Köln, 4. September. Nach einer Bekanntmachung des Polizei- ist  einem hier zugereisten und Eleantien Ftaliener worden. E F , 4. September. Gestern sind, wie ,W. T. B.“ ‘berichtet, “in 43 Gémeinden vereinzelte Cho erafälle vorgekommen. In den _ Cornitaten Arya und Csanád, die bisher unberührt waren, ist eben- falls Cholera festgestellt worden. Im allgemeinen weist die Zahl der Erkrankungen und Todesfälle an Cholera eine Abnahme auf. ull, 5. September. Ein gunger Mann, der in dem Hause wohnt, wo die zwei gemeldeten Cholerafälle (vergl. Nr. 212 d. Bl.) ist nach A Meldung des „W. T. B.*, gleichfalls an 1tisher Cholera gestorben. Die gestern von hier abgegangenen iffe haben noch reine Patente erhalten.
Verdingungen im Auslande.
Spanien.
96. Oktober. Ministerio de Ultramar, Madrid: Legung eines untersécischén Kabels von der Insel Luzón nah der In}el Panay, von dieser nach der Insel E und von leßterer nah der Insel
Geb. Caution 10 000 Pes. Angebote sind bis zum 25. Oktober d. JI., Nachts 12 Uhr, einzureichen. Höchster Preis 1225 Pes. für eine See- meile Kabel. Näheres in spanischer Sprache beim „Reichs-Anzeiger“.
Theater und Musik.
Im Königlichen Opernhause werden am Donnerstag Meyerbeer’'s „Hugenotten“ mit den Damen Pierson, Dietrich, ilhos! den Herren Rothmühl, Mödlinger, Beß, Bulß, Schmidt, Philipp, Krüger gegebèn. Kapellmeister Dr. Muck dirigirt. e
Im Menn Theater bringt am Donnerstag das Königliche Schauspiel die Lustspiele „Vom landwirthschaftlichen Ball“, „Die i e: und „Eingeschlossen* in der bekannten Beseßung zur
ufführung.
Die Virection des aan Theaters wird noch vor Schluß der Spielzeit dem Berliner Publikum die Bekanntschaft einer interessanten jungen Sängerin, Frau Francis Saville vermitteln. Die Künstlerin, welhe bisher an der Königlichen Oper in Brüssel und zuleßt in St. Petersburg bis zum 31. August d. I. thätig war befindet hier auf der Durchreise und wird morgen gemeinschaftlich mit Herrn Battistini in Gounod's ‘ „Margarethe“ auftreten.
Jagd.
Nach der Sch ußliste für die Zeit vom April 1892 bis April 1893 wurden in den Fürstlih Pleß'schen Herrschaften Pleß und Fürstenstein erlegt: 1 Auerohs, 228 Stück NRothwild, darunter 42 starke Roe 175 Stück Damwild, darunter 50 starke Scaufler, 336 Rehe, darunter 247 Böcke, 49 Wildschweine, 4035
afen und Kaninchen, 2021 Fasanen, 72 Birkhühner, 175 Wald-
nepfen, 72 Bekassinen, 2499 Rebhühner, 7 Wildgänse, 1387 Wild- enten, 49 Wachteln, 112 Taucher und Wasserhühner. An Raubwild wurden S gemacht: 97 Füchse, 48 Marder, 16 Fischottern, 10 Dachse, 234 Iltisse, 432 Wiesel, 1631 Eichhörnchen, 29 Adler, 32 Fischreiher, 48 Falken, 567 verschiedene größere und 2298 ver- schiedene kleinere Raubvögel, 2250 Krähen und Elstern und endlich
979 Hunde und Kayen. Mannigfaltiges.
Der verstorbene General v on Dannenberg, zuleßt comman- dirender General des II. Armee-Corps, ist am Sonnabend Nach- mittag vom Trauerhause in der E aus nah dem eo zur Sr bins überführt worden. Im Auftrage
einer Majestät des Kaisers überbrahte, nah einem Bericht der „Nat. Ztg.", der jeßige commandirende General des I1. Armee- Corps, General von Blomberg einen kostbaren Nosenkranz mit den Kaiserlichen Juitialen mee Schleife. Als Höchstcommandirender der Marken erschien der General-Oberst von Pape. Vom General- m waren zahlreihe Offiziere Das Kaiser Franz
arde - Grenadier - Regiment r. 2, dem der Verstorbene viele Jahre angehört und à la suite dessen er gestanden, war durch den Regiments-Commandeur, Obersten von Unruh, der mit dem Oberst-Lieutenant von Fallois, Hauptmann von Schmettau und anderen Offizieren aus dem Manöver ershienen war, vertreten. Auch das Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiment Nr. 1 und zahl-
ekommen.
vom 5. September, orgens.
flus
59 C. =4?°R,
Wind. Wetter.
Temperatur
S in 9 Cel
bededt Poëm m2
heiter
Negen bedeckt heiter
bedeckt wolkig bedeckt
bededckt
Christiansund Kopenhagen . D j etersb rg È ersbur Moskau . Tork, Queens- town ..
erbourg
Pr a 766 E as 763 eburg ‘ 764 inemünde | 761 758 756 763 [NW 76 |SW 766 |NW 766 |NW 767 |O 76 |[W 767 |[W 766 |WNW
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bd jpumk ¡f DO 0 I fi 5 — — Wr
Emil Graeb. nfang 7 Uhr.
In Scene
Go DD r bo b Do h s b O D O V pi j C5
resíau . ., | 764 ‘dix .. | 761 |O 9 E i 706 till
1) Thau. ) Nachts starker Thau. ?) Vorm. Regen. Uebersicht der Witterung.
d-Europa flahe Depressionen mit s{chwacher In O et-Europs ist das Barometer stark gefallen. In Deutschland ist das Metter ruhig, vorwiegend trübe, durchschnittlich etwas wärmer, ohne nennenswerthe Niederschläge ; nur in den südwestlihen Gebietstßeilen herrsht vor- iegend heitere Witterung, welhe sih demnächst ostwärts ausbreiten dürfte. In Kaisers- lautern und München sank die Temperatur in der
Nacht auf 4 Grad. ü l Deutsche Seewarte.
iffse eines umfangreihen Hochdruckgebiets, dessen f über Weiibentscbland liegt, während über
rone liegen.
von M.
Theater - Anzeigen.
Königliche Schauspiele. Mittwoch: Opern- haus. 169. Vorstellung. Sevilla. Komische Oper in 2 Acten von G. Rossini. Dichtung nah Beaumarchais, von Cesar Sterbini, | Maurice Hennequin. Musik von Raoul Pugno.
Residenz-Theater. Direction : Sigmund Lauten-
Dirigent: | burg. Mittwoch: Neu einstudirt: Jugend. Liebes- v in S L n R Dae: L S f i _| seßt von Sigmund Lautenburg. Anfang T
(an Sapdguervazum _ Aa. Donneröiag: Zun ersten Male: Ein rettender
roverbe in 1 Act von Anne Charlotte
Edgren-Leffler. Hierauf: Jugend. Liebesdrama in
Poeclent von Ignatz Kollmann. meister Weingartner. — Die
Acten und 4 Bildern von E. Taubert und E. Graeb. Musikdirector Hertel. Anfang 7 Uhr. _ Neues Theater
181. Vorstellung. E spiel in 4 Aufzügen von Ernst her d get vom Ober-Regisseur Max Grube. Anfang 2 Meivic vot! VdaxiDalbei
In Vorbereitung: Odette. Schauspiel in 4 Acten l Donnerstag: Opernhaus. 170. Vorstellung. Die Cin i ofrath Paul von Hugenotten. Große Oper in 5 Acten von Giacomo | Victorien Sardou. G
eyerbeer. Text nah dem Franzells Scribe, überseßt von Ignaz Castelli. In Scene geseßt vom Ober-Ne- ge Teßlaff. Dirigent: Kapellmeister Dr. Muck. | Battistint.
Neues Theater (am Schiffbauerdamm 449/95). 182. Vorstellung. Balle. Lustspiel in 1 Aufzug von eseßt vom Ober-Regisseur Max Grube, L D S U dien S m ug von
mil Pohl. In Scene geseßt vom Ober-Regisseur ; l x : Sil Be S eaen Asie Regisseur | Mittwoch: Zum 112. Male mit vollständig neuer Aus. ug von Karl Niemann.
egisseur Max Grube. Anfang 7
Deutsches Theater. Cramptou. Anfäng 7 Uhr. Donnerstag: Der Talisman. ooo e) 766 fill Freitag: Der Pfarrer von Kiréhfeld. ie Tageskafse is von 10—1F Uhr geöffnet.
“Berliner Theater. Mittwoh: Die Jungfrau Mittel- und Süd-Europa stehen unter dem Ein- | von Orleans. Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Der verarmte Edelmann,
Cessing-Theater. Mittwoh: Der Fall Clémenceau. Donnerstag: Das
Mittwooh: Neu einstudirt: Der Vogelhändler. Operette in 3 Aufzügen nah : West und L. Held. Musik von Carl Zeller. Regie: Herr Epstein. Dirigent: Herr Kapellmeister
reide Regimenter des I1. Armee-Corps hatten Deputationen und m e gesandt. Vom Grenadier-Regiment König Friedrich Wil- belm 1V. (1. Pommersches) Nr. 2 wohnte gleichfalls der Regiments- Commandeur, Oberst von Hugo der Feier bei. Eine Deputation des Vereins ehemaliger Kameraden des IT. Armee-Corps widmete dém dahingeshiedenen Ehrenmitglied einen kostbaren Kranz. Die Rede hielt Pre er Schönberner. Unteroffiziere des Kaiser Franz Garde- Grenadier-Regiments Nr. 2 hoben den Sarg auf den Wagen und
trugen ihn zur Gruft.
Herr Rudolf Falb wird, vom 15. September angefangen, im roßen Saale des Architektenßauses vier Vorträge halten, we he die bérmerkénktbertbeften Resultate seiner in Süd-Amerika auf den Hoch- ebenen von E und Bolivien angeregten und seit 15 Jahren eifrig betriebenen, bisher unveröffentlihten Studien umfassen sollen. Diese beziehen sich auf die ältesten Naturanschauungen der Völker und auf die daraus entstandenen Ideenformeln, welhe nicht nur die Entwickelung ihrer Denkweise im allgemeinen, fondern auh den Sprachbau, die Schrift, den Wi thus und den Cultus beeinflußten und die reelle Grundlage der Mystik bildeten. Die vier Vorträge behandeln folgende Themen: I. 15. Sep- tember : Das kabbalistishe Geheimniß der Bibel. 11. 22. September: Der Mond und die Hand als Baumeister in Sprache und Schrift. IITI, 29. September: Germanen, Teutonen und ihr Runenzauber. IV. 6. Oktober: Die Gehecimsymbolik der Freimaurer.
Danzig. Der Neubau der Leuchtfeuer-Anlagen auf dem Lootsenberge zu Neufahrwasser ist in seinem assivbau fast vollendet, sodaß nunmehr die eiserne Kuprel auf dem Thurm auf- gebraht werden kann. Der Bau des L a R A für die eleftrishe Centralstation des Leuhtkhurms wird rastlos gefördert, und sollen in diesem Herbste die maschinellen und elektrischen Theile der- felben aufgestelt werden, sodaß der Inbetriebseßung des neuen Leuchtthurms zum 1. Januar 1894 entgegengesehen werden kann.
Berchtesgaden, 3. September. Die Münch. „Allg. Ztg.“ berihtet: Der heute vorgenommenen Enthüllung des Denk- mals Seiner Königlichen D erlich des Prinz-Regenten.
ingen: gestern Abend verschiedene Feierlichkeiten voran: eine 1heatra-
lis e Festvorstellung mit einem Prolog und dem Willhardt-schen Volks\tück „Die Rose vom Königssee", während deren die aus dem Manöver beurlaubte Kapelle des 2. Infanterie-Regiments spielte; ferner eine Vorfeier des Veteranen-Vereins, Den heutigen Tag leiteten Böllershüsse und die Reveille ein. Gegen 10 Uhr versam- melten sih die Vereine im Nonnthal und zogen unter den Klängen der Regimentsmusik zur Stiftskirhe und nah dem Festgottesdienst nebst der Schuljugend zum Festplaß vor der Königlichen Villa. Dort waren bereits die Beamten anwesend, an ihrer Spiße die beiden Staats-Minister Freiherr von Feil und Dr. von Müller und der Vertreter des beurlaubten Regierungs-Präfidenten, Regierungs- Director Graf von Fugger. Gegen 115 Uhr erschienen die Herzogin Adelgunde von Modena, Prinzessin Leopold mit ihren vier Kindern, Prinzessin Clara und Prinz Karl von Baden. Nach mehreren Musik- und Gesangvorträgen hielt der pfl ph des Denkmal - Comités, Reichsrath von Maffei eine Rede, in welcher er dem Allerhöchsten Herrn den ehrerbietigsten Dank des Districts für die Anlage des Luitpold-Haines und für die Erlaubniß zur Aufstellung des Denkmals auésprah und dem Districtsrath das Denkmal übergab, Nun trat Bezirks-Amtmann Graf Du Moulin vor und hielt die Festrede, welhe mit einem Hoch auf Seine Königlihe Hoheit den Prinz-Regenten [{chloß. Die große Festversammlung fiel mit ein in dieses n und die Kapelle stimmte die Königshymne an, worauf die Schuljugend die „Luitpold-Hymne“ sang. Das Standbild zeigt den Prinz-Regenten im sogenannten „Turzen Wichs“ : Joppe mit Ænièbosen; Wadenstrümpfe und Bergstock, am rechten Arm hängt der Doppelstuten, die beiden e sind übereinander ge egt die Linke hält eine Cigarre. Etwas nah vorn gebeugt, steht der hohe Jäger nachdenkend da, gerade als ob er einen nah unten verlaufenden Weg verfolge. Die Wirkung des Standbildes wird durch den Standort noch mehr erhöht. Auf einem Felsenvorsprung steht. der Sockel, ihm entspringt ein Quell, dessen Wasser in einen kleinen Teich fließt, in weldyem sih prächtige Saiblinge tummeln. Am Nachmittag fand ein Festmahl statt, bei welhem Reichsrath von Maffei einen Toast auf den Prinz-Regenten ausbrachte und ein Huldigungstelegramm an den Prinz-Regenten abgesandt wurde.
Der Barbier von | Wontag:
Dirigent: Kapell- ahreszeiten. Tanz- Musik von P. Hertel.
n Schritt vom Wege. Lust- f n Scene | Engel.
en des Cugène i. Tanz von
Mme.
mil Pohl.
usfíta Bildern. Anfang 74 Uhr. Donnerstag : Frau Venus.
n Scéène iet vom Ober- L
Mittwoh: Collége
ell und Genée. ierauf: Columbia.
Choreogr. von J Tala 74
Anfang 74 Uhr.
echt zu: lieben, Adolph Ernst-Theater.
Woche): von Ed. Jacobson Und
In Scene geseßt von
Chausseestraße 25. Dónnerstag: Goldlotte.
Federmann. (Brief-Christel: Frl. Anna Leonardi als Antrittsrolle.) Anfang 74 Uhr.
Donnerstag: Der Vogelhändletr. .
um 100, Male: Der Vogelhändler. In Vorbereitung: Der Talisman. -Vaudeville- Operette in vier Acten von Maurice Ordonneau und
Kroll's Theater. Miitwoh: Gastspiel von | rancis Saville und des Sgr. Mattia | Geboren: Ein Sohn: Hrn. F s Sade
Margarethe. oran e: Saville, Valentin: Sgr. Battistini.) Anfang 7 Uhr. Donnerstag: Letßtes Gastspiel von Frl. Hedwig Vom landwirthschaftlichen | Shacko. Das Glöckchen des Erentiten.
Victoria:-Theater. Belle - Alliancestraße 7/8. uf- attung: Fran Veuus. Modernes Mä
Theater Unter den Linden. Zum 8. Male: Die: Göndoliere. Burleske Ope- rette in 2 Acten von V. S. Gilbert. Musik von Arthur Sullivan. — usstattungs-Ballet in 4 Ab- theilungen von H. Régel. Musi
. Haßreiter. Die Welt- in C age und Die deutsche Abtheilung. t;
onnerôstag: Dieselbe Vorstellung.
Goldlotte. Gesangsposse W. Mannstädt. Couplets
Friedrich - Wilhelmstädtisches Theaterz | theilweise von G. Görß Z u l pons G. Steffens.
des Globe: Theaters in London.
tember. Den Glanzpunkt der Feier des nthüllung des Kaiser Wilhelm- ittags 5 Uhr unter Betheiligung einer 19s Tausenden zählenden Zuschauermenge stattfand. Ueber den Verlau der Feier entnehmen wir einem Bericht des „Schw. M.“ die nah- stehenden Mittheilungen: Vor dem Denkmal hatten die Krieger- vereine, die Argen hier weilenden activen und Reserve- Offiziere, mehrere Gesangvereine, die Mitglieder des Aus- u es, unter denen auch die Künstler des Denkmals, rofessor Rümann und Baurath Weigle zu bemerken waren, sowie die bürgerlihen Collegien Aufstellung genommen. Die gee wurde eingeleitet durch die von der Militärkapelle vorgetragene eethoven’sche Hymne „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre“. Die pesirede hielt Professor Lehler. Nachdem sodann der vereinigte Sing- ranz und Liederkranz den Abt’\{hen Männerhor „Alldeutschland hoch!“ vorgetragen und der Vorsißende des Denkmal-Ausfchufses, Commerzien-Rath Hauck in kurzen Worten auf die Bedeutung der ee hingewiesen hatte, fiel unter dem Geläut der Glocken und dem onner der Böller die Hülle des Denkmals. Hierauf erfolate nad dem Gesange des:Liedes „Gott, du bist meine Zuversicht“ von Otto die Uebernahme des Denkmals durch den Stadtvorstand Heyd. Kränze wurden von den Veteranenvereinen und von dem Verstande der Deutschen Partei niedergelegt. Die brausenden Klänge der von allen Anwesenden gesungenen „Wacht am Rhein“ beschlossen die erhebende Pee, Bei einem sich an: die Enthüllungsfeier anschließenden Bankett rachte der Haupt-Zollamtsverwalter Molfentér den ersten Trinkspruch: auf Seine Majestät den Kaiser Wilhelm Ik, dea zweiten der Professor KopÞ auf Seine Majestät den König von Württem: berg Wilhelm I1I. aus,
Rotterdam, 4. September. Der „Vofs. Z.“ wird gemeldet: Am NRottefluß wüthete beute Nacht eine Feuersbrunst. Vierzig Personen wollten mit einer Kettenfähre den Fluß überfahren; die Kette brach, die Fähre {lug um, dreizehn Personen ertranken..
Heilbroan, 2. Sedantages bildete die Denkmals, die Na
Nach Schluß der Redaction eingegangene Depeschen.
Oldenburg, 5. September. (W. T. B.) Der Land- tag lehnte in namentliher Abstimmung mit 29 gegen 4 Stimmen die Regierungsvorlage ab, nah welcher ein engerer Landtag des Herzogthums Oldenburg errichtet werden
sollte; ebenso wurden sämmtliche Commissionsanträge abgelehnt. *
London, 5. September. (W. T. B.) Aus Bangkok wird der „Times“ berichtet, England habe viel von seinem Ansehen im Orient eingebüßt, wie Briefe aus China und Japan bewiesen. Die in Siam geplanten britishen Unternehmungen seien auf- gegeben, weil die Sicherheit im Lande nicht garantirt sei. Die
hinesen rüsteten sich in Süd-Yünnan und Kwangsi, ihre Jiteressen am linken Mekong-UÜfer zu wahren. Der Com- mandant der französishen Truppen in der Stadt Chantabon habe von Saigon Verstärkungen gefordert, da er seine Position für zu shwach halte.
Paris, 6. September. (W. T. B) Die aufs neue von verschiedenen“ Blättern in Umlauf geseßten Gerüchte über den Gesundheitszustand des Präsidenten Carnot sind voll- kommen unbegründet. Präsident Carnot erfreut sih des. besten Wohlseins und wird heute in einem Ministerrath den Vorsitz führen.
ashington, 5. September. (W. T. B.) Der neu ernannte deutshe Botschafter Freiherr von Saurma- Jelbsch ist gestern vom Präsidenten Cleveland in Audienz, empfangen worden. Jn den hierbei ausgetaushten Reden wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen dem Deut- hen Reih und den Unionsstaaten hervorgehoben und das Vertrauen zur Aufrechthaltung derselben ausgesprochen.
(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.)
Central-Theater. Direction: Richard Schuly. Alte Jacobstraße Nr. 30.
Mittwoch: Zum 7. Male: Berliner Vollblut..
offe mit Gesang in 4 Acten von Jean Kren.
ufik von Julius Einödshofer. Anfang 7} Uhr.
Donnerstag: Berliner Vollblut.
kasse von 64 Uhr ab.
cene ge-
Familien-Nachrichten.
Heran von Eichel (Echzell—Marisfeld). — Frl. ertrud von Hagen mit Hrn. Kaiserl. Ruff.
mit Hrn. Landrichter Beuthen O.-S.).
Mme. | (Sonne i. Altm.), — Hrn. von
Clamor von Trotha (Weißenfels). — gutöbefizer Hermann Funk (Owieczki).
Gestorben: Clausewitz : Frl. Ernestine von Haeseler (Berlin). — Frl
(großes
erw. Fr. Oberförster Guthcke (Burgwall). —
Hr, Prem.-Lieut:
S. E L ustav! Otto Friedrich (Potsdäm). — Ht. S auptmann von Liegniß i ugo von Zedliß und Nautis (Nieder-L bei E I —“ Verw. Fr. Ober- éricht8-Rat
(Berlin).
Mittwoch: Deutsch von
von J. Bayer.
Tageskasse: Vormittag von 10 bis 2 Uhr. Abend-- REZCE R (L: S Lt I ECE A S R E R S E C K Verlobt: Frl. Johanua von Harnier mit Hrn...
erßberg (Kolberg— Grojec,
ouvernement Warschau). — Frl. Helene Sachse Paul Srpfe (Berlin—
aßmec-Borkow- (Borkow). — Eine Tochter: Hrn. Landgerichts-
Nath Dr. Roedenbeck (Potsdam). — Hen: Mitter rn. Ritter-
Verw. Fr. Oberst Caroline von geb. von. Clausewiy (Berlin). —
nna Cremer (Greifswald). — Hr. Arntsrath-
ungsftückt) mit Gesang und Ballet in 12 p E Saen lie von fabenberg, geb deling:
Hr. Oberlehrer a. D. Dr. Ale; o s
und Kammerherr ae
niß andescultur- Ettilie Wedding, geb. ' Günther
Ausstellung Nedacteur: Dr. H. Klee, Director. Berlin:
Verlag der Expedition (Scholz).
Mittwoch (leßte
Anstalt. Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32. in 3 Acten
Fünf Beilagen (etns{ließlich Börsen-Beilage),
Actien un
ODruck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlags-
Borbercitung. Charley's Tante. Repertoire» | hen Anzeigers (Commanditgesellscchaftenanf O y n Borbvereitung : arie aute. Neperto!res en An er ommau e j / ne Ee. Des EUILE M P Actiengesellschaften für die Woche vom 28, August bis 2. September 1893..
zum Deutschen Reichs-Anz
M 213.
Deutsches Reich.
BekanntmaMhung.
Die Postverbindungen nach den Nordsee-Inseln Norderney, Borkum, Juist, Langeoog, Spiekeroog und Wangeroog gestalten sich in der Zeit vom 16. bis 30. September wie folgt :
I. Nach Norderney.
1) Von Norddeich nah Norderney mittels Dampfschiffs in etwa 1 Stunde:
am 16. September 5,30 früh, 11,30 Vorm., 4,15 Nachm., am 17. September 6 früh, 12 Mitt., 4,15 Nahm., am 18. September 6,45 früh, 12,45 Nahm., 4,15 Nachm., am 19. September 7,30 früh, 1,45 Nahm., 4,15 Nahm., am 20. September 7,30 früh, 8,45 Vorm., 4,15 Nachm., am 21. September 7,30 früh, 9 Vorm., 4,30 Nachm., am 22. September 7,30 früh, 11 Vorm., 5,30 Nachm., am 23. September 7,30 früh, 11 Vorm., 6,39 Abends, am 24. Sepy- tember 7,15 früh, 11 Vorm. am 25. September 7,30. früh, 11 Vorm., am 26. September 9 Vorm., 11 Vorm., am 27. Sep- tember 9 Vorm., 11 Vorm. am 28. September 9,30 Vorm., 3 Nachm., am 29. September 11 Vorm., 4,15 Nachm., am 30. Sep- tember 11 Vorm., 4,15 Nachm.
Wegen .der postseitig niht benußten Dampfschiffe wird auf den
Fahrplan verwiesen. | Il. Nach Borkum.
1) Von Leer nach Borkum mittels Dampfschiffs in etwa 4 Stunden: ;
am 16, 18., 20, 22.,, 24.,, 26. und 29. September jedesmal 11 Vorm.
2) Von Emden nach Borkum mittels Dampfschiffs in etwa 3 Sturiden:
am 16. September 2 Nahm., am 17. September 2 Nachm., am 18. September 7,30 früh, 2 Nachm., am 19. September 2 Nachm., am 20. September 7,30 früh, 2 Nachm., am 21. September 2 Nachm., am 22. September 9 Vorm., 2 Nachm., am 23. September 2 Nachm., am 24. September 12 Mitt.,, am 25. September 12 Mitt.,- am 26. September 12 Mitt., am 27. September 12 Mitt., 1 Nachm., am 28. September 2 Nachm., am 29. September 2 Nachm.
I. Na Sutst.
Von Norddeih nah Juist mittels Dampfschiffs in etwa
1 Stunde:
am 16. September 2,30 Nachm., am 17. September 2,30 Nachm., am 18. September 4 Nachm., am 19. September 4,30 Nachm., am 20. September 5,30 Nahm., am 21. September 7,45 früh, am 22. Sep- tember 9 Vorm., am 23. September 10 Vorm., am 24. Sep- tember 11 Vorm., am 25. September 11 Vorm., am 26. Sep- tember 11 Vorm., am 27. September 12,30 Nachm., am 28. Sep- tember 1 Nahm., am 29. September 2 Nachm., am 30. September
2,30 Nahm. [IV. Nach Langeoog.
Von Esens Bhf. nah Langeoog über Bensersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Dampfschiffs in etwa 1} Stunden:
am 16. September 12,20 Nachm., am 17. September 12,20 Nachm., am 18. September 1,15 Nahm., am 19. September 2 Nachm., am 20. September 3,25 Nachm., am 21. September 4,50 früh, am 22. September 6,5 früh, am 23. September 7 früh, am 24. Sep- tember 7,45 früh, am 25. September 8,25 früh, am 26. September 9,25 Vorm., am 27. September 9,25 Vorm. am 28. September 9,55 Vorm., am 29. September 10,30 Vorm., am 30. September
11,10 Vorm. V. Naq Spiekeroog.
Von Esens Bhf. nah Spiekeroog über Neuharlingersiel mittels Privatpersonenpost bezw. Fährschiffs in etwa 24 Stunden :
am 16. September 2,15 Nachhm., am 17. September 2,45 Nachm., am 18. September 3,30 Nachm., am 19. September 415 Nachm., am 20. September 5 Nachm., am 21. September 7 früh, am 22. Sep- tember 7,45 früh, am 23. September 8,30 früh, am-24. September 9,15 Vorm., am 25. September 10,15 Vorm., am 26. September 11 Vorm., am 27. September 11,45 Vorm., am 28. September E at am 29. September 1 Nachm., am 30. September 2 achm.
VI. Nah Wangeroog und Spiekeroog.
Von Karolinensiel nah Wangeroog und Spiekeroog mittels Dawpfschiffs in etwa 1 bezw. 2 Stunden:
am 16. September 3 Nahm., am 17. September 3,30 Nachm., am 183, September 4,15 Nachm., am 19. September 5,15 Nachm., am 20. September 6 Abends (nur bis Wangeroog), am 21. September 7,30 früh, am 22. September 9 Vorm.*), am 23. September 9,45 Vorm., am 24. September 10,45 Vorm, am 25. September 11 Vorm., am 26. September - 11 Vorm., am 27. September 12 Mitt., am 28. September 1 Nachm., am 29. September 2 Nachm., am 90. September 3 Nahm. Vom 25. bis 30. September nur bis Wangeroog mittels Fährschifs in etwa 14 Stunden.
*) Bei günstigem Wasserstande werden die nächstliegenden Eisen- bahn- und Bahnpostanschlüsse abgewartet.
Oldenburg, den 30. August 1893.
Der Kaiserliche Ober-Postdirector. Starklof.
Statistik und Volkswirthschaft.
Zur Lage der Textilindustrie
im zweiten Quartal wird aus dem [Regierungsbezirk Düsseldorf gesGrieben : Die Krefelder Seiden- und Sammet- Industrie hatte ür diesen Herbst fo viel Bestellungen, daß fowohl für Fabriken wie ür die Hausindustrie die vorhandenen Hilfskräfte nicht ausreichten. Auch für die weitere Zeit wird angenommen, daß die Mode der Samtrnet- und Seiden-Industrie günstig bleiben wird. Die Seiden- preise erreichten Mitte Mai ihren Höhepunkt und fielen infolge der fehr gen Seidenernte in der zweiten Hälfte des Juni um 10 bis 15 9%. Die
reise für Schappe, welche nit so stark wie die Seidenpreise gestiegen waren, behaupteten ihren im Mai erreichten höchsten Stand. Die Bandfabrikation war im allgemeinen gut beschäftigt. Die Tuch- fabriken waren vom Geschäftsgang niht voll befriedigt. Außer- gewöhnlich günstig gestaltete sich für die Elberfelder Fabriken die age ‘im vergangenen Vierteljahr. Während in der Regel diese Jahreszeit sehr fill ist, blieben die Fabriken der Elber- ver Textilindustrie in diesem Jahre infolge zahlreicher
achbestellungen voll beschäftigt. Jn den Maschinenwebereien wurde hauptsählich für Herren- und. Damenconfection viel earbeitet, die ärbereien wurden vergrößert, die Druereien atten guten Geschäftsgang, und auch die Türkischroth - Färbereien arbeiteten regelmäßig und mit Nuten, desgleichen die Fabriken für Möbelstoffe, Velours und Brokatstoffe. Die Barmer Or Industrie hatte im Vergangenen Vierteljahr eine außergewöhnlih leb- pi s Geschäftszeit. Vielfach wurde seitens der Riemendrehereien Ge- nehmigung zur Ueberarbeit KABIUUGt und derartige Anträge wären wohl noch viel zahlreicher gestellt worden, wenn niht eine Ausstands- bewegung gezeigt hätte, baß die Arbeiter zum großen Theil der Ver-
längerung der Arbeitszeit widerstrebten. Eisengarn- und Gummi-
Erste Beilage
Berlin, Dienstag, den 5. September
waarenfabriken behielten ihre günstige Geschäftslage, auh Schnur- riemenfabrifen hatten befriedigende, wenn auh nit fo viele a wie im ersten Vierteljahr.
Invaliditäts- und Altersversicherung.
An Anträgen auf Gewährung von Renten sind bei der Hanseatischen Versicherungsanstalt eingegangen: a. an Alters- renten im Laufe des Jahres 1891 1105, im Laufe des Jahres 1892 404, im Jahre 1893 vom 1. Januar bis Ende August 271, zusammen 1780; þÞþ. an Invalidenrenten im Laufe des Jahres 1892 181, im Jahre 1893 vom 1. Januar bis Ende August 187, zusammen 368, mithin seit Beginn des Jahres 1891 an Renten- anträgen überhaupt 2148. Von den Anträgen auf Altersrente ent- fallen auf das Gebiet der freien und Hansestadt Lübeck 302, Bremen 392, Hamburg 1086, und von den Anträgen auf Invalidenrente auf das Gebiet von Lübeck 55, Bremen 132, Hamburg 181. Von den Anträgen auf Altersrente sind bis Ende August d. J.- erledigt 1734 Anträge, und zwar 1526 durch Rentengewährung, 183 durch Ablehnung und 25 auf sonstige Weise, Tod 2c. Von den Anträgen auf Invalidenrente sind bis Ende August d. F. erledigt 341, und zwar 230 durch NRentengewährung, ‘97 durch Ablehnung und 14 auf sonstige Weise, Tod 2. Auf die Gebiete der drei Hansestädte vertheilen sich die gewährten 1526 Altersrenten und 230 Invaliden- renten folgendermaßen: Lübeck 257 Altersrenten, 36 Invalidenrenten, Bremen 343 Altersrenten, 91 Invalidenrenten, Hamburg 926 Alters- renten, 103 Invalidenrenten. Die Jahressumme der bis jeßt ge- währten Renten macht insgesammt 268 270 4 aus. Nach den Berufs- zweigen vertheilen sih diefe 1756 NRentenempfänger auf folgende Gruppen: Landwirthschaft und Gärtnerei 122 Rentenempfänger, Industrie und Bauwesen ‘708 Rentenempfänger, Handel und Verkehr 277 Rentenempfänger, fonstige Berufsarten 138 Rentenempfänger, Dienstboten 2c. 511 Nentenempfänger.
Die Nohseidegewinnung in den wichtigsten Erzeugungs- ländern der Erde seit 1887.
_ Wenn auch die Seidenraupenzüchtung in Preußen, welche unter Een Großen zu ungewöhnlicher Entwickelung gelangte — ereits 1772 waren für diesen Zweck etwa 3 Millionen Maulbeer- bäume angepflanzt —, zur Zeit nur noch in geringem Umfange be- trieben wird, so nimmt doch jeßt die Seidenweberei Deutschlands unter den europäischen Staaten eine hervorragende Stelle ein. Es erhellt dies aus dem Umstande, daß 1890 Rohseide zur weiteren Ver- arbeitung im Gewicht von 2310 000 kg und im Werthe von etwa 1085 Millionen Mark eingeführt worden ist, und daß die deutsche Seidenindustrie hinsichtliß der Webstühle und der durhschnittlichen Crieugipa innerhalb Europas nur von der französischen übertroffen TTD.
_ Veber die Nohseidegewinnung auf der Erde geben die Er- mittelungen der Vereinigung der Lyoner Seidenhändler, in welche die {wer feststellbare, unerheblihe Erzeugung Rußlands, Portugals, Deutschlands, Belgiens und der Schweiz niht einbezogen ift, Aufschluß.
Es wurden in den Jahren 1887 bis 1891 nach einander 11 888 bezw. 11588, 11382, 11441 und 12159 t zu 1000 kg gewonnen. Zieht man das Gesammtergebniß an Seide für die ganze Welt in Betracht, so zeigen sich hiernach keine erheblihen Schwankungen ; da- gegen treten diejelben bei der vergleihenden Betrachtung der einzelnen EGrzeugungsländer häufig in sehr bemerkens8werther Weise hervor. Es betrug nämli die Seidenernte in Tonnen 2 1887 1888 1889 1890 1891 Frankreich 717 798 618 650 566 Ztalien 3476 3566 2880 83443 9210 Oesterreich-Ungarn 264 307 267 L 281 Spanien 78 83 65 83 90
Europa zusammen . 4535 4754 3830 4447 4147 Anatolien 109 O 10 L 16D Salonichi, Volo, Adrianopel 135 120 110 120 120 Syrien 340 231 324 390 290 Griechenland 20 18 18 18 18
Levante zusammen . 683 539 637 709 563 _ Kaukasus 55 50 70 80 70 China: Shanghai 2409 2399 2910. 220 2905
é Kanton 1411 0, 1000 1243 LOL Japan: Yokohama 2210 V44l 2120. 2018 2994 Indien: Kalkutta 528 674 210 224 229
Ost-Afiens Ausfuhr . 6615 6245 6845 6205 7379
Während sonach unter den europäishen Staaten Italien ziemlich regelmäßig etwa dreiviertel der Gesammterzeugung liefert, weist Frankrei mit seiner 1891er Ernte den niedrigsten Stand auf, welchen es innerhalb der leßten 10 Jahre erreicht bat. Schon seit langer Zeit beschränkt si die französishe Industrie, welche 140 000 Web- stühle besißt, Lene 87 000 in Deutschland, 77 000 in England, 39 000 in der Schweiz, 25 000 in Nußland, 20 000 in Italien, 15000 in Oesterreich - Ungarn und 8000 in Spanien, nicht aus\{ließlich auf die Verarbeitung der im eigenen Lande gewonnenen Rohseide, sondern führt große Mengen insbesondere aus Ost-Asien und Italien ein. Unter den asiatishen Ländern, bei welchen nur die ausgeführten Mengen Nohseide zu ermitteln waren, ist insbesondere Japan be- merkenswerth, welches gegen 1887 seine Ausfuhr um etwa 780 000 und gegenüber 1885 um etwa 1 600 000 ks gesteigert hat, während China, das größte Erzeugungsland von Rohfeide, bezüglih seiner Ausfuhr starke Schwankungen in den Jahren 1888 und 1889 zeigt und im allgemeinen keinen Aufshwung seiner Erzeugung zu ver- zeihnen hat. Sehr bemerkenswerth i noch der Rückgang der ostindishen Ausfuhr von 674 000 kg im Jahre 1888 auf 229 000 kg im Jahre 1891.
___ Die Ausfuhr Barmens
nah den Vereinigten Staaten von Amerika hat \sich im zweiten Quartal nicht unerheblih gesteigert. Der Werth der Ausfuhr aus dem amerikanishen Konsulatsbezirk Barmen hat nämlich gegenüber dem zweiten Viertel des Vorjahres um 217 650 Dollar zugenommen, obwohl inzwischen in Solingen ein Vice-Konsulat errichtet ist und daher Cisen- und Stahlwaaren in bedeutend geringerer Menge als früher an der Waarenausfuhr des Barmer Bezirks betheiligt sind. Die Mehrausfuhr nah Nord-Amerika entfällt namentlich auf Besäte, Spitzen, Hutbänder, Strickzeuge, Chemikalien und Farbwaaren.
ur Arbeiterwohnungsfrage.
Die Abegg’she Stiftung in Danzig, welche unter gewissen Be- dingungen die von ihr erbauten e Tee vergiebt, hat, nachdem sie auf ihrem Grund und Boden in Neufahrwasser 35 Arbeiterhäuser errichtet hat, vorläufig den Weiterbau eingestellt, weil noch vier sofort oder zum 1.Oktober beziehbare Häuser unbegeben sind. Bei dem Danziger Arbeiter \cheint somit der Hang, sichein eigenes Heim zu schaffen, in welchem er feine Ersparnisse anlegen kann, weniger als anderswo entwickelt zu sein, eine reund, welche bis zu einem gewissen Grade vielleicht in dem dort bestehenden niedrigen Lohnsäße ihre Erklärung findet, insofern als der Ardeiier bei einem täglihen Verdienst von 2,00 bis 2,50 4 die an die Erwerbung eines Arbeiterhauses geknüpften Bedingungen
nit erfüllen kann.
eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.
1893.
; Arbeitsnahweis.
Wie von dem Regierungs - Präsidenten in Liegniß Prinzen andjery dem Vorstande des Landwirthschaftlihen Centralvereins für chlefien mitgetheilt worden ist, sind auf die von ihm ausgegangene r bisher in den Städten Bunzlau, Freystadt, Grünberg, Greiffenberg, Haynau, Hirschberg, Hoyerswerda, Lauban, Liebau, Lüben, Muskau, Neusalz, Neustädtel, Polkwiß, Pribus und Sagan communale Arbeitsnachweisftellen zu dem Behufe, den Arbeit suchenden Personen. eine Arbeitsgelegenheit un- entgeltlich nachzuweifen, erricht& worden. Mit Rücksicht darauf, daß bei weitem der größte Theil der arbeitslosen Elemente vom Lande stammt und auch nit zu erwarten ist, daß sämmtlichen arbeits- losen Personen in den Städten eine Arbeitsgelegenheit nahgewiesen werden kann, würde es sowohl im Interesse der Städte als au des platten Landes liegen, wenn wenigstens ein Theil dieser Personen ihrer früheren Arbeit in landwirthschaftlichen Betrieben wieder zugeführt werden fönnte. Der Regierungs-Präfident bringt demgemäß, wie die „Schles. Ztg.“ mittheilt, in Vorschlag, seitens der landwirthschaft- lihen Vereine Meldestellen für Arbeitgeber, die Ar- beiter für landwirthschaftlide Betriebe zu engagiren wünschen, einzurihten, und diese Meldestellen in ständige Verbindung mit den nächsten städtishen Arbeitsnahweisstellen zu seten, um __ auf diese Weise eine Uebersührung der lere shüssigen Arbeitskräfte von den Städten in die landwirthschaftlichen Betriebe zu ermöglihen. Diesen Vorschlag des Regierungs-Prä- fidenten, durch dessen Ausführung bei entsprehender Benußung der Arbeitsnahweis- und der Meldestellen in mancher Hinsicht ein günsti- ger Einfluß auf die Arbeiterverhältnisse zu erhoffen wäre, bringt jeßt der Borstand des Centralvereins zur Kenntniß der landwirthschast- lichen Vereine mit dem Ersuchen, die Einrihtung von Meldestellen für Arbeitgeber in Erwägung nehmen zu wollen. Der Regierungs- R hat si, falls derartige Meldestellen errihtet werden sollten, ereit erklärt, die Verwaltung der f\tädtishen Arbeitênachweis\tellen mit entsprehender Anweisung zu versehen.
Zur Arbeiterbewegung.
Neue bemerkenswerthe Meldungen über die Ausstands- bewegung der englishen Grubenarbeiter liegen heute nicht vor. Ausschreitungen der Ausständigen kommen auch jeßt noch an einzelnen Stellen vor; so meldet ein Wolff sches Telegramm, daß gestern Rotten von Ausständigen nah den Bergwerken von Lansdale bei Chesterfield in Derbyshire zogen und dort alle Bergleute zwangen, die Arbeit niederzu- legen. Die Polizeikräfte sind verstärkt worden. — Ueber die gegenwärtige Lage des Ausstandes und seiner "zerstörenden Einwirkung auf die Jndustrie shreibt die Londoner „Allg. Corr.“ :
Die Führer des Gewerkvereins sollen eine namentlihe Abstim- mung über die folgenden drei Fragen vornehmen lassen wollen: 1) ob eine 25 procentige Lohnherabsezung jeßt anzunehmen sei, oder ein Theil davon; 2) ob der Streit etnem Schiedsgericht unterbreitet werden solle; 3) ob diejenigen Arbeiter, die die alten Löhne bekommen können, die Arbeit wieder aufnehmen dürfen. Das Ergebniß der Abstimmung soll bis zum 14. September bekannt sein. An diesem Tage will der Executivauschuß des Gewerkvereins in Nottingham tagen. — Mittlerweile macht sich der Strike in anderen Industrien in furtbarer Weise geltend. In Widneß sind die chemischen Fabriken und die Kupferwerke wegen Kohlenmangels ges{chlofsen; 3000 Arbeiter sind brotlos. Die Blechfabriken in den walisischen Districten Llanelly, Llandore, Neath, Morriston und Swansea haben am leßten Sonnabend den Betrieb eingestellt. Die Zahl der Feiernden wird auf 5000 ge- chäßt. Auch der Verlust der Cisenbahnen infolge des Strikes ist sehr groß. Bis zum 20. August haben die London und North Western, die Midland, die Great Western, die Great Northern, die Manchester und Sheffield und die Great Eastern zusammen eine Minder- einnahme von 867 000 Pfd. Sterl. gehabt. Die drei wallisishen Bahnen haben 40 000 Pfd. Sterl. während der drei lezten Wochen eingebüßt. Man kann den Verlust der gesammten englishen Eisenbahnen auf 1 000 000 Pfd. Sterl. anshlagen. Die Great Eastern - Gesellschaft läßt ihre Angestellten jeßt nur 4è Tage die Woche arbeiten, die North Western die ihrigen 5 Tage in der Woche. Eine große Anzahl Maschinen- und anderer Eisenbahnarbeiter ist entlassen worden.
In Leipzig beschlossen, wie die „Lpz. Ztg.“ meldet, die Holz- arbeiter in einer Versammlung, wegen der kürzlich E Gründung des Deutschen Holzarbeiterverbandes den Leipziger Unterstüßungsfonds der Tischler aufzulösen, 40 4A von dem vorhandenen Kassenbestand dem Holzarbeiterverband und den Rest, 58 , der socialdemokratischen Partei zu über- weisen. Ferner wurde bestimmt, den Bestand der vom Ver- trauens8mann der Leipziger Mitglieder des aufgelösten Tischlerverbands verwalteten Kasse der Kasse des Holzarbeiterverbands in Stuttgart zuzuführen. Die Versammlung beschloß weiter, die Tabackarbeiter bei Einführung ihrer Controlmarke zu unterstüßen. Die Bibliothek des aufgelösten Holzarbeitervereins zu Leipzig wurde den }ocialdemokratish organisirten Tischlern Leipzigs überwiefen. — Wie {ließlich in der Ver- sammlung mitgetheilt wurde, befinden sich in Barmen die Drechsler und in Hirschberg die Tischler im Strike.
Aus Lü beck meldet ein Telegramm des „D. B. H.“, die dortigen Bauhandwerker hätten die Absicht, in einen Ausfiand einzutreten, L die Arbeitgeber eine geforderte Lohnerhöhung niht bewilligen würden.
In Grenoble wurde am Sonntag der zweite internationale Congreß der Handschuharbeiter eröffnet. Unter den Theil- nehmern befinden fich einige Italiener sowie mehrere Deutsche. Der Präsident sagte in der Eröffnungêrede, daß der Congreß den Beweis liefere, daß der internationale Verband nicht den Zweck verfolge, Ausstände hervorzurufen, sondern sie zu vermeiden.
Einer Meldung der „Times“ aus Philadelphia zufolge haben 2000 Arbeiter einer Fabrik in Lawrence (Massachusetts) die Arbeit wieder aufgenommen, ferner 500 Arbeiter der Nähgarnfabrik Clark in Rhode- Island. Die Carnegie-Stahblwerke in Homestead sind wieder eröffnet.
Handel und Gewerbe, j
Tägliche Wagengestellung für Koblen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.
An der Ruhr sind am 4. d. M. gestellt 10439, niht rehtzeitig dfe C Okers&lejien sind am 2. d. M. gestellt 3195, ui
In Oberschlesien am 2. d. M. t » m . zeitig gestellt keine Wagen. x E j A R E Ci O E Len hen S Dn m Augu etrugen nah vorläufiger ung im onen- verkehr 95 201 &, im Güterverkehr N , an inarien 14 000 Æ, zusammen 303 579 K, darunter auf der hausen — Palmnicken 5479 «*« wm A 892 342414 M, mithin gegen den entsprechenden des weniger 38 835 H, im ganzen vom 1. Januar bis 31. 2346 483 M (provisorijde Einnahme aus russi d russischem Stil), gegen provisorisch 2 099 639 K im Vorjahre, mithin gegen den entsprehenden Zeitraum des Vorjahres mehr 246 844 46, gégen definitiv 2240 346 & im Vorjahre, mithin mehr 106 137