

| \cnittsleistungen, die ohne nahhaltigere Wirkung blieben.

Barometerstand

Witterungs3- pverlauft der leyten 24 Stunden

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| rihtung,! Wind- Wetter

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in 45° Breite in Celfius

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V'arometerstand

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| Bromberg 770,5 |W 1\wolfig | 2 762 anbalt. Riederschl. Metz 772,4 [NW 2\bedeckt | —1/ 1 [769 meist bewölft Frankfurt, M. | 772,0 Windst. |9egen_|

Karlsrube, B. | 771,5 |NW 1 bedeckt München 771,9 [NW__2\wolkig Zugsptßze 527,2 |N 2/Schnee |

70 |768| meist bewölft Schauer

1 _— | A | (Wilhelmshav.} | 11/3 [761 meist beroölft | J | (Kiel) L 10| 2 |766| meist bewölkt | [| (Wustrow i. M.) 12/ 1 771| meist bewölft | [(Eönigsbg., Pr.) 11/ 0 772) Schauer | | (Cassel) Schauer (Magdeburg) |__Shauer __ | | [(GrünbergSchl.) 11 2 769 Vorm. Nieders]. T ((Mülbaus., Els. 9_0 771 Vorm. Niederl. F E (Friedrichshaf.! 11|/ 0 [773i Schauer

Stornoway | 759,7 SW 7 Regen Malin Head

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| | | ( Bamberg) 770,9 (S 3 Nebel 9 [770 Vorm. Niedersch{k. 772,0 \Windst. bcdeckt 771,4 |SW 770,4 S 6 745,4 [WNW vb|bededt 7 SW d\bedeckt |_ 10

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768,1 NNW 1|bedeckt | 2| 2 [76

| 766,1 |SW 1|wolfenl.| —1| 0 [764

| 769,0 [NNW 3 |bedeckt | 3/1 76 Schauer | 771,9 N 1lbededt | 2| 1 766Nachm. Niederschl.

Nom | 754,3 [NO d|bedeckt | 9 0 [759

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Thorshavn | 749,5 |WSW7 halb bed.|

Seydisfjord | 736,8 SW 4 halb bed.|

Rügenwalder- münde

Gr. Yarmouth Krakau Lemberg Hermannjtadt Triest

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Neykjavik (5Uhr Abends)

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1 [764] meist bewölft 767,8 [WSW 1 bedeckt | 2| 0 |763| meist _bewölkt 763,7 [W 1/Schnee | 1/2 |764/Nachts Niederschl. 763,5 ONO d |wolkenl.|__7| 0 [760_ziemlich heiter 737,0 |(SO d\bededt 4 —|732) (Lesina) Vorm. Niederschl. 773,3 \NNW 4|bedeckt | 12/0 [771 2| 4 [768 12/6 (772

Cherbourg Clermont Biarrißtz Nizza Perpignan Belgrad Serb. | |_— Brindisi 793,5 |S 2/NRegen Moskau 760,8 |W 1\bedeckt Lerwckd | 756,4 [SSW d Regen | 10/3 | Helsingfors | 764,4 /îW Uhbedeckt | —8| 2 [759 Kuopio | 764,8 [N 1|wolkenl.|—14/ 2 [760 Zürich |_771,3 /NO l1hhalb bed.|. 1/ 4 [769 Genf [770,1 NO Shalbbed.| 22 768) Lugano 765,0 \[NNO 4\wolkenl,| 9/0 [763 Säntis 560,6 NNO 2|Schnee |—11| —|563 Budapest 765,9 NW lU\wolkenl.| 3/0 [764] meist bewölkt Portland Bill| 771,9 |[SW _Z3\beiter |_11| —| Horta | 767,4 |(SW 1|bedeckt |_ 13 —| Corufa

| 771,4 [NNW 4shalb bed. 771,4 \NNO 4sbedeckt 763,0 |DNO 4\wolkenl.

| 772,8 [NO ‘1\wolkenl.| *) Die Zahlen dieser Rubrik bedeuten: 0 = 0 mm; 1 = 0,1 bis-0,4; 2 = 0,5 bis 24; B = 25 bis 6,4; 4 = 6,5 bis 124; 5 = 125 bis 204; 6 = 205 bis 81,4; 7 = 31,5 bis 44,4; 8 = 41,5 bis 59,4; 9 = nitt gemelbet,

Ein Hochdruckgebiet, mit einem Maximum von 774 wmm über der Biscayasee, reiht bis Wesirußland. Ein vertieftes Tiefdruckgebiet unter 753 mm liegt über Unteritalien, ein solhes von 735 mm über dem Nordmeer hat si seit gestern über Nordwesteuropa ausgebreitet. In Deutschland ist das Wetter bei \chwachen Winden im Nord- westen vielfach heiter, sonst meist trübe und etwas fälter mit ver- einzelten leihten Nachtfrösten: es haben verbreitete Negenfälle statt- gefunden. Deutsche Seewarte.

7

Dritt

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlich

Berlin, Freitag, den 22. November

M 205

e Beilage

+

Preußishen Siaatsanzeiget.

1. Untersuhu"gssaWén-

5

. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellschaften auf Aktien u-

1} Untersuhungssachen.

[75602] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Maurer Franz Krikbel aus Jeßniy i. Anhalt, welcher flüchtig ist und sich verborgen bält, foll eine durch Urteil des Herzoglichen Scböffengerichts in Jeßniß vom 31. Juli 1912 erfannte, an Stelle einer nit bei- treibbaren Geldstrafe von fünfzig Mark substituterte Gefängnisstrafe von zwölf Tagen vollstreckt werden. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächite Gerichtsgefängnis abzuliefern sowie zu den hiesigen Aften D Nr. 16/12 sofort Mit- teilung zu machèn.

Jefßnitz, den 19. November 1912.

Herzogliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter : 23 Jahre, Größe: 1 m 62 cm, Statur: groß und fräftig, Haare: bellblond, Nase: gewöhnlich, Mund: gewöhnli, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe : gesund, Sprache: deutsch.

[75607] Steckbrief.

Gegen den am 15. 3. 1890 în Neen- stetten, O.-A. Ulm, geborenen Schuhmacher, zum Inf.-Regt. 124 ausgehobenen Rekruten Fohannes Narzi st die Untersuhungs- haft wegen Fahnenflucht verbängt. Narzi war bis 15. 10. 12 nah London beur- laubt und ist nicht eingerückt. K vermutlih in England auf. Es wird ersudt, ihn zu verhaften und an die nächste Militärbehörde abzuliefern.

Ulm, den 19. November 1912.

K. Württ. Gericht der 27. Division.

[75609] Steckbriefserledigung.

Der unterm 14. 11 1912 Pos. 73 156 wider den Musk. Vertel 12/126 erlassene Stedckbrief wind hiermit zurückgezogen.

Straßburg, 20. 11 1912.

Geridht F.-N. 126.

[75598] Fahnenfluchiserflärung.

Fn der Untersuhungssah- gegen den NVeterinär Peter Hinkel im Husaren- regiment Nr. 14, geboren am _7. 3. 1888 in Heppenheim (Großherz. Hessen), wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der SS 69 f. des M.-St.-G.-Bs. fowie der §5 396, 360 der M.-St.-G.-O. der Beschuldigte bierdurch für fahner flüchtig erklärt.

Cassel, den 19. November 1912.

Gericht der 22. Division. [75599]

n der Untersuhungssahe gegen den Neservisten Heinrich Gustav Schäfer aus dem Landwebrbezirk Barmen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der &S 69 ff. des Militärstrafaesepbuchs sowie der S8 356, 360 der Militärstrafgertchts- ordnuna der Beschuldigte hierdurh für fahnenflüchtig erklärt.

Düsseidorf, den 19. November 1912.

Königliches Gericht der 14. Division.

[75600]

In der Untersuchungssahe gegen den Nefruten Ernst Sandweg aus dem Land- wehrbezirk Barmen, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §§ 69 f. des Militärstrafgesetbuchs sowie der §S 396, 360 der Militärstrafgerichtsordnung der Beschuldigte hierdurch für fahnenflüchtig ertlärt.

Düsseldorf, den 19. November 1912.

Königliches Gericht der 14. Division.

[75601] Fahnenfluchtserklärung.

Fn der Untersuchungssahe gegen den ausgehob-nen Rekruten (Ackerknecht) Gustav Korvaufa aus dem Landwehrbezirk I Braunshwe!g, geboren am 25. 3. 1890 zu Braunschweig, wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der §8 562, 60? Reichsmilitär- geleßes v. 2. 5. 1874, SS 69 ff. des Milttär- \trafgeseßzbuhs sorote der §S 356, 360 der Militärstrafgerihtsordnung der Beschuldigte bierdur für fahnenflüchtig erflärt.

Hannover, den 14. November 1912.

Gericht der 20. Divifion.

[75603] Fahnenfluchtserklärung.

In der Untersuchungssache gegen den Musketier der Reserve Felix Ricatte aus dem -Landwehrbezirk Diedenhofen, geb. 91. 9. 86 zu Germingen, Krets Saarburg i. Lthr., wegen Fahnenflucht, wird auf Grund der 88 69 ff. des Militärstrafgeseß- bus sowte der §8 356, 360 der Militär- strafgerihtsordnung der Beschuldigte hier- dur für fahnenflüchtig erklärt.

Mey, den 15. November 1912.

Gericht der 33. Division.

[75604] Verfiigung. ,

1. Der Infanterist 9/1. Inf.-Regts. August Blesch, geb. am 23. 7. 1888 zu Oberrad Mag. Frankfurt a M., kathol, Sthlosser, wird gem.'§§ 69ff. M.-St.-G.-B. sowie §8 356, 360 M.-St.-G.-O. für fabnenflüchtig erklärt.

München, 19. 11. 1912.

Geridht der 1. Divifion. [75597]

1) Stanislaus Pietraszewski, jeßt in Amerika, im Deutschen Reiche zulezt in Lippe, Kreis Obornik, aufhaltsam gewesen,

2. Aufgebote, Perlust- und Funk sahen, Zustellungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c-

Er hâlt |

Aktiengesellshasten.

geboren am 17. April 1890 in Lppe, Kreis Obornik, Sohn der Katharina Pietraszewski, Religion ?,

2) Wilhelm Heinrih Schmidt, jeßt in Amerika, im Deutschen Reiche zuleßt in Langgoelin, Kreis Obornik, aufhaltsam gewejen, geboren am 14. Juli 1890 in Bialenschin, Kreis Obornik, Eltern: Julius und Ernestine geborene Behmfke, Religion ?,

3) Martin Wendlaud, jeßt in Amerika, im Deutschen Reiche zuleßt in Przepend- sowo, Kreis Obornik, aufhalisam gewesen, geboren am 5. September 1890 in Wojnowo, Kreis Obornik, Eltern: Johann und Viktoria geborene Sklepik,

4) der Arbeiter Franz Natajczak, Auf- enthalt unbekannt, geboren am 14. Januar 1888 in Sfkotnik, Kreis Wreschen, im Deutschen Reiche zuleßt in Posen auf- haltsam gewesen, Eltern: Franz und Katharina geborene Walkowska, katholis,

werden bes{uldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubnis das Bundesgebiet verlassen oder nach erreichtem militäryflichtigen Alter fich außerhalb des Bundesgebiets aufgehalten zu haben Vergehen gegen § 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-

G.-B. Dieselben werden auf den 23. Ja- |

nuar 1913, Vormittags 9 Uhr, vor die 1. Strafkammer des Königlichen Land- gerihts in Posen, Zimmer Nr. 49, zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent- \huldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach § 472 der Straf- prozeßordnung von dem Königlichen Zivil. vorltßenden der Ersaßkommission in Obornik über die der Unklage zugrunde liegenden Tatsachen ausgestellten Grklärung verurteilt werden. Posen, den 8. November 1912. Der Erste Staatsanwalt.

[75608] Faÿnenfluchtserflärung

und Beschlagnahmeverfügung.

Fn der Üntersjuchungssache gegen den Pionier der Landwehr Friedrih Karl Bechtold aus dem Landwehrbezirk Lörrach, wegen Fahnenflubt, wird auf Grund der SS 69 ff. des Militärstrafgeseßbuchs sowie der 88 356, 360 der Militärstrafgerichts- ordnung der Beschuldigte hierdurch für fabnenflüchtig erklärt und sein im Deutschen Neiche befindliches Vermögen mit Beschlag belegt.

Rastatt, Karlsruhe, den 18. November 1912.

Gericht der 28. Division. [75605) i: j In der Untersuhungssache gegen den am 20. 1. 89 in Straubenzell, Kanton St. Gallen, geb. Obergesreiten d. Ref,

Bätergehilfen Theodor Rist, wohnhaft in |

Bischofszell, Schweiz, wegen ers{werter, unerlaubter Entfecnung, wird, da er im Sinne des § 356 M.-St.-G.-O. als ab- wesend anzusehen ist, auf Grund des L 360 M.-St.-G.-O. das im Deutschen Reiche befindliße Vermögen des Beschul- digten hierdurh mit Beschlag belegt.

Ulm, den 16. November 1912.

K, Württ. Gericht der 27. Division. [75606] :

Fn der Untersuchungssache gegen die Nekruten

1) Johannes Vöhringer, geb. 15. 4. 92 in Rietheim, O.-A. Urach, Striker,

2) Gebhard Rift, geb. 6. 8. 92 in Keßler- bof, Gde. Zogenweiler, O.-A. Ravens- burg, Taglöbner,

3) Heinrich Lindenmayer, geb. 17. 3. 92 in Ravensburg, Heizungstechniker,

4) Matthias Vaumeister, geb. 24. 2. 90 in Saulgau, Fabrikarbeiter,

5) Joseph Mehrbrei, geb. 14. 6. 90 in Gerolzhofen, Bayern, Schneider,

6) August Gerber, geb. 12. 10. 90 in Barr, Elsaß-Lothr., Feilenschleifer,

wegen Fahnenflucht, werden auf Grund der §8 69 ff. M.-St.-G.-B. sowie der L8 356, 360 M.-St.-G.-OD. die Be- iculdigten hierdurch für fahnenflüchtig er- flärt und ihr im Deutschen Reiche befind- liches Vermögen mit Beschlag belegt.

Ulm, den 18. November 1912.

K. Württ. Gericht der 27. Division. [75610] Verfügung.

Die unter dem d. 4. 1910 gegen den Musketier Mahn der 11. Kompagnie SFnfanterieregiments Nr. 69 erlassene Fabnenfluchtserklärung wird aufgehoben.

Trter, den 12. 11. 1912.

Gericht der 16. Division.

E L A S N A E M E A

2) Ausgebote, Verlust u. Fundsachen, Zustellungen Ui. dergl.

68530] Zwangsversteigerung.

Fm Wege der Zwangsvollstreckung \oll das in Berlin-Neinickendorf belegene, im Grundbuche von Berlin - Reinickendor\

Öffentlicher Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Raum einer 5 gespaltenen Einheitszeile 30 K.

Band 64 Blatt Nr. 1931 zur Zeit der | Eintragung des Verstetgerungsvermerks auf | den Namen des Maurermeisters Hermann | Knov in Berlin eingetragene Grundstü | am 23. Dezember 1912, Vormittags | 19: Uhr, dur das unterzeichnete Gericht an der Gerichtsftelle —, Brunnenplag, Zimmer Nr. 30, 1 Treppe, versteigert | werden. Das in Reinickendorf, General | Barbystraße 105, belegene Grundftück, | entóält Wohnhaus mit Seitenflügel und | Hofraum und umfaßt die Parzelle Karten- | latt 1 Flächenabschnitt 1829/27 von | 6 a 13 qm Größe. Es“ ist in. der| Grundsteuermutterrole des Gemeinde- | bezirks Berlin-Reiniendorf unter Artikel | Nr. 1914 und in der Gebäudesteuer- rolle unter Nr. 1285 mit einem jähr- lien Nuzungswert von 6100 6 verzeichnet. Der Ver|teigerungsvermerk ist am 7. Of- ¡ober 1912 in das Grundbuch eingetragen. | Berlin, den 23. Oktober 1912. Könialihes Amtsgericht Berlin-Wedding. Abteilung 6.

75624]

Sclesische landschaftliße Pfandbriefe sind abhanden gekommen, und zwar laut Anzeige

1) der Frau Böêner in Breslau vom 9. Oktober 1903 der 34 9/9 Pfandbrief Ut. A Serte [11 N1. 31 794 über 300 ,

2) des Fürstlichen Domänenpächters Emil Heinrich zu Manaschüt, Kreis Groß Wartenberg, vom 5. August 1905 der 3 2/0 Pfandbrief Ut. C Serie T Nr. 896 über 3000 é,

3) des Bankgeschäfts Robert Beil in Bréslau vom 283. August 1907 der 3F °% Pfandbrief Lit. D Serie I Nr. 1026 über 2000 A

1

4) des Wirtschaftsinspektors Iosef Kolbe in Wätirish, Kreis Nimptsch, vom 5. Ok- tober 1908 der 39/6 Pfandbrief Lit. D Serie IV Nr. 7727 über 500 #,

5) der verw. Frau Eisenbahnbetriebs- sekretär Eugenie Seydel in Breslau vom 8. Februar 1909 der 3# °/9 altlandshaft- liche Pfandbrief, Skalung 0. M. Nr. 96 über 200 Taler,

6) der Frau Marie Elias, geb. Hänflein, in Breslau vom 21. Januar 1910 der 31 0/0 Pfandbrief Lit. D Sexie V Nr. 367 über 200 Æ, «+

7) der Hermann und Anna Kahlschen Ebeleute in Görli vom 9. November 1910 der 34 9/0 Pfandbrief Lit. A Serie I Nr. 45419 über 3000 ,

8) des Pfarrers Ziegler in Schieroth, Kreis Gleiwi, vom 9. Januar 1911 die der katholischen Kirchkasßse Schieroth ge- hörigen 3} °/gigen Pfandbriefe

Ut. A Serie II1 Nr. 26272 42448 43072 über je 300 4, Serie LV Nr. 4995 über 150 Æ, Serie V Nr. 2433 95976 5891 6809 6910 9084 über je 100 M Serie V{II Nr. 5725 über 500 Æ#,

Lit. D Serie III Nr. 19501 1000 #, Serie IV Nr. 17790

über über

9) der Haynauer Eisengießerei und Maschinenfabrik Otw. Engemann'u. Co. in Haynau i. Sl. vom 8. August 1911 der der Frau Fabrikbesißer Helene Müller in

Haynau i. S@k. gehörige 32 9/9 Pfandbrief |

Lit. C Serie VI1I Nr. 169 über 500 4, 10) Der Erben der Shuhmacher Löffler- hen Eheleute, der Frau Berta Böer, geb.

Wffler, sowie Marx und Alfred Böer aus |

Ditterébah vom 5./30. Januar 1912 die 3X 0/cigen Pfandbriefe Lit. D Serie Ill Nr. 19933 über 1000 F, Serie 1V Nr. 1490 über 500 #. Breslau, den 13. November 1912. Scblesische Generallandschaftsdirektion.

[75187] Nufruf.

Der von uns auf das Leben des Herrn Melchior Bertsch, Gewerbeschulkandidat in Villingen (jeßt Gewerbelehrer in Lörrach) ausgestellte Versicherungs\chein Nr. 175 905 ist angeblih in Verlust ge- raten. Da die Versicherung von uns zurück- gekauft werden foll, wird derjenige, welcher Nechte an derselben geltend macht, aufgefor- dert, sich binnen zwei Mouateu, von heute ab gerechnet, bei Vermeidung des Ver- lustes seinec Ansprüche bei uns zu melden.

Cöln, den 19. November 1912.

Concordia CölnischeLebens-Versicherungs-Gesellschaft.

[74930] Aufgebot.

Der Kaufmann Albert Schüler in Düsseldorf, Ludw. Loewehaus, hat das Aufgebot des angebli abhanden ge- kommenen, zuleßt in seinem -Besiz be- findlichen, am §8. September 1912 fällig gewesenen Wechsels, datiert Aachen, den 8. Juni 1912, der über den Betrag von 1131,50 4 lautete und von A. Scbroers in Aachen auf A. Eulner Wwe. Rheinische Brotfabrik in Aachen gezogen und von leyterer angenommen worden ist, bean- tragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 3. Juui 1943, Vormittags 21 Uhr,

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- le FILL E L L AN _Uver | S=ck Lab. 500 M, Serie V Nr. 21965 über 200 4, | ssttück Lg

Serie VI Nr. 19284 24625 über je 100 4, |

Niederlassung 2c-

Bankausreeife.

D000 I

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l siraße 89, Zimmer 19, anberaumten Auf- gebotétermine seine Rechte anzumelden und | die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die | Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Aacheau, den 14. November 1912. Königliches Amtsgericht. Abteilung 10. |

[74327] Ausgebot. i Der Händler Hubert Enkel in Redling- hausen, vertreten durch den Rechtsanwalt |

| Wiesmann zu Recklinghausen, hat das Auf- |

gebot des angebli verloren gegangenen, | am 2. Mai 1912 ausgestellten und drei Monate nach dato fälligen Wechsels, der von dem Ehemann Iosef Weber aus- | gestellt, von dessen Ehefrau akzeptiert und | dem Antragsteller indossiert ist, beantragt. | Der etwaige Inhaber der Urkunde wird | aufgefordert, spätestens in dem auf den | 16, Juni 19183, Vormittags 10 Uhr, | vor dem unterzel{neten Geriht, Zimmer 44, | anberaumten Aufgebotstermin seine Rechte | anzumelden und die Urkunde vorzulegen, | widrigenfalls die Kraftloserklärung der Ur- kunde erfolgen wird.

Redcklinghausea, den 14.November 1912.

Königliches Amtsgericht.

1 j

Aufgebot.

r Büdner Hermann Ludwig in Egs- | dorf hat das Aufgebot zum Zwecke der | Auésc{ließkung der Gläubiger des auf dem | Grundbuchblatte des ihm gehörigen Grund- | sttücks Sputendorf Bd. 1 Bl. 3 in a. Abt. 111 Nr. 1 für Maria Elisabeth | und Anna Dorothee, Geschwister Ludwig, | eingetragenen, bei Großjährigfkeit der | Gläubiger zahlbaren Mutterguts von je | 9 Talern 27 Silbergroschen 6 Pfennigen, eingetragen am 17. Värz 1811, b. Abt. Ill Nr. 2 für Juliane Louise Ludwig einge- | tragenen Erbteils von ÿ Talern 10 Silber- | groshen, zahlbar bei ihrer Großjährigfeit

| h S | eingetragen auf Grund Verfügung, vom

| 15. Februar 1841, g mäß § 1170 B. G -BV.

beantragt. Die Gläubiger werden auf- | gefordert, spätestens in dem auf den | 7. März 1913, Vormittags 11 Uhr. vor dem unterzeihneten Gericht anbe- | raumten Aufgebotstermtne ihre Nechte an- zumelden, widrigenfalls ihre Ausschließung mit ihren Rechten erfolgen wird. Mittenwalde (Mark), 16. November | 1912. |

Königliches Amtsgericht. |

[70BLO] i A Der Landwirt Luzian Allgaier in Ecb- |

E Es z | beck, Gde. Wintersulgen, hat das Aufgebot |

der 2 Hypothekenbriefe, welhe über die|_

Hypotheken, die zugunsten der Thurgauischen | Hyvthekenbank Filiale Kreuzlingen | 1) im Grundbuch Wittenhofen Bd. 6 Heft 14, 111. Abteilung Nr. 2 auf den | Srundstückden der Gemarkung Harre8hbeim Lab. Nr. 2, 39, 62, 99 für ein Darlehen in Höbe von 4200 Æ am 13. Mai 1910, 9) im Grundbuch Roggenbeuren Band 2 Heft 15, 111. Abteilung Nr. 2 auf Grund» b. Nr. 137 für ein Darlehen in Höhe von 1300 4 am 13. und 4. Mai 1910 eingetragen find, ausgestellt find, be- antragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Diens- tag, den 17, Juni 1913, Vor- mittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Aufgebotstermine seine Nehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung der Urkunden erfolgen wird. Ueberlingen, den 13. November 1912. Großh. Amtsgericht.

[74907] Aufgebot. Der Bäcker und Wirt Jacob Gruber in Backnang (Württemberg) hat beantragt,

| den versGollenen Seemann Johann Gärt- |

uer, geboren am 4. Oktober 1864 in Inns- bruck, zuleßt unbekannten Aufenthalts, für tot zu erklären. Der bezeichnete Verschollene | wird aufgefordert, sih spätestens in dem | auf den 9. Juni 1913, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gericht, Neue Friedrichstraße 13/14, Il]. Stock- werk, Zimmer 106/108, anberaumten Auf- | gebotstermine zu melden, widrigenfalls ote Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Nerschollenen zu erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung, spätestens im Aufgebots- termine dem Geriht Anzeige zu machen. Berlin, den 6. November 1912. Königliches Amtsgericht Berlin-Mitte. Abt. 84.

Unfall- und Invaliditäts- 2c. Versicherung

Verschiedene Bekanntmaungen.

| nun beantragt, fie für tot zu

| [74933 (

i Zat Bt L | Speicher in Hammer: U

| dessen

COGA F R: UTTN, | Würzburg, |ämtliche

| Heinrich

74912]

Der Freisteller Ad. Labude aus Cam- merau bet Groß Wartenberg hat beantragt, den vershollenen Einlieger Karl Kelluer, zuleßt wohnhaft in Schönsteine, für tot zu erklären. Der bezeihnete Verschollene wird aufgefordert, sich spätestens in dem auf den 12. Juui 19013, Vor- mittags 9 Uhx, vor dem unterzeichneten Gericht anberaumten Aufgebotstermine zu melden, widrigenfalls die Todeserklärung erfolgen wird. An alle, welche Auskunft über Leben oder Tod des Verschollenen zu

vor dem unterzeichneten Geriht, Augusta | erteilen vermögen, ergeht die Aufforderung,

Erwerb3- und Wirtschaft8genofsenfchaften.

von Nechtsanwälten.

svätestens im Aufgebotstermine dem Ge- richt Anzeige zu machen. Festenberg, den 14. November 1912, Das Amtsgericht. Abt. 1.

[74457] Aufgebot. Anna Maria Dietrih, geb. den 96. Febr. 1872 zu Tiefenmad, Gde. Kiren- firnberg, ist vor 18 Jahren von Tie! mad aus nach Amerika gereist und seither vers{ollen. Jhr Abwesenheit: pfleger, Ge- meinderat Euerle in Oberneustetten, hat Die Verschollene wird aufgefordert, ih spätestens in dem am Donnerstag, den 3. Juli 1913, Vormittags 1A Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht staîit- findenden Aufgebotstermine zu melden widrigenfalls die Todeserklärung ers wird. Alle, die Auskunft über oder Tod der Verschollenen erteilen fön werden aufgefordert, spätestens im 2

P

gebotstermine dem Gericht Änzeig

fiat rTiar

| machen.

Welzheim, den 12. November 1912. K. württ. Amtsgericht.

SE 2M 2 F Oberamtsrichter Becht

Bekanntmachung. Fs sollén für tot erkiärt werden 1) auf Antrag des K. Försters Mortß Garo!. vou Speicher, auch gena Speicher, geboren am 19. D Steinwiesen, Tochter des

| Forstamt8aktuars und späteren Ddersor]lers

Ludwig von Speicher Ehefrau

in Stein P tyre Gtr Emilie EU] Kalbskopf, zulegt

C

borene

| Würzburg, im Jahre 1898 nah Frankret

auêgewandert und seit dem Jahre ver!ollen ;

2) auf Antrag des eit

Folef Kuchenmceister in Würzburg in ]etn Figensca!t als Abwesenheitepfleg [ Gärtners\öhne Michel, Josef, Kaspar, und Michel, Jafob, von Heidings- feld: a Michel, Franz Josef, geboren am 7. August 1855 in Marktheidenfeld, þ. Michel, Kaspar, geboren am 30. Auaust 1860 in Marktheidenfeld, c. Michel, Jakob, geboren am 9. Dezember 1

drei WOoNne

L 6 : (HartnergtiDenBeTo

: B R R; Gärtners Franz Josef Michel Ebefrau, Eva geborene Emmerling,

| Marktheidenfeld, zuleßt in Würzbur

( EtD, d haft, um das

3) ort - Amerika ausgewand 1886 verschollen;

3) auf Untrag des Baus- \{losers Iohann Gre}ier tin

als Abwesenheitsvfleger: Laut

A

Philipp Jakob, geboren a!

zu Sulzfeld am Main als So! Häeerstohter Maria Anna Lange ivâter verebeliht mit dem Schiofi Dumor in Wür

1

wohnhaft in Würzburg und als im Geschäft seines Stiefvaters Hein Dumor beschäftigt, um das Jahr 154 na Amerika ausgewandert 20 Jahren verschollen, und

4) auf Antrag des Méöbelhändlers Valentin Gram in Würzburg ? wesenheitépfleger: Löhlein, Barbara, au genannt Maria, geboren am 16. April 1851 Tochter der Hirteneheleute Iohann Geor Ostertag und Barbara geborene Müller in Heidingsfeld, zuleßt l i Heidingsfeld, im Jahre

LICTUdUITLL

| diese Zeit nah Amerika

S

dort verbeiratet gewe)en mit dem

| Kaspar Löhlein aus Heidingéfeld und eil

| dieser Zeit verschollen.

Es ergeht die Aufforderung an die Ver \{ollenen, sih spätestens im Aufgebots termine zu melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen wird. Des weiteren werden alle, welche Auskunft über 1 oder Tod der Verschollenen zu erteile: vermögen, aufgefordert, hievon det e richte spätestens im Aufgebotstermine An zeige zu machen. Der Aufgebotstermin wurde bestimmt auf Sameêtag, den *, Suni 1913, Vormittags Uhr, im Sißungésaale Nr. 70/1 des K. Amts gerichts Würzburg. :

Würzburg, den 18. November 1

Der Gerich!éschreiber des K. Amtsgerichts Würzburg.

Nic 19 T)

[74932

Das K. Amtsgericht Nürnberg 15. November 1912 folgendes Au erlassen? In der Nachlaßsache des am 9. Oktober 1912 in Nürnberg verstorbenen Kaufmanns Karl Friedrich Prügel von hier, wird auf Antrag des Bankagenten August Bamberger in Nürnberg als Nach- laßverwalter an alle Nachlaßgläubiger die Aufforderung erlassen, ihre Forderungen an dem Nachlaß spätestens im Aufgebots termin, welcher anberaumt ist auf iFrei- tag, den 24. Jauuar 1923, Nach- mittags 34 Uhr, Zimmer Nr. 41 des Justizgebäudes an der Augustinerstraße in Nürnbe: g, anzumelden. Wte Anmeldung einer Forderung hat die Angabe des Gegen-

5 So

A pat am

q) 5M A E gebot

i standes und des Grundes der Forderung zu