1893 / 221 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 14 Sep 1893 18:00:01 GMT) scan diff

Maßregel E é aus der Absicht, die Aufregung der zu \{hüren. n Wort und Schrift n | ablässig verfolgt, ohne Sorge darum, wie h die Zukunft des Nolks, dem man zu dienen vorgiebt, auf diesem Wege ge- stalten wird. Die Leidenschaften werden entflammt, ein namenlofer Terrorismus wird ausgeübt, gegen Individuen, Stände und Natio- nalitäten geheßt und hierbei die thatkräftige Mitwirkung der unruhigen Elemente anderer Parteien gesuht. Es wird in kaum verhüllter Weise von Auflehnung gegen die Obrigkeit A, Inmitten einer in treuer Liebe und Anhänglichkeit dem Allerhöchsten Kaiserhause er- ebenen Bevölkerung macht die Vermessenheit Einzelner in ihren erheßungen _nicht Halt vor der Majestät unjeres erhabenen

Monarchen. Solcher Art ist die Agitation, wie sie hier vor unser Aller Augen getrieben wird. Als naturgemäße Folgen zeigen ih immer wie erlebéeibe Störungen der öffentlichen uhe und Ordnung durch den fanatisirten Pöbel, Bedrohung der Sicherheit der Person und des Eigenthums und Mh der behördlihen Autorität, Ver- unglimpfungen der Abzeichen des staatlichen Hoheitsrechts. Die ge- wöhnlichen Mittel der Negierungügewal reichen hier niht mehr aus, um der rüdcksi{ts- und gewissenlosen Aufstachelung der Leidenschaften einer leidtgläubigen Menge wirksam entgegenzutreten. Solchen Be- strebungen dient aber consequent zunächst eine extreme Richtung in der hauptstädtischen Presse. Die Beschlagnahme von Druckschriften nah den Bestimmungen des Preßgeseßzes kann nicht verhindern, daß ein roßer Theil der von derselben betroffenen Auflage die gewünschte Verbreitung findet. Das Vereins- und Versammlungsgeseß bieten nit die Möglichkeit, dem seit langem mit allem Vorbedacht be- friebenen Mißbrauh der dur diese Geseße gegebenen Rechte, der hierbei planmäßig betriebenen Verhöhnung der behördlichen Autorität wirksame Schranken zu seßen. Die Vorausseßung für die Freiheit, die dur jene Geseze geboten wird, ist die Achtung vor den staatlihen Einrihtungen, die Mitwirkung der Personen, welche Versammlungen leiten oder an der Spiye von Vereinen stehen, bei der Aufrechthaltung der Ocdnung, die Erfüllung der dem Staat egenüber übernommenen Pflichten. Wo jede der zahlreichen Ver- Meinungen einer terroristishen Fraction den gleichen ungestümen Nerlauf nimmt, seit langem in jeder derselben zur Unbotmäßigkeit aufgereizt, der Negierungsvertreter nicht beachtet, sogar verhöhnt wird, seine Weisungen unberücksichtigt bleiben, die Verfolgung der Schul- digen auf jede mögliche Weise vereitelt wird, und wo diese Art des Vorgehens die Zustimmung der bezüglichen Presse erhält und Nach- ahmung auf der Straße zu finden anfängt, da ist es im Hinblick auf die naturgemäßen Folgen dieses ystematisch betriebenen Widerstandes gegen die staatliche Autorität —— geboten, die geseßlich zulässigen Ein- \{ränkungen jener Freiheiten eintreten zu lassen, soll fich nicht die Nothwendigkeit ergeben, die Aufrehthaltung der Ordnung hald durch \cärfere Mittel sichern zu müssen. Die Sicherheitsbehörden haben die Pflicht, Bestrebungen Einhalt zu thun. die nah ihrer festen Ueberzeugung in weiterer Folge zu auêgedehnten Unruhen zu führen | Behörden die wirksame und nachdrück-

geeignet sind. Um nun den Bel ne liche Erfüllung dieser Aufgabe in Prag und dessen Umgebung, von wo deren Wirkungen

wo aus jene Bewegung geleitet wird und Birk

am sihtbarsten hervortreten, zu ermöglichen, find von der Negierung die angeführten Ausnahmsverfügungen erlassen worden. Es fann wohl mit Zuversicht erwartet werden, daß nicht nur der geseß- und ordnungs- liebende Theil der Bevölkerung, sondern au alle jene, die bisher nicht erkannt haben, wohin die ekennzeihnete gewissenlose Agitation führt, den Bemühungen der Behörden zur Hintanhaltung weiterer verderblicher Aufreizungen und Verheßungen ihre Billigung und ihre Unterstüßung nicht versagen werden.

Die außer Kraft geseßten Bestimmungen des Staats- grundgeseßes lauten :

Art. X11. „Die österreichishen Staatsbürger haben das Necht, sich zu versammeln und Vereine zu bilden. Die Ausübung dieser Rechte wird durch besondere Gesete geregelt.“ S

Art. X11. „Jedermann hat das Recht, durch Wort, Schrift, Druck oder dur bildlihe Darstellung feine Meinung innerhalb der geseßlihen Schranken frei zu äußern. Die Presse darf weder unter Censur gestellt, noch durch das Concessionssystem beschränkt werden. Administrative Postverbote finden auf inländische Druckschriften keine Anwendung.“ :

Jn Anwendung kommen nun, dem „Prag. Abdbl.“ zufolge, folgende Bestimmungen des Geseßzes vom 5. Mai 1869, womit auf Grund des Artikels XX des Staatsgrundgesezes vom 21. Dezember 1867 die Befugnisse der Negierungsgewalt zur Verfügung zeitweiliger und örtliher Ausnahmen von den be- stehenden Gesetzen festgestellt werden:

8& 6. Mit der Suspension des Artikels 12 des Staatsgrund- eseßes vom 21. Dezember 1867, Reichs-Geseßblatt Nr. 142, ist die Wirkung verbunden: : :

a. daß Vereine oder Zweigvereine, welche unter die Bestimmungen des Gesetzes vom 15. November 1867, Reichs-Geseßblatt Nr. 134 (politishe Vereine), fallen, ohne Bewilligung der Behörde niht mehr gebildet werden dürfen und daß die politischen Behörden die Thâtig- feit solcher bestehenden Vereine, insbesondere das Abhalten von Ver- sammlungen derselben, einstellen, oder die Fortseßung dieser Thätig- feit und das Abhalten von Versammlungen von besonderen Be- dingungen abhängig machen können. Die Thätigkeit der Vereine anderer Art bleibt unberührt. Die politishe Behörde kann jedoch zu den Sißungen und Versammlungen derselcken einen Commissär fenden, welcher befugt ist, die Sißung oder Versammlung zu ließen, wenn si die Erörterung auf Gegenstände erstreckt , welche außerhalb des statutenmäßigen Wirkungskreises des Vereins gelegen sind. Au fann die politische Behörde die Ausführung von Beschlüssen, dur Gties der Verein seinen statutenmäßigen Wirkungskreis überschreitet, istiren,

þ. daß Versammlungen im Sinne des § 2 des Geseßes vom 15. November 1867, R.-G.-Bl. Nr. 135, überhaupt nicht, Versamm- lungen und Aufzüge im Sinne der §§ 4 und 5 des erwähnten Ge- e nur mit Bewilligung der. politischen Behörde abgehalten werden

ürfen.

& 7. Durch die Suspension des Art. 13 des Staatsgrundgesetzes vom 21. Dezember 1867, R.-G.-Bl. Nr. 142, wird die Verwaltungs- behörde berechtigt:

a. das Erscheinen oder die Verbreitung von Druckschriften einzu- stellen, gegen dieselben das Postverbot zu erlassen und den Betrieb von Gewerben, welhe durch Vervielfältigung literarisher oder artistisher Erzeugnisse oder durch den Handel mit denselben die öffent- liche Ordnung gefährden, zeitweilig einzustellen,

b. für die Hinterlegung der Pflihtexemplare im Sinne des § 17 des Preßgesetzes cine Frist zu bestimmen, welche bei periodischen Druck- {riften bis zu drei Stunden, bei anderen Druckschriften bis auf acht Tage vor der Ausgabe ausgedehnt werden kann.

& 8. Mit der Suépension der Art. 8, 9, 10, 12 und 13 des Staatsgrundgeseßzes vom 21. Dezember 1867, R.-G.-Bl. Nr. 142, oder einzelner derselben können beshränkende polizeilihe Anordnungen mit verbindender Kraft

a. in Bezug auf die Erzeugung, den Verkauf, den Besiß und das Tragen von Waffen und Munitionêgegenständen,

b. in Bezug auf das Paß- und Meldungêwesen,

c. in Bezug auf das Verhalten an öffentlichen Orten und die Ansammlung von Leuten, *

d. in Bezug auf die Vornahme demonstrativer Handlungen und den Gebrauch von Abzeichen erlassen werden.

_ Solche Anordnungen können auch nachträglih und in dringenden L, selb von dem Landeschef erlassen werden. Derselbe hat jedoch iervon unter Darlegung der Gründe unverzüglih dem Ministerium des Innern die Anzeige zu machen; über die Fortdauer der erlassenen Anordnungen hat das Gesammt-Ministerium sofort Beschluß zu fassen. ie nahträglich erlassenen Anordnungen sind durch das

Landesgeseßblatt kundzumachen. 8 9, Uebertretungen der in den §§ 3—7 enthaltenen Gebots-

Eine rücksi{tslose Fraction macht kein Hehl j ey le eru aufs äußerste

wird dieses Ziel un-

und

von der Behörde erlassenen Verfügungen und Aufträge die Üebertretunzen der auf Grundlage des § 8 erlassenen poli- zeilihen Anordnungen unterliegen, sofern sie nah den bestehenden Ge- seßen niht einer {weren Strafe verfallen, einer Geld- oder Arrest- strafe, welhe nah den Umständen tes Falles bis zu dem Betrage von 1000 Fl. oder bis zur Dauer von sechs Monaten von den hierzu ge- seßlih berufenen Behörden bemessen werden kann.

Wie der „Frkf. Ztg.“ aus Wien gemeldet wird, wäre die Ms entslo} en, wenn der Herd der jung- czehishen Agitation aus dem Gebiet des Ausnahms- zustandes nach anderen Bezirken verlegt werden sollte, auch über andere Bezirke den Ausnahmszustand zu ver-

hängen.

stimmungen

Frankreich. : Nlexis von NUßband 1st dem

Paris nah Biarriy ab- gereist.

Wie das „Journal des Débats“ meldet, ist die in Aus- sicht genommene Conferenz der lateinishen Münz- union vorläufig vertagt worden. Die Papiere des verstorbenen Generals de Miribel find auf Anordnung des Ministeriums versiegelt worden. Der Präfect des Departements Var (Draguignan) Chadenier ist als Präfect nah dem Departement Ardèche

verseßt worden.

Die französish-afrikanishe Gesellschaft hat von ihrem Handelsagenten Hoëlle ein Schreiben erhalten, worin dieser mittheilt, daß ihm das Betreten des D Eis toriums der Royal-Niger- Company verwehrt worden sei. Leßtere sei von der englischen Regierung angewiesen worden, kei nen Franzosen auf ihrem Territorium zu dulden.

Jtalien.

Die „Agenzia Stefani“ bestätigt die bereits gestern ge- brachte Nachricht, daß die erste Division des englischen Geschwaders vom 11. bis 31. Oktober in den italienischen Gewässern verbleiben werde, und daß hierbei die Häfen von Tarent, Catania, Neapel, Castellamare, Spezia und Genua besucht werden würden.

Der Großfürst „W. T. B.“ zufolge gestern von

Spanien. In Catalonien sind, wie „W. T. B.“ aus Madrid meldet, neuerdings einige Anarchisten verhaftet worden. Eine Anzahl Dynamitpatronen wurde in Beschlag genommen.

Dänemark.

Gestern Mittag fand in der Schloßkirhe zu Fredens- borg die Leichenfeier für den verstorbenen Ves Wilhelm zu Schles wig - Holstein - Sonderburg- Glücksburg im Beisein der ganzen Königlichen Familie, der anwesenden Fürstlichkeiten, sowie der Minister, einer ôster- reichishen Militär-Deputation, des diplomatischen Corps und der Hofwürdenträger statt. Heute wird, dem „W. D O zufolge, die Leiche nah Roeskilde übergeführt, um in der dortigen Domkirche beigesezt zu werden. i

Amerika.

Die „Agenzia Stefani“ meldet aus Rio de ZAaneir9o, der aufständishe Admiral Custodio di Mello habe die Vertreter der fremden Mächte davon benachrichtigt, daß die Beschießung der Forts in der Bai gestern beginnen sollte.

Afien. ;

Einer Meldung des „Reuter'shen Bureau“ aus Simla zufolge hat der Emir Abd-ur-Rahman die indische Re- gierung benachrichtigt, daß die Vorbereitungen ur Den Empfang der englishen Mission beendigt seien; der englische Gesandte Durand werde daher abreisen und Simla. am 15. September verlassen.

Nr. 37 der „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts" vom 13. September hat folgenden Inhalt: Gesundheitsstand und Gang der Volkskrankheiten (Cholera 2c.). Sterbefälle in deutshen Städten mit 40 000 und mehr Einwohnern. Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern einzelner Großstädte. Desgl. in deutschen Stadt- und Landbezirken. Witterung. Grundwasserstand und Boden- wärme in Berlin und München, August. Zeitweilige Maßregeln gegen Cholera 2c. Desgl. gegen Gelbfieber. Gesetzgebung u. f. w. (Preußen. Reg.-Bez. Erfurt). Schinken und peglelten (Baden). Registraturen für Bezirks-Thierärzte. (Lübe). Viehbestände. (Oesterreich-Ungarn und Serbien). Biehseuchen-Uebereinkommen. Gang der Thierseuchen in Ungarn, 1. Vierteljahr. Desgl. in Nor- wegen. Desgl. in den Niederlanden, Juli. Zeitweilige Maß- regeln gegen Thierseuhen. (Württemberg, Elsaß-Lothringen). NRechtsprehung. (Schöffen- und Landgericht Hamburg und Hanseatisches Ober-Landesgericht). Nichtbefolgung wiederholter amtliher Aufforde- rungen zur Impfung. Vermischtes. (Preußen. Berlin). Kinder- sterblichkeit 1891. (Vereinigte Staaten von Amerika. Massa- chusetts). Kunsteis. Geschenkliste.

Entscheidungen des Reich8gerichts.

Zahlt der Darlehnsgeber die versprochene Darlehns- valuta, für welche in voller Höhe der Darlehnsnehmer eine Hypo- thek bestellt hat, nicht voll und cedirt der Darlehnsgeber die Dypo- thek gegen volle Valuta weiter, so hat, nah einem Urtheil des Reichsgerihts, 1. Civilsenats, vom 12. Juni 1893, im Gebiete des Preuß. Allg. Landrechts der Darlehnsnehmer einen A n\pruch gegen den Darlehnsgeber auf Zurücckgewährung der Hypothek in Höhe der niht gezahlten Darlehnsvaluta oder auf Zahlung der Nestvaluta des Darlehns.

Statistik und Volkswirthschaft.

Arbeitsleistungen, Arbeitszeit und Arbeitslöhne in den Bergbaubezirken Preußens 1892.

Wir haben in Nr. 193 des „R.- u. St.-A.“ vom _14. August eine Uebersicht über die Production der Bergwerke, Salinen und Hütten im preußischen Staat während des Jahres 1892 veröffentlicht und {hon damals berehnet, daß im Steinkohlenbergbau wie die Pro- duction so au die Arbeitsleistung gegenüber dem Vorjahre zurück- gegangen, im Braunkohblenbergbau ¿zwar die A der Menge und dem Werthe nah gestiegen, die Arbeitsleistung des einzelnen Ar- beiters aber gleichfalls zurückgegangen war. Neuere statistishe Er- mittelungen stellen den Rückgang der Arbeitsleistungen noch genauer dar, indem sie den Vergleih mit einer ganzen Reihe von Jahren ermöglihen. Es ergiebt sich daraus, daß feit dem Jahre 1888 in fämmtlichen Steinkohlenbezirken die Arbeitsleistung des einzelnen Ar- beiters erheblih und regelmäßig zurückgegangen is; nur im Jahre

höhung. Im ganzen Staat betrugen die Arbeitsleistungen des ein- zelnen Arbeiters 1888: 300*t, 1889: 289,3, 1890: 275,4, 1891: 967,1, 1892: 253,4 t. Gegenüber dem Jahre 1888 betrug alfo der Rückgang in der Arbeitéleistung im Jahre 1889: —10,7 t, im Jahre 1890: —24,6 t, im Jahre 1891: —32,9 t, im Jahre 1892: —46,6 t,

Die Jahresleistung is vornehmlih infolge der verminderten Schichtenzahl jurkCgegangen: für den einzelnen Arbeiter betrug der Rückgang der Jahresleistung in Oberschlesien gegen 1888 13,8 9/5, in Niederschlesien 13,6 9/0, in Dortmund 17,8 9/o, in Saarbrücken 18 9%. Dieser Rückgang if in allen Bezirken stärker, in Dortmund sogar erheblich viel stärker als der Nückgang der Leistung auf eine Shicht. Die Gesammtabnahme der leßteren von Ende 1888 bis 1892 hat auffallender Weise in den Bezirken Oberschlesien, Niederschkesien und Dortmund fast genau dieselbe Höhe, nämlich 12%. In Saarbrücken beträgt sie sogar 16 9/9, was augenscheinlih seinen Grund in der dort im Jahre 1889 auf allen Gruben eingetretenen Schichtverkürzung hat.

Die Schhichtdauer beim Steinkohlenbergbau überstieg für die Mehrheit der Belegschast nit zehn Stunden. Nur in Oberschlesien hat noch beinahe die Hälfte der Belegschaften Zwölfstunden-Schichten. Im allgemeinen beträgt die Schiht acht Stunden, vor beschwerlihen Arbeiten aber mir jech8s Stunden ohne Ein- und Ausfahrt. Beim Erzbergbau \chwankt die Schihtdauer zwischen 8,2 und 11,7 Stunden. Beim Braunkohlenbergbau beträgt sie durhschnittlich 11,6 Stunden, Dies erklärt sih aus der geringen Tiefe der Gruben, welche gestattet, daß die Bergleute zu den Frühstüks- und Mittagspausen ausfahren. Die wirkliche Arbeitszeit beträgt im allgemeinen noch nihcht zehn Stunden. Im allgemeinen hat sich die Schichtdauer im Jahre 1892 gegen 1891 nicht wesentlich verändect. N Oberschlesien und im Dortmunder Bezirk hat sih das Verhältniß zu Gunsten der jugendlihen und weiblichen Arbeiter verscboben.

Was die Arbeitslöhne betrifft, so hat der Jahresverdienst im Jahre 1892 nur beim Halleschen Braunkohlen- und Salzbergbau gegen das Vorjahr eine Steigerung erfahren, bei leßterem sogar eine ziemlich erheblihe. Beim Braunkohlenbergbau in Halle betrug der Jahreéverdienst im Jahre 1891 750 4, im Jahre 1892 758 M; beim Salzbergbau im Jahre 1891 1046 4, im Jahre 1892 1091 4 Ueberall sonst is der Jahresverdienst gegen das Vorjahr zurü: gegangen: beim Steinkohlenbergbau in Oberschlesien von 693 16 auf 669 M, in Niederschlesien von 759 4 auf 747 6, in Dortmund von 1088 é auf 976 46, in Saarbrüden von 1137 6 auf 1042 4, in Aachen von 948 4 auf 865 4; ebensv beim Erzbergbau. In Dortmund, Saar- brücken und Aachen beträgt der Rückgang zwischen 8 und 10/0, in

bergbau in Mansfeld 2 9/9, bei dem übrigen Erzbergbau noch nicht 1 9/0. Der höchste durhschnittlihe Jahreslohn wurde 1892 beim Steinsal;bergbau in Halle gezahlt. Der Verdienst für cine Schicht hat sich nur bei leßterem gegen das Vorjahr gehoben, von 348 A auf 357 #4, beim Steinkohlen bergbau in Oberschlesien, heim Halleschen Braunkohlenbergbau und beim Erzbergbau im Harz ist er ziemlich auf derselben Höhe geblieben; beim Steinkohlenbergbau in Dortmund ging er von 3,54 M. auf 3,28 4, in Saarbrücken von 3,89 M4 auf 3,69 M. und in Aachen von 3,10 6 auf 2,90 4 zurück; der Rückgang bewegte sich also zwischen 5 und 7 9%, beim Erzbergbau in -Mansfeld betrug er annähernd 44 9% (von 3,16 46 auf 3,02 4), überall fonst zwischen 1 und 29/6.

Die angeführten Lohnsäße sind aber nur Durhschnitts-Nettolöhne sämmtlicher Bergarbeiterklassen, au der jugendlihen männlichen und der weiblihen Arb-iter. Läßt man leßtere außer Betracht und berück- sichtigt nur die eigentlichen Kohlen- und Gesteinshauer, so {stellte si deren Reirverdienst erheblih höher: in Oberschlesien auf die Schicht 3,52 4, für das Jahr 949 46, in Niederschlesien 3,06 bezw. 923 4, in Saarbrücken 4,38 A bezw. 1218

Die Zahl der Belegschaften hat sih allenthalben gehoben. In Oberschlesien betrug ihre Zahl 1883: 40 870 verdienst 1,85 #4, Jahresverdienst 516 16); im Jahre 1889: 43183 (2,03 bezw. 575 4); im Jahre 1890: 48321 (2,37 bezw. 671 6); im Sahre 1891: 53 493 (2,46 bezw. 693 4); im Jahre 1892: 53905 (2,43 bezw. 669 4). In Niederschlesien 1888: 13 974 (2,04 bezw. 630 A); 1889: 14 441 (2,23 bezw. 682 46); 1890: 15 841 (2,45 bezw. 735 6) ; 1891 : 16669 (2,50 bezw. 759 46); 1892: 172 (2,46 bezw. 747 M). In Dortmund 1888: 102195 (2,69 bezn 863 A6); 1889 : 112 073 (3,05 bezw. 941 A); 1890: 123 984 (3,0 bezw. 1067 M); 1891: 134603 (3,54 bezw. 1086 46); 1892: 138 231 (3,28 bezw. 976 M). In Saarbrücken 1888: 24402 (2,92 bezw, 842 A6); 1889: 25 666 (3,24 bezw. 933 M); 1890 : 27 528 (3,79 bezw, 1114 A6); 1891: 28 897 (3,89 bezw. 1137 M); 1892: 29823 (3,09 bezw. 1042 M). In Aachen 1889: 7207 (2,72 bezw. 817 4) 1890 : 7712 (3,01 bezw. 878 A6); 1891: 8023 (3,10 bezw. 948 M) 1892: 8150 (2,90 bezw. 8695 M).

Fischerei.

Vierteljahr den Fang mit 20 Loggern betrieben und günstige Ergeb nisse erzielt. Ein dieser Gesellschast früher gewährtes Staatsdarlelha ist mit 100000 M zurückgezahlt worden. Die Fischdampfer Nhedereti hat mit ihrem ersten Fishdampfer im ganzen gut gefangt und infolgedessen bereits 14 000 46 an die Rheder abtheilen können

Zur Arbeiterbewegung.

Aus dem englischen Grubenarbeiter-Ausstan dé! gebiet liegen heute folgende Meldungen vor:

Der Kohlenpreis im Becken von Leeds soll heute um eint weiteren Shilling pro Tonne erhöht werden. Das heute befan gemachte Resultat der Abstimmung der Bergarbeiter von Lancashi is Clifbite ergeht Wie .W. L. V Melde n große Majorität zu Gunsten der Fortseßung des Strike Nach einex Mittheilung der Londoner „A. C.“ verharr® die ausständigen Bergarbeiter bei ihrem Entschluß, der Lohnreducie Widerstand zu leisten. Die Bergleute von Derbyfhire haben sich | Chesterfield Dienstag mit überwältigendex Mehrheit für di Fortseßung des Strikes entschieden.

Die Aufregung unter den französischen arbeitern, die sih bisher nur im Norden gezeigt hatte, 0 sich inzwishen auf das Loire-Becken gusgedehnt, worüb! folgende Wolff he Meldung vorliegt:

“Aus Saint-Etienne „wird berichtet, daß unter den Bet arbeitern des Loire-Bekens infolge des Appells,. den -der Congreß d! Bergarbeiter des Departements Pas de Calais {an fie gerichtet habi eine dumpfe Gährung herrsht. Alle Syndikate Hrganisiren ein groß Meeting für den kommenden Sonntag. S / :

Wie ferner dem Pariser „Temps“ aus Lille mitgethe! wird, wies der Verwaltungsrath der Kohl -nwerks-Gesel! schaft von Lens sämmtliche Forderunge des Bergarbeitt! Congresses zurück. Der Verwaltungsrath erklärte, eventud mit den eigenen Arbeitern, jedoh nicht mit denen andert Compagnien verhandeln zu wollen. Die Gesellschaft in Len hat einen auf 14 Tage ausreichenden Vorrath von 70 000! Kohlen. Die Nordbahn besizt Vorräthe woch auf [änge Zeit hinaus. Wie Pariser Blättern vom heutigen 2a

emeldet wird, scheint der Strike in den Kohlenbecken de Saales Pas de Calais und Nord unv rmeidlih zu sel Die meisten Gesellschaften hätten nur gering Vorräthe Uw es werde befürchtet, daß die Fabriken in dem) Nordgebiet ih Thätigkeit einstellen müßten,

Fn Wien haben einer Mittheilung des „Vorwpärts" zufolge Leder-Galanteriearbeiter in einer in dey vorigen ) abgehaltenen Versammlung beschlossen, an die Unterneh!

und WVerbotsbestimmungen sowie der zur Durchführung dieser Be-

1889 ergab sich für Oberschlesien gegenüber dem Vorjahre eine Er-

mit folgenden Forderungen heranzutreten : 1) Abschaffl

einschließlich Ein- und Ausfahrt |

Nur beim Steinkohlenbergbau in |

Oberschlesien 3 bis 4 9/0, in Niederschlesien 1 bis 2 9/0; beim Erz-|

(Schicht-|

DieEmdenerHeringsfisherei-Gesell schaft hat im vorige

B er(01

der. Stückarbeit in jeder arbeit; 2) E. eines Minimallohns von 3) Herabsegung der Arbeitszeit auf neun Stunden; zeitarbeit soll nur

Stunde mit 25 9/0 Zus, Die Forderung des

10 #1.

lag bezahlt werden.

bewilligt worden fein, 130 Gehilfen befinde 4 (vgl. Nr G dax Lefiaden S TIE A A0 E A In raz befinden fich seit dem 1. August die gehilfen, im Ausstand, Sie verlangen, wie demselben Blatt be

richte / ündige Arbeitszeit un ti tit * In Lemberg striken sämmtliche eftimmte Minimállöhne. 4. September

leute mit 2, für Steinmete mit 2,50 Fl.

Aus Grenoble wird dem „Vorwärts“ berichtet, daß der dort

abgehaltene internationale

Nr. 213 d. Bl. Handshuhmacher-Congreß (vgl

von 14 Delegirten besuht gewesen ift.

Luxemburg und Deutschland. Auf dem Congreß in Hinsicht auf die Propaganda weitgehende Beschlüsse gefaßt.

Kunst und Wissenschaft.

Im Botanischen Garten bemerkt man

oder blaßrothe Färbung. Während sih die vegetativen Theile in dieser Weise von denen fast aller anderen Pflanzen scharf unterscheiden finden wir in den Blüthentheilen ganz ähnliche oder dieselben Ver- hältnisfe, die bei zahlreihen grünen Pflanzen zu beobachten sind. Von diesen auffallenden Erscheinungen möchten wir vor allem zwei hervorheben, den „,Teufelszwirn “, auch „Kleeseide“ genannt (Cuscuta) und den Hanfwürger (Orobanche ramosa), welche sih jeßt gerade in der üppigsten Entwickelung befinden. Die beiden Arten sind Vertreter des Pflanzenreihs, zu welchen das Thierreich ganz analoge Erscheinungen aufweist; sie sind Parasiten, welche niht im stande sind, die aus dem Boden oder der Luft aufgenommenen Nährstoffe felbständig zu verarbeiten, sondern die aus den Geweben | anderer Pflanzen die dort befindlichen nahrstoffreichen Säfte aufsaugen und für thren weiteren Aufbau verwenden. Die Kleeseide ist für manche Gegenden eine sehr gefürchtete Plage, da dur sie oft ganze Acker mit Klee, oft au nur mehr oder weniger große, \{charf um- shriebene und s{on von weitem leiht erkennbare Theile derselben er- griffen und zu Grunde gerichtet werden. Unter dem Kleesamen be- | finden fich häufig Samen der Kleeseide. Werden diese ausgesät, so entwickeln sich beide Pflanzenarten gleichzeitig. Aus dem Samen der Klee- scide geht cin blaßrosagefärbtes fadenförmiges Gebilde hervor, welches nachdem es eine gewisse Linge erreicht hat, lebhafte Windungen zeigt. Stößt es hierbei auf eine junge Keimpflanze vom Klee, so wird diese sofort umwunden, und von den dem Kleestengel eng anliegenden Windungen aus werden sodann feine Senker in die Kleepflanze hineingeshickt. Diese Senker dringen bis in die Leitungébahnen der Nährstoffe ein und entnehmen so dem Klee eine große Menge davon, Der Erfolg i} sehr augenscheinlih; denn während die Kleepflanze immer mehr zurückgeht und ein krankhaftes Ausfehen annimmt, entwickelt sich auf ihre Kosten der wegen feiner sehr langen, fadenförmigen Stengel vom Volk „Teufels- zwirn" genannte Parasit immer mächtiger und schreitet zur Bildung zahlreicher geknäuelter kleiner Blüthen, aus denen außerordentlich zahlreihe Samen hervorgehen, welhe das Zerstörungswerk in den folgenden Jahren fortseßen und so großen Schaden hervorzurufen vermögen. Der Hanfwürger, welcher auf den Wurzeln des Hanfes lebt und hübsche bläulihe Blüthen besißt, ist viel weniger gefährlich als die Kleeseide, doch auch er entzieht seinen Wirthspflanzen \o viel Säâfte, daß diese merklich kleiner bleiben als die nicht vom Parasiten befallenen Hanfstöke. Eine dem Hanfwürger nahe verwandte Art, der Kleewürger (Orobanche minor) tritt dagegen als Shma- roßer auf Klee im südlihen Europa und noch in Süddeutschland oft fo massenhaft auf, daß die „gewesenen“ Kleefelder wie für seine Cultur angelegt zu sein \cheinen und man von der Kleepflanze nur noch traurige Spuren erkennen kann! Unser Garten beherbergt noch eine Anzahl interessanter Parasiten, \o die beiden im ersten Frühjahr in dichten Gebüschen oder auf Rasen- pläßen erscheinenden, auf Baumwurzeln s{maroßenden Schuppen- wurzarten (Lathraea). Besonders die eine derselben, Lathraoa clandestina, if dadur fehr auffallend, daß von der ganzen Pflanze nihts über den Boden tritt als eine Fülle von Hunderten, ja selbst Zausenden vrächtiger, großer, dunkelrother Blüthen, welche wie ein Bougquet in hoher Wölbung größere Stellen des Erdbodens vollständig überdecken. Zu den Parasiten gehören endlih n och eine Menge tropischer Arten, welche zu den interessantesten und auffallendsten Pflanzenformen zählen. So sind vor allen Dingen die Rafflesien deshalb berühmt, weil einige Arten von ihnen die größten bekaunten Blüthen besißen, welhe oft den Durchmesser von 1 m nod) überschreiten und wegen ihrer wunderbaren Formen und ihres interessanten biologischen Verhaltens mit Recht als Wunder der Pflanzenwelt bezeichnet werden. Moa Die Versammlung der Gesellshaft deutscher Natur- forsher und Aerzte in Nürnberg wählte nach dem Bericht des “ag D B,“ an Stelle des Geheimen Medizinal-Naths, Professors Jr, von Bergmann- Berlin den Geheimen Nath Ziemßen-München zum Vorsitzenden. Als nälhster Versammlungsort wurde Wien be-

stimmt. Nach einer telegraphischen Mittheil s französis 9 1 grapt d ung des französischen Astronomen Nad ßen aus Chamounix ist, wie dem „W. T. B.“ a Pet wird, das Observatorium auf dem Gipfel des Mont- anc bis auf die innere Einrichtung vollendet.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreideernte in Rußland.

Ueber den Saatenstand bezw. das Ernteergebniß in Rußland erhalten wir nah dem Stande von Ende August L laende NaGriflen erb pu Kur- und Livland hat sich der Winterroggen mehr H , als man erwarten konnte, fodaß auf eine Mittelernte zu

U eue Hafer verspricht nur einen schwachen Ertraa und auch da E tel ein gutes Ergebniß, Die Kleeernte ist in Süd-Livland t e and. gering, in Nord-Livland befriedigend ausgefallen. Wiesen- E eint durchgängig in bester Qualität geborgen zu sein, läßt aber in quantitativer Beziehung zu wünschen übrig.

M n Fin land giebt Noggen im allgemeinen eine Mittel-, Gerste

Kae theils cine Mittel-, theils eine gute Ernte. ine en baben häufige ane den Verlauf der Ernte D n ig beeinflußt, und die ansänglich günstigen Hoff- eigen nit unwesentli) hHerabgestimmt. Namentlih in den L cernements Siedlez, Lublin und Kielze hat das Getreide an den Denn gelegenen Orten durch die Feuchtigkeit sehr gelitten. im Könt läßt ih das Ergebniß der Roggen- und Weizenernte eni g od p f Polen im allgemeinen als befriedigend bezeichnen. Der œr ergiebig ift die Ernte in Gerste, und besonders in Hafer. Futter and der Kartoffeln und Zuckerrüben ift befriedigend. Die e M haben sich infolge der feuchten Witterung gut entwickeln Lbéres R der zweite Schnitt der Heu- und Kleeernte ein reich-

J cesultat verspricht, als der erste.

x n Mi Gouvernements Wilna, Kowno und Grodno ist ünstige N intersaaten eine Mittelernte zu verzeichnen. Besonders Boden 7 ¡acrichten kommen aus Groduo, wo Roggen auf s{hwerem

is 10 Schock, auf leihterem 10 bis 14 Shock Garben und

Form ‘und Einführung der Wochen-

| j s 4) Ueber- in dringenden Fällen stattfinden E für die 9) Freigabe des 1. Mai. ) chtstundentages, welche die Wiener Bild- hauer an ihre Unternehmer gerichtet haben, foll von 140 Firmen

ber Bauarbeiter seit d

; wei die Meister und Baumeister folgende G ablehnten: T) Zehnstündiger Arbeitstag, 2) Abschaffung der Accord- arbeit, 3) Bestimmung eines Minimallohns für Maurer und Zimmer-

j Sa ] girter Vertreten waren Frankrei, Italien, Oesterreich, Shweden, Norwegen, Belgien,

wurden namentlich

6 q egen

h ‘verschiedenen Stellen, im „System“ und im morpBc Rade, Cet ‘Pflanzen von sehr auffallender Form und Färbung. Diese Arten tragen kein einziges grünes Laubblatt, auch ihr Stengel is nit grün gefärbt, sondern zeigt fammt den winzigen Shuppenblättern eine weiße

drei Gouvernements ; | Sommersaaten sind in Kowno unter Mittel.

einzelnen is Folgendes zu bemerken:

e Weizen von der Desjätine geerntet worden. Ergebniß hinter den Erwartungen zurückgeblieben. - | Orenburg und Ufa is die Ernte nicht - | sprehend ausgefallen. In Roggen Gouvernements sehr verschieden, kann man im allgemeinen In Weizen hat Samara zur Häâlfte anderen Hâlfte eine Ernte unter Mittel, Orenburg eine Ernte unter Mittel ergeben.

eine gute und

gutes Erie onis gehabt. at In Nischnij-Nowgorod ist Wint î ilwei Zetreidé Abctalt n st Wintergetreide theilweise reihlihes.

In den Südwestprovinzen den Erwartungen entsprochen. ausgefallen. Auch in Podolien,

Ín Kostroma ift die Ernte in

Kiew im Dur@hschnitt gut gewesen. diesem Jahre ein weit geringeres theils eine Mittelernte, theils Quantität läßt zu wünschen übrig.

ausgefallen fein.

Ín JIekaterinoslaw ist die Ernte in quantitati als außerordentli günstig zu bezeichnen, ae Lab Kl stellenweise durh Hiße und Regen bedeutend gelitten.

In der Umgegend von R otow D,

ungleihmäßig, theils sehr gut und theils mittelmäßig.

Maßregeln.

Belgien.

und öffentliche Arbeiten hat unter dem 9. d. M erlassen, wonach die Bestimmungen der Artikel 1—4 Verordnung vom 30. Juli Ein- und Durchfuhr von Waaren in Cholerazeiten,

hessishe Nheinstromgebiet und Japan Anwendung zu finden haben.

Sanitäts-Convention vorgesehenen Maßnahmen Mr, 202 vom 23. v. M) Maßnahmen. Egypten.

Zufolge Beschlusses des Alexandrien vom 5. d. M.

(Vergl.

gelassen. (Vergl. „R.-Anz.“ Nr. 175 vom %. Juli d. J.)

Cholera.

Krankenhäusern im Rathhause die gestern im Krankenhause Moabit als Person

eingelaufenen

ist aus dem Krankenhause Fall O8 worden.

Desterreih-Ungarn. Amtlihen Nachrichten z sini D esterr Q C zufolge sind vom 23. bis eins{chl. 29. August in 216 Gemeinden 894 Col

Mittags wurden in Ungarn 287 Erkrankungen und 126 Todesfä festgestellt, vom 31. August bis 1. Süiteutber, 87 und 50, vom L Bis 2. September 89 und 56. Abgesehen von dem Comitate Szabolcs mit den Choleraherden in Kisvárda und Donmbrad und dem Comitate Marmaros mit dem Choleraherd in Sajo-Polyana wurde neuerdings das Comitat Jasz-Nagy-Kun-Szolnok für inficirt und die Stadt Sz olnok als Choleraherd erklärt. In letzterer s s s eal der E beobachtet worden; vom 20. bis 30.. August wurden 84 (0 a 47 ‘bef gemeldet g rkrankungen und 47 Sterbefälle | rantreich. In Nantes sind, wie in den „Verö - lihungen des deutschen Kaiserlichen Gesundheitsamts" Rot wird, vom 23. August bis 1. September nachstehende Erkrankungen (und Todesfälle) angezeigt worden: 24 (10), 20 (15), 10 (9), 7.6) 12 (6), 6 (11), 13 (7), 8 (7), 13 (7), 6 (7), insgesammt 119 (87). _ Rußland. In der Stadt Moskau sind den „Veröffent- lihungen „des deutschen Kaiserlihen Gesundheitéamts“ zufolge vom 20. bis 26. August 35, 34, 29, 21, 19, 33, 29 Personen an der Cholera ectrantt und 14, 19 6 B. 11 16 Von ben Erkrankten „gestorben. Im Gouvernement Grodno zählte man in Bialystock®Ë am 26./8. 13 Erkrankungen (6 Todes- fälle) und 08 zum 1,/9.,283 O), 18 ), 19 0.16 9 (0), 12 (2), in Olmonti am 28./8. 1 Erkrankung, am 30./8. des- gleichen 3 (1 Todesfall), am 31./8. und 1./9. 0 (0), im Kreise Vielsk (in Semiatitsht und Drogitschin) am 9./8. 89 (33), in Semiatitschi vom 9./8. bis 2./9. 114 (36), in Drostiany (Kreis Bialystok) vom 23./8. bis 30./8. 5 (4), in der Kreisstadt Wolkorysk am R (1) O B Pi 13 (5), 8 talien. In Neapel haben nah den „Veröffentlichungen d deutschen Kaiserlichen Gekenobiteauas in der S V E Li T E N L 0,8, 4 A insgesammt 42 choleraverdächtige i a en ; «(SLT 2 Personen. gefunden; außerdem starben an Darm-Erkrankungen Rom, 13. September. In den leßten 24 Stunden ist l Meldung des „W, L. B.“ in Rom fein Cholerafall a E Aus Casfsino werden zwei verdächtige Erkrankungen und ein Todes- fall, aus Livorno vier Erkrankungen, ein Todesfall, aus Palermo neun Erkrankungen, drei Todesfälle, aus Neapel drei Todesfälle aus Sulmona_ein Todesfall und aus Pescara eine Erkrankung gemeldet. In Sulmona sind seit Beginn der Epidemie vor 28 Tagen insgesammt 123 Personen erkrankt und 79 Personen gestorben. Madrid, 13. September. Nach einer hier eingetrosfenen telegraphishen Mittheilung des \panishen Konsuls in Lis sabon sind daselbst seit dem 10. d. M. 10 Perfonen an Cholera gestorben. Amsterdam, 13. September. In Rotterdam sind, wie ¿2 D." berihtet, vier neue Cholerafälle vorgekommen; im ganzen befinden sich noch 14 Erkrankte in ärztlicher Behandlung. In Ter- neuzen sind 3 Personen an Cholera gestorben. In Kloofterzand find 4 Fâlle vorgekommen, von_ denen 2 tödtlih verliefen. Konstantinopel, 13. September. Gestern sind nah einer Meldung des „W. T. B.“ in der Irrenanstalt zu Skutari aht Personen an der Cholera erkrankt und vier gestorben. Jm ganzen sind seit dem Auftreten der Cholera daselbst 101 Personen erkrankt

und M gestorben.

exandrien, 14. September. Wie der Londoner „Times“ emeldet wird, is unter der egyptischen W 1 i E. ptif ch achmannschaft in Cholera ausgebrochen. Unter den 3000 Pilgern, welche

Tor befinden, herr|cht die Cholera nicht, aber die Lager

ist Malleh und dem Sanitätspersonal in El-Tor die

a in El-

nd inficirt

peizen 16 bis 18 jäti j do 18 per Desjätine ergeben hat. Aus Wilna und wno lauten die Nachrichten außerordentli verschieden. In allen

infolge der Zahl der dort aufgenommenen Pilger, welche sih seit dem

hat der Hagel großen Schaden angerichtet. Di Grodno befriedigend, dagegen H Wilna e

Im centralen und östlihen Nußland dürft der Ernte im allgemeinen als über Mitt n E L

In Tambow sind 70 bis 80 Pud ada und 60 bis 80 Pud n Woronesch ist das Auch in Samara, ganz den Erwartungen ent- ‘ist der Ertrag in diesen drei 90 bis 120 Pud per Desjätine, doch eine gute Mittelernte annehmen. l E zur Ufa Jn P befriedigende und enbu } n Penja 4 Desjätinen verhagelt, in Saratow ist die O E ELL lensî die Noggenertite, über Mittel ausgefallen. Jn Jaroslaw hat . | Roggen theils ein befriedigendes, theils ein mittelmäßiges, Hafer ein ì Winter- efriedigend, dagegen ist das Sommergetreide unter Mittel,

) \chlecht, S ° in Moskau und Wjatka ist ¡B Gro init via

hat die Ernte im allgemeinen E günstig ist le in Wolhynien 8gefa ) n, Poltawa, Charkow und K ist di Ernte in Aa eteide meist vorzügli, in Orel, f lation u

i Die Wintersaaten, welche in es Areal als fonst einnehmen, haben eine solhe unter Mittel ergeben. Die

In Bessarabien soll die diesjährige Ernte ganz vorzügli

- Beziehung dagegen hat die Qualität

ist das Resultat fehr

Gesundheitêwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs-

Der Königlich belgishe Minister für Landwirthschaft, Industrie ; e E | er Königlichen d. J., betreffend Maßnahmen für die » Durchfuhr i vom 12. Sep- tember ab auf die Häfen von Marseille, Nantes, das preußische ab

Herkünfte aus diesen Gebieten auf dem S î

L jebieter dem Seewege unterliegen von diesem Tage ab auf der Sanitätsstation der Schelde, sowie in den Hâfen von Ostende und Nieuport den im Titel VIIll der Dresdener VE-A

A Gesundheitsraths in [lexa Î ) werden Herkünfte aus Marseille na günstig ausgefallener ärztliher Untersuchung zum freien Verkehr L

Nach den bis heute Vormittag 10 Uhr aus den städtischen E Lee E ist i tenhaufe ls choleraverdähtig eingelieferte Person als unverdächtig wieder entlassen worden, sodaß die Anstalt \rei ist von colerakranken und choleraverdähtigen Personen. Dagegen am Friedrihshain ein neuer verdächtiger

Erkrankungen und 440 Todesfälle angezeigt. Vom 29. bis 31. August

An der Ruhr gestellt keine Wagen. In Oberschlesien

Zwan

für das Meistgebot von 178

stücks Üsedomstr. 14, de

Kornzucker excl., §8 9%, R

handel. La Oltobcr 3,45 per Januar 3,52% 4, per Aptil 3/625 M, ‘per Mai

Mannheim, 13. Se

Plata Grun

Noggen pr. November 1

¿ais pr. November 11,75

wolle. Shwächher. Üpla

tember 435 4 br, D

Höher. Shafer 48 9,

Fairbanks 398 .

Ambalema.

__ Pest, 13. September. fest, Pr, Derbit (,98 D! Dar ver: 6,60 Gd., 6,62 Br. 4,92 Br., pr. Mai-Juni

Her

lim. den Restbestand an

An der Küste 6 Weize später Tf: 14. September. hat beute den Discont von

bekannt, daß fie in Nedtscontirung sechsm

200 000 Rbl. Nr. 19 40 000 Rbl. Nr. 11 Ser. Je 10000 Rbl. Nr. 34 Ser. 11 608. 8000 Ser. 14814, Ser. 5658.

C

Je

5000

Ie Nr. 39 Ser. 4210, Nr.

Nr. 35 Ser. Ser. 8481, Ser. 19/31; Ser. 12033, Ser. 16682,

Nr. 28 Ser. Nr. 44 Se Nr. 32 Nr. 26

Ver

Warschau-Wiener Eise

2398 Ballen La Plata,

Angeboten 1057 Ballen niedriger.

wird berihtet: Der Umsay

R

Kaufordres, worauf wieder

i Oeste 1.2, Wltober, 12 Uhr. \{chen Staatsbahnen, Wien:

an Eisenabgüssen, dann Zinn Näheres bei Anzeiger“. 8. März 1894. 9 Uhr. Lieferung von 26 000 ke Butt in Niederländish-Indien (in 1895 zu liefernden Theilen). Die Bedingungen Marktpreises zur Einsicht aus, woselbst zu und au ß ie vorbezeihneten Besch der Bezirks-Jntendanten zu

olonial-Ministerium

___ 20. September, 1 Uhr. for Statsbanedriften) Colt

15, Juli auf 30 900 beläuft.

Lieferung von:

zeitig gestellt keine Wagen.

Beim Königlichen 1a. September das Grundstück Ly narftr. 1, G. Blume gehörig, zur Versteigerung ; h

Magdeburg, 13. September. Rendement Geschäftslos Brotraffin,

T asts i E mit Sas 20 50, Geer ait pw raffinade 11. ——. Gem. Raffinade

I. Produkt Transito f. a. B. Hambu 15,05 Br., pr. Oktober 14,35 bez, 14 374 B E 100 Mb

14,225 bez. u. Br., pr. Januar-März 14,373 b 5 Leipzia, 13 Septambee, (0s T Ai L De O

M, per November 3,477 M,

Weizen pr. November 16,50, Pt. aser per November 15,45,

Bremen, 13. September. Raffinirtes Petroleum. Petroleum-Börse.) Faßzollfrei.

middling, nihts unter low middling, Dezember 433 4, pr. Januar 44 y,

Armour 46 „§, Cudahy F 4 Rohe & Brother (pure) 46 S, Januar-Abladung 43. Wolle. Umsaß: 30 Fässer Maryland,

T2 Gb, Mais per

pr. eet nt —,— GOd., —,— Br. London, 13. September. (W. T. B.) aus Capstadt, daß De Beer's C onsolib cic Mines

St. Petersburg, 13. September.

St.

conto durh Wechsel sichergestellt 6 9/9 erheben wird. Ziehung der rus sishen Prämien-Anleihe von 1866: Ser. 1321, 75 000 Rbl. Nr. 50 Ser. 13254,

Nr. 50 Ser. 6077, Ser. 5668. Je 5000 Rèbl. Ser. 6150, Nr. 44 Ser. 927, Nr. 22 Ser. 10638, Nr. 17 Ser. 975 39 Ser. 4147, Nr. 33" Ser. 10670. Js

1000 Rbl. Nr. 24 Ser. 2337, Nr. 24 Ser. 17154, Nr. 28 Ser. 2358 2803, Nr. 30 Ser. 4551, Nr. 1 Ser. 14838, Nr. 20

Ser.

Ser. 18811, Nr. 36 Ser. 5064. A « r Warschau, 13. September.

New-York, 13. September. (

Silbervorrath wird auf 161000 Unzen geschäßt. verkäufe fanden nicht statt. S 20 F 5 F F KoF LWelzen eröffnete träge und fiel darauf beftig, weil der f

i fn i fiel dara ig, weil der fehr nothwendige Regen jeßt eingetreten tht, kräftigte sih dann auf Kauf- ordres und fiel [ließli wieder auf Nealisirungen. “S Mais fiel heftig nach Eröffnung auf günstige Ernteberichte, räftigte sih dann auf Kaufordres, worauf wieder fallend auf Reali-

: hicago, 13. September. öffnung heftig fallend auf günstiges Wetter,

der betreffenden Behörde Niederländisch-Indien.

Militär-Verwaltung im Palast

E, bei den Da nere nial-Ministeriuum in den Niederlanden , fowie bei Anzeiger“ in niederländischer Sprache zur Einficht aus. S

Handel und Gewerbe.

TRgTIG e agengeNelinas für Kohlen und Koks

rund in Oberschlesien.

find am 13. d. M. gestellt 10 545, nicht rechtzeitig

sind am 12. d. M. gestellt 4178, nicht recht-

gs-Versteigerungen.

Amtsgericht I Berlin stand am g dem aues ußungswer M; 400 A. wurde der Rentier M. Guse zu

Kolberg Ersteher. Vertagt wurde das Verfahren wegen des Grund-

m Bauunternehmer A. Simon gehörig.

(W. T. B.) Zuckerbericht.

Nachproducte excl., 75 9% mit Faß —,—. Stetig. Rohzucker ovember-Dezember

(W. T. B.) Kammzug-Termín- dmuster B. per September 3,45 1, per , per Dezember 3,50 M, Februar 3,99 M, per März 3,60 4, per 3,69, per Juni 3,65. Umsaß 50 000 kg. ptember. (W. T. B.) Productenmart1. März 17,00, pr. Mai 17,20, Marz 14,75, pr. Mai 1475 per März 15,65, pr. Mai 15,90, , pr. März 12,00, pr. Mai 12,10.

(W.T. D) ( Börjen-Schlußbericht.) (Officielle Notirung der Bremer Nuhig. Loco 4,45 Br. Baum- nd middling, loco 44 §, Upland, Basis auf Termin-Lieferung, pr. Sep- S L Noon 45t A E : er Februar 44 §4. Schmal z. Wilcox 46 4, Choice Grocery g j

4,50, yr.

ober 431

,

Short clear middl. Dezember- R Umsaß: 78 Ballen. Tabak. 291 Kisten Seedleaf, 81 Seronen

(W. T.B.) Productenmarkt. Weizen (,04 Br., per Frühjahr 7,91 Gd., bst 6,54 Gd., 6,56 Br., pr. Frühjahr _ August-September 4,90 Gd., (1894) 5,20 Gd., 5,22 Br. Kohlraps

Die „Times“ meldet

Diamanten und gemünztem Silber an

Bernato Frères verkauft haben.

nladungen angeboten.

6% Java- Zucker loco 162 fest, Nüben-Rohz 5 fest, 2 l est, -Nohzucker loco 1?

Chile-Kupfer 425/16, pr. 3 j A

(W. L. B.)

3 Monat 435/16.

).) Die Bank von England auf 4 °/ herabgeseßt.

_Die Ne ith sbank macht é _ für Discontirung und onatliher Wechsel 59%, auf Special-

5 9/0

Petersburg

14 700, 25 000 Rbl. Nr. 37 Ser. 113. Ser. 4383, Nr. 17 Ser. 1534, Nr. 3 Rbl. Nr. 10 Ser. 2462 Nr. 19 Nr. 11 Ser. 6115, Ne. W

Nr. 14 Ser. 11086 Ne Wi

7369, 12086,

10375,

. 19369,

Nr. 21. Ser. 15308, Nr. 20 Ser. 2608, Nr. 26 Ser. 15191, Nr. 20 Ser. 1147,

Nr. 12 Nr. 12 Nr. 27 Nr. 20

r.

(W. T. B.) Die Einnahmen der nba hn betrugen im Monat August 1893

L

100 000 Rbl. mehr als im entsprehenden Zeitraum des Voriahres

Amsterdam, 13. September. (W. T. «Kaffee 4a ordinary ol. Bancazinn 551. Antwerpen, 13. September. Q

B.) Java-Kaffee good

(W. T. B.) 113 Baller Algier.

Wollauction. Algier. Verkauft Preise 5 Centimes

Plata, 2 Ballen

N

Le

wage T. B.) Von der Börse der Actien betrug 199 000 Stück. Der

Si lber-

Schluß \{chwach.

(W. T. B.) Weizen nah Er- kräftigte fich dann auf

fallend auf Realisirungen. Mais

heftig fallend nah Eröffnung auf günstiges Wette iftigte f tig fa! nah Gröf ] günstiges Wetter, kräftiagte f auf Kaufordres, scließlich wieder fallend. e A Es

Verdingungen im Auslande.

rreich- Ungarn. K. General-Direction der Oesterreichi- Lieferung des auf sämmtlichen Linien

der Oesterreichishen Staatsbahnen pro 1894 erforderlichen Bedarfs

- und Kupferwaaren. und beim

„Reichs-

Contor des Haupt-Intendanten der zu Weltevreden (rechter Flügel) : er für die Zwecke des Kriegs-Departements zwei gleichen, im Januar und April

Î n für die Lieferung und die Angabe des gest liegen im Contor des vorgenannten Da gestellten

: des 1 upt-Intendanten leih nähere Auskunft zu Debeuuein ift

die schriftlihen Offerten eingereiht werden müssen.

eide liegen ferner in den Geschäftsräumen Batavia, Semarang, Soerabaya und der genannten Pläße und im

änemark.

Staatsbahnverwaltung (Maskinchesfon yJörnsensgade Nr. 6, Kopenhagen: