ftsganges des Hauses, die Regierung werde am Monta : Une weitere Resolution beantragen und bei diesem Anla darüber cine Erklärung abgeben. Er könne aber schon jeßt : sagen, daß die Regierung nah Erledigung des Ausgaben- ats dem Hause rathen werde, sih bis zum 2. November zu vertagen, um dann die übrigen Geschäfte abzuwickeln. ie Londoner Handelskammer hat gestern dem Staatssecretär des Auswärtigen Lord osebery ein Schreiben über die keitishe Lage der Geschäfte in Bangkok übersandt, worin gebeten wird, die Regierung möge Maß- regeln ergreifen, um ‘die britishen Handelsinteressen B shüßen und aufreht zu erhalten. Jede Verlegung der nabhängigkeit Siams werde den britischen Handelsint1eressen einen uneinbringlihen Schaden in jenem Landestheil zufügen.
Frankreith.
Nachdem der Zwischenfall von Aigues-Mortes seinen Ab- {luß gefunden hat, wie „W. T. B.“ aus Rom meldet, der italienische Botschafter Reßman seinen bereits früher be- willigten Urlaub angetreten.
Die diesjährigen Manöver werden, wie die „Köln. tg.“ erfährt, in größerem Umfange beim I]. und Il. Armee- orps unter Oberleitung des Generals Billot abgchalten
werden, und zwar werden diese beiden Corps gegenein- ander manóövriren und auch den Besuh der auswärtigen Missionen crhalten. Das T1. Corps wird hierbei zu drei Divisionen aufgestellt, indem den beiden activen eine Reserve-Division zugetheilt wird. Auch das [IIl. Armee- Corps ‘erhält einen verstärêten Stand, obshon es nur mit einer activen, der 5., Division ausrückt; es treten aber Ju dieser eine Reserve-Division und eine Marine-Jnfanterie-
rigade, sodaß dieses Armee-Corps fünf Brigaden stark sein wird. Außerdem werden dem General Billot von den Truppen des Militär-Gouvernements von Paris das 20. und 29. M Mage ala lon, die 1. Cavallerie-Division und die 19. Artillerie-Brigade zur Verfügung gestellt. Bei dem ver- stärkten VI. Armee-Corps an der OÖstgrenze manövriren die 12., 39. und 40. active Division, das 146. und 153. Regional- Regiment sowie vier Jägerbataillone. Bei der 12. Division wird jede Brigade durch Zutheilung eines Reserve-Regiments u drei Regimentern formirt, auch betheiligen fi zwei eserve - Jägerbataillone an den Manövern; sodann führen die Reserve - Regimenter, die niht mit der 12, Division üben, mehrtägige Uebungen außerhalb ihrer Garni- en aus. Auch beim VII. Armee-Corps werden zwei Reserve- rigaden für das Manöver gebildet, an dem auch das 151. Regional-Regiment außerdem theilnimmt. Beim VIIL, IX. und X. Corps werden Brigade-Manöver für je eine R rigede abgehalten, während jede active Brigade der Divisionen dur Zutheilung eines Reserve-Regiments zu drei Regimentern formirt wird.
Ftalien.
Der Kronprinz ist gestern Abend 103/ Uhr von Monza nah Koblenz abgereist. Jn seiner Begleitung befinden \sih der General Terzaghi und der Capitän Avogadro. Der König geleitete den Prinzen bis zum Bahnhof.
Die „Polit. Corresp.“ meldet, der Zap ge eine Com- mission, bestehend aus den vier Cardinälen Rampolla, Ledochowski, Vannutelli und Paroci, zur Prüfung der fran- ösishen Vorschläge über endgültige Organisirung des Primatialsißes Karthago eingeseßt.
Spanien.
Die Königin-Regentin hat, wie „W. T. B.“ meldet, dem Ministerrath die Versicherung ihres vollständigen Ver- trauens ausgesprochen.
Wetterbericht vom 1. September, E: nur an der pommerschen Küste wehen noch
8
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r Morgens.
eere8f\p.
Die „Gaceta de Madrid“ von gestern veröffentlicht die militärischen Reformen. ;
Jn einer Gendarmerie-Kaserne in Madrid explodirte gestern eine Petarde, rihtete aber nur materiellen Schaden an. Zwei verdächtige Persönlichkeiten wurden verhaftet.
Jn San Sebastian hat sich ein aus Einwohnern der Stadt bestehendes Comité gebildet, welches sich verpflichtet hat, die Ordnung aufreht zu erhalten. Die Gendarmen sind in ihre Quartiere zurückgekehrt und die Fremden, welche die Stadt verlassen wollten, haben diese Absicht aufgegeben.
Nach amtlichen Berichten ist die Ruhe in ganz Spanien wiederhergestellt.
Schweiz.
__ Der, wie gestern unter den nach Schluß der Redaction eingetroffenen Depeschen gemeldet worden ist, von der Arbeiter- partei bei der Bundeskanzlei eingebrahte Antrag auf Ein- führung des Grundsaßes des Rechts auf Arbeit in die O S MSNns hat nah der „Nat.-Ztg.“ folgenden Worilaut :
__ „Das Recht auf ausreichend lohnende Arbeit is jedem Schweizer- bürger gewährleistet. Die Gelepgebung des Bundes hat diesem Grundsaß unter Mitwirkung der Cantone und der Gemeinden in jeder möglichen Weise praktishe Geltung zu verschaffen. Ins- besondere follen Bestimmungen etroffen werden: a. zum Zwecke genügender Fürsorge für Arbeitsgelegenheit , namentlich dur eine auf möglichst viele Gewerbe und Berufe sich erstreckende Verkürzung der Arbeitszeit; b. für wirksamen und unentgeltlichen öffentlihen Arbeitsnahweis. gestüßt auf die Fach- organisationen der Arbeiter; c. für Schuß der Ärbeiter und An- gestellten gegen ungerehtfertigte Entlassung und Arbeitsentziehung ; d. für sihere und ausreichende Unterstüßung unvershuldet ganz oder theilweise Arbeitsloser, sei es auf dem Wege der öffentlichen Ver- sicherung gegen die Folgen der Arbeitélosigkeit, sei es durch Unter- stüßung privater WVersicherungsinstitute der Arbeiter aus öffent- lihen Mitteln; e. für praktishen Schuß der Vereinsfreiheit, insbesondere für ungehinderte Bildung von Arbeiterverbänden zur Wahrung der Interessen der Arbeiter gegenüber ihren Arbeitgebern und für ungehinderten Beitritt zu solhen Verbänden; f. für Be- gründung und Sicherung einer öffentlihen Rechts\tellung der Arbeiter gegenüber ihren Arbeitgebern und für demokratishe Organisation der Arbeit in den Fabriken und ähnlichen Geschäften, vorab des Staats und der Gemeinden.“
Belgien.
Die Deputirtenkammer hat dem „W. T. B.“ zu- folge gestern einen Antrag des Deputirten Vicard wegen der Wahl der Mitglieder des Senats mit einigen Modi- ficationen angenommen. Danach sollen 75 Senatoren durch die Kammerwähler und 26 Senatoren dur die Provinzial- räthe gewählt werden.
Amêerika.
Im Senat . hielt gestern wie „W. T. B“ aus Washington meldet, der Senator Wolcott eine Rede j Gunsten des Silbers. Jndem er sich über die wahr- heinlihe Haltung der Anhänger des Silbers ausließ, äußerte er, der Senat könnte in kurzer Frist die Abschaffung der Sherman-Acte erreichen, wenn gleichzeitig Vorschläge über die Ausprägung des Silbers gemacht würden. Wenn feine derartigen Maßnahmen vorgeshlagen würden, werde bis zu der Abschaffung der Acte noch viel Zeit ver- fließen. Eine internationale Verständigung der Bimetallisten sei ohne Anschluß Englands unmöglich.
Australien.
Aus Honolulu in ane eingetroffene, vom 24. v. M. herrührende Nachrichten stellen die Existenz einer
Deutsche Seewarte.
Stationen. Wind. Wetter.
in ® Celsius
red. in Millim. Temperatur 59 C, = 4°R.
Bar. auf 0 Gr. u. d. M
Belmullet. . | 766 bedeckt Aberdeen .. | 760 |bedeckt Christiansund | 760 Regen Kopenhagen . | 764 wolfig Stockholm . | 755 Negen aranda . | (58 bededckt
t Peterêbura| 752 ill/bedeckt Moskau . . ..| 755 ill heiter
Cork, Queens- A, C06 halb bed. | Cherbourg . | 764 bedeckt | E] (04 halb bed. el (O1 wolkig Ba. | 02 wolkenlos winemünde | 757 wolkig!) Neufahrwafser| 753 bedeckt2) e halb bed.
ZEMeI « « « | (O1 M A 763 bedeckt
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Anfang 7 Uhr.
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Vebersiht der Witterung.
Ueber Central-Europa i} der Luftdruck ziemli erheblich gestiegen, und daher sind die Luftdruck- unterschiede über West-Europa geringer und die | fang 74 Ühr. Luftbewegung s{chwächer geworden. Das Hochdru- “gebiet, dessen Kern westlich von Irland liegt, scheint | fh immer mehr ostwärts auszubreiten, sodaß dem- nächst ein Zeitraum mit ruhiger, vorwiegend heiterer Witterung mit steigender Temperatur erwartet werden dürste. Bei schwachen nördlichen bis west-
: Men Winden is} das Wetter in Deutschland kühl | Sonnabend: un
Sonntag: Opernhaus. Zauberflöte. Oper in 2 Acten von Wolfgang Ee B T C ge A Ludwig GStiesede, von Emanuel Schikaneder. In Scene ge- j r F jeßt vom Ober-Regisseur Teylaff. Anfang 7 Uhr. Sonniags 4 lhr, Wowentags 64, Uhr, j mt nag h 78. Vorstellung. Wohlthätige Frauen. Lustspiel in 4 Aufzügen von Adolph id L Ñ gelan vom Ober-Negisseur Max Grube. Anfang
f.
; Berliner Theater. Sonnabend: Der Kauf- Sonntag: Nachmittags 24 Uhr: Die Jungfrau
Montag: Maria Stuart.
Lessing-Theater. Sonnabend: Heimath. An-
Sonntag: Der Oberst von Branitz. Montag: Das Recht zu lieben.
Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. | in C den ie Ba Vogel
i eu einstudirt : elhättdler. vorwiegend heiter; fast allenthalben i Regea Operette in 3 Außzügen nach diee She hel Bieville
Acten von Mar Halbe.
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
(am Schiffbauerdamm 4/5). Hans Lange. Schauspiel in egie: Herr Plaschke. flöte. Anfang 7 Uhr.
(am Schiffbauerdamm 4/5).
Arronge. In Scene | Victoria-Theater.
Sonnabend: Prinz | Bildern. Anfang 74 Uhr.
f flautmen, Sonntâg: Frau Venus.
Anfang 7# Ühr.
a : i € von M. West und L. Held. Musik von Carl Zeller. teife Nordwestwinde. Zu Cassel lieat die Temperatur | Regie: Herr Epstein. Dirigent : g 7, zu Breslau 6 Grad unter dem Mittelwerthe.
Kroll's Theater. Sonnabend : Die Zauber-
Sonnabend: Zum 108. Male mit vollständig neuer Aus- E i anin: Frau Venus, Modernes Märchen (großes Geb / E usstattungsstück) ait Gesang und Ballet in 12 | Devoren:
Deutsches Theater. Friedrich von Homburg. Anfang 74 Uhr.
Sonntag: Der Compagnon.
Montag: Der Talisman.
Dienstag: Faust.
Die Tageskasse ist von 10—1} Uhr geöffnet.
Im Belle-Alliance-Gartenu: Sedan-Feier. Doppel-Concert. Austreten von E L HDEN S s märker uu e arde. argestellt von Mit- A D i gliedern des Victoria-Theaters. Anfang 5 Uhr. hun Le) Vi M 20n ck Miawoti
Brillaute Jluminatiou durch 25 000 Gas-
Im Garten: Militär-Doppel-Concert. Auf-| — Hrn. General von
, [uf- Abends 74 Uhr: Der verarmte aa 5 übr. Specialitäten ersten Ranges. An
Theater Unter den Linden. Sonnabend: Zum 4. Male: Die Gondoliere. rette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Deutsch von
ell und Genée. Musik von Arthur Sullivan. — U,
ierauf: Columbia. Ausstattungs-Ballet in 4 Ab- | Berlin: É ine “g L Beh. Seba e mdonciigA
oreogr. von J. Haßretiter. e LBelt-Ausstellung d s i 4 Edaas und Die deutsche Abtheilun, Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags
Sonntag: Dieselbe Vorstellung.
royalistischen Vershwörung oder irgendwelhe Furcht vor einer Agitation der Royalisten in Abrede, da z nunmehr cine Bde Entscheidung der Regierung der Vereinigten Staaten erwarte.
Nr. 35 der „Veröffentlihungen det Kaiserlichen Gefundheitsamts“ vom 30. Qs hat folgenden Inhalt : Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera 2e.). — Sterbefälle in deutshen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. — Desgl. in größeren Städten des Auslandes. — Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte, — Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. — Witterung. — Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. — Erkrankungen und Sterbefälle im italienischen Heer 1891. — Geburten und Sterbefälle in Stockholm 1892. — Gesund- heitsftand und Medizinalwesen in Norwegen 1890. — Geseßz- gebung u. f. w. (Preußen, Provinz Schlesien). Entschädigung für an Milzbrand gefallene Thiere. — (Regierungtbezirk Magdeburg.) Be- sichtigung von Droguenhandlungen. — (Scchleswig.) Vbfuhr und Entwässerung von Schlächtereien. — (Provinz Hessen - Nassau.) Untersuchung des Swlachtvichs. — Thierseuhen im Deutschen Reich. Juli 1893. — Desgl. in Belgien 1891. — Nußland. Ninderpest und sibirische gel 4. Vierteljahr 1892. — Veterinärpolizeiliche Maß- regeln. (Deutsches Reich, Preußen , Reg. - Bez. Merseburg, Wies- baden, Anhalt.) — Rechtsprehung. Wiederholte Bestrafung wegen unterlassener Impfung ist zulässig. — Verhandlungen von gesetz- gebenden Körperschaften , Vereinen, Congressen u. \. w. 11. inter- nationaler medizinisher Congreß zu Nom. — Vermischtes. (Preußen.
reisausschreiben (Maul- und Klauenseuhe). — (Niederlande.) Srrenstatistik. — Geschenkliste. — Beilage. Gerich!liße Ent- scheidungen zum Nahrungsmittelgescß (Tuberkulose).
Nr: 34 des „Centralblatts der Bauverwaltung“, herausgegeben imMinisteriumder öffentlihenArbeiten, vom 26. August hat folgenden Inhalt: Amtliches: NRund- Erlaß vom 2. August 1893, betreffend Reisekosten u. \. w: der Landmesser, tehnischen Secretäre, Königlichen Bauschreiber und tehnischen Bureau - Hilfsarbeiter. — Dienstnachrihhten. — Nichtamtliches: Der Domthurm in Verden. — Das Wasser- bauwesen auf der Weltausstellung in Chicago. — Instandsetßung des Obelisken auf dem Alten Markt in Potsdam. — Verwendung von Faschinendämmen bei Gründung von Kaimauern. — Vermischtes : Hauptversammlung des Vereins deutscher Ingenieure. — Zur Frage der Spüljauchenberieselung. — Betriebsergebnißz der englischen Bahuen für das Jahr 1892. — Geheimer Ober-Negierungs-Rath Emmerich in Berlin f. — Bücherschau.
Entscheidungen des Neichsgerichts.
Die Sicherstellung des Eingebrachten der Ebefrau vom Ehemann beim Vermögensverfall desselben auf Verlangen der Ehefrau kann, nah einem Urtheil des Reichsgerichts, VI. Civilsenats, vom 15. Juni 1893, im Gebiete des Preuß. Allg. L.-R. aus S0 B 1 des Reich8s-Anfechtungsgesezes vom 21. Juli 1879 nur dann angefohten werden, wenn nachgewiesenermaßen die Chefrau hierbei gewußt hat, die Sicherstellung be- zwecke im vorliegenden Fall niht sowohl ihre Sicherung als die Vereitelung der Befriedigung der übrigen Gläubiger aus den thnen entzogenen VBermögensobjecten; die bloße Kenntniß der Ehefrau von der Benachtheiligung der übrigen Gläubiger dur ihre Sicherstellung au sih genügt nicht zur Anfechtung, der Sicherstellung. :
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Adolph Ernst-Theater. Sonnabend: Zum
derr Kapellmeister | - i 5 Federmann. (Brief-Christel: Frl. P metster | 78, Male: Goldlotte. Gesangsposse in 3 Acten
als Antrittsrolle.) Anfang 7X Ühr.
Sonntag: Der Vogelhändler. G E E — : Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten- Theater - Anzeigen. burg. Sonnabend: Jugend. Liebesdrama in drei A 2 i In Scene geseßt von
Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- | Sigmund Lautenburg. Vorher: Besuch nach der haus. 165. Borstellung. Lohen rin. Romantische Hochzeit. ; Lustspiel in einem Act von Alexander Oper in 3 Acten von Richard Wagner. In Scene | Dumas. Anfang 7# Uhr. geseßt vom Ober - Regisseur Teylaf. Dirigent: Kapellmeister Weingartner. Anfang 7 Uhr.
Neues Theater 177. Vorstellung. 4 Aufzügen von Paul Heyse.
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Anna Leonard von Ed. Jacobson und W. Mannstädt. Couplets
theilweise von G. Görß. Musik von G. Steffens.
In Scene geseßt von Adolph Ernst. Anfang 72 Uhr. Sonntag: Goldiotte.
WF- Der Sommer-Garten i} geöffnet. “Ag
Central-Theater. Direction: Richard Schulz.
2 Alte Jacobstraße Nr. 30.
Sonnabend: Zum 3. Male: Berliner Vollblut. Posse mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren. Musik von Julius Einödshofer. Anfang 74 Uhr.
Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend- kasse von 64 Uhr ab.
Sonntag: Berliuer Vollblut.
Sonntag: Gastspiel des Sgr. Mattia Battistini | maun 166. Vorstellung. Die | und des Fräuleins Hedwig Schako.
Täglich: Vor, während und nach der Vorstellung Großes Concert im Sommer-Garten. Anfang
Rigoletto. | Eure : A s j ¿Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Johanna Dreist mit Hrn. Predigt- amts-Candidaten Gustav Mahlendorf| (Baum-
garten—Dramburg). — Frl. Käthchen Gerstenberg mit Hrn. Oberlehrer Adolf Flökher (Hildesheim).
Belle - Alliancestraße 7/8. Vereheliht: Hr. Regierungs - Assessor Willy
Engelhard mit Frl. Sophie Kraemer (Trier— OQuint).
Ein Sohn: Hrn. Dr. Ernst von den Steinen (Düsseldorf). — Eine Tochter: B A. von Bülow (Dessin). — Hrn. Ritt- meister Demmin). — Hrn. Prem.-Lieut. Grafen Schulen- urg (Wolfsburg). — Hrn. Landrath von Blanken-
(Schloß Eichholz). — Hrn. Conrad von Tiede-
mann (Russoschin). Gestorben: Verw. Fr. Oberst Minna von Hart-
hausen, geb. von Bose (Bad Landeck i. Slef.) ppen Tochter Gertrud (Przysieka b. Mieleszyn, Prov. Posen). — Fr. Julie von Behr-Negendanck, geb. Freiin von Ledebur em D — Hr. Pfarrer em. Julius Mey- oefer (Königsberg). i
-
Burleske Ope- G Redacteur: Dr. H. Klee, Director.
Verlag der Expedition (Scholz).
Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.
Fünf Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).
Theodor von MNohr - Wahlen - Jürgaß:
Erste Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.
¿ 210.
Statistik und Volkswirthschaft.
Mädchenheim.
Aus Spandau, 30. August, wird der „Schlef. Ztg.“ geschrieben : Ein aus zwei Wohnkasernen und einem Wirthschaftsgebäude bestehendes neues Wohlfahrts-Etablissement der Militär-Verwaltung wird am 1. Oktober hier eröffnet; dasselbe ist zur Aufnahme von 250 unverhei- ratheten Arbeiterinnen der Munitionsfabrik bestimmt, die man hiermit den verderblichen Einflüssen des Schlafstellenwesens entziehen will. In diesem „Mädchenheim“ erhalten die Arbeiterinnen auch gesunde Kost für den Herstellungspreis. Das Institut soll im nähsten Jahre um ebensoviel Baulichkeiten erweitert werden.
Zur Arbeiterbewegung.
Der Ausstand der englishen Grubenarbeiter
scheint zwar an einigen Stellen, wie in Wales, seinem Ende entgegenzugehen, an anderen aber wieder neu auflodern zu wollen. Es liegen heute folgende Meldungen vor: In einem gestern in Dalkeith abgehaltenen Meeting von Bergarbeitern Lothians wurde, wie „W. T. B.* mittheilt, ein- stimmig e daß die Bergleute von Ost- und Mittel- lothian am Montag die Arbeit einstellen sollen, wenn niht 20 9% Lohnerhöhung gewährt werden. — In Porad- ford feiern einige Tuchfabriken wegen Kohlenmangels, 2000 Arbeiter sind beschäftigungslos. — Telegraphishen Nach- rihten aus Cardiff zufolge haben in Süd-Wales und Mon- mouthshire 60 000 Bergleute die Arbeit wieder aufgenommen. Man glaubt, daß der Strike in dieser Gegend mit dieser Woche sein Ende finden wird.
Aus Nancy meldet ein Wolff\{es Telegramm: Infolge der jüngsten Ereignisse verließen 35 italienische Arbeiter gestern Abend die Stadt und reisten nah Straßburg und Baden ab.
Hier in Berlin fand am Mittwoch eine s\ocialdemokra- tishe Versammlung statt, in der die drei zum internationalen Congreß nah Zürich gesandten Delegirten Bericht erstatteten. Die Versamwlung hatte einen fehr stürmischen Verlauf und wurde \{ließ- li, wie die Blätter melden, wegen der wiederholten tumultuarischen Scenen von dem überwachenden Beamten aufgelöst.
Kunst und Wissenschaft.
“Kaum eine Partie des Botanischen Gartens is für das Publikum von größerer praktisher Bedeutung als das vor dem Botanischen Museum gelegene Nutßpflanzenstück, wo man hauptsächlich diejenigen Nußp flanzen zusammengestellt findet, welche in unserem Klima gut gedeihen. Infolgedessen wird diese große halbkreis\örmige Anlage außerordentlih besuht, weil eben jeder hier Pflanzen findet, welche ihn interessiren und welhe im Haushalte des Menschen eine große MNolle spielen. Die Zusammenstellung der nußbringenden Arten erfolgte in dieser Abtheilung des Gartens nicht ihrer Verwandtschaft nach, sondern lediglih nah ihren Producten, wodur es auch dem Laien leiht wird, die ihn inter- essirenden Pflanzen aufzufinden und Beobachtungen über die Wachs- thumsweise und ihre Productionsverhältnifse anzustellen. — So finden wir hier eine vollständige Zusammenstellung sämmtlicher in unseren Klimaten angebauten Getreidearten, Gräser, deren Früchte für uns von der allergrößten Wichtigkeit sind, deren Stammarten aber gewiß nux von sehr wenigen auseinander gehalten werden können. — Von den Futterpflan zen sind Klee, Honigklee, Luzerne, Lupine und die meisten Wiesengräser allgemein bekannt. Wir finden hier aber auch manche Arten, welche in anderen Ländern in großen Mengen cultivirt werden, dort vom größten Werthe sind und, da sie in unserem Klima gut aushalten, au bei uns gebaut zu werden verdienen. — Für die Frauen von befonderem Interesse ist die Abtheilung der Gemüsepflanzen. Hier möchten wir nur auf die prachtvollen Exemplare des Rhabarbers hinweisen, eine Pflanze, welche noch lange nicht in der rihtigen Weise gewürdigt wird. Sie ist nicht nur eine sehr nutbare, sehr genügsame Gemüsepflanze, sondern au eine her- vorragend schöne Zierstaude und verdiente deshalb viel mehr als bisher in Gârten gezogen zu werden. — Von den zahlreihen Delpflanzen fallen uns besonders zwei ins Auge: die stattlihen Exemplare der Sonnenblume, auf deren Wichtigkeit als Delpflanze man bei uns erst in neuerer Zeit ret aufmerksam geworden ist, und die Nicinusstaude, eine Pflanze, welche in den wärmeren Gegenden strauchig und mehrjährig wird, bei uns dagegen eine imposante mit prächtigen Blättern versehene einjährige Staude ist , die beim Ein- treten des ersten Frostes fofort abstirbt. — Von den Farbepflanzen hat als Culturpflanze seit Einführung der Anilinfarben bei uns nur noch der Färberwaid (Isatis) einigen Werth, während die übrigen hier zusammengestellten nur noch hier und da locale Bedeutung be- fißen. — Bei den Hülsenfr ächten finden wir den allgemein bekannten lehr verschiedenartigen Bohnensorten, Erbsen 2c., der Belehrung halber auch einige der hervorragendsten Nußpflanzen wärmerer, besonders tropischer Klimate beigefügt, welhe zwar — besonders in diesem heißen Sommer — im Freien aushalten, deren Anbau im großen dagegen nit lohnt, so vor allem die Erdnuß (Arachis), welche im centralen Amerika eine der Hauptculturpflanzen ist, die Sajabohne und den Lablab, welche beiden leßteren im indischen Gebiet heimisch sind und dort außerordentlich geshäßt werden. — Bei den Faserpflanzen fällt uns sofort auf, daß ein großer Theil derselben unserer Brennessel sehr ähnlich sieht und auch zu derselben Familie gehört. Wir finden hier au die gefürhtete canadische e (Laportea), welhe zwar ausgezeichnete Faserstoffe liefert, aber so heftig brennt, daß bei {wacher Berührung der Blätter meist große Brandblasen auf den Händen entstehen. — Unter den Gewürzpflanzen endlih erkennen wir eine ganze Anzahl solcher, die ers vor kurzem allgemeiner in Aufnahme gekommen und nun fon ganz allgemein bekannt sind. Auch hier wäre auf manche Pflanze, z. B. die Tomate, hinzuweisen, welche in viel ausgiebigerer Weise, da sie leiht zu ziehen und sehr genügsam ift, cultivirt zu werden verdient. Wir sehen hier auch die beiden Tabak- sorten, von denen bei uns jeßt fast nur noch die eine cultivirt wird, während die andere, Nicotiana rustica, der Bauerntaback, der früher A N SEN gezögen wurde, jeßt höchstens noh einem Localbedürf- nisse genügt.
= Wie man der „Nat.-Ztg.“ aus Homburg mittheilt, ist bei den Untersuchungen des Pfahlgrabens im Taunus von der dortigen Abtheilung der Limescommission eine wichtige Entdeckung ge- macht worden. Es ist nämlich gelungen, die alte auëgesteckte Grenze des römischen Neichs, den eigentlichen limes, aufzufinden, Die von den römischen Gromatikern (Feldmessern) eingefeßten Grenzsteine sind noch vorhanden ; der Streckencommissar Baurath Jacobi hat sie auf größere Streckten freilegen lassen. Außerdem sind an diefen Stellen noch Thurmreste, Wallmauern 2c. aufgegraben worden.
— Der auf dem Alten Markte in Potsdam zwishen dem Stadtschloß und der Nicolaikirche stehende marmorne Obelisk, der während der Regierungszeit Friedrih's des Großen, in den Jahren 1753—959, nah einem Entwurf von Knobelsdorf theils aus Sen Kauffunger Marmor, theils aus carrarishem Marmor und Sandstein errihtet worden is, war. im Laufe der Zeit stark verwittert und bedurfte einer gründlihen Restauration. Diese ist, wie das „Centralbl, d, Bauverw.“ mittheilt, giebt bewirkt, nachdem Seine Majestät der Foiser aus dem lerhögften Dispositions- fonds die nöthigen Geldmittel gewährt hat. Die Instandseßung
Berlin, Freitag, den 1. September
erstreckte sich darauf, ves alle verwitterten Theile entfernt und Vierungen an deren Stelle eingeseßt wurden. Durch das Entgegen- kommen des derzeitigen Besißers der Kauffunger Brüche in Schlesien wurden mehrere noch vorhandene Marmorblöcke zur Verfügung ge- stellt, die groß genug waren, um, in Platten zerschnitten, eine Aus- besserung zu ermöglichen. Die zahlreichen Risse im Marmor wurden mit der unter dem Namen „Knittelfelder Kitt“ (Knittelfeld in Steier- mark) bekannten Masse ausgekittet, der durh Mischung mit Marmor- grus eine dem vorhandenen Marmor ähnliche Färbung gegeben worden. war. Sodann wurde die ganze Außenfläche des Obelisken vollständig mit Kitt eingerieben, sodaß dieser in die feinsten Hu en eindrang, und alsdann der Marmor abgesliffen. Eine gleiche Behandlung erfuhren die vier Sphinxe, welhe am Fuße der Nadel lagern, ebenso die vier Medaillonbildnisse preußischer Herrscher. Hingegen mußten die 2,5 m hohen römische Gewandgestalten darstellenden vier Eck-Karyatiden vollständig in carrarishem Marmor erneuert werden. Der untere, 2 m hohe Sockel wurde in Postelwißer Sandstein, der unterste Auslauf des Denkmals in Granit neu hergestellt. Did Kosten der Wiederherstellung haben rund 21 000 A betragen.
— Die Eröffnung der internationalen Conferenz zur Vorbereitung der einheitlichen Regelung des inter- nationalen Privatrechts soll, dem ,„W. T. B.“ zufolge, am 12. September im Haag stattfinden.
Land- und Forstwirthschaft.
Nach einem im „Journal officiel“ unter dem 22. August ver- öffentlihten Decret des Präsidenten der Französishen Republik vom 28. Juli ist der Hafen von Caen zu denjenigen hinzugetreten, die für die Aus-, Ein- und Durchfuhr . von Pferden, Eseln, Rindern, Schafen, Ziegen und Schweinen geöffnet sind.
Stuttgart, 30. August. Jn der heutigen Sitzung des Verbandstages der Deutschen landwirthschaftlichen Genossenschaften referirte, wie wir der „Frkf. Ztg.“ entnehmen, Nücker-Bitburg über die Anwendung der Form der eingetragenen Genossenschaft bei ländlichßen Viehversiherungen, Schnieder - München über den Verkauf von [landwirthschaftlißen Erzeugnissen auf genossenschaftlihem Wege, speciell über Verwerthung der Lagerhäuser; Mahlstedt-ODïdenburg über das Thema: Wie wird die Besserung der Absaßtverhältnisse für Molkerei-Producte erwirkt ? Chambeau-Prenzlau: Wie vermeiden die Butterverkaufs-Verbände egenseitige Concurrenz? Fricke-Hannover: Wie wird die Gleich- favedbtiguta der Sparkassen und Darlehnskassen mit den Communal- sparkassen bezüglih Belegung der Mündelgelder erwirkt,? Plehn- Lichtenthal spra über Maßregeln gegen den künstlichen Fettkäje und die überhand nehmende Verfälschung der Butter. Ein Festmahl, wobei auf Seine Majestät den Kaiser, auf Seine Majestät den König, von Württemberg, die Regierungen, die Verbände und die Stad7- gemeinde getoastet wurde, \{chloß den Vereinstag.
Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.
Malta.
Die Lokalregierung in Malta hat unter dem 24. August eine 21 tägige Quarantäne (vom Beginn der Reise ab gerechnet) gegen Schiffe aus folgenden Orten und Ländern verordnet :
Deutsche Nordseehäfen, Belgien, Frankreich, Italien, Oesterreich- Ungarn, die am Schwarzen Meer gelegenen Häfen der europäischen Türkei, Rumänien, russishe Häfen am Schwarzen und Asow*schen Meer, Smyrna, Chios, Tschesmé, Tripolitanien, Tunis und Algter.
Können folhe Schiffe nachweisen, daß ihre gründliche Desinfection in einem Zwischenhafen stattgefunden hat, so wird die Quarantäne auf 11 Tage herabgeseßt.
Spanien.
Nach einer in der „Gaceta de Madrid“ vom 28. pes ver- öffentlihten Verordnnng der Königlih spanischen ‘egierung ist gegen alle Herkünfte von Palermo, welche diesen Hafen nah dem 15. August verlassen haben und nach dem 29. August in einem spanischen Hafen eintreffen,- Quarantäne verhängt worden. Alle Häfen, welche von Palermo in gerader Linie nicht weiter als 165 km entfernt find, gelten als verdächtig. Türke i.
Der internationale Gesundheitsrath zu Konstantinopel hat eine dreitägige Quarantäne in Zibefthe an der Eisenbahnlinie Salonik für Reisende nah dec Türkei verfügt.
Rumänien.
Das Hafencapitanat zu Galaß hat dahin Verfügung getroffen, daß alle der Passagierbeförderung dienenden, in Galaß eintreffenden Schiffe eine gewisse Menge von Desinfectionsmitteln zur Durch- führung der Desinfection an Bord haben müssen.
Marokko. |
Der internationale Gesundheitsrath zu Tanger hat folgende Be- stimmungen getroffen : :
1) Herkünfte aus Marseille sind, wenn sie einen reinen Gesund- OIaN haben, wieder zum freien Verkehr zuzulassen. (Vergl. „N.- Anz.“ Nr. 182 vom 1. August). 5 N 2) Herkünfte aus Antwerpen gelten für choleraverdähtig und unterliegen einer fünftägigen Beobachtung. :
3) Herkünfte aus den Häfen des Asowschen Meeres werden beim Vorliegen eines reinen Gesundbeitspasses und wenn an Bord der Schiffe keine choleraverdächtige Erkrankung vorgekommen ist, nah ärztliher Untersuhung zum freien Verkehr zugelaffen. 2
Cholera.
Nach amtlicher Angabe sind im \tädtischen Krankenbause zu Moabit in der vergangenen Nacht 4 Männer und 2 Frauen zur Beobachtung eingeliefert worden. Entlassen als unverdächtig find in- zwischen 1 Manu und 1 Frau. Der Justrumentenmaher Baumgart, bei welhem Cholora asiíatica vorlag, if gestorben. Der Bestand bis Freitag Vormittag 9 Uhr betrug 10 Männer und 3 Frauen, darunter nur ein Fall wirklicher Cholera. Im Krankenhaufe am Urban be- findet sich kein choleraverdächtiger Fall. Auch in das Krankenhaus am Friedrihshain haben neue Einlieferungen nicht stattgefunden. Bestand: zwei Fälle echter Cholera, ein Fall verdächtig. Der leßtere betrifft das gestern erwähnte 4 Wochen alte Kind, bei dem die Unter suhung noch nit abgeschlossen ist, wahrscheinlich aber ebenfalls wirk- liche Cholera vorliegt. A
Wien. ‘Am 2. v. M. trat der Oberste Sanitätsrat h aus Anlaß der sih immer drohender gestaltenden Cholera-Verhältnifse zu einer außerordentlichen Sißung zufaunien, deren hauptsächlichsten Berathungsgegenstand die Beurtheilung der durch die Cholera-Berhält« nisse gesa enen Situation und die Berathung über jene weiteren Sina men bildeten, welhe zur Verhütung des Tee der Cholera im diesseitigen Neichsgebiete getroffen werden sollen. Der Oberste Sanitätsrath nahm, wie die „Wiener Ztg.* mittheilt, die bisherigen Vorkehrungen zustimmend zur Kenntniß, welche seitens der politis®en Verwaltung getroffen wurden, um die aus dem Marmarofer Comitat von Ungarn dur zahlreiche flüchtige Arbeiter na@ Galizien ver- shleppte und, abgesehen von mehrfachen Einzelfällen un Gerichts«
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bezirke Delatyn, epidemisch herrshende Cholera einzuschränken und die Bildung neuer Infectionsherde, zu welchen durch die Abreise von Scrione insbesondere von Arbeitern aus dem Choleragebiet in andere Gegenden vielfach Anlaß geboten ist, zu verhindern, was bisher im großen und ganzen auch in wirksamer Weise erreiht wurde. Der Oberste Sanitätsrath sprach sih dahin aus, daß die Gefahr der Verbreitung der Cholera einerseits von Galizien qus, in weit höherem Maße jedoch von Ungarn aus, ‘wo die Krankheit in zahlreichen östlihen Comitaten berr, in bedrohliher Weise gestiegen ist und daß umsomehr Vor- sicht geboten“ sei, als über die Verbreitung der Cholera in Ungarn bisher feine vollständige Klarheit herrsche, die in gegenwärtiger Zeit stattfindende Bewegung von Feld- und Bauarbeitern dieser Ver- breitung besonders günstig sei und etwa eintretende größere Truppenbewegungen unter den obwaltenden Umständen geeignet wären, diese Gefahr zu steigern. Auf Grund dieser E erachtet es der Oberste Sanitätsrath als nothwendig, daß die Ueberwachung der fluctuirenden Bevölkerung, welhe aus Cholera- Gegenden unter Benugzung der Eisenbahn oder auf Schiffen in das diesseitige Neichsgebiet übertritt, in möglichs auégedehnter Weise gesichert werde und daher sowohl die erforderlihen Eisenbahn- Nevisionsstationen zu activiren als auch zur Ueberwachung der auf der Donau stromaufwärts fahrenden Schiffe besondere Schiffs- Revisions\tationen einzurihten sind. Der Oberste Sanitätsrath stellte die Grundsäße, welche bei Einrichtung dieser Ueberwahung des Schiff- fahrtsverkehrs zu beobachten sind, fest. Ferner erachtete es derselbe für nothwendig, daß die tri die im verflossenen Jahre vom Ministerium des Innern herausgegebene, im Verlage von A. Hölder in Wien erschienene gemeinverständlihe Belehrung über Cholera und Cholera-Maßnahmen sorgfältig beahte und daß in dieser Beziehung von seiten der berufenen Kreise, insbesondere seitens der Seelsorger durch Belehrung auf die Bevölkerung eingewirkt werde.
Pest, 31. August. In 16 Comitaten kamen, wie ,W. T. B.“ berichtet, während des leßten Tages 138 Cholera-Erkrankungen und 87 -Todesfälle vor, die meisten Fälle in den Comitaten Szabolcs, Kun-Szol nok und Szatmar.
London, 31. August. Bei einer in Grimsby gestern ver- storbenen Frau ist, dem ,W. T. B.* zufolge, bakteriologis asiatische Cholera als Todesursache festgestellt worden.
Nantes, 31. August. „W. T. B." meldet: Heute sind hier zwei Cholera-Todesfälle vorgekommen. Man glaubt, eine merkliche Abnahme der Epidemie constatiren zu können.
Nom, 31. August. Die „Tribuna“ meldet, daß in Neapel in den leßten 24 Stunden 7 Personen an der Cholera gestorben sind. In Sul mona sind seit dem Auftreten der Epidemie 86 Erkrankungen und 44 Todesfälle gemeldet worden. Die Nachricht von dem Auf- treten der Cholera in Messina wird von der „Tribuna“ für un- begründet erklärt.
Rotterdam, 31. August. Heute sind dem „W. T. B.* zufolge in Rotterdam zwei neue Erkrankungen an Cholera vorgekommen, ein Todesfall jedoh nit; fünf Cholerafranke befinden sich in Be- e In Gorinchem is eine Person an asiatisher Cholera gestorben.
Bukarest, 31. August. Gestern kamen in Braila 17. îï Sulina 3, in Galat 2, in Cernawoda und Fetesci je 1 umd in Tulcsa 2 Cholerafâlle vor. 23 Fâlle verliefen tödtlich.
Handel und Gewerbe,
Täglihe Wagengestellung für Koblen und Koks
an der Rubr und in Oberfschlesien.
In Oberschlesien find am 30. v. M. gestellt 4365, zeitig gestellt keine Wagen.
— Am morgigen Tage der Se Börse geshlossen. Die Bureaus u wie „W. T. B.* meldet, nicht am nur am Nachmittage geschloffen.
Magdeburg, 31. August. (W. ;
Kornzucker excl., von 92 °/o —, Kornzucker excL. §8 % R Nachproducte excl., 75 % Rendement —. Stetig. j raffinade 1. —. Brotraffinade Il. —. Gem. affinade mit Fa —,—. Gem. Melis I. mit Faß —. Ges{@ftslos. Reblr L Product Transito f. a. B. Hamburg pr. August 14,522 Ed. 1465 Br, pr. September 14,55 Gd., 14,69 Br., pr. Vkteler 14,05 baz, 14,077 Br., pr. November-Dezember 13,874 Ed., 13,922 Br. Rußüz.
Leipzig, 31. August. (W. T. B.) Kammzug - Termins handel. La Plata Grundmuster B. ver September 3,55 M, per Oktober 3,55 #&, per November 3578 zember 3,60 #4, per Januar 3,627 .&., per März 3,677 §#, per April 3,70 4,
3,75 M, per Juli — # Umsaß 40 000 ke.
Braunschweig, 31. August. (W. T. B) ESewinws ziehung der Braunshweiger 20 Thaler - Loose. 20000 Æ Serie 1915 Nr. 16, 7200 „Æ Ser. 2970 Nr. 43, 6000 & Sen. 4404 Nr. 25, 3000 4 Ser. 1509 Nr. 48, je 300 Æ Ser. 229 Nu. 12, Ser. 229 Nr. 20, Ser. 3726 Nr. 10, Ser. 4274 Nr. 16, Ser. 4274 Nr. 26, Ser. 4657 Nr. 40, Ser. 5978 Nr. 45, Ser. T7157 Nu. 45 Ser. 8607 Nr. 38, Ser. 8607 Nr. 47, je 240 # Ser. 4657 Nu. §6, Ser. 4946 Nr. 39, Ser. 5583 Nr. 13, Ser. 6889 Nr. 28. San. S564 Nr. 2, Ser. 8731 Nr. 22.
Bremen, 31. August. (W. T. B) (Bêrsen-SGürslberüht) Naffinirtes Det oléun (Dfficielle Netirung ter Beanan Petroleum-Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 445 Bru. — Biauntis wolle. Ruhbiger. Upland middling, loco 41è F. Upland, Bus middling, nichts unter low middling, auf Teruntu-Lieferunz Je Tae 41 S, pr. September 41 .Z, pr. Oktdder 412 S, pu. I 41} S, pr. Dezember U t pr. Januar 4lè „F. — Schmalz, Fest. Shafer 462 3, Wilcor 442 „z, Cheotes - Armour 44è , Cudaby 46 4, Rode & Bruothou (tuna)
airbanks 39 „4. — Speck. Fest. Short clear midtl. Saptwnlians
Abladung 42. — Wolle. Umsay 160 Ballen. — Talbackt. Unr sag: 70 Fässer Kentucky, 9 Fäffer Virgüny, 2% Fässer Manylimit 287 Seronen Carmen.
Wien, 31. August. (W. T. B) Der Senemaltath tar bsltar= reihisch - ungarishen Bank hat einstimmig besGluisim tam Zinsfuß zur Zeit nicht zu erhöhen, souderm dir inn Besi u Bank befindlichen Salinensceine nach Maßgabe ter am die Bank it: Laplilk ge!{äft berantretenden legitimen commerziellem Vrfhuldie zu Vers,
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\tärkung der steuerfreien Noteureserve: einzugehen S y Londo u E Auguit. (W. T. B) Wn der Liste 1 Waitatw adung angedoten. A
69% Javazucker loco 17 ruhig, Külbem-- Woher: lnew 14} fest. — Chile+-Kupfer 4, po. §2 :
Monat 424.
Bradford, 31. August. (W. T. B) Walle frittar Geld: Finanzlage Ameri Garne R 4 in Stoff: M, | A
msterdam, 31. August, (W. D. B) Zawgq: «Kassa
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