1893 / 216 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 08 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

son oben erwähnt, weiter vorwärts bei Busendorf mit der feindlichen Cavallerie in der Nacht zusammengestoßen.

Das XVT. Armee - Corps, unter dem Commando des Grafen Pieeler, trat in der 8. Morgenstunde den Vormarsh in zwei Solonnen an. Die rechte Colonne, 33. Division, marschirte von

Fer! über Bolchen auf Teterchen zu; bei ihr befand sih die orps-Artillerie. Die linke Colonne marschirte von Volmeringen über Huplingen auf Nottendorf. ald nahdem Seine Majestät der Kaiser auf der Pee nördlich Teterchen erschienen war, stießen die Vortruppen der beiden Corps südlich von Tromborn (ein größerer Ort, 5 km nördlich von Teterchen) aufeinander. Das VIII. Corps entwidelte alsbald Infanteriemassen, während die Avantgarden-Geshüßze ihr Feuer begannen. Der com- mandirende General des XVI. Corps ließ seine soeben in Teterhen eintreffende Corps-Artillerie im Trabe die steile Höhe hinauf ehen, wo die 48 Geshüße in einer langen Front {ih auf- felltea. Diese Stellung, auf dem die ganze Umgegend be- herrshenden Berge, war gegen einen Frontalangriff geradezu unein- nehmbar. Die aus Tromborn vorbrechende feindlihe Infanterie wurde auf 1200 m Entfernung unter heftiges Feuer genommen und zum Stehen gebraht. Der Gegner versuhte, mit Umgehung der linken Flanke dieser großen Batterie, in der Einsenkung zwischen Tromborn und L D vorzugehen, stieß aber sehr bald auf die Infanterie der 34. Division, und zwar auf die 67. Brigade. Bald griffen auch die 36 Geschüße dieser Division in das Gefeht ein. Fn der Hauptsache wurde dasselbe zunächst überhaupt von der Artillerie eführt, bis gegen 12 Uhr auf beiden Seiten die Hauptmassen der N lauterie heran waren. Die eben erwähnten 36 Geschüße der 34. Division waren durch das feindlihe Feuer vorübergehend ge- ¿wungen worden, hinter Brettnah zurückzugehen, avancirten alsbald aber wieder mit der Infanterie, nahdem der unmittelbar gegen- überstehende Gegner durch das Feuer der großen Batterie er- shüttert und zum Nückzug gezwungen war. Nochmals versuchte jeßt von Tromborn her das VIII. Corps gegen die diesseitige Stellung auf dem mehrerwähnten hohen Berge nördlih Teterhen anzustürmen, wurde aber durch das verheerende Feuer der Geschütze und die nun- mehr selbst vorstoßenden JInfanteriemassen des XVI. Corps abge- wiesen und zum Rückzug gezwungen. Jn diesem Moment wurde auf Befehl Seiner Majestät das Feuer eingestellt. Nach beendeter Kritik begab Sich der Kaiser wieder nah Teterchen, von wo Seine Majestät gegen 3 Uhr nach Schloß Urville, zurückkehrte.

Ueber das Manöver vom Donnerstag bringt „W. T. B.“ aus Kurzel folgenden Bericht :

Seine Majestät der Kaiser commandirte das XVI. Armee- Corps, welches durch die aus der Pfalz über Falkenberg an- rückende 5. Bayerische Division verstärkt war. Das Corps war um 9 Uhr zur Stelle. Seine Majestät der Kaiser hatte den Höhenzug zwishen Waibelskirhen und Memersbronn be- seßen und zur Vertheidigung einrichten lassen. Das VIII. Corps versuchte nah einem Artilleriegefeht von Norden her auf den rehten Flügel der Aufstellung des XVT. Corps zu drücken. Um 10 Uhr befahl Seine Majestät einen Offensivstoß Seines rechten Flügels, den die 34. Division bildete. Inzwischen waren die Bayern herangerückt und umfaßten den linken gel des Gegners. Zwischen der 34. und der Bayerischen

iviston ging die Cavallerie-Division vor und attackirte den linken Flügel des VIII. Corps. Derselbe wurde nunmehr zum Rückzug ge- zwungen. Dagegen machte der rehte Flügel des VITI. Corps einen shneidigen Vorstoß, bei welhem das 14. Husaren-Regiment, das 7. Dragoner-Regiment und die hessischen Dragoner bis in die Batterien der Corps-Artillerie des XVI. Corps kamen. Dieser Vorstoß konnte aber nah den großen Erfolgen des XVI. Corps auf seinem rehten Flügel den Rückzug des VIII. Corps niht aufhalten. Um 11 Uhr wurden die Bewegungen eingestellt. Das Wetter war trübe und windig; auch fiel etwas Regen.

Der Kronprinz von Jtalien folgte auch gestern dem Manöver mit dem größten Jnteresse und verweilte speciell bei der 5. Bayerischen Division. Seine Königliche Hoheit hielt sih auch längere Li bei der rheinischen Ver Briaabe auf und informirte sih eingehend über deren Zusammenseßung. Bei dieser Gelegenheit unterhielt sih der Kronprinz auch mit einzelnen Offizieren und Mannschaften. Der Kronprinz wohnt in dem Bezirkspräsidium, und zwar in den für Seine Majestät hergerichteten Zimmern. Auf dem Gebäude weht auf den ausdrücklihen Wunsh Seiner Majestät die Kaiserstandarte. Für heute (Freitag) ist Seine Königliche Hoheit von Seiner Majestät zur Frühstückstafel eingeladen, welche nah Beendigung des Manövers auf Schloß Urville stattfindet. Den Armen der italienishen Colonie spendete der Kronprinz eine größere Summe. Er empfängt täglich eine Anzahl hohstehender Persönlichkeiten in Audienz.

Wie die „Mezger Ztg.“ mittheilt, wurde der Pfarrer Jacot aus Fèves, einer Kaiserlihen Berufung folgend, Dienstag Abend 63/, Uhr von Seiner Majestät dem Kaiser, als Allerhöchstderselbe in Mey vom Manöver eintraf, auf dem Bahnhofe empfangen, gleichzeitig mit dem “4 i von St. Privat-la-Montagne Abbé Bauzin. ehterer sprah Seiner Majestät seinen Dank für den ihm verlichenen Rothen Adler-Orden vierter Klasse aus, während dem Pfarrer Jacot aus Kaiserlihem Munde warme Anerken- nung für die von ihm bekundete deutsch-patriotische Haltung zu theil wurde.

Das „Armee - Verordnungsblatt“ Allerhöchste Cabinets-Ordres :

1) betreffend die Anlegung von Trauer für den verstorbenen General der Jnfanterie zur Dispo- sition von Dannenberg:

__Um das Andenken des verstorbenen Generals der Infanterie zur Disposition von Dannenberg, welcher eine Reihe von Jahren hindurch mit großer Auszeihnung als commandirender General an der Spiße des 11. Armee-Corps gestanden und sich in allen Dienststellungen im Kriege wie im Frieden hohe Verdienste erworben hat, zu ehren, be- stimme Ich hierdurch, daß sämmtliche Se des II. Armee-Corps, owie die Offiziere des Kaiser Aan arde - Grenadier - Regiments

r. 2, à la suite dessen der Verstorbene gestanden hat, 3 Tage lang

veröffentlicht folgende

Trauer —— Flor um den linken Unterarm Et haben. Außer-

dem hat der commandirende General IT. Armee-Corps nebs#t einer von ihm zu bestimmenden Abordnung, sowie eine solhe des Kaiser taus Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2, leßtere bestehend aus dem

egiments-Commandeur, 1 Stabsoffizier, 1 Hauptmann und 1 Lieute- nant, an der Leichenfeier theilzunehmen. Jch beauftrage Sie, Vor- stehendes der Armee bekannt zu machen. Neues Palais, den 31. August 1893. Wilhelm. An den Kriegs-Minister.

2) betreffend die Gewährung der Immediat- stellung für den Inspecteur der Feld-Artillerie: _Ich bestimme hierdurch: 1) Der Inspecteur der Feld- Artillerie ist Mir in allen seine Perfon betreffenden An A rettete unterstellt. 2) Alle Eingaben personeller Dtatur über die Offiziere seines Stabes und der L E hule, sowie die Vor- chläge der zur Schießschule zu verseßenden beziehungsweis2 der zur ruppe zurückzuverseßenden Offiziere sind Mir von demselben unmit-

rungen der Ausführungs-Bestimmungen, betreffend die Unterstellung der Feld-Artillerie unter die General-Commandos vom 1. Mai 1889. Neues Palais, den 19. August 1893. Wilhelm. von Kaltenborn.

3) betreffend das Aufrücken der Hauptleute 2c. in das Gehalt 1. Klasse:

Ich bestimme: Das Aufrücken der Hauptleute und Nittmeister in das Gehalt 1. Klasse hat bei allen Waffen nah dem Dienstalter innerhalb der einzelnen Waffengattung zu erfolgen. Das Kriegs- Ministerium wird mit der Ausführung dieser Ordre beauftragt. Neues Palais, den 29. August 1893. Wilhelm. von Kaltenborn.

Nach Mittheilung des Königlihen Gouvernements E Berlin ist durch Gouvernementsbefehl vom 5. September 1893 S worden, daß, nachdem das Auftreten der asiatischen Cholera in Berlin amtlich festgestellt worden, den nah Berlin abcommandirten Mannschaften auswärtiger C vg die Cholerazulage von täglih 21/2 /Z, sofern diese ihnen nicht bereits durch Verfügung des betreffenden General-Commandos E worden, vom 3. September 1893 ab bis auf weiteres zu zahlen ist. Die Zulage ist nur neben Gewährung der Garnisonverpflegung zuständig.

Jm Anschluß an unsere frühere Mittheilung über die Preisvertheilung in Chicago bringen wir nachstehend das Verzeichniß der in der Kunstabtheilung prämiirten deutschen Aussteller:

A. Bildhauer: Rob. Baerwaldt, Max Baumbach, Reinhold Begas, Peter Breuer, Ad. Brütt, G. Eberlein, J. Göt, E. Herter, Emil Hundrieser, Max Klein, Marx Kruse, Nudolph Maison, Walther Schott, A. Sommer, T. Uphues, Mich. Wagmüller, E. Wenck, Joh. Wind.

B.Maler: a.Delgemälde: Oswald Achenbach, Anders Andersen- Lundby, Hermann Baisch, Carl N. Bangter, Frau Begas-Parmentier, Joseph Block, Ch. L. Bockelmann, E. Bracht, Anton Braith, F. von Brandt, Ferd. Marx. Bredt, Ferdinand Brütt, an von Defregger, Eugen Dücker, J. Falat, Oskar Frenzel, Otto Friedrich, Fräulein Fanny Edle von Geiger, Carlos Greethe, Karl Hartmann, E. Hausmann,

einrih Heimes, Paul Hoecker, Hans Herrmann, Heinrich Herrmanns, Ludwig Herterih, Theodor Hummel, Peter Janssen, Frau Marie Kalkreuth, Hermann Kaulbah, Paul Wilhelm Keller, Ferd. Keller, L. Knaus, Max Koner, H. König, Christ. Kröner, Gotth. Kühl, Walther Leistikow, Franz von Lenbah, Max Liebermann, H. Liese- ang, Gabriel Max, A. Menzel, Paul Meyer-Mainz, P. Meyerheim, P. P. Müller, Ernst Oppler, Frau Vilma Parlaghy, Max Pietsch- mann, Franz Noubaud, Karl Salßzmann, Fr. von Schennis, Fräulein Auguste E. Schepp, Gust. Schoenleber, Nichard Scholz, E. Schwabe, Franz Simm, Franz Skarbina, F. Stahl, Fräulein Agnes Stamer, Karl von Stetten, M. Thedy, Wilh. Trübner, Friß von Uhde, Benjamin Vautier, Wilhelm Volz, Viktor Weiobaubt, Ernft Zimmermann, Alfred Zoff, Heinrich Zügel.

b. Crayons: Adolph Menzél, Ad. Adam Oberländer, F. Stu.

c. Aquarell e: Hans von Bartels, L. Dettmann, Hans Herr- mann, Eugen Klimsh, Adolph Menzel, René Reinike, M. Seliger, Franz Skarbina.

d. Großes Delgemälde auf Porzellan: A. Kips.

0. Kupferstihe und Nadirungen: G. Eilers, C. Koepping, Hans Meyer, J. Platow, Fräulein Doris Raab, Albrecht Schult- heiß, H. Struck,

Der Regierungs-Nath Pa ssarg e ist von der Königlichen ns in Marienwerder an diejenige in Erfurt verseßt worden.

Der Regierungs-Assessor Dr. jur. Bortfeld in Berent

ist der Königlichen Regierung zu Liegniß und der Regierungs- Assessor Büchting in Koblenz der Königlichen Regierung zu Danzig überwiesen worden. Die neuernannten Negierungs-Assessoren Walter und Stechow find den Landräthen der Kreise Graudenz bezw. Deutsch-Krone zur Hilfeleistung in den landräthlichen Ge- schäften zugetheilt worden.

Sachsen, Seine Majestät der König hat, nachdem Allerhöchst- derselbe am Vormittag den Manövern beigewohnt hatte, Met gestern Nachmittag um 41/5 Uhr verlassen und is} heute Vor- mittag 10 Uhr 25 Minuten wieder in Dresden eingetroffen.

Mecklenburg-Strelitz. Wie die „Mel. Nachr.“ melden, hat Seine Königliche Hoheit der Großherzog Domu 0.0. O am 5. d M verlassen und sih zur Nachkur nah Ostende begeben.

Oesterreich-Ungarn.

__ Nach Schluß der gestrigen Manöver begab s\ich der Kaiser, wie „W. T. B.“ berichtet, von der zahlrei zu- sammengeströmten Bevölkerung enthusiastish begrüßt, nach Krakowiec, wohin auch heute die Generale befohlen worden sind. Der Gesundheitszustand der Truppen is vorzüglich. Gestern Abend fand in Krakowiec bei dem Erzherzog Albrecht ein Diner statt, dem auch der Kaiser beiwohnte.

Großbritannien und JFrland.

Jn der gestrigen Sißung des Oberhauses bemerkte im Laufe der Debatte über die Homerule-Bill der Staats- secretär des Auswärtigen Earl of Rosebery, beide politische Parteien seien über die besten Methoden, Jrland zu regieren und zu versöhnen, uneinig. Dem Oberhause ständen zwei Wege offen, nämlih: Die Bill abzulehnen, oder sie im Princip anzunchmen und die Vorlage umzuarbeiten. Falls die zweite Alternative adoptirt und das Arincip einer um- fassenden Maßregel hinsichtlich der localen Verwaltung für Jrland angenommen werden sollte, so werde das jeßige Ministerium nicht mit einer Hand, sondern mit beiden Händen die betreffenden Vorschläge bewillklommnen. Das Oberhaus sei für einen Conflict mit dem Unterhause nicht ausgerüstet, aber das Oberhaus sei Herr der Situation, und es sei keine Frage, daß die Angelegenheit durch Einvernehmen zwischen beiden politischen Parteien gelöst werden könne. Dies sei der Weg, auf dem nach seiner Ansicht die Frage eventuell gelöst werden E Er sei nicht enthusiastisch für die Homerule- Bill gestimmt, aber er glaube, daß die Union eine Sache der

telbar vorzulegen, Gleichzeitig genehmige Ich die anliegenden Aende-

Im Unterhause erklärte bei der Berathung des Etats des Auswärtigen Amts der Parlaments-Secretär des Auswärtigen Sir Edward Grey, die Vertragsmächte er- wögen gegenwärtig Schritte zur Errichtung einer stabilen Regierung in Samoa. Bezüglih Mataafa's [G es wahr= scheinlih, daß er nach einer Jnjsel, die einer der drei Vertrags- mächte gehöre, werde deportirt werden.

Frankreich,

_ Das Marine-Ministerium hat, wie die „Köln. Ztg.“ er- fährt, beschlossen, der russischen Flotte das active Mittel meergeshwader entgegenzuschicken, um sie einzuholen. Der Marine-Minister und der Marinestab schiffen sich auf dem „Formidable“ ein. Der Präsident Carnot begiebt sich am Tage nah der Ankunft der russishen Flotte nach Toulon. Für den Empfang hat der Generalrath des Var-Departements einen Credit von 300 000 Fr., der Gemeinderath von Toulon einen solhen von 200 000 Fr. bewilligt.

Rußland.

Ueber die Lage der südrussishen Landwirthe wird der deutschen „Petersb. Ztg.“ aus der Krim berichtet:

Im Juni dieses Jahres, als über die Ernteaussichten in West- Europa ungünstige Nachrichten kamen, schien es, als ob die Getreide- preife in diesem Jahre etwas steigen würden, da mehrere Korn- händler in den Steppen herumfuhren und für die Gerste dies- jähriger Ernte 45 bis 50 Kop. pro Pud boten; den Weizen wollten sie für 8 Rbl. pro Tschetwert aufkaufen. Als aber im Juli der unfelige Zollkrieg zwishen Rußland und Deutschland ausbrach, ver- \chwanden alle Getreidehändler aus den Steppen wie auf ein Com- mandowort und die Kornpreise sind seitdem noch weiter herunter- gegangen. Im Juni kostete der Weizen in Ssimferopol und Eupatoria 80 bis 85 Kop. das Pud; jett zahlt man für ihn nur 60 bis 70 Moe die Gerste war für 4 Rbl. lis Tschetwert gesucht, gegenwärtig gelingt es dem Verkäufer nur, eine kleine Partie zu 2 Rbl. 40 Kop. das Tschetwert (30 Kop. das Pud) loszuschlagen; der Hafer fand zu 4 Rbl. 50 Kop. das Tschetwert Abnehmer, jeßt bekommt man für ihn mit großer An- strengung nur 2 Rbl. 80 Kop. bis 3 Rbl. ; es wird überhaupt nur für den örtlihen Bedarf etwas gekauft. Des eigentlihen Korn- marktes hat sich eine niht geringe Geschäftslosigkeit bemächtigt, wie sie seit Menschengedenken in dieser Jahreszeit, im August, niht wahr- genommen worden ift.

Ftalien.

Die „Agenzia Stefani“ ist auf Grund amtliher Aus- funft in der Lage, die in der Presse verbreitete Nachricht, daß in Nom, Mailand und Turin zahlreihe Verhaftungen von Anarchisten stattgefunden hätten, sowie daß Verhaf- tungen infolge eines Complotts vorgenommen worden seien, an dem der Agitator Cipriani betheiligt sei, für vollklommen erfunden zu erklären.

Die gestern in Rom im Umlauf gewesenen Gerüchte von einer Erkrankung des Papstes sind dem „W. T. B.“ zu- folge vollflommen unbegründet. Der Papst befinde h sehr wohl und habe gestern vier Cardinäle und fünf Prälaten empfangen.

Spanien.

Wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, herrsht nah den daselbst vorliegenden Berichten in ganz Spanien voll- ständige Nuhe. Die Republikaner und die Carlisten hätten auf alle revolutionären Agitationen verzihtet angesichts der energishen und bestimmten Haltung der Regierung, die ent- N sei, unverzüglich und streng jede Unordnung zu unter- rücken. '

Schweden und Norwegen.

Der deutsche Gesandte Graf von Wedel gab gestern zu Ehren des Großherzogs von Sachsen und des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen ein Diner, dem nah einer Meldung des „W. T. BL auch der König beiwohnte.

Amerika.

Wie die „Agenzia Stefani“ aus Rio de Janeiro von

gestern meldet, hat der Minister des Auswärtigen, Pauma de Souza, den auswärtigen Vertretern die Mittheilung ge- macht, daß das dortige Geschwader sih egen die Regierung aufgelehnt habe. Die Regierung Fi hle sih jedoh stark genug, die Ordnung aufrehtzuerhalten L Den etwaigen Versuch eines Bombardements der Haupt- stadt könne sie niht hindern. -— Der italienishe Kreuzer „Bansan“ ist in Rio de Janeiro eingetroffen, der italienische Kreuzer „Dogali“ geht von Bahia ebendahin ab. In Buenos Aires eingetroffene Nachrichten aus Rio de Janeiro besagen, daß der Führer der dortigen aufständischen Bewegung der Admiral Custodio Mello sei. Die Schiffe, die sih der Bewegung angeschlossen hätten, seien „Aquidaban“, „Repu- bla „Trajano“ und vier Torpedoboote. Gerüchtweise ver- laute, Peixoto sei zum Dictator ausgerufen. Nach Meldungen, die in Paris eingetroffen sind, haben die Befehls- haber der fremden in Rio de Janeiro vor Anker liegenden Kriegsfahrzeuge auf Anregung des Commandeurs der fran- ösischen Schiffe beschlossen, zu interveniren, um eine Be- Miefinia der Stadt zu verhindern. Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Buenos Aires von gestern, infolge ungeseßliher Vorgänge bei der Wahl des neuen Gouverneurs sei im Staat Tucuman eine Nevolution ausgebrochen. Die Aufständischen hätten bei S die Kasernen angegriffen und sih der Munition bemächtigt. Der Gouverneur habe sih in Cabillo verschanzt.

* Asien.

Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Bombay von gestern erklärte in einer Versammlung, die behufs Veranstaltung von Sammlungen für die Opfer der kürzlich E Hindus und Muhamedanern ausgebrochenen Inruhen veranstaltet war, der Gouverneur Lord Harris, die Regierung besiße Jnformationen, denen zufolge die Ruhe- störungen gewissermaßen politishen Umtrieben zuzuschreiben en, Falls die Untersuchung dies bestätigen sollte, so würden ie Schuldigen zur Verantwortung gezogen werden. Vier- tausend Exemplare von Brandschriften, welche die Erneuerung der Unruhen bezweckten, seien beshlagnahmt worden. Der in Allahabad Bdinenbs „Pioneer“ meldet, daß die von den Führern der Bewegung gegen das Schlachten von Kühen in der Nähe der Tempel weitverbreitete Brandliteratur einen wesentlichen Einfluß auf die Hindus in den verschiedenen Provinzen Jndiens ausübe. Falls nicht alle Vorsihtsmaßregeln getroffen würden, sei eine plößliche gewaltsame ns

Nothwendigkeit sei. Die Bill sei ein Experiment, ein großer Schritt Gu dem Wege zur Versöhnung beider Nationen.

zu gewärtigen, im Vergleich zu der die Unruhen in Bombay und Rangoon unbedeutend Lheinen würden.

Afrika.

meldet, die Ermordung Emin

er „Standard“ j daid0s am Ufer des Victoria-Nyanza werde bestätigt durch in England eingegangene Briefe, die ein Offizier der Expedition an seinen Vater, einen Offizier in London, esandt habe. Der Briefschreiber theilt mit, er

in Nyangwe in einer Zinnbüchse Briefe und Depeschen Emin's gefunden, die am Tage vor der Er- mordung in deutsher Sprache geschrieben seien. Die Briefe berichteten eingehend über mehrere Kämpfe mit den Arabern, die 800 Mann ris ies und wobei zwei oder drei

opäer getödtet worden seien. i ap Das “Reuter de Bureau“ berichtet, die Transvaal- Regierung habe ein Verbot gegen die Anwerbung Frei- williger im Transvaalgebiet zum Dienst im Maschonalande, wo der de zwischen den Matabeles und der Südafrika- S

Gesellshaft als wahrscheinlih erachtet werde, erlassen.

abe

Parlamentarische Nachrichten.

Bei det amt 5. d M. A p Ner ana eas, wahl füx den 6, Wählkreis des Regierungsbezir s O ppeln (Kattowiß-Zabrze) erhielt, wie „W. T. B.“ berichtet, der Amtsgerichts-Rath Let och a Arien 13811 Stimmen, Liebermann von Sonnenberg (Antisemit) 931 Stimmen, Merkowski (Socialdemokrat) 276 Stimmen. Ersterer ist somit

gewählt.

Nr. 36 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts" vom 6. September hat folgenden íúInhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera 2c.). Sterbefälle in deutshen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Gesundheitsstand und Sterbefälle, Juli. Witterung. Zeitweilige O gegen Cholera 2c. Desgl. gegen Gelbfieber. Aus dem Jahresbericht des Gesundheitsamts der Stadt New-York 1891. Thierseuchen in Oesterreih, 1. Viertel- jahr. Veterinärpolizeilihe Maßregeln. (Preuß. Reg-Bez. Gum- binnen, Liegniß, Schweden, Dänemark.) Rechtsprehung. (Schöffen- und Landgeriht Hamburg und Hanseatisches Ober-Landesgericht.) Nichtbefolgung wiederholter amtliher Aufforderungen zur Impfung. Verhandlungen von geseßgebenden Körperschaften. (Deutsches Reich.) Giftverkehr. (Preußen.) Zwangsimpfungen. Vermischtes. (Bayern.) Knappschaftsvereine 1890 und 1891. Geschenkliste. Sterbefälle in deutschen Orten mit 15 000 und mehr Einwohnern, Juli. Desgl. in größeren Orten des Auslandes.

Kunst und Wissenschaft.

In der gestrigen ersten Sikßung des Jurist entags in

Au slbura béarüfite der Königlich bayerische Justiz-Minister Frei- herr von Leonrod die Versammlung mit folgender Ansprache: Meine hochgeehrten Herren! Seine Königliche Hoheit der Prinz- Regent, mein Allerhöchster Herr, geruhte mir den Auftrag zu ertheilen, dem hier versammelten Deutschen Juristentag seinen huldvollsten Gruß zu entbicten und diesen mit dem herzlichen Wunsch zu begleiten, daß es Ihnen auf bayerishem Boden recht wohl gefalle und der Juristen- tag in dem altehrwürdigen Augsburg stets eine s{öne Erinnerung bleiben möge. Diesen Allerhöchsten N vollziehen zu dürfen, \chäte ih mich um so glücklicher, als ih niht nur als Mitglied des SFuristentags, sondern insbesondere auch in meiner dienstlichen Stellung seinen Berathungen und Beschlüssen das lebhafteste Inter- esse entgegenzubringen, mich verpflichtet fühle. Hoch steht allerwärts das Ansehen des Deutschen Juristentags, feine großen Verdienste „um die Theorie und die Praxis des Rechts sind überall anerkannt, ins- besondere hat die einheitliche deutshe Gesetzgebung, die für das Han- dels-, Straf- und Prozeßrecht erreicht und für das bürgerliche Necht in nahe Aussicht gestellt ist, durch den Juristentag eine wesentliche För- derung erfahren, indem dieser fast alle wichtigen geseßgeberischen Fragen in gründlichen Gutachten und Berathungen zu erörtern und zu klären, ih zur Aufgabe gestellt hat. Mit großer Befriedigung, ja mit gerehtem Stolz kann der Deutsche Juristentag auf die Erfolge seiner 33 jährigen Thätigkeit zurückblicken. Verfehlt aber wäre es, anzunehmen, der Juristentag habe seine Aufgabe schon erfüllt und das Feld seiner Thätigkeit sei als abgeschlossen zu erahten. Das ist keineswegs der Fall; Zweck und Aufgabe des Juristentags sind größer, sind fort-

dauernder Natur. Die deutsche Gesetzgebung hat {hon in der nächsten Zeit sehr, sehr wichtige und s{hwierige Aufgaben zu bewältigen ih erwähne nur die Vollendung des Bürgerlichen Gesetzbuchs, die Nevision des Handelsgesetbuhs, der Meichsprozeßgeseße und des Strafgeseßbuchs sie würde hierbei des sachkundigen Beiraths des Deutschen Juristentags niht wohl entbehren können. Insbesondere aber wird es für eine der gesunden Rechtsüberzeugung und den Be- dürfnissen des Lebens entsprechende Gestaltung des künftigen bürger- lihen Rechts vom höchsten Werthe sein, wenn der Juristentag, der hon bisher zur Codification des Civilrechts so hervorragende, bei der zweiten Lesung des Entwurfs des Bürgerlichen Gesetzbuchs vielfach berücfsichtigte Beiträge geliefert hat, auch fortan die einschlägigen a en mit gewohnter Gründlichkeit, Sachkenntniß und fahmänniscer infiht verarbeitet. Indem ih der Hoffnung Ausdru verleihe, daß

auch die diesmaligen Berathungen an Ergebnissen fruchtbar sein wer- den, die der Wissenschaft und Praxis gleihmäßig zum Nußen ge- reihen, wiederhole ih den dargebrahten Gruß und Wunsch. (Leb-

after Beifall. N

E Der Borftende Wirkliche Geheime Ober-Justiz-Nath Professor Dr. von Gneist dankte dem Minister für seine be eat Worte : Die bayerishen Justizbehörden haben an den Bestrebungen des Deutschen Juristentags \tets den lebhaftesten Antheil genommen. Es ist nur zu bedauern, daß unser langjähriges D! der bayerishe Justiz - Minister Dr. von eustlle, [0 Ñ rüh- zeitig aus dem Leben geschieden is. Wir sind in Bayern stets mit größter Gastfreundschaft empfangen worden, dies ist der Grund, das wir Bayern bereits viermal mit unseren Plenarversamni- lungen heimgesucht haben. Es sind aber auch innere Gründe, die den Deutschen Juristentag mit Bayern aufs engste verbunden haben. Die Entwickelung des bayerishen Verfassungslebens, sowie die gesammte Necilsentroitteluna dieses Staats haben in Bayern eine gewisse Energie und Intelligenz geschaffen, die auf die Bestrebungen des Deutschen Ju- ristentags nit ohne Einfluß geblieben sind. Die bayerischen Justiz- und Verwaltungsbehörden haben bewiesen, daß sie auf dem Höhepunkt ihrer Aufgabe \tehen. Wir können es daher mit um fo e Freude begrüßen, daß der Chef der bayerishen Justizverwaltung fo herzlihe und an- erkfennende Worte im Namen Seiner Königlichen avg des Prinz- Regenten an uns gerichtet hat. Ich danke dem Herrn Minister im Namen des Suristentags und ersuche Sie, sich zum Zeichen des Dankes von Jhren Sigen zu erheben (gele und damit gleich- zeitig die Bitte auszusprehen: der Herr Minister wolle dem Juristen- tag die hohe Ehre erweisen, das Ehrenpräsidium des Juristentags zu übernehmen. (Beifall.) | N S DerMinister erklärte sich bereit, das ihm übertragene Ghrenprä ¡dium

zu übernehmen. Der Justiz-Nath Wilke - Berlin erstattete hierauf Bericht Über die Entwickelung der Geseßgebung in den beiden leßten Jahren in

Grundstücken, Bankdepotgeschäfte und das Verhältniß zwishen Geld- E Freiheits\trafen. (Wir werden nah O e des Juristen- tags einen zusammenfassenden Bericht über den Gang der Ver- handlungen bringen. D. Red.) In der nächsten Woche wird die 69. Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte in Nürnberg tagen. Die Versammlung beginnt am Montag, 11. d. M. und {ließt am 16. d. M. mit einem Ausflug nah I o. T. Ueber die Auffindung einer vorge\schichtlichen Stadt nabe bei der Colorado - Wüste (Amerika) berichtet die „Chicago Tribüne elgendes: In einer Ausdehnung von 420 Fuß Länge und 260 Fus reite sieht man riesenhaste Säulen, welhe geshnißte Drachen- föpfe und Klapperschlangen zur Schau tragen, noch im Sande der Wüste stehen. Die Säulen tragen große Granitstüke, welche mehrere Tonnen wiegen. Ein ornamentirter Fries wurde gefunden, welher Aehnli®hkeit mit egyptisher Architektur hat und der einen größeren Grad von Kunstfertigkeit an den Tag legt, als ihn heute indianishe Handwerker besißen. Fragmente von Töpferwaaren wurden ebenfalls entdeckt.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Serbien. Die Königlich serbishe Regierung hat folgende sanitätspolizeilichen Bestimmungen zur Verhütung der Einschleppung der Cholera aus Rumänien und Oesterreich-Ungarn erlassen: Passagierschiffe, welche aus einem rumänishen Hafen kommen, dürfen in Serbien nicht landen. Frachtschiffe, welhe von einem ver- seuhten Hafen kommen, unterliegen einer fünftägigen Quarantäne. Schiffe, welche von einem scuhenfreien Hafen kommen, unterliegen einer dreitägigen Quarantäne. : / i Reisende aus Numänien haben in Serbien nur Zutritt, wenn sie dur Beibringung eines Zeugnisses nahweisen, daß sie aus einer seuchenfreien Gegend kommen; der Eintritt ist auf die Stationen Nadonièvay, Cladovo, Gradisté, Pojarevaß, Semendria und Belgrad beschränkt. Das Ge- päck und die Wäsche der Reisenden werden desinficirt; sie felbst werden einer ärztlihen BeokaHtung unterzogen. Ebenso haben MReisende aus Oesterreih-Ungarn ein Zeugniß beizubringen ; Reisende aus dem Comitat Saboleh werden nit zugelassen. : / Die Einfuhr von Früchten aller Art aus Oesterreich-Ungarn ist verboten.

[de Sue und Pallzei/Deyaztentent hat Das Königlich norwegische Justiz- und Polizei-Departement ha durch eine Nororbhuna vom 1. d. Mts. bezüglih der Reisenden, „die von einem choleraverseuchten oder als choleraverseucht erklärten Ort des Auslandes nah Norwegen kommen, die Meldepfliht eingeführt, damit dieselben während der nächsten fünf Tage nah ihrer Ankunft ärztlih beobahtet werden können. Durch Verordnnng der Königlich norwegischen Regierung vom 4. d. M. ist Rußland mit Ausnahme der am Nördlihen Eismeer und am Weißen Meer gelegenen Häfen für choleraverseuht erklärt worden.

Cholera.

Nach den bis heute 10 Uhr Vormittags über den Stand der Cholera im Rathhause eingelaufenen Meldungen wurde im Kranken- hause Moabit neu eingeliefert 1 weiblihe Perfon, entlaffen wurden 4 Perfonen (3 männl., 1 weibl.). Es bleibt somit ein Bestand von 10 Personen (7 männl., 3 weibl.), darunter Fälle von Cholera asiatica 4 (bei 2 männl. und 2 weibl. Perfonen). Im Kranken - hause Friedrichshain ist nah Entlassung von 2 weiblichen mit Cholera asiatica behafteten Personen kein Bestand verblieben. Aus dem Krankenhause am Urban sind keine Cholerafälle gemeldet. Es war somit der gestrige Bestand in allen drei Krankenhäusern 15 Personen (10 männl., 5 weibl.), der heutige Bestand 10 Personen (7 männl, 3 weibl.), darunter 4 &âlle von Cholera asiatica. Die noch im Krankenhause Moabit befindlichen, an wirkliher Cholera erkrankten 4 Personen gehen sämmtlih der Ge-

esung entgegen. i i M Mien T September. Wie die „Wiener Abendpost“ mittheilt, scheint die Cholera in der Bukowina erloschen zu sein, doh besteht die Gefahr ihres Wiederauftretens durch Einschleppung aus Nußland, Rumänien, Ungarn oder Galizien fort. _

London, 8. September. Der Präsident der Localverwaltung Fowler theilt laut Meldung des „W. T. B.“ mit, daß lien Morgen ein sehr verdähhtiger Todesfall einer weiblichen Angestellten im Unterhause vorgekommen. Die „Daily News" berichten, daß die Aerzte des gocal Government Board Cholera nostras als

8ursache annehmen. i 5 e 8. September. Wie der „Times" aus Varna ge- meldet wird, dauert die Cholera in Konstantinopel fort. Es sollen bereits 32 Erkrankungen und 18 Todesfälle vorgekommen fein.

Newcastle, 7. September. An Bord eines von Rotterdam

fommenden Dampfers ist, wie „W. T. B.“ meldet, ein verdächtiger Frkranfungsfall vorgekommen. E E 8. Scpteinber, Wi! D: B meldet: Innerhalb der leßten 24 Stunden sind hier 4 Todesfälle an der Cholera yor- getfommen. Aus Palermo werden 7 Erkrankungen und Todes- fälle, aus der Provinz Salerno 4 Erkrankungen und 2 Todesfälle und aus Casfino 8 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet.

Madrid, 7. September. Hier geht das Gerücht, in Barba- charro bei Bilbao seien einige verdächtige Erkrankungen vorgekommen.

Amsterdam, 7. September. Die bakteriologishe Untersuchung hat nach Meldung des „W. T. B.“ bei einer am Montag gemel- deten verdächtigen Erkrankung Cholera asiatica festgestellt, der Patient befindet si aber bereits auf dem Wege der Genesung. In Notter- dam hat si kein neuer Fall von Cholera ereignet, fünf Personen sind in Behandlung. In Leerdam sind innerhalb der leßten 94 Stunden 5 Erkrankungen und 2 Todesfälle vorgekommen, in Oudshoorn eine Erkrankung, und in Hansweert, Giesendam und Stuivezand (Gemeinde Oosterhout) je 1 Todesfall.

Handel und Gewerbe.

äglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks

M M De be und in Oberschlesien. :

An der Ruhr sind am 6. d. M. gestellt 10 571, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 7. September sind gestellt 10 702, nicht

itig gestellt keine Wagen. i

e E Atelien sind am 6. d. M. gestellt 4014, nicht recht- zeitig gestellt keine Wagen. ns

Die Einnahmen der Marienburg-Mlawkaer Eisenbahn Lte Monat August 1893 nah pr lte Feststellung 122500 M gegen 132 000 N proviforisher Feststellung im 9 1892, mithin weniger : A di Börse Eu Düsseld orf. (Amtlicher Preisberiht vom 7. September 1893.) Der Kohlenmarkt ist troß der Stockung der Nheinschiffahrt fest. Auf dem Eisenmarkt is die erwartete Besserung noh nicht eingetreten. Fern in Mark für 1000 kg und, wo nicht anders bemerkt, ab Werk.) Kohlen und Koks. 1) Gas- und Flammkohlen: Gaskohle für Leuchtgasbereitung 9 bis 10,50, Generatorkohle 8,50—9,50, Gasflammförderkohle 7,50—8,50; 9) Fettkohlen: Förderkohle 7—7,50, melirte beste Kohle 8—8,60, Kokskohle 5—6; 2 Magere Kohlen: Förderkohle 7—8, me irte Kohle 9—10, Nußkohle Korn 11 (Anthracit) 17,00—20,00; 4) Koks: Gießereikoks 13,50—14,50, ochofenkoks 11, Nußkoks, ebrochen 11—15; 5) Briquets 8,50—11,00. Erze: 1) Noh- spat 6,80—7,20, 2) Gerösteter Spatheisenstein R Reik 3) So- morrostro f. o. b. Rotterdam —, 4) Nassauischer Notheisenstein mit ca. 50% Eisen —,—, 9) Rasenerze franco_ D Noheisen: 1) Spiegeleisen la 10—12 9/6 Mangan 49, 2) Weißstrah- liges Qualitäts-Puddelroheisen : rheinish-westf. Marken 45,00—46,00

cif. Rotterdam —,—, 6) Deutsches do. —,—, 7) Thomaseisen franco Srbran stelle —,—, 8) Puddeleisen A emburger Qualität) —,—, 9) Englisches Roheisen Nr. 111 ab Ruhrort 54,00, 10) as burger Gießereieisen Nr. TI1 ab Luxemburg 43,00, 11) Deu Gießereieisen Nr. T 62, 12) do. Nr. Il —, 13) do. Nr. ITIl 53, 14) do. ämatit 63, 15) Spanisches pama S Marke Mudela loco Ruhrort A Stabeisen: Gewöhnl. Stabeisen 110—115. Bleche: 1) Gewöhnliche Bleche 130—145, 2) Kesselblehe 150—165, 3) Fein- blehe 125—135. Ï p Der Aufsichtsrath der Casseler Jutespinnerei und Weberei beschloß, der Generalversammlung die Zahlung einer Dividende von 104 % vorzuschlagen; die vorjährige Dividende betrug 8F 9/6. j ¿ ; Magdeburg, 7. September. (W. T. B.) Zuckerberichtk. Kornzucker excl., von 929% —,—, Kornzucker excl., 88 9/9 Rendement 15,30, Nachproducte excl., 75 9% Rendement 12,590. Ruhig. Brots raffinade 1. —. Brotraffinade 11. —. Gem. Raffinade mit Faß ,—. Gem. Melis I. mit „Faß —. _Geschäftslos. Rohzucker L. Product Transito f. a. B. Hamburg pr. September 14,475 bez. u. Br., pr. Oktober 14,074 bez. u. Br., pr. November-Dezember 13,925 bez., 13,95 Br., pr. Januar-Mäxz 14,10 Gd., 14,15 Br. Ruhig. : Lei pzig, 7. September. (W. T. B.) Kammzug - Lermin- handel. La Plata Grundmuster B. per September 3,525 M, per - Oktober 3,527 F, per November 355 #Æ, per Des zember 3,57} #4, per Januar 3,60 #4, per Februar 3,627 M, per März 3,65 #, per April 3,677 #4, per Mai 3,70 #, per Juni 3,724 M, per Juli #4 Umsay 35 000 kg. Fünfte diesjährige Kämmlingsauction. Das Angebot betrug 493 700 kg, von denselben wurden 179 000 zurüdckgezogen; 314700 kg wurden verkauft. Käufer waren zahlreih am Markte. Die Stimmung für Buenos Aires-Wollen war bei unveränderten N sehr Rae A Wollen stellten sh gegen die Juni- i 5 bis 1 illiger. rik s Sevlenben ÂW. T B.) Die während der bevorstehenden Herbstmesse in den Räumen der Leipziger Börsenhalle abzuhaltende Garnbörse wird Freitag, den 22. September, ihren Anfang nehmen. Bremen, 7. September. (W. T. B.) (Börsen-Schlußberich1.) Raffinirtes Petroleum. (Officielle Notirung der Bremer Petroleum-Börse.) Faßzollfrei. Ruhig. Loco 4,45 Br. Baum- wolle. Ruhig. Upland middling, loco 422 F, Upland, Bafis middling, nichts unter low middling, auf Termin-Lieferung, pr. Sep- tember 42 A4, pr. Oktober 424 4, pr. November 424 S, pr. Dezember 424 4, pr. Januar 423 9, per Februar 425 §.—Scchmal z, Höher. Shaser 47 4, Wilcox 45 4, Choice Grocery g, Armour 45 4 4, Cudahy 464 4, Rohe & Brother (pure) 45 , airbanks 39 „4. Speck. Short clear middl. September-Ab- Aas , Dezember-Januar-Abladung 42. Wolle. Umsay Ballen. Taback. Umsay: 8 Fässer Kentucky, 113 Packen Carmen, 296 Fässer Paraguay. L vor T GAN er. (W. T. B.) 69/6 Javazucker loco 17 träge, R loco 143 fest. Chile-Kupfer 429/16, pr. 3 Monat 4215/16. : i G A 7. September. (W. T. B.) (Officielle Notirungen.) American good ordin. 44, do. low middling 48, do. middling 45, do. good middling 4°/16, do. middling fair 4/16, Pernam fair 47/16, do. good fair 418/16, Ceara fair 47/16, do. good fair 48, Egyptian brown fair 411/16, do. do. good fair 47, do. do. good 5/16, Peru rough “good fair 6, bo. do, good 65, bo. do. sis 9V do. moder. rough fair 47/16, do. do. good fair 48/16, do. do. good 55, do. smooth fair 4°/16, do. do. good fair 4}, M. G. Broach good 4!/16, do. fine 47/16, Dhollerah good 38/16, do. fully good 315/16, do. fine 43, Oomra good 3, do. fully good 4, do. fine 43/16, Scinde good fair 37/16, good 311/16, Bengal fully 31/16, do. fine 43. : Bradford, 7. September. (W. T. B.) Wollpreise un- verändert, Stimmung fester. Garne ruhig, Stoffe geschäftlos. Am E T. B.) Java-Kaffee good ordinary 90}. Bancazinn 59t. e Art 7. September. (W. T. B.) Von der Börse wird berihtet: Der Umsay der Actien betrug 236 000 Stück. Der Silbervorrath wird auf 161000 Unzen geshäßt. Silber- verkäufe fanden E statt. ae E für den Staats- betrugen 35 000 Unzen zu 73,50. A : 10 "Wellen eröffnete ruhig auf trockenes Wetter im Süden, dann fallend den ganzen Tag mit wenigen Reactionen auf Realifirungen. Sdchluß shwach. Mais eröffnete sehr fest auf weitere Berichte von Ernteschäden, die Sens ging jedoch später theilweise infolge éRealisirungen wieder verloren. i s E 7. September. (W. T. B.) Weizen anfangs höher auf erheblihe Kaufordres, später abgeschwächt auf lebhafte Verkäufe. Schluß etwas besser. Mais zuerst steigend und lebhaft E auf ungünstiges Wetter, später Reaction und Abshwächung auf große Verkäufe und Verkaufsordres.

Verdingungen im Auslande.

Dänemark.

16. September, 12 Uhr. Stadsarchitektens Contoir, Lavendel- straede Nr. 1, Kopenhagen: Ausführung der Zimmerarbeit für zwei neue Gemeindeshulen. Bedingungen zur Anficht an Ort und Stelle. Schriftlihe Angebote mit der Aufschrift: „Tilbud paa Tömmerarbeidet ved Skolen i Dronningensgade eller paa Blegdamsveien.“

Verkehrs-Anstalten.

um Zwecke einer pünktlihen Bestellung der nah Berlin ia Da eue ist es unbedingt erforderlich, daß die Empfänger in der Ausschrift durch Hinzufügung der d (Straße, Hausnummer, Stockwerk 2c.) näher bezeihnet werden. Au dient es zur Beschleunigung der Bestellung, wenn außer der Wohnung nes der Postbezirk (C, O., _N., NW., 80. 2c), in welchem dieselbe belegen ift, hinter der Ortsbezeichnung „Berlin angegeben wird. Sofern die Sendungen eine derartige nähere Bezeichnung der Empfänger niht tragen, wird eine Verzögerung in der Bestellung niht immer zu vermeiden fein; die Ungenauigkeit in der Aufschrift kann u. a. sogar die N der Sendungen nah dem Aufgabeort behufs Rückgabe an den Absender zur Folge haben. Es liegt daher im eigenen Interesse der hiesigen Gmpfänger, wenn sie bei den Absendern dahin wirken, daß diefe die nah Berlin gerichteten Postsendungen mit möglichst genauer Aufschrift versehen.

Das Verordnungsblatt des österreihischen Handels- Ministeriums veröffentlicht die Frahtermäßigungen, die dem russishen Getreide von den österreichischen Eisenbahnen im directen Transitverkehr nah der Schweiz, Italien und Frankreich bewilligt werden. Die Begünstigung wird für die Transportstrecke von Brody, beziehungsweise Podwoloczyska, transito na Bregenz , Buchs , Lindau, St. Margarethen und Pontafe (überall transito) für Sendungen nah der Schweiz, Frank- reih und Italien, und zwar nur bei der Nachweisung eines Minimal-Verfrachtungsquantums von 1000 metrischen Tonnen ge- währt. Das Zugeständniß bezieht fich auf die Geer rungs Le der Nachlaß beträgt vom bestehenden Frahtsaß 30 Ct. Die - günstigungen, die nur für mit directen Frachtbriefen expedirte Sen- dungen gültig sind, bleiben bis Ende August 1894, also für die Dauer eines Jahres, in Kraft und beziehen ait Getreide und Hülsen- frühte, Mahlproducte aus Getreide und Hülsenfrüchten, sowie Malz.

S , 8. September. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Der Sterlldampfer „Spree“ ist am 6. September Nachts in New- York erhe S fen e D É ta E tember Mittags die Reise von Southampton Ÿ : Der Postdampfer „Straßburg“ hat am 6. September Abends, der

Deutschland und Oesterreih. Die in den Abtheilungssißungen be- handelten Themata betrafen Abzahlungsgeshäste, Pfandreht an

i er 41—42, 3) Stahleisen 46—47, 4) Engl. Bessemereisen ab Be FBifunaghafen E 5) Spanishes!Befsemereisen Marke Mudela

Postdampfer „Baltimore“ am 7. September Morgens D o ver passirt. E A ofes „Dresden“ is am 7. September Morgens vi